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Ausgabe 04 (Juli 2002) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger

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<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong><br />

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1. Jahrgang <strong>Juli</strong> <strong>2002</strong> Nummer 4<br />

Vorrang für die Familie<br />

von Dr. Angela Merkel<br />

Für die Union ist und bleibt die<br />

Familie die wichtigste Form des<br />

Zusammenlebens. Auch in Zukunft<br />

wird sie die attraktivste<br />

Lebensform bleiben, weil sie<br />

Lebenssinn, Geborgenheit und<br />

Glück erlebbar macht.<br />

Die Familie ist auch die beste<br />

Grundlage für die Solidarität in<br />

unserer Gesellschaft. Denn für<br />

die Weitergabe von Werten und<br />

Orientierungen, zum Beispiel der<br />

partnerschaftliche Umgang, der<br />

Respekt gegenüber den anderen<br />

und die Fähigkeit, sich in eine<br />

Gemeinschaft einzuordnen, ist<br />

die Familie der ideale Ort.<br />

Faire Politik für Familien<br />

Unser Ziel ist eine faire Politik für<br />

die Familien. Die Union hat dabei<br />

aus der Vergangenheit gelernt,<br />

denn ein Grund für die Wahlniederlage<br />

von 1998 war auch, daß<br />

wir für die Familien nicht genug<br />

getan haben. Eltern, die im unteren<br />

Lohnbereich einer Arbeit<br />

nachgehen, erleben doch an je-<br />

dem Monatsende, daß sie weniger<br />

in der Tasche haben, als diejenigen,<br />

die Sozialhilfe erhalten.<br />

Daß heute nahezu eine Million<br />

Kinder von der Sozialhilfe abhängig<br />

ist, darf<br />

nicht so bleiben.<br />

An diesem<br />

Punkt<br />

sagen wir:<br />

Keine Familie<br />

soll nur deshalb,<br />

weil sie<br />

Kinder großzieht,<br />

auf die<br />

Sozialhilfe<br />

angewiesen<br />

sein.<br />

Ziel:<br />

600 Euro pro<br />

Monat<br />

Das ist der<br />

Grund für das<br />

Familiengeld,<br />

das wir nach<br />

einer gewon-<br />

nenen Bundestagswahl einführen<br />

wollen. Dabei wird das bisherige<br />

Kindergeld und das bisherige Erziehungsgeld<br />

stufenweise durch<br />

das neue Familiengeld ersetzt. Es<br />

soll steuer- und abgabenfrei sein<br />

sowie unabhängig vom Umfang<br />

der Erwerbsarbeit und der Höhe<br />

des Familieneinkommens bezahlt<br />

werden. Für Kinder, die in<br />

Deutschland leben, soll in der<br />

Endstufe für jedes Kind unter drei<br />

Jahren 600 Euro im Monat gezahlt<br />

werden, weil in dieser Phase<br />

der Betreuungsaufwand besonders<br />

hoch ist. Im Alter von<br />

drei bis achtzehn sind es 300<br />

Euro, ab 18 wird 150 Euro gezahlt,<br />

sofern die Kinder noch in<br />

der Ausbildung sind.<br />

Das ist ein ehrgeiziges Projekt.<br />

Doch nur so hat die Familienförderung<br />

auch wirklich Vorrang.<br />

Wenn wir ausdrücklich den Familien<br />

absolute Priorität einräumen,<br />

muß dies an konkreten<br />

Maßnahmen für die Familien<br />

spürbar sein. Mit einer konsequenten<br />

Politik für Wachstum und<br />

Beschäftigung werden wir die finanziellen<br />

Voraussetzungen dafür<br />

schaffen, das Familiengeld ab<br />

20<strong>04</strong> stufenweise einzuführen.<br />

Bereits ab 2003 werden wir für<br />

die steuerliche Berücksichtigung<br />

von Kinderbetreuungskosten<br />

zwischen 1.000 und 5.000 Euro<br />

sorgen.<br />

Rot und Grün polemisch<br />

Die Kritik von SPD und Grünen<br />

an unserem Familiengeld ist an<br />

Polemik nicht mehr zu überbieten.<br />

Der Bundeskanzler konnte<br />

sich sogar nicht verkneifen, unser<br />

Konzept des Familiengeldes<br />

als „Prämie“ zu bezeichnen - er<br />

meinte offenkundig eine „Geburtenprämie“.<br />

Wer so redet, der<br />

diffamiert alle Paare, die heute<br />

noch bereit sind, Kindern ein zu<br />

Hause zu geben und sie zu erziehen.<br />

Der Vorwurf, mit unserer Politik<br />

schrieben wir den Frauen vor, zu<br />

Hause zu blieben, ist ebenso absurd.<br />

Wir sind der Auffassung,<br />

daß den Menschen und damit<br />

auch den Familien nicht vorgeschrieben<br />

werden kann, wie sie<br />

zu leben haben. Wir wissen auch<br />

und akzeptieren es, daß das traditionelle<br />

Bild der Familie durch<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Lebensentwürfe ergänzt wird.<br />

Für uns ist Familie überall dort,<br />

wo Eltern für Kinder und Kinder<br />

für Eltern Verantwortung übernehmen.<br />

Die Entscheidung für<br />

Kinder und die Übernahme von<br />

Elternverantwortung muß aber<br />

von den gesellschaftlichen Bedingungen<br />

her die gleiche Chance<br />

haben wie andere Möglichkeiten<br />

der Lebensgestaltung.<br />

Hier ist das Familiengeld eine<br />

sinnvolle Lösung.<br />

Miserable Bilanz<br />

von Rot und Grün<br />

Wir werden es auch nicht zulassen,<br />

daß eine Frau als rückständig<br />

betrachtet wird, nur weil sie<br />

für sich frei entschiedet, einen<br />

guten Teil ihres Lebens der Familienarbeit<br />

und Kindererziehung<br />

zu widmen. Die Kritik von<br />

Rot-Grün an unseren familienpolitischen<br />

Leitlinien zielt somit<br />

viel mehr darauf ab, von der eigenen<br />

miserablen Bilanz abzulenken.<br />

Zwar hat man das Kindergeld<br />

in dieser Legislaturperiode<br />

erhöht. Aber durch die<br />

Ökosteuer und die Streichung<br />

familienpolitischer Leistungen<br />

hat man den Familien das Geld<br />

auf der anderen Seite wieder<br />

weggenommen. Unter Rot-Grün<br />

haben Familien im Vergleich zu<br />

kinderlosen Paaren erhebliche<br />

finanzielle Einbußen in Kauf zu<br />

nehmen. Die Streichung des<br />

Haushaltsfreibetrages für allein<br />

Erziehende ist nur eines von<br />

mehreren unrühmlichen Beispielen.<br />

Nachdem die Bundesregierung<br />

auch in der Familienpolitik eine<br />

Bilanz der Untätigkeit aufzuweisen<br />

hat, fällt Gerhard Schröder<br />

jetzt in hektischen Aktionismus<br />

und stellt vier Milliarden Euro für<br />

Ganztagsschulen in Aussicht.<br />

Auch wir wollen die Kinderbetreuung<br />

ausbauen. Doch die Eltern<br />

sollen frei entschieden, wie<br />

sie ihre Kinder erziehen und betreuen.<br />

Man kann sie jetzt nicht<br />

verpflichten, ihre Kinder ausschließlich<br />

in Ganztagsschulen<br />

zu schicken. Wir brauchen vielmehr<br />

ein bedarfsgerechtes und<br />

am Elternwillen orientiertes Angebot<br />

wie Horte, Elterninitiativen,<br />

Kindergärten mit flexiblen Öffnungszeiten<br />

oder Ganztagsschulen.<br />

Die großspurige Ankündigung<br />

Schröders ist zudem überhaupt<br />

nicht flächendeckend in die<br />

Realität umzusetzen und verschiebt<br />

letztendlich einen Großteil<br />

der Kosten auf die ohnehin<br />

unter Rot-Grün finanziell schwer<br />

gebeutelten Länder und Kommunen.<br />

Kinder machen Freude<br />

CDU und CSU orientieren sich<br />

am Leitbild einer familien- und<br />

kinderfreundlichen Gesellschaft.<br />

Wir verstehen Kinder als Bereicherung,<br />

sie machen Freude und<br />

sie sichern unsere Zukunft in einer<br />

immer älter werdenden Gesellschaft.<br />

Deshalb setzen wir<br />

uns für finanzielle Gerechtigkeit<br />

für Familien, bessere Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf und<br />

die Stärkung der Erziehungskompetenz<br />

der Eltern ein. Unser Angebot<br />

für den 22. September<br />

heißt: Vorrang den Familien, denn<br />

Familienförderung ist Zukunftsinvestition!<br />

angela.merkel@cdu.de<br />

Schröders Schlußzeugnis: Mangelhaft<br />

„Die Bevölkerung stellt dem<br />

Kanzler ein schlechtes Zeugnis<br />

aus. Nur 12 Prozent der Deutschen<br />

halten das Land heute<br />

für wirtschaftlich stabiler. Noch<br />

schlechter ist das Ergebnis bei<br />

der sozialen Gerechtigkeit:<br />

Ganze 11 Prozent halten dieses<br />

Versprechen für erfüllt - bitteres<br />

Ergebnis für eine Partei, die<br />

angetreten war, die „Gerechtigkeitslücke“<br />

zu schließen.“ (Renate<br />

Köcher, Institut für Demoskopie<br />

Allensbach, in der<br />

Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung<br />

vom 9.6.<strong>2002</strong>)<br />

„Vom Star zum Sündenbock“<br />

kommentiert die „Berliner Zeitung“<br />

vom 11.6.<strong>2002</strong>. „Die Kritik<br />

an Gerster zeigt jedoch in erster<br />

Linie, wie nervös die Sozialdemokraten<br />

angesichts der<br />

schlechten Umfragewerte sowie<br />

der negativen Entwicklung auf<br />

dem Arbeitsmarkt geworden<br />

sind. Nicht nur Arbeitsminister<br />

Walter Riester (SPD) hatte gehofft,<br />

daß die anspringende Konjunktur<br />

noch vor der Bundestagswahl<br />

im September positiv<br />

Gemeinsam für eine bessere Familienpolitik: Dr. Angela Merkel, Vorsitzende<br />

der CDU Deutschlands und Klaus-Peter Willsch, Wahlkreisabgeordneter<br />

für den <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> und Limburg, Vater von vier Kindern.<br />

