Ausgabe 04 (Juli 2002) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
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Rüdesheim<br />
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<strong>Taunus</strong>stein<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong><br />
<strong>Monatsanzeiger</strong><br />
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Bad Schwalbach<br />
1. Jahrgang <strong>Juli</strong> <strong>2002</strong> Nummer 4<br />
Vorrang für die Familie<br />
von Dr. Angela Merkel<br />
Für die Union ist und bleibt die<br />
Familie die wichtigste Form des<br />
Zusammenlebens. Auch in Zukunft<br />
wird sie die attraktivste<br />
Lebensform bleiben, weil sie<br />
Lebenssinn, Geborgenheit und<br />
Glück erlebbar macht.<br />
Die Familie ist auch die beste<br />
Grundlage für die Solidarität in<br />
unserer Gesellschaft. Denn für<br />
die Weitergabe von Werten und<br />
Orientierungen, zum Beispiel der<br />
partnerschaftliche Umgang, der<br />
Respekt gegenüber den anderen<br />
und die Fähigkeit, sich in eine<br />
Gemeinschaft einzuordnen, ist<br />
die Familie der ideale Ort.<br />
Faire Politik für Familien<br />
Unser Ziel ist eine faire Politik für<br />
die Familien. Die Union hat dabei<br />
aus der Vergangenheit gelernt,<br />
denn ein Grund für die Wahlniederlage<br />
von 1998 war auch, daß<br />
wir für die Familien nicht genug<br />
getan haben. Eltern, die im unteren<br />
Lohnbereich einer Arbeit<br />
nachgehen, erleben doch an je-<br />
dem Monatsende, daß sie weniger<br />
in der Tasche haben, als diejenigen,<br />
die Sozialhilfe erhalten.<br />
Daß heute nahezu eine Million<br />
Kinder von der Sozialhilfe abhängig<br />
ist, darf<br />
nicht so bleiben.<br />
An diesem<br />
Punkt<br />
sagen wir:<br />
Keine Familie<br />
soll nur deshalb,<br />
weil sie<br />
Kinder großzieht,<br />
auf die<br />
Sozialhilfe<br />
angewiesen<br />
sein.<br />
Ziel:<br />
600 Euro pro<br />
Monat<br />
Das ist der<br />
Grund für das<br />
Familiengeld,<br />
das wir nach<br />
einer gewon-<br />
nenen Bundestagswahl einführen<br />
wollen. Dabei wird das bisherige<br />
Kindergeld und das bisherige Erziehungsgeld<br />
stufenweise durch<br />
das neue Familiengeld ersetzt. Es<br />
soll steuer- und abgabenfrei sein<br />
sowie unabhängig vom Umfang<br />
der Erwerbsarbeit und der Höhe<br />
des Familieneinkommens bezahlt<br />
werden. Für Kinder, die in<br />
Deutschland leben, soll in der<br />
Endstufe für jedes Kind unter drei<br />
Jahren 600 Euro im Monat gezahlt<br />
werden, weil in dieser Phase<br />
der Betreuungsaufwand besonders<br />
hoch ist. Im Alter von<br />
drei bis achtzehn sind es 300<br />
Euro, ab 18 wird 150 Euro gezahlt,<br />
sofern die Kinder noch in<br />
der Ausbildung sind.<br />
Das ist ein ehrgeiziges Projekt.<br />
Doch nur so hat die Familienförderung<br />
auch wirklich Vorrang.<br />
Wenn wir ausdrücklich den Familien<br />
absolute Priorität einräumen,<br />
muß dies an konkreten<br />
Maßnahmen für die Familien<br />
spürbar sein. Mit einer konsequenten<br />
Politik für Wachstum und<br />
Beschäftigung werden wir die finanziellen<br />
Voraussetzungen dafür<br />
schaffen, das Familiengeld ab<br />
20<strong>04</strong> stufenweise einzuführen.<br />
Bereits ab 2003 werden wir für<br />
die steuerliche Berücksichtigung<br />
von Kinderbetreuungskosten<br />
zwischen 1.000 und 5.000 Euro<br />
sorgen.<br />
Rot und Grün polemisch<br />
Die Kritik von SPD und Grünen<br />
an unserem Familiengeld ist an<br />
Polemik nicht mehr zu überbieten.<br />
Der Bundeskanzler konnte<br />
sich sogar nicht verkneifen, unser<br />
Konzept des Familiengeldes<br />
als „Prämie“ zu bezeichnen - er<br />
meinte offenkundig eine „Geburtenprämie“.<br />
Wer so redet, der<br />
diffamiert alle Paare, die heute<br />
noch bereit sind, Kindern ein zu<br />
Hause zu geben und sie zu erziehen.<br />
Der Vorwurf, mit unserer Politik<br />
schrieben wir den Frauen vor, zu<br />
Hause zu blieben, ist ebenso absurd.<br />
Wir sind der Auffassung,<br />
daß den Menschen und damit<br />
auch den Familien nicht vorgeschrieben<br />
werden kann, wie sie<br />
zu leben haben. Wir wissen auch<br />
und akzeptieren es, daß das traditionelle<br />
Bild der Familie durch<br />
eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Lebensentwürfe ergänzt wird.<br />
Für uns ist Familie überall dort,<br />
wo Eltern für Kinder und Kinder<br />
für Eltern Verantwortung übernehmen.<br />
Die Entscheidung für<br />
Kinder und die Übernahme von<br />
Elternverantwortung muß aber<br />
von den gesellschaftlichen Bedingungen<br />
her die gleiche Chance<br />
haben wie andere Möglichkeiten<br />
der Lebensgestaltung.<br />
Hier ist das Familiengeld eine<br />
sinnvolle Lösung.<br />
Miserable Bilanz<br />
von Rot und Grün<br />
Wir werden es auch nicht zulassen,<br />
daß eine Frau als rückständig<br />
betrachtet wird, nur weil sie<br />
für sich frei entschiedet, einen<br />
guten Teil ihres Lebens der Familienarbeit<br />
und Kindererziehung<br />
zu widmen. Die Kritik von<br />
Rot-Grün an unseren familienpolitischen<br />
Leitlinien zielt somit<br />
viel mehr darauf ab, von der eigenen<br />
miserablen Bilanz abzulenken.<br />
Zwar hat man das Kindergeld<br />
in dieser Legislaturperiode<br />
erhöht. Aber durch die<br />
Ökosteuer und die Streichung<br />
familienpolitischer Leistungen<br />
hat man den Familien das Geld<br />
auf der anderen Seite wieder<br />
weggenommen. Unter Rot-Grün<br />
haben Familien im Vergleich zu<br />
kinderlosen Paaren erhebliche<br />
finanzielle Einbußen in Kauf zu<br />
nehmen. Die Streichung des<br />
Haushaltsfreibetrages für allein<br />
Erziehende ist nur eines von<br />
mehreren unrühmlichen Beispielen.<br />
Nachdem die Bundesregierung<br />
auch in der Familienpolitik eine<br />
Bilanz der Untätigkeit aufzuweisen<br />
hat, fällt Gerhard Schröder<br />
jetzt in hektischen Aktionismus<br />
und stellt vier Milliarden Euro für<br />
Ganztagsschulen in Aussicht.<br />
Auch wir wollen die Kinderbetreuung<br />
ausbauen. Doch die Eltern<br />
sollen frei entschieden, wie<br />
sie ihre Kinder erziehen und betreuen.<br />
Man kann sie jetzt nicht<br />
verpflichten, ihre Kinder ausschließlich<br />
in Ganztagsschulen<br />
zu schicken. Wir brauchen vielmehr<br />
ein bedarfsgerechtes und<br />
am Elternwillen orientiertes Angebot<br />
wie Horte, Elterninitiativen,<br />
Kindergärten mit flexiblen Öffnungszeiten<br />
oder Ganztagsschulen.<br />
Die großspurige Ankündigung<br />
Schröders ist zudem überhaupt<br />
nicht flächendeckend in die<br />
Realität umzusetzen und verschiebt<br />
letztendlich einen Großteil<br />
der Kosten auf die ohnehin<br />
unter Rot-Grün finanziell schwer<br />
gebeutelten Länder und Kommunen.<br />
Kinder machen Freude<br />
CDU und CSU orientieren sich<br />
am Leitbild einer familien- und<br />
kinderfreundlichen Gesellschaft.<br />
Wir verstehen Kinder als Bereicherung,<br />
sie machen Freude und<br />
sie sichern unsere Zukunft in einer<br />
immer älter werdenden Gesellschaft.<br />
Deshalb setzen wir<br />
uns für finanzielle Gerechtigkeit<br />
für Familien, bessere Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf und<br />
die Stärkung der Erziehungskompetenz<br />
der Eltern ein. Unser Angebot<br />
für den 22. September<br />
heißt: Vorrang den Familien, denn<br />
Familienförderung ist Zukunftsinvestition!<br />
angela.merkel@cdu.de<br />
Schröders Schlußzeugnis: Mangelhaft<br />
„Die Bevölkerung stellt dem<br />
Kanzler ein schlechtes Zeugnis<br />
aus. Nur 12 Prozent der Deutschen<br />
halten das Land heute<br />
für wirtschaftlich stabiler. Noch<br />
schlechter ist das Ergebnis bei<br />
der sozialen Gerechtigkeit:<br />
Ganze 11 Prozent halten dieses<br />
Versprechen für erfüllt - bitteres<br />
Ergebnis für eine Partei, die<br />
angetreten war, die „Gerechtigkeitslücke“<br />
zu schließen.“ (Renate<br />
Köcher, Institut für Demoskopie<br />
Allensbach, in der<br />
Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung<br />
vom 9.6.<strong>2002</strong>)<br />
„Vom Star zum Sündenbock“<br />
kommentiert die „Berliner Zeitung“<br />
vom 11.6.<strong>2002</strong>. „Die Kritik<br />
an Gerster zeigt jedoch in erster<br />
Linie, wie nervös die Sozialdemokraten<br />
angesichts der<br />
schlechten Umfragewerte sowie<br />
der negativen Entwicklung auf<br />
dem Arbeitsmarkt geworden<br />
sind. Nicht nur Arbeitsminister<br />
Walter Riester (SPD) hatte gehofft,<br />
daß die anspringende Konjunktur<br />
noch vor der Bundestagswahl<br />
im September positiv<br />
Gemeinsam für eine bessere Familienpolitik: Dr. Angela Merkel, Vorsitzende<br />
der CDU Deutschlands und Klaus-Peter Willsch, Wahlkreisabgeordneter<br />
für den <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> und Limburg, Vater von vier Kindern.<br />
auf den Arbeitsmarkt zu wirken<br />
beginnt. Diese Hoffnung hat sich<br />
zerschlagen, wie Gerster bei der<br />
Veröffentlichung der Mai-Zahlen<br />
zugeben mußte.<br />
Dieser könne dafür jedoch nicht<br />
verantwortlich gemacht werden,<br />
springen Fachleute der Grünen<br />
dem Behördenchef zur Seite.<br />
Wenn die Sozialdemokraten die<br />
notwendigen Reformen früher<br />
angepackt hätten, bräuchten sie<br />
jetzt auch keinen „Sündenbock“.“<br />
Jugendarbeitslosigkeit<br />
steigt massiv<br />
„Trostloses Bild“ titelt die „Frankfurter<br />
Rundschau“ vom<br />
11.6.<strong>2002</strong>. „So wie die Zahlen<br />
aussehen, ist es kein Wunder,<br />
daß der Mann (Florian Gerster,<br />
Anm. Red.) beginnt, aktionistisch<br />
zu werden: Allein die Jugendarbeitslosigkeit<br />
stieg im<br />
Laufe der vergangenen zwölf<br />
Monate um fast 16 Prozent. Die<br />
Zahl der gemeldeten Arbeitslosen<br />
bis 55 Jahre wuchs immer<br />
noch um über zehn Prozent.<br />
Hätten sich nicht 16 Prozent der<br />
älteren Menschen ohne Job<br />
weitgehend in den Vorruhestand<br />
verabschiedet, wäre die Bilanz<br />
eine Katastrophe.<br />
Nun droht auch noch das im vergangenen<br />
Jahr mit Milliardenbeträgen<br />
eingependelte Gleichgewicht<br />
am Lehrstellenmarkt wieder<br />
zum Nachteil der Jugendlichen<br />
aus dem Lot zu geraten.<br />
war, in der Krise mit ruhiger Hand<br />
zu regieren. Jetzt, drei Monate<br />
vor der Wahl, mit ein wenig Sozialpolitik<br />
das Unheil kaschieren<br />
zu wollen, ergibt ein trostloses<br />
