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<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! Das Magazin für visionäre Denker und andere<br />

DIE KERNSCHMELZE DES FINANZSYSTEMS Nummer 1/2011<br />

DAS MAGAZIN FÜR VISIONÄRE DENKER UND ANDERE<br />

NUMMER 1/2011<br />

Kongress zur Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

Nationalökonom<br />

Seite 30<br />

Rahim Taghizadegan<br />

Politischer Wandel Seite 8<br />

4 201130 091005<br />

Die Kernschmelze<br />

Des Finanzsystems<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>!<br />

leading responsibly<br />

www.go-ahead.at<br />

Hannes Zipfel<br />

Gutes Geld und schlechtes Geld Seite 12<br />

Ralf Flierl<br />

Eine „österreichische Welt“ Seite 56


Kursentwicklung in EUR<br />

(indexiert, Basis 100)<br />

100<br />

40<br />

Nov 2007<br />

APM Gold & Resources Fund (EUR)<br />

Goldaktienindex XAU<br />

Gold – Die ultimative Währung<br />

DJ Euro Stoxx 50 Aktienindex<br />

Nov 2008 Nov 2009 Nov 2010 Jul 2011<br />

Anlagestrategie Gold- und Goldaktienfonds mit<br />

aktivem Risikomanagement<br />

Wertpapierart Österr. Investmentfonds,<br />

UCITS III konform<br />

ISIN AT0000A07HE7<br />

(thesaurierend, AUT)<br />

AT0000A07HF4<br />

(vollthesaurierend, GER)<br />

Fondswährung EUR<br />

Handelbarkeit täglich<br />

Vertriebszulassung Deutschland, Österreich<br />

Gold ist heute unverzichtbarer Portfolio-Bestandteil als Schutz vor Instabilitäten des Finanzsystems.<br />

Physisches Gold und Goldaktien sind allerdings hochvolatil.<br />

Der APM Gold & Resources Fund ist durch seine flexible Allokation beweglicher als reine Goldinvestments.<br />

Sein Anlageuniversum umfasst Gold-, Silber- und Rohstoffaktien, sowie indirekte Investments in Gold und Silber.<br />

Sein Absolute Return-Ansatz steht für aktives Risikomanagement: mehr Sicherheit bei fallenden Kursen ohne<br />

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steht Interessenten bei der CPB Kapitalanlage GmbH und der Semper Constantia Privatbank Aktiengesellschaft, beide A-1010 Wien, Bankgasse 2, kostenlos zur Verfügung und ist auch unter www.absolutepm.at abrufbar. Sie sollten,<br />

soweit nötig, Ihre eigenen, unabhängigen und kompetenten Rechts- und Finanzberater sowie sonstige professionelle Berater konsultieren, um sicherzustellen, dass jede Entscheidung, die Sie treffen, für Sie in Anbetracht Ihrer Umstände<br />

und finanziellen Lage geeignet ist. Wenden Sie sich in Hinblick auf die jeweils steuerliche Situation an Ihren Steuerberater, da sich diese durch Rechtsprechung oder Gesetzgebung ändern kann. Diese Anzeige dient lediglich als Grundlage<br />

für ausführliche Informationsgespräche eines professionellen Beraters mit seinen Kunden. Investitionen in Fremdwährungen unterliegen Kursschwankungen. Kurse und Erträge können steigen und fallen. Erträge der Vergangenheit<br />

sind kein Indiz für die Zukunft. Die hier verwendeten Daten und Informationen basieren auf zuverlässigen Quellen. Absolute Portfolio Management GmbH und die mit ihr verbundenen Gesellschaften übernehmen trotz sorgfältiger<br />

Ermittlung keinerlei Garantie für die Richtigkeit aller Daten sowie eine allfällige Haftung aus Nachteilen, die direkt oder indirekt aus der Verwendung dieser Anzeige oder ihres Inhaltes entstehen.<br />

Quelle: Bloomberg, Monatskurse,<br />

31.10.2007 - 29.07.2011


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Die Kernschmelze des Finanzsystems<br />

WIR HÄTTEN ES NICHT EXAKTER TREFFEN KÖNNEN AUCH WENN WIR WEDER<br />

VERURSACHER NOCH PANIKMACHER DER TURBULENZEN AN DEN FINANZ-<br />

MÄRKTEN SIND. DAS GEGENTEIL IST WAHR, WIR VERSUCHEN MIT DEM DRIT-<br />

TEN KONGRESS ZUR ÖSTERREICHISCHEN SCHULE DER NATIONALÖKONOMIE,<br />

LICHT IN DAS DUNKLE GEDANKENGEBÄUDE DER MEISTEN<br />

Der Unverstand und das mangelnde Wissen über die Zusammenhänge<br />

unseres Finanzsystems machen erst diese Krise in<br />

ihrem vollen Ausmaß so gefährlich. Leider fehlt es am gesunden<br />

Menschverstand und am Erkennen der dahinterliegenden<br />

Ideen mancher wirtschaftswissenschaftlicher Lösungsansätze.<br />

Dass die Zufriedenheit mit den bisherigen Erklärungsansätzen<br />

für die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise und vor allem<br />

mit den bisherigen „Exit“-Strategien eine überaus enden wollende<br />

ist, zeigt sich auch an den medialen und öffentlichen<br />

Wellen, die das Thema eines möglichen Staatsbankrottes<br />

schlägt.<br />

In der Tat sind die Handlungserfordernisse seit dem Sommer<br />

dieses Jahres um ein wesentliches gestiegen. Noch größere<br />

Schuldenberge in den reichsten Ländern der westlichen Welt<br />

verstellen uns den Blick in die Zukunft. Über die Zukunft der<br />

europäischen Währung wird mehr denn je gemunkelt. Unsicherheit<br />

und auch Angst vor Radikalisierung machen sich in<br />

einigen Städten breit.<br />

Vor diesem Hintergrund will der Dritte Kongress zur Schule<br />

der Österreichischen Nationalökonomie mit kritischen Analysen<br />

neue Perspektiven für die Zukunft eröffnen. Denn wer<br />

die Ursachen der Krise nicht verstanden hat – und das haben<br />

in der Politik viele nicht -, der wird wohl kaum dazu in der<br />

Lage sein, die richtigen Lösungsperspektiven zu entwickeln.<br />

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen mit der aktuellen Ausgabe<br />

unseres Kongressmagazins und mit seinen hochkarä-<br />

MARKTTEILNEHMER ZU BRINGEN.<br />

5<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Editorial<br />

Mag. Nikolaus Kimla<br />

Herausgeber<br />

tigen Autoren eine spannende und aufschlussreiche Lektüre<br />

– und Ihnen als Besucher des Kongresses neue Impulse und<br />

Perspektiven.<br />

Lassen wir uns von den Gedanken unseres Hauptreferenten<br />

des letzten Kongresses Ron Paul inspirieren: „Ideen spielen<br />

bei der Formierung der Gesellschaft eine große Rolle. Ja,<br />

sie sind bei weitem mächtiger als Bomben oder Armeen oder<br />

Gewehre. Das liegt daran, dass Ideen sich über alle Grenzen<br />

hinweg ausbreiten können. Sie stecken hinter allen Entscheidungen,<br />

die wir treffen. Sie können die Welt in eine Weise<br />

verändern, wie es Regierungen und Armeen nicht können.<br />

Mit Ideen für die Freiheit zu kämpfen, ergibt für mich sehr<br />

viel mehr Sinn, als mit Gewehren oder mit Politik oder politischer<br />

Macht zu kämpfen. Mit Ideen können wir tatsächliche<br />

Veränderungen bewirken, die auch bleiben“. «


Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum es in Österreich so viele<br />

gute Ideen gibt?<br />

• Die Industrie investiert annähernd 1 Milliarde Euro im Jahr in Aus- und<br />

Weiterbildung.<br />

• Bis zu 60 Prozent aller heimischen Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />

kommen von der Industrie.<br />

DIE INDUSTRIE MACHT’S …<br />

Ohne<br />

Industrie<br />

kein<br />

Genie.<br />

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Cover-Story<br />

EINE „ÖSTERREICHISCHE WELT“<br />

08 Politischer Wandel<br />

12 Gutes Geld und schlechtes Geld<br />

18 Die Renaissance der Österreichischen Schule<br />

der Nationalökonomie<br />

26 Wenn Währungen scheitern<br />

„Geldanlage in der Hyperinflation“<br />

30 Die Kernschmelze des Finanzsystems<br />

56 Eine „österreichische Welt“<br />

Wie sähe eine Gesellschaft aus, die über eine<br />

wettbewerbliche Geldordnung verfügt?<br />

64 Keynes ist tot – nicht der Kapitalismus<br />

70 Österreich: Mit privatem Wachstumskapital<br />

durchstarten<br />

74 Zeit für <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong><br />

80 Die Kernschmelze der Wirtschaftsethik<br />

oder: WIR sind „der Balkan“<br />

86 <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! Die Wirtschaftsplattform<br />

WENN MAN SICH ALL DIE PUNKTE VERGEGENWÄRTIGT, DIE IN DIESER AUSGABE<br />

BEZÜGLICH „GUTEN GELDES“ BESCHRIEBEN WERDEN, SO STELLT SICH NATÜRLICH<br />

DIE ENTSCHEIDENDE FRAGE: WIE SÄHE DENN EINE SOLCHE GESELLSCHAFT AUS, IN<br />

DER ES KEIN VON STAATSWEGEN AUFGEZWUNGENES, SONDERN EIN WETTBEWERB-<br />

LICHES GELD GÄBE. WÄRE DIESE WELT ANDERS, EINFACHER ODER GAR BESSER ALS<br />

DIE JETZIGE?<br />

Ralf Flierl Seite 56<br />

7<br />

Politischer Wandel<br />

Rahim Taghizadegan<br />

Gutes Geld und schlechtes Geld<br />

Hannes Zipfel<br />

Seite 12<br />

Eine „österreichische Welt“<br />

Zeit für <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong><br />

Nikolaus Kimla<br />

Seite 74<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Inhalt<br />

Seite 08<br />

Ralf Flierl<br />

Seite 56


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Politischer Wandel<br />

Rahim Taghizadegan<br />

Politischer Wandel<br />

8


GESELLSCHAFT, WIRTSCHAFT UND STAAT BETRACHTET DIE ÖSTERREICHISCHE SCHULE NICHT ALS MYSTISCHE,<br />

SELBSTSTÄNDIGE WESEN, DAHER AUCH NICHT ALS BESTIEN, DENEN WIR AUSGELIEFERT SIND, SONDERN ALS KOM-<br />

PLEXE ERGEBNISSE DES HANDELNS DER MENSCHEN. DIE ERSTE KONSEQUENZ DIESES GEDANKENS LIEGT DARIN,<br />

DIE GROSSEN WORTE, DIE S CHÖNEN ABSICHTEN UND INSBESONDERE DIE POLITIK ETWAS WENIGER ERNST ZU NEH-<br />

MEN. ES GILT DIE MAHATMA GANDHI ZUGESCHRIEBENE EMPFEHLUNG: SEI SELBST DIE VERÄNDERUNG, DIE DU IN DER<br />

WELT SEHEN WILLST.<br />

Veränderung ist niemals kostenlos und daher selten<br />

bequem. Die Ausreden, man könne nichts verändern,<br />

weil es dafür nicht genügend Zustimmung, Geld,<br />

Zeit gäbe, sind allzu bequeme Vorwände. Ludwig von<br />

Mises erkannte: „Aller Fortschritt der Menschheit<br />

vollzog sich stets in der Weise, dass eine kleine Minderheit<br />

von den Ideen und Gebräuchen der Mehrheit<br />

abzuweichen begann, bis schließlich ihr Beispiel die<br />

anderen zur Überzeugung der Neuerung bewog. Wenn<br />

man der Mehrheit das Recht gibt, der Minderheit vorzuschreiben,<br />

was sie denken, lesen und tun soll, dann<br />

unterbindet man ein für alle Male allen Fortschritt.“<br />

Die Betonung des Unternehmertums durch die Österreichische<br />

Schule drückt eine nüchterne Bevorzugung<br />

des Bessertuns anstelle des bloßen Besserwissens<br />

aus.<br />

Und dennoch misst die Österreichische Schule dem Wissen<br />

ganz entscheidende Bedeutung bei. Gemeint ist allerdings<br />

weniger die Anhäu fung von Fakten, sondern es geht darum,<br />

das zu sehen, was andere übersehen. Wir sind letztlich geistige<br />

Wesen. Ideen – unsere Vorstellungen von der Welt – prägen<br />

unser Handeln. Darum stellt den ersten Schritt zum Bessertun<br />

ein besseres Verständnis der Realität dar. Das bedeutet<br />

nicht, dass man alles wissen muss, bevor man handeln kann.<br />

Zum Glück stehen uns so viele, für sich genommen scheinbar<br />

9<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Politischer Wandel<br />

unbedeutende, aber in Summe so bedeutsame Möglichkeiten<br />

zum Handeln offen, dass jeder an seinem kleinen Stück Welt<br />

üben kann. Gerade weil in der Zukunft eine neue Praxis,<br />

ein neues Handeln erforderlich sein wird, ist es wesentlich<br />

praktischer, sich die Muße zur Theorie zu gönnen, als den<br />

widersprüchlichen Rezepten der Gegenwart zu folgen. Um<br />

uns unsere entfremdete Welt wieder anzueignen, müssen wir<br />

mit den Augen eines Kindes oder Philosophen durch die Welt<br />

gehen lernen. Es gibt so vieles zu entdecken, zu hinterfragen,<br />

auszuprobieren!<br />

Weil jeder von uns nur über einen kleinen Ausschnitt des<br />

Wissens verfügt und wir im Vorhinein nicht wissen, was sich<br />

bewähren wird, sind die Wissensteilung und die Fähigkeit<br />

zu lernen von so großer Wichtigkeit. Daraus leiten sich die<br />

politischen Empfehlungen der Österreichischen Schule ab.<br />

Anstelle der Zentralisierung von Entscheidungen bei wenigen,<br />

die weit entfernt von den konkreten Verhältnissen sind,<br />

betonen die Österreicher die persönliche Verantwortung, die<br />

sich darauf beschränkt, was reale Menschen absehen können.<br />

Die Konsequenz wären wesentlich kleinere politische Einheiten.<br />

Womöglich – und das erhoffen viele der jüngeren „Austrians“<br />

– könnten solche Einheiten vollkommen auf der freiwilligen<br />

Einsicht der Menschen beruhen, weil sie sich mit<br />

ihnen identifi zieren können, und würden gänzlich ohne die


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Politischer Wandel<br />

Initiierung von Zwang auskommen. Hier ist von „Initiierung<br />

die Rede, weil auch kein aktueller Vertreter der Österreichischen<br />

Schule so unrealistisch ist, anzunehmen, dass es unter<br />

Menschen jemals ausschließlich Freundschaft und Frieden<br />

geben wird. Reale Menschen neigen zu allerlei Lastern und<br />

Schwächen und eben auch zur Gewalt. Der komplizierten<br />

Frage des politischen Zusammenlebens können wir uns hier<br />

leider nur am Rande widmen. Dieses Buch ist der ökonomischen<br />

Tradition der Österreichischen Schule gewidmet und<br />

kann die zahlreichen politischen, ethischen, psychologischen,<br />

erkenntnistheoretischen und historischen Exkurse, die aus<br />

dieser Tradition hervorgegangen sind, nur streifen.<br />

Kleinere politische Einheiten<br />

Unabhängig davon, wie die politischen Einheiten verfasst<br />

sind, betonen die „Österreicher“ auch in diesem Bereich die<br />

Vorzüge des Wettbewerbs. Dabei geht es ihnen nicht um<br />

einen rastlosen Wettlauf, wie er etwa im Wettrüsten zutage<br />

tritt. Das Prinzip des Wettbewerbs versteht die Österreichische<br />

Schule als die Möglichkeit, Angebote abzulehnen. Die<br />

Weil das Handeln der Menschen das Entscheidende<br />

ist, reicht es nicht aus, bloß mehr Markt<br />

und weniger Staat zu fordern, wie dies manche<br />

Kleinere politische Einheiten „Austrians“ in ideologischem<br />

Überschwang tun.<br />

Staaten unserer Tage würden freilich wenig erfreut reagieren,<br />

wenn wir ihnen schrieben, wir wären nach gewissenhafter<br />

Prüfung zum Entschluss gelangt, dass wir ihr freundliches<br />

Angebot ablehnen müssen und das Abonnement ihrer<br />

Leistungen gerne zum nächstmöglichen Termin kündigen<br />

möchten. Die jüngeren „Austrians“ betonen, dass die Staaten<br />

ebenso reagieren würden wie jede andere kriminelle Organisation:<br />

mit Waffengewalt.<br />

Je größer die politischen Einheiten, desto schwieriger wird<br />

es, ihren „Angeboten“ auszuweichen. Selbst wenn man das<br />

gar nicht möchte, sondern sich trotz aller Ärgernisse zu<br />

Hause ganz wohlfühlt, hat der Mangel an Wettbewerb die<br />

10<br />

üblichen Folgen, die wir aus der Wirtschaft kennen: Die Qualität<br />

der Leistungen nimmt ab, während die Kosten dafür steigen.<br />

Auch der Steuerwettbewerb folgt diesem Prinzip. Den<br />

Hochsteuerländern ist es ein Gräuel, dass es „Steueroasen“<br />

gibt, die attraktivere Steuersätze aufweisen und dadurch Besserverdienende<br />

anziehen. Doch wie Fürst Hans-Adam II. von<br />

Liechtenstein, der übrigens wie auch sein Sohn und Nachfolger<br />

die Österreichische Schule gut kennt und schätzt, es so<br />

schön auf den Punkt bringt: Von Steueroasen kann nur dann<br />

die Rede sein, wenn sie im Vergleich zu Steuerwüsten stehen.<br />

Im Grunde drängen die europäischen Steuerwüsten zu<br />

einem Steuerkartell, das sie vor unangenehmem Wettbewerb<br />

bewahren soll, indem den Bürgern noch weniger Alternativen<br />

verbleiben. Die Folge eines solchen Steuerkartells wäre<br />

freilich verheerend: Die Verwüstung des Kontinents durch<br />

kurzfristige Politik würde noch rasanter vor sich gehen.<br />

Weil das Handeln der Menschen das Entscheidende ist, reicht<br />

es nicht aus, bloß mehr Markt und weniger Staat zu fordern,<br />

wie dies manche Kleinere politische Einheiten „Austrians“ in<br />

ideologischem Überschwang tun. Der<br />

Markt ist keine Lösung, sondern bloß<br />

die Bezeichnung für die Koordination<br />

zwischen freiwillig tauschenden Menschen,<br />

die Angebote ablehnen dürfen.<br />

In der aktuellen wirtschaftlichen und<br />

politischen Unordnung zeigen sich die<br />

Verzerrungen als so groß, dass auch<br />

den Märkten gegenüber eine gewisse<br />

Skepsis angebracht ist. Und doch besitzen<br />

wir noch die entscheidende Freiheit<br />

und damit Verantwortung, die Angebote auf den Märkten<br />

eben auch zurückzuweisen.<br />

Ludwig von Mises betonte diese Verantwortung des Konsumenten<br />

lange, bevor sie ins allgemeine Bewusstsein drang.<br />

Er verglich den Markt mit einer Demokratie, „bei der jeder<br />

Pfennig einen Stimmzettel darstelle. Die demokratische<br />

Wahlordnung mag eher als ein unzulänglicher Versuch angesehen<br />

werden, im politischen Leben die Marktverfassung<br />

nachzubilden. Auf dem Markt geht keine Stimme verloren.<br />

Jeder verausgabte Betrag, er mag noch so klein sein, übt seine<br />

Wirkung auf die Produktion. Die Entscheidung des Verbrauchers<br />

setzt sich mit dem ganzen Gewicht, das er ihr durch die


Aufwendung des Geldbetrages gibt, bis in die entferntesten<br />

Bezirke des gesellschaftlichen Produktionsapparates durch.“<br />

Wem die bestehende Wirtschaftsstruktur nicht zusagt, erinnere<br />

sich daran, dass er mit jedem Kaufentscheid daran beteiligt<br />

ist, diese hervorzubringen. Der Ökonom beobachtet, dass<br />

dieselben Menschen, die über das Verdrängen der kleinen<br />

Läden durch die großen Ketten jammern, es selbst ebenso<br />

vorziehen, ihre Shoppingtouren in Einkaufszentren durchzuführen.<br />

Ludwig von Mises hat das etwas gehässig als neurotischen<br />

Zug gedeutet: „Der Neurotiker kann das Leben in<br />

seiner wahren Gestalt nicht ertragen. Es ist ihm zu roh, zu<br />

grob, zu schlecht. Um es sich erträglich zu gestalten, […]<br />

fl üchtet [er] in eine Wahnidee.“<br />

Die nüchterne Analyse der Politik lässt von dieser nicht<br />

allzu viel erwarten. Veränderungen gehen selten von Politikern<br />

aus, besonders heute, wo diese in einem massenmedial<br />

orchestrierten Zustimmungsregime bloß auf gesellschaftlichen<br />

Trends reiten. Die ökonomische Analyse der Massendemokratie<br />

zeigt, dass es im Machtinteresse konkurrierender<br />

Parteien liegt, sich immer stärker am sogenannten Medianwähler<br />

zu orientieren: Parteien mit größeren Stammwählerschichten<br />

setzen sich so weit durch, bis sich zwei Blöcke<br />

gegenüberstehen. Diese Blöcke können ihre Machtbasis nur<br />

noch durch ein Hinauswachsen über ihre Stammwählerschaft<br />

vergrößern. Dazu müssen sie genau jene Wähler ansprechen,<br />

die gerade am Rand ihrer Klientel liegen und ebenso der Konkurrenz<br />

zuneigen. Das sind natürlich exakt dieselben Wähler,<br />

die auch die Konkurrenz anzusprechen versucht. Diese<br />

Medianwähler liegen genau im Bevölkerungsdurchschnitt.<br />

Parteien müssen, um zu überleben, durchschnittliche Politik<br />

machen; jede allzu große Entfernung vom Durchschnitt<br />

lässt die Medianwähler zur Konkurrenz abwandern. Leider<br />

aber glauben Herr und Frau Durchschnitt heute das eine und<br />

morgen dessen Gegenteil. Was noch vor kurzem als absurder<br />

Extremismus galt, der sich allenfalls in Satirezeitungen<br />

fand, ist heute bereits Mainstream, also Durchschnitt. Die<br />

Österreichische Schule legt es nahe, sich vom Wahnsinn der<br />

Masse zu lösen und Hypes nicht mitzumachen. Ohne Fernsehen<br />

und Tageszeitung lebt es sich besser. Die Meinungen<br />

unserer Mitmenschen müssen wir respektieren, aber nicht<br />

allzu ernst nehmen. Die alten Vertreter der Österreichischen<br />

Schule zeigten allesamt die Gabe, inmitten des allergrößten<br />

Wahnsinns einen kühlen Kopf zu bewahren, freundlich und<br />

11<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Politischer Wandel<br />

umgänglich zu bleiben, und nicht in blinde Wut oder utopische<br />

Wahnideen zu verfallen.<br />

Medianwähler<br />

Darf man von der Österreichischen Schule zumindest wirtschaftspolitische<br />

Empfehlungen erwarten? Zunächst wird die<br />

Vorstellung abgelehnt, dass sich Wirtschaft nach Belieben<br />

politisch steuern lässt. Entscheidend ist die klare Zuschreibung<br />

von Verantwortung, und diese bedeutet größtmögliche<br />

Freiheit innerhalb klarer Grenzen. Für Fehler und Schäden,<br />

die sein Handeln hervorbringt, hat der Verantwortliche die<br />

vollen Kosten zu tragen. Das umfasst notwendigerweise auch<br />

Folgeschäden für die Umwelt. Die meisten heutigen „Austrians“<br />

beurteilen die Haftungsbegrenzung und die Möglichkeit,<br />

mittels Insolvenzanmeldung für das eigene Scheitern<br />

andere zahlen zu lassen, als problematisch.<br />

Wenn die Österreichische Schule politisch ausgelegt wird,<br />

dann erweckt sie den Eindruck, eigentlich gegen alles zu<br />

sein. In der Politik gibt es so viele falsche Ideen, dass man<br />

schon alle Hände voll damit zu tun hätte, nur den Schaden<br />

einzugrenzen, der laufend ausgebrütet wird, und vergangene<br />

Fehler zu reparieren. „Österreicher“ erscheinen daher in aller<br />

Regel als nüchterne Nein-Sager und Spielverderber. Wenn<br />

ein Kind das erste Mal „Nein!“ sagt, wird es sich allerdings<br />

seiner Freiheit bewusst: Darin liegt die Essenz des Entscheidens.<br />

Wir können uns bewusst dagegen entscheiden, jeden<br />

Unsinn mitzumachen. «<br />

Rahim Taghizadegan<br />

Wirtschaft wirklich verstehen<br />

ISBN 978-3-89879-624-8


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Gutes Geld und schlechtes Geld<br />

Hannes Zipfel<br />

Gutes Geld<br />

und schlechtes Geld<br />

12


GELD IST NICHT ALLES – ABER OHNE GELD IST BEKANNTLICH ALLES NICHTS. DIESE ERFAHRUNG MACHEN IMMER<br />

MEHR HOCH VERSCHULDETE STAATEN DER WESTLICHEN HEMISPHÄRE. GRIECHENLAND, GROSSBRITANNIEN, ITALIEN<br />

UND SELBST DIE USA LEIDEN UNTER HOHEN STAATSSCHULDEN, DIE ZU UNPOPULÄREN SPARMASSNAHMEN ZWINGEN<br />

UND JEDEN ANSATZ VON WIRTSCHAFTLICHER PROSPERITÄT IM KEIM ZU ERSTICKEN DROHEN. ABER AUCH JAPAN, DER<br />

EINSTIGE WACHSTUMSSTAR ASIENS, LEIDET MITTLERWEILE UNTER EINER ENORM HOHEN STAATSVERSCHULDUNG<br />

JENSEITS DER 200%-MARKE GEMESSEN AM BRUTTOINLANDSPRODUKT.<br />

Solange der Rest der Welt dynamisch wuchs war<br />

dies für das stark exportorientierte Land kein Problem,<br />

doch nun ist die halbe Welt von einer möglichen<br />

Schuldendeflation und in der Folge wirtschaftlicher<br />

Kontraktion bedroht. Daher machen sich neben Japan<br />

auch die wachstumsstarken Emerging Markets und<br />

die rohstoffexportierenden Länder langsam Sorgen<br />

um die Absatzchancen ihrer Exportgüter in Europa<br />

und Nordamerika.<br />

Bei der Frage, wie man der Überschuldung entgegenwirken<br />

kann und wie sich die schuldenbedingte<br />

Wachstumslethargie überwinden lässt, gehen die<br />

Meinungen stark auseinander. Die Anhänger der<br />

keynesianischen Konjunkturtheorie fordern noch<br />

mehr billiges Geld, um die Kreditkosten tragbar<br />

zu halten und massive Konjunkturstimuli, um aus<br />

den Schulden herauszuwachsen. Als Nebeneffekt<br />

akzeptiert man eine stark steigende globale Geldmenge<br />

einhergehend mit steigenden Rohstoff- und<br />

Vermögenspreisen, die im Zeitverlauf zu realer<br />

Konsumgüterteuerung führen, jedoch den Vorteil<br />

einer schleichenden Gläubigerenteignung mit sich<br />

bringen. Ein großer Verfechter dieses Lösungsweges<br />

aus der Schuldenfalle ist der US Notenbankchef<br />

Ben Shalom Bernanke. Dementsprechend sieht<br />

auch die Geldpolitik der USA aus, die man getrost<br />

als ultralax bezeichnen kann. Neben auf zwei Jahre<br />

festgeschriebenen Nullzinsen kauft die US-Noten-<br />

ABB. 1<br />

bank auch weiterhin mit Einnahmen aus Bestandsanleihen<br />

neue Staatsanleihen auf und fi nanziert so das Staatsdefi zit<br />

der USA zu großen Teilen selbst. Dadurch bläht sich die<br />

Bilanz der Notenbank extrem auf und gibt ein Gefühl für<br />

die Dynamik der Geldschwemme.<br />

Doch auch auf der anderen Seite des Atlantiks sind die Währungshüter<br />

längst von der Tugend der Stabilitätspolitik abgekommen<br />

und stolpern von einer unkonventionellen Krisen-<br />

US-NOTENBANKGELDMENGE (M0)<br />

US-$ Geldbasis explodiert<br />

Quelle: US FED, Thomson Reuters<br />

Grafi k: Solit Kapital GmbH<br />

13<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Gutes Geld und schlechtes Geld


