Inhalt - BeagleFriends - DAS Magazin
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<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Aufnahme des Geruchs während des „Prescentings“<br />
am Start<br />
Oft werden die Hunde in ihrem natürlichen<br />
Suchverhalten eingeschränkt, wenn eine sog.<br />
Spurtreue erwartet und als Trainingsziel definiert<br />
wird. Oder es sind Aussagen zu hören: „Der Hund<br />
sucht nicht, er hat ja gar nicht die Nase am Boden“.<br />
Ein Mantrailer orientiert sich an einem sensiblen<br />
Gebilde feinster Partikel. Wir können sie nicht<br />
wahrnehmen und müssen ehrlich zugeben, dass wir<br />
im Endeffekt nicht wissen, wo der Geruch liegt.<br />
Einzig der Hund kann entscheiden, wo und wie er<br />
den Geruch aufnimmt, um zum Ziel zu kommen. Je<br />
nach Liegestelle, Liegedauer, Untergrund,<br />
Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Wind arbeitet er mit<br />
hoher, halbhoher oder tiefer Nase.<br />
Eine tiefe Nase ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass der Hund besonders gut auf dem Trail<br />
ist. Sie kann auch ein Zeichen dafür sein, dass Schwierigkeiten drohen. Gerade bei älteren Trails<br />
mit geringerer Geruchsintensität ist die Suche mit tiefer Nase sehr oft zu beobachten - auch bei<br />
leichtem Nieselregen, wenn dieser den Geruch förmlich auf dem Asphalt festpappt oder bei<br />
kälteren Temperaturen. Ist dagegen der Erdboden sehr warm, strömt der Geruch dem Hund<br />
entgegen und wir können eher Suchen mit hoher Nase beobachten. So können aus dem<br />
Suchverhalten durchaus Rückschlüsse auf witterungsbedingte und thermische Bedingungen auf<br />
dem Trail gezogen werden. Wenn wir den Geruchsvergleich zwischen heißem und kaltem Kaffee<br />
ziehen, können wir uns den temperaturbedingten Einfluss auf die Geruchsintensität und<br />
thermische Verteilung gut vorstellen.<br />
Suche mit hoher Nase ...und Wechsel in die Suche mit tiefer Nase<br />
Es ist völlig normal, dass ein Mantrailer durchaus einige Meter versetzt zu dem Weg arbeitet, den<br />
die Person gegangen ist, da er sich nicht wie der Fährtenhund an der Bodenverletzung, sondern<br />
den feinen Partikeln orientiert. Jede noch so laue Brise nimmt Einfluss darauf, wo die Partikel<br />
landen. Mit einer einfachen Babypuderflasche kann man die Verwehungen sehr gut<br />
ausprobieren. Wir und viele andere Kollegen haben die besten Erfahrungen damit gemacht, die<br />
Hunde in ihrer natürlichen Suchweise arbeiten zu lassen, anstatt ihnen eine nach unserem<br />
menschlichen Ermessen vermeintliche Spur vorzuschreiben. Wir halten es da ganz mit dem<br />
Spruch unseres Instructors: „The nose knows!“ Nur der Hund weiß, wo der Geruch liegt und<br />
orientiert sich im Bedarfsfall an den Stellen, wo die Partikel hängen bleiben, z. B. an<br />
Häuserwänden, Bordsteinen, Sträuchern, Wiesen. Wenn möglich, sollte der Hundeführer seinem<br />
Hund diese Stellen immer anbieten, um den Geruch aufzunehmen, sei es beim Ansatz, wenn er<br />
den Trail verloren hat oder wenn es auf Plätzen mit zum Teil starken Verwehungen zu<br />
Schwierigkeiten kommt. Wenn man einmal eine Suche bei starkem Wind durchgeführt hat, weiß<br />
man, dass die Arbeit an stark befahrenen Straßen schwierig bis unmöglich ist, weil<br />
vorbeifahrende Autos zu zusätzlichen Verwirbelungen führen, wenn sie von dem Trail überhaupt<br />
etwas übrig lassen.<br />
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