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Vorwort:<br />
Dies ist eine frei erfundene und rein fiktive Geschichte. Berührungspunkte mit der Realität<br />
finden sich immer dann, wenn ich auf das Fachwissen von Spezialisten oder eigene<br />
Erlebnisse zurückgegriffen habe. Dort, wo mir das nicht möglich war, hat meine Phantasie<br />
nachgeholfen. Dabei stand aber immer die theoretische Machbarkeit der Dinge im<br />
Vordergrund. Umso mehr freuen mich Lesermeldungen darüber, dass „meine Erfindungen<br />
aus Band 2“ in aktuellen wissenschaftlichen Berichten auftauchen.<br />
Alle Hauptakteure sind Phantasiegestalten. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen oder<br />
anderen Romanfiguren ist zufällig und gänzlich unbeabsichtigt. Einige der Orte und<br />
Schauplätze sind ebenfalls frei erfunden, andere existieren aber tatsächlich und wurden von<br />
mir im Zuge meiner Recherchereisen besucht.<br />
Danksagung:<br />
Ohne die Verbesserungsvorschläge und Anregungen von hunderten Freiwilligen wäre<br />
dieses Projekt nicht möglich gewesen. Ich freue mich daher sehr, dass sich so viele<br />
Leseratten zum Testlesen gemeldet haben. Danke!<br />
Mein Dank gilt auch meinen Beratern und Helfern, deren Fachwissen und Talente ich für<br />
dieses Buch verwenden durfte (siehe Impressum).<br />
Danke an meine Familie, meine Freunde und meine Reisebegleiter für eure Unterstützung.<br />
Mein besonderer Dank gilt meinen Blog-Freunden, die mir 365 Tage im Jahr zur Seite<br />
stehen und auch dann nicht die Geduld mit mir verlieren, wenn ich ihnen die zehnte oder<br />
zwanzigste Version von einem „neuen“ Entwurf präsentiere.<br />
Hinweis: Diese <strong>Leseprobe</strong> aus Band III sollte ohne Vorkenntnisse aus<br />
Band II verständlich sein.<br />
Je nachdem, ob man die Vorgeschichte kennt oder nicht, verändert sich<br />
allerdings der Blickwinkel. Das ist beabsichtigt, um auch beim<br />
nochmaligen Lesen (nach Erscheinen aller Teile) Spannung aufzubauen.<br />
Wenn du möchtest, kannst du dir unter folgendem Link die<br />
„Einleitung“ (Vorstellung der Figuren und Orte) aus Band II als<br />
<strong>Leseprobe</strong> oder Hörbuch herunterladen: http://www.albert-knorr.com<br />
3<br />
***<br />
Rom, 768 n. Chr.: Eine weitere dunkle, kühle Nacht legte sich über die Stadt. Die Straßen,<br />
die bei Tag noch voller Leben gewesen waren, wirkten jetzt trostlos und leer. Eine von<br />
höchster Stelle angeordnete Ausgangssperre verfehlte ihre Wirkung nicht.<br />
An den steinernen Stadtmauern waren in großen Abständen rostige Metallringe als<br />
Halterungen für Fackeln befestigt. Der Nieselregen der vergangenen Stunden hatte fast alle<br />
ihre Flammen ausgelöscht. Vereinzelt huschten fliegende Schatten auf ihrer Jagd nach<br />
Insekten durch den tanzenden Lichtschein und so schnell, wie die Silhouetten aus der<br />
Finsternis auftauchten, wurden sie auch wieder von ihr verschluckt.<br />
Ort und Zeitpunkt waren perfekt gewählt, um sich einen der größten Feinde des neuen<br />
Papstes vom Hals zu schaffen. Die Ereignisse der vergangenen Monate sollten keine<br />
Erwähnung in den Chroniken finden. Diese geschichtsträchtige Nacht würde beenden, was<br />
aus Sicht künftiger Historiker nie begonnen hatte.<br />
Nur eine Handvoll Zuschauer erhielt das Privileg, dem grausamen Schauspiel beizuwohnen.<br />
Papst Stephan III. hatte seine engsten Verbündeten aus den Reihen der Langobarden, allen<br />
voran deren König Desiderius, in das modrige Kellerverlies geladen. Desiderius war es zu<br />
verdanken, dass Stephan III. den Platz seines Widersachers überhaupt hatte einnehmen<br />
können.<br />
Nahezu desinteressiert verfolgten die Anwesenden das Verlesen der Anklage. Das Urteil<br />
überraschte ohnedies keinen von ihnen, am wenigsten den Scharfrichter, der mit einer<br />
Eisenstange im knisternden Feuer herumstocherte. Seine ausgestreckte Hand mit dem rot<br />
glühenden Eisen war der letzte Anblick all jener, an denen er die Urteile vollstreckte.<br />
Jahrelange Erfahrung hatte ihm nicht nur diesen lukrativen Auftrag eingebracht, sondern<br />
auch seine Ohren für das Geschrei und Gebettel seiner Opfer taub gemacht. Selbst die<br />
stärksten Kerle, deren Netzhäute die Gluthitze zu spüren bekamen, brüllten vor Schmerz<br />
wie Vieh beim Abstechen.<br />
Ein ausdrucksloses Augenpaar starrte durch die Schlitze der schwarzen Kapuze auf den<br />
gefesselten Verurteilten. Er wird schreien wie die anderen, dachte der Vollstrecker, als er<br />
das hellrote Eisen aus dem Feuer zog. Ein geübter Blick prüfte die Temperatur anhand des<br />
Farbtons der glühenden Spitze. Er wird am lautesten von allen schreien, war der<br />
Kapuzenträger sich seiner Sache sicher, um die Blendung echt aussehen zu lassen. Wenn<br />
seine Vorstellung die anderen nicht überzeugt, sind wir beide des Todes.<br />
„Hat unser scheidender Pontifex noch einen Wunsch, bevor wir beginnen?“, fragte der<br />
rechtmäßige Papst spöttisch in Richtung seines an eine Holzbank gefesselten Erzfeindes.<br />
Der verurteilte Gegenpapst Konstantin II. sagte kein Wort.<br />
„Er will die Stimme wohl für seinen großen Auftritt schonen“, grollte Desiderius’ Lachen