Blutspendeaktion des Roten Kreuzes: Samstag, 9. Juli 2011, von ...
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Die Problematik ist einfach erklärt:<br />
Seite 30<br />
Ebenfurther Stadtnachrichten<br />
S c h w e i n e m a s t u n d T r i n k w a s s e r<br />
Im Einzugsgebiet der Trinkwassergewinnung in Neufeld an der Leitha soll in sehr absehbarer Zeit eine Schweinemastanlage<br />
errichtet werden. Obwohl das Grundwasser der beiden Neufelder Brunnen schon durch Nitrat belastet<br />
ist (die Grenzwerte für Nitrat liegen häufig über dem <strong>von</strong> der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwert <strong>von</strong> 45<br />
mg/l), wurde diese Tatsache bei der Begutachtung der eingereichten Projekte bisher hartnäckig ignoriert.<br />
Eine Problemlösung ist aus folgenden Gründen schwierig:<br />
•) Das Problem ist bun<strong>des</strong>länderübergreifend. Das heißt die beiden Brunnen der Burgenländer werden aus einem<br />
niederösterreichischen Einzugsgebiet gespeist.<br />
•) Dazu kommt noch, dass in Niederösterreich der Einfluss der ÖVP groß ist, in Burgenland jedoch der <strong>von</strong> der<br />
SPÖ.<br />
•) In den betroffenen Gemeinden (Neufeld an der Leitha und Lichtenwörth) amtieren SPÖ Bürgermeister.<br />
•) Auch die Interessen der Bauern sind zu berücksichtigen (Bauernbund).<br />
•) Dazu kommen noch die Interessen <strong>des</strong> Wasserleitungsverban<strong>des</strong> Nördliches Burgenland<br />
•) Dann ist für die Problemlösung auch nicht sehr hilfreich, dass der Umweltminister aus der ÖVP (Burgenland)<br />
kommt.<br />
Wen wundert es da, dass in der Sache politisches Hick Hack betrieben wird. Teilweise wird auch sehr emotional<br />
argumentiert – und – auf eine Einbeziehung der Betroffenen verzichtet.<br />
Der Vorwurf:<br />
Es wird meiner Meinung nach zu wenig miteinander geredet. Beim Aufeinandertreffen so vieler Interessen vermisse<br />
ich bis dato eine übergreifende Koordination zur Problemaufarbeitung und Problemlösung.<br />
Zu fordern sind:<br />
•) Das Grundwasser als Allgemeingut zu schützen. Die sichergestellte Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser<br />
muss über alle anderen Interessen gestellt werden.<br />
•) Das komplette Einzugsgebiet der beiden Brunnen in Neufeld muss zumin<strong>des</strong>t als Wasserschongebiet (besser<br />
noch als Wasserschutzgebiet) ausgewiesen werden. Entsprechende Maßnahmen bezüglich der Reduzierung der<br />
Stickstoffbelastung <strong>des</strong> Trinkwassers sind zu setzen (Reduzierung der Düngung).<br />
•) Die Gülleaufbringung (egal ob direkt oder aus der Biogasanlage) auf die Felder ist zu untersagen. Die anfallende<br />
Gülle muss vergoren und danach entwässert und getrocknet werden. Der anfallende Schlamm muss verbrannt, die<br />
Asche deponiert werden.<br />
•) Bei Schweinemastanlagen hat der Gülletransport ausschließlich durch Pumpen zu erfolgen. Ist das nicht zu realisieren,<br />
ist zu gewährleisten, dass der Transport gekapselt erfolgt.<br />
Sofortmaßnahmen:<br />
•) Aktiv die Betroffenen informieren und dadurch eine Gesprächsbasis aufbauen.<br />
•) Der Umweltstammtisch: Jeden <strong>Samstag</strong> ab 18.30 Uhr können Interessierte Fragen über Umweltthemen an mich<br />
stellen. Der Stammtisch findet in Ebenfurth im Landgasthaus Hanserwirt (im Rathausgebäude, http://www.hanserwirt.at)<br />
statt.<br />
•) Eine Koordinationsstelle betreffend der Schweinemast und Trinkwasserproblematik wird in den nächsten Wochen<br />
eingerichtet – hoffentlich unter Beteiligung aller Betroffenen.<br />
•) Es werden konkrete Problemlösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Entsprechende Konzepte werden erarbeitet und<br />
die anfallenden Kosten abgeschätzt.<br />
Fragen?<br />
Fragen können mir jeden <strong>Samstag</strong> beim Umweltstammtisch gestellt werden. Ansonsten bin<br />
ich per Telefon unter +43 699 172 72 882 oder per Email unter umwelt@tb-toth.at erreichbar.<br />
Dr. Josef Georg Toth