auf den Arbeitsmarkt zu wirken<br />

beginnt. Diese Hoffnung hat sich<br />

zerschlagen, wie Gerster bei der<br />

Veröffentlichung der Mai-Zahlen<br />

zugeben mußte.<br />

Dieser könne dafür jedoch nicht<br />

verantwortlich gemacht werden,<br />

springen Fachleute der Grünen<br />

dem Behördenchef zur Seite.<br />

Wenn die Sozialdemokraten die<br />

notwendigen Reformen früher<br />

angepackt hätten, bräuchten sie<br />

jetzt auch keinen „Sündenbock“.“<br />

Jugendarbeitslosigkeit<br />

steigt massiv<br />

„Trostloses Bild“ titelt die „Frankfurter<br />

Rundschau“ vom<br />

11.6.<strong>2002</strong>. „So wie die Zahlen<br />

aussehen, ist es kein Wunder,<br />

daß der Mann (Florian Gerster,<br />

Anm. Red.) beginnt, aktionistisch<br />

zu werden: Allein die Jugendarbeitslosigkeit<br />

stieg im<br />

Laufe der vergangenen zwölf<br />

Monate um fast 16 Prozent. Die<br />

Zahl der gemeldeten Arbeitslosen<br />

bis 55 Jahre wuchs immer<br />

noch um über zehn Prozent.<br />

Hätten sich nicht 16 Prozent der<br />

älteren Menschen ohne Job<br />

weitgehend in den Vorruhestand<br />

verabschiedet, wäre die Bilanz<br />

eine Katastrophe.<br />

Nun droht auch noch das im vergangenen<br />

Jahr mit Milliardenbeträgen<br />

eingependelte Gleichgewicht<br />

am Lehrstellenmarkt wieder<br />

zum Nachteil der Jugendlichen<br />

aus dem Lot zu geraten.<br />

war, in der Krise mit ruhiger Hand<br />

zu regieren. Jetzt, drei Monate<br />

vor der Wahl, mit ein wenig Sozialpolitik<br />

das Unheil kaschieren<br />

zu wollen, ergibt ein trostloses<br />

Bild.“<br />

Riester-Rente:<br />

Bürokratisches Monster<br />

„Riester-Rente droht zu scheitern“<br />

kommentiert die „Welt am<br />

Pointiert nimmt die Anzeigenkampagne der CDU<br />

die gebrochenen Versprechen Schröders aufs Korn.<br />

Rot-Grün wird im Wahlkampf<br />

große Mühe haben, den Betroffenen<br />

zu erklären, warum es gut<br />

Sonntag“ vom 9.6.<strong>2002</strong>. „Das<br />

große rot-grüne Reformprojekt,<br />

die Riester-Rente, steht vor dem<br />

Scheitern. Nach Informationen<br />

von „Welt am Sonntag“ haben<br />

von den bislang zwei Millionen<br />

Deutschen, die einen Altersvorsorge-Vertrag<br />

unterzeichneten,<br />

rund 400 000 Menschen ihre<br />

Policen wieder storniert. Die<br />

freiwillige Zusatzrente war eingeführt<br />

worden, um die bereits<br />

beschlossene allgemeine Absenkung<br />

des gesetzlichen Rentenniveaus<br />

auszugleichen. Finanzberater<br />

beklagen jedoch<br />

das zum „bürokratischen<br />

Monstrum“ geratene Reformpaket.<br />

Kaum jemand, so heißt es, würde<br />

Produkte der Riester-Förderung<br />

nachfragen. Auch das<br />

Deutsche Institut für Altersvorsorge<br />

(DIA) erkennt einen „hohen<br />

Attentismus“ bei der Privatvorsorge.<br />

„Daran ist auch die<br />

Bundesregierung schuld, die<br />

die Wahrheit über die künftige<br />

Entwicklung der gesetzlichen<br />

Rente verschleiert“, sagte DIA-<br />

Sprecher Bernd Katzenstein.<br />

Das gesetzliche Rentenniveau<br />

werde im Jahr 2030 nicht 67<br />

Prozent betragen, wie offiziell<br />

behauptet, sondern nur 63,8<br />

Prozent.“<br />

Nitrofen-Skandal<br />

„Auf Lücke gepokert“ titelt „Der<br />

Spiegel“ vom 10.6.<strong>2002</strong>. So<br />

fügte sich der Nitrofen-Skandal<br />

endgültig in das Muster großer<br />

Lebensmittelaffären - mit einer<br />

Ministerin etwa, die viel zu früh<br />

Entwarnung gibt und dann<br />

mühsam zurückrudern muß.<br />

Die undurchsichtige Informationspolitik<br />

im Nitrofen-Skandal<br />

hat auch Brüssel in Rage gebracht;<br />

besonders stört die EU-<br />

Kommission, daß sie viele Fakten<br />

erst aus der Zeitung erfuhr.<br />

Auch die Ökoszene ahnt mittlerweile,<br />

daß sich mit Künasts<br />

Agrarwende nicht automatisch<br />

alles zum Besseren wendet. Die<br />

Vorstellung, mit dem Siegeszug<br />

des Bio-Landbaus werde automatisch<br />

die Lebensmittelsicherheit<br />

insgesamt zunehmen,<br />

hat sich als naiv entpuppt.<br />

info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />

In dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>:<br />

Seite 2<br />

Peter Beuth<br />

Neue Ausrüstung für<br />

Hessens Polizei<br />

Seite 3<br />

Kerstin Ruhl<br />

Nach 7 Jahren –<br />

Übergabe der Kiedricher<br />

Weinkrone<br />

MusiKARL<br />

Seite 4<br />

Karl, der Spätlesereiter<br />

„reitet” im September<br />

nach Mainz<br />

UNESCO<br />

Seite 6<br />

Welterbekomittee erklärt<br />

Mittelrheintal zum<br />

Weltkulturerbe


Seite 2 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juli</strong> <strong>2002</strong><br />

Eltville: Kinder- und Jugendbeirat im Landtag<br />

Die Vorsitzende des Kinder- und<br />

Jugendbeirates der Stadt Eltville,<br />

Therese Stoll, hatte sich an<br />

den CDU-Landtagsabgeordneten<br />

Dr. Jung gewandt, da in den<br />

weiterführenden Schulen das<br />

Thema Kommunalpolitik nicht<br />

oder nicht ausreichend behandelt<br />

wird. Sie bat Dr. Jung, sich<br />

dafür einzusetzen, daß das Thema<br />

Kommunalpolitik in die Lehrpläne<br />

- am besten der Abschlußklassen<br />

- aufgenommen wird.<br />

Dr. Jung hatte die hessische Kultusministerin<br />

Karin Wolff in dieser<br />

Angelegenheit angeschrieben<br />

und die Mitteilung erhalten,<br />

daß ab 1. August <strong>2002</strong> im neuen<br />

geltenden Lehrplan „Politik<br />

und Wirtschaft“ für die Sekundarstufe<br />

I das Thema „Kommunalpolitik“<br />

mehrfach berücksichtigt<br />

wird.<br />

So finden sich in der Jahrgangsstufe<br />

7 im Themenkomplex „Demokratie<br />

und politische Bildung“<br />

die verbindlichen Unterrichtsinhalte<br />

„Politische Ordnung und<br />

Entscheidung im kommunalen<br />

Bereich und auf Länderebene“<br />

sowie „Umweltschutz in der Gemeinde“.<br />

In der Jahrgangsstufe<br />

10 sind bei dem Thema „Parlamentarische<br />

Demokratie und politisches<br />

System“ die Unterrichtsinhalte<br />

„Funktionsweise<br />

der politischen Institutionen“<br />

(u.a. auch mit dem Hinweis auf<br />

Bürgerbeteiligung) und „Wahlen<br />

und Parteien“ verbindlich.<br />

Der Lehrplan „Politik und Wirtschaft“<br />

(bisher Gemeinschaftskunde)<br />

für die gymnasiale Oberstufe<br />

befindet sich derzeit in<br />

Überarbeitung.<br />

Auch hier werden verbindliche<br />

Unterrichtsinhalte zu dem Thema<br />

„Politische Strukturen und Prozesse“<br />

(bezogen auf Partizipation<br />

und Repräsentation) sowohl<br />

im Leistungs- als auch im Grund-<br />

kurs Berücksichtigung finden, so<br />

die Ministerin an Dr. Jung.<br />

Die Anfrage von Therese Stoll<br />

nahm Dr. Jung zum Anlaß, den<br />

gesamten Kinder- und Jugendbeirat<br />

der Stadt Eltville in den<br />

Hessischen Landtag einzuladen.<br />

Am Rande einer Plenarsitzung<br />

diskutierte der direkt gewählte<br />

Abgeordnete des Wahlkreises 27<br />

(<strong>Rheingau</strong> mit den Staatsbädern<br />

Bad Schwalbach und Schlangenbad)<br />

mit den Jugendlichen<br />

über die wichtigsten landespolitischen<br />

Themen. Im Anschluß<br />

nahmen die Schülerinnen und<br />

Schüler an einer Führung durch<br />

das Wiesbadener Stadtschloß,<br />

dem Sitz des Hessischen Landtags,<br />

teil.<br />

info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />

Neue Ausrüstung für Hessens Polizei<br />

von Peter Beuth<br />

Da die Innere Sicherheit von<br />

der rot-grünen Vorgängerregierung<br />

sträflich vernachlässigt<br />

wurde, hat die hessische CDU<br />

vor der Wahl versprochen, Hessen<br />

wieder sicherer zu machen.<br />

Und dieses Versprechen<br />

hat die CDU-geführte Hessische<br />

Landesregierung gehalten.<br />

Hessens Polizisten haben<br />

jetzt wieder einen starken Fürsprecher<br />

in der Regierung.<br />

Neben einer personellen Verstärkung,<br />

einer Ausweitung der Befugnisse<br />

und einer verwaltungstechnischen<br />

Polizeireform findet<br />

auch eine Neuausstattung der<br />

hessischen Polizei mit technischem<br />

Gerät statt.<br />

Ausrüstungsoffensive<br />

Die hessische Polizei wird in diesem<br />

Jahr in einem beispiellosen<br />

Umfang modernisiert. Damit löst<br />

die Hessische Landesregierung<br />

ihr Versprechen ein, Hessen sicherer<br />

zu machen. Im Mai begann<br />

die größte Fahrzeugmodernisierung<br />

in der hessischen Polizeigeschichte.<br />

Insgesamt werden<br />

die Beamten bis Ende November<br />

diesen Jahres 1.300<br />

neue Einsatzfahrzeuge erhalten,<br />

das ist etwa die Hälfte des Fahrzeugbestandes.<br />

Schülerinnen und Schüler des Kinder- und Jugendparlamentes<br />

der Stadt Eltville beim Besuch<br />

des CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Jung im Hessischen<br />

Landtag.<br />

Ziel ist es, daß auf Dauer keine<br />

Fahrzeuge mehr im Einsatz sein<br />

werden, die älter als fünf Jahre<br />

sind.<br />

Im einzelnen werden neu<br />

beschafft:<br />

445 Opel-Vectra 2,2 DTI,<br />

(92 kW, Höchstgeschwindigkeit<br />

= 206 km/h, als<br />

Standard-Funkstreifenwagen)<br />

65 BMW 525d touring, (120<br />

kW, Höchstgeschwindigkeit<br />

= 215 km/h, als Hundetransportkraftwagen)<br />

60 BMW 525d, (120 kW,<br />

Höchstgeschwindigkeit =<br />

219 km/h, Standard für die<br />

Autobahnpolizei)<br />

730 zivile Streifenwagen der<br />

Marken: Opel Astra 2,0 DTI<br />

16 V, BMW 320d und BMW<br />

525d.<br />

Modernste<br />

Polizeihubschrauber<br />

Auch aus der Luft kann die hessische<br />

Polizei nun effektiver auf<br />

Verbrecherjagd gehen. Die hessischePolizeihubschrauberstaffel<br />

in Egelsbach ist seit April mit<br />

dem modernsten Polizeihubschrauber<br />

Deutschlands ausgerüstet,<br />

dem Eurocopter (EC)<br />

145. Mit diesem zweimotorigen<br />

Hubschrauber der Vier-Tonnen-<br />

Klasse werden erstmals in Hessen<br />

auch Nachtflüge möglich<br />

sein. Der neue Hubschrauber ist<br />

bezüglich der Lärmemission<br />

auch sehr umweltverträglich.<br />

Trotzdem ist er schneller als sein<br />

Vorgänger BO 105. Für die Beschaffung<br />

des neuen Hubschraubers<br />

investiert die hessische<br />

Landesregierung rund<br />

7 Millionen Euro.<br />

Bessere PC-Ausstattung<br />

In den Dienststellen hält nun<br />

auch das Computerzeitalter Einzug.<br />

Damit jeder Polizeibeamte<br />

an seinem Arbeitsplatz über einen<br />

PC aktueller Bauart verfügt,<br />

wurden bis Mitte Juni angeschafft:<br />

10.200 Computer<br />

7.100 Monitore<br />

3.150 Flachbildschirme<br />

8.700 Laserdrucker<br />

Dafür hat die Landesregierung<br />

noch einmal 15 Millionen Euro<br />

locker gemacht.<br />

Seit <strong>Juli</strong> 2001 steht den hessischen<br />

Polizisten zudem das<br />

neue Polizeiliche Auskunftssystem<br />

(POLAS) zur Verfügung.<br />

Mit ihm haben die Beamten Zugriff<br />

auf die Daten des derzeit<br />

modernsten polizeilichen Auskunfts-<br />

und Informationssystems<br />

Deutschlands. Es müssen<br />

keine komplizierten Schlüsselnummern<br />

mehr eingegeben werden,<br />

über eine Windows-Oberfläche<br />

besteht leichter Zugang zu<br />

den Datenbeständen. Durch Anbindung<br />

an das Zentrale Verkehrsinformationssystem<br />

(ZE-<br />

VIS) können so auch ohne Anmeldeprozeduren<br />

und Abfrageschlüssel<br />

etwa Halterabfragen<br />

vorgenommen werden. Hessen<br />

bietet derzeit als einziges Bundesland<br />

seinen Polizeibeamten<br />

diese Möglichkeit.<br />

Hessen<br />

wird sicherer<br />

Fazit: Hessens Polizei wird durch<br />

die CDU-geführte Landesregierung<br />

in die Lage versetzt, ihrem<br />

Auftrag effektiver nachzukommen.<br />

Dadurch wird Hessen wieder<br />

sicherer.<br />

Der Rückgang der Straftaten und<br />

die steigende Aufklärungsquote<br />

im Jahr 2001, im Gegensatz zum<br />

Bundestrend, beweisen eindrucksvoll,<br />

daß unter CDU-Innenminister<br />

Volker Bouffier das<br />

Land in sicheren Händen ist.<br />

p.beuth@ltg.hessen.de<br />

✉ Leserbriefe ✉<br />

Frau Manuela Müller nimmt Stellung zum Leserbrief von Herrn Markus<br />

Stampe (<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> Montatsanzeiger Nr. 3).<br />

