s s r tellen wiss egio - Aktuelle Ausgabe
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Seite 14 Aus der r<strong>egio</strong>n Bodensee Nachrichten, 29. Juni 2012<br />
Die Delegation der Biedermeier vor dem Rathaus Bischofszell.<br />
Die Biedermeier in der Rosenstadt<br />
DIE DELEGATION der Biedermeier aus Heiden an der Rosenwoche in Bischofszell<br />
Ein grosser Festanlass läuft in<br />
Bischofszell, der «Rosenstadt<br />
im Thurgau», seit dem letzten<br />
Freitag und noch bis zum 1.<br />
Juli: Zum 11. Mal wirdimmittelalterlichen<br />
Städtchen an der<br />
Thur die Rosen- und Kulturwoche<br />
durchgeführt. Mit von der<br />
Partie war am letzten Sonntag<br />
auch eine Delegation des Vereins<br />
Biedermeier-Fest Heiden.<br />
Wasist eine «Rosenstadt»?<br />
Beim Lesen der vorangehenden<br />
und der noch folgenden Zeilen fragt<br />
man sich vielleicht: Wasist denn eigentlich<br />
eine «Rosenstadt»?<br />
Als Antwort auf diese Frage beginnt<br />
dieser Text gleich einmal mit<br />
einer Begriffsklärung und mit einem<br />
Blick über unsere nördliche<br />
Landesgrenze nach Deutschland:<br />
Der Titel «Rosenstadt» oder «Rosendorf»<br />
wird hier von der Gesellschaft<br />
Deutscher Rosenfreunde<br />
e. V. an Städte oder Orte vergeben,<br />
in denen die Rose als «prägender<br />
Ortsbestandteil» gepflegt<br />
wird. So sind in Deutschland unterdessen<br />
11 Rosenstädte bekannt<br />
(zum Beispiel Baden-Baden, Eltville,<br />
Hildesheim), ebenso auch 10<br />
Rosendörfer. Markenrechtlich ist<br />
dieser Begriff allerdings weder in<br />
Deutschland noch sonst wo geschützt.<br />
Dennoch gibt es in der<br />
Schweiz «nur» zwei «Rosenstädte»:<br />
Rapperswil und Bischofszell,<br />
das seit Mitte des 13. Jahrhundert<br />
das Stadtrecht besitzt. Vorelf Jahren<br />
führte Bischofszell zum ersten<br />
Mal eine Rosen- und Kulturwoche<br />
durch. Seit dem Jahr 2005 nennt<br />
sich der Ort «Rosenstadt».<br />
Zum Schluss eine galante<br />
«Française»<br />
Während der aktuellen Rosen- und<br />
Kulturwoche fanden seit dem letzten<br />
Freitag, und finden noch bis am<br />
1. Juli in der Bischofszeller Altstadt<br />
unzählige kulturelle Veranstaltungen<br />
statt. Es gibt Konzerte<br />
mit Blasmusiken, Orchestern,<br />
Chören, Kapellen und Bands. Am<br />
letzten Sonntag verkehrte ein Nostalgiezug<br />
mit Dampflok zwischen<br />
Gossau und Bischofszell, es kamen<br />
Oldtimer-Autos noch und<br />
noch in die Stadt, und es gab viel<br />
Nostalgisches zu sehen und zu hören.<br />
Dies ist das Stichwort, um auf<br />
die fast 30 Personen umfassende<br />
Delegation des Vereins Biedermeier-Fest<br />
Heiden zu sprechen zu<br />
kommen. Die kam –zusammen mit<br />
andern Gästen wie «Nostalgie Appenzell»–<br />
mit dem Zug aus Gossau<br />
an und begab sich in einem kleinen<br />
Umzug durch die Altstadt zum<br />
Rathausplatz, wo ein Apéro serviert<br />
wurde: Mit Rosenchampagner,<br />
Rosenbier, «Kir Rosé». Das<br />
Meiste, was getrunken werden<br />
konnte, hatte irgendetwas mit Rosen<br />
zu tun. Am Bummel durch die<br />
Altstadt an der Spitze und im Gewimmel<br />
auf dem Rathausplatz in<br />
höfischem Festkleid immer als<br />
«Schultheiss» präsent: Stadtammann<br />
Josef Mattle. Die Biedermeier<br />
aus Heiden promenierten<br />
durch die Bischofszeller Altstadt<br />
wie in früheren Zeiten die noblen<br />
Herrschaften «Unter den Linden»<br />
in Berlin. Zum Abschluss traten sie<br />
auf der Rathausbühne mit einer<br />
«Française» galant tanzend auf.<br />
Sommerfest und Abschied in der Kita<br />
Petrus war dieses Jahr bestens<br />
gelaunt, als das Sommerfest<br />
der Chindertagesstätte Steinach<br />
gefeiert wurde.Die Kinder<br />
hatten unter der Leitung<br />
des Kita-Teams eine Aufführung<br />
einstudiert und zeigten<br />
es stolz ihren Eltern und Bekannten.<br />
Die kleinen Schauspielerinnen und<br />
Schauspieler haben zum Thema<br />
„Regenbogenfisch“ gebastelt, geklebt,<br />
gemalt und verschieden Lieder<br />
geübt.Im Rahmen des besonderen<br />
Anlasses wurde die langjährige<br />
Mitarbeiterin Roswitha Häni<br />
verabschiedet. Sie hat während<br />
Steinach Die Kinder haben eine Aufführung einstudiert<br />
Bild: z.V.g<br />