Bild.“<br />
Riester-Rente:<br />
Bürokratisches Monster<br />
„Riester-Rente droht zu scheitern“<br />
kommentiert die „Welt am<br />
Pointiert nimmt die Anzeigenkampagne der CDU<br />
die gebrochenen Versprechen Schröders aufs Korn.<br />
Rot-Grün wird im Wahlkampf<br />
große Mühe haben, den Betroffenen<br />
zu erklären, warum es gut<br />
Sonntag“ vom 9.6.<strong>2002</strong>. „Das<br />
große rot-grüne Reformprojekt,<br />
die Riester-Rente, steht vor dem<br />
Scheitern. Nach Informationen<br />
von „Welt am Sonntag“ haben<br />
von den bislang zwei Millionen<br />
Deutschen, die einen Altersvorsorge-Vertrag<br />
unterzeichneten,<br />
rund 400 000 Menschen ihre<br />
Policen wieder storniert. Die<br />
freiwillige Zusatzrente war eingeführt<br />
worden, um die bereits<br />
beschlossene allgemeine Absenkung<br />
des gesetzlichen Rentenniveaus<br />
auszugleichen. Finanzberater<br />
beklagen jedoch<br />
das zum „bürokratischen<br />
Monstrum“ geratene Reformpaket.<br />
Kaum jemand, so heißt es, würde<br />
Produkte der Riester-Förderung<br />
nachfragen. Auch das<br />
Deutsche Institut für Altersvorsorge<br />
(DIA) erkennt einen „hohen<br />
Attentismus“ bei der Privatvorsorge.<br />
„Daran ist auch die<br />
Bundesregierung schuld, die<br />
die Wahrheit über die künftige<br />
Entwicklung der gesetzlichen<br />
Rente verschleiert“, sagte DIA-<br />
Sprecher Bernd Katzenstein.<br />
Das gesetzliche Rentenniveau<br />
werde im Jahr 2030 nicht 67<br />
Prozent betragen, wie offiziell<br />
behauptet, sondern nur 63,8<br />
Prozent.“<br />
Nitrofen-Skandal<br />
„Auf Lücke gepokert“ titelt „Der<br />
Spiegel“ vom 10.6.<strong>2002</strong>. So<br />
fügte sich der Nitrofen-Skandal<br />
endgültig in das Muster großer<br />
Lebensmittelaffären - mit einer<br />
Ministerin etwa, die viel zu früh<br />
Entwarnung gibt und dann<br />
mühsam zurückrudern muß.<br />
Die undurchsichtige Informationspolitik<br />
im Nitrofen-Skandal<br />
hat auch Brüssel in Rage gebracht;<br />
besonders stört die EU-<br />
Kommission, daß sie viele Fakten<br />
erst aus der Zeitung erfuhr.<br />
Auch die Ökoszene ahnt mittlerweile,<br />
daß sich mit Künasts<br />
Agrarwende nicht automatisch<br />
alles zum Besseren wendet. Die<br />
Vorstellung, mit dem Siegeszug<br />
des Bio-Landbaus werde automatisch<br />
die Lebensmittelsicherheit<br />
insgesamt zunehmen,<br />
hat sich als naiv entpuppt.<br />
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
In dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>:<br />
Seite 2<br />
Peter Beuth<br />
Neue Ausrüstung für<br />
Hessens Polizei<br />
Seite 3<br />
Kerstin Ruhl<br />
Nach 7 Jahren –<br />
Übergabe der Kiedricher<br />
Weinkrone<br />
MusiKARL<br />
Seite 4<br />
Karl, der Spätlesereiter<br />
„reitet” im September<br />
nach Mainz<br />
UNESCO<br />
Seite 6<br />
Welterbekomittee erklärt<br />
Mittelrheintal zum<br />
Weltkulturerbe
Seite 2 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juli</strong> <strong>2002</strong><br />
Eltville: Kinder- und Jugendbeirat im Landtag<br />
Die Vorsitzende des Kinder- und<br />
Jugendbeirates der Stadt Eltville,<br />
Therese Stoll, hatte sich an<br />
den CDU-Landtagsabgeordneten<br />
Dr. Jung gewandt, da in den<br />
weiterführenden Schulen das<br />
Thema Kommunalpolitik nicht<br />
oder nicht ausreichend behandelt<br />
wird. Sie bat Dr. Jung, sich<br />
dafür einzusetzen, daß das Thema<br />
Kommunalpolitik in die Lehrpläne<br />
- am besten der Abschlußklassen<br />
- aufgenommen wird.<br />
Dr. Jung hatte die hessische Kultusministerin<br />
Karin Wolff in dieser<br />
Angelegenheit angeschrieben<br />
und die Mitteilung erhalten,<br />
daß ab 1. August <strong>2002</strong> im neuen<br />
geltenden Lehrplan „Politik<br />
und Wirtschaft“ für die Sekundarstufe<br />
I das Thema „Kommunalpolitik“<br />
mehrfach berücksichtigt<br />
wird.<br />
So finden sich in der Jahrgangsstufe<br />
7 im Themenkomplex „Demokratie<br />
und politische Bildung“<br />
die verbindlichen Unterrichtsinhalte<br />
„Politische Ordnung und<br />
Entscheidung im kommunalen<br />
Bereich und auf Länderebene“<br />
sowie „Umweltschutz in der Gemeinde“.<br />
In der Jahrgangsstufe<br />
10 sind bei dem Thema „Parlamentarische<br />
Demokratie und politisches<br />
System“ die Unterrichtsinhalte<br />
„Funktionsweise<br />
der politischen Institutionen“<br />
(u.a. auch mit dem Hinweis auf<br />
Bürgerbeteiligung) und „Wahlen<br />
und Parteien“ verbindlich.<br />
Der Lehrplan „Politik und Wirtschaft“<br />
(bisher Gemeinschaftskunde)<br />
für die gymnasiale Oberstufe<br />
befindet sich derzeit in<br />
Überarbeitung.<br />
Auch hier werden verbindliche<br />
Unterrichtsinhalte zu dem Thema<br />
„Politische Strukturen und Prozesse“<br />
(bezogen auf Partizipation<br />
und Repräsentation) sowohl<br />
im Leistungs- als auch im Grund-<br />
kurs Berücksichtigung finden, so<br />
die Ministerin an Dr. Jung.<br />
Die Anfrage von Therese Stoll<br />
nahm Dr. Jung zum Anlaß, den<br />
gesamten Kinder- und Jugendbeirat<br />
der Stadt Eltville in den<br />
Hessischen Landtag einzuladen.<br />
Am Rande einer Plenarsitzung<br />
diskutierte der direkt gewählte<br />
Abgeordnete des Wahlkreises 27<br />
(<strong>Rheingau</strong> mit den Staatsbädern<br />
Bad Schwalbach und Schlangenbad)<br />
mit den Jugendlichen<br />
über die wichtigsten landespolitischen<br />
Themen. Im Anschluß<br />
nahmen die Schülerinnen und<br />
Schüler an einer Führung durch<br />
das Wiesbadener Stadtschloß,<br />
dem Sitz des Hessischen Landtags,<br />
teil.<br />
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Neue Ausrüstung für Hessens Polizei<br />
von Peter Beuth<br />
Da die Innere Sicherheit von<br />
der rot-grünen Vorgängerregierung<br />
sträflich vernachlässigt<br />
wurde, hat die hessische CDU<br />
vor der Wahl versprochen, Hessen<br />
wieder sicherer zu machen.<br />
Und dieses Versprechen<br />
hat die CDU-geführte Hessische<br />
Landesregierung gehalten.<br />
Hessens Polizisten haben<br />
jetzt wieder einen starken Fürsprecher<br />
in der Regierung.<br />
Neben einer personellen Verstärkung,<br />
einer Ausweitung der Befugnisse<br />
und einer verwaltungstechnischen<br />
Polizeireform findet<br />
auch eine Neuausstattung der<br />
hessischen Polizei mit technischem<br />
Gerät statt.<br />
Ausrüstungsoffensive<br />
Die hessische Polizei wird in diesem<br />
Jahr in einem beispiellosen<br />
Umfang modernisiert. Damit löst<br />
die Hessische Landesregierung<br />
ihr Versprechen ein, Hessen sicherer<br />
zu machen. Im Mai begann<br />
die größte Fahrzeugmodernisierung<br />
in der hessischen Polizeigeschichte.<br />
Insgesamt werden<br />
die Beamten bis Ende November<br />
diesen Jahres 1.300<br />
neue Einsatzfahrzeuge erhalten,<br />
das ist etwa die Hälfte des Fahrzeugbestandes.<br />
Schülerinnen und Schüler des Kinder- und Jugendparlamentes<br />
der Stadt Eltville beim Besuch<br />
des CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Jung im Hessischen<br />
Landtag.<br />
Ziel ist es, daß auf Dauer keine<br />
Fahrzeuge mehr im Einsatz sein<br />
werden, die älter als fünf Jahre<br />
sind.<br />
Im einzelnen werden neu<br />
beschafft:<br />
445 Opel-Vectra 2,2 DTI,<br />
(92 kW, Höchstgeschwindigkeit<br />
= 206 km/h, als<br />
Standard-Funkstreifenwagen)<br />
65 BMW 525d touring, (120<br />
kW, Höchstgeschwindigkeit<br />
= 215 km/h, als Hundetransportkraftwagen)<br />
60 BMW 525d, (120 kW,<br />
Höchstgeschwindigkeit =<br />
219 km/h, Standard für die<br />
Autobahnpolizei)<br />
730 zivile Streifenwagen der<br />
Marken: Opel Astra 2,0 DTI<br />
16 V, BMW 320d und BMW<br />
525d.<br />
Modernste<br />
Polizeihubschrauber<br />
Auch aus der Luft kann die hessische<br />
Polizei nun effektiver auf<br />
Verbrecherjagd gehen. Die hessischePolizeihubschrauberstaffel<br />
in Egelsbach ist seit April mit<br />
dem modernsten Polizeihubschrauber<br />
Deutschlands ausgerüstet,<br />
dem Eurocopter (EC)<br />
145. Mit diesem zweimotorigen<br />
Hubschrauber der Vier-Tonnen-<br />
Klasse werden erstmals in Hessen<br />
auch Nachtflüge möglich<br />
sein. Der neue Hubschrauber ist<br />
bezüglich der Lärmemission<br />
auch sehr umweltverträglich.<br />
Trotzdem ist er schneller als sein<br />
Vorgänger BO 105. Für die Beschaffung<br />
des neuen Hubschraubers<br />
investiert die hessische<br />
Landesregierung rund<br />
7 Millionen Euro.<br />
Bessere PC-Ausstattung<br />
In den Dienststellen hält nun<br />
auch das Computerzeitalter Einzug.<br />
Damit jeder Polizeibeamte<br />
an seinem Arbeitsplatz über einen<br />
PC aktueller Bauart verfügt,<br />
wurden bis Mitte Juni angeschafft:<br />
10.200 Computer<br />
7.100 Monitore<br />
3.150 Flachbildschirme<br />
8.700 Laserdrucker<br />
Dafür hat die Landesregierung<br />
noch einmal 15 Millionen Euro<br />
locker gemacht.<br />
Seit <strong>Juli</strong> 2001 steht den hessischen<br />
Polizisten zudem das<br />
neue Polizeiliche Auskunftssystem<br />
(POLAS) zur Verfügung.<br />
Mit ihm haben die Beamten Zugriff<br />
auf die Daten des derzeit<br />
modernsten polizeilichen Auskunfts-<br />
und Informationssystems<br />
Deutschlands. Es müssen<br />
keine komplizierten Schlüsselnummern<br />
mehr eingegeben werden,<br />
über eine Windows-Oberfläche<br />
besteht leichter Zugang zu<br />
den Datenbeständen. Durch Anbindung<br />
an das Zentrale Verkehrsinformationssystem<br />
(ZE-<br />
VIS) können so auch ohne Anmeldeprozeduren<br />
und Abfrageschlüssel<br />
etwa Halterabfragen<br />
vorgenommen werden. Hessen<br />
bietet derzeit als einziges Bundesland<br />
seinen Polizeibeamten<br />
diese Möglichkeit.<br />
Hessen<br />
wird sicherer<br />
Fazit: Hessens Polizei wird durch<br />
die CDU-geführte Landesregierung<br />
in die Lage versetzt, ihrem<br />
Auftrag effektiver nachzukommen.<br />
Dadurch wird Hessen wieder<br />
sicherer.<br />
Der Rückgang der Straftaten und<br />
die steigende Aufklärungsquote<br />
im Jahr 2001, im Gegensatz zum<br />
Bundestrend, beweisen eindrucksvoll,<br />
daß unter CDU-Innenminister<br />
Volker Bouffier das<br />
Land in sicheren Händen ist.<br />
p.beuth@ltg.hessen.de<br />
✉ Leserbriefe ✉<br />
Frau Manuela Müller nimmt Stellung zum Leserbrief von Herrn Markus<br />
Stampe (<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> Montatsanzeiger Nr. 3).<br />
Lieber Herr Stampe,<br />
