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Angst vorm Zahnarzt?
So können Sie Ihre Furcht überwinden
Nicht jeder kann auf dem Zahnarztstuhl so
entspannt lächeln wie die Dame auf dem
Foto. Verkrampft werden die Hände in die
Lehne gekrallt und schon im Wartezimmer
musste man gegen den Impuls ankämpfen,
einfach wieder zu flüchten.
Damit sind Sie bei weitem nicht allein.
70 % aller Deutschen haben Angst vorm
Zahnarzt. Selbst Papst Benedikt XVI. gestand
einmal auf die Frage, ob er sich denn
auch fürchte: „Ja, natürlich – vor dem Zahnarzt.“
Keine andere ärztliche Behandlung
ist so mit Angst verbunden, wie der Gang
Hypnose
Im zahnärztlichen Einsatz von Hypnotherapie geht es um den Abbau von Ängsten und um die Schmerzkontrolle. Mit-
hilfe der Hypnose werden Bewältigungsstrategien vermittelt, die einen entspannten Zahnarztbesuch ermöglichen,
beziehungsweise bei sehr ängstlichen Patienten überhaupt erst ermöglichen. Wenn der Therapeut erfahren genug ist
und flexibel vorgeht, sprechen die meisten Menschen gut auf Hypnosetechniken an.
Desensibilisierung
Bitten Sie den von Ihnen ausgewählten Zahnarzt um einen reinen „Kennenlerntermin“. Schon dieser verringert erfahrungsgemäß
die Angst („Desensibilisierung“). Sprechen Sie offen über Ihre Ängste. Dadurch entlasten Sie sich selbst,
da Sie sich künftig nicht mehr „zusammenreißen“ müssen.
Narkose
Zu dieser Behandlungsmethode wird ein ausgebildeter Narkosearzt hinzugezogen. In einem ausführlichen Vorgespräch
klärt er den Patienten auf und legt für jeden individuell das Vorgehen während der Narkose/Behandlung fest.
Eine Narkose sollte nur das letzte Mittel der Wahl sein.
Lachgas
zum Zahnarzt. Die meisten können ihren
„inneren Schweinehund“ aber dann doch
überwinden. Wirklich schlimm geht es
2–9 % der Bevölkerung, die unter einer
schweren Phobie leiden und den Besuch
beim Zahnarzt ganz vermeiden – mit entsprechenden
Folgen für den Zustand ihrer
Zähne. Diese tief verwurzelte Angst ist eine
Krankheit, die professionelle Hilfe benötigt.
Um die experimentelle und klinische Hypnose
in Deutschland zu fördern und sich von
der Laien- und Showhypnose abzugrenzen,
wurde 1982 die Deutsche Gesellschaft für
Hypnose und Hypnotherapie (DGH) von
Diplompsychologen und Ärzten gegründet.
Ihr Ziel: die Hypnose als Instrument
der Forschung und der Therapie respektabel
zu machen. DGH-Präsident ist PD Dr.
Stephan Eitner aus der Zahnklinik 2 des
Uni-Klinikums Erlangen. n
Mehr Informationen
www.dgh-hypnose.de
Lachgas wird seit über 150 Jahren für medizinische Zwecke verwendet und ist das älteste und am besten erforschte
Narkosegas. Der Patient befindet sich in einer Art Trancezustand, ist weit weg vom Behandlungsgeschehen und spürt
kleinere Schmerzreize kaum.
Zähneknirschen hat häufig
psychische Ursachen
Bruxismus, also das unbewusste Zusammenpressen
oder Reiben der Zähne, nutzt
die Zähne ab und kann sogar zu Entzündungen
sowie zur Zerstörung der Kiefergelenke
führen. Auch die oft auftretenden
körperlichen Symptome sind unangenehm:
Schmerzen in Kopf, Hals, Nacken und Rücken
oder lästiges Kieferknacken. Die Ursachen
für Zähneknirschen sind vielfältig,
Stress und verdrängte Gefühle spielen aber
in vielen Fällen eine Rolle. Emotionen, die
tagsüber verdrängt oder nicht zugelassen
werden, entladen sich in nächtlichen Kauattacken.
Körperliche Anspannung – z. B.
weil man auch tagsüber bei Strapazen „die
Zähne zusammenbeißt“ – wird durch das
Knirschen abgebaut. Vor allem Frauen, die
ihren Ärger oder ihre Trauer häufig „hinunterschlucken“,
sind besonders betroffen.
Jeder zweite Erwachsene leidet im Laufe
seines Lebens zumindest zeitweise unter
Bruxismus, schätzen Experten.
Zahnärzte verschreiben häufig Aufbissschienen,
um den Verschleiß der Zähne zu stoppen.
Langfristig haben sich Biofeedback-
Methoden als Therapie bewährt: Dabei wird
die Spannung der Muskulatur gemessen,
die unter Stressbelastung oft erhöht ist.
Dies wird dann z. B. durch Töne dargestellt,
die der Patient wahrnimmt und so das Knirschen
beendet. Körperliche Anspannung
lässt sich außerdem durch Massagen sowie
Entspannungsübungen reduzieren. Betroffene
haben aber auch die Möglichkeit, mit
ganz einfachen Mitteln gegen die ungesunde
Aktivität ihrer Kiefergelenke vorzugehen:
Durch Tagebucheinträge direkt vor dem
Einschlafen kann der Tag nochmals reflektiert,
können eventuell verdrängte Gefühle
erkannt und zugelassen werden. / bm
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