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Förderung und Hilfe - Stadt Münster

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong><br />

in <strong>Münster</strong>


<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ..................................................................................... 2<br />

ADHS ........................................................................................ 5<br />

Autismus................................................................................... 9<br />

Dyskalkulie/ Rechenschwäche ............................................ 11<br />

Erziehungsberatung .............................................................. 15<br />

Geschlechtsspezifische Erziehung...................................... 16<br />

Heilpädagogisches Reiten ................................................... 21<br />

Besondere Begabung / Hochbegabung.............................. 24<br />

LRS (Lese-Rechtschreibe-Schwäche) / Legasthenie ....... 29<br />

Mobbing .................................................................................. 34<br />

Mutismus ................................................................................ 37<br />

Schulklima/ Lern- oder Unterrichtsklima ............................. 39<br />

Schulverweigerung ................................................................ 42<br />

Sucht/Abhängigkeit ............................................................... 47<br />

Teilleistungsstörungen .......................................................... 50<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Vorwort<br />

Seite 3<br />

Vorwort<br />

<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong><br />

in <strong>Münster</strong><br />

Wer Kinder <strong>und</strong> Jugendliche auf ihrem Weg begleitet, ist immer wieder mit Besonderheiten in<br />

ihrer Entwicklung konfrontiert. Besondere Begabungen, Entwicklungsverzögerungen oder -<br />

auffälligkeiten, soziale Probleme in der Schule oder in der Familie sind für die Eltern <strong>und</strong> für die<br />

Schule ein gemeinsames Thema.<br />

In dem vorliegenden Dokument „<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>“ haben wir Informationen<br />

zusammengetragen, die Eltern <strong>und</strong> Lehrkräften eine erste inhaltliche bzw. fachliche Orientierung<br />

geben. Wir informieren darüber hinaus über die jeweiligen Beratungs- <strong>und</strong> Informationsangebote<br />

sowie Anlaufstellen in <strong>Münster</strong>.<br />

Die vorliegende Darstellung wurde im Auftrag der Regionalen Steuergruppe der Selbstständigen<br />

Schulen <strong>Münster</strong> in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Amt für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

erstellt. Wir haben uns nach bestem Wissen um Aktualität <strong>und</strong> Vollständigkeit bemüht.<br />

Hinweise <strong>und</strong> Ergänzungen werden gern berücksichtigt.<br />

Beteiligt waren:<br />

� Amt für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

� Lothar Dunkel (Leiter der Schulpsychologischen Beratungsstelle)<br />

� Heike Epping-Hellrung (Bildungsberatung)<br />

� Antje Schmidt-Schleicher (Infomanagement, Koordination des Projektes)<br />

Konzeption, Recherche, Texte<br />

� Dr. Christoph Sturm (Universität Osnabrück)<br />

Redaktion:<br />

� Andrea Blome<br />

Selbstständige Schulen<br />

� Jutta Brambring (Leiterin Waldschule Kinderhaus, Hauptschule)<br />

� Bärbel Dahlhaus (stellvertretende Leiterin Annette-Gymnasium)<br />

� Brigitte Görlich (stellvertretende Leiterin Hittorf-Gymnasium)<br />

� Beate Langkamp (Leiterin Ludgerusschule Hiltrup, Gr<strong>und</strong>schule)<br />

Kontakt:<br />

� <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>, Amt für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />

Antje Schmidt-Schleicher, Tel. 02 51 / 4 92- 40 75, �Schmidt-Schleicher[at]stadtmuenster.de<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Vorwort<br />

Seite 4<br />

� <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>, Amt für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle, Tel. 02 51 / 4 92 – 40 81 (Sekretariat),<br />

�schulpsy[at]stadt-muenster.de<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: ADHS<br />

Seite 5<br />

ADHS<br />

Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörung<br />

...................................................... �Was ist ADHS?<br />

....................................... �Wie erkennt man ADHS?<br />

.............................................. �Wie entsteht ADHS?<br />

............................... �Wie häufig kommt ADHS vor?<br />

........................................ �Was können Eltern tun?<br />

..................................................... �Wer hilft weiter?<br />

.................................. �Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

................................ �Informations-Veranstaltungen<br />

................................................. �Selbsthilfegruppen<br />

.............................. �Literatur / Informationsmaterial<br />

Was ist ADHS?<br />

Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation WHO definiert ADS/ADHS so: „Bei der Aufmerksamkeits-<br />

Hyperaktivitätsstörung (ADHS) handelt es sich um eine Entwicklungsstörung der<br />

Selbstbeherrschung, es treten Probleme in den Bereichen Aufmerksamkeit, Impulskontrolle <strong>und</strong><br />

Überaktivität auf.“<br />

Wie erkennt man ADHS?<br />

ADHS zeigt sich bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, wenn folgende Verhaltensweisen zu<br />

beobachten sind:<br />

� Zappelt häufig mit Händen <strong>und</strong> Füßen oder rutscht auf dem Stuhl herum.<br />