danke für Ihre Worte - Sie sprechen<br />
mir aus dem Herzen!<br />
In unserem Staat werden nur die<br />
Symptome der Gewalttätigkeit<br />
bekämpft, aber nicht die Ursachen.<br />
Es ist auch meine Meinung, daß<br />
in diesem Land mehr dafür getan<br />
werden muß, daß Mütter<br />
auch zuhause bei ihren Kindern<br />
bleiben können, wenn sie dies<br />
wünschen.<br />
Viel zu viele Mütter müssen aus<br />
finanziellen Gründen arbeiten gehen!<br />
Leider entscheidet sich auch ein<br />
großer Teil der Frauen für die Berufstätigkeit,<br />
um in unserer Gesellschaft<br />
mehr Anerkennung zu<br />
bekommen, und Bemerkungen<br />
wie „Ach, du bist nur Hausfrau<br />
<strong>Monatsanzeiger</strong> lesenswert.<br />
ich lese regelmäßig den <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong><br />
<strong>Monatsanzeiger</strong> und<br />
möchte sagen, daß die Artikel in<br />
dieser Zeitung durchaus interessant<br />
und lesenswert sind.<br />
Besonders gut gefiel mir der Artikel<br />
bei „Zuwanderung mal nach<br />
Großbritannien schauen“. Dieser<br />
Artikel müßte zur Pflichtlektüre<br />
für alle Deutschen werden.<br />
Schade, daß die Auflage des<br />
Blattes nicht größer ist. Das all-<br />
und Mutter...??“ zu entgehen.<br />
Unsere Gesellschaft braucht<br />
mehr Bewußtsein für die Ursachen<br />
der Gewaltprobleme, damit<br />
sich die Einstellung des Einzelnen<br />
überhaupt verändern kann.<br />
Aus diesem Grund dachte ich<br />
schon einmal daran, in dieser<br />
Hinsicht eine Unterschriftensammlung<br />
zu starten, und diese<br />
dann an entsprechender Stelle<br />
(Politiker, Medien) vor zu legen,<br />
damit nicht nur immer die<br />
zu Wort kommen, die für die fast<br />
vollständige staatliche Betreuung<br />
ihrer Kinder plädieren.<br />
Hätten Sie daran Interesse?<br />
Gruß Manuela Müller,<br />
<strong>Taunus</strong>stein<br />
(Mutter von 4 Kindern)<br />
mueller.family@tiscalinet.de<br />
gemeine Echo ist doch sicher<br />
gut, oder?<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ursula Ostertag, Schlangenbad<br />
Leserbriefe geben nicht unbedingt<br />
die Meinung des Herausgebers<br />
wieder. Der Verlag<br />
behält sich sinngemäße Kürzungen<br />
vor.<br />
Auflösung des Preisausschreibens für Theaterfreunde<br />
Hier zunächst die richtigen Antworten auf die sieben Fragen:<br />
1. Wann ist der Hessentagsumzug in Idstein?<br />
23. Juni <strong>2002</strong><br />
2. Wie heißt der Hessische Landtagspräsident?<br />
Klaus-Peter Möller<br />
3. Wie heißt das Idsteiner Hessentagspaar?<br />
Ellen Odrosek und Michael Dauber<br />
4. Wie viele Lehrer werden in Hessen zum neuen Schuljahr eingestellt?<br />
600<br />
5. Wie heißt das Amateurtheater, das als Spielstätte Burg Hohenstein<br />
nutzt?<br />
<strong>Taunus</strong>bühne Bad Schwalbach e.V.<br />
6. Wie hoch war die Staatsquote in Deutschland 1989?<br />
45,8%<br />
7. Mit welchem Slogan wirbt Idstein für den Hessentag?<br />
Zum Hessentag lädt Idstein ein: staunen, feiern, fröhlich sein.<br />
Unter zahlreichen richtigen Einsendungen hat unsere Glücksfee<br />
die folgenden Gewinner gezogen, die von der <strong>Taunus</strong>bühne mit einer<br />
Begleitperson zu "Anatevka" auf Burg Hohenstein eingeladen wurden.<br />
Ursula Mathuni, Eltville<br />
Ingeborg Sal Diaz, <strong>Taunus</strong>stein<br />
Silke Schrankel, Idstein
<strong>Juli</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 3<br />
Im Interview: Die “dienstälteste <strong>Rheingau</strong>er Weinkönigin” Kerstin Ruhl aus Kiedrich mit Nachfolgerin Pia Berlinger<br />
„Es war eine schöne Amtszeit”<br />
Unsere Zeitung hatte die Gelegenheit,<br />
die am längsten amtierende<br />
<strong>Rheingau</strong>er Weinkönigin<br />
Kerstin Ruhl aus Kiedrich und<br />
ihre Nachfolgerin Pia Berlinger<br />
zu sprechen. Besonders erfreulich<br />
war, jemanden zu treffen,<br />
der auch nach sieben Jahren<br />
Amtzeit voller Termine keine<br />
Klagen kennt...<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wann bist<br />
Du Weinkönigin geworden?<br />
Kerstin Ruhl: Angefangen habe<br />
ich 1995. An Fastnacht hat mich<br />
ein Winzer angesprochen, ob ich<br />
nicht Interesse am Amt der Weinkönigin<br />
hätte. Damals wußte ich<br />
noch gar nicht, was auf mich zukommt.<br />
Ich habe meine Vorgängerin<br />
angesprochen und mich<br />
durch eine Freundin, die damalige<br />
Eltviller Weinkönigin Katarina<br />
Ries endgültig überzeugen lassen.<br />
Daß ich dieses Amt für sieben<br />
Jahre bekleiden würde, hätte<br />
ich damals nicht geglaubt.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wird die<br />
Weinkönigin in Kiedrich gewählt<br />
oder ernannt?<br />
Kerstin Ruhl: Man wird durch den<br />
Weinbauverein ernannt. Meine Ernennung<br />
fand damals beim Weingut<br />
Will statt. Dort habe ich auch<br />
KOMM MIT INS<br />
meine Urkunde überreicht bekommen.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wie viele<br />
Termine hat eine Weinkönigin im<br />
Laufe eines Jahres ungefähr?<br />
Kerstin Ruhl: Es sind im Jahr cirka<br />
40 Termine. Im Grunde besucht<br />
man alle (Wein-) Feste im<br />
<strong>Rheingau</strong>. Jede Weinkönigin repräsentiert<br />
ihren Ort. Neben den<br />
ganzen Festen stehen Feuerwehrbälle,<br />
Seniorenabende und Weinproben<br />
auf dem Plan. Höhepunkt<br />
waren die Fahrt nach Berlin mit<br />
MdB Klaus-Peter Willsch und die<br />
Fahrt nach Österreich mit Landrat<br />
Bernd Röttger. Überhaupt<br />
konnte ich durch die Fahrten einen<br />
sehr guten Kontakt zu vielen<br />
Politikern bekommen, die sich<br />
immer bestens um uns gekümmert<br />
haben.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welche<br />
Kleidung muß eine Weinkönigin<br />
tragen?<br />
Kerstin Ruhl: Ich bin davon überzeugt,<br />
daß die Weinkönigin zumindest<br />
auf den Weinfesten ein<br />
Dirndlkleid oder ein Kleid tragen<br />
sollte. Zu anderen Anlässen wie<br />
z.B. Empfängen oder Weinproben<br />
kann man sich natürlich auch etwas<br />
schicker kleiden.<br />
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Die neue Kiedricher Weinkönigin Pia Berlinger (links) und ihre Vorgängerin<br />
mit Rekordamtszeit Kerstin Ruhl.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Warum<br />
hörst Du dieses Jahr auf?<br />
Kerstin Ruhl: Man soll immer aufhören,<br />
wenn es noch Spaß<br />
macht. Außerdem werde ich noch<br />
dieses Jahr mein berufsbegleitendes<br />
Studium beenden. Ich hatte<br />
Steuerfachangestellte gelernt und<br />
arbeite beim ZDF in Mainz in der<br />
Personalverwaltung. Für die kommenden<br />
Prüfungen muß ich noch<br />
einiges lernen und das wird sonst<br />
alles etwas zuviel.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Gab es<br />
auch Punkte während Deiner langen<br />
Amtszeit die dich gestört<br />
haben?<br />
Kerstin Ruhl: Nein, es war wirklich<br />
eine sehr schöne Amtszeit. Mir fällt<br />
eigentlich kein Punkt ein, bei dem<br />
ich mich beschweren kann und<br />
will. Lediglich das Engagement des<br />
Weinbauverbandes ist etwas dürftig<br />
gewesen. Bedanken möchte ich<br />
mich bei meinen Eltern, die mich<br />
beim Reden schreiben, als Chauffeur<br />
und vielem anderen die ganzen<br />
Jahre unterstützt haben. Mein<br />
Dank geht außerdem an das Weingut<br />
Steinmacher.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welche<br />
Funktion bekleidet die Weinprinzessin?<br />
Kerstin Ruhl: Es ist normalerweise<br />
üblich, daß es Weinkönigin und<br />
Weinprinzessin gibt. Im letzten<br />
Jahr habe ich Pia als Weinprinzessin<br />
bekommen, die Jahre zuvor<br />
war ich allein unterwegs. Sie<br />
wird zunächst auch allein sein, da<br />
im Moment kein Mädchen in<br />
Kiedrich bereit ist, das Amt der<br />
Prinzessin zu übernehmen.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wie bist<br />
Du auf dieses lange Zeit unbesetzte<br />
Amt der Weinprinzessin<br />
aufmerksam geworden?<br />
Pia Berlinger: Mein Schwager, der<br />
ein Weingut besitzt, hat mich animiert,<br />
Weinprinzessin zu werden.<br />
Als ich mit meiner Freundin Tatjana,<br />
die Eltviller Weinprinzessin<br />
ist, unterwegs war, bin ich endgültig<br />
überzeugt worden. Mir hat<br />
es im letzten Jahr riesigen Spaß<br />
gemacht. Ich hatte zuvor gar nicht<br />
gewußt, was Weinprinzessin und<br />
Königin alles machen müssen.<br />
Ich hätte nicht geglaubt, daß so<br />
viele Termine auf einen zukommen<br />
werden. Mir hat es trotzdem<br />
so gut gefallen, daß ich jetzt gerne<br />
das Amt von Kerstin übernommen<br />
habe. Durch die Unterstützung<br />
meines Patenweinguts und<br />
meiner Eltern wird sich alles gut<br />
bewerkstelligen lassen.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Was hat<br />
Dir am meisten Freunde bereitet?<br />
Pia Berlinger: Am meisten Spaß<br />
gemacht hat mir die Fahrt nach<br />
Berlin und die Weinprobe im Riesenrad<br />
auf der Gibber Kerb.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Was<br />
machst Du, wenn Du gerade<br />
nicht Weinkönigin bist?<br />
Pia Berlinger: Ich arbeite bei Infraserv<br />
in Wiesbaden und mache<br />
dort eine Ausbildung zur Bürokauffrau.<br />
Meine Hobbys sind<br />
Handball, Snowboard fahren und<br />
lesen. Außerdem engagiere ich<br />
mich bei den “Jung Maltesern”.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Ihr müßt<br />
ziemlich trinkfest sein, oder?<br />
Pia Berlinger: Das denken viele<br />
von uns. Wir halten uns aber eigentlich<br />
die meiste Zeit zurück.<br />
Man muß Anstand wahren und<br />
darf das Amt nicht beschädigen.<br />
Natürlich trinken wir auch das ein<br />
oder andere Glas, man muß aber<br />
seine Grenzen kennen. Es ist außerdem<br />
so, daß man auch des<br />
öfteren selber Auto fahren muß.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Vielen<br />
Dank für dieses Gespräch.<br />
Das Interview führte unser freier<br />
Mitarbeiter Stephan Röttger<br />
stephan-roettger@t-online.de
Seite 4 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juli</strong> <strong>2002</strong><br />
Mit der CDU <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> in<br />
das faszinierende Königreich Siam<br />
15 Tage Thailand vom 5. – 19 November <strong>2002</strong><br />
Bangkok ist das Tor nach Südostasien.<br />
Die Atmosphäre einer modernen<br />
Großstadt mit dem Hauch<br />
der Vergangenheit und eindrucksvollen<br />