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Gutes Geld und schlechtes Geld<br />

maßnahme zur nächsten. Zuletzt kaufte die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) mit Geld aus dünner Luft (selbst erzeugt)<br />

italienische und spanische Staatsanleihen im Volumen von<br />

22 Mrd. Euro, um die Zinsen der Papiere unter Kontrolle zu<br />

halten und ohne diesen Offenmarktgeschäften ausreichende<br />

Sterilisationsmaßnahmen entgegenzusetzen. Insgesamt gab<br />

die EZB seit Ausbruch der Staatsschuldenkrise im Mai 2010<br />

bereits fast 100 Mrd. Euro für Staatsanleihekäufe aus – ein<br />

Vielfaches ihres Eigenkapitals.<br />

Diametral entgegengesetzt zur Geldpolitik sucht derzeit die<br />

Fiskalpolitik in Europa und den USA ihr Heil in Sparmaßnahmen,<br />

der sogenannten Austeritätspolitik.<br />

Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen sind darf angesichts<br />

der extremen Verschuldung bezweifelt werden. In normalen<br />

Zeiten ist eine auf ausgeglichene Haushalte ausgerichtete<br />

Politik unbedingt zu begrüßen. Aber nicht, wenn das Kind<br />

bereits in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen ist. Jetzt<br />

wirken die Sparmaßnahmen in Griechenland, Spanien, Italien<br />

und Großbritannien wie Brandbeschleuniger der Krise.<br />

Statt die Haushalte zu sanieren, führen die Ausgabenkürzungen<br />

zu steigender Arbeitslosigkeit, sinkenden<br />

Investitionen, geringeren Steuereinnahmen,<br />

höheren Sozialausgaben und<br />

einem beschleunigten Anstieg der Schulden.<br />

Man kann Austeritätsprogramme in<br />

dieser Phase der Überschuldung als vollkommen<br />

kontraproduktiv bezeichnen. Es<br />

sei denn, das Ziel wäre eine defl ationäre<br />

Depression wie in der Weimarer Republik<br />

unter Reichskanzler Brüning. Die aktuell<br />

abstürzenden Konjunkturindikatoren und<br />

der Börsencrash im August geben einen Vorgeschmack darauf,<br />

was passiert, wenn die Fiskalpolitik auf dem Austeritätspfad<br />

fortschreitet.<br />

Das Problem ist, dass der Großteil der politischen Klasse<br />

noch nicht verstanden hat, dass es bereits fünf nach Zwölf<br />

ist und der Point of no Return in Sachen Staatsverschuldung<br />

längst überschritten wurde. Die Illusion von der Belastung<br />

der kommenden Generationen ist naiv. Die Schuldenkrise<br />

bedroht alle jetzt lebenden Generationen unmittelbar. Dementsprechend<br />

unkonventionell und pragmatisch müssen jetzt<br />

auch die Gegenmaßnahmen ausfallen. Doch noch scheuen<br />

sich die gewählten Volksvertreter, sich selbst und ihren Wählern<br />

das volle Ausmaß der Überschuldung einzugestehen.<br />

Ohne Schäden für die Weltwirtschaft und das globale Währungssystem<br />

ist diese Krise in Anbetracht ihrer Dimension<br />

nicht mehr zu lösen. Eine sehr unangenehme Wahrheit. Sie<br />

zu ignorieren führt aber garantiert in die Katastrophe. Umso<br />

eher die Politik diese bittere Wahrheit akzeptiert, umso größer<br />

ist die Chance, eine Weltwirtschaftskrise à la 1929 doch<br />

noch zu vermeiden.<br />

Während wir darauf warten, ob die Fiskalpolitiker rechtzeitig<br />

das Ausmaß der Krise verstehen und gemeinsam mit den<br />

Notenbankern an einem Strang ziehen, sollten wir uns über<br />

unser Geld Gedanken machen und welche Auswirkungen<br />

eine Schuldendefl ation oder eben das Weginfl ationieren der<br />

Schulden auf die Kaufkraft unserer offi ziellen Zahlungsmittel<br />

hat.<br />

Es ist zwar davon auszugehen, dass vor allem in Hinblick auf<br />

den US-Präsidentenwahlkampf und den nackten Existenzkampf<br />

der Eurozone neue schuldenfi nanzierte Konjunktur-<br />

Das Problem ist, dass der Großteil der politischen<br />

Klasse noch nicht verstanden hat, dass<br />

es bereits fünf nach Zwölf ist und der Point of<br />

no Return in Sachen Staatsverschuldung längst<br />

überschritten wurde.<br />

14<br />

programme auf die Agenda kommen, getarnt als intelligente<br />

Infrastrukturmaßnahmen zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und mit dem eigentlichen Ziel, die Schulden<br />

weg zu infl ationieren, die Arbeitslosigkeit unter Kontrolle zu<br />

halten und den Entschuldungsprozess für die breite Masse<br />

so erträglich wie möglich zu gestalten. Ob es so kommt, ist<br />

jedoch in Anbetracht der ideologisch verhärteten Fronten<br />

noch nicht sicher.<br />

Aber wie auch immer, in beiden Szenarien stehen wir vor<br />

dem totalen Vertrauens- und Wertverlust in unser heutiges


Währungssystem. Vor allem aber in die Esperantowährung<br />

Euro und die Noch-Weltleitwährung US-Dollar. Entweder<br />

erfolgt der Wertverlust schleichend oder auf einen Schlag<br />

durch Staatsbankrotte und Währungsschnitte. Wir haben es<br />

bei allen großen ungedeckten Währungen schon lange nicht<br />

mehr mit voll funktionstüchtigem Geld im eigentlichen Sinne<br />

zu tun.<br />

Gutes Geld zeichnet sich durch die Attribute beliebige Teilbarkeit,<br />

natürliche Knappheit, allgemeine Akzeptanz sowie<br />

Wertstabilität aus. Bei genauer Betrachtung erfüllen alle großen<br />

Währungen (die sogenannten Major Currencies) lediglich<br />

den Punkt der beliebigen Teilbarkeit vollständig. Alle<br />

anderen Anforderungen an eine Währung werden nur noch<br />

eingeschränkt oder gar nicht erfüllt. Das passiert, wenn Planwirtschaftler<br />

die Kontrolle über das Geldsystem übernehmen<br />

und an die eigene Hybris glauben, alles vorhersehen und<br />

steuern zu können. Man hätte vom Untergang des Ostblocks<br />

lernen können, jetzt ist es zu spät. Der freie Markt und seine<br />

Bürger werden die Planwirtschaftler in den Zentralbanken<br />

auf brutale Weise in ihre Schranken weisen, in dem sie den<br />

staatlich sanktionierten Währungen das Vertrauen entziehen.<br />

In Anbetracht der sich abzeichnenden konjunkturellen<br />

Abkühlung in Nordamerika und großen Teilen Europas, trotz<br />

historisch einmaliger „unkonventioneller“ Konjunkturstimuli,<br />

ist auch für die Zukunft nicht davon auszugehen, dass<br />

die für den Euro und den US-Dollar verantwortlichen Geldpolitiker<br />

ihrer Aufgabe des „Währungshütens“ nachkommen<br />

können. Im Gegenteil tobt gerade ein unerbittlicher<br />

Abwertungswettlauf zum Erhalt außenwirtschaftlicher<br />

Wettbewerbsvorteile. Dies ist genau das Gegenteil<br />

weltwirtschaftlicher Koordination und lässt die<br />

geldpolitischen Zentralplaner an ihren eigenen Maßstäben<br />

scheitern. In diesem Zusammenhang muss<br />

die Manipulation des Schweizer Franken erwähnt<br />

werden und die absurde Drohung der Schweizerischen<br />

Nationalbank (SNB) den Franken an den<br />

untergehenden Euro zu koppeln. Damit wird auch<br />

der Schweizer Franken als Währungsalternative<br />

untragbar.<br />

Aber auch die Bank of England (BoE) fährt einen<br />

desperaten Kurs gegen die eigene Währung. Neben<br />

ABB. 2<br />

einem negativen Realzins von 3,9% hat sie bereits öffentlich<br />

angekündigt, die britische Wirtschaft weiterhin mittels<br />

Notenpresse zu unterstützen. Spätestens ab dem dritten<br />

Quartal dieses Jahres wird wohl auch die US-Notenbank<br />

unter dem Druck verfallender Vermögenspreise und schlechter<br />

Arbeitsmarktdaten diesem Beispiel wieder folgen. Die<br />

EZB kämpft zudem noch gegen das Auseinanderbrechen der<br />

Eurozone. Die Konsequenz wird eine beschleunigte Erosion<br />

der Kaufkraft und des Vertrauens in das staatlich sanktionierte,<br />

ungedeckte Digitalbuchgeld und Kreditgeldsystem in<br />

Europa sein.<br />

Sieger dieses Währungskrieges<br />

sind die vom ökonomischen und<br />

politischen Establishment gehassten<br />

Rohstoffwährungen Gold und Silber.<br />

Gehasst, weil sie nicht auf Dauer manipulierbar und steuerbar<br />

sind und sich größtenteils ihrer Kontrolle entziehen.<br />

Doch Gold und Silber erfüllen eine wichtige Funktion während<br />

dieser Phase der ökonomischen Zäsur – als Parallel- und<br />

Reservewährungen. Die Tatsache, dass der Goldpreis zuletzt<br />

sogar während er Eskalation der Staatsschuldenkrise in<br />

einem Umfeld stark fallender Vermögenspreise neue Höchststände<br />

erklomm, zeigt, dass es für das Schicksal von Euro,<br />

US-Dollar und Yen keine Rolle spielt, ob diese Schuldenkrise<br />

in einem defl ationären Kollaps oder in einer Hyperinfl ation<br />

EUROSTÄRKE?<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Grafi k: Solit Kapital GmbH<br />

15<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Gutes Geld und schlechtes Geld


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Gutes Geld und schlechtes Geld<br />

ABB. 3<br />

EUROSTÄRKE?<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Grafi k: Solit Kapital GmbH<br />

endet. Das Vertrauen in diese Währungen erodiert in atemberaubendem<br />

Tempo, was zu einer Renaissance der monetären<br />

Edelmetalle führt – ungeachtet der entgegengerichteten<br />

medialen Stimmungsmache. Ein Leistungsnachweis in<br />

Sachen Kaufkraftstabilität über mehrere Jahrtausende lässt<br />

sich eben nicht einfach wegdiskutieren.<br />

In jüngster Zeit wird in den Medien oft von<br />

„Eurostärke“ gesprochen. Gemeint ist die Währungsrelation<br />

zu anderen ungedeckten Papierwährungen<br />

wie zum Beispiel dem US-Dollar oder<br />

dem Britischen Pfund. Allerdings wird hier eine<br />

unsolide Währung mit noch schlechteren Währungen<br />

verglichen – bezogen auf Staatsverschuldung,<br />

Defi zite und Strukturprobleme. Schaut man<br />

sich aber zum Beispiel den Euro im Vergleich zum<br />

Schweizer Franken an, einer klassischen Krisenwährung,<br />

dann wird an der Entwicklung der eidgenössischen<br />

Valuta die massive Fluchtbewegung<br />

aus dem Euroraum sichtbar. Schon seit Monaten<br />

fl iehen Griechen, Iren, Portugiesen, Spanier und<br />

sogar Deutsche aus der Gemeinschaftswährung<br />

in den relativ kleinen Währungsraum Franken. In<br />

griechischen Bankenkreisen ist bereits von Panik<br />

und „Bank-Run“ die Rede.<br />

ABB. 4<br />

Noch dramatischer fällt die Negativbilanz des Euro<br />

gegenüber der Rohstoffreservewährung Gold aus.<br />

Hier hat der Euro sogar Dreiviertel seines Wertes<br />

eingebüßt, und das in nur 11 Jahren (Abb. 3).<br />

Aber nicht nur gegenüber solider Währungen wertet<br />

der Euro massiv ab, auch gegenüber dem Wert<br />

von Waren und Dienstleistungen. Die Kaufkraft<br />

des Euro sinkt mit zunehmender Dynamik, ebenso<br />

wie die der Weltleitwährung US-Dollar (Abb. 4).<br />

Verwunderlich ist diese Entwicklung nicht, wenn<br />

man bedenkt, mit welcher Geschwindigkeit die<br />

digitalen Notenpressen der Zentralbanken in Japan,<br />

Großbritannien, China und vor allem den USA heiß<br />

laufen, um Geld in das Finanzsystem zu pumpen,<br />

das diese Überschussliquidität dann u.a. in Rohstoffe<br />

umleitet und schlussendlich die Güter- und<br />

Dienstleistungspreise in die Höhe treibt.<br />

Je mehr die Menschen in den nächsten Monaten und Quartalen<br />

diese Tatsachen begreifen, umso intensiver wird die<br />

Flucht in die letzten verbliebenen soliden Währungen sein<br />

– Gold und Silber «<br />

KAUFKRAFTVERLUST US-DOLLAR UND EURO<br />

beschleunigt sich wieder<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Grafi k: Solit Kapital GmbH<br />

16


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GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Renaissance der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

Eugen Maria Schulak / Herbert Unterköfler<br />

Die Renaissance<br />

der Österreichischen Schule<br />

der Nationalökonomie *<br />

18


DIE BEWEGTE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG DER LETZTEN JAHREN HAT DIE VERWENDUNGSHÄUFIGKEIT DES<br />

WORTES „KRISE“ DRASTISCH STEIGEN LASSEN. WAR ANFANGS NOCH ALLGEMEIN VON EINER „BANKENKRISE“ DIE<br />

REDE, SPRACH MAN BALD VON EINER „KREDITKRISE“ BZW. „LIQUIDITÄTS-“ ODER „REFINANZIERUNGSKRISE“. DIESE<br />

SEIEN, SO WAR SPÄTER IN DEN FEUILLETONS ZU LESEN, FOLGE EINER „REGULIERUNGSKRISE“, EINER „VERTRAU-<br />

ENSKRISE“ ODER GAR EINER UMFASSENDEN „BANKENSYSTEM-KRISE“.<br />

Später, als die symbiotischen Beziehungen zwischen<br />

den kreditfinanzierenden Banken und den überstrapazierten<br />

Staatshaushalten noch deutlicher zu Tage<br />

traten, wurde das Krisen-Vokabularium nochmals<br />

erheblich erweitert. Heute werden bereits „Staats-<br />

und Staatsfinanzierungskrisen“, „Wirtschafts- oder<br />

Wachstumskrisen“ oder überhaupt eine „Krise des<br />

Wohlfahrtsstaates“ konstatiert. Die Liste dieser<br />

Komposita ließe sich leicht fortsetzen. Dass sie<br />

laufend länger wird, dokumentiert unter anderem<br />

auch die Ratlosigkeit der wirtschaftswissenschaftlichen<br />

und wirtschaftspolitischen Akteure. Nimmt<br />

man deren Anspruch, wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

und Abläufe zu verstehen und in diese allenfalls<br />

steuernd eingreifen zu können, für bare Münze,<br />

dann ist die Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2008<br />

vor allem auch eine ernsthafte Krise der heutigen<br />

Wirtschaftswissenschaften. Vor diesem Hintergrund<br />

wird verständlich, warum das Interesse an alternativen<br />

Forschungsprogrammen im Allgemeinen und an<br />

der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

im Besonderen so deutlich zugenommen hat.<br />

In einem Rückblick ist daran zu erinnern, dass sich die Schule<br />

nach einer langen, annähernd 50jährigen wissenschaftlichen<br />

Blüte in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts mit ihren<br />

theoretischen Grundannahmen immer mehr im Widerspruch<br />

* ) Der folgende Beitrag ist die gekürzte und überarbeitete Wiedergabe eines Kapitels<br />

aus Eugen Maria Schulak / Herbert Unterköfler, Die Wiener Schule der Nationalökonomie.<br />

Eine Geschichte ihrer Ideen, Vertreter und Institutionen, herausgegeben<br />

von Hubert Christian Ehalt für die Wiener Vorlesungen, Dialogforum der Stadt Wien,<br />

Verlag Bibliothek der Provinz, 2. Auflage, Weitra 2010<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Renaissance der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

19<br />

zum herrschenden Zeitgeist gestellt sah. Heilsversprechende,<br />

kollektivistische Ideologien von rechts oder links bestimmten<br />

zusehends die Politik, die Gesellschaft und das intellektuelle<br />

Leben in Europa. Selbst in de-mokratisch gebliebenen<br />

Staaten war dieser Trend derart wirkmächtig, dass der anmaßende<br />

Anspruch von John Maynard Keynes (1883-1946), das<br />

künftige Wohl der Menschheit sichern zu können, eine eifrige<br />

Anhängerschaft fand. Als nach dem Anschluss 1938 die<br />

Österreichi-sche Schule schließlich unter äußerer Gewalteinwirkung<br />

zerfi el, befand sie sich bereits in einer akademischen<br />

Außenseiterrolle. Nach dem Zweiten Weltkrieg schienen die<br />

Ideen der Schule jegliche Strahlkraft und Aktualität verloren<br />

zu haben. Die Politik in den westlichen Ländern orientierte<br />

sich an den Ideen des Wohlfahrtsstaates und wurde<br />

von Volkswirtschaftern sekundiert, die eine Gesellschaft im<br />

Überfl uss (Galbraith 1959) versprachen.<br />

Heyek und Mises<br />

Es waren Friedrich A. von Hayek und vor allem Ludwig von<br />

Mises, die das Erbe der Österreichischen Schule in der neuen<br />

(amerikanischen) Umgebung nicht bloß am Leben zu erhalten<br />

vermochten, sondern mit einigen Mitstreitern und neuen<br />

Schülern sogar weiterentwickeln konnten. Hayek gewann<br />

in seiner Zeit an der London School of Economics Ludwig<br />

Lachmann (1906-1990) und George L.S. Shackle (1903-1992)<br />

als Schüler. Als er 1949 nach Chicago berufen wurde, wandte<br />

er sich jedoch vor allem dem Studium der institutionellen<br />

Rahmenbedingungen einer freien Gesellschaft zu und wurde<br />

den „Social Thoughts“ und nicht mehr den Wirtschaftswissenschaften<br />

zugerechnet (vgl. Boettke 1994, 613).


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Renaissance der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

Im Unterschied dazu arbeitet Ludwig von Mises nach seiner<br />

Ankunft in den USA in seinem angestammten Metier weiter.<br />

Als 64-Jähriger erhielt er 1945 eine Gastprofessor an der<br />

New York University, die er bis ins hohe Alter von 87 Jahren<br />

aktiv ausübte. Die Resonanz auf seine ersten beiden in den<br />

USA verlegten Bücher (Omnipotent Government, 1944 und<br />

Bureaucracy, 1944) war bescheiden. Human Action (1949)<br />

wurde jedoch ein großer Erfolg (vgl. Hülsmann 2007, 883-<br />

888). Wie schon 25 Jahre zuvor in Wien, gelang es Mises in<br />

New York abermals, einen nachhaltig wirksamen Schülerkreis<br />

um sich zu versammeln. Aus diesem ging etwa Israel<br />

M. Kirzner (geb. 1930) hervor, der in Market Theory and the<br />

Price System (1963), Methodological individualism, Market<br />

Equilibrium, and Market Process (1967) und Competition<br />

and Entrepreneurship (1973) eine umfassende Markt- und<br />

Unternehmertheorie vorlegte, welche die endogene Tendenz<br />

einer Volkswirtschaft zum Gleichgewicht mit Hilfe des<br />

unternehmerischen Handelns erklärte. Ein anderer Schüler,<br />

Hans F. Sennholz (1922-2007), übersetzte viele Schriften von<br />

Mises ins Englische und trug so zur frühen Verbreitung der<br />

geldtheoretischen Positionen der „Österreicher“ in den USA<br />

bei.<br />

Murray N. Rothbard<br />

Der bedeutendeste Mises-Schüler in der Neuen Welt wurde<br />

Murray N. Rothbard (1926-1995), später Professor an der<br />

University of Nevada in Las Vegas. Bereits mit seinem zweibändigen<br />

Frühwerk Man, Economy and State (1962) konnte<br />

Rothbard die Ansätze seines Lehrers insbesondere in der<br />

Geldtheorie, der Monopoltheorie und der Zins- und Kapitaltheorie<br />

weiter vertiefen. In America’s Great Depression<br />

(1963) legte er mit fundierten wirtschaftstheoretischen und<br />

historischen Kenntnissen dar, über welche Kanäle die für den<br />

künstlichen Boom in den „Goldenen 20ern“ verantwortlich<br />

zeichnende Infl ationierung vonstatten ging, die dann unvermeidlich<br />

im Börsencrash von 1929 mündete. Diese Deutung<br />

widerspricht bis heute der vorherrschenden, keynesianisch<br />

gefärbten Interpretation des „Schwarzen Donnerstags“. Mit<br />

seinem dogmenhistorischen Werk An Austrian Perspective<br />

on the History of Economic Thought (1995) legte Rothbard<br />

eine umfassende ökonomische Theoriegeschichte aus dem<br />

Blickwinkel der „Austrians“ vor. Immer wieder kritisierte<br />

er die aggressive Außenpolitik der USA, die Ausdehnung<br />

des Staates sowie die Beschneidung der Freiheitsrechte und<br />

20<br />

wurde so zu einem radikalen Vertreter der libertären Bewegung.<br />

Ungeachtet der wachsenden Schülerzahl galten bis Mitte<br />

der 60er Jahre die Austrians, vertreten durch Hayek oder<br />

Mises, den meisten etablierten Ökonomen bloß als historisches<br />

Relikt. Für die Vertreter der Schule waren die 50er<br />

und 60er Jahre „years in the wilderness“ (Zijp 1993, 73).<br />

Sie waren eine kleine Minderheit im akademischen Leben,<br />

deren wissenschaftliche Denkweise mit dem neoklassischen<br />

Paradigma inkompatibel war. Die drei Grundannahmen der<br />

Neoklassik (rationales Optimierungsverhalten, fi xe Präferenzordnung<br />

und Gleichgewicht), standen damals wie heute<br />

den Ausgangspositionen der Austrians (zweckgerichtetes<br />

Handeln, individuelle Präferenzen und dynamische Prozesse)<br />

diametral entgegen (vgl. Boettke 1994, 602 und 604).<br />

Darüber hinaus lehnten die Austrians eine mathematische<br />

Behandlung nationalökonomischer Probleme grundsätzlich<br />

ab, denn „im Gebiete des Handelns“ gäbe es „keine Maßeinheit<br />

und kein Messen“ (vgl. Mises 1953, 663).<br />

Bei der Wiedergeburt der<br />

Österreichischen Schule als<br />

Modern Austrian Economics<br />

spielten eine Reihe von historischen<br />

Rückbesinnungen auf die zentralen<br />

Protagonisten und die wesentlichen<br />

Themen der Schule eine nicht<br />

geringe Rolle.<br />

So erinnerte 1967 der einfl ussreiche englische Ökonom John<br />

Richard Hicks (1904-1989) an die entscheidenden Auseinandersetzungen<br />

zwischen Hayek und Keynes zu Beginn der<br />

30er Jahre, die er als „wirkliches Drama“ bezeichnete, und<br />

rehabilitierte Hayeks damals unterlegene Position (Hicks<br />

1967, 203). Ein Jahr später gab Hayek die gesammelten<br />

Schriften von Carl Menger in vier Bänden heraus (Hayek<br />

1968). Die 100-Jahr-Feier zur Veröffentlichung von Carl Mengers<br />

Grundsätze 1971, die Würdigungen von Mises’ Lebenswerk<br />

anlässlich seines Todes 1973 sowie Hayeks Nobelpreis


für Wirtschaftswissenschaften 1974 zogen ein wachsendes<br />

Interesse für die reichhaltige Hinterlassenschaft der Österreichischen<br />

Schule nach sich. Diese Rückbesinnung auf die<br />

Wurzeln leitete eine völlige Neubewertung von Carl Menger<br />

ein, die bis heute noch nicht abgeschlossen ist (vgl. Jaffe<br />

1976; zuletzt Hagemann et al. 2010). In weiterer Folge wurden<br />

auch die Differenzen innerhalb der „alten“ Österreichischen<br />

Schule klarer herausgearbeitet, so etwa die methodologischen<br />

Unterschiede zwischen Menger und Böhm-Bawerk<br />

(1851-1914) (vgl. Gloria-Palermo 1999, 39-50) sowie zwischen<br />

Menger und Friedrich von Wieser (1851-1926) (vgl. Hoppe/<br />

Salerno 1999). Seit den 1990er Jahren wird zudem eine Kontroverse<br />

darüber geführt, ob Hayek zur Theorie von Mises<br />

in Opposition oder in Übereinstimmung steht (vgl. Salerno<br />

2002, 119f. und Boettke 1994, 613).<br />

Zur wachsenden Attraktivität der Austrians trug auch der<br />

Umstand bei, dass ab den 1970er Jahren das neoklassischkeynesianische<br />

Paradigma angesichts der realwirtschaftlichen<br />

Entwicklung mehrfach in eine veritable Interpretationskrise<br />

geriet und folglich alternative Erklärungsmodelle<br />

wieder mehr Gehör fanden. Entgegen den Annahmen der<br />

neoklassischen Lehrbücher etwa sahen sich die Industrieländern<br />

gleichzeitig mit einer Infl ation und einer hohen Arbeitslosigkeit<br />

konfrontiert. Die Austrians konnten darauf hinweisen,<br />

dass es der Neoklassik mit ihrem Gleichgewichtsmodell,<br />

ihrer Vernachlässigung dynamischer Marktprozesse, ihrer<br />

Außerachtlassung von subjektiven Informationen,<br />

von Wissen und von Lernen<br />

sowie ihrem uneingeschränkten Gebrauch<br />

makroökonomischer Aggregate gar nicht<br />

möglich sein könne, zu einem fundierten<br />

Verständnis der realen Wirtschaft zu<br />

gelangen. Im Unterschied dazu stünde<br />

den Austrians ein „sehr viel realistischeres, kohärenteres<br />

und reicheres Paradigma“ zur Verfügung (Huerta de Soto<br />

2007, 120f.). Als dann im Jahre 1989 die kommunistischen<br />

Regime Osteuropas in sich zusammenbrachen, war dies eine<br />

weitere Bestätigung der „Österreicher“, die seit den 20er<br />

Jahren die Verwirklichung des Sozialismus für eine logische<br />

Unmöglichkeit hielten (vgl. Mises 1922, 443). Obwohl<br />

Hayek und Mises in der so genannten „Kalkulationsdebatte“<br />

diese Position über mehrere Jahrzehnte hinweg mit überzeugenden<br />

Argumenten vertreten hatten, war just in der 1989er<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Renaissance der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

Aufl age eines weltweit verbreiteten Lehrbuchs zu lesen, dass<br />

eine Planwirtschaft theoretisch und praktisch durchaus funktionsfähig<br />

sei (Samuelson/Nordhaus 1989, 837).<br />

Austrian Economics<br />

Vor diesem Hintergrunde wuchs das akademische Netzwerk<br />

der Austrians in den letzten Jahrzehnten beständig an<br />

und strahlt seit den 80er Jahren von den USA aus in alle<br />

Welt. Eigene Lehrstühle für „Austrian Economics“ wurden<br />

zuerst an der New York University und an der George Mason<br />

University in Fairfax (Virginia) eingerichtet; später folgten<br />

andere Universitäten und Lehranstalten 1 oder es wirkten an<br />

ihnen Ökonomen im Sinne der „Österreicher“. 2 Im Jahre 1982<br />

inititiierte Llewellyn H. Rockwell, Jr. (*1944) mit Unterstützung<br />

von Margit von Mises und Murray N. Rothbard die<br />

Gründung des Ludwig von Mises Institutes (heute mit Sitz<br />

in Auburn/Alabama). Als wissenschaftliche Fachzeitschrift<br />

standen von 1987-1997 das Review of Austrian Economics,<br />

und als dessen Nachfolger bis heute The Quarterly Journal<br />

of Austrian Economics und Review of Austrian Economics<br />

zur Verfügung.<br />

Außerhalb der USA wirkten bzw. wirken Wirtschaftswissenschafter,<br />

Philosophen und Publizisten in der Tradition<br />

der Austrians in Großbritannien (Stephan Littlechild, Norman<br />

B. Barry †), in Holland (Gerrit Meijer, Auke Leen), in<br />

Italien (Raimondo Cubeddu, Enrico Collombatto, Michele<br />

Im Unterschied dazu stünde den Austrians ein<br />

„sehr viel realistischeres, kohärenteres und<br />

reicheres Paradigma“ zur Verfügung<br />

21<br />

Cangiani), in Frankreich (Jörg Guido Hülsmann, Pascal<br />

Salin, Jacques Garello, Gerard Bramoulle, Philippe Nataf,<br />

Antoine Gentier, Georges Lane, Nikolay Gertchey, Richard<br />

Arena), in Portugal (Jose Manuel Moreira), in Spanien (Jesus<br />

Huerta de Soto, Rubio de Urquia, Jose Juan Franch, Angel<br />

1) Loyola University (New Orleans), University of Missouri in Columbia (Missouri),<br />

Pace University (New York), Florida State University in Tallahassee (Florida), Auburn<br />

University (Alabama), University of Nevada (Las Vegas), University of Buffalo sowie<br />

Grove City College in Pennsylvania.<br />

2) So etwa Don Lavoie, Sanford Ikeda, George Selgin, Roger Garrison, Bruce Caldwell,<br />

Richard Langlois, Stephan Boehm, Uskali Maki, Frederic Sautet, David Harper,<br />

Mario J. Rizzo, Peter Boettke, Don Boudreaux, Karen I. Vaughn, Walter Block, Thomas<br />

DiLorenzo, Peter G. Klein, Joseph T. Salerno, Jeffrey Herbener, Bruce Benson,<br />

Randal Holcombe, Roger Garrison, Roderick Long, Mark Thornton u.a.