Roswitha Hänni wurde nur ungern verabschiedet.<br />
Die Kinder präsentierten ihren Eltern stolz die einstudierte Aufführung.<br />
sieben Jahren, fast seit Eröffnung,<br />
viele spontane Einsätze als Springerin<br />
geleistet.<br />
Wohlverdienter Ruhestand<br />
Während turbulenter Phasen war<br />
sie beinahe täglich im Betrieb und<br />
betreute ihre Schützlinge liebevoll.<br />
In ruhigeren Zeiten konnte bei<br />
Bild: z.V.g<br />
pd<br />
Bild: z.V.g<br />
Personalengpässen immer auf sie<br />
gezählt werden. Marion Heinz-<br />
Schäfer, Präsidentin des Trägervereins<br />
der Chindertagesstätte sowie<br />
Nicole Lenggenhager,Kita-Leiterin<br />
verabschiedeten sie nur ungern<br />
in den allerdings wohlverdienten<br />
Ruhestand.<br />
pd<br />
Ein Erfolgsprojekt<br />
WALZENHAUSEN Ein Grillausflug wie in alten Zeiten<br />
Innerhalb einer Projektarbeit<br />
zum Abschluss der berufsbegleitenden<br />
Ausbildung zur<br />
Fachfrau für Aktivierung organisierte<br />
Andrea Rast für interessierte<br />
Bewohner des Alterswohnheims<br />
einen Grillausflug<br />
zum Steigbüchel.<br />
Allerdings wurde vorerst wie in alten<br />
Zeiten eine Wurst am zugespitzten<br />
Stecken gebraten. Um die<br />
Frauen und Mannen aus dem Almensberg<br />
vom langen Halten zu<br />
entlasten, konnten die Würste auch<br />
auf den Grill umgeschichtet werden.<br />
Unter der Aufsicht des ehemaligen<br />
langjährigen Kochs Jürg<br />
Rast, seiner Frau Susi und des<br />
Heimleiters Dieter Geuter brieten<br />
die Servalats- und Bratwürste zu<br />
feinen, kleinen Delikatessen heran.<br />
Anschliessend gab es delikaten<br />
Kuchen mit Rhabarber aus<br />
Rast’s Garten. Das Projekt wurde<br />
zum Erfolg. Der Hunger beim<br />
«Picknick»warebensogrosswiedie<br />
Freude über das Freiluftmittagessen.<br />
pd<br />
Ergebnisse der Ideenwerkstatt<br />
HEIDEN 55 Personen nahmen an der Veranstaltung teil<br />
Organisiert wurde dieser Anlass<br />
von der Gemeinde Heiden<br />
sowie vom Handwerker-und<br />
Gewerbeverein. Teilgenommen<br />
haben Detaillisten, Gastwirte<br />
und interessierte Einwohner,<br />
die zur positiven Entwicklung<br />
des Dorfes beitragen wollen.<br />
Der Moderator Urs Brandenburger<br />
führte durch den Tagund gab den<br />
Teilnehmenden verschiedene Aufträge.<br />
Zu Beginn wurde der Puls gefühlt<br />
und der Ist-Zustand analysiert<br />
–was freut, was bereitet Sorgen,<br />
worauf ist man stolz in Heiden<br />
–später wurde die Zukunft anvisiert<br />
und die Herausforderungen,<br />
vor denen das Dorf steht.<br />
Sichtlich Spass bereitete es den<br />
Anwesenden, sich ihr «Wunsch-<br />
Heiden» im Jahr 2025 auszumalen.<br />
Eine Riesen-Rutschbahn in<br />
den Bodensee<br />
Ob Utopie oder im Rahmen des<br />
Möglichen spielte keine Rolle, ungefilterte<br />
Ideen waren gefragt. So<br />
wurde munter über einen lauschigen<br />
Häädler-See diskutiert,<br />
sich alte Werkstatt der Appenzeller<br />
Bahnen als kulturelles Zentrum<br />
vorgestellt oder sinniert, wie<br />
es wohl wäre, wenn es eine Rie-<br />
sen-Rutschbahn von Heiden direkt<br />
in den Bodensee gäbe. Verblüffend<br />
war, wie oft die verschiedenen<br />
Gruppen ähnliche Vorstellungen<br />
äusserten. So war der am<br />
häufigsten genannte Wunsch, derjenige<br />
nach einem Dorfkern als Begegnungszone<br />
und Veranstaltungsort<br />
àlaitalienischer «Piazza<br />
Grande».<br />
Ein zukunftsorientierter Tag<br />
Als sich der Nachmittag dem Ende<br />
zuneigte, wurden die Teilnehmenden<br />
aufgefordert, sich zu überlegen,<br />
wo sie persönlich den<br />
Schwerpunkte setzen und weiterarbeiten<br />
möchten. Je nach Interesse<br />
der Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer erfolgte dann eine Vertiefung<br />
in den Themen. Auf den dabei<br />
ausgearbeiteten Massnahmeblättern<br />
wurden konkrete Forderungen<br />
formuliert, die für die Umsetzung<br />
wichtig sind. Ein Ziel der<br />
Ideenwerkstatt,nämlichguteIdeen<br />
zu kreieren und die gemeinsame<br />
Zukunft mit Tatendrang anzugehen,<br />
wurde an diesem Tagsicherlich<br />
erreicht. Die Teilnehmenden<br />
erlebten einen zukunftsorientierten<br />
Tag, der sich hoffentlich noch<br />
lange motiviert, sich weiter für die<br />
Gemeinde einzusetzen.<br />
pd