OAM Ausgabe Mai 2010 - Online Aquarium-Magazin
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In diesem Falle stellen Sie sich unter „halten“ am besten<br />
ein wirkliches Festhalten vor, denn dieser eigenartige<br />
Vertreter der Araceen wird auch bei günstigsten Umständen<br />
nach Jahren kaum größer als er beim Einsetzen war.<br />
Wenn Sie die merkwürdige, seitlich zusammengedrückte<br />
fächerartige Form der Pflanze fasziniert und Sie ihr<br />
deshalb einen dauernden Platz in Ihren Aquarien einräumen<br />
wollen, so wird es vorteilhaft sein, wenn Sie genau so<br />
viele Exemplare davon kaufen, als Sie nachher wirklich<br />
wollen, denn an eine Vermehrung ist nicht zu denken.<br />
Wenn das Wasser sehr klar und nicht zu reichlich an<br />
gelösten Stoffen ist und eine Temperatur zwischen 15 und<br />
22° C aufweist, so werden Sie sich einige Jahre an dieser<br />
Gruppe freuen können, da sie dann immer etwa das<br />
gleiche Aussehen hat. Da der Acorus gramineus, von dem<br />
es auch eine Zwergform und eine weiß gestreifte Abart gibt,<br />
sehr haltbar ist, das heißt in diesem Fall, langsam verfault,<br />
eignet er sich auch besonders für unbeleuchtete Goldfischgläser.<br />
Speziell eignet er sich auch darum, weil er von den<br />
Goldfischen, die ganz gerne zur Abwechslung auch Pflanzen<br />
fressen, verschont bleibt, da er ungemein zähe Blätter<br />
hat. Im Übrigen können Sie den Kalmus in allen Becken<br />
verwenden, da seine bis 20 cm langen, dunkel bis mittelgrünen,<br />
fächerförmig angeordneten Blätter von äusserst<br />
dekorativem wert sind. Im kleinen <strong>Aquarium</strong> wird diese<br />
Pflanze dadurch gerne zum Blickpunkt des Beschauers,<br />
während sie in grösseren Becken auflockernd und<br />
abwechslungsreich wirkt. Schnecken schaden ihr nicht.<br />
3. Acrostichum aureum – Mangrovefarn<br />
Schon an der dunklen, fast schwarzen, schräg liegenden<br />
Wurzel und an den der Längsachse nach aufgerollten Herzblättern,<br />
erkennen Sie in dieser Pflanze den Farn.<br />
Eigenart und Verwendung der Aquarienpflanzen<br />
Er zählt in diesem Fall zu den Polypodiaceen und ist ein<br />
tropischer Kosmopolit.<br />
Er braucht vor allem viel Licht, klares Wasser und<br />
unbedingt einen stark trorfhaltigen Boden sowie Temperaturen<br />
zwischen 20 bis 28° C. Bei viel Licht bleibt er etwa<br />
zwei Jahre so „klein“, dass Sie ihn in größeren Aquarien<br />
kultivieren können, wobei er dann eine einmalige Erscheinung<br />
darstellt und dennoch nicht zu viel Platz in Anspruch<br />
nimmt. Ohne Sie erschrecken zu wollen, muss aber<br />
erwähnt werden, dass er ausgewachsen bis 250 cm lange<br />
Blätter an circa 50 cm langen Stängel bildet. Seine leuchtend<br />
hell- bis mittelgrüne Farbe, verbunden mit dem etwas<br />
steifen Wuchs, verleiht ihm etwas Schneidiges. Ja, es wäre<br />
richtig schade, wenn ihn ein Pflanzenliebhaber nicht<br />
irgendwann gepflegt hätte, bloß weil er nur etwa zwei Jahre<br />
im „<strong>Aquarium</strong>format“ bleibt.<br />
Wie alle Farne blüht auch der Mangrovefarn nicht, sondern<br />
bildet auf den Blattunterseiten Sporen aus. Diese sind aber<br />
noch keine Samen. Eine solche Spore bildet sich zu einem<br />
grünen Häutchen, dem Vorkeim, aus, wenn sie auf einen<br />
geeigneten, feuchten Boden fällt. An der Unterseite dieses<br />
Vorkeimes entwickeln sich die geschlechtlichen Organe.<br />
Dort dann eine männliche Zelle eine weibliche befruchten<br />
und aus ihrer Verschmelzung wird ein neuer Farn.<br />
Sie sehen also, dass Sie Acrostichum kaum vermehren<br />
können, da er zudem erst von einer gewissen Größe an<br />
Sporen ausbildet. Dafür wächst Ihr gekauftes Exemplar<br />
einigermaßen zügig, obwohl es kaum je mehr als 6 – 8<br />
Blätter auf einmal haben wird. Hingegen Trotzt Acrostichum<br />
beinahe jedem Schneckenfrass, zumindest, wenn er<br />
nicht das einzig „Essbare“ darstellt.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Autor:<br />
Peter Schneider<br />
(Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von Autor und<br />
dem Verlag <strong>Aquarium</strong> Perle)<br />
<strong>Online</strong> <strong>Aquarium</strong>-<strong>Magazin</strong> www.aquariummagazin.de <strong>Ausgabe</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> Seite 29