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Renaissance der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

Rodriquez, Oscar Vara, Javier Aranzadi del Cerro, Gabriel<br />

Calzada), in Tschechien (Josef Šima, Dan Stastny, Jan Havel)<br />

sowie in Japan (Yukuhiro Ikeda, Kiichiro Yagi, Jun Kobayashi,<br />

Tamotso Nishizawa, Tsutomu Hashimoto). In Deutschland<br />

besteht kein eigener „österreichischer“ Lehrstuhl, doch<br />

eine Reihe von Fachleuten und Publizisten identifi zieren sich<br />

mit dem Forschungsprogramm der Austrians (vgl. Aufl istung<br />

bei Baader 2007, 120; anzuführen ist zusätzlich noch Thorsten<br />

Polleit). In Österreich wurden in den letzten Jahren zur<br />

Österreichischen Schule Beiträge vor allen von Karl Milford<br />

und Hansjörg Klausinger und eigenständige Publikationen<br />

von Rahim Taghizadegan (Wirtschaft wirklich verstehen,<br />

2011), Gregor Hochreiter (Krankes Geld – kranke Welt, 2010)<br />

sowie von den Autoren dieses Artikels verfasst.<br />

Führenden Vertreter der „revitalisierten“ Österreichischen<br />

Schule<br />

Die führenden Vertreter der „revitalisierten“ Österreichischen<br />

Schule im Gewande der Austrian School of Economics<br />

in Europa sind heute Hans-Hermann Hoppe, Jörg Guido<br />

Hülsmann und Jesus Huerta de Soto.<br />

Hans-Hermann Hoppe (geb. 1949), ein gebürtiger Deutscher,<br />

der seine Dissertation in Philosophie bei Jürgen Habermas<br />

(geb. 1929) schrieb, ging bereits früh zu Studienzwecken in<br />

die USA. Er war langjähriger Schüler Murray N. Rothbards<br />

Bekannt wurde Huerta de Soto auch für seine<br />

These, dass die spanische Spätscholastik als Vorläufer<br />

der Österreichischen Schule zu gelten habe<br />

und lehrte von 1986 bis 2008 an der University of Nevada. In<br />

seiner Kritik der kausalwissenschaftlichen Sozialforschung<br />

(1983) legte er dar, dass kausalwissenschaftliche Sozialforschung<br />

logisch unmöglich sei, da sie mit der von jedem Wissenschafter<br />

implizit als gültig anerkannten und argumentativ<br />

nicht wider-spruchsfrei zu bestreitenden Aussage, man<br />

könne lernen, unvereinbar ist. Die Ökonomie könne daher<br />

keine empirische Sozialwissenschaft sein, sondern müsse als<br />

apriorische Handlungswissenschaft begriffen werden. In A<br />

Theory of Socialism and Capitalism (1989) defi nierte Hoppe<br />

den Sozialismus als ein institutionalisiertes Verfahren der<br />

22<br />

Aggression gegen das Eigentum, als ein zutiefst unmoralisches<br />

Gesellschaftssystem, das keinesfalls einer „natürlichen<br />

Ordnung“ entspreche. Dieser Grundgedanke wurde in Demokratie,<br />

der Gott der keiner ist (2003, engl. 2001) weiter ausgebaut<br />

und um eine grundlegende Demokratiekritik erweitert.<br />

Hoppe schrieb zahlreiche Bücher und Artikel zu theoretischen<br />

Fragestellungen der Austrians sowie zur Naturrechtsethik,<br />

aber auch wider die vorherrschenden ökonomischen<br />

Irrtümer mit den Schwerpunkten „Geldtheorie“ und „öffentliche<br />

Güter“. 2006 begründete er die Property and Freedom<br />

Society, die sich der intellektuellen Radikalitat in der Mises-<br />

Rothbard-Tradition verpfl ichtet fühlt.<br />

Der an der Universite d’Angers lehrende deutschstämmige<br />

Ökonom Jörg Guido Hülsmann (geb. 1966) wies mit A Theory<br />

of Interest (2002) die Zinsdebatte in eine neue Richtung.<br />

So spiegle der Zins die sich aus der Logik des Handelns ergebende<br />

Wertdifferenz zwischen Zielen und Mitteln wider. Im<br />

Unterschied zu Böhm-Bawerk und Mises führte Hülsmann<br />

den Zins somit nicht mehr auf den Faktor Zeit zurück. In<br />

seinen Arbeiten zum Geldproblem betont Hülsmann, dass<br />

die Vertreter der subjektivistischen Wertlehre bislang zu sehr<br />

den materiellen Aspekt, d.h. das Ökonomische im engeren<br />

Sinne, herausgestrichen hatten. In Die Ethik der Geldproduktion<br />

(2007) defi nierte er Infl ation demnach als jenen Teil<br />

der Geldproduktion, der der Verletzung von Eigentumsrechten<br />

entspringt, und siedelte die Problematik<br />

vorrangig in der Ethik an. Ganz<br />

generell, so Hülsmann, würden Staatseingriffe<br />

in das Geldwesen eine stets<br />

perverse Eigendynamik erzeugen, die<br />

letztlich entweder zur Zerstörung der<br />

Währung oder in die völlige Staatsaufsicht<br />

führt. Mit The Last Knight of Liberalism (2007) legte<br />

er unter Verwendung bisher nicht zugänglicher Quellen eine<br />

umfassende Biographie von Ludwig von Mises vor.<br />

An der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid lehrt Jesus<br />

Huerta de Soto (geb. 1956), ein führender Ökonom in der<br />

Tradition Hayeks. Der studierte Wirtschaftswissenschafter,<br />

Jurist und Versicherungsmathematiker verfasste ein<br />

umfassendes Grundlagenwerk zur österreichischen Geld-<br />

und Konjunkturtheorie (Geld, Bankkredit und Konjunkturzyklus,<br />

2011, span. 1998). Ein weiterer Schwerpunkt seiner


Arbeit liegt bei der Erforschung kreativer, unternehmerisch<br />

getriebener Marktprozesse (The Theory of Dynamic Effi ciency,<br />

2008). Bekannt wurde Huerta de Soto auch für seine<br />

These, dass die spanische Spätscholastik als Vorläufer der<br />

Österreichischen Schule zu gelten habe, blieb das entscheidende<br />

„missing-link“ zwischen der scholastischen Tradition<br />

und den „Österreichern“ allerdings bislang schuldig.<br />

Das neuerwachte Interesse an der Österreichischen Schule<br />

und an ihrer modernen Spielart, der Austrian School of<br />

Economics, hat in den letzten Jahren zu einer Vervielfachung<br />

diesbezüglicher Publikationen, Vorträge und Kongresse<br />

sowie zur Gründung einschlägiger Foschungsinstitute,<br />

Gesellschaften und Diskussionszirkeln geführt. Die<br />

Stellungsnahmen der Austrians zur Theorie des Geldes, des<br />

Kredites und der Finanzmärkte sind von besonderer Aktualität.<br />

Weitere Schwerpunkte der Untersuchungen gelten der<br />

Theorie des institutionellen Zwanges, der Preistheorie, der<br />

Monopol- und Wettbewerbstheorie-, sowie der Wohlfahrtsökonomie<br />

und ihren Folgen. Andere fruchtbare Betätigungsfelder<br />

liegen in der Neuen Institutionenökonomik, in der Subdisziplin<br />

„Recht und Ökonomie“ sowie in der Analyse von<br />

Literaturhinweise<br />

Baader (2007): Baader, Roland, Geld, Gold und Gottspieler. Am<br />

Vorabend der nächsten Weltwirtschaftskrise. Resch Verlag, 2.<br />

Aufl age 2005 [2004], Neudruck 2007<br />

Boettke (1994): Boettke, Peter J., Alternative path forward for<br />

Austrian economics, in: ders. (Hrsg.), The Elgar Companion to<br />

Austrian Economics, Edward Elgar, Chaltenham UK - Northhampton<br />

USA 1994, 601-615<br />

Galbraith (1959): Galbraith, John Kenneth, Gesellschaft im<br />

Überfl uß. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf.,<br />

Müchen-Zürich 1959<br />

Gloria-Palermo (1999): Gloria-Palermo, Sandye, The Evolution<br />

of Austrian Economics. From Menger to Lachmann, Rout-legde<br />

Press, London-New York 1999<br />

Hagemann et alt (2010), Hagemann, Harald, Nishizawa Tamotsu,<br />

Ikeda Yukihiro (eds), Austrian Economics in Transition: From Carl<br />

Menger to Friedrich Hayek, Palgrave Macmillan, New York 2010<br />

Hayek (1935): Hayek, Friedrich A., The Nature and History of the<br />

Problem, in: ders. (Hrsg.), Collectivist Economic Planning, Routledge<br />

Press, London 1935, 1-40<br />

Hayek (1968): Hayek, Friedrich A., Einleitung, in: ders. (Hrsg.),<br />

Carl Menger,Gesammelte Werke, Bd.1, Grundsätze der Volkswirtschaftslehre<br />

(1871), J.C.B. Mohr, 2. Aufl ., Tübingen 1968,<br />

VII-XXXVI<br />

Hicks (1967): Hicks, John R., The Hayek Story, in: ders., Critical<br />

Essays in Monetary Theory, Clarendon Press, Oxford 1967<br />

Hochreiter (2010), Hochreiter, Gregor, Krankes Geld, kranke<br />

Welt. Analyse und Therapie der globalen Depression. Mit einem<br />

Vorwort von Roland Baader, Resch Verlag, Gräfelfi ng 2010<br />

Hoppe (1983): Hoppe, Hans-Hermann, Kritik der kausalwissenschaftlichen<br />

Sozialforschung: Untersuchungen zur Grundlegung<br />

von Soziologie und Ökonomie, Verlag für Sozialwissenschaften,<br />

Opladen 1983<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Renaissance der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

Hoppe (1989): Hoppe, Hans-Hermann, A Theory of Socialism and<br />

Capitalism. Kluwer Academic Publishers, Norwell 1989<br />

Hoppe (2003) : Hoppe, Hans-Hermann, Demokratie. Der Gott der<br />

keiner ist, aus dem Amerikanischen von Robert Grötzinger, Edition<br />

Sonderwege bei Manuscriptum, Leipzig 2003<br />

Hoppe/Salerno (1999): Hoppe, Hans-Hermann u. Salerno,<br />

Joseph T., Friedrich Wieser und die moderne Österreichische<br />

Schule der Nationalökonomie, in: Hax, Herbert (Hrsg.), Vademecum<br />

zu einem Klassiker der Neuen Österreichischen Schule,<br />

Verlag Wirtschaft und Finanzen, Dusseldorf 1999, 105-134<br />

Huerta de Soto (2007): Huerta de Soto, Jesus, Die Österreichische<br />

Schule der Nationalökonomie – Markt und unternehmerische<br />

Kreativität, Friedrich August v. Hayek Institut, Wien 2007<br />

(span. 2000)<br />

Huerta de Soto (2007): Huerta de Soto, Jesus, The Theory of<br />

Dynamic Effi ciency. Routledge, New York 2008<br />

Hülsmann (2002): Hülsmann, Jorg Guido, A Theory of Interest,<br />

in: The Quarterly Journal of Austrian Economics, Bd.5, Nr.4, Winter<br />

2002, 77-110<br />

Hülsmann (2007a): Hülsmann, Jorg Guido, The Last Knight of<br />

Liberalism. An Intellectual Biography of Ludwig von Mises, Ludwig<br />

von Mises Institut, Auburn 2007<br />

Hülsmann (2007b): Hülsmann, Jorg Guido, Die Ethik der Geldproduktion.<br />

Edition Sonderwege bei Manuskriptum, Waltrop-<br />

Leipzig 2007<br />

Jaffé (1976): Jaffe, William, Menger, Jevons and Walras DeHomogenized,<br />

in: Economic Inquiry, 14, 1976, 511-523<br />

Kirzner (1963): Kirzner, Israel M., Market Theory and the Price<br />

System, D. van Nostrand Comp., Princeton 1963<br />

Kirzner (1973): Kirzner, Israel M., Competition and Entrepreneurship,<br />

University of Chicago Press, Chicago 1973<br />

Kirzner (1967): Kirzner, Israel M., Methodological individualism,<br />

marked equilibrium, and market process Market, New York University,<br />

New York 1967<br />

Menger (1871): Menger, Carl, Grundsätze der Volkswirthschafts-<br />

23<br />

Recht und Ethik (vgl. Huerta de Soto 2007 [2000], 124-127<br />

und Boettke 1994, 608-611). Ungeachtet der Vielfältigkeit<br />

und Diversität dieser Beiträge lässt das aktuelle Forschungsprogramm<br />

der Modern Austrians den ursprünglichen Themenkanon<br />

der „alten“ Österreichischen Schule immer noch<br />

deutlich erkennen. Allein dies ist ein nachdrücklicher Beweis<br />

für dessen erstaunliche Langlebigkeit und Frische. «<br />

Dr. Eugen Maria Schulak<br />

schulak@philosophische-praxis.at<br />

Dr. Herbert Unterköfl er<br />

herbert_unterkoefl er@msn.com<br />

lehre, Wilhelm Braumuller, Wien 1871<br />

Mises (1922): Mises, Ludwig, Die Gemeinwirtschaft. Untersuchungen<br />

über den Sozialismus, Gustav Fischer Verlag, Jena 1922<br />

Mises (1944): Mises, Ludwig v., Omnipotent Government. The<br />

Rise of the Total State and Total War. Yale University Press,<br />

New Haven/CT 1944<br />

Mises (1944): Mises, Ludwig v., Bureaucracy. Yale University<br />

Press, New Haven/CT 1944<br />

Mises (1949]: Mises, Ludwig v., Human Action. A Treatise on Economics,<br />

Yale University Press, New Haven/CT 1949<br />

Mises (1953): Mises, Ludwig v., Bemerkungen über die mathematische<br />

Behandlung nationalökonomischer Probleme, in: Studium<br />

Generale, Zeitschrift für die Einheit der Wissenschaften<br />

im Zusammenhang ihrer Begriffsbildungen und Forschungsmethoden,<br />

Jg.6, Springer Verlag, Berlin-Göttingen-Heidelberg<br />

1953, 662-665<br />

Rothbard (1962): Rothbard, Murray N., Man, Economy, and<br />

State. A Treatise On Economic Principles, D. D. van Nostrand<br />

Comp., New York 1962<br />

Rothbard (1963): Rothbard, Murray N., America’s Great Depression,<br />

D. van Nostrand Comp., New York 1963<br />

Rothbard (1995): Rothbard, Murray N. , An Austrian Perspective<br />

on the History of Economic Thought. Edward Elgar Publishing,<br />

Cheltenham/UK 1995<br />

Samuelson/Nordhaus (1989), Samuelson Paul. A and Nordhaus,<br />

William N., Economics, 13th edition, McGraw-Hill, New York 1989<br />

Salerno (2002): Salerno, Joseph T., The Rebirth of Austrian Economics<br />

– In theLight of Austrian Economics, in: The Quarterly<br />

Journal of Austrian Economics, Bd.5, Nr.4, Winter 2002, 111-128<br />

Taghizadegan (2011), Taghizadegan, Rahim, Wirtschaft wirklich<br />

verstehen. Einführung in die Österreichische Schule der Ökonomie.<br />

FinanzBuch Verlag, München 2011<br />

Zijp (1993): Zijp, Rudy van, Austrian and New Classical Business<br />

Cycle Theories. A Comparative Study Through the Method<br />

of Rational Reconstruction, Edward Elgar, Aldershot 1993


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Wenn Währungen scheitern „Geldanlage in der Hyperinfl ation“<br />

Andreas Otto<br />

Wenn Währungen scheitern<br />

„Geldanlage in der Hyperinfl ation“<br />

26


WER AN HYPERINFLATION DENKT, HAT DICKE GELDBÜNDEL UND EINE GELDSCHWEMME VOR AUGEN. TATSÄCHLICH<br />

BLEIBT DAS GELD IN EINER HYPERINFLATION KNAPP. DIESER SCHEINBARE WIDERSPRUCH LÖST SICH AUF, SOBALD<br />

MAN VERSTEHT, DASS MIT EXZESSIV GEDRUCKTEM GELD DIE SCHULDEN EINES ÜBERSCHULDETEN STAATES BEGLI-<br />

CHEN WERDEN. ERST DER GELDMANGEL AUF STAATSEBENE FÜHRT ZUM ANWERFEN DER NOTENPRESSE. ANDERN-<br />

FALLS KÄME ES ZUM STAATSBANKROTT.<br />

Die Aufblähung der Geldmenge führt zur allgemeinen<br />

Teuerung. Löhne und Gehälter passen sich den steigenden<br />

Preisen an, doch immer mit Verzögerung. Die<br />

Kaufkraft der Bevölkerung geht zurück. Irgendwann<br />

beginnen die Menschen einen immer schnelleren Verfall<br />

der Währung zu antizipieren und geben ihr Geld so<br />

schnell wie möglich wieder aus. Die Umlaufgeschwindigkeit<br />

des Geldes steigt. Letztlich steigen die Preise<br />

sogar schneller als die Geldmenge, was Ökonomen oft<br />

in Erstaunen versetzt. Der Teufelskreis wird erst nach<br />

dem Zusammenbruch der Währung mit einer Währungsreform<br />

beendet.<br />

Hyperinfl ationen führen zu einer Verschiebung der Preisverhältnisse.<br />

Nominal verteuern sich alle Waren, doch einige<br />

Preise steigen viel schneller als andere. Nahrungsmittel und<br />

Energie, die zum Leben unbedingt notwendig sind, werden<br />

immer nachgefragt und bleiben nicht nur nominal sondern<br />

auch real teuer. Auf Luxusgüter können die Menschen in<br />

schlechten Zeiten dagegen verzichten. Deren Preise steigen<br />

nominal zwar ebenfalls, doch real, d.h. infl ationsbereinigt,<br />

fallen sie. Da kaum jemand bereit ist, noch Kredite zu vergeben,<br />

die in wertlosem Geld zurückgezahlt werden, sinkt<br />

die Nachfrage nach Gütern, die normalerweise kreditfi nanziert<br />

werden. Die Preise für diese Güter fallen real ebenfalls.<br />

Staatliche Preis- und Kapitalkontrollen verzerren das Preisgefüge<br />

noch zusätzlich.<br />

Eine Anlagestrategie, die sich an einem Hyperinfl ationsszenario<br />

ausrichtet, sollte berücksichtigen, dass Einkommen aus<br />

Vergütung für Arbeit ebenso wie Einkommen aus investiertem<br />

Kapital (Dividenden, Zinsen, Mieterträge) real schrumpfen<br />

werden. Eine Ergänzung des Einkommens durch Verkäufe<br />

während der Infl ationszeit kann dann hilfreich sein<br />

oder sogar notwendig werden. Die andere Herausforderung<br />

besteht darin, Vermögen (Kaufkraft) in die Zeit nach der<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Wenn Währungen scheitern „Geldanlage in der Hyperinfl ation“<br />

27<br />

Währungsreform hinüberzuretten, um für den Neuanfang<br />

möglichst gute Karten zu haben. Um beide Anlageziele zu<br />

erfüllen, müssen Geldanlagen nicht nur wertbeständig sondern<br />

auch fungibel (handelbar) sein.<br />

Aktien<br />

Aktien verkörpern Miteigentum an Unternehmen, also auch<br />

Miteigentum an Industrieanlagen, Bodenschätzen usw. In<br />

diesem Sinne besitzen sie Sachwertcharakter und sind entsprechend<br />

wertbeständig. Solange die Börsen nicht geschlossen<br />

sind, sind Aktien fungibler als viele andere Anlagen. Die<br />

Kursfeststellung erfolgt vergleichsweise transparent. In der<br />

Hochinfl ation zählt fast ausschließlich der materielle Substanzwert<br />

eines Unternehmens. Klassische Bewertungskriterien<br />

wie KGV oder FCF, die sich an Gewinnen und Dividenden<br />

orientieren, werden vorübergehend außer Kraft gesetzt.<br />

Minengesellschaften und Industrieunternehmen sollten im<br />

Infl ationsportfolio höher gewichtet sein, Finanzwerte und<br />

Handelsunternehmen entsprechend niedriger. Die Gefahr<br />

einer Konfi szierung ist bei inländischen Aktien gering, bei<br />

ausländischen allerdings höher. Bei einigen Branchen (Versorger)<br />

besteht die Gefahr der Verstaatlichung mit unzureichender<br />

Entschädigung der Aktionäre. Da die Realwirtschaft<br />

unter der infl ationären Depression leidet, können die Kurse<br />

infl ationsbereinigt auch nachgeben. Zwar schlugen deutsche<br />

Aktien 1923, im letzten Infl ationsjahr, sogar Gold, doch nur<br />

weil Aktien mangels Alternativen als kurzfristiges Wertaufbewahrungsmittel<br />

dienten. Edelmetalle waren so gut<br />

wie nicht im Umlauf, ihr Besitz zuletzt unter Strafe gestellt.<br />

Aktien konnte man problemlos kaufen und wenn man Geld<br />

brauchte, auch schnell wieder verkaufen. Die aus diesem<br />

Grunde höhere Nachfrage war für deutsche Aktien 1923 der<br />

Kurstreiber. In den Infl ationen der neueren Zeit, z.B. denen<br />

in Argentinien oder Osteuropa, übernahmen Dollars oder<br />

D-Mark diese Funktion. Aktien schlugen sich nicht so gut.<br />

Aufgrund ihrer hohen Fungibilität und des geringen Konfi s-


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Wenn Währungen scheitern „Geldanlage in der Hyperinfl ation“<br />

