Alfred Rosenberg. Hitlers Chefideologe - Compass-Infodienst
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wichtigsten Organisation einer rassistisch sich artikulierenden Freikörperkultur, wie sie auch<br />
die „Arbeitsgemeinschaft der deutschen Lichtkämpfer“ propagierte. In der Nacktkultur, die<br />
„ursprünglich von kerndeutschen Männern ausging“ 136 , kulminierten die Rückwendung zur<br />
Natur, die Hypostasierung der volkskörperlichen Gesundheit und der Anspruch rassischer<br />
Suprematie. Die Rasse wurde zum faschistischen Körperpanzer. 137 Niemand hat das<br />
eindringlicher visualisiert als der völkische Gesinnungskünstler Fidus (bürgerlich Hugo<br />
Höppener, 1868-1948) in seinem „Lichtgebet“, das sein ganzes Schaffen durchzieht. Er hat<br />
dieses Motiv nicht weniger als elfmal gestaltet, zuerst 1890, zuletzt 1938; eine der späten<br />
Versionen erwarb Martin Bormann. 138 Fidus, der wie sein Lehrer Karl Wilhelm Diefenbach,<br />
die „Freie Körper-Kultur“ (FKK) propagierte 139 und sich auch gegen die Beschneidung von<br />
Haupt- und Barthaaren wandte, in denen er kosmische Antennen sah, verband die<br />
Propagierung von Licht, Luft, Sonne und Nacktheit mit dem zeittypischen kosmischen<br />
Pathos, weswegen ihn der nationalsozialistische Saubermann Wolfgang Willrich als<br />
unorganisch-wesenlosen Okkultisten zu schmähen suchte, 140 während andere in ihm den<br />
schöpferischen nordischen Geist sahen, der „visionär den Gottkult künftiger Zeit erschaut“ 141 .<br />
Fidus war wie kein zweiter Künstler ein Proponent des Lichtglaubens 142 , der auf heldisches<br />
Prophetentum wie Feuerverehrung und Sonnenanbetung gleichermaßen rekurrierte.<br />
136 3<br />
Surén, Hans, Mensch und Sonne. Arisch-olympischer Geist, Berlin 1936, S. 119.<br />
137<br />
Theweleit, 1980, S. 78.<br />
138<br />
Zur Bildgeschichte Frecot, Janos/Geist, Johann Friedrich/Kerbs, Diethart, Fidus 1868-1948. Zur Ästhetik<br />
bürgerlicher Fluchtbewegungen, München 1972, S. 288 ff.<br />
139<br />
Hepp, 1987, S. 76 f. Vgl. hierzu und zum folgenden auch Linse, Ulrich, Nordisches in der deutschen<br />
Lebensreformbewegung, in: Wahlverwandtschaft. Skandinavien und Deutschland 1800-1914, Hg. Bernd<br />
Henningson, Janine Klein, Helmut Müssener und Solfried Söderlind, Berlin 1997, S. 397 ff.<br />
140<br />
Willrich, 1937, S. 132 f.<br />
141<br />
Mühling, Paul, Künstler auf den Spuren des Lichtgedankens, in: Der Lichtgedanke und die Feuerehrung, Hg.<br />
P. M., Königsberg 1941, S. 59.<br />
142<br />
Vgl. seinen Beitrag „Feuerehrungshallen aus dem Lichtglauben“, ebd., S. 36 ff.<br />
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