Lieber Herr Stampe,<br />

danke für Ihre Worte - Sie sprechen<br />

mir aus dem Herzen!<br />

In unserem Staat werden nur die<br />

Symptome der Gewalttätigkeit<br />

bekämpft, aber nicht die Ursachen.<br />

Es ist auch meine Meinung, daß<br />

in diesem Land mehr dafür getan<br />

werden muß, daß Mütter<br />

auch zuhause bei ihren Kindern<br />

bleiben können, wenn sie dies<br />

wünschen.<br />

Viel zu viele Mütter müssen aus<br />

finanziellen Gründen arbeiten gehen!<br />

Leider entscheidet sich auch ein<br />

großer Teil der Frauen für die Berufstätigkeit,<br />

um in unserer Gesellschaft<br />

mehr Anerkennung zu<br />

bekommen, und Bemerkungen<br />

wie „Ach, du bist nur Hausfrau<br />

<strong>Monatsanzeiger</strong> lesenswert.<br />

ich lese regelmäßig den <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong><br />

<strong>Monatsanzeiger</strong> und<br />

möchte sagen, daß die Artikel in<br />

dieser Zeitung durchaus interessant<br />

und lesenswert sind.<br />

Besonders gut gefiel mir der Artikel<br />

bei „Zuwanderung mal nach<br />

Großbritannien schauen“. Dieser<br />

Artikel müßte zur Pflichtlektüre<br />

für alle Deutschen werden.<br />

Schade, daß die Auflage des<br />

Blattes nicht größer ist. Das all-<br />

und Mutter...??“ zu entgehen.<br />

Unsere Gesellschaft braucht<br />

mehr Bewußtsein für die Ursachen<br />

der Gewaltprobleme, damit<br />

sich die Einstellung des Einzelnen<br />

überhaupt verändern kann.<br />

Aus diesem Grund dachte ich<br />

schon einmal daran, in dieser<br />

Hinsicht eine Unterschriftensammlung<br />

zu starten, und diese<br />

dann an entsprechender Stelle<br />

(Politiker, Medien) vor zu legen,<br />

damit nicht nur immer die<br />

zu Wort kommen, die für die fast<br />

vollständige staatliche Betreuung<br />

ihrer Kinder plädieren.<br />

Hätten Sie daran Interesse?<br />

Gruß Manuela Müller,<br />

<strong>Taunus</strong>stein<br />

(Mutter von 4 Kindern)<br />

mueller.family@tiscalinet.de<br />

gemeine Echo ist doch sicher<br />

gut, oder?<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ursula Ostertag, Schlangenbad<br />

Leserbriefe geben nicht unbedingt<br />

die Meinung des Herausgebers<br />

wieder. Der Verlag<br />

behält sich sinngemäße Kürzungen<br />

vor.<br />

Auflösung des Preisausschreibens für Theaterfreunde<br />

Hier zunächst die richtigen Antworten auf die sieben Fragen:<br />

1. Wann ist der Hessentagsumzug in Idstein?<br />

23. Juni <strong>2002</strong><br />

2. Wie heißt der Hessische Landtagspräsident?<br />

Klaus-Peter Möller<br />

3. Wie heißt das Idsteiner Hessentagspaar?<br />

Ellen Odrosek und Michael Dauber<br />

4. Wie viele Lehrer werden in Hessen zum neuen Schuljahr eingestellt?<br />

600<br />

5. Wie heißt das Amateurtheater, das als Spielstätte Burg Hohenstein<br />

nutzt?<br />

<strong>Taunus</strong>bühne Bad Schwalbach e.V.<br />

6. Wie hoch war die Staatsquote in Deutschland 1989?<br />

45,8%<br />

7. Mit welchem Slogan wirbt Idstein für den Hessentag?<br />

Zum Hessentag lädt Idstein ein: staunen, feiern, fröhlich sein.<br />

Unter zahlreichen richtigen Einsendungen hat unsere Glücksfee<br />

die folgenden Gewinner gezogen, die von der <strong>Taunus</strong>bühne mit einer<br />

Begleitperson zu "Anatevka" auf Burg Hohenstein eingeladen wurden.<br />

Ursula Mathuni, Eltville<br />

Ingeborg Sal Diaz, <strong>Taunus</strong>stein<br />

Silke Schrankel, Idstein


<strong>Juli</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 3<br />

Im Interview: Die “dienstälteste <strong>Rheingau</strong>er Weinkönigin” Kerstin Ruhl aus Kiedrich mit Nachfolgerin Pia Berlinger<br />

„Es war eine schöne Amtszeit”<br />

Unsere Zeitung hatte die Gelegenheit,<br />

die am längsten amtierende<br />

<strong>Rheingau</strong>er Weinkönigin<br />

Kerstin Ruhl aus Kiedrich und<br />

ihre Nachfolgerin Pia Berlinger<br />

zu sprechen. Besonders erfreulich<br />

war, jemanden zu treffen,<br />

der auch nach sieben Jahren<br />

Amtzeit voller Termine keine<br />

Klagen kennt...<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wann bist<br />

Du Weinkönigin geworden?<br />

Kerstin Ruhl: Angefangen habe<br />

ich 1995. An Fastnacht hat mich<br />

ein Winzer angesprochen, ob ich<br />

nicht Interesse am Amt der Weinkönigin<br />

hätte. Damals wußte ich<br />

noch gar nicht, was auf mich zukommt.<br />

Ich habe meine Vorgängerin<br />

angesprochen und mich<br />

durch eine Freundin, die damalige<br />

Eltviller Weinkönigin Katarina<br />

Ries endgültig überzeugen lassen.<br />

Daß ich dieses Amt für sieben<br />

Jahre bekleiden würde, hätte<br />

ich damals nicht geglaubt.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wird die<br />

Weinkönigin in Kiedrich gewählt<br />

oder ernannt?<br />

Kerstin Ruhl: Man wird durch den<br />

Weinbauverein ernannt. Meine Ernennung<br />

fand damals beim Weingut<br />

Will statt. Dort habe ich auch<br />

KOMM MIT INS<br />

meine Urkunde überreicht bekommen.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wie viele<br />

Termine hat eine Weinkönigin im<br />

Laufe eines Jahres ungefähr?<br />

Kerstin Ruhl: Es sind im Jahr cirka<br />

40 Termine. Im Grunde besucht<br />

man alle (Wein-) Feste im<br />

<strong>Rheingau</strong>. Jede Weinkönigin repräsentiert<br />

ihren Ort. Neben den<br />

ganzen Festen stehen Feuerwehrbälle,<br />

Seniorenabende und Weinproben<br />

auf dem Plan. Höhepunkt<br />

waren die Fahrt nach Berlin mit<br />

MdB Klaus-Peter Willsch und die<br />

Fahrt nach Österreich mit Landrat<br />

Bernd Röttger. Überhaupt<br />

konnte ich durch die Fahrten einen<br />

sehr guten Kontakt zu vielen<br />

Politikern bekommen, die sich<br />

immer bestens um uns gekümmert<br />

haben.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welche<br />

Kleidung muß eine Weinkönigin<br />

tragen?<br />

Kerstin Ruhl: Ich bin davon überzeugt,<br />

daß die Weinkönigin zumindest<br />

auf den Weinfesten ein<br />

Dirndlkleid oder ein Kleid tragen<br />

sollte. Zu anderen Anlässen wie<br />

z.B. Empfängen oder Weinproben<br />

kann man sich natürlich auch etwas<br />

schicker kleiden.<br />

Attraktionen,<br />

Sensationen,<br />

Shows<br />

und viel,<br />

viel Spaß!<br />

Wildwasserbahn und<br />

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Die neue Kiedricher Weinkönigin Pia Berlinger (links) und ihre Vorgängerin<br />

mit Rekordamtszeit Kerstin Ruhl.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Warum<br />

hörst Du dieses Jahr auf?<br />

Kerstin Ruhl: Man soll immer aufhören,<br />

wenn es noch Spaß<br />

macht. Außerdem werde ich noch<br />

dieses Jahr mein berufsbegleitendes<br />

Studium beenden. Ich hatte<br />

Steuerfachangestellte gelernt und<br />

arbeite beim ZDF in Mainz in der<br />

Personalverwaltung. Für die kommenden<br />

Prüfungen muß ich noch<br />

einiges lernen und das wird sonst<br />

alles etwas zuviel.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Gab es<br />

auch Punkte während Deiner langen<br />

Amtszeit die dich gestört<br />

haben?<br />

Kerstin Ruhl: Nein, es war wirklich<br />

eine sehr schöne Amtszeit. Mir fällt<br />

eigentlich kein Punkt ein, bei dem<br />

ich mich beschweren kann und<br />

will. Lediglich das Engagement des<br />

Weinbauverbandes ist etwas dürftig<br />

gewesen. Bedanken möchte ich<br />

mich bei meinen Eltern, die mich<br />

beim Reden schreiben, als Chauffeur<br />

und vielem anderen die ganzen<br />

Jahre unterstützt haben. Mein<br />

Dank geht außerdem an das Weingut<br />

Steinmacher.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welche<br />

Funktion bekleidet die Weinprinzessin?<br />

Kerstin Ruhl: Es ist normalerweise<br />

üblich, daß es Weinkönigin und<br />

Weinprinzessin gibt. Im letzten<br />

Jahr habe ich Pia als Weinprinzessin<br />

bekommen, die Jahre zuvor<br />

war ich allein unterwegs. Sie<br />

wird zunächst auch allein sein, da<br />

im Moment kein Mädchen in<br />

Kiedrich bereit ist, das Amt der<br />

Prinzessin zu übernehmen.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wie bist<br />

Du auf dieses lange Zeit unbesetzte<br />

Amt der Weinprinzessin<br />

aufmerksam geworden?<br />

Pia Berlinger: Mein Schwager, der<br />

ein Weingut besitzt, hat mich animiert,<br />

Weinprinzessin zu werden.<br />

Als ich mit meiner Freundin Tatjana,<br />

die Eltviller Weinprinzessin<br />

ist, unterwegs war, bin ich endgültig<br />

überzeugt worden. Mir hat<br />

es im letzten Jahr riesigen Spaß<br />

gemacht. Ich hatte zuvor gar nicht<br />

gewußt, was Weinprinzessin und<br />

Königin alles machen müssen.<br />

Ich hätte nicht geglaubt, daß so<br />

viele Termine auf einen zukommen<br />

werden. Mir hat es trotzdem<br />

so gut gefallen, daß ich jetzt gerne<br />

das Amt von Kerstin übernommen<br />

habe. Durch die Unterstützung<br />

meines Patenweinguts und<br />

meiner Eltern wird sich alles gut<br />

bewerkstelligen lassen.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Was hat<br />

Dir am meisten Freunde bereitet?<br />

Pia Berlinger: Am meisten Spaß<br />

gemacht hat mir die Fahrt nach<br />

Berlin und die Weinprobe im Riesenrad<br />

auf der Gibber Kerb.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Was<br />

machst Du, wenn Du gerade<br />

nicht Weinkönigin bist?<br />

Pia Berlinger: Ich arbeite bei Infraserv<br />

in Wiesbaden und mache<br />

dort eine Ausbildung zur Bürokauffrau.<br />

Meine Hobbys sind<br />

Handball, Snowboard fahren und<br />

lesen. Außerdem engagiere ich<br />

mich bei den “Jung Maltesern”.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Ihr müßt<br />

ziemlich trinkfest sein, oder?<br />

Pia Berlinger: Das denken viele<br />

von uns. Wir halten uns aber eigentlich<br />

die meiste Zeit zurück.<br />

Man muß Anstand wahren und<br />

darf das Amt nicht beschädigen.<br />

Natürlich trinken wir auch das ein<br />

oder andere Glas, man muß aber<br />

seine Grenzen kennen. Es ist außerdem<br />

so, daß man auch des<br />

öfteren selber Auto fahren muß.<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Vielen<br />

Dank für dieses Gespräch.<br />

Das Interview führte unser freier<br />

Mitarbeiter Stephan Röttger<br />

stephan-roettger@t-online.de


Seite 4 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juli</strong> <strong>2002</strong><br />