ABB.<br />

INFLATIONSMATRIX<br />

� Nicht geeignet<br />

�� Wenig geeignet<br />

��� Bedingt geeignet<br />

���� Gut geeignet<br />

����� Ausgezeichnet geeignet<br />

Aktien<br />

Immobilien<br />

Kunst,<br />

Schmuck,<br />

Antiquitäten,<br />

Sammlungen<br />

Erhalt der<br />

Kaufkraft<br />

während der<br />

Infl ation<br />

���<br />

(����� in<br />

der Endphase<br />

möglich)<br />

���/��<br />

(eigengenutzt<br />

/ vermietet,<br />

fremdfi -<br />

nanziert)<br />

Kaufkrafterhalt<br />

bis nach<br />

Währungsreform<br />

Fungibilität<br />

�� ����1)<br />

���/��<br />

(eigengenutzt<br />

/ vermietet,<br />

fremdfi -<br />

nanziert)<br />

zierungsrisikos eignen sich Aktien besonders zur Aufbesserung<br />

des Einkommens während der Infl ation, weniger als<br />

langfristiges Mittel zum Kaufkrafterhalt. Sie gehören unbedingt<br />

in ein diversifi ziertes Infl ationsportfolio.<br />

Immobilien<br />

„Betongold“ gilt vielen Deutschen als Infl ationsanlage<br />

schlechthin. Den größten Vorteil bieten abbezahlte, eigengenutzte<br />

Immobilien, die einen frei gestaltbaren Ort zum<br />

Leben bieten und deren Garten zur ergänzenden Nahrungsversorgung<br />

in Krisenzeiten genutzt werden kann. Kreditfi -<br />

nanzierte, vermiete Immobilien haben dagegen viele Nachteile.<br />

Da Darlehn in Zeiten hoher Infl ation entweder nicht<br />

erschwinglich oder nicht verfügbar sind, bricht die kredit-<br />

�<br />

28<br />

1) Bei funktionierenden Märkten<br />

2) Höher, wenn Silber temporär als Geld funktioniert<br />

Erträge zur<br />

Einkommensergänzung<br />

durch Verkauf,<br />

Dividenden<br />

gering bis<br />

negativ<br />

Konfi szierungsrisiko<br />

gering (inländische<br />

A.) mittel<br />

(ausländische<br />

A.)<br />

gering<br />

�� �� ��� durch Verkauf gering-mittel<br />

Gold ����� ����� ����<br />

durch Verkauf<br />

möglich, aber<br />

nicht empfl<br />

ehlenswert<br />

mittel<br />

Silber ����� �� ��� 2) durch Verkauf gering-mittel<br />

Anleihen �<br />

�<br />

(����� bei<br />

nach einer<br />

Währungsreform<br />

gekauften<br />

Anleihen)<br />

��� 1)<br />

Rendite<br />

bleibt unter<br />

Kursverlusten<br />

nicht vorhanden(inländische),<br />

mittel<br />

(ausländische)<br />

Papiere<br />

Günstigster<br />

K-Zeitpunkt<br />

Von der Infl ation,<br />

während<br />

der I. als Liquiditätsspeicher<br />

Während der<br />

Infl ation oder<br />

nach erfolgreicherWährungsreform<br />

(Schnäppchen)<br />

Während<br />

und nach<br />

der Infl ation<br />

(Schnäppchen)<br />

Von der<br />

Infl ation<br />

Von der<br />

Infl ation<br />

Nach erfolgreicherWährungsreform<br />

Günstigster<br />

VK-Zeitpunkt<br />

Während<br />

und nach der<br />

Infl ation<br />

Von der<br />

Infl ation<br />

(heute)<br />

Während der<br />

Infl ation<br />

Nach erfolgreicherWährungsreform<br />

Während der<br />

Infl ation<br />

Von der<br />

Infl ation<br />

(heute)<br />

basierte Nachfrage nach Immobilien ein, was Druck auf die<br />

infl ationsbereinigten Preise bedeutet. Eine staatlich verordnete<br />

Deckelung der Mieten, die Wohnraum für Geringverdiener<br />

erschwinglich halten soll, bedeutet bei hohen Infl ationsraten<br />

sinkende reale Mieteinnahmen. Notwendige<br />

Instandhaltungskosten und Versicherungen unterliegen der<br />

Teuerung aber in vollem Umfang. So können sogar reale Verluste<br />

entstehen. Die Immobilie, die Einkommen generieren<br />

sollte, entwickelt sich dann zur Kostenfalle. Sind Immobilien<br />

generell schon nicht sehr fungibel, so ist eine Immobilie mit<br />

Sanierungsstau während einer Hyperinfl ation gar nicht mehr<br />

verkäufl ich. Mit Lastenausgleich, Vermögens- und Hypothekengewinnabgaben,<br />

wie sie die Währungsreformen 1923/24<br />

und 1948 jeweils nach sich zogen, wurden Immobilienbesit-


zer auch noch Jahre später belastet. Für viele Menschen ist<br />

die Immobilie der größte Vermögensposten. Für sie entsteht<br />

ein Klumpenrisiko und eine ausbalancierte Streuung des Vermögens<br />

wird verhindert. Aufgrund der geringen Fungibilität<br />

und ihres relativ hohen, nicht teilbaren Wertes sind Immo-<br />

Gold und Silber gelten zu Recht seit Jahrtausenden<br />

als die Anlagen, mit denen man einen Währungszusammenbruch<br />

am besten übersteht.<br />

bilien für die Supplementierung des Einkommens während<br />

der Infl ationszeit kaum geeignet. Wegen der zu erwartenden<br />

realen Wertverluste und der Gefahr eines Lastenausgleichs<br />

eignen sie sich aber auch nicht besonders gut, um Vermögen<br />

bis in die Zeit nach der Währungsreform zu erhalten.<br />

Besonders kreditfi nanzierte, vermietete Immobilien sind als<br />

Infl ationsschutz fragwürdig. Diejenigen, die es schaffen, ihre<br />

Kaufkraft zu erhalten, können allerdings während und nach<br />

einer Hochinfl ationszeit Immobilien zu Schnäppchenpreisen<br />

erwerben. Hier bieten sich Chancen bei richtigem<br />

Timing.<br />

Edelmetalle<br />

Gold und Silber gelten zu Recht seit Jahrtausenden als<br />

die Anlagen, mit denen man einen Währungszusammenbruch<br />

am besten übersteht. Doch zwischen den beiden<br />

Metallen, die oft in einem Atemzug genannt werden,<br />

gibt es wichtige Unterschiede. Silber, das Gold des kleinen<br />

Mannes, wird länger für die Massen erschwinglich<br />

sein als Gold. Silber wird stark von der Industrie nachgefragt,<br />

was momentan die Kurse stützt, sich bei einem<br />

Konjunkturabschwung aber negativ bemerkbar machen<br />

wird. Zumindest in der Frühphase einer galoppierenden<br />

Infl ation sollte Silber Gold outperformen. In der Endphase<br />

einer Hyperinfl ation und nach einer Währungsreform<br />

wird sich Silber aber voraussichtlich viel schlechter<br />

schlagen als Gold. Im Gegensatz zu Silber hat Gold heute<br />

noch monetären Charakter und in Zukunft vielleicht<br />

sogar die Chance, wieder in ein neues Weltwährungssystem<br />

integriert zu werden. Das außergewöhnlich hohe<br />

Stock-to-Flow-Ratio, also das Verhältnis des neu geförderten<br />

bzw. verarbeiteten Goldes zur Menge allen jemals<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Wenn Währungen scheitern „Geldanlage in der Hyperinfl ation“<br />

29<br />

geförderten Goldes, macht den Goldpreis unabhängig von<br />

Schwankungen in Produktion oder industrieller Nachfrage.<br />

Nur relativ wenig Gold kommt jährlich zu sehr viel schon<br />

vorhandenem Gold hinzu, was einer monetären Verwendung<br />

entgegenkommt. Aus historischer Sicht ist das Risiko<br />

einer Konfi szierung für Gold allerdings<br />

höher als für Silber. Silber eignet sich<br />

vorzüglich zur Einkommensaufbesserung<br />

während der Infl ation. Gold ist das<br />

beste Vehikel, um Kaufkraft bis in die<br />

Zeit nach der Infl ation zu transportieren.<br />

Im Infl ationsportfolio haben beide<br />

ihre Berechtigung.<br />

Ein diversifi ziertes Portfolio, das sowohl Aktien als auch<br />

Edelmetalle enthält, sollte in Zeiten hoher Infl ation nicht nur<br />

die Kaufkraft erhalten, sondern auch ausreichend Liquidität<br />

generieren können. Nur wer handlungsfähig bleibt, kann<br />

auch Chancen nutzen. «<br />

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Felix Zulauf<br />

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2011<br />

1914<br />

1919<br />

1929<br />

1919 1929 1939 1949 49 499 1959 9 1969 1979 1989 9 1999 99<br />

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DIE KERNSCHMELZE DES FINANZSYSTEMS<br />

Kongress zur Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

Wien, 30. September und 1. Oktober 2011<br />

im Palais Niederösterreich<br />

1871<br />

Carl Menger<br />

Böhm Bawerk<br />

Ludwig von Mises<br />

Friedrich A. von Hayek


v<br />

PROGRAMM<br />

Programm: Freitag, 30. September<br />

09.00 - 10.00 Kick-Off (Rückblick & Ausblick) durch Nikolaus Kimla<br />

10.00 - 10.45 VORTRAG Felix Zulauf<br />

Anlagepolitische Großwetterlage. Strukturelle Herausforderungen in der Weltwirtschaft und im globalen<br />

Finanzsystem. Standortbestimmung zum laufenden Zyklus.<br />

10.45 - 11.30 DIALOG mit Hanno Bästlein, Christoph Neumayer, Felix Zulauf<br />

MODERATION: Andreas Lampl (Chefredakteur FORMAT)<br />

11.30 - 12.30 WORLD CAFE METHODIK<br />

Auf den Punkt gebracht:<br />

Staatsbankrott aus der Sicht „Problem sucht Lö sung“. Bei diesen Foren werden die wichtigsten Probleme, Themen<br />

und Herausforderungen in der zukünftigen Herausforderung aus Sicht der Teilnehmer diskutiert und aufbereitet.<br />

Panel A: Staatsbankrott - Auswirkungen auf die Banken MODERATION: Jochen Ressel<br />

Panel B: Staatsbankrott - Auswirkungen auf die Politik MODERATION: Johannes Thun-Hohenstein<br />

Panel C: Staatsbankrott - Auswirkungen auf die Gesellschaft MODERATION: Saskia Wallner, Ketchum Publico<br />

In diesen drei parallelen Panels haben die KongressteilnehmerInnen die Möglichkeit, ihre Fragen und Beiträge zum<br />

Thema auf den Punkt zu bringen. Für einen strukturierten und produktiven Ablauf werden die einzelnen Panels von<br />

versierten ModeratorInnen geleitet. Nach 20 Minuten wechseln die TeilnehmerInnen zum nächsten Panel und können<br />

so bei jedem Thema mitwirken.<br />

12.30 - 13.00 ZUSAMMENFASSUNG WORLD CAFE: Felix Zulauf MODERATION: Saskia Wallner (Ketchum Publico)<br />

13.00 - 14.30 MITTAGESSEN & NETWORKING<br />

14.30 - 15.30 PARALLEL FOREN – BOOM AND BUST<br />

Grundlagen der Österreichische Schule [der Nationalökonomie] - die Geld- und Konjunkturtheorie<br />

KEYNOTE: Gregor Hochreiter PODIUM: Margarete Kriz-Zwittkovits, Michael Lehofer MODERATION: Jochen Ressel<br />

Crack-up-Boom: Theorie, Status-Quo und die weitere Entwicklung, so wie sie von Smart Investor eingeschätzt wird<br />

KEYNOTE: Ralf Flierl PODIUM: Steffen Krug, Raimund Dietz MODERATION: Fabian Grummes<br />

Was die Konzepte der Austrians in der aktuellen Krise bringen<br />

KEYNOTE: Barbara Kolm PODIUM: Stefan Zapotocky, Jürgen Marchart<br />

MODERATION: Boehringer Simone (Süddeutsche Zeitung)<br />

Neue Geschäftschancen für Kriminelle - statt „Abbau von Schulden? Unsere Wirtschafts- und Sozialpolitik bietet<br />

Mafiosi zig Chancen Milliarden zu verdienen! – schröpfen wir Kriminelle um Staatschulden zu reduzieren.<br />

KEYNOTE: Maximilian Burger Scheidlin PODIUM: Hans-Georg Kantner, Georg Zanger<br />

MODERATION: Oliver Tanzer (Ressortleiter Wirtschaft & Politik, DIE FURCHE)<br />

15.30 - 16.00 PAUSE & NETWORKING<br />

16.00 - 16.45 VORTRAG Markus C. Kerber<br />

Die Krise des Euro und die Revolte der Bürger. Anmerkungen zur Dekadenz der EWU und ihren Verursachern.<br />

16.45 - 17.30 DIALOG mit Rainer Münz, Peter Brandner, Markus C.Kerber<br />

MODERATION: Karl-Peter Schwarz (FAZ)<br />

17.30 - 18.00 VORTRAG Manfred Kastner<br />

Wurzeln und Auswege aus der Sackgasse. Kreative Zerstörung und Neuanfang – möge sich fern<br />

von Altem Neues entfalten.<br />

1919 1929 1939 1949 1959 1969


Programm: Samstag, 1. Oktober<br />

09.00 - 09.30 RÜCKBLICK & AUSBLICK Johannes Thun-Hohenstein<br />

09.30 - 10.15 VORTRAG Philipp Vorndran<br />

Jede Krise kann auch als Chance verstanden werden: Sachwerte stehen vor einer großen Renaissance, es gilt in<br />

volatilen Zeiten die Nerven zu bewahren<br />

10.15 - 10.45 DIALOG mit Constantin Veyder-Malberg, Philipp Vorndran, Reinhard Backhausen<br />

MODERATION: Lukas Sustala (Der STANDARD)<br />

10.45 - 11.00 PAUSE & NETWORKING<br />

11.00 - 11.30 VORTRAG James Turk<br />

Gold’s Price will Rise Because Gold is Money. Though its monetary features have often been overlooked in recent<br />

decades, gold has not lost the unique and inimitable attributes that make it money. Ongoing problems with national<br />

currencies are leading to a greater reliance on gold worldwide, with the inevitable result that gold will soon return to<br />

its traditional and rightful role as international money.<br />

11.30 - 12.00 DIALOG mit Hannes Zipfel, James Turk, Martin Siegel<br />

MODERATION: Patricia Helletzgruber<br />

12.00 - 12.30 VORTRAG Ralf Flierl<br />

Gutes Geld: Wie Geld in die Welt kommt, woran das herrschende System krankt und was eine gesunde Geldordnung<br />

ausmacht.<br />

12.30 - 13.00 DIALOG mit Ralf Flierl, Andreas Böger, Joachim Rene Zyla<br />

MODERATION: Fabian Grummes<br />

13.00 - 14.00 VORTRAG Thorsten Polleit<br />

Die Kraft der guten Ideen. Werk und Wirkung der Österreichischen Schule der Nationalökonomie - Wichtige Beiträge<br />

und Erkenntnisse der Österreichischen Schule der Nationalökonomie.<br />

14.00 - 14.15 SCHLUSSWORT Nikolaus Kimla<br />

14.15 - 16.00 MITTAGESSEN & NETWORKING<br />

Von anderen ökonomischen Zugängen unterscheidet sich die Österreichische<br />

Schule der Nationalökonomie insbesondere darin, dass sie ein wesentlich<br />

realistischeres Menschenbild zulässt.<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

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NOTIZEN<br />

Felix Zulauf<br />

Anlagepolitische Großwetterlage.<br />

Strukturelle Herausforderungen in der Weltwirtschaft und im globalen Finanzsystem. Standortbestimmung<br />

zum laufenden Zyklus.<br />

NOTIZEN<br />

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PARALLEL FOREN – BOOM AND BUST<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

Grundlagen der Österreichische Schule [der Nationalökonomie] - die Geld- und Konjunkturtheorie<br />

Crack-up-Boom<br />

Was die Konzepte der Austrians in der aktuellen Krise bringen<br />

Neue Geschäftschancen für Kriminelle - statt „Abbau von Schulden? FOREN<br />

1979 1989 1999 2009 2019<br />

NOTIZEN


NOTIZEN<br />

Markus C. Kerber<br />

Die Krise des Euro und die Revolte der Bürger.<br />

Anmerkungen zur Dekadenz der EWU und ihren Verursachern.<br />

NOTIZEN<br />

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Manfred Kastner<br />

Wurzeln und Auswege aus der Sackgasse.<br />

Kreative Zerstörung und Neuanfang – möge sich fern von Altem Neues entfalten.<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

NOTIZEN<br />

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NOTIZEN<br />

Philipp Vorndran<br />

Jede Krise kann auch als Chance verstanden werden:<br />

Sachwerte stehen vor einer großen Renaissance, es gilt in volatilen Zeiten die Nerven zu bewahren<br />

NOTIZEN<br />

1919 1929 1939 1949 1959 1969


James Turk<br />

Gold’s Price will Rise Because Gold is Money<br />

Though its monetary features have often been overlooked in recent decades, gold has not lost the<br />

unique and inimitable attributes that make it money. Ongoing problems with national currencies are<br />

leading to a greater reliance on gold worldwide, with the inevitable result that gold will soon return to<br />

its traditional and rightful role as international money.<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

NOTIZEN<br />

1979 1989 1999 2009 2019


NOTIZEN<br />

Ralf Flierl<br />

Gutes Geld:<br />

Wie Geld in die Welt kommt, woran das herrschende System krankt und was eine gesunde Geldordnung<br />

ausmacht.<br />

NOTIZEN<br />

1919 1929 1939 1949 1959 1969


Thorsten Polleit<br />

Die Kraft der guten Ideen.<br />

Werk und Wirkung der Österreichischen Schule der Nationalökonomie - Wichtige Beiträge und Erkenntnisse<br />

der Österreichischen Schule der Nationalökonomie.<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

NOTIZEN<br />

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REFERENTEN UND DIALOGPARTNER<br />

Ing. Reinhard<br />

Backhausen<br />

Präsident des Fachverbandes der Textil-, Bekleidungs-,<br />

Schuh- und Lederindustrie sowie seit<br />

1997 Geschäftsführer der Firma Backhausen<br />

interior textiles. Backhausen ist außerdem u.a. Vorstandsmitglied<br />

der EURATEX (Dachverband der Europäischen<br />

Textilindustrie), Vorstandsmitglied des Österreichischen<br />

Chemiefaserinstitutes (MFI) und Präsident des Österreichischen<br />

Institutes für Ökologie, Technik und Innovation (ÖTI).<br />

2007 wurde er vom Österreichischen Gewerbeverein zum<br />

„Unternehmer des Jahres 2007, Kategorie Familienunternehmen“<br />

ausgezeichnet.<br />

Andreas Böger<br />

Seit Oktober 2007 Portfolio Manager des APM<br />

Gold & Resources Fund, ein auf den Edelmetallsektor<br />

spezialisierter UCITS III Investmentfonds<br />

mit aktivem Risikomanagement. Der Fonds soll als kapitalmarktgebundenes<br />

Produkt eine höhere risikobereinigte<br />

Rendite als passive Investments in Gold und Goldaktien<br />

erwirtschaften. Das Management erfolgt unter Berücksichtigung<br />

der Lehren der Österreichischen Nationalökonomie,<br />

hier insbesondere die unterschiedliche Behandlung von<br />

Theorie und Geschichte des menschlichen Handelns. Herr<br />

Böger, CAIA Mitglied, ist nach Abschluss seines Medizinstudiums<br />

in die Finanzbranche gewechselt, in der er seit 10<br />

Jahren tätig ist.<br />

Dr.<br />

Hanno M. Bästlein<br />

Seit April 2006 Vorsitzender des Vorstands der<br />

Constantia Packaging GmbH. Nach Banklehre<br />

und Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

in Deutschland und Kalifornien Start der berufl ichen<br />

Laufbahn bei einem mittelständischem Anlagenbauer. 1994<br />

Wechsel zur Hochtief AG. In leitender Position insbesondere<br />

für die Internationalisierung des Konzerns zuständig.<br />

Nach Station als Finanzchef eines internationalen Einzelhandelsunternehmens<br />

erfolgte 2004 die Bestellung zum<br />

Finanzvorstand der VA Technologie AG. Vorsitz und Mitglied<br />

in diversen Aufsichtsräten sowie u.a. Mitglied des Bundesvorstands<br />

der Industriellenvereinigung Österreich.<br />

Mag.<br />

Peter Brandner<br />

Peter Brandner ist als Fachexperte für empirische<br />

Wirtschafts- und Finanzmarktforschung im Bundesministerium<br />

für Finanzen tätig. Davor war er<br />

wirtschaftspolitischer Berater im Kabinett von Finanzminister<br />

Grasser, Wirtschaftswissenschafter sowohl am<br />

Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO),<br />

als auch am Institut für Höhere Studien (IHS), der Universität<br />

Wien und in der Österreichischen Nationalbank (OENB).<br />

Seine Forschungsschwerpunkte und Publikationen umfassen<br />

unter anderem die Gebiete Geld- und Fiskalpolitik<br />

sowie Finanzmärkte. Er fungiert außerdem als Experte des<br />

Staatsschuldenausschusses.<br />

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Dipl. Volkswirt Dr.<br />

Raimund Dietz<br />

Studium der Wirtschaftswissenschaften, Politik<br />

und Mathematik in Innsbruck und Berlin, wissenschaftlicher<br />

Assistent an der Freien und<br />

Technischen Universität (1969-74), Mitarbeiter am Wiener<br />

Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (1975-97),<br />

Konsulent osteuropäischer Regierungen im Auftrag der EU<br />

und OECD, Aufsichtsrat in etlichen Firmen. Coach, Trainer,<br />

Ökonom und Systemanalytiker, Konsulent Business Angel,<br />

Finanzmarktspezialist. Autor mehrerer Bücher, u.a. „Geld<br />

und Schuld - eine ökonomische Theorie der Gesellschaft“.<br />

Dipl-Kfm. Ralf Flierl<br />

Gründer und Geschäftsführer der in München<br />

ansässigen Smart Investor Media GmbH sowie<br />

Chefredakteur des Magazins Smart Investor.<br />

Zudem verantwortlich für den wöchentlich erscheinenden<br />

Börsen-Letter Smart Investor Weekly. Das Smart Investor<br />

Magazin vermittelt fernab vom Mainstream interessantes<br />

Börsen-Know-how und ist ein kompetenter Ratgeber bei<br />

Investmententscheidungen. Vor seiner jetzigen Tätigkeit<br />

war er unter anderem Wertpapieranalyst bei der FINANZ-<br />

WOCHE in Pullach bei München und Leiter des Research bei<br />

der GoingPublic Media AG in Wolfratshausen.<br />

Dr. Max<br />

Burger-Scheidlin<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

Geschäftsführer von ICC Austria - Internationale<br />

Handelskammer; Experte für Globalisierung, Anti-<br />

Korruption, Produktpiraterie, Wirtschaftskrimina-<br />

lität, Wirtschaft und Ethik; führende Stimme zu: „Wie fi nanzieren<br />

wir – unfreiwillig – Kriminelle, Mafi osi, Menschenschmuggler,<br />

Terroristen?“. Mitglied der ICC Anti-Corruption<br />

Commission, Paris; Partner von Commercial Crime Services,<br />

London; Lehrbeauftragter „Prävention von Wirtschaftskriminalität“:<br />

Donau Universität Krems, MCI Innsbruck; Seit<br />

35 Jahren Beratung von Unternehmen bei Internationalisierung;<br />

Auslandsaufenthalte in Sudan, Saudi Arabien, Kuwait,<br />

Australien, Japan, Korea, Philippinen, Malaysia; Beratungstätigkeiten<br />

in 85 Staaten. Ko-Autor zahlreicher Bücher.<br />

Mag. Gregor<br />

Hochreiter, M.Sc.<br />

Gründer und Vorstand des „Institut für Wertewirtschaft“.<br />

Das Institut widmet sich u.a. der Forschung<br />

und Vermittlung einer realistischen Ökonomie in<br />

der Tradition der „Wiener Schule der Ökonomie“. Lehraufträge<br />

an der Wirtschaftsuniversität Wien und der Hochschule<br />

Liechtenstein. Autor von „Langfristig Werte sichern“, Ko-<br />

Autor von „Der Anti-Steingart“ und „The Regulation Race“.<br />

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität<br />

Wien, sowie einer postgradualen Ausbildung an der<br />

Universität Aalborg (Dk) für das CEPS (Centre for European<br />

Policy Studies), einem Brüsseler Think Tank tätig.<br />

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REFERENTEN UND DIALOGPARTNER<br />

Dr. Hans-Georg<br />

Kantner<br />

Seit 1995 beim Kreditschutzverband, wo er seit<br />

1996 den Bereich Insolvenz leitet. Nach seinem<br />

Studium der Rechtswissenschaften langjährige<br />

Tätigkeit im Kommerzkreditgeschäft einer österreichischen<br />

Großbank. Seine berufl ichen Aufgaben spannen den Bogen<br />

von Firmensanierungen in und außerhalb von Insolvenzverfahren<br />

bis zu Insolvenzursachenforschung und Fragen des<br />

Datenschutzes. Er publiziert laufend zu diesen Themen und<br />

ist auch Referent bei Wirtschaftssymposien.<br />

Prof. Dr.<br />

Markus C. Kerber<br />

ist Professor für öffentliche Finanzwirtschaft und<br />

Wirtschaftspolitik an der Technischen Universität<br />

Berlin. Seit 2006 ist er Gastprofessor für Verteidi-<br />

gungsökonomie am I.E.P., Paris. Von 1991 – 2001 war er<br />

Gastdozent an der Führungsakademie der Bundeswehr. Seit<br />

1991/92 ist Kerber Rechtsanwalt und Unternehmensberater<br />

in Berlin, Paris und London. Zu seinen Tätigkeiten zählen<br />

ebenfalls leitende Posten für Investmentbanken in Paris<br />

und London. Kerber veröffentlicht zahlreiche Schriften zur<br />

öffentlichen Finanzwirtschaft, Unternehmensfi nanzierung<br />

sowie Gesellschaftsrecht, Kartellrecht und Europarecht.<br />

2011 erschien „Der Verfassungsstaat ist ohne Alternative“.<br />

Mag.<br />

Manfred Kastner<br />

Vorsitzender des Vorstands des Gasdienstleistungsunternehmens<br />

C.A.T. oil AG. Gründungspartner<br />

von Model Management.com und Partner<br />

von Production Paradise.com und Kay Kim Haute Couture.<br />

In verschiedenen sozialen Projekten involviert und<br />

u.a. Partner und Präsident des Verwaltungsrat des Vision<br />

Microfi nance Fonds, der 2005 gegründet wurde und aktuell<br />

über 100 Millionen US$ Darlehen an die Armen in über 20<br />

Ländern vergeben hat. Kastner ist Förderer und Vorstandsmitglied<br />

der Antara Stiftung. Seine Studienschwerpunkte<br />

waren Volkswirtschaft, Kapitalmärkte und Sprachen und er<br />

hat die Wirtschaftsuniversität Wien abgeschlossen.<br />

Mag.<br />

Nikolaus Kimla<br />

Ursprünglich Evangelischer Theologe, Mitgründer<br />

und geschäftsführender Gesellschafter der uptime<br />

ITechnologies GmbH. Initiator der 2004<br />

gegründeten unabhängigen Wirtschafts- und Content-<br />

Plattform <strong>GO</strong>-<strong>AHEAD</strong>!, die sich u.a. an den Grundsätzen der<br />

freien Marktwirtschaft im Sinne einer liberalen und sozial<br />

eingestellten Verantwortlichkeit orientiert. Veranstalter des<br />

Kongresses <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> als Initiative, um<br />

Lehre, Prinzipien und Perspektiven der österreichischen<br />

Schule der Nationalökonomie in Österreich im wirtschaftspolitischen<br />

Diskurs zu verankern und ihre Lösungsansätze<br />

für den Anleger, den Unternehmer und den Manager sowie<br />

die politisch Verantwortlichen nutzbar zu machen.<br />

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Mag. Dr.<br />

Barbara Kolm<br />

Generalsekretärin das Friedrich August v. Hayek<br />

Institut in Wien, das als „Großhändler von Ideen“<br />

marktwirtschaftliche Lösungen in den Bereichen<br />

Bildung, Gesundheit, Sicherung des Arbeits- u. Wirtschaftsstandortes<br />

und Armutsbekämpfung anbietet, sowie die<br />

Lehre der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

verbreitet. Gründerin des Austrian Economics Center, das<br />

sich der Forschung und Politikberatung im Bereich der<br />

gesellschaftlichen Verantwortung von Individuen in Kombination<br />

mit ökonomischen Fragen widmet. Mitglied der Mont<br />

Pélerin Society und Präsidentin der European Coalition for<br />

Economic Growth. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Universität Innsbruck und der UCLA.<br />

Dipl. Volksw.<br />

Steffen Krug<br />

Gründete 2009 das Institut für Austrian Asset<br />

Management (ifAAM-Institut). Krug studierte<br />

Volkswirtschaftslehre an der Uni Heidelberg,<br />

ESC Reims in Frankreich und an der Europa-Universität-<br />

Viadrina in Frankfurt an der Oder. Er war zwei Jahre lang<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr.<br />

