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jahn report jahn report - Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft

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JAHN REPORT<br />

32<br />

35. Ausgabe, Dezember 2012<br />

9. 2 Schwingel (= Turnpferde) von Eichenholz mit Pauschen und 1 aus Tannenholz<br />

ohne Pauschen.<br />

10. 3 Paar Barren<br />

11. 2 Pfosten zum Gerwerfen (= Speerwurf)<br />

12. 1 Stoßbalken von Eichenholz<br />

13. 1 Waagebalken von Eichenholz, zum Heben. 11<br />

Auf dem Turnplatz gab es einen Spielplatz (für Ball- und Laufspiele), eine etwa 100 m<br />

lange Laufbahn und eine Schlängelbahn, eine Weitsprunganlage (eine dreieckige Grube<br />

über die gesprungen werden musste), Hoch- und Niedersprunganlagen, den „Warf“ (=<br />

Ringplatz) und den Versammlungsplatz (= „Tie“).<br />

Daraus ergibt sich, dass Carl Leuschner zunächst viele Gedanken von GutsMuths<br />

und später vor allem das vielseitige System des „Vaterländischen Turnens“ von <strong>Friedrich</strong><br />

<strong>Ludwig</strong> <strong>Jahn</strong> übernommen hatte. Es ging ihm u. a. um die Ausbildung von Schnelligkeit<br />

und Sprungkraft, Ausdauer, Wurf- und Stoßkraft, Mut und Bewegungskoordination.<br />

Der durchgeführte Turnbetrieb umfasste Elemente des heutigen Gerätturnens und der<br />

Leichtathletik, der Schwerathletik und des Ringens, des Wehrsports und der körperlichen<br />

Grundausbildung. Dies alles war verbunden mit der patriotischen Erziehung der Turner.<br />

Die Ziele Leuschners können wir auch aus dem Programm zur Einweihung des neuen<br />

Turnplatzes 1815 herauslesen: „Der Turnplatz soll nun und künftig … sein ein öffentlicher<br />

Sammelplatz der vaterländischen Jugend, um sich unter Aufsicht ihrer Lehrer und unter<br />

den Augen aller rechtlichen und biederen deutschen Männer und Frauen, die diesen Ort<br />

besuchen, in Freude und Lust durch mannigfaltige Leibesübungen von anstrengender Arbeit<br />

zu erholen und zu neuer Anstrengung zu stärken, um den Körper kräftig und gewandt<br />

zu machen, die Gesundheit des Leibes und der Seele zu erhöhen, jugendliche Unschuld<br />

und Reinheit der Sitten zu bewahren, den jugendlichen Mut zu prüfen und für das Leben<br />

und seine Arbeiten und Gefahren zu erhöhen, und sich in … Liebe zum Vaterland gegenseitig<br />

zu stärken und zu befestigen, damit dem deutschen Vaterland eine desselben würdige<br />

Jugend heranwachse, kräftig an Körper und Geist, um einst … alle ihre Pflichten treu zu<br />

erfüllen …“ 12<br />

Am Tage der Einweihung wurde geturnt, gespielt und gesungen sowie ein großes Freudenfeuer<br />

entzündet. 1.500 Zuschauer säumten den Turnplatz am Tie und erfreuten sich an<br />

den Übungen der Turner, die in einheitlicher grauer Turnkleidung zu den Wettkämpfen<br />

antraten.<br />

Aber nicht nur die Einwohner Friedlands besuchten den Turnplatz. Hier holten sich die<br />

Bürger aus Neubrandenburg, Neustrelitz, Parchim, Malchin, Demmin, Anklam und Al-<br />

11 „Jahrbuch des Turnplatzes zu Friedland“, S. 8 – 12<br />

12 „Nachricht“ – Programm zum 23. 04. 1815, im „Jahrbuch des Turnplatzes zu Friedland“

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