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OAM Ausgabe Mai 2010 - Online Aquarium-Magazin

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Bei „Algenmitteln“ gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder<br />

töten sie in der richtigen Dosierung tatsächlich<br />

Algen, dann werden aber auch höhere Pflanzen geschädigt<br />

oder vernichtet, oder sie sind ganz einfach unwirksam.<br />

Präparate auf Kupferbasis sind darüber hinaus auch für<br />

Wirbellose (Garnelen und Schnecken) lebensgefährlich<br />

und können sogar Fische töten.<br />

Bei unvoreingenommener, nüchterner Überlegung sollte<br />

uns sehr schnell klar werden, was die Ursachen für übermäßiges<br />

Algenwachstum sind. Kein Lebewesen (außer dem<br />

Menschen) vermehrt sich bei Nahrungsmangel stark.<br />

Deshalb kann in allen Fällen von Massenvermehrung<br />

davon ausgegangen werden, dass dem <strong>Aquarium</strong> zu viele<br />

dieser Nährstoffe in Form von Futter zugeführt werden. Die<br />

Konkurrenten, also schnellwüchsige Pflanzen, sind dann<br />

entweder nicht in ausreichender Menge vorhanden, oder<br />

wachsen aus verschiedenen Gründen nicht schnell genug.<br />

Ein <strong>Aquarium</strong> ist ein abgeschlossener Lebensraum, in dem<br />

sich Eintrag (hauptsächlich Futter) und Entnahme (hauptsächlich<br />

geerntete Pflanzen) die Waage halten müssen.<br />

Da dies aber in der Regel nicht möglich ist, muss die Entnahme<br />

von überschüssigen Nährstoffen durch entsprechende<br />

Wasserwechsel mit sauberem, möglichst<br />

unbelastetem Wasser erfolgen. Mit Wasserwechsel sind<br />

aber nicht die üblicherweise empfohlenen Mengen von 25<br />

– 35 % gemeint, sondern Wasserwechsel von mindestens<br />

50 % pro Woche und mehr. Es gibt unter der Voraussetzung,<br />

dass gutes, geeignetes Wasser zur Verfügung steht,<br />

weder eine Grenze für die Menge, noch für die Häufigkeit<br />

des Wasserwechsels. Es gilt die einfache Devise „je mehr<br />

und je öfter, desto besser“. Wasserwechsel dient nicht nur<br />

der Entfernung von Schadstoffen. Mit jedem Wasserwechsel<br />

werden auch wichtige Spurenelemente eingebracht, die<br />

den Pflanzenwuchs und damit die Konkurrenz fördern.<br />

Hilfsmittel wie denitrifizierende Filterung zur Minderung<br />

der Nitratbelastung sind sicher nützlich, können aber<br />

schnellwüchsige Pflanzen und Wasserwechsel niemals<br />

ersetzen.<br />

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Algen im <strong>Aquarium</strong>, Teil 11<br />

Drei Punkte bleiben als entscheidende Kriterien, mit denen<br />

sich absolut jedes "Algenproblem" lösen lässt:<br />

Das Wachstum der Wasserpflanzen muss optimiert<br />

werden.<br />

Algenfressende Fische und Wirbellose können<br />

eingesetzt werden.*<br />

Der möglichst starke und möglichst häufige<br />

Wasserwechsel ist die wichtigste Pflegemaßnahme<br />

und durch NICHTS zu ersetzen.<br />

Wir haben uns leider angewöhnt, ständig gegen irgendetwas<br />

zu kämpfen. So kämpfen wir seit Jahrzehnten gegen<br />

Algen. Kämpfe gegen etwas machen niemals Freude und<br />

meistens verliert man sie irgendwann. Wie wäre es, zur<br />

Abwechslung einmal für etwas zu kämpfen? Für besseres<br />

Pflanzenwachstum zu kämpfen, ist einfacher und erfolgreicher,<br />

wenn wir uns der richtigen Mittel bedienen.<br />

Ganz nebenbei werden dabei die lästigen Algen besiegt und<br />

die Aquaristik insgesamt macht uns wesentlich mehr Spaß<br />

und Freude.<br />

* Selbstverständlich sind nicht alle Tiere für jedes <strong>Aquarium</strong><br />

geeignet. Bitte deshalb unbedingt darauf achten, nur<br />

solche Fische / Wirbellose einzusetzen, denen man<br />

während und nach erfolgreicher Algenreduzierung noch<br />

geeignete Lebensbedingungen bieten kann.<br />

Autor:<br />

Bernd Kaufmann<br />

http://www.aquamax.de<br />

<strong>Online</strong> <strong>Aquarium</strong>-<strong>Magazin</strong> www.aquariummagazin.de <strong>Ausgabe</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> Seite 18

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