Jan Winiecki, einem Vertreter der Österreichischen Schule<br />

der Ökonomie. Nach einem Traineeprogramm bei der Vereins-<br />

und Westbank in Hamburg war er dort anschließend<br />

als Wertpapierspezialist am Alten Wall tätig. 2001 machte<br />

er sich als Anlageberater und Finanzmakler selbständig<br />

(Lacruche Brokerage).<br />

Margarete<br />

Kriz-Zwittkovits<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

Seit 2008 (ehrenamtliche) Präsidentin des Österreichischen<br />

Gewerbevereins (ÖGV) und damit die<br />

erste Frau an der Spitze des Vereins seit dessen<br />

Gründung im Jahre 1839. Sie ist außerdem Geschäftsführerin<br />

von zwei Unternehmen - der „Margarete Zwittkovits<br />

GmbH“ sowie der „Zwittkovits Immobilien Verwertungsgesellschaft<br />

Gesellschaft m.b.H.“. Neben einer Unternehmerehrung<br />

des Österreichischen Gewerbevereins im Jahr 2003<br />

wurde sie 2009 zur Kommerzialrätin ernannt.<br />

Prim.<br />

Univ.-Prof. DDr.<br />

Michael Lehofer<br />

ist ärztlicher Leiter der Landesnervenklinik Sigmund<br />

Freud in Graz, wo er davor elf Jahre lang die<br />

Psychiatrische Abteilung leitete.<br />

Er ist selbst Führungskraft und Vorgesetzer von mehreren<br />

hundert Mitarbeitern,Psychologe, Psychiater und Psychotherapeut.<br />

Er ist Autor von zwei Gedicht bänden, Vortragender<br />

und anerkannter Führungskräftecoach.<br />

1979 1989 1999 2009 2019


REFERENTEN UND DIALOGPARTNER<br />

Dr. Jürgen Marchart<br />

Seit Januar 2007 Geschäftsführer der AVCO, war<br />

zuvor in der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />

(FFG) tätig, wo er ein Programm<br />

zur Finanzierung von Start-up Unternehmen leitete. Neben<br />

der Tätigkeit im Bereich der Unternehmensfi nanzierung<br />

konnte er auch wertvolle Erfahrung in der Leitung und im<br />

Management von FTI-Programmen und der Entwicklung<br />

von Evaluierungskonzepten sammeln. Davor war er in zwei<br />

Start-Up’s in Deutschland (München) und Österreich (Wien)<br />

tätig.<br />

Mag. Christoph<br />

Neumayer<br />

Seit April 2011 Generalsekretär der Industriellenvereinigung,<br />

davor war Neumayer u.a. als Bereichsleiter<br />

Marketing & Kommunikation,<br />

Leiter des IV-Newsroom sowie Chefredakteur des „Pressedienst<br />

der Industrie“ in der Industriellenvereinigung aktiv.<br />

1995 erhielt Neumayer, als Mitarbeiter der ORF-Minderheitenredaktion,<br />

den „Claus Gatterer Journalistenpreis“. Er ist<br />

außerdem seit 2002 als Lektor am Institut für Publizistik<br />

Universität Salzburg und am Institut für Publizistik und<br />

Kommunikationswissenschaft, Universität Wien, tätig.<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Rainer Münz<br />

Akademischer Direktor der Erste School of Banking<br />

and Finance (Erste Group) und Senior Fellow<br />

am Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut<br />

(HWWI). Von 2008 - 2010 Mitglied der Refl exionsgruppe<br />

„Horizont 2020 – 2030“ der Europäischen Union (sogenannter<br />

EU-„Weisenrat“). Derzeit Lehramt an der Universität St.<br />

Gallen. Münz ist ein Experte zu Fragen von Bevölkerungsentwicklung,<br />

internationale Migration und demographischer<br />

Alterung sowie deren Auswirkungen auf Wirtschaft,<br />

soziale Sicherungssysteme und das Bankgeschäft.<br />

Prof. Dr.<br />

Thorsten Polleit<br />

Seit Oktober 2000 Chief German Economist bei<br />

Barclays Capital. Davor für ABN AMRO in Frankfurt<br />

am Main, London und Amsterdam tätig und<br />

ab März 1998 Chief German Economist von ABN AMRO<br />

Deutschland AG. Mitglied der Friedrich-August-von-Hayek-<br />

Gesellschaft und des Forschungs-Netzwerks Research on<br />

Money in the Economy (ROME). Sein Hauptinteressengebiet<br />

liegt in den Bereichen monetäre Ökonomik, Geldtheorie<br />

und -politik, sowie Kapitalmarktheorie. Er gründete im Jahr<br />

2000 die ECB Observer, eine unabhängige Beobachtergruppe<br />

der Europäischen Zentralbank. 2003 erhielt er einen Ruf<br />

als Honorarprofessor an die Frankfurt School of Finance &<br />

Management.<br />

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Martin Siegel<br />

Berater des Stabilitas Pacifi c Gold + Metals (Bester<br />

Goldminenfonds 2009) sowie tägliche Marktberichte<br />

und Analysen auf www.goldhotline.de.<br />

Gründer der Goldhandelsfi rma Westgold. Seit 1987 gab<br />

er über drei Jahre den Börsebrief „Der Goldmarkt“ heraus<br />

und verfasste sechs Bücher über die Analyse des Goldmarktes<br />

und Goldminenaktien. Er war Berater des Fonds<br />

PEH –Q – Goldmines und gründete 2006 schließlich seine<br />

eigene Goldhandelsfi rma „Westgold“. Seit 2007 ist Siegel<br />

Berater des Stabilitas Pacifi c Gold + Metals. Tägliche<br />

Marktberichte und Analysen auf www.goldhotline.de und<br />

www.goldseiten.de.<br />

James Turk, B.A.<br />

Gründer der Edelmetall-Handelsplattform Gold-<br />

Money und Vorstand der GoldMoney Foundation.<br />

Turk begann seine Karriere nach Abschluss<br />

des Studiums in internationaler Wirtschaft im Jahr 1969 bei<br />

der Chase Manhattan Bank, wechselte bald in die Edelmetall-Branche<br />

und war von 1983 bis 1987 Manager der Rohstoffabteilung<br />

der Investmentbehörde von Abu Dhabi. Er<br />

ist Autor zweier Bücher, sowie verschiedener Monografi en<br />

und Artikel über Geld und das Bankwesen. Des Weiteren ist<br />

er Co-Autor des Buches The Coming Collapse of the Dollar,<br />

welches in einer neu veröffentlichten Taschenbuchversion<br />

aktualisiert wurde und nun den Titel The Collapse of the<br />

Dollar trägt.<br />

Mag. Johannes<br />

Thun-Hohenstein<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

Seit 2002 selbstständiger Berater im Medienbereich,<br />

führt Thun-Hohenstein als Trainer und<br />

Coach Entscheidungsträger zu neuen Leistungen.<br />

Zu seinen Kunden zählen Medien- und Kommunikationsunternehmen<br />

in Österreich, Deutschland, UK und Irland. Er<br />

verfügt über umfangreiche Medienerfahrung durch Tätigkeiten<br />

als Geschäftsführer eines Spartenkanals, Gründer<br />

von Radio Energy in Wien, Geschäftsführer eine Filmdistributionsfi<br />

rma, die Übernahme von ATV in Österreich durch<br />

Dr. Kloiber, den Start von TV2 in Ungarn. Gründer des IAB -<br />

Internet Advertising Bureau; bis 1995 Führung des Management<br />

Club in Wien; davor im Kabinett des Bundesministers<br />

für Wissenschaft und Forschung Dr. Erhard Busek.<br />

Mag. Constantin<br />

Veyder-Malberg<br />

Mitglied im Vorstand der Capital Bank - GRAWE<br />

Gruppe AG. In dieser Funktion für die Bereiche<br />

Private Banking, Investment Services und Treasury<br />

zuständig. Daneben ist er Vorstand in der Brüll Kalmus Bank<br />

AG. Die Capital Bank Gruppe ist Teil des Versicherungskonzerns<br />

der Grazer Wechselseitigen und verwaltet über die<br />

KAG rund 2,5 Mrd. € Konzerngelder, sowie rund 4 Mrd. an<br />

Kundengeldern. Veyder-Malberg verfügt über mehr als 20<br />

Jahre Erfahrung im Wertpapiergeschäft, davon 15 Jahre<br />

als Bank bzw. KAG-Vorstand. Seine Stationen waren das<br />

Bankhaus Spängler, die Focus Wertpapierverwaltungs- und<br />

FinanzberatungsgmbH, die Schoellerbank, die Austro-Bavaria<br />

Investment AG sowie SKWB Schoellerbank Invest AG.<br />

1979 1989 1999 2009 2019


REFERENTEN UND DIALOGPARTNER<br />

Philipp Vorndran<br />

verstärkt als Kapitalmarkt Stratege seit Anfang<br />

2009 das Investment Team von Flossbach & von<br />

Storch. Er begleitet die Flossbach & von Storch<br />

AG zuvor bereits seit 2005 als Aufsichtsrat. Davor von<br />

1997 bis 2008 bei der Credit Suisse Gruppe in verschiedenen<br />

Funktionen. Unter anderem als globaler Chefstratege<br />

im Asset Management sowie von 2004 bis 2006 CEO der<br />

Credit Suisse Asset Management GmbH in Deutschland.<br />

Seinen berufl ichen Werdegang startete er bei Julius Bär in<br />

Frankfurt und Zürich. Leitete dort von 1992 bis 1996 unter<br />

anderem den Bereich Derivative von Julius Bär Asset Management.<br />

DI Dr. tech.<br />

Stefan Zapotocky<br />

Vorstand der BAST AG Value & Invest Development<br />

sowie der BAST Investment AG und Geschäftsführer<br />

der BAST Unternehmensbeteiligung<br />

GmbH. Von 1975-1988 Leitung der Bereiche Strategische<br />

Unternehmensplanung und Kapitalmarktemissionen der<br />

ERSTE BANK AG. 1988-2000 Aufbau und Leitung der LB<br />

Capital Markets, Österreichische Länderbank AG; zudem<br />

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der LB, später BA<br />

Industrieholding und der BA Investmentbank sowie Leiter<br />

des Ressorts Wertpapiere bzw. Asset Management der BA-<br />

CA AG. 2000 Berufung in den Vorstand der Wiener Börse AG.<br />

Aufsichtsrat der ÖIAG, Wien und Capital Leben Versicherungs<br />

AG, Liechtenstein.<br />

Dr. Georg Zanger<br />

Seit 1975 selbständiger Rechtsanwalt in Wien mit<br />

Schwerpunkt auf kreativen Lösungen für Wirtschaftsunternehmen.<br />

Lektor für Wettbewerbsrecht,<br />

Urheberrecht und Medienrecht an den Universitäten Salzburg<br />

und Wien, sowie Vortragender am Universitätslehrgang<br />

für Rechtsinformatik an der Universität Wien. Absolvierte<br />

2004 und 2005 das internationale und europäische Wirtschaftsrechtstudium<br />

an der Hochschule St. Gallen und<br />

bekam den „Master of Business Law“ verliehen.<br />

Hannes Zipfel<br />

Seit Jänner 2011 Vorstand & Chefökonom VSP Financial<br />

Services AG sowie Edelmetall- und Währungsexperte<br />

der Solit Kapital GmbH.<br />

Im Anschluss an das Studium der Volkswirtschaftslehre zunächst<br />

als Financial Adviser bei dem Discountbroker Consors<br />

tätig. Später am Aufbau des Bereiches Anlageberatung<br />

maßgeblich beteiligt. Zusätzlich Mitglied des Anlageausschusses<br />

und Fachreferent für Finanzmarktthemen. Autor<br />

der Monatspublikation „Finanzmärkte aktuell – Konjunktur,<br />

Märkte Portfolio“. Ab 2008 Vorsitzender des Asset Management<br />

Ausschuss der Top Ten Portfolio Management GmbH,<br />

2009 Chefökonom bei der MK Luxinvest.<br />

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Felix W. Zulauf<br />

Inhaber der von ihm gegründeten Zulauf Asset<br />

Management AG, Zug / Schweiz. Seine Laufbahn<br />

führte ihn vorher bei der UBS in Zürich durch<br />

verschiedene Positionen, unter anderem als Fondsmanager,<br />

globaler Anlagestratege und Leiter des institutionellen<br />

Portfolio Managements. Dazwischen dienten ihm Auslandeinsätze<br />

bei renommierten Börsenfi rmen in New York und<br />

Paris zur Vertiefung der Fachkenntnisse globaler Finanzmärkte.<br />

1990 gründete er die Zulauf Asset Management<br />

AG, um seine Anlagephilosophie frei von konventionellen<br />

institutionellen Restriktionen umsetzen zu können. Er ist<br />

verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.<br />

Dr.<br />

Joachim Rene Zyla<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

Zählt zu den erfahrensten europäischen Analytikern<br />

des Wirtschaftslebens mit dem Schwerpunkt<br />

Senior Management-Evaluierung.<br />

Nach Studien in Wien, Paris und an der Harvard Business<br />

School in Boston verfolgte er zunächst seine Karriere im<br />

internationalen Investment Banking, u.a. bei Credit Suisse<br />

First Boston Ltd. in London. 1990 Wechsel in die Managementberatung,<br />

ab 1997 CEO von Odgers Berndtson Central<br />

Europe, einem der größten Executive Search Unternehmen<br />

in Zentraleuropa. Im Sinne eines „Knowledge Sharing“<br />

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Europa.<br />

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RAHMENPROGRAMM & RÜCKBLICK BUSINESS SUMMIT 2009 UND 2010<br />

Rahmenprogramm<br />

Um ü ber den Kongress hinausgehenden Mehrwert zu schaffen, bietet <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! fü r die Sprecher<br />

und Teilnehmer des Kongresses auch in diesem Jahr wieder besondere Side-Events.<br />

Samstag, 1. Oktober<br />

„Lange Nacht der Museen“<br />

Eine Veranstaltung des ORF für kulturinteressierte<br />

Nachtschwärmer. Eintritt 13,- EUR<br />

Von 18.00 bis 01.00 Uhr Früh.<br />

Information und Ticketbestellung:<br />

http://langenacht.orf.at<br />

Freitag, 30. September<br />

Beginn 19.00 Uhr<br />

„Kabarett- Cocktail“<br />

Kabarett mit Werner Brix<br />

Palais Esterhazy<br />

Wallnerstraße 4/1<br />

A-1010 Wien<br />

1919 1929 1939 1949 1959 1969


Rückblick <strong>business</strong> <strong>summit</strong> 2009 und 2010<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

1979 1989 1999 2009 2019


KONGRESSORT<br />

Palais Niederösterreich<br />

Landtagssaal<br />

Palais Niederösterreich<br />

Rittersaal<br />

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Palais Niederösterreich<br />

Herrensaal<br />

<strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong>! <strong>business</strong> <strong>summit</strong> ‘11<br />

Palais Niederösterreich<br />

Prälatensaal<br />

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PARTNERS & SPONSOREN<br />

Veranstalter<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

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Partner<br />

Medienpartner<br />

CLUB UNABHÄNGIGER LIBERALER<br />

FÜR LIBERALE ALLER RICHTUNGEN UND AUS ALLEN PARTEIEN<br />

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GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Eine „österreichische Welt“<br />

Ralf Flierl<br />

Eine „österreichische Welt“<br />

Wie sähe eine Gesellschaft aus, die über eine<br />

wettbewerbliche Geldordnung verfügt?<br />

56


WENN MAN SICH ALL DIE PUNKTE VERGEGENWÄRTIGT, DIE IN DIESER AUSGABE BE-<br />

ZÜGLICH „GUTEN GELDES“ BESCHRIEBEN WERDEN, SO STELLT SICH NATÜRLICH DIE<br />

ENTSCHEIDENDE FRAGE: WIE SÄHE DENN EINE SOLCHE GESELLSCHAFT<br />

AUS, IN DER ES KEIN VON STAATSWEGEN AUFGEZWUNGENES, SONDERN<br />

EIN WETTBEWERBLICHES GELD GÄBE. WÄRE DIESE WELT ANDERS, EINFA-<br />

CHER ODER GAR BESSER ALS DIE JETZIGE?<br />

Einige wichtige Aspekte, insbesondere hinsichtlich<br />

der Finanzindustrie und der Börse, hatten wir bereits<br />

in der Titelgeschichte der Ausgabe 8/2010 beschrieben<br />

(dort im Artikel „Durch die österreichische Brille“<br />

auf S. 51). Der hier vorliegende Beitrag soll eine Weiterführung<br />

in den Bereichen Gesellschaft, Sozialwesen<br />

und Politik bringen. Da es sich um eine utopische<br />

– und aus Sicht des Autors wünschenswerte – Welt<br />

handelt, wurde vornehmlich im Konjunktiv formuliert.<br />

Freiheit und Eigentum<br />

In einer solchen „österreichischen Welt“ könnten die Menschen<br />

maximale Freiheit und absoluten Schutz ihres Eigentums<br />

genießen. Dies klingt erst einmal fabelhaft. Wer will<br />

denn nicht frei sein und Eigentum haben? Aber ganz so einfach<br />

ist das nicht. Denn für Freiheit muss man auch bereit<br />

sein und mit Eigentum muss man auch umgehen können, was<br />

an folgender Überlegung verdeutlicht werden soll:<br />

Steuern und Sozialabgaben<br />

Der Staat würde in einer solchen Welt vermutlich auf ein<br />

Minimum reduziert sein, d.h. die Einkommensteuern wären<br />

auf einem niedrigen Satz (z.B. 10%) und Konsumsteuern und<br />

Sozialabgaben gäbe es vermutlich gar nicht 1 . Damit wäre der<br />

Anteil des Staates am gesamten Wirtschaftsgeschehen nur<br />

1) Konsumsteuern (wie z.B. Mehrwertsteuer) treffen übrigens in erster Linie die<br />

untere Sozialschicht, weil dort der Anteil des Konsums am Gesamteinkommen sehr<br />

hoch ist.<br />

57<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Eine „österreichische Welt“<br />

minimal, eine Verschuldung wäre ihm obendrein kaum möglich.<br />

Dies hätte zur Folge, dass den Menschen ein ungleich<br />

höherer Betrag (z.B. 90%) von ihrem Einkommen verbliebe<br />

als dies heute der Fall ist. Der fi nanzielle Gestaltungsspielraum<br />

wäre also dementsprechend sehr viel größer, was mehr<br />

Freiheit bedeutet. Allerdings wären die Menschen damit<br />

gezwungen, sich um bisher staatlicherseits organisierte<br />

Angelegenheiten selbst zu kümmern, z.B. um Bildung oder<br />

Vorsorge für den Krankheitsfall. Das bedeutet: Die Menschen<br />

müssten das Mehr an fi nanziellen Mitteln selbständig<br />

so einsetzen, dass sie und ihr Eigentum (auch Körper,<br />

Seele und Geist sind Eigentum des Menschen) maximalen<br />

Nutzen davon haben. Dieser Gedanke klingt für die meisten<br />

von uns recht befremdlich, aber mal ganz ehrlich: Wer<br />

weiß denn besser um seine eigenen Bedürfnisse Bescheid als<br />

ein Mensch selbst? Ein übergeordneter, unpersönlicher Staat<br />

bestimmt nicht!<br />

Sozialwesen<br />

Wäre denn eine solche Gesellschaft nicht von Egoismus und<br />

Asozialität 2 geprägt? Hierzu gilt es zu beachten, dass die<br />

Freiheit jedes einzelnen Menschen immer dort endet, wo die<br />

Freiheit des anderen Menschen beginnt. Wenn also staatliche<br />

Vorschriften für das Zusammenleben so gering und so einfach<br />

wie möglich ausgestaltet sind, so werden die Menschen<br />

2) Unter Asozialität wird ein von der geforderten oder anerkannten gesellschaftlichen<br />

Norm abweichendes Individualverhalten verstanden.


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Eine „österreichische Welt“<br />

zwangsläufi g umsichtiger und sozialer mit ihren Mitmenschen<br />

umgehen. Beispiel 1: Einige kleinere Städte in Mitteleuropa<br />

hatten versuchsweise alle Verkehrsampeln abgeschaltet,<br />

woraufhin die Vorsicht unter den Autofahrern deutlich<br />

zunahm und die Zahl der Unfälle zurückging. Zwar stellt<br />

auch die Rechts-vor-Links-Regel eine staatliche Vorgabe<br />

dar, allerdings eine, welche doch sehr viel mehr persönlichen<br />

Gestaltungsspielraum zulässt als eine Ampel. Beispiel 2: In<br />

den USA, wo das staatliche soziale Netz weitaus weniger ausgefeilt<br />

ist, sind die Privatinitiativen zur Hilfe von Bedürftigen<br />

deutlich ausgeprägter als in Europa. Hier verlässt man sich in<br />

Sachen Soziales regelmäßig auf den Staat.<br />

Die weit verbreiteten Phänomene wie Sozialbetrug,<br />

Schwarzarbeit, Steuerfl ucht und -hinterziehung<br />

werden in unserer Zeit zu den schlimmsten Auswüchsen<br />

des Egoismus und der Asozialität gezählt.<br />

Wenn aber die Einkommensteuersätze sehr niedrig<br />

wären und Konsumsteuern und Sozialabgaben gar<br />

nicht existierten, dann hätten sowohl Arbeitnehmer<br />

als auch -geber sowie reiche und arme Menschen<br />

gar keine Anreize mehr, (riskante und komplizierte)<br />

Vermeidungs- oder Erschleichungsstrategien zu<br />

verfolgen. Dies wiederum aber würde einen positiven<br />

Effekt auf die Steuereinnahmen des Staates<br />

haben. Jeder – Konsument, Bürger, Unternehmen,<br />

Staat –, alle wüssten genau, woran sie sind.<br />

Und dies ist die beste Voraussetzung für effi ziente<br />

Anreize.<br />

All dies bedeutet übrigens nicht, dass unser Utopie-Staat<br />

ohne Sozialwesen auskommen müsste. Es<br />

wäre eben nur auf Gemeindeebene oder sogar auf<br />

freiwilliger privater Ebene organisiert. So wäre der<br />

Anreiz auch viel größer, „Sozialfälle“ nicht nur zu<br />

verwalten, sondern in einer adäquaten Weise wieder in die<br />

Gesellschaft einzugliedern.<br />

Nähe und Transparenz<br />

Ein effi zienter und verantwortungsvoller Umgang mit Freiheit<br />

und Eigentum ist jedoch nur in einer Umgebung möglich,<br />

in der Nähe (gemeint ist ein persönlicher Bezug) und<br />

Transparenz herrscht. Dieser Anreiz würde dazu führen,<br />

dass die Menschen vermutlich in möglichst überschaubaren<br />

ABB. 1<br />

regionalen Strukturen zusammenleben*. Ein recht treffendes<br />

Beispiel hierfür ist die kleine Schweiz mit ihrem Subsidiaritätsprinzip.<br />

Was dort nicht unbedingt auf Bundesebene<br />

geregelt werden muss, das gestalten die 26 Kantone jeweils<br />

nach ihrem entsprechenden Umfeld und Bedürfnissen. Und<br />

was noch eine Ebene tiefer erledigt werden kann, wird dann<br />

in den über 2.700 Gemeinden beschlossen. Dort aber ist jeder<br />

Bürger aufgerufen, an den ihn direkt betreffenden Entscheidungen<br />

mitzuwirken.<br />

Geld und Zins<br />

In einer „österreichischen Welt“ würde die Geldmenge relativ<br />

konstant bleiben (siehe Abb. 1) bzw. sich nur recht lang-<br />

FIAT-MONEY-SYSTEM VERSUS „ÖSTERREICHISCHE WELT“<br />

Quelle: Smart Investor<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

5,5<br />

5<br />

4,5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

58<br />

BIP<br />

Geldmenge<br />

Preise<br />

Fiat-Money-System<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Die "österreichische Welt"<br />

BIP<br />

Geldmenge<br />

Preise<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

sam verändern.<br />

Erstens würden Finanzierungen deutlich weniger auf Fremdkapitalbasis<br />

(= Kredite) erfolgen, sondern auf Eigenkapitalbasis<br />

(= Erspartes). Damit aber ist davon auszugehen, dass<br />

nur ein kleiner Anteil des umlaufenden Geldes wirklich Kreditgeld<br />

und damit zinstragend wäre – alleine schon deshalb,<br />

weil der heutige Staat als mit Abstand größter und laufender<br />

„Aufschuldner“ ausfi ele. Denn kreditwürdig wäre nur derjenige,<br />

der das geliehene Kapital für Investitionen verwendet


Hayek und Mises...<br />

...würden Smart Investor lesen.<br />

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21


und somit überhaupt realistischerweise zu einer Rückzahlung<br />

fähig ist. Demnach würde also der Treibsatz für eine nachhaltig<br />

stark steigende Geldmenge fehlen.<br />

Zweitens stünden den wenigen Krediten, die dennoch vergeben<br />

werden (tendenziell an Unternehmen), die Bankrotte<br />

gegenüber, die natürlich auch in einer österreichischen Welt<br />

vorkommen und die dort auch zugelassen werden.<br />

Bezogen auf die letzte Krise würde dies bedeuten: Die Großbanken<br />

der heutigen Zeit hätten in einer „Austrian World“<br />

keine staatliche Hilfe in der Krise von 2008 bekommen. Sie<br />

wären demnach gleichsam den Dinosauriern untergegangen,<br />

weil sie sich in Geschäfte gewagt hatten, deren negative Konsequenzen<br />

sie nicht bedenken wollten (der heutige Grundsatz<br />

„too big to fail“ würde nicht gelten). Die mit den Bankrotten<br />

verbundene Reduktion der bestehenden Kreditmenge würde<br />

also auch die Geldmenge verringern. Damit könnte die Geldmenge<br />

in einer österreichischen Welt – trotz der Existenz von<br />

Zinsen – nachhaltig relativ konstant bleiben (siehe Abb. 1).<br />

Die Sache mit dem Wachstum<br />

Gemäß dem heutigen Mainstream-Verständnis kann Wachstum<br />

nur erfolgen, wenn es durch eine steigende Geldmenge<br />

unterfüttert ist. Der Preis, den man für diese Konstellation zu<br />

zahlen hat, ist die Teuerung. D.h. das regelmäßige Zuviel an<br />

Geld (gegenüber den Gütern) wird über die Zeit in steigende<br />

Preise transformiert. Abb. 1 (oben: Fiat-Money-System) verdeutlicht<br />

diesen Sachverhalt schematisch.<br />

In einer Welt mit minimalem Staat und wettbewerblichem<br />

Geld (Abb. 1, unten: „österreichische Welt“) dagegen würden<br />

die Geldmenge und auch die Wirtschaftsleistung jeweils<br />

einigermaßen konstant bleiben. Entscheidend hierbei ist, dass<br />

sich Kostenvorteile durch technischen Fortschritt und Effi -<br />

zienzsteigerungen dann aber in sinkenden Preisen niederschlagen<br />

3 . Schließlich fehlt in dieser Welt der konterkarierende<br />

Zins- und Zinseszinseffekt weitgehend. Wenn also bei<br />

gleichbleibender nominaler Wirtschaftsleistung die Güterpreise<br />

sinken, dann steigt dementsprechend die reale Wirtschaftsleistung<br />

(= Preis mal Gütermenge), d.h. es fi ndet reales<br />

(aber kein ausgeprägtes nominales) Wachstum statt.<br />

3) Warum trotz technischen Fortschritts und Effizienzsteigerungen in unserer heutigen<br />

Zeit dennoch regelmäßig Teuerung herrscht, kann die Mainstream-Ökonomik<br />

nicht schlüssig erklären.<br />

61<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Eine „österreichische Welt“<br />