Tempel- und Palastanlagen.<br />
Dort erwartet sie eine Fülle von<br />
Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Die Rundreise macht sie mit Kultur,<br />
Geschichte und Lebensart der<br />
MUSIKARL-Freunde aufgepaßt!<br />
3 MAL 2 KARTEN FÜR DIE MUSIKARL-PREMIERE IM<br />
KURFÜRSTLICHEN SCHLOSS IN MAINZ AM<br />
DONNERSTAG, DEN 26. SEPTEMBER <strong>2002</strong> ZU GEWINNEN<br />
Der <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong> und das MUSIKARL-<br />
Team verlosen unter den Einsendern des unten stehenden<br />
Preisausschreibens mit der richtigen Lösung drei mal zwei<br />
Eintrittskarten für die MUSIKARL-Premiere. Außerdem gibt es<br />
dreimal je eine CD des MUSIKARLs mit dem Comic “Karl, der<br />
Spätlesereiter”. Mitmachen dürfen diesmal wieder alle.<br />
Hier sind die Fragen<br />
1. Wann wurde die Spätlese entdeckt?<br />
2. Wie heißt die CDU-Bundesvorsitzende?<br />
3. Wer hat dieses Jahr die Schirmherrschaft über die<br />
MUSIKARL-Aufführungen?<br />
4. Wie viele neue Einsatzfahrzeuge wird die Polizei in Hessen<br />
bis Ende November diesen Jahres erhalten haben?<br />
5. Welches Großereignis findet vom 9. bis 11. August in<br />
Idstein statt?<br />
6. Wie hoch soll das Familiengeld in der Endstufe für jedes<br />
Kind unter drei Jahren sein?<br />
7. In welcher europäischen Hauptstadt fiel die Entscheidung,<br />
das Mittelrheintal zum Weltkulturerbe zu erklären?<br />
Alle Antworten stehen im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>.<br />
Die richtigen Antworten bitte auf eine Postkarte schreiben, Absender<br />
und Telefonnummer nicht vergessen, ausreichend frankieren<br />
und ab mit der Post bis zum 26. <strong>Juli</strong> (Einsendeschluß)<br />
an den <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>, Klaus-Peter Willsch,<br />
Hirsenstraße 13, 65329 Hohenstein-Holzhausen.<br />
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<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong><br />
erscheint monatlich im <strong>Rheingau</strong>-<br />
<strong>Taunus</strong>-Kreis mit einer Auflage von<br />
90.000 Exemplaren. Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
1/<strong>2002</strong>.<br />
Herausgeber und verantwortlich<br />
für den Inhalt:<br />
Klaus-Peter Willsch<br />
Redaktion:<br />
Sascha Keil<br />
Anzeigen:<br />
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Email: info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Internet: www.rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Namentlich gezeichnete Artikel<br />
geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder.<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Rheingau</strong>-<br />
<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>s erscheint<br />
am 17./18. August <strong>2002</strong>. Redaktionsschluß<br />
für die nächste <strong>Ausgabe</strong> ist am<br />
5. August <strong>2002</strong>. Anzeigenschluß ist<br />
am 8. August <strong>2002</strong>.<br />
Druck: DVZ Hagen<br />
Fotos: RTMA-Archiv<br />
Fotos: Wolfgang Kühner<br />
Satz und Layout:<br />
ELZET Verlags-GmbH, <strong>Taunus</strong>stein<br />
„Der Spätlesereiter - MUSIKARL“ in Mainz<br />
Das MUSIKARL <strong>2002</strong> in Mainz,<br />
KARL spielt im Mainzer Schloß.<br />
Die Vorbereitungen für das<br />
“MUSIKARL Der Spätlesereiter”<br />
für das Jahr <strong>2002</strong> laufen<br />
auf Hochtouren.<br />
Nach der Ur-Aufführung im Jahr<br />
2000 und den Aufführungen im<br />
Oktober 2001 am “Originalschauplatz”<br />
auf Schloß Johannisberg<br />
im <strong>Rheingau</strong> soll das<br />
Kulturprojekt “Der Spätlesereiter<br />
– MUSIKARL” in diesem Jahr in<br />
der Weinhauptstadt Deutschlands,<br />
in Mainz, auf die Bühne<br />
gebracht werden. Spielort wird<br />
der Große Saal im ehrwürdigen<br />
Kurfürstlichen Schloß zu Mainz<br />
sein. Das Stück ist eine Mischung<br />
aus Musical und Oper<br />
und basiert auf der Comicgeschichte<br />
“KARL - Der Spätlesereiter”<br />
der Autoren Apitz & Kunkel<br />
– kurz ein “MUSIKARL” !<br />
Karl ist der Comic-Held aus dem<br />
<strong>Rheingau</strong>. Die KARL-Autoren<br />
Michael Apitz, Eberhard und Patrick<br />
Kunkel erzählen Bildergeschichten,<br />
die entlang des<br />
Rheins vor dem historischen<br />
Hintergrund des ausgehenden<br />
18. Jahrhunderts spielen. Eberhard<br />
Kunkel, einer der “Väter”<br />
des Comic-Helden KARL, hat<br />
das Spätlesereiter-Thema des<br />
ersten KARL-Comics in einem<br />
Bühnenstück verarbeitet:<br />
Frei nach der Comic-Vorlage erzählt<br />
auch das Stück “Der Spät-<br />
Die KARL-Autoren Michael Apitz und Patrick<br />
Kunkel mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten<br />
Klaus-Peter Willsch bei der KARL-Präsentation in<br />
der Hessischen Landesvertretung, Berlin.<br />
die Rhein-Main-Region, läßt<br />
Hessen und Rheinland-Pfälzer in<br />
besonderer Weise zusammenstehe.<br />
Das “MUSIKARL” könnte<br />
zu einem Zeichen dieser Gemeinsamkeit<br />
werden.<br />
Das MUSIKARL-Team freut sich<br />
daher darüber, daß profilierte<br />
und in der Verantwortung stehende<br />
Politiker aus Hessen und<br />
Rheinland-Pfalz das MUSIKARL-<br />
Projekt unterstützen. Dem unmittelbar<br />
nach der Uraufführung in<br />
2000 gegründeten MUSIKARL-<br />
Arbeitskreis gehören u.a. der<br />
Landrat des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-<br />
Kreises, Bernd Röttger, das Mitglied<br />
im Deutschen Bundestag<br />
Klaus-Peter Willsch und das Mitglied<br />
im Hessischen Landtag Dr.<br />
Franz-Josef Jung (Staatsmini-<br />
Der böse Ferdinand erhebt sein Glas. Die Szene<br />
zeigt die spannende Weinprobe zum großen Finale<br />
des MusiKARLs.<br />
lesereiter” die Geschichte von<br />
der Entdeckung der Spätlese<br />
durch KARL im Jahre 1775.<br />
Holger Pusinelli und Rolf-Werner<br />
Discher komponierten die Musik<br />
zu Kunkels Bühnenstück.<br />
MUSIKARL – Team<br />
Michael Apitz<br />
(Kostüme und Bühnenbild)<br />
Rolf-Werner Discher (Komposition<br />
und Arrangements)<br />
Eberhard Kunkel (Text)<br />
Patrick Kunkel<br />
(Geschäftsführung)<br />
Holger Pusinelli (Komposition<br />
und Arrangements)<br />
Das MUSIKARL -<br />
Konzept für <strong>2002</strong><br />
Schon immer gab es nachhaltige<br />
Beziehungen aus dem <strong>Rheingau</strong><br />
zur alten Hauptstadt über<br />
den Rhein und auch die Landesgrenze<br />
konnte die Menschen am<br />
Rhein nicht wirklich trennen. So<br />
ist es erfreulich zu beobachten,<br />
wie sich die Rhein-Main Region<br />
auch in unserer Zeit wieder zusammenfindet.<br />
Dabei spielen das “Jahr der<br />
Rheinromantik <strong>2002</strong>” und die<br />
Olympia-Bewerbung Frankfurts<br />
eine wichtige Rolle. Das “Jahr der<br />
Rheinromantik <strong>2002</strong>” sorgt dafür,<br />
daß sich die Menschen entlang<br />
der beiden Rheinufer auf<br />
ihre bewegte, aber gemeinsame<br />
Geschichte besinnen; die Olympia-Bewerbung<br />
Frankfurts läßt<br />
ster a.D.). Vor allem die drei genannten<br />
Politiker haben dem<br />
MUSIKARL-Team mit Rat und Tat<br />
zur Seite gestanden.<br />
Dazu erhält das MUSIKARL auch<br />
in <strong>2002</strong> den finanziellen Rückhalt<br />
durch Sponsoren aus der<br />
heimischen Wirtschaft.<br />
MUSIKARL - Sponsoren <strong>2002</strong><br />
An dieser Stelle sollen zumindest<br />
die vier Hauptsponsoren auch<br />
einmal genannt werden - ohne<br />
sie wäre das MUSIKARL-Projekt<br />
nicht realisierbar, da sie als<br />
Sponsoren einen Teil des Risikos<br />
tragen:<br />
- CC GmbH, The Evolution<br />
- Enabling Experts Wiesbaden<br />
- RMV, Rhein-Main-Verkehrs<br />
- verbund<br />
- F.W.Langguth Erben GmbH &<br />
- Co.KG, Traben-Trabach<br />
- Mercedes Benz (<strong>Taunus</strong>-Auto<br />
- Verkaufs GmbH, Wiesbaden<br />
- und Mercedes Benz Niederlas-<br />
- sung Mainz)<br />
MP Beck und MP Koch<br />
übernehmen die MUSIKARL-<br />
Schirmherrschaft!<br />
Besonders stolz ist das<br />
MUSIKARL-Team darauf, daß der<br />
Ministerpräsident des Landes<br />
Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, und<br />
der Ministerpräsident des Landes<br />
Hessen, Roland Koch, gemeinsam<br />
die Schirmherrschaft<br />
über unser “MUSIKARL - Der<br />
Spätlesereiter” übernehmen.<br />
Wenn es ihr Terminkalender erlaubt,<br />
werden beide Ministerpräsidenten<br />
als Ehrengäste an der<br />
Premiere des MUSIKARLs am<br />
26. September <strong>2002</strong> im Kurfürstlichen<br />
Schloß / Mainz teilnehmen.<br />
Was macht das<br />
MUSIKARL aus...<br />
Patrick Kunkel hat sich dazu einige<br />
Gedanken gemacht:<br />
“Wir als Autoren und Komponisten<br />
sind selbst das Organisations-<br />
und Produktionsteam, das<br />
MUSIKARL-Team, das heißt wir<br />
gehen mit hohem persönlichen<br />
Einsatz an die Sache heran, abgesichert<br />
nur durch den finanziellen<br />
Rückhalt unserer Sponsoren,<br />
die unsere Arbeit unterstützen<br />
und mit ihrem Sponsorenbeitrag<br />
einen Teil des Risikos<br />
tragen.<br />
Hinter dem MUSIKARL steht also<br />
nicht irgendeine Veranstaltungsagentur,<br />
sondern wir als seine<br />
Schöpfer.<br />
So kann der Autor Eberhard Kunkel<br />
jederzeit gefragt werden, was<br />
er sich bei einem Vers gedacht<br />
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hat. Die beiden Komponisten<br />
sind selbst die musikalischen<br />
Leiter. Holger Pusinelli und Rolf-<br />
Werner Discher wählen die Sängerinnen<br />
und Sänger aus, sie<br />
achten auf die Umsetzung ihrer<br />
musikalischen Vorstellungen,<br />
Discher kontrolliert den “guten<br />
Ton” während der Aufführungen<br />
persönlich und Pusinelli dirigiert<br />
“seine” Rhein-Main-Kammerphilharmonie.<br />
Und die Kostüme<br />
der Darsteller und das Bühnenbild<br />
sind so, wie sie sich KARL-<br />
Zeichner Michael Apitz vorstellt,<br />
denn verantwortlich für die<br />
künstlerische Koordination, hat<br />
er sie natürlich auch selbst entworfen<br />
und die Bühne eigenhändig<br />
aufgebaut.<br />
Meine Aufgabe ist, was das<br />
MUSIKARL betrifft, vielfältig, ich<br />
bin für den reibungslosen Ablauf<br />
der Gesamtproduktion verantwortlich.<br />
Informationen zu Terminen,<br />
Preisen und den<br />
Kartenvorverkaufsstellen<br />
Aufführungsort:<br />
Kurfürstliches Schloß / Mainz<br />
Spieltermine:<br />
26. – 30.September <strong>2002</strong><br />
Preiskategorien:<br />
