m/w - Alumni - Boku
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Peter Schwarzbauer legte die Fakten auf den<br />
Tisch und lässt keinen Zweifel offen. In der<br />
Statistik lässt sich kein signifikanter Anstieg<br />
der Schadholzmengen über die letzten 30 Jahre<br />
feststellen, auch wenn dies vielleicht den<br />
Anschein hat. Die Frage der nachhaltigen<br />
Holzversorgung ist somit eine reine Potentialfrage<br />
und nicht auf Sturmereignisse zurückzuführen.<br />
Andreas Holzinger streicht in seinem Statement<br />
die Wichtigkeit eines gut durchdachten<br />
und zukunftsorientierten Waldbaus hinsichtlich<br />
der immer wieder kehrenden Sturmereignisse<br />
hervor. „Waldbau ist schließlich „Kopfsache“<br />
und die einzige langfristige<br />
Maßnahme gegen Windwurf“ so Holzinger.<br />
Dazu braucht es natürlich bestens ausgebildetes<br />
Fachpersonal, welches durch die BOKU<br />
garantiert wird. Auch in Hinblick auf die bevorstehende<br />
Klimaerwärmung wird in tiefen<br />
Lagen auf die „Brotbaumart“ Fichte verzichtet<br />
werden müssen, um einen stabilen Bestandesaufbau<br />
garantieren zu können.<br />
Heinz Lick erörterte die immense Herausforderung<br />
infolge eines Großereignisses, und<br />
hob vor allem die Bedeutung des Forstschutzes<br />
nach solchen Katastrophen hervor.<br />
Neben den enormen Windwurfmengen durch<br />
die Stürme Paula und Emma sind in diesem<br />
Jahr auch Schadholzmengen im Ausmaß von<br />
1,2 Mio. fm Schneebruch zu beachten. In den<br />
letzten 5 Jahren sind zudem jährlich > 2 Mio<br />
fm Käferholz angefallen. Vernachlässigt man<br />
den Forstschutz sind die möglichen Folgen<br />
kaum abzusehen. An dieser Stelle sei eine Kritik<br />
an die gängige Praxis vieler Sägebetriebe<br />
gerichtet, welche das Rundholzlager immer<br />
von der fAchGruPPe mediA nAturAe<br />
Lebensraumelemente<br />
Die alumni-Fachgruppe MEDIA NATURAE stellt in dieser<br />
Ausgabe Dr. Joachim Tajmel sein Projekt „Lebensraumelemente”<br />
vor.<br />
Im Rahmen des ULG Media Naturae konnte ich ein mir sehr wichtiges<br />
Projekt umsetzen, welches langfristig einen wichtigen Beitrag zum Erhalt<br />
der Kulturlandschaft im Südburgenland bedeutet. Das Projekt<br />
wurde vom Naturschutzbund Burgenland finanziert und von mir als<br />
Person geleitet. Die vielfältigen Landschaftsstrukturen in unserer Kulturlandschaft,<br />
wenn wir sie auch nicht bewusst wahrnehmen, oder<br />
mancher sie sogar als unordentlich und störend empfindet, schaffen<br />
das unverwechselbare Bild der Landschaften Europas und damit auch<br />
des Südburgenlandes. „Lebensraumelemente“ ist zuerst ein Arbeitstitel,<br />
der solche Strukturen bezeichnet, die durch das Relief bestimmt<br />
sind, wie Böschungen, wie auch solche, die als beispielsweise Hecken,<br />
durch die Vegetation gegeben sind. Sie machen die besondere landschaftliche<br />
Ausprägung eines Gebietes aus. Diese Strukturen, werden<br />
“Lebensraumelemente”. Sie bestimmen in entscheidendem Ausmaß<br />
die ästhetische Qualität und die Artenvielfalt unserer Kulturlandschaften<br />
und natürlich auch der Landschaften im Südburgenland.<br />
In diesem Projekt wurde zum Einen eine Methode entwickelt, die es erlaubt,<br />
die Kulturlandschaften und die Ausstattung der darin befindli-<br />
