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SCHACH IN DER SCHULE - LEBE Lehrerinnen und Lehrer Bern

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6<br />

schulpraxis spezial<br />

Ni-Nuki – idealer Schach-Einstieg<br />

auf der Unterstufe<br />

Das Ni-Nuki-Spiel ist eine interessante Vorstufe<br />

zum Schachspiel <strong>und</strong> vermittelt erste einfache<br />

Regeln <strong>und</strong> Spielmöglichkeiten.<br />

Beispiel eines<br />

Spielbrettes mit 12 x 12 =<br />

144 Quadraten.<br />

Ni-Nuki ist ein japanisches Brettspiel, das<br />

mit dem weitaus komplizierteren Schachspiel<br />

durchaus verglichen werden kann. Das<br />

Spielbrett ist quadratisch <strong>und</strong> wird von einem<br />

Brettmuster (Liniennetz) gebildet, wobei sich<br />

die Linien rechtwinklig kreuzen <strong>und</strong> so quadratische<br />

Felder ergeben. Die Spielsteine sind<br />

weisse <strong>und</strong> schwarze, flachr<strong>und</strong>e Scheibchen.<br />

Zwei Partner spielen jeweils gegeneinander.<br />

Der eine besitzt die schwarzen, der andere die<br />

weissen Spielsteine. Gespielt wird durch das<br />

abwechselnde Setzen je eines weissen oder<br />

eines schwarzen Steines.<br />

Gesetzt wird auf die Kreuzungspunkte. Weiss<br />

beginnt die Partie durch das Setzen seines<br />

ersten Steines.<br />

Benachbart liegende Steine der gleichen Farbe<br />

bilden Ketten. Mehr als zwei Steine können<br />

eine Kette bilden, wenn sie in einer geraden<br />

Reihe ohne Lücke nachbarschaftlich verb<strong>und</strong>en<br />

liegen. Die Steine können aber auch auf<br />

der gleichen Diagonalen ohne Lücke liegen.<br />

Das Spielziel besteht dann darin, entweder<br />

eine unzerstörbare Fünferkette zu bilden<br />

oder als erster fünf Zweierketten gefangen<br />

zu nehmen.<br />

7<br />

schulpraxis spezial<br />

Kurz <strong>und</strong> einfach<br />

Dieses Spiel ermöglicht kurze <strong>und</strong> lebhafte Partien.<br />

Das Spielmaterial ist übersichtlich (Steine<br />

<strong>und</strong> Brett). Die elementaren Spielhandlungen<br />

sind höchst einfach (abwechselndes Setzen<br />

<strong>und</strong> gelegentliches Herausnehmen von eingeschlossenen<br />

gegnerischen Zweierketten).<br />

Die Spielziele sind anschaulich (Bilden einer<br />

unzerstörbaren Fünferkette oder insgesamt<br />

fünf herausgenommene Zweierketten). Die<br />

Positionscharakterisierung <strong>und</strong> -bewertung erfordert<br />

nur das Verständnis weniger einfacher<br />

Muster <strong>und</strong> Gesetzmässigkeiten.<br />

Die Spielregeln<br />

1. Man gewinnt eine gegnerische Zweierkette,<br />

indem man sie an beiden Enden durch<br />

eigene Steine einschliesst. Gefangene Zweierketten<br />

werden sofort herausgenommen<br />

<strong>und</strong> neben das Spielbrett gelegt.<br />

2. Eine eingeschlossene Zweierkette darf nicht<br />

herausgenommen werden, wenn die einschliessenden<br />

Steine schon vorher gesetzt<br />

worden sind.<br />

3. Eine freie Dreierkette ist eine Kette, die an<br />

ihren beiden Enden nicht durch gegnerische<br />

Steine eingeschlossen ist. Man darf einen<br />

Stein nicht dort setzen, wo er gleichzeitig<br />

mehrere freie Dreierketten bilden würde.<br />

4. Eine Fünferkette ist erst dann unzerstörbar,<br />

wenn sie nicht mehr durch das Fangen von<br />

Zweierketten aufgerissen oder verkürzt<br />

werden kann.<br />

5. Ketten mit mehr als 5 Steinen gewinnen<br />

nicht.<br />

6. Beim Partiebeginn begrüssen sich beide<br />

Spielenden mit einem fre<strong>und</strong>schaftlichen<br />

Händedruck.<br />

7. Beim Partieende gratuliert der Verlierer<br />

dem Gewinner. Das geschieht am besten<br />

mit einem Händedruck <strong>und</strong> den Worten.<br />

«Ich gratuliere!»<br />

8. Ein einmal gesetztes Scheibchen kann nicht<br />

zurückgenommen werden. Es gilt klar «Ge-<br />

setzt – geschehen!» (Man vergleiche hier<br />

mit der Regel «Berührt – geführt!» vom<br />

Schachspiel.)<br />

9. Ein falsch gesetztes Scheibchen kann vom<br />

Gegenspieler reklamiert werden. Es muss<br />

hierauf sofort zurückgenommen <strong>und</strong> neu<br />

gesetzt werden.<br />

10. Wird ein Scheibchen falsch gesetzt, aber<br />

vom Gegner nicht bemerkt <strong>und</strong> deshalb<br />

nicht reklamiert, so wird weitergespielt.<br />

Dies ist auch der Fall, wenn das Herausnehmen<br />

der zwei Steine einer gefangenen<br />

Zweierkette vergessen oder sogar ein Partiegewinn<br />

übersehen worden ist. Die Verantwortung<br />

liegt nur beim Spieler selbst.<br />

Man erkennt natürlich in diesem Spiel Analogien<br />

zum Schachspiel. Um eine weitere<br />

Annäherung zu erreichen, können noch «Verhaltensregeln»<br />

eingeführt werden, die zum Teil<br />

vom Schachspiel abgeleitet sind.<br />

Selber herstellen<br />

Das Spiel eignet sich auch vorzüglich als<br />

«Doppel» für Zweierteams. Auch hier wird<br />

abwechselnd gesetzt <strong>und</strong> man darf sich nicht<br />

gegenseitig beraten. Das Spiel ist leicht selber<br />

herzustellen. Es genügt, ein dünnes, quadratisch<br />

zugeschnittenes Holzbrettchen oder<br />

ein dicker, quadratischer Karton, auf dem die<br />

Felder aufgezeichnet werden. Als Scheibchen<br />

können r<strong>und</strong>e Kartonstücke oder Spielmarken<br />

von anderen Spielen verwendet werden.<br />

Es gibt verschiedene Spielmöglichkeiten mit<br />

der entsprechenden Anzahl von Spielsteinen,<br />

die Regeln bleiben aber gleich:<br />

• Brett mit 18x18 = 324 Quadraten <strong>und</strong> je 80<br />

Spielsteinen<br />

• Brett mit 16x16 = 256 Quadraten <strong>und</strong> je 70<br />

Spielsteinen<br />

• Brett mit 14x14 = 196 Quadraten <strong>und</strong> je 60<br />

Spielsteinen<br />

• Brett mit 12x12 = 144 Quadraten <strong>und</strong> je 50<br />

Spielsteinen

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