18,00 - 48,00 EUR<br />
Quo Vadis?<br />
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★★★★<br />
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Wir alle gemeinsam als Team<br />
haben den Ehrgeiz, unser<br />
Stück, das die Entstehung der<br />
Spätlese in “musikarlischer”<br />
Form erzählt und in der (Kultur-)<br />
Geschichte unserer Heimatregion<br />
verwurzelt ist, anspruchsvoll<br />
und unterhaltsam<br />
auf der Bühne zu präsentieren.<br />
Die Mitglieder unseres Ensembles<br />
sind fast ausnahmslos<br />
Sängerinnen und Sänger<br />
aus unserer Region (Rhein-<br />
Main-Gebiet), die zum großen<br />
Teil noch am Anfang einer hoffentlich<br />
erfolgreichen Karriere<br />
stehen.<br />
Dazu kommt unser MU-<br />
SIKARL-Chor, dessen Mitglieder,<br />
sieht man ihren zeitlichen<br />
Aufwand, mit ihrem Engagement<br />
fast ehrenamtlich zum<br />
Gelingen des MUSIKARLs beitragen.”<br />
Kartenvorverkaufsstellen:<br />
MUSIKARL-Ticket-Hotline:<br />
Telefon 06131 / 2862124<br />
(Touristik Centrale Mainz,<br />
Brückenturm)<br />
an allen bekannten<br />
Kartenvorverkaufsstellen im<br />
Rhein-Main-Gebiet und online<br />
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www.ticketonline.de.<br />
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Tel: 06123 / 990070<br />
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<strong>Juli</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 5<br />
6. <strong>Rheingau</strong>er Radtour mit Dr. Jung<br />
voller Erfolg – über 200 Teilnehmer<br />
Die Radtour auf Einladung<br />
des <strong>Rheingau</strong>er CDU-Landtagsabgeordneten<br />
Dr. Franz<br />
Josef Jung und der CDU<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> fand bei<br />
idealen Witterungsbedingungen<br />
großen Zuspruch.<br />
Über 150 Radfahrer starteten in<br />
Walluf am Probierstand und die<br />
Teilnehmerzahl vergrößerte sich<br />
an jeder Zwischenstation. Die<br />
<strong>Rheingau</strong>er Weinkönigin Simone<br />
Wagner gab den Startschuß und<br />
neben Landrat Bernd Röttger radelten<br />
auch die Kreistags-Fraktionsvorsitzende<br />
Birgit Kind und<br />
Bürgermeister Bernhard Hoffmann<br />
mit.<br />
Am ersten Zwischenstop in der<br />
Burg Crass in Eltville begrüßte<br />
Geschäftsführer Hubert Allert die<br />
Radfahrer. An der Burg Crass<br />
stieß auch eine Gruppe der<br />
<strong>Rheingau</strong>schule Geisenheim<br />
dazu, die im <strong>Rheingau</strong>schulen-T-<br />
Shirt Werbung machten für ihre<br />
Schule und die Tour begleiteten.<br />
Auf dem Steinberg konnte sich<br />
die Radfahrergruppe dann mit<br />
Erbsensuppe, kalten Getränken<br />
und einem 2000er Steinberger<br />
Dr. Franz Josef Jung, MdL und Landrat Bernd Röttger<br />
im Kreise von Teilnehmern.<br />
Riesling stärken. Dort informierte<br />
der Direktor der Staatsweingüter<br />
Dieter Greiner über die geplanten<br />
Umbaumaßnahmen.<br />
Weiter ging es nach Hallgarten,<br />
über den Radweg R3. Dort begrüßte<br />
Bürgermeister Paul Weimann<br />
die Gäste. Auf Schloß Vollrads<br />
empfing der Gutsverwalter<br />
Gerd Wendling die Radfahrer zu<br />
einem Glas Sommerwein.<br />
Im Hattenheimer Schloß Schönborn<br />
begrüßte Gutsverwalter<br />
Günter Thies die Radfahrer im<br />
Hof des Weingutes.<br />
Nach etwa 30 Kilometern kam<br />
die Radgruppe dann in Erbach<br />
am Weinprobierstand an. Dorthin<br />
kam der Bundestagsabgeordnete<br />
und CDU-Kreisvorsitzende<br />
Klaus-Peter Willsch, um die Radbegeisterten<br />
zu begrüßen.<br />
Es war wieder eine gelungene<br />
Veranstaltung, so Dr. Jung.<br />
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Enzyme – fit mit schlanken<br />
und gesunden Beinen<br />
Wie gesund sind Ihre Beine?<br />
Langes Sitzen oder Stehen, stundenlange<br />
Arbeit in Büro oder im<br />
Haushalt – das moderne Leben<br />
überfordert oft unsere Beine.<br />
Testen Sie deshalb rechtzeitig Ihre<br />
Beingesundheit:<br />
• Leiden Sie abends unter müden<br />
und schweren Beinen?<br />
• Spüren Sie ein Kribbeln oder<br />
Jucken in den Beinen?<br />
• Plagen Sie nachts manchmal<br />
Wadenkrämpfe?<br />
• Sind Ihre Knöchel abends angeschwollen?<br />
Schwachpunkt Venen<br />
Wer auch nur eine Frage mit „ja“<br />
beantwortet, sollte ab sofort mehr<br />
für die Gesundheit seiner Beine<br />
und Venen tun. Weil in den Beinvenen<br />
das Blut entgegen der<br />
Schwerkraft transportiert wird,<br />
sind diese nämlich besonders<br />
anfällig: Ist der venöse Rückstrom<br />
gestört, versackt das Blut in den<br />
Beinen. Dann können sich mit<br />
der Zeit die zarten Venenwände<br />
überdehnen, und die als Ventil<br />
wirkenden Venenklappen können<br />
Schaden nehmen.<br />
Enzyme unterstützen den Fluss<br />
des venösen Blutes.<br />
Bewährt haben sich Enzyme bei<br />
Venenerkrankungen. Denn sie<br />
verbessern die Fließeigenschaften<br />
des Blutes und erleichtern so den<br />
Rückstrom. Sinnvoll sind in jedem<br />
Fall zusätzlich Kompressionsstrümpfe.<br />
Aber auch Bewegung<br />
erleichtert über die Aktivierung<br />
der Muskel-Venen-Pumpe den<br />
Rückfluss.<br />
Wobenzym ® N – für schlanke<br />
und bewegliche Beine<br />
Mit den Enzymen, die<br />
Wobenzym ® N dem Körper<br />
liefert, kann das Blut besser<br />
„bergauf“ fließen, weniger Wasser<br />
tritt ins Gewebe aus. Ausgewanderte<br />
Eiweißkörper werden<br />
zügiger abgebaut. Deshalb<br />
gehen mit Wobenzym ® N Schwellungen<br />
und andere Beschwerden<br />
schneller zurück. Der zusätzlich<br />
enthaltene Pflanzenstoff Rutin<br />
dichtet die Gefäßwände ab<br />
und bremst das Entstehen neuer<br />
Schwellungen.<br />
Wobenzym ® N hilft sanft und<br />
auf natürliche Weise.<br />
Venenleiden müssen über längere<br />
Zeit behandelt werden.<br />
Da Wobenzym ® N die körpereigenen<br />
Gleichgewichte auf<br />
biologischem Weg reguliert,<br />
ist die Enzymtherapie auch bei<br />
längerer Anwendung besonders<br />
schonend.<br />
Hessen-Jazz unter dem Hexenturm<br />
Nach sensationellem Hessentags-Erfolg: Zweites Großereignis <strong>2002</strong> in Idstein<br />
Zum 18. Mal wird Idstein im<br />
August die Hauptstadt der deutschen<br />
Jazz-Szene sein. Nur zwei<br />
Monate nach dem Hessentag<br />
spielen auf einem der größten<br />
Jazzfestivals der Republik rund<br />
75 Bands mit 600 Musikern auf<br />
zwölf Bühnen. Das diesjährige<br />
Motto lautet: „Jazzmusik aus<br />
Hessen“.<br />
Die Stilrichtungen beim Hessen<br />
Jazz (Freitag, 9. bis Sonntag, 11.<br />
August) sind breit gefächert: Von<br />
leichter Unterhaltung bis zu Modern<br />
Jazz reicht die Palette. Die<br />
Bands reisen in die Hexenturmstadt,<br />
um traditionellen Jazzgenuß<br />
einem interessierten Publikum<br />
ebenso zu bieten wie Swing,<br />
Blues und Groove. Die Zeiten, in<br />
denen sich in Idstein vorwiegend<br />
Dixie-Bands ein Stelldichein gaben,<br />
gehören der Vergangenheit<br />
an. Das Hessen-Jazz-Festival lebt<br />
von seiner Vielfalt und ist die Heimat<br />
des hessischen<br />
Jazz.<br />
Nicht nur mit der Zahl<br />
von 600 teilnehmendenMusikern,<br />
sondern<br />
auch mit der Konzeption<br />
von jährlich<br />
wechselnden Schwerpunkten<br />
hebt sich dieses Festival<br />
von anderen ab und macht es zu<br />
einem bundesweit anerkannten<br />
„Marktplatz des Jazz“. Die Zu-<br />
schauerzahlen belegen dies:<br />
Rund 30000 Besucher waren im<br />
vergangenen Jahr dabei.<br />
Was sich in den vergangenen<br />
Jahren herauskristallisierte, wird<br />
jetzt zu einer offiziellen Einrichtung<br />
des Festivals: Veranstalter<br />
aus Hessen und<br />
dem gesamten Bundesgebiet<br />
werden angesprochen,<br />
um sich<br />
in Idstein auf der<br />
„Jazzhöhe“ einen<br />
Überblick über die<br />
aktuelle Szene zu<br />
verschaffen.<br />
Am Samstag und Sonntag gehört<br />
die Stadthalle mit „Jazz for Kids“<br />
dem Nachwuchs. Abgerundet<br />
wird das Programm durch eine<br />
Ausstellung von Jazzmalerei,<br />
Musikinstrumenten und Jazznoten.<br />
Neu beim Festival sind zahlreiche<br />
Workshops, unter anderem zu<br />
Gesang, Gitarre und Blechblasinstrumenten,<br />
zu denen sich nicht<br />
nur Musiker des Festivals anmelden<br />
können. Den Abschluß wird<br />
am Sonntag, 11. August, 18 Uhr,<br />
ein Gospelkonzert in der Unionskirche<br />
bilden.<br />
Auskunft zum Festival erteilt der<br />
Verkehrsverein Idstein, Geschäftsstelle<br />
Rathaus, 65510 Idstein,<br />
Telefon (06126) 78271, E-<br />
Mail: info@idstein.de, oder<br />
www.idstein.de. / info@idstein.de<br />
Schröder tönt, die Union handelt<br />
von Dr. Jürgen Gehb<br />
Die Bilanz der Bundesregierung<br />
bei der Bekämpfung von Sexualverbrechen<br />
und anderen<br />
schweren Straftaten ist vernichtend.<br />
Viele werden sich noch an<br />
das populistische Getöne Schröders<br />
erinnern: „Wegschließen -<br />
und zwar für immer“.<br />
Wobenzym ® N bietet<br />
umfassende Hilfe<br />
bei weit verbreiteten<br />
Beschwerden:<br />
● Bei Entzündungen<br />
der Atemwege und<br />
der Kiefer- und Stirnhöhlen.<br />
Anzeige<br />
● Bei Sehnenentzündungen<br />
und Muskelschmerzen<br />
(Weichteilrheumatismus).<br />
● Bei schmerzhaftem<br />
Verschleiß der Gelenke.<br />
● Bei Sport- und Alltagsverletzungen<br />
mit<br />
Schwellungen.<br />
● Bei funktionellen<br />
Durchblutungsstörungen.<br />
● Bei Venenschwäche<br />
mit Schwellungen.<br />
Sicherheit durch Beratung<br />
Wobenzym N<br />
Hilft dem Körper,<br />
sich schnell<br />
selbst zu helfen.<br />
®<br />
Wobenzym ® N. Anwendungsgebiet: Entzündungen, funktionelle, nicht organisch bedingte Durchblutungsstörungen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und<br />
fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. MUCOS Pharma GmbH & Co, Malvenweg 2, 82538 Geretsried, Tel. 08171/518-0, www.mucos.de<br />
Im krassen Gegensatz hierzu hat<br />
Rot-Grün jedoch nicht einen einzigen<br />
brauchbaren Vorschlag zu<br />
Stande gebracht, um die mit<br />
Händen zu greifenden Defizite<br />
des geltenden Rechts zu beseitigen.<br />
Für den 22. September<br />
lautet die Schlußfolgerung: „Abwählen<br />
- und zwar für immer!“<br />
Der Kanzler tönt, die Union handelt.<br />
Auch bei der „Sicherungsverwahrung“.<br />
Dies ist der Fachbegriff<br />
für das vom Bundeskanzler<br />
vollmundig geforderte „Wegschließen“.<br />
Deren Anordnung ist<br />
bisher nur gleichzeitig mit der<br />
