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Außen- und Innensicht - Fantastik-online.

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7) Ein weiteres Werk enthält der <strong>Außen</strong>sicht nach wenige <strong>und</strong> minimale alternative<br />

Elemente. Die <strong>Innensicht</strong> wird von den Figuren als real erlebt. Das leicht andere<br />

Weltensystem enthält auch aus <strong>Außen</strong>sicht keine fiktiven <strong>und</strong> spekulativen<br />

Aspekte. Alles wäre auch in der Norm-Wirklichkeit möglich, ist aber nicht so. Zum<br />

Beispiel gibt es in der fiktionalen Welt anders geformte Kontinente <strong>und</strong> auch<br />

1950 keine Autos. Der <strong>Außen</strong>betrachter sieht auf eine andere Welt, aber nicht<br />

auf eine unmögliche oder zukünftige. Dies ist der klassische Fall der Gattung<br />

Alternativwelten.<br />

<strong>Innensicht</strong>: Realistik<br />

<strong>Außen</strong>sicht: Alternativwelten<br />

8) Wie sieht es im nächsten Fall aus? Untersucht wird eine Ritter- Geschichte, in der<br />

gegen Zaubermächte <strong>und</strong> Drachen gekämpft wird. Diesmal ist der Betrachter mit<br />

seiner Norm-Wirklichkeit relativ zu den Figuren um Jahrh<strong>und</strong>erte voraus. Dieser<br />

heutige Betrachter deutet die Geschichte jetzt als Fantasy, da nach seiner Norm-<br />

Wirklichkeit einige Aspekte der Geschichte rein fiktiv sind. Eine solche Geschichte<br />

wäre aus heutiger Sicht sicherlich als altmodisch erkennbar. Der Betrachter wird<br />

vielleicht auch feststellen, dass die Geschichte nicht mit Absicht als fantastisch<br />

oder als Märchen verfasst wurde, dass sie mythologischen Charakter hat. Er wird<br />

sie dann als historisch einsortieren, aber trotzdem auch als (heutige) Fantasy<br />

klassifizieren.<br />

<strong>Innensicht</strong>: Realistik (auch aus damaliger <strong>Außen</strong>sicht)<br />

Heutige <strong>Außen</strong>sicht: Fantasy<br />

9) Ein anderer Fall: Der heutige Betrachter ist mit seiner Normwirklichkeit relativ zu<br />

den Figuren um Jahrh<strong>und</strong>erte bis Jahrtausende zurück. Die Figuren existieren in<br />

einer geschlossenen Welt <strong>und</strong> empfinden ihre eigene Wirklichkeit natürlich als<br />

real in der <strong>Innensicht</strong>). Die vom Urheber möglicherweise bewusst eingebauten<br />

spekulativen Aspekte stechen nicht hervor, da die gesamte Wirklichkeit der<br />

Figuren unvorstellbar weit von der Wirklichkeit des Betrachters entfernt ist. Der<br />

heutige Betrachter sieht aus der <strong>Außen</strong>sicht alles in der Geschichte als fiktiv an<br />

<strong>und</strong> weist sie somit der Gattung Fantasy zu.<br />

<strong>Innensicht</strong>: Realistik (zukünftig)<br />

Heutige <strong>Außen</strong>sicht: Fantasy<br />

10) Der Betrachter unterscheidet sich mit seiner Norm-Wirklichkeit relativ zu den<br />

Figuren nicht. Die Figuren existieren in einer offenen Welt, die das Eindringen in<br />

eine andere Welt außerhalb ihrer Wirklichkeit oder ein Eindringen von außen in<br />

ihre Welt zulässt. Sie empfinden ihre eigene Wirklichkeit als real <strong>und</strong> wissen<br />

nicht, welche Dinge sie auf der anderen Seite erwarten werden, oder welcher Art<br />

die Phänomene sind, die sich plötzlich in ihrer Wirklichkeit einmischen. Bei<br />

spekulativen Geschichten erfolgen diese Welten-Kollisionen oft mit<br />

Paralleluniversen, Wurmlöchern oder verborgenen Dimensionen. Bei fiktiven<br />

Geschichten trifft man oft mit w<strong>und</strong>erbaren Spiegeln, Zauberei oder<br />

verwunschenen Wäldern zusammen. Der Konflikt zwischen verschiedenen

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