mehr in den Wald tragen, wo diese natürlich<br />
günstigste Brutstätten für Borkenkäfer darstellen.<br />
Die Förderungen des Landes Steiermark<br />
wurden aufgrund der Brisanz des möglichen<br />
Borkenkäferbefalls direkt an den<br />
Forstschutz gekoppelt, um präventiv mögliche<br />
Kalamitäten zu verhindern.<br />
Erich Kastner hob das ausgezeichnete und europaweit<br />
sicher führende Waldmanagement<br />
in Österreich hervor. Dies ist durch Effizienz<br />
und gleichzeitiger Bedachtheit auf Nachhaltigkeit<br />
kaum zu übertreffen. Auch der Naturschutz<br />
mit seinem hohen Stellenwert ist zu begrüßen<br />
und Vorbild für viele andere Staaten in<br />
der europäischen Union.<br />
Um folgende Schadereignisse oder andere<br />
Versorgungskrisen erfolgreich meistern zu<br />
können ist eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
der Holzerzeugenden und Holzverar-<br />
Ausgabe 02/2008<br />
verbände<br />
beitenden Branche unumgänglich. Die beiderseitig<br />
gewünschte Preisstabilität ist nur durch<br />
gegenseitiges Vertrauen und Transparenz erreichbar<br />
und notwendig. Eine gemeinsame<br />
Errichtung von Nasslagerplätzen als Pufferspeicher<br />
wäre ein erster Schritt in die richtige<br />
Richtung und absolut zukunftsweisend. Die<br />
durch den Klimawandel drohende, wenn<br />
auch statistisch noch nicht nachweisbare, Erhöhung<br />
der Naturkatastrophenanzahl lässt<br />
Ernte- und Lagerungskosten in die Höhe<br />
schnellen. Diese müssen gemeinsam solidarisch<br />
getragen, und nicht zu Lasten einer<br />
Branche abgewälzt werden. Durch eine verbesserte<br />
Zusammenarbeit sind erhebliche<br />
Einsparungsmöglichkeiten im Bereich der Logistik<br />
möglich.<br />
bild: frAnZ SteininGer text: thomAS PuSter<br />
chen Habitate mit großer Detailgenauigkeit aufzunehmen. Neben der<br />
Methode wurde auch für Strukturmerkmale ein Punkteschlüssel ausgearbeitet.<br />
Zum Anderen wurden in sechs Katastralgemeinden in südburgenländischen<br />
Naturparken große Landschaftsbereiche der traditionellen<br />
Kulturlandschaft nach dieser Methode aufgenommen.Im<br />
Rahmen des ULG MEDIA NATURAE lernten wir Methoden um dieser<br />
Aufgabe gerecht zu werden konnten, vor allem das Managen dass diesem<br />
Projekt sehr dienlich war. Wir gliederten das Projekt in 3 Teile.<br />
Der erste Projektteil befasste sich mit der Erfassung von Lebensraumelement.<br />
Im zweiten Projektabschnitt wurden Lebensraumelemente<br />
neu angelegt. Das bekannteste ist der Vogelnistkasten. Im Projekt wurden<br />
so unter anderem 25 Großnistkästen angefertigt. Im dritten Projektteil<br />
wurde an den Tagen der Artenvielfalt, veranstaltet in Mitarbeit<br />
von Biologen der Region, für die Erhaltung der Lebensraumelemente<br />
geworben. Viele Interessierte waren erstaunt, wie vielfältig die verschiedenen<br />
Lebensräume oft in nächster Nähe sind und wie wichtig<br />
Lebensraumelemente für die Biodiversität sind. Im Projekt Lebensraumelemente<br />
konnte die Grundlage dafür geschaffen werden, das Verständnis<br />
für die vielfältige Gestalt unserer Landschaften zu fördern<br />
und für Lebensraumele-mente als charaktergebende Bestandteile des<br />
Landschaftsbilds Sympathie zu schaffen.<br />
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