Verurteilung möglich. Die von<br />
der Union wiederholt geforderte<br />
Möglichkeit einer nachträglichen<br />
Anordnung der Sicherungsverwahrung<br />
- wenn also<br />
erst im Strafvollzug die Gemeingefährlichkeit<br />
des Täters deutlich<br />
wird - ist von den Koalitionsfraktionen<br />
immer wieder abgelehnt<br />
worden.<br />
Statt dessen präsentieren sie mit<br />
der „Vorbehaltslösung“ eine<br />
Mogelpackung, die nicht nur<br />
hinter dem Unionsmodell zurückbleibt,<br />
sondern sogar gegenüber<br />
der geltenden Gesetzeslage<br />
in der Praxis zu einer Verschlechterung<br />
führen würde.<br />
Wer noch nie zu einer Freiheitsstrafe<br />
von mehr als drei Jahren<br />
verurteilt wurde, aber dennoch<br />
gemeingefährlich ist, bleibt von<br />
der Verhängung der nachträglichen<br />
Sicherungsverwahrung<br />
nach den Vorstellungen von Rot-<br />
Grün schon Kraft Gesetzes ausgeschlossen.<br />
Statt der sofortigen<br />
Anordnung der Sicherungsverwahrung<br />
wird das Gericht<br />
häufig auf die „weichere“ Variante<br />
des Vorbehalts ausweichen.<br />
Bereits jetzt verurteilte gefährliche<br />
Straftäter werden gar nicht<br />
erst erfaßt. Die Ablehnung nachträglicherSicherungsverwahrung<br />
ist geradezu vorprogram-<br />
Jürgen Gehb (Kassel) ist<br />
Rechtsexperte der CDU/<br />
CSU-Bundestagsfraktion.<br />
miert, weil die Festlegung eines<br />
viel zu frühen Entscheidungszeitpunkts<br />
eine hinreichende Sicherheitsprognose<br />
nicht zuläßt.<br />
Rot-Grün schließt mitnichten die<br />
Lücke eines ununterbrochenen<br />
Schutzes der Bevölkerung vor<br />
gemeingefährlichen Hangtätern.<br />
Sie sind nach der Haft als weiterhin<br />
„tickende Zeitbomben“<br />
laufen zu lassen - bis sie wieder<br />
ein Opfer finden.<br />
juergen.gehb@bundestag.de
Seite 6 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juli</strong> <strong>2002</strong><br />
Mittelrheintal ist Weltkulturerbe<br />
Das Welterbekomitee der<br />
UNESCO hat auf seiner 26.<br />
Sitzung am 27. Juni in Budapest,<br />
Ungarn, die Kulturlandschaft<br />
Mittelrheintal<br />
zwischen Bingen, Rüdesheim<br />
und Koblenz zum Weltkulturerbe<br />
erklärt. Deutschland<br />
ist nun mit 27 Stätten<br />
auf der UNESCO-Liste des<br />
Welterbes vertreten.<br />
Das 65 Kilometer lange Tal<br />
von Bingen und Rüdesheim<br />
bis Koblenz ist die vierte europäische<br />
Flußlandschaft, der<br />
die Unesco das Siegel der<br />
Einmaligkeit verleiht.<br />
Mit der Anerkennung als<br />
Weltkulturerbe geht für die<br />
Bewohner des Mittelrheintals<br />
ein mehr als zwei Jahrzehnte<br />
alter Wunsch in Erfüllung.<br />
„40 Burgen auf 65 Rheinkilometern<br />
- das ist weltweit<br />
einmalig“, freut sich auch der<br />
heimische CDU-Bundestagsabgeordnete<br />
Klaus-Peter Willsch<br />
über die Entscheidung der<br />
Rüdesheimer Tunnel muß kommen<br />
Der Kreisvorsitzende der CDU<br />
im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>, Bundestagsabgeordneter<br />
Klaus-Peter<br />
Willsch, und die Vorsitzende der<br />
CDU-Kreistagsfraktion, Birgit<br />
Kind, haben den Ersten Kreisbeigeordneten<br />
Burkhard Albers<br />
(SPD) aufgefordert, unverzüglich<br />
zu den aufgetretenen Irritationen<br />
zum Tunnelbau in Rüdesheim<br />
Stellung zu nehmen.<br />
Während es seitens der Bahn AG<br />
und dem Verkehrsministerium<br />
heiße, daß zum beabsichtigten<br />
Bau eines Bahntunnels in Rüdesheim<br />
noch keine endgültigen<br />
Zahlen auf dem Tisch lägen,<br />
habe Albers erklärt, daß Zahlen<br />
vorliegen, die über den bisher<br />
vereinbarten Kosten liegen. Albers<br />
müsse daher umgehend<br />
den Kreistag sowie den Ausschuß<br />
für Kreisentwicklung und<br />
Umwelt über den Sachstand informieren.<br />
Die CDU erwarte außerdem, daß<br />
im Falle von tatsächlich erhöhten<br />
Kosten, der zuständige Ver-<br />
UNESCO-Welterbekomitees.<br />
„Das Rheintal ist unzweifelhaft<br />
eine der schönsten Regionen in<br />
Deutschland.“<br />
kehrsdezernent Albers alles unternehme<br />
und nach Lösungen<br />
suche, um die Realisierung des<br />
Tunnelprojekts trotzdem sicherzustellen.<br />
Nach jahrelangen Diskussionen<br />
und Verhandlungen<br />
sei man der Realisierung des<br />
Tunnelprojekts mit der Finanzierungsvereinbarung<br />
im September<br />
1998 und der Planungsvereinbarung<br />
im Dezember 1999<br />
schon sehr nahe gekommen.<br />
Dieser Stand dürfe jetzt nicht<br />
leichtfertig aufs Spiel gesetzt<br />
werden, so Kind, denn die Beseitigung<br />
des Bahnübergangs<br />
sei für die Entwicklung des unteren<br />
<strong>Rheingau</strong>s dringend notwendig.<br />
Neben Rüdesheim sei auch die<br />
Stadt Lorch von der Realisierung<br />
des Tunnelprojekts abhängig.<br />
Die CDU-Fraktionsvorsitzende,<br />
die auch gleichzeitig Vorsitzende<br />
des Ausschusses für Tourismus,<br />
Weltkulturerbe und Wirtschaftsförderung<br />
in Lorch ist,<br />
hat in der Lorcher Stadtverordnetenversammlung<br />
eine Resolu-<br />
Mit der Aufnahme in das Weltkulturerbe<br />
der Menschheit wurde<br />
das Mittelrheintal als „eine<br />
Kulturlandschaft von großer<br />
tion durchgesetzt, die alle politisch<br />
Verantwortlichen auffordert,<br />
die Finanzierung der Verlegung<br />
der B42 und des Baus des<br />
Bahntunnels in Rüdesheim sicherzustellen.<br />
Der Antrag der<br />
CDU wurde einstimmig angenommen.<br />
Bedingt durch die hohen Verkehrsbelastungen<br />
sowie Rückstaubildungen<br />
durch den vorhandenen<br />
Bahnübergang in Rüdesheim<br />
und den Anleger der<br />
Autofähre Rüdesheim-Bingen ist<br />
der Verkehrsablauf auf der B 42<br />
in Rüdesheim stark gestört.<br />
Auch die Lorcher Bürgerinnen<br />
und Bürger sind Leidtragende<br />
dieser unbefriedigenden Situation.<br />
Wartezeiten von bis zu<br />
20 Minuten an geschlossener<br />
Bahnschranke und roter Ampel<br />
an der Autofähre sind keine Seltenheit,<br />
bestätigt Kind auch aus<br />
eigener Erfahrung. Dies beeinträchtige<br />
die Lebensqualität erheblich<br />
und diese Belastungen<br />
seien den Autofahrern nicht<br />
mehr länger zuzumuten.<br />
Vom Flughafenausbau<br />
profitieren sowieso nur die<br />
Aktionäre der Fraport AG.<br />
Vielfalt und Schönheit“ gewürdigt,<br />
wie es in der Entscheidung<br />
zu lesen steht. Die<br />
Landschaft weise einen außergewöhnlichen<br />
Reichtum<br />
an kulturellen Zeugnissen und<br />
Assoziationen historischer<br />
wie auch künstlerischer Art<br />
auf. Seine besondere Erscheinung<br />
verdanke das Mittelrheintal<br />
einerseits der natürlichen<br />
Ausformung der<br />
Flußlandschaft, andererseits<br />
der Gestaltung durch den<br />
Menschen.<br />
Seit zwei Jahrtausenden stellt<br />
das Mittelrheintal einen der<br />
wichtigsten Verkehrswege für<br />
den kulturellen Austausch<br />
zwischen der Mittelmeerregion<br />
und dem Norden Europas<br />
dar.<br />
Die Kulturlandschaft des Oberen<br />
Mittelrheintals zwischen<br />
Bingen, Rüdesheim und Koblenz<br />
gilt als Inbegriff der romantischen<br />
Rheinlandschaft. Im Herzen<br />
unseres Kontinents gelegen,<br />
Bedingt durch diese schlechte<br />
Verkehrsanbindung, erleide die<br />
Stadt Lorch auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht nur Nachteile,<br />
stellte Klaus-Peter Willsch fest.<br />
Die Ansiedlung von Gewerbebetrieben,<br />
die der Stadt Steuern<br />
und Arbeitsplätze bringen würden,<br />
erfolge nicht. Touristen und<br />
Ausflügler würden an der Rüdesheimer<br />
Bahnschranke wieder in<br />
die andere Richtung abdrehen.<br />
In vielen Köpfen ende der <strong>Rheingau</strong><br />
an der Rüdesheimer Bahnschranke,<br />
beklagen Kind und<br />
Willsch: “Die Zukunft des unteren<br />
<strong>Rheingau</strong>s kann nur durch<br />
eine bessere Verkehrsanbindung<br />
gesichert werden!”<br />
In Schreiben an Bahnchef Mehdorn<br />
und Verkehrsminister Bodewig<br />
hat Klaus-Peter Willsch<br />
jetzt gefordert, die Irritationen<br />
um die Finanzierung des Tunnelbaus<br />
in Rüdesheim unverzüglich<br />
aufzuklären.<br />
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
mal Grenze, mal Brücke der Kulturen,<br />
spiegelt es die Geschichte<br />
des Abendlandes exemplarisch<br />
wider.<br />
Das Mittelrheintal ist eine Kulturlandschaft<br />
mit internationaler,<br />
weltweiter Bedeutung, aber es<br />
darf kein Museum werden.<br />
Es muß ein Lebens- und Wirtschaftsraum<br />
bleiben, wo Gäste<br />
aus aller Welt willkommen sind<br />
- eben mit „Lebensfreude pur“.<br />
s.keil@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Als weitere Stätten aus Deutschland<br />
sind in der Welterbeliste<br />
verzeichnet: Aachener Dom (Datum<br />
der Aufnahme: 1978),<br />
Speyerer Dom (1981), Würzburger<br />
Residenz (1981), Wallfahrtskirche<br />
„Die Wies“ (1983),<br />
Schlösser Augustusburg und<br />
Falkenlust in Brühl (1984), Dom<br />
und Michaeliskirche von Hildesheim<br />
(1985), Römische Baudenkmäler,<br />
Dom und Liebfrauenkirche<br />
von Trier (1986), Hansestadt<br />
Lübeck (1987), Schlösser<br />
und Parks von Potsdam-Sanssouci<br />
und Berlin (Glienicke und<br />
Pfaueninsel) (1990), ehem. Benediktiner-Abtei<br />
Lorsch mit<br />
ehem. Kloster Altenmünster<br />
Dann haben Sie wohl überlesen,<br />
wie viele neue Arbeitsplätze in<br />
der Region entstehen.<br />
Natürlich bringt der Flughafenausbau<br />
Geld in die Region. Aber auch Tausende<br />
von Arbeitsplätzen.<br />
Direkt am Flughafen durch die Baumaßnahmen<br />
und den erhöhten Personalbedarf.<br />
Im ganzen Rhein-Main-Gebiet, weil der<br />
Flughafen auch neue Unternehmen und<br />
Menschen hierher bringt. Und das nutzt<br />
uns allen.<br />
Zukunft ausbauen.<br />
Flughafen Frankfurt/Main<br />
Fraport AG<br />
(1991), Bergwerk Rammelsberg<br />
und Altstadt von Goslar (1992),<br />
Altstadt von Bamberg (1993),<br />
Kloster Maulbronn (1993), Altstadt<br />
von Quedlinburg (1994),<br />
Völklinger Eisenhütte (1994),<br />
Fossilienlagerstätte Grube Messel<br />
(1995), Kölner Dom (1996),<br />
Bauhausstätten in Weimar und<br />
Dessau (1996), Luthergedenkstätten<br />
in Eisleben und Wittenberg<br />
(1996), Klassisches Weimar<br />
(1998), Wartburg (1999),<br />
Berliner Museumsinsel (1999),<br />
Gartenreich Dessau-Wörlitz<br />
(2000), Klosterinsel Reichenau<br />
im Bodensee (2000), Industrielandschaft<br />
Zeche Zollverein in<br />
Essen (2001).
