Mathematik und Schach und Schönheit - Mathematik.de
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von f geschnitten mit <strong>de</strong>m verbotenen Bereich V bezeichnet.<br />
Man kann die Zahlen mk auf zwei verschie<strong>de</strong>ne<br />
Arten ermitteln:<br />
1. Für je<strong>de</strong>s j kann man die Permutation f auf Nj Arten<br />
so wählen, dass j Einträge in die Menge V fallen, <strong>und</strong><br />
� �<br />
j<br />
anschließend gibt es Möglichkeiten, die Teilmenge<br />
k<br />
B festzulegen. Damit ist<br />
mk =<br />
n�<br />
j=k<br />
� �<br />
j<br />
Nj<br />
k<br />
2. Es gibt tk Möglichkeiten, die Teilmenge B zu wählen<br />
<strong>und</strong> anschließend jeweils (n − k)! Möglichkeiten, je<strong>de</strong>s<br />
B zu einer Permutation f zu erweitern. Damit ist<br />
mk = tk(n − k)!<br />
Bei<strong>de</strong>s zusammen genommen ergibt<br />
n�<br />
j=k<br />
� �<br />
j<br />
Nj = tk(n − k)!<br />
k<br />
<strong>und</strong> mit Summation über k gelangen wir zu<br />
n�<br />
n�<br />
k=0 j=k<br />
� �<br />
j<br />
Njy<br />
k<br />
k =<br />
n�<br />
tk(n − k)!y k<br />
k=0<br />
Die linke Seite dieser Beziehung lässt sich aber leicht weiterverarbeiten<br />
zu<br />
n� j�<br />
� �<br />
j<br />
Njy<br />
k<br />
j=0 k=0<br />
k n� j�<br />
� �<br />
j<br />
= Nj y<br />
k<br />
j=0 k=0<br />
k<br />
n�<br />
= Nj(y + 1) j<br />
j=0<br />
= Nn(y + 1)<br />
Setzt man darin y = x − 1, so erhält man das Gewünschte<br />
n�<br />
Nn(x) = tk(n − k)!(x − 1) k<br />
k=0<br />
Diese Gleichung erfüllt ein Übersoll. Alles, was wir benötigen<br />
ist:<br />
N0 = Nn(0) =<br />
n�<br />
tk(n − k)!(−1) k<br />
k=0<br />
<strong>und</strong> dies ist die gesuchte Anzahl <strong>de</strong>r Permutationen ohne<br />
verbotene Einträge.<br />
Der Vorteil dieses Zugangs besteht darin, dass die Zahlen<br />
Nj einschließlich N0 in <strong>de</strong>r Regel ausgesprochen schwer<br />
zugänglich sind, die Zahlen tk dagegen leicht über ihr<br />
Polynom ermittelt wer<strong>de</strong>n können: Für ein gegebenes<br />
<strong>Schach</strong>brett S mit verbotenem Bereich <strong>de</strong>finieren wir mit<br />
<strong>de</strong>n Zahlen tk =tk(S) (<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Möglichkeiten,<br />
k sich nicht angreifen<strong>de</strong> Türme auf die Fel<strong>de</strong>r von S so zu<br />
platzieren, dass alle im verbotenen Bereich stehen) das<br />
sogenannte Turm-Polynom von S:<br />
t(S,x) = 1 + t1x 1 + t2x 2 +···+tnx n<br />
Selbst für komplizierte <strong>Schach</strong>bretter S nebst verbotenen<br />
Bereichen sind Turm-Polynome mit verhältnismäßig<br />
geringem Aufwand zu berechnen, da es gewisse vereinfachen<strong>de</strong><br />
Operationen gibt, die man auf das Brett anwen<strong>de</strong>n<br />
kann. Zunächst können die Reihen sowie auch<br />
die Spalten <strong>de</strong>s <strong>Schach</strong>bretts beliebig vertauscht wer<strong>de</strong>n,<br />
ohne dass sich für das neu entstehen<strong>de</strong> Brett das Turm-<br />
Polynom än<strong>de</strong>rt.<br />
Ferner, wenn das <strong>Schach</strong>brett S einschließlich verbotenem<br />
Bereich zerlegt wer<strong>de</strong>n kann in <strong>de</strong>r Form<br />
S1L1<br />
L2S2<br />
wobei L1, L2 geeignet dimensionierte Rechtecke nichtverbotener<br />
Fel<strong>de</strong>r sind, so gilt die erfreulich einfache Produktformel<br />
für Turm-Polynome<br />
t(S,x) = t(S1,x) . t(S2,x).<br />
DerGr<strong>und</strong>dafüristfolgen<strong>de</strong>r:Mankanni Türme auf<br />
S1 <strong>und</strong> k − i Türme auf S2 platzieren. Dafür gibt es<br />
ti(S1) . tk−i(S2) Möglichkeiten.. Dann muss man alle Fälle<br />
addieren, also über alle i summieren. So erhält man<br />
tk(S) =<br />
k�<br />
ti(S1) · tk−i(S2)<br />
i=0<br />
mit t0(Si) = 1. Daraus ergibt sich die Produktformel<br />
durch Multiplikation mit xk , Summation über k = 0 bis<br />
k = n <strong>und</strong> Sortierung <strong>de</strong>r Summan<strong>de</strong>n.<br />
Schließlich sei hier noch ein Entwicklungssatz notiert. Für<br />
je<strong>de</strong>s gegebene Feld P aus <strong>de</strong>m verbotenen Bereich eines<br />
<strong>Schach</strong>bretts S kann man die tk(S) möglichen Arrangements<br />
von Türmen in zwei Klassen einteilen. Jene mit einem<br />
Turm auf P <strong>und</strong> jene ohne einen Turm auf P. Wenn<br />
ein Turm auf P steht, kann sich kein an<strong>de</strong>rer Turm in <strong>de</strong>r<br />
Reihe o<strong>de</strong>r Spalte von P befin<strong>de</strong>n. Dieses um die Reihe<br />
<strong>und</strong> Spalte von P reduzierte Teilbrett sei mit Sr bezeichnet,<br />
<strong>und</strong> es gibt darauf tk−1(Sr ) Turm-Arrangements. Im<br />
zweiten Fall muss nur das Feld P entfernt wer<strong>de</strong>n. Dieses<br />
um das Feld P vermin<strong>de</strong>rte Teilbrett nennen wir Se. Also<br />
tk(S) = tk−1(Sr ) + tk(Se)<br />
<strong>und</strong> daraus ergibt sich analog zur Produktformel <strong>de</strong>r Entwicklungssatz<br />
t(S,x) = xt(Sr ,x)+ t(Se,x)<br />
Wen<strong>de</strong>t man diese leicht zu handhaben<strong>de</strong>n Regeln auf das<br />
Dozentenbeispiel an, so erhalten wir zunächst, dass das<br />
Turm-Polynom vom <strong>Schach</strong>brett in Abbildung 1 mit <strong>de</strong>m<br />
dortigen verbotenen Bereich dasselbe ist wie das Turm-<br />
Polynom <strong>de</strong>s folgen<strong>de</strong>n Brettes:<br />
160 FOKUS MDMV 17 / 2009 | 156–161