Preis(-Infl ation)<br />

Wenn das Preisniveau nicht automatisch regelmäßig steigt,<br />

sondern tendenziell sogar leicht sinkt, dann hat dies natürlich<br />

enorme Folgen für das Wirtschaftsleben. Heutzutage bestehen<br />

die Anreize für den Konsum oftmals darin, möglichst<br />

viele Güter für wenig Geld zu erstehen (quantitative Vorgehensweise).<br />

Darüber hinaus muss man auch schnell kaufen,<br />

denn in der Zukunft ist der Preis aufgrund der Teuerung<br />

schon höher. Slogans wie „Geiz ist geil“ oder „Zahle einmal,<br />

bekomme zwei Stück“ („Buy one, get one free“) sind heute<br />

völlig normal. Die Qualität des betreffenden Gutes bleibt aber<br />

bei solchen Überlegungen außen vor.<br />

In einer „österreichischen Welt“ wäre der Druck auf die Konsumenten,<br />

(unnötige und nicht dringliche) Dinge zu kaufen,<br />

deutlich geringer. Man könnte und würde sich auch mehr<br />

Zeit mit der Kaufentscheidung lassen. Schließlich würden<br />

einem die Preise nicht ständig davonlaufen. Dieses Mehr an<br />

Zeit würde genutzt werden können, um sich verstärkt auf die<br />

Produktqualität zu konzentrieren.<br />

Kritiker der Austrian Economics wenden gerne ein, dass<br />

sich bei laufend sinkendem Preisniveau eine Abwartehaltung<br />

(Attentismus) unter den Konsumenten breit machen würde,<br />

weshalb die Gefahr eine Defl ationsspirale drohe. Aber auch<br />

diese Kritik greift nicht.<br />

Unternehmen und Übernahmen<br />

Auch die Unternehmen würden sehr viel weniger Übernahmeaktivitäten<br />

starten. Erstens wäre ja der Fremdkapitalmarkt<br />

nicht gut entwickelt, zweitens würde eine sehr viel höhere<br />

Risikoaversion bestehen. Und drittens wären „Mergers &<br />

Acquisitions“ nicht so angesagt, weil der Teuerungseffekt<br />

nicht genutzt werden kann. Schließlich werden heute viele<br />

Übernahmen nur deshalb getätigt, weil billiges Geld in großem<br />

Maße zur Verfügung steht, welches man zum Marktanteil-<br />

und damit Margenausbau verwenden kann (schon wieder<br />

eine rein quantitative Überlegung!). Die Intention dabei ist,<br />

die Schulden für den Kaufpreis später mit entwertetem Geld<br />

zurückzubezahlen.<br />

Dabei weisen nahezu alle Studien zu diesem Thema eindeutig<br />

auf, dass Firmenübernahmen fast immer in qualitativer<br />

Hinsicht (Stichwort „Culture Clash“, z.B. bei DaimlerChrys-


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Eine „österreichische Welt“<br />

ler) kontraproduktiv sind und längerfristig – also nachdem<br />

die „Synergieeffekte“ über Massenentlassungen „gehoben“<br />

wurden – auch quantitativ/fi nanziell nicht den erwünschten<br />

Erfolg bringen. Schließlich entstehen durch Übernahmen<br />

Reibungsverluste wegen zu großer, schlecht zu steuernder<br />

Strukturen.<br />

Löhne und Gewerkschaften<br />

Heutzutage organisieren sich viele Arbeitnehmer in Gewerkschaften,<br />

welche meist jährlich aktiv werden, auf die Arbeitgeber<br />

zugehen und mehr Lohn verlangen – in der Regel mit<br />

dem Argument des Teuerungsausgleichs. An diesem Hauptargument<br />

lässt sich schon erkennen, dass in einer absolut<br />

freiheitlichen Welt mit tendenziell sinkendem Preisniveau<br />

Gewerkschaften eigentlich überfl üssig wären. Denn wenn die<br />

Preise tendenziell stetig fallen, dann steigen die Reallöhne<br />

im gleichen Maße von selbst. Die Unternehmer müssten also<br />

regelmäßig auf jeden Arbeitnehmer einzeln zugehen (also<br />

umgekehrt zu heute) und mit ihm seine individuelle Leistung<br />

besprechen und daraus Konsequenzen ziehen. Eine nur<br />

mittelmäßige Arbeitsleistung würde demnach zu einer Her-<br />

Es sollte klar geworden sein, dass die maximale<br />

Freiheit für die Menschen zugleich erfordert, dass<br />

sie bewusst, eigen-verantwortlich und damit auch<br />

nachhaltig handeln.<br />

absetzung des Lohns in Höhe des realen Wachstums führen,<br />

womit der Reallohn stagniert (etwas anderes ist bei einer mittelmäßigen<br />

Leistung auch nicht vertretbar). Die Ausgangs-<br />

und Anreizsituation wäre also genau umgekehrt zu heute.<br />

Informationen und Ratings<br />

Es sollte klar geworden sein, dass die maximale Freiheit für<br />

die Menschen zugleich erfordert, dass sie bewusst, eigen-verantwortlich<br />

und damit auch nachhaltig handeln. Dazu aber<br />

bedarf es regelmäßiger Informationen über die Entwicklungen<br />

in der Welt, mit denen sich die Menschen eingehend auseinandersetzen<br />

müssen (statt in „Brot-und-Spiele“-Manier<br />

Kulturschrott zu konsumieren). Solche Informationen könnten<br />

die Presse oder aber spezielle (Rating-)Agenturen liefern.<br />

Aber diese gibt es doch jetzt schon, möchte man meinen. Ja,<br />

62<br />

allerdings gehen die Menschen heute damit völlig verantwortungslos<br />

und damit unkritisch gegenüber deren Ergebnissen<br />

um. Beispiel 1: Die Industrie erkauft sich über Anzeigenschaltungen<br />

eine genehme Berichterstattung in den Medien,<br />

welche von den meisten Menschen dennoch ernst genommen<br />

wird; Beispiel 2: Die Ratingagenturen werden für ihre Einschätzungen<br />

von den Kreditnehmern (z.B. Anleihe-Emittenten)<br />

bezahlt. Hier sind entgegen dem gesunden Menschenverstand<br />

die Anreize völlig falsch gesetzt. Richtig wäre es,<br />

wenn die Menschen bereit wären, für wirklich unabhängige<br />

und in ihren Diensten stehende Medien höhere Preise zu zahlen.<br />

Und richtig wäre es auch, wenn der Kreditgeber für die<br />

Bewertung des Kreditnehmers bezahlt. Nur so sind effi ziente<br />

und wirkungsvolle Anreizstrukturen denkbar.<br />

Geld und Gold<br />

Eine wettbewerbliche Geldordnung würde zuallererst bedeuten,<br />

dass die Menschen Geld nicht als staatsgegeben ansehen,<br />

sondern sich laufend über dessen Eigenschaften und Qualität<br />

Gedanken machen müssen. Dies impliziert, dass hinsichtlich<br />

des zu verwendenden Geldes immer eine gewisse Grundskepsis<br />

angebracht ist. Schnell würden<br />

sich im Marktprozess Güter als Geld<br />

etablieren können, welche schon immer<br />

einen gewissen Geldcharakter hatten,<br />

allen voran Edelmetalle wie z.B. Gold.<br />

Entscheidend dabei ist jedoch, dass<br />

das zu verwendende Geld nicht staatlicherseits<br />

vorgeschrieben wird. Insofern<br />

besteht auch nicht die Gefahr der Hortung durch einige<br />

wenige reiche Parteien. Schließlich würde sich am Markt<br />

sofort ein anderes Geld als gängig etablieren.<br />

Pfl icht und Kür der Staatsaufgaben<br />

Die wirklich einzige Aufgabe, die der Staat in unserer Utopie-Welt<br />

erfüllen müsste, wäre die Gewährleistung der inneren<br />

und äußeren Sicherheit sowie der Schutz von Freiheit und<br />

Eigentum. Natürlich wären zusätzlich auch andere Aufgaben<br />

wie die Bereitstellung von Bildungseinrichtungen (Schulen)<br />

oder Infrastruktur (Straßen) denkbar, allerdings würden dies<br />

die entsprechenden staatlichen Institutionen selbstständig<br />

und von Fall zu Fall entscheiden können. Was nicht unbedingt<br />

der Staat erledigen muss, könnten auch private Unternehmen<br />

bewerkstelligen. Die Umsetzung durch den Staat


Ralf Flierl<br />

Ralf Flierl ist Gründer und Geschäftsführer der Smart<br />

Investor Media GmbH sowie Chefredakteur des Magazins<br />

Smart Investor. Zudem ist er verantwortlich für<br />

den wöchentlich erscheinenden Börsen-Letter Smart<br />

Investor Weekly. Vor seiner jetzigen Tätigkeit war er<br />

unter anderem Wertpapieranalyst bei der FINANZ-<br />

WOCHE (Dr. Jens Ehrhardt). Der 1965 in der Nähe von<br />

Regensburg geborene Flierl ist verheiratet und lebt<br />

seit 1986 in München, wo er auch sein Studium der<br />

Betriebswirtschaft absolvierte.<br />

würde dann nicht zuletzt davon abhängen, inwieweit die<br />

Finanzierung gewährleistet werden kann. Aber wie schon<br />

gesagt: Die Möglichkeit des Staates, Fiat Money zu kreieren,<br />

bestünde dann nicht mehr. Oder anders ausgedrückt: Der<br />

Staat kann dann nur das ausgeben, was er einnimmt.<br />

Ein Hauptunterschied zu heute läge auch darin, dass ein<br />

wuchernder Staat mit einer Warfare- oder Wellfare-Ausrichtung<br />

nicht denkbar wäre. Mit Warfare-Staat sind in erster<br />

Linie die USA gemeint, die über die Hälfte ihrer Steuereinnahmen<br />

für die kriegerische Aufrechterhaltung ihres Imperiums<br />

verwenden. Mit Wellfare sind Wohlfahrtsstaaten wie<br />

v.a. in Westeuropa gemeint, die sich im politischen Sinne fast<br />

nur noch über die schuldenfi nanzierte Umverteilung defi nieren.<br />

Ein „österreichischer Staat“ wäre dagegen sehr schlank, was<br />

aber nicht heißt, dass er auch schwach wäre. Ganz im Gegenteil:<br />

Recht wird durchgesetzt und Unrecht wird bestraft –<br />

ohne Wenn und Aber.<br />

Fazit<br />

Die hier vorgestellte Utopie mag dem einen oder anderen<br />

Leser als weltfremd, weit hergeholt oder als völlig unrea-<br />

63<br />

Ralf Flierl<br />

Chefredakteur des Smart<br />

Investor<br />

listisch erscheinen. Sobald aber unser jetziges Finanz- und<br />

Gesellschaftssystem defi nitiv gescheitert sein wird – der<br />

Autor rechnet damit spätestens in fünf Jahren –, werden solche<br />

alternativen Überlegungen auch im Mainstream zunehmend<br />

Gehör fi nden. Es waren immer die Utopisten und die<br />

„Spinner“, die lange vor den eigentlichen Entdeckungs- und<br />

Wissenssprüngen den gedanklichen Boden für die zukünftigen<br />

Entwicklungen bereiteten. Oftmals um den Preis, dass<br />

sie zu ihren Lebzeiten verlacht wurden.<br />

Die hier vorgestellte Welt ergibt sich teilweise logisch aus der<br />

Konstellation eines Geldsystems, welches nicht auf staatlichem<br />

Zwang beruht. Bei einigen Punkten wurden vom Autor<br />

Annahmen getroffen, die aufgrund der fehlenden Überprüfbarkeit<br />

anhand eines konkreten realen Beispiel-Staates nicht<br />

als gesichert gelten können. Eine weiterführende Diskussion<br />

hierzu wäre sicherlich hilfreich. Als Literatur zu diesem<br />

Thema sei das Buch „Krankes Geld, kranke Welt“ von<br />

Gregor Hochreiter und die Smart Investor-Ausgabe 8/2010<br />

empfohlen. «


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Keynes ist tot – nicht der Kapitalismus<br />

Barbara Kolm<br />

Keynes ist tot<br />

nicht der Kapitalismus<br />

64


DAS LEBEN AUF PUMP HAT EIN ENDE. DIESE SCHMERZHAFTE, ABER OFFENSICHTLICHE TATSACHE LEGTEN „DIE<br />

MÄRKTE“ IN DEN LETZTEN WOCHEN UND MONATEN BEINHART OFFEN. EINEM MITGLIEDSSTAAT DER EU NACH DEM<br />

ANDEREN WIRD DAS VERTRAUEN IN DIE BONITÄT ENTZOGEN. REGIERUNGEN KÖNNEN NICHT MEHR ÜBER IHRE VER-<br />

HÄLTNISSE LEBEN UND MÜSSEN IHRE STAATSFINANZEN ENDLICH IN DEN GRIFF BEKOMMEN. POLITISCHE FEHLENT-<br />

SCHEIDUNGEN – WIE DIE VERTUSCHUNG VERGANGENER KRISEN DURCH UNFINANZIERBARES „DEFICIT SPENDING“<br />

UND KÜNSTLICH NIEDRIGGEHALTENE ZINSEN – LIEGEN NUN IN FORM VON SCHULDENBERGEN AUF DEM TISCH. SIE<br />

KÖNNEN NICHT LÄNGER VON DER POLITIK WEGGELEUGNET WERDEN.<br />

Die künftige Entwicklung der Steuerlast ist davon<br />

abhängig wie die Politik die Problematik der zunehmenden<br />

Staatsverschuldung zu lösen versucht.<br />

Die Anhebung von Massensteuern würde zu einer<br />

Beschneidung der Kaufkraft der Bevölkerung führen<br />

und damit das künftige Wirtschaftswachstum<br />

gefährden. Eine Anhebung der Körperschaftsteuersätze<br />

hätte negative Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft<br />

der Unternehmen und damit auch auf<br />

die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskraft.<br />

Die Senkung der Lohnsteuer würde die Nettoeinkommen<br />

der Arbeitnehmer erhöhen, deren Leistungsbereitschaft<br />

anregen und auch die Nachfrage nach<br />

Arbeitskräften ankurbeln und so zu einer Entlastung<br />

der Situation auf dem Arbeitsmarkt führen. Die Höhe<br />

der Personalkosten ist zudem ein wichtiger Standortfaktor<br />

im internationalen Wettbewerb.<br />

Stattdessen könnte der Staat Kostensenkungen forcieren;<br />

einerseits um Kaufkraft und Wirtschaftswachstum zu<br />

sichern (nicht durch Mehrausgaben!) und andererseits um<br />

Generationengerechtigkeit zu gewährleisten indem versucht<br />

65<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Keynes ist tot – nicht der Kapitalismus<br />

wird, die Schulden, die einer nächsten Generation aufgebürdet<br />

werden, auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Wirtschaftswachstum<br />

und Anreize für Innovationen und Bildung versprechen<br />

den Erhalt der Kaufkraft, konstante Beschäftigung<br />

und eine nachhaltige Konsolidierung des Budgets.<br />

Dies kann nur gelingen, wenn die Aufgaben des Staates und<br />

damit der Politik im neuen Jahrtausend endlich kritisch hinterfragt<br />

werden. Dies ist unbequem - da eine Reduktion des<br />

staatlichen Einfl usses auf die Wirtschaft, viele um ihre politische<br />

Existenz bringen würde - aber dringend von Nöten.<br />

Nennen wir das Kind beim Namen: Der Wohlfahrtsstaat, der<br />

über Jahrzehnte einfache Regeln (z.B. nicht mehr auszugeben<br />

als einzunehmen oder für seine eigenen Handlungen Verantwortung<br />

zu übernehmen) außer Kraft gesetzt hat, ist an seine<br />

Grenzen gestoßen und hat in seiner jetzigen Form ausgedient.<br />

Es reicht nicht mehr diverse Reformarbeitsgruppen einzusetzen.<br />

Reformen müssen endlich tatsächlich angegangen<br />

werden. Geschieht dies nicht, verschiebt sich der Tax Freedom<br />

Day in den nächsten Jahren noch weiter nach hinten –<br />

aus einem einzigen Grund: Da es für die Politik leichter ist,<br />

die Eigentumsrechte „der Reichen“ (=große Teile der Mittelschicht,<br />

durch Infl ation) durch noch höhere Besteuerung zu<br />

beschneiden, als notwendige Maßnahmen anzugehen!


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Keynes ist tot – nicht der Kapitalismus<br />

Kurz gesagt: Reformen anstatt der üblichen politischen Sonntagsreden<br />

Wir fordern:<br />

✓ Radikale Ausgabenkürzungen des Staates<br />

✓ Steuersenkungen, um die Attraktivität Österreichs als<br />

Wirtschaftsstandort und die Leistungsbereitschaft der<br />

Bürger zu erhöhen<br />

✓ Flexibilisierung des Arbeitsmarktes<br />

✓ Endlich eine echte Pensionsreform, um die Generationengerechtigkeit<br />

wieder herzustellen<br />

▫ Weg vom Umlageverfahren hin zu einem Kapitaldeckungsverfahren<br />

✓ Mehr Konkurrenz innerhalt der EU und innerhalb<br />

Österreichs durch „echten“ Föderalismus à la Schweiz<br />

▫ Keine weiteren Zentralisierungsschritte auf<br />

EU-Ebene<br />

✓ Gesundheitsreform<br />

✓ Bildungsreform<br />

Kurz gesagt: Reformen anstatt der üblichen politischen Sonntagsreden<br />

Dr. Barbara Kolm<br />

Generalsekretärin das Friedrich August v. Hayek Institut<br />

in Wien, das als „Großhändler von Ideen“ marktwirtschaftliche<br />

Lösungen in den Bereichen Bildung,<br />

Gesundheit, Sicherung des Arbeits- u. Wirtschaftsstandortes<br />

und Armutsbekämpfung anbietet, sowie<br />

die Lehre der Österreichischen Schule der Nationalökonomie<br />

verbreitet. Gründerin des Austrian Economics<br />

Center, das sich der Forschung und Politikberatung<br />

im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung<br />

von Individuen in Kombination mit ökonomischen Fragen<br />

widmet. Mitglied der Mont Pélerin Society und Präsidentin<br />

der European Coalition for Economic Growth.<br />

Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität<br />

Innsbruck und der UCLA.<br />

66<br />

Tax Freedom Day 2011 - 213 Tage schuften für den<br />

Staat<br />

In diesem Jahr fi el der Tax Freedom Day auf den 31. Juli, und<br />

damit auf den 213. Tag des Jahres 2011. Den Berechnungen<br />

des Austrian Economics Center zufolge mussten die Österreicher<br />

rechnerisch bis zu diesem Tag arbeiten, um für sämtliche<br />

Steuern und Abgaben aufzukommen. Erst von diesem<br />

Tag an kann der Steuerzahler sein Einkommen zur Finanzierung<br />

seiner täglichen Ausgaben, Investitionen und der privaten<br />

Vorsorge verwenden. Zur Berechnung des Tax Freedom<br />

Day wird hierbei die gesamte Steuer- und Abgabenlast<br />

einer Volkswirtschaft ins Verhältnis zum Volkseinkommen<br />

- die Summe aller von Inländern erzielten Lohn- und Kapitaleinkünfte<br />

- gesetzt. Die Steuerbelastung umfasst dabei<br />

alle direkten Steuern, wie Lohn- und Körperschaftssteuer,<br />

die Kapitalertragssteuer ,als auch die indirekten Steuern, wie<br />

Umsatzsteuer und Normverbrauchsabgabe.<br />

Veranschaulichung der Entwicklung der Steuer- und<br />

Abgabenlast in Österreich ab 1976<br />

Dr. Barbara Kolm, Director<br />

Austrian Economics Center<br />

(AEC)<br />

b.kolm@austriancenter.com<br />

www.austriancenter.com<br />

www.taxfreedomday.at


Das Konzept des Tax Freedom Day geht auf die in<br />

Washington DC ansässige Tax Foundation zurück,<br />

die den Tax Freedom Day für die USA seit 1948<br />

berechnet. Mittlerweile haben sich mehrere Wirtschaftsinstitute<br />

derartiger Projekte angenommen,<br />

darunter das britische Adam Smith Intitute und das<br />

Karl-Bräuer Institut des Bundes der Steuerzahler<br />

Deutschland.<br />

Ziel dieser Berechnungen ist die Veranschaulichung<br />

der Steuerbelastung und die Schaffung eines<br />

Bewusstseins in der Bevölkerung für die Steuerbelastung,<br />

auch in Hinblick auf die historische Entwicklung<br />

der Steuer- und Abgabenquote.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten vollzog sich eine Entwicklung<br />

zunehmender Steuerbelastung, die zur Folge hatte,<br />

dass der Tax Freedom Day, der im Jahre 1976 noch auf den<br />

23. Juni gefallen war, bis zum Jahr 2001 den 22. August<br />

erreichte. Besonders in Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs,<br />

wie im Jahr 2001, nach dem Platzen der New-Economy-Blase<br />

oder im Jahr 2008, in dem die globalen Folgen der aktuellen<br />

Finanzkrise immer deutlicher spürbar wurden,<br />

wirkten sich aufgrund steigender Staatsausgaben<br />

und rückläufi ger Einkommen negativ auf das<br />

Datum des Tax Freedom Day aus.<br />

In den letzten Jahren stellte sich ein Rückgang der<br />

Steuerbelastung ein, weshalb sich der Tax Freedom<br />

Day – entgegen der langfristigen Entwicklung –<br />

wieder um etwa einen Monat nach vorne verschob.<br />

Seit 1976 stieg das Volkseinkommen um durchschnittlich<br />

14%, die Steuern und Sozialabgaben<br />

jedoch um 17%, wodurch das Verhältnis von Steuern<br />

und Sozialabgaben zum Volkseinkommen von<br />

49% auf über 57% anstieg. Angesichts der in jüngster<br />

Zeit stark angestiegenen Staatsverschuldung und<br />

der krisenbedingt erhöhten Ausgaben für Arbeitslosenunterstützung,<br />

darf zumindest bezweifelt werden, dass<br />

diese Entwicklung eine nachhaltige ist.<br />

Die nachfolgende Grafi k bildet die Entwicklung des Tax<br />

Freedom Day in Österreich seit dem Jahr 1976 ab (Abb.1).<br />

ABB. 1<br />

ABB. 2<br />

TAX FREEDOM DAY<br />

die Entwicklung des Tax Freedom Day in Österreich seit dem Jahr 1976<br />

Quelle: Austrian Economics Center (AEC)<br />

Steuerlast im internationalen Vergleich<br />

Im internationalen Vergleich offenbart sich die hohe Belastung<br />

der österreichischen Steuerzahler. In Deutschland wurde<br />

der Tax Freedom Day vom Karl-Bräuer-Institut für den 6. Juli<br />

errechnet, womit die deutschen Steuerzahler durchschnittlich<br />

etwa drei Wochen weniger für den Staat arbeiten müssen.<br />

In anderen Ländern treten im Vergleich zu Österreich noch<br />

deutlichere Unterschiede zu Tage; in Großbritannien fi el der<br />

Tax Freedom Day auf den 30. Mai, in den USA gar auf den<br />

12. April, den 102. Tag des Jahres.<br />

TAX FREEDOM DAY<br />

die Entwicklung des Tax Freedom Day im Vergleich zu A/D/GB/USA<br />

Quelle: Quelle: Austrian Economics Center (AEC)<br />

67<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Keynes ist tot – nicht der Kapitalismus<br />

All diesen Berechnungen liegt das Volkseinkommen<br />

zugrunde, weshalb eine gute Vergleichbarkeit der Werte<br />

gegeben ist. Die Betonung der Eigenverantwortlichkeit des<br />

einzelnen Individuums und die damit einhergehenden vergleichsweise<br />

geringen Ausgaben für das Sozialsystem sind


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Keynes ist tot – nicht der Kapitalismus<br />

als Ursachen für eine geringere Steuerbelastung in Großbritannien<br />

und den USA zu nennen. Dass die in Österreich<br />

anfallenden Ausgaben für Sozialleistungen letztlich der<br />

Bevölkerung zu Gute kommen, steht außer Frage, jedoch<br />

sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass diese Leistungen<br />

mit Steuern fi nanziert werden, die wiederum von<br />

Unternehmen und Privatpersonen über Steuern bezahlt werden<br />

müssen. Überdies ist zu bezweifeln, dass der Staat ein<br />

besserer (Um-)Verteiler ist, als die Bürger selbst. Das der<br />

Wirtschaft entzogene Kapital hätte ohne staatliche Eingriffe<br />

effi zienter eingesetzt und somit die Wohlfahrt der gesamten<br />

Bevölkerung (zB. durch mehr Arbeitsplätze, höhere Löhne,<br />

weniger Steuern…) gesteigert werden können.<br />

Volkseinkommen als Basis der Berechnung<br />

Die Auswahl des Volkseinkommens an Stelle des Bruttoinlandsprodukts<br />

zur Berechnung des Tax Freedom Day erfolgt<br />

aus der Überlegung, dass das Volkseinkommen ein besseres<br />

Maß für die Summe der Einkommen einer Volkswirtschaft<br />

ist, da dieses im Gegensatz zum Bruttoinlandspro-<br />

68<br />

dukt von Verzerrungen, wie beispielsweise Abschreibungen<br />

nicht berührt ist und demnach auch die geeignetere Größe<br />

zur Berechnung einer Steuer und Abgabenquote auf Einkommen<br />

ist. Aus diesem Grund führen viele bedeutende Wirtschaftsinstitute<br />

wie die Tax Foundation und das Adam Smith<br />

Institute ihre Berechnungen anhand des Volkseinkommens<br />

durch.<br />

Österreich<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Österreich ein<br />

Hochsteuerland in Europa ist und die letzte substanzielle<br />

Steuerreform im Jahr 2004/05 erfolgte (Senkung der Körperschaftssteuer<br />

von 34% auf 25%) und die Abschaffung<br />

der Erbschafts- und Schenkungssteuer im Jahr 2008. Um<br />

die Wettbewerbsfähigkeit und die langfristige Sicherung des<br />

Arbeits- und Wirtschaftsstandortes zu garantieren, müssen<br />

Steuersenkungen, Ausgabenreduktionen und Strukturreformen<br />

erfolgen. «


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Die Konstruktion der EU ist das Resultat des Ringens<br />

zweier Visionen für Europa. Die liberale Vision<br />

vertritt eine freie Marktwirtschaft in einem Europa<br />

der offenen Grenzen. Auf der anderen Seite<br />

steht die sozialdemokratische Vision Europas.<br />

Der Euro reizt zum Schuldenmachen. Unabhängige<br />

Regierungen können sich einer Zentralbank bedienen,<br />

um ihre Haushaltsdefi zite zu bezahlen. Das<br />

Ganze ähnelt einer Notenpresse mit verschiedenen<br />

Eigentümern.<br />

In seinem grundlegenden Werk zeigt der Wirtschaftsphilosoph<br />

Rahim Taghizadegan, welche Faktoren für<br />

eine Fortsetzung der Forschung in der Tradition<br />

von Carl Menger, Eugen von Böhm-Bawerk, Ludwig<br />

van Mises und Friedrich August von Hayek sprechen.<br />

Er plädiert für ein Umdenken und die Rückbesinnung<br />

auf die Östereichische Schule – und damit auf den<br />

gesunden Menschenverstand.<br />

Die Krise des Euro ist in erster Linie eine Überschuldungskrise<br />

von Staaten und Banken. Ihre Ursache<br />

liegt im staatlichen Scheingeldmonopol, das über<br />

Jahrzehnte ein Schneeballsystem aus ungedeckten<br />

Zahlungsverpfl ichtungen aufgebaut hat, inzwischen<br />

seinen Zenit erreicht hat und nun vor dem Zusammenbruch<br />

steht.<br />

Das Buch fordert einen marktwirtschaftlichen<br />

Befreiungsschlag in Deutschland, Europa und in<br />

der Welt.<br />

Die jüngste Finanzkrise von 2007 brachte das Weltfi<br />

nanzsystem fast zum Einsturz. Aus der Finanzkrise<br />

wurde eine Banken-, Wirtschafts-, Staatschulden- und<br />

jetzt zunehmend eine Euro-Krise. »Fällt« im Zuge<br />

dieser Krisen sogar unsere Währung, der Euro? Und<br />

falls ja, wäre das so schlimm?<br />

Der Autor macht in diesem Werk eindrücklich klar, wie<br />

es um die Zukunft unserer Währung steht.<br />

Rahim Taghizadegan<br />

Wirtschaft wirklich verstehen<br />

Einführung in die Österreichische Schule<br />

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GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Österreich: Mit privatem Wachstumskapital durchstarten<br />

Jürgen Marchart<br />

Österreich:<br />

Mit privatem Wachstumskapital<br />

durchstarten<br />

70


ÖSTERREICHISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN SIND NACH WIE VOR STARKE PARTNER DER KLEINEN UND MIT-<br />