Mit der CDU <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> in<br />

das faszinierende Königreich Siam<br />

15 Tage Thailand vom 5. – 19 November <strong>2002</strong><br />

Bangkok ist das Tor nach Südostasien.<br />

Die Atmosphäre einer modernen<br />

Großstadt mit dem Hauch<br />

der Vergangenheit und eindrucksvollen<br />

Tempel- und Palastanlagen.<br />

Dort erwartet sie eine Fülle von<br />

Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Die Rundreise macht sie mit Kultur,<br />

Geschichte und Lebensart der<br />

MUSIKARL-Freunde aufgepaßt!<br />

3 MAL 2 KARTEN FÜR DIE MUSIKARL-PREMIERE IM<br />

KURFÜRSTLICHEN SCHLOSS IN MAINZ AM<br />

DONNERSTAG, DEN 26. SEPTEMBER <strong>2002</strong> ZU GEWINNEN<br />

Der <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong> und das MUSIKARL-<br />

Team verlosen unter den Einsendern des unten stehenden<br />

Preisausschreibens mit der richtigen Lösung drei mal zwei<br />

Eintrittskarten für die MUSIKARL-Premiere. Außerdem gibt es<br />

dreimal je eine CD des MUSIKARLs mit dem Comic “Karl, der<br />

Spätlesereiter”. Mitmachen dürfen diesmal wieder alle.<br />

Hier sind die Fragen<br />

1. Wann wurde die Spätlese entdeckt?<br />

2. Wie heißt die CDU-Bundesvorsitzende?<br />

3. Wer hat dieses Jahr die Schirmherrschaft über die<br />

MUSIKARL-Aufführungen?<br />

4. Wie viele neue Einsatzfahrzeuge wird die Polizei in Hessen<br />

bis Ende November diesen Jahres erhalten haben?<br />

5. Welches Großereignis findet vom 9. bis 11. August in<br />

Idstein statt?<br />

6. Wie hoch soll das Familiengeld in der Endstufe für jedes<br />

Kind unter drei Jahren sein?<br />

7. In welcher europäischen Hauptstadt fiel die Entscheidung,<br />

das Mittelrheintal zum Weltkulturerbe zu erklären?<br />

Alle Antworten stehen im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>.<br />

Die richtigen Antworten bitte auf eine Postkarte schreiben, Absender<br />

und Telefonnummer nicht vergessen, ausreichend frankieren<br />

und ab mit der Post bis zum 26. <strong>Juli</strong> (Einsendeschluß)<br />

an den <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>, Klaus-Peter Willsch,<br />

Hirsenstraße 13, 65329 Hohenstein-Holzhausen.<br />

IMPRESSUM:<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong><br />

erscheint monatlich im <strong>Rheingau</strong>-<br />

<strong>Taunus</strong>-Kreis mit einer Auflage von<br />

90.000 Exemplaren. Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

1/<strong>2002</strong>.<br />

Herausgeber und verantwortlich<br />

für den Inhalt:<br />

Klaus-Peter Willsch<br />

Redaktion:<br />

Sascha Keil<br />

Anzeigen:<br />

Annette Willsch<br />

(Geschäftsf. + Vertrieb)<br />

Hirsenstraße 13<br />

65329 Hohenstein-Holzhausen<br />

Telefon 06120 / 97 97 66<br />

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der diversen Bergvölker in<br />

ihren bunten Trachten, sowie die<br />

grazilen Tempeltänzerinnen in ihren<br />

prachtvollen Gewänder.<br />

Reisepreis:<br />

Pro Person im DZ ............................................ 1.655 ,- Euro<br />

EZ-Zuschlag ........................................................ 435,- Euro<br />

Reiserücktritts-Vers. ............................................... 39,- Euro<br />

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:<br />

Gerhard Schröck · CDU-Kreisgeschäftsstelle · Kiliansring 5<br />

65343 Eltville · Tel.: (06123) 92 3 90 · Fax: (06123) 92 39 39<br />

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so, daß Sie nicht wissen, was<br />

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wäre es mit einer Rebstockpacht?<br />

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Lassen Sie Ihre Freunde oder<br />

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ihrer Rebe werden. Der Beschenkte<br />

erhält während der<br />

Pacht jedes Jahr die anteilige<br />

Ernte in Form einer Flasche aus<br />

dem Weinberg. Er hat außerdem<br />

das Recht, jederzeit seine Rebe<br />

in Hattenheim in Augenschein zu<br />

nehmen, um Ihr Gedeihen zu<br />

verfolgen.<br />

Die Rebe wird mit einem gravierten<br />

Schild mit dem Namen des<br />

Beschenkten versehen. Überreicht<br />

wird eine Urkunde, die den<br />

Besitz der Rebe dokumentiert.<br />

Anfragen bitte an:<br />

Weingut Balthasar Ress<br />

Rheinallee 7<br />

65347 Hattenheim<br />

weingut@ress-wine.com<br />

Email: info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />

Internet: www.rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />

Namentlich gezeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Rheingau</strong>-<br />

<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>s erscheint<br />

am 17./18. August <strong>2002</strong>. Redaktionsschluß<br />

für die nächste <strong>Ausgabe</strong> ist am<br />

5. August <strong>2002</strong>. Anzeigenschluß ist<br />

am 8. August <strong>2002</strong>.<br />

Druck: DVZ Hagen<br />

Fotos: RTMA-Archiv<br />

Fotos: Wolfgang Kühner<br />

Satz und Layout:<br />

ELZET Verlags-GmbH, <strong>Taunus</strong>stein<br />

„Der Spätlesereiter - MUSIKARL“ in Mainz<br />

Das MUSIKARL <strong>2002</strong> in Mainz,<br />

KARL spielt im Mainzer Schloß.<br />

Die Vorbereitungen für das<br />

“MUSIKARL Der Spätlesereiter”<br />

für das Jahr <strong>2002</strong> laufen<br />

auf Hochtouren.<br />

Nach der Ur-Aufführung im Jahr<br />

2000 und den Aufführungen im<br />

Oktober 2001 am “Originalschauplatz”<br />

auf Schloß Johannisberg<br />

im <strong>Rheingau</strong> soll das<br />

Kulturprojekt “Der Spätlesereiter<br />

– MUSIKARL” in diesem Jahr in<br />

der Weinhauptstadt Deutschlands,<br />

in Mainz, auf die Bühne<br />

gebracht werden. Spielort wird<br />

der Große Saal im ehrwürdigen<br />

Kurfürstlichen Schloß zu Mainz<br />

sein. Das Stück ist eine Mischung<br />

aus Musical und Oper<br />

und basiert auf der Comicgeschichte<br />

“KARL - Der Spätlesereiter”<br />

der Autoren Apitz & Kunkel<br />

– kurz ein “MUSIKARL” !<br />

Karl ist der Comic-Held aus dem<br />

<strong>Rheingau</strong>. Die KARL-Autoren<br />

Michael Apitz, Eberhard und Patrick<br />

Kunkel erzählen Bildergeschichten,<br />

die entlang des<br />

Rheins vor dem historischen<br />

Hintergrund des ausgehenden<br />

18. Jahrhunderts spielen. Eberhard<br />

Kunkel, einer der “Väter”<br />

des Comic-Helden KARL, hat<br />

das Spätlesereiter-Thema des<br />

ersten KARL-Comics in einem<br />

Bühnenstück verarbeitet:<br />

Frei nach der Comic-Vorlage erzählt<br />

auch das Stück “Der Spät-<br />

Die KARL-Autoren Michael Apitz und Patrick<br />

Kunkel mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten<br />

Klaus-Peter Willsch bei der KARL-Präsentation in<br />

der Hessischen Landesvertretung, Berlin.<br />

die Rhein-Main-Region, läßt<br />

Hessen und Rheinland-Pfälzer in<br />

besonderer Weise zusammenstehe.<br />

Das “MUSIKARL” könnte<br />

zu einem Zeichen dieser Gemeinsamkeit<br />

werden.<br />

Das MUSIKARL-Team freut sich<br />

daher darüber, daß profilierte<br />

und in der Verantwortung stehende<br />

Politiker aus Hessen und<br />

Rheinland-Pfalz das MUSIKARL-<br />

Projekt unterstützen. Dem unmittelbar<br />

nach der Uraufführung in<br />

2000 gegründeten MUSIKARL-<br />

Arbeitskreis gehören u.a. der<br />

Landrat des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-<br />

Kreises, Bernd Röttger, das Mitglied<br />

im Deutschen Bundestag<br />

Klaus-Peter Willsch und das Mitglied<br />

im Hessischen Landtag Dr.<br />

Franz-Josef Jung (Staatsmini-<br />

Der böse Ferdinand erhebt sein Glas. Die Szene<br />

zeigt die spannende Weinprobe zum großen Finale<br />

des MusiKARLs.<br />

lesereiter” die Geschichte von<br />

der Entdeckung der Spätlese<br />

durch KARL im Jahre 1775.<br />

Holger Pusinelli und Rolf-Werner<br />

Discher komponierten die Musik<br />

zu Kunkels Bühnenstück.<br />

MUSIKARL – Team<br />

Michael Apitz<br />

(Kostüme und Bühnenbild)<br />

Rolf-Werner Discher (Komposition<br />

und Arrangements)<br />

Eberhard Kunkel (Text)<br />

Patrick Kunkel<br />

(Geschäftsführung)<br />

Holger Pusinelli (Komposition<br />

und Arrangements)<br />

Das MUSIKARL -<br />

Konzept für <strong>2002</strong><br />

Schon immer gab es nachhaltige<br />

Beziehungen aus dem <strong>Rheingau</strong><br />

zur alten Hauptstadt über<br />

den Rhein und auch die Landesgrenze<br />

konnte die Menschen am<br />

Rhein nicht wirklich trennen. So<br />

ist es erfreulich zu beobachten,<br />

wie sich die Rhein-Main Region<br />

auch in unserer Zeit wieder zusammenfindet.<br />

Dabei spielen das “Jahr der<br />

Rheinromantik <strong>2002</strong>” und die<br />

Olympia-Bewerbung Frankfurts<br />

eine wichtige Rolle. Das “Jahr der<br />

Rheinromantik <strong>2002</strong>” sorgt dafür,<br />

daß sich die Menschen entlang<br />

der beiden Rheinufer auf<br />

ihre bewegte, aber gemeinsame<br />

Geschichte besinnen; die Olympia-Bewerbung<br />

Frankfurts läßt<br />

ster a.D.). Vor allem die drei genannten<br />

Politiker haben dem<br />

MUSIKARL-Team mit Rat und Tat<br />

zur Seite gestanden.<br />

Dazu erhält das MUSIKARL auch<br />

in <strong>2002</strong> den finanziellen Rückhalt<br />

durch Sponsoren aus der<br />

heimischen Wirtschaft.<br />

MUSIKARL - Sponsoren <strong>2002</strong><br />

An dieser Stelle sollen zumindest<br />

die vier Hauptsponsoren auch<br />

einmal genannt werden - ohne<br />

sie wäre das MUSIKARL-Projekt<br />

nicht realisierbar, da sie als<br />

Sponsoren einen Teil des Risikos<br />

tragen:<br />

- CC GmbH, The Evolution<br />

- Enabling Experts Wiesbaden<br />

- RMV, Rhein-Main-Verkehrs<br />

- verbund<br />

- F.W.Langguth Erben GmbH &<br />

- Co.KG, Traben-Trabach<br />

- Mercedes Benz (<strong>Taunus</strong>-Auto<br />

- Verkaufs GmbH, Wiesbaden<br />

- und Mercedes Benz Niederlas-<br />

- sung Mainz)<br />

MP Beck und MP Koch<br />

übernehmen die MUSIKARL-<br />

Schirmherrschaft!<br />

Besonders stolz ist das<br />

MUSIKARL-Team darauf, daß der<br />

Ministerpräsident des Landes<br />

Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, und<br />

der Ministerpräsident des Landes<br />

Hessen, Roland Koch, gemeinsam<br />

die Schirmherrschaft<br />

über unser “MUSIKARL - Der<br />

Spätlesereiter” übernehmen.<br />

Wenn es ihr Terminkalender erlaubt,<br />

werden beide Ministerpräsidenten<br />

als Ehrengäste an der<br />

Premiere des MUSIKARLs am<br />

26. September <strong>2002</strong> im Kurfürstlichen<br />

Schloß / Mainz teilnehmen.<br />

Was macht das<br />

MUSIKARL aus...<br />

Patrick Kunkel hat sich dazu einige<br />

Gedanken gemacht:<br />

“Wir als Autoren und Komponisten<br />

sind selbst das Organisations-<br />

und Produktionsteam, das<br />

MUSIKARL-Team, das heißt wir<br />

gehen mit hohem persönlichen<br />

Einsatz an die Sache heran, abgesichert<br />

nur durch den finanziellen<br />

Rückhalt unserer Sponsoren,<br />

die unsere Arbeit unterstützen<br />

und mit ihrem Sponsorenbeitrag<br />

einen Teil des Risikos<br />

tragen.<br />

Hinter dem MUSIKARL steht also<br />

nicht irgendeine Veranstaltungsagentur,<br />

sondern wir als seine<br />

Schöpfer.<br />

So kann der Autor Eberhard Kunkel<br />

jederzeit gefragt werden, was<br />

er sich bei einem Vers gedacht<br />

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hat. Die beiden Komponisten<br />