<strong>Juli</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 7<br />
SPD-Affären: Spendenbetrug, Vorteilsannahme, Korruption<br />
Die SPD hat jeden Anspruch<br />
verwirkt, mit dem Finger auf die<br />
Union zu zeigen. Als wesentliche<br />
Schlußfolgerung des Bundestags-Untersuchungsausschusses<br />
steht jetzt fest, daß<br />
die Regierung Kohl nicht bestechlich<br />
war. Es hat den Anschein,<br />
daß die Sozialdemokraten<br />
seit Jahrzehnten ein milliardenschweres<br />
Vermögen aus<br />
Medienbeteiligungen und heruntergerechneten<br />
Immobilien<br />
verschleiern. Während sich die<br />
Sozialdemokraten aus Wahlkampftaktik<br />
der Instrumentalisierung<br />
des Untersuchungsausschusses<br />
gegen die CDU<br />
gewidmet haben, kam die eigene<br />
Moral zu kurz.<br />
Hombach-Affäre:<br />
Bodo Hombach, der erste Kanzleramtsminister<br />
der Regierung<br />
Schröder, geriet im Sommer<br />
1998 in den Verdacht, als Geschäftsführer<br />
der NRW-SPD<br />
vom Versorgungsunternehmen<br />
VEBA “Prominenten-Vergünstigungen”<br />
beim Bau seiner Privatvilla<br />
erhalten zu haben. Als Hombach<br />
für Gerhard Schröder zur<br />
Belastung wurde, lobte der<br />
Kanzler seinen angeblich “besten<br />
Mann” (O-Ton Schröder)<br />
auf den Posten des EU-Balkanbeauftragten<br />
weg.<br />
Die günstigen Reisen des<br />
G. Glogowski:<br />
Im November 1999 mußte Gerhard<br />
Glogowski als Niedersächsischer<br />
Ministerpräsident zurücktreten,<br />
nachdem bekannt<br />
wurde, daß er sich private Urlaubsreisen<br />
von Unternehmen<br />
oder von der Staatskanzlei bezahlen<br />
ließ. Außerdem verschwieg<br />
er Aufsichtsratsposten.<br />
Später ergab der Bericht eines<br />
eingesetzten Sondergutachters<br />
sogar, daß in der Niedersächsischen<br />
Staatskanzlei Akten über<br />
Aufsichtsratsbezüge und Dienstreisen<br />
von Ministerpräsident<br />
Glogowski manipuliert wurden,<br />
um Verfehlungen zu kaschieren.<br />
Damit nicht genug: Seine private<br />
Hochzeitsfeier in seiner Heimatstadt<br />
Braunschweig ließ sich<br />
Glogowski von örtlichen Unternehmen<br />
sponsern. Vor dem Untersuchungsausschuß<br />
des Niedersächsischen<br />
Landtags zeigte<br />
Glogowski diesbezüglich wenig<br />
Reue: Er wies den Vorwurf<br />
der Bereicherung zurück und<br />
fügte hinzu, sein Verhalten entspreche<br />
der in Braunschweig<br />
üblichen Lebensweise, was er<br />
mit der Feststellung krönte, daß<br />
„Bier, Politik und Vereinswesen“<br />
in Niedersachsen „immer eine<br />
positive Symbiose eingegangen“<br />
seien.<br />
NRW-Flugaffäre:<br />
Der langjährige NRW-Finanzminister<br />
Heinz Schleußer trat im<br />
Januar 2001 zurück, weil er sich<br />
dem Vorwurf ausgesetzt sah, er<br />
habe Flugzeuge der staatseigenen<br />
Westdeutschen Landesbank<br />
(WestLB) für Privatreisen mit<br />
seiner Lebensgefährtin mißbraucht.<br />
Im Zuge der Affäre verstrickte<br />
sich der SPD-Mann in<br />
Widersprüche und Falschaussagen.<br />
Bei den Untersuchungen im<br />
Fall Schleußer kam zutage: Die<br />
Jets der WestLB waren so etwas<br />
wie die Flugbereitschaft für die<br />
NRW-Landesregierung. Mitglieder<br />
der Landesregierung nutzten<br />
den praktischen Service jahrelang<br />
für Flüge zu unterschiedlichsten<br />
Terminen.<br />
Weitere Vielflieger:<br />
Auch Bundesfinanzminister<br />
Hans Eichel ist viel in der Luft.<br />
Ihm steht als Angehörigem der<br />
Bundesregierung die Flugbereitschaft<br />
der Luftwaffe zur Verfügung.<br />
Auffällig ist jedoch die<br />
Häufigkeit, mit der dienstliche<br />
Termine in der Nähe seiner Heimat<br />
entsprechende Flugbewegungen<br />
veranlaßt haben.<br />
Der Chef der<br />
Flugbereitschaft,<br />
Rudolf Scharping,<br />
geht selbst<br />
mit<br />
schlechtestem Beispiel voran:<br />
Vor einem Besuch deutscher<br />
Soldaten im Kosovo ließ er sich<br />
von Berlin aus für eine Nacht zur<br />
Geliebten nach Mallorca fliegen<br />
– auf Kosten der Steuerzahler.<br />
Kölner SPD-Klüngel:<br />
Im Herbst 1999 mußte der Kölner<br />
Sozialdemokrat Klaus Heugel<br />
wegen des dringenden Verdachts,<br />
illegale Börsengeschäfte<br />
getätigt zu haben, seine Kandidatur<br />
für das Oberbürgermeister-Amt<br />
zurückziehen. Die Kölner<br />
Staatsanwaltschaft ermittelte<br />
gegen Heugel wegen des Verdachts<br />
auf Insidergeschäfte mit<br />
Aktien der Felten & Guilleaume<br />
AG (F&G), an der die Stadt Köln,<br />
deren Verwaltung Heugel als<br />
Oberstadtdirektor vorstand, bis<br />
1998 beteiligt war. Der SPD-Politiker<br />
hatte nach eigenem Eingeständnis<br />
im August 1998 insgesamt<br />
300 F&G-Aktien gekauft -<br />
zu einer Zeit, als die Übernahme<br />
des Kölner Unternehmens durch<br />
die Bonner Moeller-Gruppe unmittelbar<br />
bevorstand. Nachdem<br />
der Aktienkurs von F&G deutlich<br />
gestiegen war, verkaufte Heugel<br />
die Anteile mit knapp 15.000<br />
Mark Gewinn.<br />
Der Vorsitzende der Kölner SPD-<br />
Stadtratsfraktion Norbert Rüther<br />
steht im Verdacht, ein besonders<br />
ausgeklügeltes illegales Partei-<br />
spendensystem entwickelt zu<br />
haben. Die bisherigen Ermittlungen<br />
ergeben folgendes Bild: Bei<br />
der Auftragsvergabe durch die<br />
Stadt Köln besonders bevorzugte<br />
Unternehmen der Bau- und<br />
Entsorgungsbranche spendeten<br />
jahrelang “schwarz” an Rüther.<br />
Der wusch die Spenden, indem<br />
er sie als gestückelte Teilbeträge<br />
dem Parteisäckel – zum Teil<br />
einer “Schwarzen Kasse” – zuführte.<br />
Der damalige Schatzmeister<br />
der SPD-Köln wiederum ließ<br />
zahlreichen Amts- und Funktionsträgern<br />
der Kölner SPD<br />
Schein-Quittungen über niemals<br />
selbst gezahlte Spenden zukommen,<br />
die zum Teil beim Finanz-<br />
amt steuermindernd geltend gemacht<br />
wurden. Insgesamt waren<br />
so über die Jahre mehrere<br />
Hunderttausend Mark an die<br />
SPD geflossen.<br />
Schonungslose und rasche Aufklärung<br />
hatte Franz Müntefering<br />
im Hinblick auf die Kölner SPD-<br />
Affäre versprochen. Viel ist bisher<br />
nicht daraus geworden. BundesschatzmeisterinWettig-Danielmeier<br />
hat dem Parteispenden-<br />
Untersuchungsausschuß des<br />
Bundestages lange die Namen<br />
der Quittungsempfänger vorenthalten<br />
wollen. Die eingeleiteten<br />
innerparteilichen Schiedsverfahren<br />
gegen fast 30 verdächtige<br />
Genossen in Köln kommen nur<br />
schleppend voran. Und der Verbleib<br />
von rund 150.000 Euro ist<br />
weiter ungeklärt. Statt dessen<br />
werden durch die Medien immer<br />
neue Aspekte des Klüngels bekannt:<br />
So soll es ein Bankkonto<br />
gegeben haben, von dem die<br />
Genossen Rüther und Heugel<br />
nach Herzenslust und ohne Verwendungsnachweis<br />
Geld abheben<br />
konnten; z.B. für teure Restaurantbesuche.<br />
Rüther und der mutmaßliche<br />
Spendenüberbringer Ulrich Eisermann<br />
– ebenfalls Sozialdemokrat<br />
und Projektleiter beim Bau<br />
der Kölner Müllverbrennungsanlage<br />
– wurden in Untersu-<br />
chungs-Haft genommen; Eisermann<br />
ist inzwischen gegen Kaution<br />
wieder auf freiem Fuß. Ebenfalls<br />
inhaftiert: SPD-Mann Karl<br />
Wienand, der für seine “Beratertätigkeit”<br />
in Sachen Müllverbrennungsanlage<br />
insgesamt 6,4 Millionen<br />
DM eingesteckt haben<br />
soll. Wienand hat in der Vergangenheit<br />
vor allem durch seine<br />
Rolle beim Mißtrauensvotum<br />
gegen Willy Brandt eine zweifelhafte<br />
Prominenz erlangt: Dem<br />
Strippenzieher wird nachgesagt,<br />
er habe den Kauf von Stimmen<br />
zugunsten des SPD-Kanzlers organisiert.<br />
Die Rolle der Stasi in<br />
diesem Zusammenhang bedarf<br />
noch der genauen Aufklärung.<br />
Jedenfalls zahlte der DDR-Geheimdienst<br />
dem ehemaligen Parlamentarischen<br />
Geschäftsführer<br />
der SPD-Bundestagsfraktion<br />
eine Million Mark für seine Dienste.<br />
Obwohl Wienand rechtskräftig<br />
zu einer Haftstrafe wegen<br />
Spionage für die DDR verurteilt<br />
wurde, blieb er unbehelligt von<br />
einem Parteiausschlußverfahren<br />
in der SPD und behielt den direkten<br />
Draht zu den Genossen an<br />
Rhein und Ruhr. Das machte ihn<br />
so “wertvoll” für bestimmte Unternehmen.<br />
Bundestagspräsident Thierse<br />
verhängte im Zusammenhang<br />
mit der Kölner Affäre gegen die<br />
Bundes-SPD eine Strafe von<br />
492.998 Euro wegen des nachgewiesenen<br />
Verstoßes gegen<br />
Vorschriften des Parteiengesetzes.<br />
Für den Fall weitergehender<br />
Erkenntnisse, die sich auch aus<br />
den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft<br />
