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Dezember 2012 Seite 7
Jubiläum: Das Buersche Rathaus feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. –Foto: NBM
chon vor 100 Jahren arbeiteten
Gastarbeiter aus
Italien in Buer. Das geht aus
der „Festschrift zur Einweihung
des neuen Rathauses
der Stadt Buer i.W.“ hervor.
Aus Anlass der Einweihung
vor 100 Jahren am 21. September
1912 hat die Stadtverwaltung
einen Nachdruck
in Auftrag gegeben.
Regierungsbaumeister Heil
berichtet darin, dass es keine
Schwierigkeiten mit dem Untergrund
und dem Fundament
gab. Aber: „Weit bedenklicher
für den Fortgang der Arbeiten
war die Haltung der nur spärlich
ankommenden Bauarbeiter,
die noch ganz unter dem
Eindruck der gerade beendigten
Bausperre standen. Erst
das Heranziehen einer größeren
Kolonne italienischer
Arbeiter brachte den nötigen
Fortgang bei der Arbeit, so
dass das gesteckte Ziel, den
Bau vor Eintritt des Winters
1910/11 unter Dach zu bringen,
noch ziemlich erreicht
wurde.“
Gebaut wurde recht zügig:
Im Juni 1910 begannen die Arbeiten,
im April 1912 konnten
die „weit über 100 Säle und
Zimmer“ bezogen werden.
Während des Baus hatte Buer
die Stadtrechte erhalten. Der
Bau war erforderlich geworden,
weil die Einwohnerzahl
Italiener halfen
beim Rathausbau
Nachdruck der Festschrift zur
Einweihung vor 100 Jahren liegt vor
Extra
!
Das Faltplakat und der
Nachdruck der Festschrift
sind ab sofort in
allen Bürgercentern sowie
den beiden Standorten der
Stadt- und Tourist-Information
(Bahnhofsvorplatz
1 und Hochstraße 68) erhältlich.
Der Preis für die
Festschrift beträgt zwei
Euro, die Faltplakate werden
kostenlos abgegeben.
rasant gewachsen war, und
zwar von ca. 11.000 im Jahre
1890 auf ca. 61.500 im Jahre
1910. Im September 1912 waren
es über 76.000 Einwohner.
Zusammen mit dem Rathaus
war das benachbarte Lyzeum
(heute Oberstufe der Gesamt-
Arbeiter waren
beim Festakt
nicht erwünscht
schule Buer-Mitte) eingeweiht
worden. Nach dem Festakt
gab es ein Festessen – Preis:
vier Mark – im Hotel zur Post.
Die Bürger konnten sich für
das Festessen im Rathaus anmelden.
„Nicht geladen und auch
nicht erwünscht waren zur
Einweihung wie auch zum
eine Woche später stattfindenden
Volksfest große Teile der
Bevölkerung – nämlich die
organisierte Arbeiterschaft“,
schreibt Prof. Dr. Stefan
Goch vom Institut für Stadtgeschichte
in dem Nachwort.
Die Mehrzahl der Bergleute
streikte; es kam zu Straßenschlachten
mit vielen Verletzten
und einem Toten.
„Erst in der Weimarer Republik
wurde das Rathaus der
Ort der politischen Diskussion
demokratisch gewählter Stadtverordneter“,
so Dr. Goch.
Bis 1961 tagte der Rat der
Stadt Gelsenkirchen meist im
Rathaus Buer, das heute das
Technische Rathaus ist. Bis
zur Fertigstellung des Neuen
Hans-Sachs-Hauses ist es
auch Dienstsitz von Oberbürgermeister
Frank Baranowski.
Neben dem Nachdruck der
historischen Festschrift – sie
enthält viele historische Aufnahmen
– hat die Stadt auch
ein Faltplakat über das Gebäude
aufgelegt. Es soll als kleine
Informationsbroschüre allen
Interessierten Wissenswertes
rund ums Rathaus vermitteln –
vom Paternoster bis zur Höhe
des Turms. Zusätzlich gibt es
im Foyer (Eingang Goldbergstraße)
bis Ende des Jahres
eine kleine Ausstellung über
das Rathaus zu sehen.
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