sind selbst die musikalischen<br />

Leiter. Holger Pusinelli und Rolf-<br />

Werner Discher wählen die Sängerinnen<br />

und Sänger aus, sie<br />

achten auf die Umsetzung ihrer<br />

musikalischen Vorstellungen,<br />

Discher kontrolliert den “guten<br />

Ton” während der Aufführungen<br />

persönlich und Pusinelli dirigiert<br />

“seine” Rhein-Main-Kammerphilharmonie.<br />

Und die Kostüme<br />

der Darsteller und das Bühnenbild<br />

sind so, wie sie sich KARL-<br />

Zeichner Michael Apitz vorstellt,<br />

denn verantwortlich für die<br />

künstlerische Koordination, hat<br />

er sie natürlich auch selbst entworfen<br />

und die Bühne eigenhändig<br />

aufgebaut.<br />

Meine Aufgabe ist, was das<br />

MUSIKARL betrifft, vielfältig, ich<br />

bin für den reibungslosen Ablauf<br />

der Gesamtproduktion verantwortlich.<br />

Informationen zu Terminen,<br />

Preisen und den<br />

Kartenvorverkaufsstellen<br />

Aufführungsort:<br />

Kurfürstliches Schloß / Mainz<br />

Spieltermine:<br />

26. – 30.September <strong>2002</strong><br />

Preiskategorien:<br />

18,00 - 48,00 EUR<br />

Quo Vadis?<br />

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JENA<br />

★★★★<br />

Kurzfristig,<br />

schnell und preiswert!<br />

Wir alle gemeinsam als Team<br />

haben den Ehrgeiz, unser<br />

Stück, das die Entstehung der<br />

Spätlese in “musikarlischer”<br />

Form erzählt und in der (Kultur-)<br />

Geschichte unserer Heimatregion<br />

verwurzelt ist, anspruchsvoll<br />

und unterhaltsam<br />

auf der Bühne zu präsentieren.<br />

Die Mitglieder unseres Ensembles<br />

sind fast ausnahmslos<br />

Sängerinnen und Sänger<br />

aus unserer Region (Rhein-<br />

Main-Gebiet), die zum großen<br />

Teil noch am Anfang einer hoffentlich<br />

erfolgreichen Karriere<br />

stehen.<br />

Dazu kommt unser MU-<br />

SIKARL-Chor, dessen Mitglieder,<br />

sieht man ihren zeitlichen<br />

Aufwand, mit ihrem Engagement<br />

fast ehrenamtlich zum<br />

Gelingen des MUSIKARLs beitragen.”<br />

Kartenvorverkaufsstellen:<br />

MUSIKARL-Ticket-Hotline:<br />

Telefon 06131 / 2862124<br />

(Touristik Centrale Mainz,<br />

Brückenturm)<br />

an allen bekannten<br />

Kartenvorverkaufsstellen im<br />

Rhein-Main-Gebiet und online<br />

unter:<br />

www.ticketonline.de.<br />

Informationen:<br />

MusiKARL Musikveranstaltungs<br />

GmbH<br />

Schiersteiner Str. 39<br />

65344 Eltville-Martinsthal<br />

Tel: 06123 / 990070<br />

Fax: 06123 / 990071<br />

E-mail: mail@musikarl.de<br />

Internet: www.musikarl.de<br />

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<strong>Juli</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 5<br />

6. <strong>Rheingau</strong>er Radtour mit Dr. Jung<br />

voller Erfolg – über 200 Teilnehmer<br />

Die Radtour auf Einladung<br />

des <strong>Rheingau</strong>er CDU-Landtagsabgeordneten<br />

Dr. Franz<br />

Josef Jung und der CDU<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> fand bei<br />

idealen Witterungsbedingungen<br />

großen Zuspruch.<br />

Über 150 Radfahrer starteten in<br />

Walluf am Probierstand und die<br />

Teilnehmerzahl vergrößerte sich<br />

an jeder Zwischenstation. Die<br />

<strong>Rheingau</strong>er Weinkönigin Simone<br />

Wagner gab den Startschuß und<br />

neben Landrat Bernd Röttger radelten<br />

auch die Kreistags-Fraktionsvorsitzende<br />

Birgit Kind und<br />

Bürgermeister Bernhard Hoffmann<br />

mit.<br />

Am ersten Zwischenstop in der<br />

Burg Crass in Eltville begrüßte<br />

Geschäftsführer Hubert Allert die<br />

Radfahrer. An der Burg Crass<br />

stieß auch eine Gruppe der<br />

<strong>Rheingau</strong>schule Geisenheim<br />

dazu, die im <strong>Rheingau</strong>schulen-T-<br />

Shirt Werbung machten für ihre<br />

Schule und die Tour begleiteten.<br />

Auf dem Steinberg konnte sich<br />

die Radfahrergruppe dann mit<br />

Erbsensuppe, kalten Getränken<br />

und einem 2000er Steinberger<br />

Dr. Franz Josef Jung, MdL und Landrat Bernd Röttger<br />

im Kreise von Teilnehmern.<br />

Riesling stärken. Dort informierte<br />

der Direktor der Staatsweingüter<br />

Dieter Greiner über die geplanten<br />

Umbaumaßnahmen.<br />

Weiter ging es nach Hallgarten,<br />

über den Radweg R3. Dort begrüßte<br />

Bürgermeister Paul Weimann<br />

die Gäste. Auf Schloß Vollrads<br />

empfing der Gutsverwalter<br />

Gerd Wendling die Radfahrer zu<br />

einem Glas Sommerwein.<br />

Im Hattenheimer Schloß Schönborn<br />

begrüßte Gutsverwalter<br />

Günter Thies die Radfahrer im<br />

Hof des Weingutes.<br />

Nach etwa 30 Kilometern kam<br />

die Radgruppe dann in Erbach<br />

am Weinprobierstand an. Dorthin<br />

kam der Bundestagsabgeordnete<br />

und CDU-Kreisvorsitzende<br />

Klaus-Peter Willsch, um die Radbegeisterten<br />

zu begrüßen.<br />

Es war wieder eine gelungene<br />

Veranstaltung, so Dr. Jung.<br />

info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />

Enzyme – fit mit schlanken<br />

und gesunden Beinen<br />

Wie gesund sind Ihre Beine?<br />

Langes Sitzen oder Stehen, stundenlange<br />

Arbeit in Büro oder im<br />

Haushalt – das moderne Leben<br />

überfordert oft unsere Beine.<br />

Testen Sie deshalb rechtzeitig Ihre<br />

Beingesundheit:<br />

• Leiden Sie abends unter müden<br />

und schweren Beinen?<br />

• Spüren Sie ein Kribbeln oder<br />

Jucken in den Beinen?<br />

• Plagen Sie nachts manchmal<br />

Wadenkrämpfe?<br />

• Sind Ihre Knöchel abends angeschwollen?<br />

Schwachpunkt Venen<br />

Wer auch nur eine Frage mit „ja“<br />

beantwortet, sollte ab sofort mehr<br />

für die Gesundheit seiner Beine<br />

und Venen tun. Weil in den Beinvenen<br />

das Blut entgegen der<br />

Schwerkraft transportiert wird,<br />

sind diese nämlich besonders<br />

anfällig: Ist der venöse Rückstrom<br />

gestört, versackt das Blut in den<br />

Beinen. Dann können sich mit<br />

der Zeit die zarten Venenwände<br />

überdehnen, und die als Ventil<br />

wirkenden Venenklappen können<br />

Schaden nehmen.<br />

Enzyme unterstützen den Fluss<br />

des venösen Blutes.<br />

Bewährt haben sich Enzyme bei<br />

Venenerkrankungen. Denn sie<br />

verbessern die Fließeigenschaften<br />

des Blutes und erleichtern so den<br />

Rückstrom. Sinnvoll sind in jedem<br />

Fall zusätzlich Kompressionsstrümpfe.<br />

Aber auch Bewegung<br />

erleichtert über die Aktivierung<br />

der Muskel-Venen-Pumpe den<br />

Rückfluss.<br />

Wobenzym ® N – für schlanke<br />

und bewegliche Beine<br />

Mit den Enzymen, die<br />

Wobenzym ® N dem Körper<br />

liefert, kann das Blut besser<br />

„bergauf“ fließen, weniger Wasser<br />

tritt ins Gewebe aus. Ausgewanderte<br />

Eiweißkörper werden<br />

zügiger abgebaut. Deshalb<br />

gehen mit Wobenzym ® N Schwellungen<br />

und andere Beschwerden<br />

schneller zurück. Der zusätzlich<br />

enthaltene Pflanzenstoff Rutin<br />

dichtet die Gefäßwände ab<br />

und bremst das Entstehen neuer<br />

Schwellungen.<br />

Wobenzym ® N hilft sanft und<br />

auf natürliche Weise.<br />

Venenleiden müssen über längere<br />

Zeit behandelt werden.<br />

Da Wobenzym ® N die körpereigenen<br />

Gleichgewichte auf<br />

biologischem Weg reguliert,<br />

ist die Enzymtherapie auch bei<br />

längerer Anwendung besonders<br />

schonend.<br />

Hessen-Jazz unter dem Hexenturm<br />

Nach sensationellem Hessentags-Erfolg: Zweites Großereignis <strong>2002</strong> in Idstein<br />

Zum 18. Mal wird Idstein im<br />

August die Hauptstadt der deutschen<br />

Jazz-Szene sein. Nur zwei<br />

Monate nach dem Hessentag<br />

spielen auf einem der größten<br />

Jazzfestivals der Republik rund<br />

75 Bands mit 600 Musikern auf<br />

zwölf Bühnen. Das diesjährige<br />

Motto lautet: „Jazzmusik aus<br />

Hessen“.<br />

Die Stilrichtungen beim Hessen<br />

Jazz (Freitag, 9. bis Sonntag, 11.<br />

August) sind breit gefächert: Von<br />

leichter Unterhaltung bis zu Modern<br />

Jazz reicht die Palette. Die<br />

Bands reisen in die Hexenturmstadt,<br />

um traditionellen Jazzgenuß<br />

einem interessierten Publikum<br />

ebenso zu bieten wie Swing,<br />

Blues und Groove. Die Zeiten, in<br />

denen sich in Idstein vorwiegend<br />

Dixie-Bands ein Stelldichein gaben,<br />

gehören der Vergangenheit<br />

an. Das Hessen-Jazz-Festival lebt<br />

von seiner Vielfalt und ist die Heimat<br />

des hessischen<br />

Jazz.<br />

Nicht nur mit der Zahl<br />

von 600 teilnehmendenMusikern,<br />

sondern<br />

auch mit der Konzeption<br />

von jährlich<br />

wechselnden Schwerpunkten<br />

hebt sich dieses Festival<br />

von anderen ab und macht es zu<br />

einem bundesweit anerkannten<br />

„Marktplatz des Jazz“. Die Zu-<br />

schauerzahlen belegen dies:<br />

Rund 30000 Besucher waren im<br />

vergangenen Jahr dabei.<br />

Was sich in den vergangenen<br />

Jahren herauskristallisierte, wird<br />

jetzt zu einer offiziellen Einrichtung<br />

des Festivals: Veranstalter<br />

aus Hessen und<br />

dem gesamten Bundesgebiet<br />

werden angesprochen,<br />

um sich<br />

in Idstein auf der<br />

„Jazzhöhe“ einen<br />

Überblick über die<br />

aktuelle Szene zu<br />

verschaffen.<br />

Am Samstag und Sonntag gehört<br />

die Stadthalle mit „Jazz for Kids“<br />

dem Nachwuchs. Abgerundet<br />

wird das Programm durch eine<br />

Ausstellung von Jazzmalerei,<br />

Musikinstrumenten und Jazznoten.<br />

Neu beim Festival sind zahlreiche<br />

Workshops, unter anderem zu<br />

Gesang, Gitarre und Blechblasinstrumenten,<br />

zu denen sich nicht<br />

nur Musiker des Festivals anmelden<br />

können. Den Abschluß wird<br />

am Sonntag, 11. August, 18 Uhr,<br />

ein Gospelkonzert in der Unionskirche<br />

bilden.<br />

Auskunft zum Festival erteilt der<br />

Verkehrsverein Idstein, Geschäftsstelle<br />

Rathaus, 65510 Idstein,<br />

Telefon (06126) 78271, E-<br />

Mail: info@idstein.de, oder<br />

www.idstein.de. / info@idstein.de<br />

Schröder tönt, die Union handelt<br />

von Dr. Jürgen Gehb<br />

Die Bilanz der Bundesregierung<br />

bei der Bekämpfung von Sexualverbrechen<br />

und anderen<br />

schweren Straftaten ist vernichtend.<br />

Viele werden sich noch an<br />

das populistische Getöne Schröders<br />

erinnern: „Wegschließen -<br />

und zwar für immer“.<br />

Wobenzym ® N bietet<br />

umfassende Hilfe<br />

bei weit verbreiteten<br />

Beschwerden:<br />

● Bei Entzündungen<br />

der Atemwege und<br />

der Kiefer- und Stirnhöhlen.<br />

Anzeige<br />

● Bei Sehnenentzündungen<br />

und Muskelschmerzen<br />

(Weichteilrheumatismus).<br />

● Bei schmerzhaftem<br />

Verschleiß der Gelenke.<br />

● Bei Sport- und Alltagsverletzungen<br />

mit<br />

Schwellungen.<br />

● Bei funktionellen<br />

Durchblutungsstörungen.<br />

● Bei Venenschwäche<br />

mit Schwellungen.<br />

Sicherheit durch Beratung<br />

Wobenzym N<br />

Hilft dem Körper,<br />

sich schnell<br />

selbst zu helfen.<br />

®<br />

Wobenzym ® N. Anwendungsgebiet: Entzündungen, funktionelle, nicht organisch bedingte Durchblutungsstörungen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und<br />

fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. MUCOS Pharma GmbH & Co, Malvenweg 2, 82538 Geretsried, Tel. 08171/518-0, www.mucos.de<br />

Im krassen Gegensatz hierzu hat<br />

Rot-Grün jedoch nicht einen einzigen<br />

brauchbaren Vorschlag zu<br />

Stande gebracht, um die mit<br />

Händen zu greifenden Defizite<br />

des geltenden Rechts zu beseitigen.<br />

Für den 22. September<br />

lautet die Schlußfolgerung: „Abwählen<br />

- und zwar für immer!“<br />

Der Kanzler tönt, die Union handelt.<br />

Auch bei der „Sicherungsverwahrung“.<br />

Dies ist der Fachbegriff<br />

für das vom Bundeskanzler<br />

vollmundig geforderte „Wegschließen“.<br />

Deren Anordnung ist<br />

bisher nur gleichzeitig mit der<br />

Verurteilung möglich. Die von<br />

der Union wiederholt geforderte<br />

Möglichkeit einer nachträglichen<br />

Anordnung der Sicherungsverwahrung<br />

- wenn also<br />

erst im Strafvollzug die Gemeingefährlichkeit<br />

des Täters deutlich<br />

wird - ist von den Koalitionsfraktionen<br />

immer wieder abgelehnt<br />

worden.<br />

Statt dessen präsentieren sie mit<br />

der „Vorbehaltslösung“ eine<br />

Mogelpackung, die nicht nur<br />

hinter dem Unionsmodell zurückbleibt,<br />

sondern sogar gegenüber<br />

der geltenden Gesetzeslage<br />

in der Praxis zu einer Verschlechterung<br />

führen würde.<br />

Wer noch nie zu einer Freiheitsstrafe<br />

von mehr als drei Jahren<br />

verurteilt wurde, aber dennoch<br />

gemeingefährlich ist, bleibt von<br />

der Verhängung der nachträglichen<br />

Sicherungsverwahrung<br />

nach den Vorstellungen von Rot-<br />

Grün schon Kraft Gesetzes ausgeschlossen.<br />

Statt der sofortigen<br />

Anordnung der Sicherungsverwahrung<br />

wird das Gericht<br />

häufig auf die „weichere“ Variante<br />

des Vorbehalts ausweichen.<br />

Bereits jetzt verurteilte gefährliche<br />

Straftäter werden gar nicht<br />

erst erfaßt. Die Ablehnung nachträglicherSicherungsverwahrung<br />

ist geradezu vorprogram-<br />

Jürgen Gehb (Kassel) ist<br />

Rechtsexperte der CDU/<br />

CSU-Bundestagsfraktion.<br />

miert, weil die Festlegung eines<br />

viel zu frühen Entscheidungszeitpunkts<br />

eine hinreichende Sicherheitsprognose<br />

nicht zuläßt.<br />

Rot-Grün schließt mitnichten die<br />

Lücke eines ununterbrochenen<br />

Schutzes der Bevölkerung vor<br />

gemeingefährlichen Hangtätern.<br />

Sie sind nach der Haft als weiterhin<br />

„tickende Zeitbomben“<br />

laufen zu lassen - bis sie wieder<br />

ein Opfer finden.<br />

juergen.gehb@bundestag.de


Seite 6 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juli</strong> <strong>2002</strong><br />

Mittelrheintal ist Weltkulturerbe<br />

Das Welterbekomitee der<br />

UNESCO hat auf seiner 26.<br />

Sitzung am 27. Juni in Budapest,<br />

Ungarn, die Kulturlandschaft<br />

Mittelrheintal<br />

zwischen Bingen, Rüdesheim<br />

und Koblenz zum Weltkulturerbe<br />

erklärt. Deutschland<br />

ist nun mit 27 Stätten<br />

auf der UNESCO-Liste des<br />

Welterbes vertreten.<br />

Das 65 Kilometer lange Tal<br />

von Bingen und Rüdesheim<br />

bis Koblenz ist die vierte europäische<br />

Flußlandschaft, der<br />

die Unesco das Siegel der<br />

Einmaligkeit verleiht.<br />

Mit der Anerkennung als<br />

Weltkulturerbe geht für die<br />

Bewohner des Mittelrheintals<br />

ein mehr als zwei Jahrzehnte<br />

alter Wunsch in Erfüllung.<br />

„40 Burgen auf 65 Rheinkilometern<br />

- das ist weltweit<br />

einmalig“, freut sich auch der<br />

heimische CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

Klaus-Peter Willsch<br />

über die Entscheidung der<br />

Rüdesheimer Tunnel muß kommen<br />

Der Kreisvorsitzende der CDU<br />

im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>, Bundestagsabgeordneter<br />

Klaus-Peter<br />

Willsch, und die Vorsitzende der<br />

CDU-Kreistagsfraktion, Birgit<br />

Kind, haben den Ersten Kreisbeigeordneten<br />

Burkhard Albers<br />

(SPD) aufgefordert, unverzüglich<br />

zu den aufgetretenen Irritationen<br />

zum Tunnelbau in Rüdesheim<br />

Stellung zu nehmen.<br />

Während es seitens der Bahn AG<br />

und dem Verkehrsministerium<br />

heiße, daß zum beabsichtigten<br />

Bau eines Bahntunnels in Rüdesheim<br />

noch keine endgültigen<br />

Zahlen auf dem Tisch lägen,<br />

habe Albers erklärt, daß Zahlen<br />

vorliegen, die über den bisher<br />

vereinbarten Kosten liegen. Albers<br />

müsse daher umgehend<br />

den Kreistag sowie den Ausschuß<br />

für Kreisentwicklung und<br />

Umwelt über den Sachstand informieren.<br />

Die CDU erwarte außerdem, daß<br />

im Falle von tatsächlich erhöhten<br />

Kosten, der zuständige Ver-<br />

UNESCO-Welterbekomitees.<br />

„Das Rheintal ist unzweifelhaft<br />

eine der schönsten Regionen in<br />

Deutschland.“<br />

kehrsdezernent Albers alles unternehme<br />

und nach Lösungen<br />

suche, um die Realisierung des<br />

Tunnelprojekts trotzdem sicherzustellen.<br />

Nach jahrelangen Diskussionen<br />

und Verhandlungen<br />

sei man der Realisierung des<br />

Tunnelprojekts mit der Finanzierungsvereinbarung<br />

im September<br />

1998 und der Planungsvereinbarung<br />

im Dezember 1999<br />

schon sehr nahe gekommen.<br />

Dieser Stand dürfe jetzt nicht<br />

leichtfertig aufs Spiel gesetzt<br />

werden, so Kind, denn die Beseitigung<br />

des Bahnübergangs<br />

sei für die Entwicklung des unteren<br />

<strong>Rheingau</strong>s dringend notwendig.<br />

Neben Rüdesheim sei auch die<br />

Stadt Lorch von der Realisierung<br />

des Tunnelprojekts abhängig.<br />

Die CDU-Fraktionsvorsitzende,<br />

die auch gleichzeitig Vorsitzende<br />

des Ausschusses für Tourismus,<br />

Weltkulturerbe und Wirtschaftsförderung<br />

in Lorch ist,<br />

hat in der Lorcher Stadtverordnetenversammlung<br />

eine Resolu-<br />

Mit der Aufnahme in das Weltkulturerbe<br />

der Menschheit wurde<br />

das Mittelrheintal als „eine<br />

Kulturlandschaft von großer<br />

tion durchgesetzt, die alle politisch<br />

Verantwortlichen auffordert,<br />

die Finanzierung der Verlegung<br />

der B42 und des Baus des<br />

Bahntunnels in Rüdesheim sicherzustellen.<br />

Der Antrag der<br />

CDU wurde einstimmig angenommen.<br />

Bedingt durch die hohen Verkehrsbelastungen<br />

sowie Rückstaubildungen<br />

durch den vorhandenen<br />

Bahnübergang in Rüdesheim<br />

und den Anleger der<br />

Autofähre Rüdesheim-Bingen ist<br />

der Verkehrsablauf auf der B 42<br />

in Rüdesheim stark gestört.<br />

Auch die Lorcher Bürgerinnen<br />

und Bürger sind Leidtragende<br />

dieser unbefriedigenden Situation.<br />

Wartezeiten von bis zu<br />

20 Minuten an geschlossener<br />

Bahnschranke und roter Ampel<br />

an der Autofähre sind keine Seltenheit,<br />

bestätigt Kind auch aus<br />

eigener Erfahrung. Dies beeinträchtige<br />

die Lebensqualität erheblich<br />

und diese Belastungen<br />

seien den Autofahrern nicht<br />

mehr länger zuzumuten.<br />

Vom Flughafenausbau<br />

profitieren sowieso nur die<br />

Aktionäre der Fraport AG.<br />

Vielfalt und Schönheit“ gewürdigt,<br />

wie es in der Entscheidung<br />

zu lesen steht. Die<br />

Landschaft weise einen außergewöhnlichen<br />

Reichtum<br />

an kulturellen Zeugnissen und<br />

Assoziationen historischer<br />

wie auch künstlerischer Art<br />

auf. Seine besondere Erscheinung<br />

verdanke das Mittelrheintal<br />

einerseits der natürlichen<br />

Ausformung der<br />

Flußlandschaft, andererseits<br />

der Gestaltung durch den<br />

Menschen.<br />

Seit zwei Jahrtausenden stellt<br />

das Mittelrheintal einen der<br />

wichtigsten Verkehrswege für<br />

den kulturellen Austausch<br />

zwischen der Mittelmeerregion<br />

und dem Norden Europas<br />

dar.<br />

Die Kulturlandschaft des Oberen<br />

Mittelrheintals zwischen<br />

Bingen, Rüdesheim und Koblenz<br />

gilt als Inbegriff der romantischen<br />

Rheinlandschaft. Im Herzen<br />

unseres Kontinents gelegen,<br />

Bedingt durch diese schlechte<br />

Verkehrsanbindung, erleide die<br />

Stadt Lorch auch in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht nur Nachteile,<br />