TELSTÄNDISCHEN UNTERNEHMEN. DURCH FEHLENDE RAHMENBEDINGUNGEN IST ES JEDOCH SCHWER, INTERNATIO-<br />

NALE INSTITUTIONELLE INVESTOREN ZU GEWINNEN.<br />

Österreichische Private-Equity- und Venture-Capital-<br />

Fonds investierten – im letzten zur Verfügung stehenden<br />

Berichtszeitraum – im Jahr 2010 insgesamt<br />

127 Millionen Euro an privatem Wachstumskapital in<br />

86 kleine und mittlere Unternehmen im In- (82 Millionen<br />

Euro) und Ausland (45 Millionen Euro).<br />

Das Gesamtinvestitionsvolumen der österreichischen Beteiligungskapitalgeber<br />

lag damit lediglich 8 Prozent unter dem<br />

Vorjahreswert und zeigt, dass privates Wachstumskapital<br />

nach wie vor ein starker Partner für kleine und mittlere Unternehmen<br />

ist und in nationale und internationale Wachstumsmärkte<br />

investiert. Damit rangiert Österreich im europäischen<br />

Vergleich bei den Schlusslichtern, gemessen am Prozentanteil<br />

der Investments am BIP (siehe Abb.). 2010 stiegen nicht<br />

nur die Buy-outs an, die nun 45 Prozent aller Investments<br />

ausmachen, sondern auch die Frühphaseninvestments (Seed,<br />

ABB.<br />

INVESTMENTS ANTEIL AM BIP 2010 (in %)<br />

Quelle: PEREP_Analytics / EVCA Yearbooks<br />

Industry statistics (by ountry of private equity fi rm)<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Österreich: Mit privatem Wachstumskapital durchstarten<br />

71<br />

Start-up und Later Stage Venture) blieben erfreulicherweise<br />

mit knapp 23 Prozent aller getätigten Investments auf fast<br />

dem gleichen Niveau wie 2009. Allerdings hat sich innerhalb<br />

der Frühphaseninvestments der Fokus auf den Later-Stage-<br />

Venture-Bereich verschoben. Die Branche „Gewerbe- und<br />

Industrieprodukte“ führt das Ranking der Investments auch<br />

diesmal wieder an, gefolgt von den Branchen „Kommunikation“,<br />

„Computer und Unterhaltungselektronik“, „Life Sciences“<br />

und „Gewerbe- und Industriedienstleistungen“.<br />

Hälfte der Investments im Ausland<br />

Die Mittelbeschaffung für zukünftige Beteiligungsinvestitionen<br />

ist auch nach der Finanz- und Wirtschaftskrise nach wie<br />

vor eine große Herausforderung, wie in allen Teilen Europas<br />

zu beobachten ist. Konnten Beteiligungskapitalgeber mit Sitz<br />

in Österreich 2009 286 Millionen Euro an frischem Kapital<br />

einwerben, so ist 2010 mit 268 Millionen Euro frischem Kapital<br />

für zukünftige Investments in vielversprechende Wachstumsmärkten<br />

im deutschsprachigen Raum sowie in Mittel-<br />

und Osteuropa ein leichter Rückgang um 6 Prozent<br />

zu verzeichnen. Nachdem im Vorjahr in weiten Teilen<br />

Europas die öffentliche Hand die Hauptinvestorengruppe<br />

war, hat der in Österreich vor der Krise<br />

sehr dominant vertretene Bankensektor mit 23 Prozent<br />

der kommittierten Mittel wieder Interesse an<br />

der Assetklasse Private Equity und Venture Capital<br />

gefunden und Kapital für Mezzaninfi nanzierungen<br />

bereitgestellt. Es ist jedoch durch fehlende, international<br />

wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />

nach wie vor besonders schwer, internationale institutionelle<br />

Investoren für den Standort Österreich zu<br />

gewinnen. Rund die Hälfte (48 Prozent) des österreichischen<br />

Beteiligungskapitals über 268 Millionen<br />

wurden in Mittel- und Osteuropa investiert.<br />

Mit 52 Millionen Euro (at cost) ist das Deinvestiti-


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Österreich: Mit privatem Wachstumskapital durchstarten<br />

onsvolumen gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent gesunken.<br />

Der Anteil an Abschreibungen (2009: 43 Prozent) hat<br />

sich jedoch auf 30 Prozent des gesamten Exitvolumens reduziert.<br />

Die Beteiligungsfonds haben also mit dem Exit gewartet<br />

und die Unternehmen durch die Krise zu begleiten. Das<br />

stellte sich auch im Jahr 2011 wieder als Vorteil für so manches<br />

Portfoliounternehmen heraus, da diese mit dem Private-<br />

Equity- und Venture-Capital-Investor über einen starken<br />

Miteigentümer verfügen, der mit Know-how, Management-<br />

Unterstützung und zusätzlichem Kapital durch die Krise half.<br />

Rahmenbedingungen im Wandel<br />

Sowohl national wie auch auf EU-Ebene sind die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen zurzeit im Umbruch. In Österreich<br />

fehlt nach wie vor ein international wettbewerbsfähiges<br />

Private-Equity-Gesetz. Auf EU-Ebene wurde Ende 2010<br />

die Alternative Investment Fund Manager (AIFM) Guideline<br />

beschlossen, die zum Ziel hat, systematische Risiken des<br />

Finanzmarkts zu kontrollieren, die Interessen der Investoren<br />

zu schützen und für mehr Transparenz zu sorgen. Ziele, die<br />

Über die AVCO<br />

(Austrian Private Equity and<br />

Venture Capital Organisation)<br />

Die AVCO ist als Dachorganisation der österreichischen<br />

Beteiligungskapitalindustrie Ansprechpartner für alle<br />

Fragen zu Private Equity und Venture Capital in Österreich.<br />

Sie verfügt derzeit über 18 ordentliche und 27<br />

assoziierte Mitglieder, die die Arbeit der AVCO auch mit<br />

Expertise und inhaltlichem Engagement unterstützen.<br />

72<br />

der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation<br />

(AVCO) und der österreichischen Private-Equity- und<br />

Venture-Capital-Branche ebenfalls ein Anliegen sind. Die<br />

vorliegende Guideline unterscheidet jedoch nicht zwischen<br />

den verschiedenen Anlageklassen und dem damit verbundenen,<br />

variierenden Risiko für den Finanzmarkt und hat daher<br />

im Zuge der Implementierung der AIFM in nationales Recht<br />

noch großes Optimierungspotential, um die genannten Ziele<br />

tatsächlich zu erreichen.<br />

Nur wenn durch internationale Regelungen sowohl die EU als<br />

auch Österreich zu attraktiven Finanz- und Wirtschaftsplätzen<br />

ausgebaut werden, ist auch in Zukunft die Eigenkapitalausstattung<br />

kleiner und mittlerer österreichischer Unternehmen<br />

garantiert. Damit wären diese Firmen gut gerüstet, um<br />

ihren Wachstumskurs fortzusetzen. «<br />

Autor:<br />

Dr. Jürgen Marchart<br />

Geschäftsführer<br />

Lothringerstraße 12<br />

1030 Wien<br />

Tel.: +43/1/526 38 05<br />

Email: juergen.marchart@avco.at<br />

Internet: www.avco.at


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Zeit für <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong><br />

Nikolaus Kimla<br />

Zeit für <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong><br />

Es braucht mehr Unternehmertum und wieder mehr<br />

Freiheit und weniger Gleichmacherei: Was jetzt Not tut ist<br />

eine Anleitung zum neuen „Mindset“.<br />

74


IMMOBILIENKRISE, KIRCHENKRISE, POLITIKKRISE, EUROKRISE, MANAGERKRISE, SCHULDENKRISE:<br />

MAN KÖNNTE DIE LISTE ENDLOS FORTSETZEN, MIT EINEM WORT: KRISEN HABEN HOCHKONJUNKTUR. UND ES<br />

SCHEINT KEIN ENDE IN SICHT. UNBESTRITTEN IST: ES LÄUFT ETWAS SCHIEF IN UNSEREM WIRTSCHAFTSSYSTEM. VIE-<br />

LEN BÜRGERN STÖSST DIESE AHNUNGSLOSIGKEIT DER VERANTWORTLICHEN UNANGENEHM AUF. PANIK AN MANCHEN<br />

ORTEN VERBREITET SICH UND ES DÄMMERT VIELEN, DAS ETWAS FAUL IST IM SYSTEM. DOCH WAS TUN? WEN FRAGEN?<br />

UNTERSCHIEDLICHER KÖNNTEN DIE KOMMENTARE IN DEN VERSCHIEDENEN MEDIEN GAR NICHT SEIN.<br />

Die Problemverlagerung zu einer speziellen Gruppe<br />

könnte ein bekannter, doch in einer Sackgasse endender,<br />

Lösungsansatz sein. Einst eine Volksgruppe,<br />

heute eine ökonomische Gruppierung. Zu einfach und<br />

nicht plausibel, denn das Problem liegt tiefer. Es liegt<br />

an unserem Mindset, und dafür sind wir ALLE mitverantwortlich.<br />

Wir sind in wesentlichen Bereichen unserer Gesellschaft<br />

mangelhaft oder gar falsch „geprägt“. Wenn es uns jetzt nicht<br />

gelingt, die wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Irrtümer<br />

zu überwinden, wird die Krise kein bzw. ein schreckliches<br />

Ende haben.<br />

Es gibt immer die Möglichkeit zu Handeln, eine Tat zu setzen,<br />

die notwendige Umkehr anzutreten, Verantwortung zu<br />

übernehmen für die ungewisse Zukunft. Vier Ansatzpunkte<br />

könnten ein Ausgangspunkt sein, um konkrete Schritte einzuleiten.<br />

➛ Go ahead: Gleichheit ist die Zwillingsschwester<br />

der Gerechtigkeit<br />

Thomas Mann schrieb, „Freiheit ist die Zwillingsschwester<br />

der Verantwortung“, es ist ein gesellschaftlicher Irrtum dies,<br />

auf die Gleichheit und Gerechtigkeit übertragen zu wollen.<br />

Den Grundgedanken eines gerechten Systems in der von der<br />

Politik gesteuerten Umverteilung zu verankern, ist zu einer<br />

der politischen Hauptantworten in der Finanz-, Wirtschafts-<br />

und Eurokrise geworden. Mit höheren bzw. neuen Steuern<br />

will man die „Wohlhabenden“ und alle anderen treffen,<br />

denen Schuld an der Krise gegeben wird – und so Gerechtigkeit<br />

schaffen. Dass dies allen Ernstes Resonanz fi ndet, hat<br />

nicht nur mit einer hochgezüchteten Neidkultur zu tun, sondern<br />

auch damit, dass uns jahrzehntelang eingebläut wurde,<br />

75<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Zeit für <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong><br />

Gerechtigkeit sei eine Funktion der Gleichheit. Je gleicher<br />

eine Gesellschaft – in der politischen Praxis übersetzt mit:<br />

je weniger wir den „Wohlhabenden“ lassen, desto gerechter<br />

ist die Gesellschaft. Gemessen am Gini-Koeffi zient, der<br />

Gleichheit misst (Lister der Länder nach Einkommensverteilung<br />

– siehe Wikipedia), müssten wir in Österreich freilich<br />

in einem der gerechtesten Länder der Welt leben. Denn<br />

Österreich ist eines der am meisten umverteilenden Länder.<br />

Aber Gleichheit hat eben nicht viel mit Gerechtigkeit zu tun.<br />

Warum eigentlich Gleichheit? Rahim Taghizadegan bringt<br />

dies auf den Punkt: „Die Gleichheit wurde zum zentralen<br />

Ideal unserer Zeit. Sogar das große Wort der Gerechtigkeit<br />

wird heute fast nur noch synonym mit Gleichheit verwendet.<br />

Ungleichheit gilt als Inbegriff der Ungerechtigkeit. Die willkürliche<br />

Ungleichbehandlung und damit schlechtere Behandlung<br />

einzelner Menschen oder Volksgruppen, bis hin zum<br />

Massenmord, gab der Ungleichheit einen schlechten Namen.<br />

Als einzig akzeptabler Gegenpol erschient dabei die Gleichheit.<br />

Dabei wird jedoch stets die gleiche Würde des Menschen<br />

mit gleichen Ergebnissen verwechselt. Schließlich ist<br />

es gerade die Achtung der gleichen Würde der Menschen, die<br />

Respekt vor deren Verschiedenheit gebietet.“*.<br />

Der zentrale Wert für eine positive gesellschaftliche Entwicklung<br />

ist und bleibt jedenfalls die Freiheit. Sie braucht Vielfalt<br />

und nicht Gleichheit. Statt Ungleiches zwangsweise zu nivellieren,<br />

müssen wir einen produktiven, klugen gesellschaftlichen<br />

Umgang mit Ungleichheit fi nden. Ungleichheit bringt<br />

uns weiter. Denn aus der Ungleichheit speisen sich jene dynamischen<br />

Veränderungs- und Entwicklungsprozesse, die für<br />

Wachstum und Wohlstand unverzichtbar sind. „Die Ökonomen<br />

der Österreichischen Schule waren etwas realistischer<br />

in ihren Annahmen. Sie lassen sich nicht dadurch verwirren,<br />

dass der Mensch gleich an Würde ist (oder sein sollte),


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Zeit für <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong><br />

um daraus zu folgern, Menschen seien sich tatsächlich völlig<br />

gleich. Gerade unsere Unterschiede sind doch interessant und<br />

werten uns auf. Die berechtigte und lobenswerte Sorge um<br />

den Schwächeren hat in der Ökonomie oft zu Scheuklappen<br />

geführt“*.<br />

➛ Go ahead: „homo oeconomicus“ als Ausgangspunkt<br />

für Wirtschaftsdynamik<br />

Julius Friedrich Gans von Ludassy war der erste Ökonom der<br />

den Begriff des „homo oeconomicus“ prägte, „um vor einer<br />

unrealistischen Volkwirtschaftslehre zu warnen die sich mit<br />

Scheinmenschen befasst“. Woher kam dieses Denken, das<br />

einen Scheinmenschen erschuf und ein Kunstobjekt kreierte.<br />

In der Menschheitsgeschichte erscheint nämlich der einzelne<br />

Mensch nicht ins Gewicht zu fallen. „Auch heute haben viele<br />

das Gefühl, einzeln kaum etwas bewegen zu können. Die<br />

Massengesellschaften unserer Zeit erwecken den Eindruck,<br />

wir wären alle bloß entbehrliche Zahnrädchen in einem großen<br />

Getriebe. ...Manche mögen sich nur noch als Mitläufer<br />

empfi nden, doch diese Vorstellung ist eine selbsterfüllende<br />

Prophezeiung: Das Leugnen der Freiheit beseitigt auch ihre<br />

letzten Reste.“<br />

Unserer – mit einer Sozialquote um die 30 Prozent äußerst<br />

sozialen - Marktwirtschaft ordnen ihre Kritiker gerne ein<br />

überaus fragwürdiges Menschenbild zu: den gierigen, dummen<br />

und rücksichtslosen Ökonomie-Menschen. Wir sollten<br />

das nicht hinnehmen. Über Werthaltungen und Menschenbilder<br />

braucht es in der Tat eine breite Diskussion – und<br />

zwar eine, die realistische Paradigmata zu bieten hat. Die<br />

Österreichische Schule der Ökonomie kann dafür Orientierungspunkte<br />

bieten. Denn sie formuliert jenseits des vielbeschworenen,<br />

aber nie realen „homo oeconomicus“ ein realistischeres<br />

Menschenbild. Sie versteht unter Ökonomie die<br />

Lehre vom menschlichen Handeln. Sie eröffnet einen humanen<br />

Zugang, der sich am persönlichen Handeln und den<br />

persönlichen Zielen des Menschen orientiert. Der einzelne<br />

Mensch ist Ausgangspunkt. Das Handeln, als die konkrete<br />

Entscheidung zwischen gegebenen Möglichkeiten, ist Gegenstand<br />

ihrer Forschung. „Handeln ist bewusstes Verhalten.<br />

Handeln ist Wollen, das sich in Tat und Wirken umsetzt und<br />

damit verwirklicht. Handeln liegt in der Natur des Menschen<br />

und seiner Welt, Handeln- Müssen ist dem Menschen durch<br />

die Bedingungen, unter denen er lebt, vorgeschrieben“, so<br />

76<br />

Ludwig von Mises. Dieses Handeln manifestiert sich im<br />

Menschenbild des freien Unternehmers. Freies und eigenverantwortliches<br />

Unternehmertum zu fördern und zu fordern<br />

ist daher mehr denn je ein Gebot der Zukunft.<br />

Zum freien Unternehmertum gehört auch ein verantwortungsvoller<br />

und ehrlicher Umgang mit dem Risiko – ganz<br />

im Sinn der Tugenden des traditionellen Kaufmannes, der<br />

weiß, dass sich große Geschäfte nicht mit kleinen Risiken<br />

machen lassen. „Erfolgreiche Unternehmer sind alles andere<br />

als übermütig; meist sind sie sogar extrem vorsichtig – eben<br />

weil sie Eigenes aufs Spiel setzen. Vorsicht und Mut wiedersprechen<br />

sich nicht.“*<br />

Mehr freies und eigenverantwortliches unternehmerisches<br />

Denken und Handeln in allen gesellschaftlichen Bereichen<br />

zu fördern und zu fordern ist wohl die wichtigste Lehre aus<br />

allen Krisen. Dies verstärkt zu propagieren und deutlich zu<br />

machen, liegt heute mehr denn je in der Verantwortung von<br />

Meinungsbildnern und Entscheidungsträgern. Nur eine realistische<br />

Einschätzung des Handelns von Menschen schafft<br />

Wachstum.<br />

➛ Go ahead: Konsumiere dich REICH<br />

Wir leben in einer „instant society“, die dazu erzogen wurde<br />

auf Knopfdruck, jeden Wunsch zu erhalten. Das lässt sich<br />

durch viele gesellschaftliche Bereiche hindurch beobachten.<br />

In kaum einem anderen Bereich hat es aber so gravierende<br />

Folgen wie in der boomenden Kreditwirtschaft. Was auch<br />

immer wir uns an materiellen Gütern wünschen: der billige<br />

Kredit macht´s möglich!. „In nur 10 Minuten zum Geld –<br />

Herzenswunsch – in 10 Minuten erfüllt! Der Superschnell –<br />

Kredit. (Auszug aus der neuen BAWAG P.S.K )“<br />

Konsumieren auf Pump stand am Beginn der amerikanischen<br />

Finanzmarktkrise, und an der dahinter stehenden Mentalität<br />

hat sich nichts geändert. Sie prägt auch heute das politische<br />

Handeln. Die Ergebnisse werden nur dramatischer:<br />

Wir leben in einer unverantwortlichen Weise von den Schulden,<br />

die wir den nächsten Generationen aufbürden. Europa<br />

und die USA haben über Jahrzehnte über ihre Verhältnisse<br />

gelebt. Es ist absurd, aber wahr, dass die reichsten Staaten<br />

der Welt die meisten Schulden angehäuft haben. Innerhalb<br />

der letzten 30 Jahre hat sich die österreichische Schulden-


quote von 18,8 Prozent auf 72,3 Prozent fast vervierfacht.<br />

Die Zinszahlungen werden höchst wahrscheinlich bis zum<br />

Jahr 2015 auf über zehn Mrd. Euro ansteigen. Doch nicht nur<br />

die Staatsschulen plagen uns. Diese Haltung hat sich nahtlos<br />

auf den Bürger übertragen. Es gilt am sogenannten schönen<br />

Leben teilzuhaben, doch wer die Zeche zahlen wird, meist<br />

der Schuldennehmer selbst am wenigsten und die Banken<br />

unterstützen diese Grundhaltung. Die Schulden bei uns, und<br />

hier schließt sich der Kreis zum Gleichheitsirrtum, sind das<br />

Ergebnis der hohen Umverteilung. Die Schulden, die Österreich<br />

jahrzehntelang auf den Finanzmärkten aufgenommen<br />

hat, wurden vor allem für Sozialleistungen und Förderungen<br />

verwendet. Für Zukunftsinvestitionen blieb und bleibt kein<br />

Mehr freies und eigenverantwortliches unternehmerisches<br />

Denken und Handeln in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen zu fördern und zu fordern<br />

ist wohl die wichtigste Lehre aus allen Krisen<br />

Geld mehr. Nach Berechnungen der Industriellenvereinigung<br />

sind die öffentlichen Ausgaben für Investitionen in Österreich<br />

in den vergangenen 35 Jahren um über 2 Prozentpunkte<br />

des BIP zurückgegangen, während die Ausgaben für Transfers<br />

im gleichen Zeitraum um fast 9 Prozentpunkte des BIP<br />

anstiegen. Schulden machen eben nicht heute reich, sondern<br />

morgen arm. Haushaltspolitische Vorsicht darf nicht bestraft,<br />

sondern muss belohnt werden – von der ganzen Gesellschaft.<br />

➛ Go ahead: Vertraue dem System der Wohlstandsversorgung<br />

Nicht nur die Schuldenberge, die der Staat verursacht, sollten<br />

uns davon abhalten, seinen Umfang und seine Aktivitäten<br />

in Frage zu stellen. Das Mindset, dass „der Staat“ voll<br />

und ganz für die soziale Sicherheit seiner Bürgerinnen und<br />

Bürger sorgt, hat ebenso wenig Zukunft, wie die individuelle<br />

Vorstellung, dass man sich in jeder Lebenslage auf den „Vater<br />

Staat“ verlassen kann. Staatsgläubigkeit macht abhängig.<br />

Mathias Horx hat das „Angebot“ des Sozialstaats sehr klar<br />

charakterisiert*: „Wenn es dir schlecht geht, musst du gar<br />

nichts tun. Du kannst dich vor den Fernseher setzen und<br />

beruhigt abwarten, bis die Konjunktur wieder anspringt und<br />

77<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Zeit für <strong>GO</strong> <strong>AHEAD</strong><br />

wieder ein „Arbeitsplatz“ zur Verfügung steht.“ Das funktioniert<br />

heute nur nicht mehr, es ist auch unsozial, Menschen das<br />

abzunehmen, was sie – gewiss mit Ausnahmen – selbst können:<br />

aktiv und tätig zu werden, sich eine Arbeit zu suchen.<br />

Der Sozialstaat muss Aktivität und Eigenverantwortung fördern,<br />

statt sie zu hemmen. Die Ökonomen der Österreichischen<br />

Schule sind anti-kapitalistisch, „wenn damit die Ablehnung<br />

der herrschenden Unordnung gemeint ist, und dennoch<br />

dem anmaßenden Antikapitalismus unserer Tage abgeneigt.<br />

Denn seit den frühesten Anfängen der Moderne haben all<br />

die ahnungslosen Interventionen die Lage immer nur noch<br />

schlimmer gemacht. ...Eben weil sich die Österreichische<br />

Schule des Moralismus enthält, überlasst<br />

sie es den Einzelnen, sich selbst<br />

zum Bessern zu verändern und anderen<br />

ein Vorbild zu sein, anstatt darauf<br />

zu warten, dass eine bessere Gesellschaft<br />

oder ein besserer Staat den<br />

neuen Menschen hervorbringt, wie<br />

ihn die Moralisten gerne hätten“. Die<br />

ehemalige deutsche Grün-Politikerin Adrienne Goehler fragt<br />

zu Recht: „Ist denn das Soziale beim Staat überhaupt nur<br />

am Besten oder auch nur leidlich gut aufgehoben? Welche<br />

Bedingungen braucht es, damit das soziale Engagement vom<br />

Staat an die Gesellschaft zurückgegeben werden kann? Welche<br />

gesellschaftlichen Transformationen brauchen wir, damit<br />

das Subjekt von Verantwortung erkennbar wird, und wer sollen<br />

diese Subjekte sein?“<br />

Um solche Fragen beantworten zu können, müssen wir<br />

umdenken, was unser mentales Verhältnis zum Staat betrifft:<br />

Staatlicher Interventionismus be- und verhindert vielfach die<br />

Freisetzung unternehmerischer Kraft für die Lösung gesellschaftlicher<br />

Herausforderungen. Um sie muss es jedoch<br />

gehen. Die große Herausforderung liegt heute darin, eine<br />

Kultur der Freiheit zu entfesseln, die ihren Namen auch verdient.<br />

Wir müssen in jeder Hinsicht unternehmerischer werden,<br />

um Krisenresistenz zu gewinnen. Gelingt das nicht, sind<br />

dramatische ökonomische und soziale Verwerfungen vorprogrammiert.<br />

«<br />

* Wirtschaft wirklich verstehen. Einführung in die Österreichische Schule der Ökonomie,<br />

FinanzBuch Verlag 2011.


