Außen- und Innensicht - Fantastik-online.
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Aus der Sicht eines heutigen Norm-Betrachters:<br />
Allgemeines:<br />
Entscheidend für die erste Werks-Zuordnung ist erst einmal die Intension des<br />
Urhebers zum Zeitpunkt des Schreibens. Außerdem wurde das Werk vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> der jeweils aktuellen Norm-Wirklichkeit verfasst. Die so inszenierte<br />
<strong>Innensicht</strong> der Figuren ist zwar frei erf<strong>und</strong>en, entsteht aber auf Basis <strong>und</strong> mit den<br />
Möglichkeiten der Vorstellung dieser Norm-Wirklichkeit.<br />
Betrachter können jedoch davon abweichende Wirklichkeits-Auffassungen haben.<br />
Die <strong>Außen</strong>sicht entsteht durch die Sicht des heutigen Norm-Betrachters.<br />
Für jede Variante wird ermittelt, wie die Geschichte von der reinen <strong>Innensicht</strong> <strong>und</strong> der<br />
<strong>Außen</strong>sicht gesehen wird. Bei Inhalts-Gattungen ist eine Untersuchung über die<br />
verschiedenen Standpunkte der Wirklichkeit zwischen Innen-Wirklichkeit der Figuren<br />
<strong>und</strong> <strong>Außen</strong>-Normwirklichkeit des Betrachters vorrangig. Weiterhin wird von einem<br />
Betrachter ausgegangen, der sich in die Figuren des Werks hineinversetzt <strong>und</strong> mit<br />
ihnen fühlt. Allerdings ist sein Hineinversetzen naturgemäß niemals vollkommen. Er<br />
ist nur so weit bei den Figuren, wie es bei einem durchschnittlichen Betrachter<br />
erwartet werden kann. Er urteilt innerhalb seiner eigenen Norm-Wirklichkeit, die bei<br />
jedem normalen Betrachter nie völlig verdrängt wird. Stößt er also auf einen<br />
Sachverhalt, den die Figuren des Werks für normal halten, die er aber entweder<br />
überhaupt nicht begreift oder total für abwegig hält, wird er, mit Unverständnis oder<br />
Ablehnung reagieren.<br />
Neben den vorgestellten Varianten, wird es sicherlich noch weitere geben. Die unten<br />
diskutierten Werke sind Beispiele <strong>und</strong> dienen zum Verständnis der Relativität von<br />
Innen- <strong>und</strong> <strong>Außen</strong>sicht.<br />
Typische Varianten:<br />
Werke der Realistik werden für Betrachter erschaffen, die in der gleichen Welt leben,<br />
wie die Figuren. Der Betrachter unterscheidet sich mit seiner Norm-Wirklichkeit<br />
relativ zu den Figuren nicht. Ein besonderes Verständnis für eine fremdartige neue<br />
Welt mit anderen Regeln ist somit nicht notwendig. Die Identifizierung mit den<br />
Figuren ist deswegen leicht.<br />
1) Bei reinen Inhaltsaspekten werden Werke durch einzelne gr<strong>und</strong>sätzliche <strong>und</strong><br />
existentielle Aspekte des menschlichen Lebens definiert. Ein Aspekt könnte<br />
beispielsweise Gerechtigkeit, Reise oder Lernen sein. Solange die Wirklichkeit der<br />
Figuren identisch mit der Wirklichkeit des Betrachters ist, teilen beide die gleichen<br />
Vorstellungen über den prinzipiellen Sachverhalt dieser Inhaltsaspekte. Sie mögen<br />
gr<strong>und</strong>verschiedene Charaktere oder Meinungen haben, doch sie verstehen unter<br />
einer Reise im Wesentlichen das gleiche.<br />
Die <strong>Innensicht</strong> ist deswegen identisch mit der <strong>Außen</strong>sicht.<br />
2) Bei reinen Gefühlsaspekten werden Werke durch gr<strong>und</strong>sätzliche <strong>und</strong> existentielle<br />
Emotionen des menschlichen Lebens auf seelischer Ebene eingefangen.<br />
Unabhängig davon, ob die Wirklichkeit der Figuren identisch mit der Wirklichkeit