ergeben könnten, behält<br />
sich der Bundestagspräsident<br />
weitere Konsequenzen vor.<br />
SPD-Korruptionsaffäre in<br />
Wuppertal:<br />
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal<br />
ermittelt gegen den SPD-<br />
Oberbürgermeister Hans Kremendahl<br />
wegen des Verdachts<br />
der Vorteilsannahme. Ein Bauunternehmer<br />
soll der Wuppertaler<br />
SPD 1999 für den persönlichen<br />
Wahlkampf des OB-Kandidaten<br />
500.000 DM gespendet haben –<br />
und zwar über Strohmänner.<br />
Nach dem Wahlsieg Kremendahls<br />
erhielt der Unternehmer<br />
den Zuschlag für lukrative Hochbau-Projekte.<br />
Ein Disziplinarverfahren<br />
der Bezirksregierung gegen<br />
Kremendahl läuft. Die Möglichkeit<br />
der Abwahl des Oberbürgermeisters<br />
durch die Bürger der<br />
Stadt Wuppertal hat die SPD-<br />
Fraktion im Stadtrat vereitelt. Die<br />
Bundes-SPD indes wußte bereits<br />
seit Ende 2000 von den Wuppertaler<br />
Großspenden und den in<br />
diesem Zusammenhang auftretenden<br />
Ungereimtheiten; trotzdem<br />
wurde die Zuwendung und<br />
die daraus resultierenden zusätzlichen<br />
Zahlungen aus Steuermitteln<br />
eingestrichen.<br />
SPD-Skandale im Saarland:<br />
Als Präsident des 1. FC Saarbrücken<br />
tat Reinhard Klimmt alles<br />
für eine gute finanzielle Ausstattung<br />
seines Vereins: Der<br />
SPD-Politiker unterschrieb Beratungsverträge<br />
mit der gemein-<br />
nützigenCaritas-Trägergesellschaft Trier (CTT), die von der<br />
Staatsanwaltschaft als illegales<br />
Sponsoring ohne Gegenleistung<br />
des Fußballclubs eingeschätzt<br />
werden. Dem Verein waren so<br />
615.000 DM zugeflossen.<br />
Klimmt erhielt wegen seiner Verwicklung<br />
in die Affäre einen<br />
SPD-Bundesschatzmeisterin<br />
Inge Wettig-Danielmeier:<br />
„Wir stückeln keine Spenden... Wir führen<br />
im Gegenteil die Spenden zusammen. Wir<br />
überprüfen alle Spenden, die wir erhalten,<br />
vom Parteivorstand bis zu den Ortsvereinen,<br />
ob es einen Zusammenhang bei den Spendern<br />
gibt.“ (Dezember 1999)<br />
Strafbefehl über 27.000 DM und<br />
trat im November 2000 als Bundesverkehrsminister<br />
und saarländischer<br />
SPD-Vorsitzender zurück.<br />
Im Umgang mit finanziellen<br />
Zuwendungen und Steuern<br />
erwies sich Klimmt auch in anderen<br />
Fällen als dubios; die Koblenzer<br />
Staatsanwaltschaft ermittelte<br />
gegen den SPD-Mann<br />
neben den Fällen von Bestechlichkeit<br />
sowie von Beihilfe und<br />
Anstiftung zur Untreue zeitweise<br />
auch wegen des Verdachts<br />
auf Vorteilsannahme: Klimmt<br />
hatte ausgerechnet vom inhaftierten<br />
CTT-Manager Doerfert<br />
wertvolle Geschenke angenommen.<br />
Und die saarländischen<br />
Steuerbehörden nahmen einen<br />
anderen Fall aufs Korn: Klimmt<br />
hatte sich die Feier zu seinem 50.<br />
Geburtstag mit über 50.000 DM<br />
von der SPD-Landtagsfraktion<br />
sowie von einem befreundeten<br />
Unternehmer sponsern lassen,<br />
der wiederum in geschäftlichen<br />
Beziehungen zum 1. FC Saarbrücken<br />
stand.<br />
Der sozialdemokratische Oberbürgermeister<br />
von Saarbrücken,<br />
Hajo Hofmann, wurde Mitte Mai<br />
<strong>2002</strong> vom Amtsgericht Saarbrücken<br />
der Untreue für schuldig<br />
befunden und zu einer Geldstrafe<br />
von 25.000 Euro verurteilt.<br />
Das Gericht sah es als erwiesen<br />
an, daß Hoffmann beim<br />
Bau seines Privathauses vorsätzlich<br />
Leistungen über städtische<br />
Gesellschaften abgerechnet<br />
hatte. Der Sozialdemokrat,<br />
der auch im Verdacht steht, Bilanzfälschungen<br />
gedeckt zu haben,<br />
bleibt auch hier trotzdem im<br />
Amt. Die SPD schein damit kein<br />
Problem zu haben – weder in<br />
Saarbrücken, noch auf Landesoder<br />
Bundesebene.<br />
Filz und Korruption<br />
in Kiel:<br />
Im schleswig-holsteinischen<br />
Landtag beschäftigt sich ein Untersuchungsausschuß<br />
mit der<br />
Affäre um den früheren Expo-<br />
Beauftragten der Landesregierung<br />
sowie mit der dubiosen<br />
Vergabe eines großen Computerauftrags<br />
durch das Finanzministerium.<br />
Daneben sind in Kiel<br />
inzwischen 10 Staatsanwälte mit<br />
der SPD-Landesregierung beschäftigt.<br />
Expo-Affäre: Die Staatskanzlei<br />
Schleswig-Holstein hatte großes<br />
Vertrauen in den von ihr ernannten<br />
Expo-Beauftragten Klaus<br />
Pröhl. Jahrelang nutzte dieser<br />
seine Position, um nebenher im<br />
Dienste von fünf (!) verschiedenen<br />
Immobilienfirmen abzukassieren.<br />
Hinter einem der von<br />
Pröhl eingefädelten Geschäfte<br />
steckt pikanterweise eine Immobilientochter<br />
der in anderem Zusammenhang<br />
bereits erwähnten<br />
WestLB. Inzwischen sitzt Pröhl<br />
im Gefängnis und sein unmittelbarer<br />
Vorgesetzter, der Chef der<br />
Staatskanzlei Klaus Gärtner,<br />
mußte sein Amt aufgeben. Ein<br />
Bauernopfer, denn es erscheint<br />
wenig plausibel, das Heide Simonis<br />
als Ministerpräsidentin<br />
nichts vom Treiben in der Staatskanzlei<br />
mitbekommen hat.<br />
Software-Affäre: Die Staatsanwaltschaft<br />
Kiel ermittelt wegen<br />
Korruption gegen das schleswig-holsteinischeFinanzministerium.<br />
Dabei geht es um die dubiose<br />
Vergabe eines Großauftrages<br />
an eine Software-Firma im<br />
Jahre 1998. Über 400 Millionen<br />
Euro Steuergelder sind laut Landesrechnungshof<br />
unter Umgehung<br />
der üblichen Vergabepraxis<br />
für Leistungen geflossen, die<br />
auch billiger zu haben gewesen<br />
wären. Wahrscheinlich half auch<br />
hier das übliche “Schmiermittel”.<br />
Vetternwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern:<br />
Seit Jahren deckt Ministerpräsident<br />
Harald Ringstorff seinen<br />
PDS-Arbeitsminister Holter, der<br />
im Verdacht der Vetternwirtschaft<br />
steht. In der “Ehefrauen-<br />
Affäre” ging es um die üppige<br />
Ausstattung mit Landesfördermitteln<br />
für eine Firma, bei der die<br />
Ehefrauen von Holter und dessen<br />
Staatsekretär beschäftigt<br />
sind. Ein Prüfbericht des Landesrechnungshofes<br />
läßt kein<br />
gutes Haar an der Amtsführung<br />
des Sozialisten: “Chaos, Kungelei<br />
und Verstöße gegen Rechtsvorschriften<br />
seien im Hause<br />
Holter gängige Praxis gewesen.”<br />
(Der Spiegel Nr. 9 / <strong>2002</strong>) Trotzdem<br />
sieht der SPD-Ministerpräsident<br />
keinen Grund einzuschreiten.<br />
BERND SCHILLY<br />
HEIZÖLE<br />
= Feuerlöscherverkauf + Kundendienst<br />
= Brennstoff-Dienste<br />
= Aktenvernichtung<br />
= Hüpfburgverleih<br />
= Tankreinigung<br />
Weitere “Einzelfälle”:<br />
- Dubiose Parteienfinanzierung<br />
zugunsten der SPD liegt möglicherweise<br />
auch im folgenden<br />
Fall vor: Die schon mehrfach erwähnte<br />
WestLB finanzierte 1990<br />
für den Landtags-Wahlkampf<br />
des SPD-Spitzenkandidaten<br />
Manfred Stolpe in Potsdam ein<br />
Büro mit einer Referentenstelle.<br />
Zur Erinnerung: Die WestLB gehört<br />
dem seit Jahrzehnten von<br />
der SPD regierten Land Nordrhein-Westfalen.<br />
- Die Staatsanwaltschaft Halle<br />
ermittelt gegen den SPD-Bundestagsabgeordneten<br />
Eckard<br />
Lewering aus Sachsen-Anhalt<br />
wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung.<br />
Lewering und<br />
seine Frau ließen 1993/94 ihr<br />
Haus von einem Unternehmen<br />
errichten, das zu einer Unternehmensgruppe<br />
gehört, in der Frau<br />
Lewering bis 1991 tätig war. Das<br />
Haus soll nur ein Drittel des üblichen<br />
Preises gekostet haben.<br />
Die gleiche Baufirma erhielt den<br />
Auftrag für den Bau einer privaten<br />
Kurklinik – Geschäftsführer<br />
der auftraggebenden “PrivatkrankenanstaltenSachsen-Anhalt”:<br />
Eckard Lewering.<br />
- Im Januar <strong>2002</strong> wurde der ehemaligeSPD-Bundestagsabgeordnete<br />
Günter Rixe in Bielefeld<br />
festgenommen. Es besteht der<br />
Verdacht auf Untreue und Betrug.<br />
Im Zusammenhang mit der<br />
Realisierung von gemeinnützigen<br />
Bauprojekten in Bielefeld<br />
und Magdeburg soll Rixe unrechtmäßig<br />
einen sechsstelligen<br />
Euro-Betrag kassiert haben.<br />
- Gegen den inzwischen zurückgetretenen<br />
Vorsitzenden des<br />
SPD-Stadtverbandes Recklinghausen,<br />
Peter Rausch, leitete die<br />
Staatsanwaltschaft Bochum Anfang<br />
<strong>2002</strong> Ermittlungen ein. Der<br />
Verdacht: Untreue und Bestechlichkeit<br />
im Zusammenhang mit<br />
seiner Tätigkeit als Geschäftsführer<br />
der stadteigenen Wohnungsgesellschaft.<br />
Als Gegenleistung<br />
für erhaltene Aufträge sollen<br />
Baufirmen das Privathaus<br />
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