stellte Klaus-Peter Willsch fest.<br />

Die Ansiedlung von Gewerbebetrieben,<br />

die der Stadt Steuern<br />

und Arbeitsplätze bringen würden,<br />

erfolge nicht. Touristen und<br />

Ausflügler würden an der Rüdesheimer<br />

Bahnschranke wieder in<br />

die andere Richtung abdrehen.<br />

In vielen Köpfen ende der <strong>Rheingau</strong><br />

an der Rüdesheimer Bahnschranke,<br />

beklagen Kind und<br />

Willsch: “Die Zukunft des unteren<br />

<strong>Rheingau</strong>s kann nur durch<br />

eine bessere Verkehrsanbindung<br />

gesichert werden!”<br />

In Schreiben an Bahnchef Mehdorn<br />

und Verkehrsminister Bodewig<br />

hat Klaus-Peter Willsch<br />

jetzt gefordert, die Irritationen<br />

um die Finanzierung des Tunnelbaus<br />

in Rüdesheim unverzüglich<br />

aufzuklären.<br />

info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />

mal Grenze, mal Brücke der Kulturen,<br />

spiegelt es die Geschichte<br />

des Abendlandes exemplarisch<br />

wider.<br />

Das Mittelrheintal ist eine Kulturlandschaft<br />

mit internationaler,<br />

weltweiter Bedeutung, aber es<br />

darf kein Museum werden.<br />

Es muß ein Lebens- und Wirtschaftsraum<br />

bleiben, wo Gäste<br />

aus aller Welt willkommen sind<br />

- eben mit „Lebensfreude pur“.<br />

s.keil@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />

Als weitere Stätten aus Deutschland<br />

sind in der Welterbeliste<br />

verzeichnet: Aachener Dom (Datum<br />

der Aufnahme: 1978),<br />

Speyerer Dom (1981), Würzburger<br />

Residenz (1981), Wallfahrtskirche<br />

„Die Wies“ (1983),<br />

Schlösser Augustusburg und<br />

Falkenlust in Brühl (1984), Dom<br />

und Michaeliskirche von Hildesheim<br />

(1985), Römische Baudenkmäler,<br />

Dom und Liebfrauenkirche<br />

von Trier (1986), Hansestadt<br />

Lübeck (1987), Schlösser<br />

und Parks von Potsdam-Sanssouci<br />

und Berlin (Glienicke und<br />

Pfaueninsel) (1990), ehem. Benediktiner-Abtei<br />

Lorsch mit<br />

ehem. Kloster Altenmünster<br />

Dann haben Sie wohl überlesen,<br />

wie viele neue Arbeitsplätze in<br />

der Region entstehen.<br />

Natürlich bringt der Flughafenausbau<br />

Geld in die Region. Aber auch Tausende<br />

von Arbeitsplätzen.<br />

Direkt am Flughafen durch die Baumaßnahmen<br />

und den erhöhten Personalbedarf.<br />

Im ganzen Rhein-Main-Gebiet, weil der<br />

Flughafen auch neue Unternehmen und<br />

Menschen hierher bringt. Und das nutzt<br />

uns allen.<br />

Zukunft ausbauen.<br />

Flughafen Frankfurt/Main<br />

Fraport AG<br />

(1991), Bergwerk Rammelsberg<br />

und Altstadt von Goslar (1992),<br />

Altstadt von Bamberg (1993),<br />

Kloster Maulbronn (1993), Altstadt<br />

von Quedlinburg (1994),<br />

Völklinger Eisenhütte (1994),<br />

Fossilienlagerstätte Grube Messel<br />

(1995), Kölner Dom (1996),<br />

Bauhausstätten in Weimar und<br />

Dessau (1996), Luthergedenkstätten<br />

in Eisleben und Wittenberg<br />

(1996), Klassisches Weimar<br />

(1998), Wartburg (1999),<br />

Berliner Museumsinsel (1999),<br />

Gartenreich Dessau-Wörlitz<br />

(2000), Klosterinsel Reichenau<br />

im Bodensee (2000), Industrielandschaft<br />

Zeche Zollverein in<br />

Essen (2001).