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Capital Bank<br />

Nach Hoffnungslosigkeit kommt<br />

die Neuorientierung<br />

In Goethes Faust spricht Margarete die berühmten<br />

Worte: „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“.<br />

Es ist schon erstaunlich mit welcher Dynamik sich der<br />

Goldpreis von einem Zwischenhoch in das nächste<br />

hochschaukelt. Gold steht als die einzige nicht künstlich<br />

vermehrbare Währung dem schwindenden Vertrauen<br />

in Zentralbanken und Staaten gegenüber, die<br />

zu beschwichtigen suchen, was nicht zu beschwichtigen<br />

ist. In Analogie zu den vier Phasen der Krisenbewältigung<br />

aus der Psychologie können wir ausmachen<br />

wo wir heute stehen und wie es wohl weiter gehen wird.<br />

Während die Politik noch immer in der ersten Phase der<br />

Verleugnung verharrt, hat sie die Bevölkerung bereits<br />

in die nächste Phase der Hoffnungslosigkeit überholt.<br />

Erst wenn beide in der dritten Phase der Neuorientierung<br />

ankommen werden die harten, unpopulären und<br />

länderübergreifenden Maßnahmen zur Stabilisierung<br />

des Euros möglich.<br />

Erst dann werden sich die Märkte beruhigen. Bis dahin<br />

werden wir vor allem eines sehen: Stark schwankende<br />

Kurse verbunden mit manipulativen Eingriffen der<br />

Politik und Notenbanken. Staatsanleihen und Währungen<br />

schwanken zwischen den freien Marktkräften<br />

und staatlich veranlasster Manipulation wie dem Leerverkaufsverbot,<br />

den Fixierungsversuch des Schweizer<br />

Franken oder die Stützungskäufe italienischer<br />

Staatsanleihen. Prognosen werden in diesem Umfeld<br />

zum Glücksspiel. Aber je länger es dauert bis wir in die<br />

Phase der koordinierten Neuorientierung kommen,<br />

desto größer wird die Gefahr einer unkontrollierten<br />

78<br />

zerstörerischen Entwicklung der Eurokrise. In solchen<br />

Phasen kann es von Vorteil sein, nicht zur Gänze investiert<br />

zu sein, um das trockene Pulver bei günstigsten<br />

Bewertungen zu investieren. So erwachsen Sie aus<br />

der Krise als Gewinner dank Immobilien- und Wertpapierinvestitionen<br />

zu Schnäppchenpreisen. Also ist gut<br />

beraten wer heute noch nicht alles Bares langfristig<br />

investiert. Wer aber sein gesamtes Vermögen zu lange<br />

auf Warteposition in Cash hält, der nimmt unfreiwillig<br />

an der Umverteilung der Vermögenden auf die (Staats-)<br />

Schuldner teil. Denn die Infl ationsrate und die Steuern<br />

führen zu realer Wertvernichtung. Nur naive Geister<br />

können sich dann noch an den nominalen Steigerungen<br />

von Sparbuchsalden freuen.<br />

Vermögen sichern bis zur Neuorientierung<br />

Also bliebt nur das älteste Rezept zu Sicherung des<br />

Vermögens: die Diversifi kation. Neben dem taktischen<br />

Halten von trockenem Pulver für Krisenkäufe ist eine<br />

breite Streuung auf Aktien und Anleihen die empfohlene<br />

Lösung. Bei der Auswahl der Titel müssen sich<br />

die Investoren auf ein Szenario einstellen: Die aktuelle<br />

Hoffnungslosigkeit als Grundstimmung dämpft<br />

sowohl Investitions- als auch Konsumfreude nicht nur<br />

in der europäischen Volkswirtschaft. Was folgt ist eine<br />

erneute Rezession oder zumindest Jahre stagnierender<br />

Ökonomien. Die Capital Bank hat ein Portfolio für<br />

ein ebensolches Szenario stagnierender Volkswirtschaften<br />

und überbordender Staatsschulden beidseits<br />

des Atlantiks konzipiert.<br />

Es handelt sich um ein Wertpapierportfolio mit einem<br />

ausgewogenen Verhältnis von Aktien und Anleihen mit


einer Beimischung ausgewählter Rohstoffe. Es beinhaltet<br />

insbesondere reife Unternehmen mit Produkten<br />

des täglichen Bedarfs. Diese erzielen heute im Wesentlichen<br />

ihr Wachstum in den aufstrebenden Märkten der<br />

Schwellenländer, wohingegen den gesättigten Märkten<br />

der Industriestaaten hinsichtlich Umsatzsteigerungen<br />

kaum mehr Bedeutung zukommt. Während der Nestlé<br />

Konzern beispielsweise in Europa zwischen den Jahren<br />

2005 und 2010 Umsatzrückgänge von 15% verzeichnen<br />

musste, erzielte dieser in derselben 5 Jahresperiode<br />

in Asien, Ozeanien und Afrika Umsatzsteigerungen<br />

von über 20%. Wie bedeutsam ist also das fehlende<br />

Wirtschaftswachstum in einigen Ländern Europas für<br />

diesen globalen Konzern? Wir sind der Meinung, dass<br />

diesbezüglich kein großer Einfl uss besteht und haben<br />

infolge 15 weitere Unternehmen identifi ziert, für die<br />

dies ebenfalls zutrifft. Aktien alleine machen jedoch<br />

noch kein diversifi ziertes Portfolio, schon gar nicht für<br />

ein Szenario stagnierender Volkswirtschaften. Unternehmensanleihen<br />

betrachten wir daher als sinnvolle<br />

Beimischung, denn anders als für den Aktionär spielen<br />

für den Anleihegläubiger Gewinnsteigerungen eine<br />

untergeordnete Rolle.<br />

Im Gegenteil, fremdfi nanzierte Wachstumsprogramme<br />

erhöhen die Risiken für Anleihegläubiger, nicht aber<br />

deren Ertragspotentiale. Sie sind daher an stabilen<br />

Bilanzen und stetigen Zahlungsströmen („Cash Flows“)<br />

zur Bedienung der Anleihen interessiert. Da kommt es<br />

gerade recht, dass viele Unternehmen in den vergangenen<br />

Jahren ihre Bilanzstrukturen in Schuss gebracht<br />

haben. Für Rohstoffe gilt gerade jetzt: Es ist nicht<br />

alleine Gold, das glänzt. Damit sind wir wieder beim<br />

79<br />

WWW.CAPITALBANK.AT<br />

Vertrauen, dass auch von vielen Banken in der Vergangenheit<br />

schändlich missbraucht wurde.<br />

Die individuell passende Lösung mit wirklich<br />

unabhängiger Beratung fi nden<br />

Wie immer man sich für die Positionierung seines Vermögens<br />

entscheidet, die ständig ändernde Faktenlage<br />

erfordert eine laufende Überprüfung und Anpassung.<br />

Eine ehrliche und faire Beratung ist wichtiger denn je.<br />

Die Capital Bank hat daher vor einigen Jahren die sogenannte<br />

Unabhängigkeitsgarantie eingeführt. Diese bildet<br />

die rechtliche Basis zur Sicherung einer unabhängigen<br />

Beratung bzw. Vermögensverwaltung. Sie befreit<br />

die Bank von allen Interessenkonfl ikten, die aus versteckten<br />

Produktprovisionen herrühren können. Die<br />

Unabhängigkeitsgarantie ist Bestandteil in unseren<br />

Beratungs- und Verwaltungsverträgen. Darin wird festgelegt,<br />

dass die Bank sich verpfl ichtet alle an die Bank<br />

gezahlten Bestandsprovisionen, die sie für die jeweils<br />

vertragsgegenständlichen Vermögenswerte erhält, zu<br />

berechnen, zu berichten und auch den Kunden gutzuschreiben.<br />

Capital Bank, GRAWE Gruppe AG<br />

Palais Esterhazy, Wallnerstraße 4/1, A-1010 Wien<br />

offi ce.wien@capitalbank.at<br />

Tel.: + 43 1 316 14 - 0


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Kernschmelze der Wirtschaftsethik<br />

Paul Christian Jezek<br />

Die Kernschmelze<br />

der Wirtschaftsethik<br />

oder: WIR sind „der Balkan“<br />

80


ZUGEGEBEN, MIT DER AUSSAGE, ÖSTERREICH WÄRE DER BALKAN (ODER DERSELBE WÜRDE ZUMINDEST IN WIEN<br />

BEGINNEN), TUT MAN DER „ÖSTLICHSTEN DER DREI IN MITTELMEER RAGENDEN SÜDEUROPÄISCHEN HALBINSELN“ IN<br />

ZEITEN WIE DIESEN EIGENTLICH ZIEMLICH UNRECHT. DENN IMMER MEHR ENTWICKELT SICH DIE ANGEBLICHE „INSEL<br />

DER SELIGEN“ ZUM VERITABLEN SÜNDENPFUHL, ZU SODOM & <strong>GO</strong>MORRHA, ODER AUCH NUR ZUM GG-STAAT, WAS<br />

DENN WAHLWEISE ALS REPUBLIK DER GEGENGESCHÄFTE ODER AUCH „LAND DER GRASSERS UND <strong>GO</strong>RBACHS“ INTER-<br />

PRETIERT WERDEN KÖNNTE.<br />

Denn Boni hin und Nationalökonomie her, wenn man wie der<br />

Autor dieser Zeilen zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />

Tag für Tag um nicht zu schreiben Stunde um Stunde<br />

mit neuen Details zur Telekom-Austria-Affäre konfrontiert<br />

wurde, war und ist man doch einigermaßen versucht, anzunehmen,<br />

SO schlimm sei es um geschäftliche Sitte und pekuniäre<br />

Moral hierzulande noch nie gestanden. Die Vorwürfe<br />

gegen den ehemaligen Infrastrukturminister Hubert Gorbach<br />

seien lediglich die „Spitze des Eisbergs“, auch wenn es<br />

immerhin um ein paar hunderttausend Euro geht, die angeblich<br />

als Gegenleistung für eine Verordnung bezahlt wurden,<br />

die Gorbach seinerzeit erlassen hatte.<br />

Ein paar 100.000 Euro?<br />

Eigentlich ein Klacks im Vergleich zu den neun Millionen,<br />

die 2004 ganz offensichtlich widerrechtlich als Boni für rund<br />

100 Telekom-Manager bezahlt wurden. Hier hatte der frühere<br />

Telekom-Vize-Finanzvorstand Gernot Schieszler gegenüber<br />

der Staatsanwaltschaft Wien seine Verwicklung in die Manipulation<br />

des Telekom-Aktienkurses zugegeben und damit<br />

gleichzeitig drei der vier früheren Vorstände, Heinz Sundt,<br />

Stefano Colombo und Rudolf Fischer schwer belastet. Einzig<br />

Ex-TA-Boss Boris Nemsic soll nicht direkt involviert gewesen<br />

sein. Schieszler hätte demnach im Auftrag des Vorstands<br />

bereits Wochen vor dem Stichtag für einen Aktienoptionsplan<br />

Kontakt zum Broker Johann Wanovits aufgenommen.<br />

Am Stichtag selbst, dem 26. Februar 2004, sollen Colombo<br />

und Fischer ihn in einer Telefonkonferenz dazu gedrängt<br />

haben, Wanovits mit der Manipulation des Aktienkurses zu<br />

beauftragen, was dieser auch getan habe. Wanovits soll laut<br />

Schieszler dafür eine „Risikoprämie“ in Höhe von zwei Mil-<br />

81<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Kernschmelze der Wirtschaftsethik<br />

lionen Euro verlangt haben, schlussendlich habe er dann eine<br />

Mio. Euro in bar bekommen. Um die Geldfl üsse zu verschleiern,<br />

sollen mit Wissen und Einverständnis von Fischer und<br />

Colombo Scheinaufträge an den Lobbyisten Peter Hochegger<br />

vergeben worden sein.<br />

Peter Hochegger?<br />

An dieser Stelle könnte man versuchsweise (auch) über<br />

semantische Feinheiten philosophieren, nicht „nur“ über<br />

Wirtschaftsethik und den (Ver-)Fall derselben. Denn der<br />

62jährige Steirer wird zwar inzwischen seit Monaten nur<br />

noch als „Lobbyist“ (bestenfalls als „PR-Berater“ (allerbestenfalls<br />

als Unternehmer (was ja auch einiges über die Wertigkeit<br />

bestimmter Berufsbezeichnungen aussagt („Journalist“<br />

kam erfreulicherweise noch nicht vor)))) bezeichnet,<br />

immerhin war Hochegger aber AUCH einmal Politiker, nämlich<br />

Landtagsabgeordneter. Klammer: für die ÖVP, im steirischen<br />

Landtag. Klammer zu.<br />

In diesem heißen Herbst 2011 nun gilt Hochegger aber<br />

„nur noch“ als Schlüsselfi gur zahlreicher undurchsichtiger<br />

Geschäfte. So sollen über ihn in den Jahren 2000 bis 2006 -<br />

in der Ära der Schwarz-Blauen-Koalition - mehr als 40 Millionen<br />

Euro an Honoraren und Provisionen gefl ossen sein,<br />

wobei das Geld überwiegend von staatsnahen Betrieben wie<br />

ÖBB und eben Telekom Austria gekommen sein soll.<br />

Beispielhaft ist auch die BUWOG-Affäre: 2004 erhielten<br />

Hochegger und Walter Meischberger (Sie verzeihen: zu diesem<br />

Herren fällt <strong>GO</strong><strong>AHEAD</strong>! nichts ein) im Zuge der umstrittenen<br />

Privatisierung der Bundeswohnungen (BUWOG) vom<br />

erfolgreichen Käufer Immofi nanz 9,6 Millionen Euro. Laut


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Kernschmelze der Wirtschaftsethik<br />

Berichten sollen die beiden mittels Scheinrechnungen über<br />

eine zypriotische Briefkastenfi rma bezahlt worden sein.<br />

Zypern ... Bulgarien ... Liegt übrigens Bulgarien (auch)<br />

am Balkan?<br />

Geographisch gesehen ist das eine dumme Frage. Der Hauptkamm<br />

des Balkangebirges befi ndet sich IN Bulgarien (bulgarisch:<br />

Stara Planina). Der bulgarischen Regierung waren<br />

Hocheggers Dienste 1,5 Millionen Euro für eine Imagekampagne<br />

„Reinforcing the Positive Image of the Republic of<br />

Bulgaria in the European Union“ wert. Dabei soll es laut<br />

Hochegger um die „Einschätzung“ des Bulgarien-Images in<br />

der EU gegangen sein. Ein Teil des Geldes landete übrigens<br />

bei Ex-ÖVP-Innenminister Ernst Strasser. Dieser sagte aus,<br />

für die Beseitigung eines Problems eines ausländischen Kunden<br />

100.000 Euro erhalten zu haben.<br />

(Hier schließt sich einer von mehreren Kreisen, die zum<br />

Redaktionsschluß noch nicht ganz rund waren. Ende August<br />

wollte die Staatsanwaltschaft (noch?) nicht bestätigen, dass<br />

„in Sachen Telekom Austria“ auch Ermittlungen gegen<br />

den Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly laufen. Angeblich<br />

hätte die TA unter dem Projekttitel „Infotech“ rund 1,1<br />

Millionen Euro an Mensdorff-Pouilly bezahlt, und zwar im<br />

Zusammenhang mit der Vergabe der Blaulichtfunktechnik<br />

Paul Christian Jezek<br />

Paul Christian Jezek, 47, ist Chefredakteur des KMU-<br />

Magazins UNTERNEHMER und gilt als einer der profundesten<br />

Kenner und Förderer der heimischen KMU-<br />

und EPU-“Szene“. Mitarbeiter u. a. von Börse Express,<br />

Glocal Visyon, LexPress, Logistik Express, Österreichs<br />

Wirtschaft, Pharma-Time, PKA-Journal, Sharaka,<br />

SOLID. 1995 Gründungsmitglied des Wirtschafts-<br />

Blatts, 2010 Mitgründer der UIK-austria. Zahlreiche<br />

(auch literarische) Veröffentlichungen, u. a. „Der Fall<br />

Libro“, „Ethik in der Wirtschaft“, „Communication goes<br />

Europe“, „Das Geheimnis der privaten Universitäten“,<br />

„So kommt mein Unternehmen in die Medien“, „Hand-<br />

82<br />

an ein Konsortium, an dem auch die TA beteiligt war. Dieser<br />

Auftrag war dem Betreiber mastertalk in der Ära des damaligen<br />

Innenministers Ernst Strasser entzogen und dann dem<br />

TA-Konsortium gegeben worden.)<br />

Kaum noch in Erinnerung ist dagegen die Linzer Terminal<br />

Tower Affäre: 2005 erhielten Hochegger und Meischberger<br />

von der zur Porr AG gehörenden UBM-Realitätenentwicklung-AG<br />

ein Beraterhonorar von (nur!) 200.000 Euro, um<br />

„Hindernisse in Zusammenhang mit einem von der Porr in<br />

Linz entwickelten Büroprojekt aus dem Weg zu räumen“.<br />

Kurz darauf sprach sich der damalige Finanzminister Karl-<br />

Heinz Grasser für die Übersiedlung der Finanzlandesdirektion<br />

Oberösterreich in den neuen Terminal Tower aus,<br />

wohingegen er aufgrund der hohen Mietkosten wiederholt<br />

gegenteilig argumentiert hatte.<br />

Karl-Heinz Grasser?<br />

Vergessen wir nicht: Der Mann war Finanzminister. Über<br />

mehrere Jahre hinweg.<br />

BUWOG-Affäre und Linzer Terminal Tower wurden schon<br />

erwähnt. Die Homepage-Geschichte ist uns inzwischen<br />

zu mickrig. Unterm Strich bleibt hier und heute, dass die<br />

buch für Export, Logistik und Auslandsinvestitionen“,<br />

PR-Aktivitäten für diverse Firmen, BBJ-Wein-Newsletter,<br />

Geschäftsberichte u. a. für börsennotierte Unternehmen<br />

(neunziger Jahre bis incl. 2011), Unternehmerhandbuch<br />

2010 sowie „Investieren in Österreich“ (mit<br />

anderen, 2010) und „Leading Business Champions Austria“<br />

(2010).<br />

Es gilt (fast) immer und ewig Kants<br />

Kategorischer Imperativ: „Handle<br />

so, dass die Maxime Deines Willens<br />

jederzeit zugleich als Prinzip einer<br />

allgemeinen Gesetzgebung gelten<br />

könnte.“


österreichische Justiz den ehemaligen Finanzminister der<br />

Republik verdächtigt, über ein Netzwerk von Firmen und<br />

Stiftungen in Liechtenstein, Zypern und der Karibik dubiose<br />

Gelder kassiert zu haben. Grasser hatte im Herbst 2010<br />

Selbstanzeige bei der Finanz erstattet, weil er von 2002 bis<br />

2008 - auch in der Zeit seiner Tätigkeit als Finanzminister<br />

- Einkünfte aus Spekulationsgewinne und Dividenden nicht<br />

versteuert hat. (Er hat DIESE Steuerschuld von 18.000 Euro<br />

mittlerweile beglichen, mögliche Steuerschulden von vor<br />

2002 sind inzwischen verjährt.) Gegen Grasser wird weiters<br />

wegen Verdachts auf Amtsmissbrauch und Bruch des Amtsgeheimnisses<br />

sowie wegen Verdachts auf Untreue ermittelt<br />

- laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom 14. 7. 2010<br />

beziehen sich die Untersuchungen (auch) auf die Privatisierungen<br />

von Postsparkasse, Staatsdruckerei, Flughafen Wien,<br />

Dorotheum, Siemens Österreich, Voestalpine Stahl, Strohal<br />

Rotationsdruck, Österreichischer Postbus, Böhler-Uddeholm,<br />

VA Erzberg und Austria Tabak. Nur rudimentär können wir<br />

uns daran erinnern, dass Grasser den in die BAWAG-Affäre<br />

involvierten Wolfgang Flöttl mehrmals getroffen hat und u.<br />

a. mit ihm gemeinsam mehrere Tage auf einer Yacht von<br />

Julius Meinl V. verbracht hat. (Helmut Elsner? Wir haben<br />

zu wenig Platz.)<br />

Haben wir alles?<br />

Ach ja, Grasser soll auch am umstrittenen Verkauf der Hypo<br />

Group Alpe Adria mitverdient = sich während seiner Amtszeit<br />

mit einer halben Million Euro indirekt über die Schweizer<br />

Treuhandgesellschaft Ferint AG an der von Tilo Berlin<br />

geleiteten Investorengruppe beteiligt und damit gegen<br />

das Unvereinbarkeitsgesetz verstoßen haben. Im Zuge des<br />

Prüfberichtes der Nationalbank leitete die Finanzmarktaufsicht<br />

(FMA) Sonderermittlungen wegen möglichen Verstoßes<br />

gegen Geldwäschebestimmungen ein: Geprüft wird, ob<br />

Grasser bei der Beteiligung am Verkauf der Hypo Group<br />

Alpe Adria gegen den Paragraf 40 des Bankwesengesetzes<br />

verstoßen hat - in diesem sind die „Sorgfaltspfl ichten zur<br />

Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfi nanzierung“<br />

festgeschrieben.<br />

Hypo?<br />

Da war doch NOCH etwas ...<br />

Ja, da war noch etwas. Erinnern Sie sich an die HYPO-<br />

BANK Burgenland AG, die sich seit dem Sommer 2006<br />

83<br />

GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Kernschmelze der Wirtschaftsethik<br />

im Konzern der GRAWE (Grazer Wechselseitige Versicherung<br />

AG) befi ndet? Im Jahr 2000 gab es hier einen Skandal<br />

wegen geplatzter Kredite im Ausmaß von reschen zwei<br />

Milliarden Schilling (ca. 146 Millionen Euro), der zu vorgezogenen<br />

Landtagswahlen und zum Rücktritt von Landeshauptmann<br />

Karl Stix führte. (2003 wurde im Landtag der<br />

„rasche“ Verkauf der Bank beschlossen, der sich jedoch in<br />

die Länge zog, da der erste Verkaufsversuch an die Kärntner<br />

Hypo Alpe Adria Bank AG (!) scheiterte.) Der zweite scheiterte<br />

ebenfalls, als im August 2005 die Bank an den Industriellen<br />

Mirko Kovats bzw. dessen A-Tec Industries verkauft<br />

werden sollte.<br />

Mirko Kovats und A-Tec? Wir haben keinen Platz ...<br />

... übrigens auch nicht für Karl Petrikovics ... alles schon so<br />

lange her ...<br />

Lange her?<br />

Gab es da nicht Mitte der 1970er Jahre in der Bundeshauptstadt<br />

eine ganz bestimmte gemeindeeigene Wohnbaugesellschaft?<br />

Ein Schulbeispiel für die These des „Alles schon<br />

einmal dagewesen“! Die aus fünf Firmen durch Fusion hervorgegangene<br />

Wohnbaugesellschaft Wiener Bauring führte<br />

trotz eines Verbotes der Durchführung von Auslandsprojekten<br />

zahlreiche Bauvorhaben im arabischen Raum durch.<br />

Durch schwere Managementfehler, Korruption und Betrug<br />

entstand bis 1973 ein Schuldenstand von nicht weniger als<br />

1,4 Milliarden Schilling (ca. 100 Mio. Euro) anstelle eines<br />

geplanten Plus von 700 Millionen. Im Juni 1974 beschuldigte<br />

ein Prüfungsbericht des Kontrollamtes der Stadt Wien die<br />

beiden Ex-Direktoren des Baurings Wawowetz und Zöllner,<br />

durch fahrlässiges Verhalten bei Arabiengeschäften 550 Millionen<br />

Schilling Verlust eingefahren zu haben. Bürgermeister<br />

Gratz versprach, den Bericht an die Staatsanwaltschaft weiterzuleiten,<br />

schloss jedoch kategorisch aus, dass Rückfl üsse<br />

in Arabien geleisteter Provisionen der heimischen Parteienfi<br />

nanzierung gedient haben könnten. Der folgende Prozeß<br />

endete am 23. 12. 1976 mit Freisprüchen für die Manager,<br />

denen im Urteil erschütternde Ahnungslosigkeit und Sorglosigkeit<br />

bis hin zur Unfähigkeit bescheinigt wurde. Einzig ein<br />

Architekt, der versucht hatte, sich durch komplizierte Serienkreditkonstruktionen<br />

um 60 Mio. (immerhin „nur“ Schilling)<br />

zu bereichern, wurde rechtskräftig zu einer mehrjährigen<br />

Haftstrafe verurteilt.


GA ➛ Nummer 1/2011 ➛ Die Kernschmelze der Wirtschaftsethik<br />

Bau-Skandal(e)?<br />

Da fällt uns doch ein three-letter acronym ein, das uns auch<br />

im Herbst 2011 skandalös häufi g begegnet: AKH. Der Bau<br />

des Allgemeinen Krankenhauses in Wien wurde bereits 1955<br />

beschlossen (projektierte Kosten: eine Milliarde Schilling,<br />

geplante Bauzeit: zehn Jahre), aber erst Anfang der 1970er<br />

Ein hochrangiger Landesbeamte hatte durch<br />

jahrelange Unterschlagungen ein Privatvermögen<br />

von umgerechnet mehr als 30 Millionen<br />

Euro erlangt<br />

Jahre in Angriff genommen. Das Großprojekt wurde mit ca.<br />

45 Milliarden Schilling (heute 3,3 Milliarden Euro) zu Europas<br />

teuerstem Krankenhausbau und konnte erst 1994 vollständig<br />

in Betrieb genommen werden. Schon vierzehn Jahre<br />

vorher hatte das AKH immerhin für einen bis heute immer<br />

wieder gern zitierten österreichischen „All-Time-Sager“<br />

gesorgt: Der damalige Bundespräsident Rudolf Kirchschläger<br />

prägte in seiner Rede zur Eröffnung der Welser Messe im<br />

August 1980 das gefl ügelte Wort „Trockenlegung der Sümpfe<br />

und sauren Wiesen“.<br />

Alles schon mal dagewesen?<br />

Ein hochrangiger Landesbeamte hatte durch jahrelange<br />

Unterschlagungen ein Privatvermögen von umgerechnet<br />

mehr als 30 Millionen Euro erlangt - nicht zuletzt aufgrund<br />

seiner guten Kontakte zu einem der höchsten Herren des<br />

Landes. Der Beamte leitete u. a. die Präsidialkanzlei der Landesregierung,<br />

die Rechnungsabteilung und schließlich auch<br />

die Ernährungsabteilung. Er genoss das uneingeschränkte<br />

Vertrauen des Landespräsidenten (der ihm sogar Blanko-<br />

Unterschriften gab) und unterschlug vor allem Gelder aus<br />

dem Notstandsbudget (für Brand- und Hochwasserkatastrophen),<br />

die er auf einem Privatkonto veranlagte,<br />

das er als „Invalidenfonds“ tarnte.<br />

Es kam zu Demonstrationen (!) in einer<br />

der größten Städte Österreichs gegen den<br />

Beamten (und „seinen“ Präsidenten), der<br />

schließlich wenige Stunden vor seiner<br />

geplanten Flucht in Wien verhaftet wurde.<br />

Der Beamte war in der Haft geständig und<br />

beging schließlich in seiner Zelle Selbstmord. Zwei seiner<br />

Untergebenen wurden zu Haftstrafen verurteilt, auf höherer<br />

Ebene hatte die Affäre hingegen keine Konsequenzen.<br />

Der Mann hieß Eduard Rambousek und lebte bis zu seinem<br />

Freitod 1918 in Salzburg.<br />

Ach ja, für alle gelten alle denk- und vorstellbaren Unschuldsvermutungen.<br />

Und wir waren immer schon der Balkan und werden es auch<br />

bleiben. Paul Jezek der Österreicher sagt: Alle Österreicher<br />

sind Lügner. «<br />

Paul Christian Jezek<br />

Chefredakteur UNTERNEHMER<br />

Stichwort: Größenordnungen<br />

*) Den im Rahmen der bisher erfolgten Vergleiche erzielten Entschädigungen bei den Bilanzfälschungen der Firma Enron (2001) in Höhe von 7,1 Milliarden<br />

US-Dollar steht ein durch die Insolvenz vernichteter Börsenwert von 60 Milliarden USD gegenüber.<br />

*) Bei dem im Dezember 2008 vom FBI verhafteten Bernard L. Madoff geht es bei dem über Jahrzehnte durchgeführten Schneeballsystem um rund 50 Milliarden<br />

Dollar, also rund 38 Milliarden Euro.<br />

*) „Wirtschaftskriminalität im ganzen Land? Das kann man nur grob abschätzen - rund 3 bis 4 Milliarden Euro jährlich durch Geldanlagebetrug, 2,5 bis 3<br />

durch internen Betrug (also durch Mitarbeiter), etwa 3 Milliarden durch „Schutz“ der Wirtschaft vor Importen, Zollbarrieren und dergleichen; dazu kommen<br />

noch etwa 1,5 Milliarden Euro durch Produktpiraterie und etwa 1 Milliarde durch Projektfinanzierungsbetrug. In Summe geht es um etwa 15 Milliarden Euro<br />

Schaden - pro Jahr.“ (Maximilian Burger-Scheidlin, Geschäftsführer der Internationalen Handelskammer ICC Austria)<br />

Stichwort: „Alles schon mal dagewesen“<br />

In Huldigung der Ikone Helmut Gustav Friedrich Qualtinger (starb vor einem Vierteljahrhundert am 29. 9. 1986, gab einer Gasse und einem Hof in Wien den<br />

Namen): „Der Papa wird‘s schon richten“ ist eine kritische Kabarettnummer, deren Titel in Österreich als Synonym für Protektions- und Vetternwirtschaft<br />

sprichwörtlich geworden ist. Das Lied wurde am 22. Oktober 1958 in der TV-Live-Sendung „Spiegel vorm Gsicht“ präsentiert. Es nimmt die zynische Haltung<br />

einer gelangweilten und überheblichen Jeunesse dorée aufs Korn, die sich in der in den 1950er-Jahren „angesagten“ Wiener Eden Bar trifft („der Gießhübl,<br />

der Puntigam und i“) und sich allfällige Schwierigkeiten von den wohlhabenden und prominenten Vätern beiseiteräumen lässt. Ein Job bei der Atomkommission<br />

mit (damals horrenden) „monatlich dreizehntausend Schlei als Lohn“ erscheint hier trotz mangelnder Ausbildung ebenso wenig als Problem wie die<br />

„Applanierung“ des „Fauxpas“ eines Verkehrsunfalls mit Todesfolge. Es sei „nix passiert“, der Porsche sei schon repariert, äußert sich der Erzähler zynisch.<br />

(„Nur leider is mir ein Passant, bevor er g‘storbn is, eineg‘rannt.“) Der Vater wisse ja so viele G‘schichten, die andere Leute stör‘n ...<br />

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