Abi92PDS-Yearbook

Das Foto setzt sich aus fünf
Bildkomponenten zusammen, die
alle für sich fotografiert wurden und
zu diesem neuen Bild zusammengefügt
worden sind. Da ist die
Ruine, der Baum, der Weg, der
Mann und schließlich die seitl.
Begrenzungsvorrichtungen, die zu
Schienengleisen gehören.
Bevor wir auf die Bildaussage zu
sprechen kommen, wollen wir erst
ein mal die einzelnen Symbole mit
ihrer Bedeutung erklären.
Der Weg ist ein Bild für den
Verlauf der Zeit. Die Vergangenheit
ragt in das Bild hinein und wird auf
der Höhe des Mannes von der
Gegenwart abgelöst, die ihrerseits
der Zukunft weichen muß, welche
sich am Ende des Weges andeutet.
Die seitl. Begrenzungen verleihen
dem sich auf dem Weg Befindenden
den Eindruck, er sei eingezwängt,
als könne er sich nicht frei
entfalten. Eine gewisse Ausweglosigkeit
kommt zum Ausdruck. Man
spricht in diesem Zusammenhang
von festen Bahnen oder vorgefertigten
Schienen, auf denen man
sich bewegt und die man nicht mehr
verlassen kann. Diese Vorstellung
wird durch die Assoziation mit den
Eisenbahngeländer gestützt.
Der Baum am Ende des Weges ist
als ein Lebenszeichen aufzufassen,
das Natur, bzw. Natürlichkeit andeutet.
Die Burg ist Symbol für
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Are de Temps
einProdukt der Menschheit, das auf
das Zeitalter der Technik und des
Fortschrittsglauben hinweist. Die
ehern. Kirche wirkt als Ruine wie
vom Menschen zerstört: Durch
Bombardement in einem Krieg oder
und durch das Einwirken des sogenannten
Sauren Regens; In jedem
Fall ist der Mensch am Verfall
beteiligt. Wir haben die Ruine Are
de Temps - Bogen der Zeit - in
Anlehnung an den Are de Triumphe
genannt. Der Kontrast der beiden
Bauten ist offensichtlich: Währnd
der Triumphbogen eine siegreiche
Schlacht Napoleons glorifiziert statt
Heroisierung vielmehr Nüchternheit
angezeigt werden sollte-, so stellt
der hier abgebildete Bogen Zerstörung
und Verfall aber auch
Verwirrung dar. Die Gegenwart hat
am Zahn der Zeit Spuren hinterlassen.
Der Are de Temps dokumentiert
die vergänglichkeit und ist
bildl. Ausdruck für den Zusammenbruch
der Psyche. Der nachvorngebeugte
und auf das Portal der
ehemaligen Kirche zusteuernde
Mann repräsentiert die heutige
Gesellschaft. Der Mensch nimmt
von der Gegenwart Abschied, doch
er scheint noch unter ihrem Einfluß
zu stehen, die wie eine Last auf
seinem Buckel liegt, so daß er sich
nur schleppend entfernen kann.
Die Aufgabe der Menschheit besteht
demnach darin, von dem gegenwärtigen
Bewußtsein abzukommen,