Ztg KlinOptikum 2_2008.indd - LKH-Univ. Klinikum Graz
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Fußbälle aus Naturstoffen empfahlen eine<br />
sorgfältige Aufbewahrung: „Während der<br />
stillen Saison hängt man den leicht aufgeblasenen<br />
Ball an einen trockenen Ort, an dem er<br />
keine Besuche von Mäusen und Ratten zu gewärtigen<br />
hat“ (aus einem Fußball-Handbuch<br />
von 1898).<br />
Neben den Verboten<br />
enthielten<br />
die dreizehn Paragraphen<br />
auch<br />
maximale Spielfeldabmessungen:<br />
100 x 200 Yards<br />
(ein Yard ist<br />
fast so lang wie<br />
ein Meter, d. h.<br />
seither sind die<br />
Spielfelder geschrumpft).<br />
Außerdem eine<br />
Beschreibung<br />
der Tore: zwei<br />
aufrechte Pfosten in knapp zweieinhalb Meter<br />
(8 Fuß) Abstand ohne Querstange. Die Querstange<br />
brauchte man vorerst nicht, da anfänglich der<br />
Zwischenraum oberhalb der Torpfosten genauso<br />
als Goal zählte. Das änderte sich gegen Ende<br />
des Jahrhunderts, als man eine Obergrenze mittels<br />
Schnur oder Querlatte markierte. Tornetze gab es<br />
schließlich ab 1890.<br />
So nicht … seit den ersten allgemeinen Fußballregeln (1863) war das „Rohspielen“<br />
untersagt.<br />
HISTORISCH<br />
Von England nach <strong>Graz</strong><br />
Inzwischen hatte das nach der „Football Association“<br />
so genannte Associationspiel auch in Mitteleuropa<br />
Fuß gefasst. Ab 1885 entstanden in immer<br />
mehr großen Städten Fußballklubs. Die erste (damals)<br />
österreichische Stadt mit Fußballklub war<br />
Prag. Der dortige Ruderklub „Regatta“ (seit 1868)<br />
nahm sich ab 1885 mit einer eigenen Abteilung der<br />
neuen Sportart an, welche freilich zunächst noch<br />
ein recht unbeachtetes Dasein fristete. Das änderte<br />
sich jedoch rasch, als zu Beginn der neunziger<br />
Jahre in Deutschland Wettspiele zwischen verschiedenen<br />
Vereinen (Berlin, Frankfurt, Hannover,<br />
Dresden, Leipzig) populär wurden. 1893 trat die<br />
Prager „Regatta“ in ständige Beziehungen zu den<br />
beliebten Fußballklubs aus Berlin und Dresden.<br />
Zu Beginn der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde Fußball in Deutschland<br />
populär: Hier das Spiel Berlin gegen Dresden, das 1892 in Berlin stattfand.<br />
Ein besonderes Spieltalent besaß der Prager Gymnasiast<br />
Georg August Wagner, genannt Güschtl,<br />
der gerade sein Medizinstudium begann, als der<br />
Prager Fußballklub „Regatta“ seinen großen Aufschwung<br />
verzeichnete. Studium und Fußball traten<br />
dabei in eine unheilvolle Konkurrenz, zumindest in<br />
den Augen seiner Eltern, die Ärgeres zu verhindern<br />
trachteten, indem sie ihren Sohn im Herbst 1893<br />
ins noch nicht „fußballverseuchte“ <strong>Graz</strong> schickten.<br />
Hier sollte er sein Medizinstudium ungestört fortsetzen.<br />
Narrische G´schichten im<br />
Stadtpark<br />
Sportlich gab es in <strong>Graz</strong> damals nicht viel mehr<br />
als Turnen und Radfahren, dazu in der Umgebung<br />
Bergsteigen und im Winter Schifahren. Als<br />
Ausgabe 10/2008<br />
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