"Von der WRS bis zur Naturflussvariante" - Oö. Umweltanwaltschaft
"Von der WRS bis zur Naturflussvariante" - Oö. Umweltanwaltschaft
"Von der WRS bis zur Naturflussvariante" - Oö. Umweltanwaltschaft
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Durch den Friedensvertrag von Teschen im Jahre 1779 kam das Innviertel zu Österreich<br />
sowie durch den Wiener Kongress 1815 (<strong>der</strong> dem Münchner Vertrag von 1816 zugrunde<br />
liegt und in dem Salzburg die links <strong>der</strong> Salzach gelegenen Landesteile verlor) wurde die<br />
Salzach ab <strong>der</strong> Saalachmündung und <strong>der</strong> Inn von <strong>der</strong> Salzachmündung <strong>bis</strong> Fluss-km 2,55<br />
südlich von Passau zum Grenzgewässer zwischen dem Kaiserreich Österreich und dem Königreich<br />
Bayern.<br />
Im Vertrag zwischen den beiden genannten Län<strong>der</strong>n vom 31.08.1784 "wegen definitiver Berichtigung<br />
<strong>der</strong> Grenzen des an Österreich abgetretenen Innviertels" wurden die grundsätzlichen<br />
Bestimmungen <strong>der</strong> neuen Staatsgrenze festgelegt. In weiterer Folge wurden für spezielle<br />
Grenzabschnitte Son<strong>der</strong>verträge abgeschlossen; so etwa 1820 "die Richtung <strong>der</strong> nassen<br />
Grenze an den Flüssen Saale (= Saalach) und Salzache betreffend" und 1858 "über die<br />
Regulierung und Behandlung des Innflusses von <strong>der</strong> Vereinigung mit <strong>der</strong> Salzach bei Rothenbuch<br />
<strong>bis</strong> <strong>zur</strong> Ausmündung in die Donau bei Passau".<br />
In <strong>der</strong> Strecke Tittmoning <strong>bis</strong> Geisenfelden wurde bereits ab 1820 mit den Arbeiten <strong>zur</strong> Korrektion<br />
begonnen. Der Zweck <strong>der</strong> Korrektion begründete sich neben <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong><br />
Landesgrenze, in <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Schifffahrt, <strong>der</strong> Beseitigung <strong>der</strong> Verheerung und in<br />
<strong>der</strong> Vermin<strong>der</strong>ung des Bauaufwands (<strong>WRS</strong>, 2000).<br />
Während die ersten Korrektionen mit einer Breite von 80 Wiener Klaftern (151,73m) aufgrund<br />
von Anlandungen fehlschlug, wurde 1873 eine Mittelwasserkorrektion mit einer Normalbreite<br />
von 60 Wiener Klaftern (113,80m) festgelegt.<br />
Die nun gewählte Breite führte bei Hochwässer zu keinen unerwünschten Anlandungen<br />
mehr, im Gegenteil: es kam in weiterer Folge zu Eintiefungen.<br />
In den folgenden Jahrzehnten beschränkten sich die flussbaulichen Tätigkeiten im wesentlichen<br />
auf die Erhaltung des Korrektionszustandes, Uferböschungen wurden ausgebessert<br />
bzw. in Folge <strong>der</strong> Eintiefungen ergänzt.<br />
Durch die Salzachregulierung wurden die Schifffahrtsverhältnisse aufgrund <strong>der</strong> Gefällserhöhung<br />
maßgeblich verschlechtert. Die Schifffahrt kam dadurch und wegen <strong>der</strong> Konkurrenz<br />
durch die Eisenbahn um 1870 gänzlich zum Erliegen.<br />
Mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> Talsperre Kibling (Bescheid von 1913) wurde <strong>der</strong> Geschiebehaushalt<br />
in <strong>der</strong> Salzach maßgeblich verän<strong>der</strong>t – trotz <strong>der</strong> Auflage, dass "alles ankommende Geschiebe<br />
in den Unterlauf zu verbringen" sei.<br />
<strong>Von</strong> nun an ging es bergab - und zwar mit <strong>der</strong> Flusssohle <strong>der</strong> Salzach unterhalb <strong>der</strong><br />
Saalachmündung: durchschnittlich um mehrere cm pro Jahr.<br />
Sanierung Untere Salzach –<br />
Bericht <strong>der</strong> <strong>Oö</strong>. <strong>Umweltanwaltschaft</strong> (Oktober 2012)<br />
14