<strong>Juli</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 7<br />

SPD-Affären: Spendenbetrug, Vorteilsannahme, Korruption<br />

Die SPD hat jeden Anspruch<br />

verwirkt, mit dem Finger auf die<br />

Union zu zeigen. Als wesentliche<br />

Schlußfolgerung des Bundestags-Untersuchungsausschusses<br />

steht jetzt fest, daß<br />

die Regierung Kohl nicht bestechlich<br />

war. Es hat den Anschein,<br />

daß die Sozialdemokraten<br />

seit Jahrzehnten ein milliardenschweres<br />

Vermögen aus<br />

Medienbeteiligungen und heruntergerechneten<br />

Immobilien<br />

verschleiern. Während sich die<br />

Sozialdemokraten aus Wahlkampftaktik<br />

der Instrumentalisierung<br />

des Untersuchungsausschusses<br />

gegen die CDU<br />

gewidmet haben, kam die eigene<br />

Moral zu kurz.<br />

Hombach-Affäre:<br />

Bodo Hombach, der erste Kanzleramtsminister<br />

der Regierung<br />

Schröder, geriet im Sommer<br />

1998 in den Verdacht, als Geschäftsführer<br />

der NRW-SPD<br />

vom Versorgungsunternehmen<br />

VEBA “Prominenten-Vergünstigungen”<br />

beim Bau seiner Privatvilla<br />

erhalten zu haben. Als Hombach<br />

für Gerhard Schröder zur<br />

Belastung wurde, lobte der<br />

Kanzler seinen angeblich “besten<br />

Mann” (O-Ton Schröder)<br />

auf den Posten des EU-Balkanbeauftragten<br />

weg.<br />

Die günstigen Reisen des<br />

G. Glogowski:<br />

Im November 1999 mußte Gerhard<br />

Glogowski als Niedersächsischer<br />

Ministerpräsident zurücktreten,<br />

nachdem bekannt<br />

wurde, daß er sich private Urlaubsreisen<br />

von Unternehmen<br />

oder von der Staatskanzlei bezahlen<br />

ließ. Außerdem verschwieg<br />

er Aufsichtsratsposten.<br />

Später ergab der Bericht eines<br />

eingesetzten Sondergutachters<br />

sogar, daß in der Niedersächsischen<br />

Staatskanzlei Akten über<br />

Aufsichtsratsbezüge und Dienstreisen<br />

von Ministerpräsident<br />

Glogowski manipuliert wurden,<br />

um Verfehlungen zu kaschieren.<br />

Damit nicht genug: Seine private<br />

Hochzeitsfeier in seiner Heimatstadt<br />

Braunschweig ließ sich<br />

Glogowski von örtlichen Unternehmen<br />

sponsern. Vor dem Untersuchungsausschuß<br />

des Niedersächsischen<br />

Landtags zeigte<br />

Glogowski diesbezüglich wenig<br />

Reue: Er wies den Vorwurf<br />

der Bereicherung zurück und<br />

fügte hinzu, sein Verhalten entspreche<br />

der in Braunschweig<br />

üblichen Lebensweise, was er<br />

mit der Feststellung krönte, daß<br />

„Bier, Politik und Vereinswesen“<br />

in Niedersachsen „immer eine<br />

positive Symbiose eingegangen“<br />

seien.<br />

NRW-Flugaffäre:<br />

Der langjährige NRW-Finanzminister<br />

Heinz Schleußer trat im<br />

Januar 2001 zurück, weil er sich<br />

dem Vorwurf ausgesetzt sah, er<br />

habe Flugzeuge der staatseigenen<br />

Westdeutschen Landesbank<br />

(WestLB) für Privatreisen mit<br />

seiner Lebensgefährtin mißbraucht.<br />

Im Zuge der Affäre verstrickte<br />

sich der SPD-Mann in<br />

Widersprüche und Falschaussagen.<br />

Bei den Untersuchungen im<br />

Fall Schleußer kam zutage: Die<br />

Jets der WestLB waren so etwas<br />

wie die Flugbereitschaft für die<br />

NRW-Landesregierung. Mitglieder<br />

der Landesregierung nutzten<br />

den praktischen Service jahrelang<br />

für Flüge zu unterschiedlichsten<br />

Terminen.<br />

Weitere Vielflieger:<br />

Auch Bundesfinanzminister<br />

Hans Eichel ist viel in der Luft.<br />

Ihm steht als Angehörigem der<br />

Bundesregierung die Flugbereitschaft<br />

der Luftwaffe zur Verfügung.<br />

Auffällig ist jedoch die<br />

Häufigkeit, mit der dienstliche<br />

Termine in der Nähe seiner Heimat<br />

entsprechende Flugbewegungen<br />

veranlaßt haben.<br />

Der Chef der<br />

Flugbereitschaft,<br />

Rudolf Scharping,<br />

geht selbst<br />

mit<br />

schlechtestem Beispiel voran:<br />

Vor einem Besuch deutscher<br />

Soldaten im Kosovo ließ er sich<br />

von Berlin aus für eine Nacht zur<br />

Geliebten nach Mallorca fliegen<br />

– auf Kosten der Steuerzahler.<br />

Kölner SPD-Klüngel:<br />

Im Herbst 1999 mußte der Kölner<br />

Sozialdemokrat Klaus Heugel<br />

wegen des dringenden Verdachts,<br />

illegale Börsengeschäfte<br />

getätigt zu haben, seine Kandidatur<br />

für das Oberbürgermeister-Amt<br />

zurückziehen. Die Kölner<br />

Staatsanwaltschaft ermittelte<br />

gegen Heugel wegen des Verdachts<br />

auf Insidergeschäfte mit<br />

Aktien der Felten & Guilleaume<br />

AG (F&G), an der die Stadt Köln,<br />

deren Verwaltung Heugel als<br />

Oberstadtdirektor vorstand, bis<br />

1998 beteiligt war. Der SPD-Politiker<br />

hatte nach eigenem Eingeständnis<br />

im August 1998 insgesamt<br />

300 F&G-Aktien gekauft -<br />

zu einer Zeit, als die Übernahme<br />

des Kölner Unternehmens durch<br />

die Bonner Moeller-Gruppe unmittelbar<br />

bevorstand. Nachdem<br />

der Aktienkurs von F&G deutlich<br />

gestiegen war, verkaufte Heugel<br />

die Anteile mit knapp 15.000<br />

Mark Gewinn.<br />

Der Vorsitzende der Kölner SPD-<br />

Stadtratsfraktion Norbert Rüther<br />

steht im Verdacht, ein besonders<br />

ausgeklügeltes illegales Partei-<br />

spendensystem entwickelt zu<br />

haben. Die bisherigen Ermittlungen<br />

ergeben folgendes Bild: Bei<br />

der Auftragsvergabe durch die<br />

Stadt Köln besonders bevorzugte<br />

Unternehmen der Bau- und<br />

Entsorgungsbranche spendeten<br />

jahrelang “schwarz” an Rüther.<br />

Der wusch die Spenden, indem<br />

er sie als gestückelte Teilbeträge<br />

dem Parteisäckel – zum Teil<br />

einer “Schwarzen Kasse” – zuführte.<br />

Der damalige Schatzmeister<br />

der SPD-Köln wiederum ließ<br />

zahlreichen Amts- und Funktionsträgern<br />

der Kölner SPD<br />

Schein-Quittungen über niemals<br />

selbst gezahlte Spenden zukommen,<br />

die zum Teil beim Finanz-<br />

amt steuermindernd geltend gemacht<br />

wurden. Insgesamt waren<br />

so über die Jahre mehrere<br />

Hunderttausend Mark an die<br />

SPD geflossen.<br />

Schonungslose und rasche Aufklärung<br />

hatte Franz Müntefering<br />

im Hinblick auf die Kölner SPD-<br />

Affäre versprochen. Viel ist bisher<br />

nicht daraus geworden. BundesschatzmeisterinWettig-Danielmeier<br />

hat dem Parteispenden-<br />

Untersuchungsausschuß des<br />

Bundestages lange die Namen<br />

der Quittungsempfänger vorenthalten<br />

wollen. Die eingeleiteten<br />

innerparteilichen Schiedsverfahren<br />

gegen fast 30 verdächtige<br />

Genossen in Köln kommen nur<br />

schleppend voran. Und der Verbleib<br />

von rund 150.000 Euro ist<br />

weiter ungeklärt. Statt dessen<br />

werden durch die Medien immer<br />

neue Aspekte des Klüngels bekannt:<br />

So soll es ein Bankkonto<br />

gegeben haben, von dem die<br />

Genossen Rüther und Heugel<br />

nach Herzenslust und ohne Verwendungsnachweis<br />

Geld abheben<br />

konnten; z.B. für teure Restaurantbesuche.<br />

Rüther und der mutmaßliche<br />

Spendenüberbringer Ulrich Eisermann<br />

– ebenfalls Sozialdemokrat<br />

und Projektleiter beim Bau<br />

der Kölner Müllverbrennungsanlage<br />

– wurden in Untersu-<br />

chungs-Haft genommen; Eisermann<br />

ist inzwischen gegen Kaution<br />

wieder auf freiem Fuß. Ebenfalls<br />

inhaftiert: SPD-Mann Karl<br />

Wienand, der für seine “Beratertätigkeit”<br />

in Sachen Müllverbrennungsanlage<br />

insgesamt 6,4 Millionen<br />

DM eingesteckt haben<br />

soll. Wienand hat in der Vergangenheit<br />

vor allem durch seine<br />

Rolle beim Mißtrauensvotum<br />

gegen Willy Brandt eine zweifelhafte<br />

Prominenz erlangt: Dem<br />

Strippenzieher wird nachgesagt,<br />

er habe den Kauf von Stimmen<br />

zugunsten des SPD-Kanzlers organisiert.<br />

Die Rolle der Stasi in<br />

diesem Zusammenhang bedarf<br />

noch der genauen Aufklärung.<br />

Jedenfalls zahlte der DDR-Geheimdienst<br />

dem ehemaligen Parlamentarischen<br />

Geschäftsführer<br />

der SPD-Bundestagsfraktion<br />

eine Million Mark für seine Dienste.<br />

Obwohl Wienand rechtskräftig<br />

zu einer Haftstrafe wegen<br />

Spionage für die DDR verurteilt<br />

wurde, blieb er unbehelligt von<br />

einem Parteiausschlußverfahren<br />

in der SPD und behielt den direkten<br />

Draht zu den Genossen an<br />

Rhein und Ruhr. Das machte ihn<br />

so “wertvoll” für bestimmte Unternehmen.<br />

Bundestagspräsident Thierse<br />

verhängte im Zusammenhang<br />

mit der Kölner Affäre gegen die<br />

Bundes-SPD eine Strafe von<br />

492.998 Euro wegen des nachgewiesenen<br />

Verstoßes gegen<br />

Vorschriften des Parteiengesetzes.<br />

Für den Fall weitergehender<br />

Erkenntnisse, die sich auch aus<br />

den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft<br />

ergeben könnten, behält<br />

sich der Bundestagspräsident<br />

weitere Konsequenzen vor.<br />

SPD-Korruptionsaffäre in<br />

Wuppertal:<br />

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal<br />

ermittelt gegen den SPD-<br />

Oberbürgermeister Hans Kremendahl<br />

wegen des Verdachts<br />

der Vorteilsannahme. Ein Bauunternehmer<br />

soll der Wuppertaler<br />

SPD 1999 für den persönlichen<br />

Wahlkampf des OB-Kandidaten<br />

500.000 DM gespendet haben –<br />

und zwar über Strohmänner.<br />

Nach dem Wahlsieg Kremendahls<br />

erhielt der Unternehmer<br />

den Zuschlag für lukrative Hochbau-Projekte.<br />

Ein Disziplinarverfahren<br />

der Bezirksregierung gegen<br />

Kremendahl läuft. Die Möglichkeit<br />

der Abwahl des Oberbürgermeisters<br />

durch die Bürger der<br />

Stadt Wuppertal hat die SPD-<br />

Fraktion im Stadtrat vereitelt. Die<br />

Bundes-SPD indes wußte bereits<br />

seit Ende 2000 von den Wuppertaler<br />

Großspenden und den in<br />

diesem Zusammenhang auftretenden<br />

Ungereimtheiten; trotzdem<br />

wurde die Zuwendung und<br />

die daraus resultierenden zusätzlichen<br />

Zahlungen aus Steuermitteln<br />

eingestrichen.<br />

SPD-Skandale im Saarland:<br />

Als Präsident des 1. FC Saarbrücken<br />

tat Reinhard Klimmt alles<br />

für eine gute finanzielle Ausstattung<br />

seines Vereins: Der<br />

SPD-Politiker unterschrieb Beratungsverträge<br />

mit der gemein-<br />

nützigenCaritas-Trägergesellschaft Trier (CTT), die von der<br />

Staatsanwaltschaft als illegales<br />

Sponsoring ohne Gegenleistung<br />

des Fußballclubs eingeschätzt<br />

werden. Dem Verein waren so<br />

615.000 DM zugeflossen.<br />

Klimmt erhielt wegen seiner Verwicklung<br />

in die Affäre einen<br />

SPD-Bundesschatzmeisterin<br />

Inge Wettig-Danielmeier:<br />

„Wir stückeln keine Spenden... Wir führen<br />

im Gegenteil die Spenden zusammen. Wir<br />

überprüfen alle Spenden, die wir erhalten,<br />

vom Parteivorstand bis zu den Ortsvereinen,<br />

ob es einen Zusammenhang bei den Spendern<br />

gibt.“ (Dezember 1999)<br />

Strafbefehl über 27.000 DM und<br />

trat im November 2000 als Bundesverkehrsminister<br />

und saarländischer<br />

SPD-Vorsitzender zurück.<br />

Im Umgang mit finanziellen<br />

Zuwendungen und Steuern<br />

erwies sich Klimmt auch in anderen<br />

Fällen als dubios; die Koblenzer<br />

Staatsanwaltschaft ermittelte<br />

gegen den SPD-Mann<br />

neben den Fällen von Bestechlichkeit<br />

sowie von Beihilfe und<br />

Anstiftung zur Untreue zeitweise<br />

auch wegen des Verdachts<br />

auf Vorteilsannahme: Klimmt<br />

hatte ausgerechnet vom inhaftierten<br />

CTT-Manager Doerfert<br />

wertvolle Geschenke angenommen.<br />

Und die saarländischen<br />

Steuerbehörden nahmen einen<br />

anderen Fall aufs Korn: Klimmt<br />

hatte sich die Feier zu seinem 50.<br />

Geburtstag mit über 50.000 DM<br />

von der SPD-Landtagsfraktion<br />

sowie von einem befreundeten<br />

Unternehmer sponsern lassen,<br />

der wiederum in geschäftlichen<br />

Beziehungen zum 1. FC Saarbrücken<br />

stand.<br />

Der sozialdemokratische Oberbürgermeister<br />

von Saarbrücken,<br />

Hajo Hofmann, wurde Mitte Mai<br />

<strong>2002</strong> vom Amtsgericht Saarbrücken<br />

der Untreue für schuldig<br />

befunden und zu einer Geldstrafe<br />

von 25.000 Euro verurteilt.<br />

Das Gericht sah es als erwiesen<br />

an, daß Hoffmann beim<br />

Bau seines Privathauses vorsätzlich<br />

Leistungen über städtische<br />

Gesellschaften abgerechnet<br />

hatte. Der Sozialdemokrat,<br />

der auch im Verdacht steht, Bilanzfälschungen<br />

gedeckt zu haben,<br />

bleibt auch hier trotzdem im<br />

Amt. Die SPD schein damit kein<br />

Problem zu haben – weder in<br />

Saarbrücken, noch auf Landesoder<br />

Bundesebene.<br />

Filz und Korruption<br />

in Kiel:<br />

Im schleswig-holsteinischen<br />

Landtag beschäftigt sich ein Untersuchungsausschuß<br />

mit der<br />

Affäre um den früheren Expo-<br />

Beauftragten der Landesregierung<br />

sowie mit der dubiosen<br />

Vergabe eines großen Computerauftrags<br />

durch das Finanzministerium.<br />

Daneben sind in Kiel<br />

inzwischen 10 Staatsanwälte mit<br />

der SPD-Landesregierung beschäftigt.<br />

Expo-Affäre: Die Staatskanzlei<br />

Schleswig-Holstein hatte großes<br />

Vertrauen in den von ihr ernannten<br />

Expo-Beauftragten Klaus<br />

Pröhl. Jahrelang nutzte dieser<br />

seine Position, um nebenher im<br />

Dienste von fünf (!) verschiedenen<br />

Immobilienfirmen abzukassieren.<br />

Hinter einem der von<br />

Pröhl eingefädelten Geschäfte<br />

steckt pikanterweise eine Immobilientochter<br />

der in anderem Zusammenhang<br />

bereits erwähnten<br />

WestLB. Inzwischen sitzt Pröhl<br />

im Gefängnis und sein unmittelbarer<br />

Vorgesetzter, der Chef der<br />

Staatskanzlei Klaus Gärtner,<br />

mußte sein Amt aufgeben. Ein<br />

Bauernopfer, denn es erscheint<br />

wenig plausibel, das Heide Simonis<br />

als Ministerpräsidentin<br />

nichts vom Treiben in der Staatskanzlei<br />

mitbekommen hat.<br />

Software-Affäre: Die Staatsanwaltschaft<br />

Kiel ermittelt wegen<br />

Korruption gegen das schleswig-holsteinischeFinanzministerium.<br />

Dabei geht es um die dubiose<br />

Vergabe eines Großauftrages<br />

an eine Software-Firma im<br />

Jahre 1998. Über 400 Millionen<br />

Euro Steuergelder sind laut Landesrechnungshof<br />

unter Umgehung<br />

der üblichen Vergabepraxis<br />

für Leistungen geflossen, die<br />

auch billiger zu haben gewesen<br />

wären. Wahrscheinlich half auch<br />

hier das übliche “Schmiermittel”.<br />

Vetternwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Seit Jahren deckt Ministerpräsident<br />

Harald Ringstorff seinen<br />

PDS-Arbeitsminister Holter, der<br />

im Verdacht der Vetternwirtschaft<br />

steht. In der “Ehefrauen-<br />

Affäre” ging es um die üppige<br />

Ausstattung mit Landesfördermitteln<br />

für eine Firma, bei der die<br />

Ehefrauen von Holter und dessen<br />

Staatsekretär beschäftigt<br />

sind. Ein Prüfbericht des Landesrechnungshofes<br />

läßt kein<br />

gutes Haar an der Amtsführung<br />

des Sozialisten: “Chaos, Kungelei<br />

und Verstöße gegen Rechtsvorschriften<br />

seien im Hause<br />

Holter gängige Praxis gewesen.”<br />

(Der Spiegel Nr. 9 / <strong>2002</strong>) Trotzdem<br />

sieht der SPD-Ministerpräsident<br />

keinen Grund einzuschreiten.<br />

BERND SCHILLY<br />

HEIZÖLE<br />

= Feuerlöscherverkauf + Kundendienst<br />

= Brennstoff-Dienste<br />

= Aktenvernichtung<br />

= Hüpfburgverleih<br />

= Tankreinigung<br />

Weitere “Einzelfälle”:<br />

- Dubiose Parteienfinanzierung<br />

zugunsten der SPD liegt möglicherweise<br />

auch im folgenden<br />

Fall vor: Die schon mehrfach erwähnte<br />

WestLB finanzierte 1990<br />

für den Landtags-Wahlkampf<br />

des SPD-Spitzenkandidaten<br />

Manfred Stolpe in Potsdam ein<br />

Büro mit einer Referentenstelle.<br />

Zur Erinnerung: Die WestLB gehört<br />

dem seit Jahrzehnten von<br />

der SPD regierten Land Nordrhein-Westfalen.<br />

- Die Staatsanwaltschaft Halle<br />

ermittelt gegen den SPD-Bundestagsabgeordneten<br />

Eckard<br />

Lewering aus Sachsen-Anhalt<br />

wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung.<br />

Lewering und<br />

seine Frau ließen 1993/94 ihr<br />

Haus von einem Unternehmen<br />

errichten, das zu einer Unternehmensgruppe<br />

gehört, in der Frau<br />

Lewering bis 1991 tätig war. Das<br />

Haus soll nur ein Drittel des üblichen<br />

Preises gekostet haben.<br />

Die gleiche Baufirma erhielt den<br />

Auftrag für den Bau einer privaten<br />

Kurklinik – Geschäftsführer<br />

der auftraggebenden “PrivatkrankenanstaltenSachsen-Anhalt”:<br />

Eckard Lewering.<br />

- Im Januar <strong>2002</strong> wurde der ehemaligeSPD-Bundestagsabgeordnete<br />

Günter Rixe in Bielefeld<br />

festgenommen. Es besteht der<br />

Verdacht auf Untreue und Betrug.<br />

Im Zusammenhang mit der<br />

Realisierung von gemeinnützigen<br />

Bauprojekten in Bielefeld<br />

und Magdeburg soll Rixe unrechtmäßig<br />

einen sechsstelligen<br />

Euro-Betrag kassiert haben.<br />

- Gegen den inzwischen zurückgetretenen<br />

Vorsitzenden des<br />

SPD-Stadtverbandes Recklinghausen,<br />

Peter Rausch, leitete die<br />

Staatsanwaltschaft Bochum Anfang<br />

<strong>2002</strong> Ermittlungen ein. Der<br />

Verdacht: Untreue und Bestechlichkeit<br />

im Zusammenhang mit<br />

seiner Tätigkeit als Geschäftsführer<br />

der stadteigenen Wohnungsgesellschaft.<br />

Als Gegenleistung<br />

für erhaltene Aufträge sollen<br />

Baufirmen das Privathaus<br />

Rauschs renoviert haben – kostenlos<br />

versteht sich.<br />

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