� Steht häufig in der Klasse oder anderen Situationen auf, in denen Sitzenbleiben erwartet<br />

wird.<br />

� Läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist.<br />

� Hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu<br />

beschäftigen.<br />

� Ist häufig „auf Achse“ oder handelt oftmals, als wäre er/sie getrieben.<br />

� Platzt häufig mit Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist.<br />

� Kann häufig nur schwer warten, bis er/sie an der Reihe ist.<br />

� Unterbricht <strong>und</strong> stört häufig andere.<br />

� Redet häufig übermäßig viel, ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu<br />

reagieren.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: ADHS<br />

Seite 6<br />

Um von ADHS sprechen zu können, müssen nach der Definition der<br />

Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation folgende Kriterien erfüllt sein:<br />

� ADHS ist schon im frühen Alter zu beobachten.<br />

� Zwischen Kindern mit <strong>und</strong> ohne diese Störung sind klare Unterschiede zu erkennen.<br />

� ADHS tritt situationsunabhängig auf, d.h. z.B. nicht nur in der Schule, sondern auch<br />

Zuhause.<br />

� Im Vergleich mit altersgleichen Kindern sind deutliche Entwicklungsstörungen<br />

festzustellen.<br />

� Die Störungen bestehen über einen längeren Zeitraum.<br />

� Andere Ursachen als ADHS können ausgeschlossen werden.<br />

Wie entsteht ADHS?<br />

Mittlerweile geht man mehrheitlich davon aus, dass für das Auftreten von ADHS vornehmlich<br />

biologische Faktoren (neurologische Störungen, Störungen des Immunsystems <strong>und</strong> genetische<br />

Faktoren) von Bedeutung sind, d.h. zumindest eine Veranlagung für ADHS angeboren ist.<br />

Soziale Faktoren beeinflussen möglicherweise die Stärke des Auftretens von ADHS.<br />

Wie häufig kommt ADHS vor?<br />

Hinsichtlich der Häufigkeit von ADHS schwanken die Einschätzungen sehr stark, es wird jedoch<br />

angenommen, dass 2 - 18 % aller Kinder von ADHS betroffen sind. Bei Jungen treten die<br />

Verhaltensprobleme häufiger auf als bei Mädchen, erste Störungen sind zumeist deutlich vor dem<br />

7. Lebensjahr zu beobachten, die Symptome nehmen im Jugendalter dann oftmals ab.<br />

ADHS tritt häufig in Kombination mit anderen Teilleistungsstörungen auf<br />

� �LRS (Lese-Rechtschreib-schwäche) / Legasthenie�<br />

� �Dyskalkulie (Rechenschwäche)<br />

� Psychomotorische Störungen<br />

Was können Eltern tun?<br />

Zur Behandlung <strong>und</strong> Therapie von ADHS gibt es viele Möglichkeiten. Fachleute schlagen die<br />

Verknüpfung verschiedenster Behandlungen vor.<br />

Bevor Sie sich für eine konkrete Behandlungsmethode entscheiden, muss eine ausführliche<br />

Beratung <strong>und</strong> Diagnose stattfinden.<br />

Über folgende Behandlungsmöglichkeiten sollten Sie sich informieren:<br />

� Aufklärung <strong>und</strong> Beratung finden Sie bei den Beratungsstellen (siehe unten)<br />

� Elterntraining <strong>und</strong> Familientherapien bieten Erziehungs- <strong>und</strong> Familienberatungsstellen.<br />

Sprechen Sie mit der Schule oder dem Kindergarten über pädagogische Formen der<br />

Unterstützung.<br />

� Projekt Lernhilfe e.V., �http://www.muenster.org/lernhilfe/<br />

� Bewegungstherapien, alternative Ansätze wie Motopädie oder �Heilpädagogisches<br />

Reiten<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: ADHS<br />

Seite 7<br />

Ärztliche oder psychiatrische Behandlungsformen:<br />

� Sozialpädiatrisches Zentrum der Uni-Klinik, �http://www.klinikum.uni-muenster.de<br />

� Klinik für Psychiatrie des Kinder- <strong>und</strong> Jugendalters,<br />

Kontaktaufnahme über��kipsych[at]uni-muenster.de<br />

� Uniklinik <strong>Münster</strong>, Klinik für Psychosomatik, Kontaktaufnahme über �kammeem[at]unimuenster.de<br />

� Westfälische Klinik <strong>Münster</strong>,<br />

�www.lwl.org/ges<strong>und</strong>heit/psychiatrieverb<strong>und</strong>/klinik_muenster<br />

Wer hilft weiter?<br />

Sollten Sie es für möglich halten, dass auch Ihr Kind oder Sie selbst von ADHS betroffen sind,<br />

sollten Sie zunächst eine Beratungsstelle aufsuchen.<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

� Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

� Der Verein für Motopädie <strong>und</strong> Psychomotorische Entwicklungsstörungen e.V. 02 51 / 29<br />

56 40<br />

� Der Verein Selbständigkeits-<strong>Hilfe</strong> bei Teilleistungsschwächen e.V., Kontakt über:<br />

�seht.ms[at]web.de<br />

� Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche der Caritas ,<br />

�www.onlineberatung-caritas.de<br />

� Die Klinik für Psychiatrie des Kinder- <strong>und</strong> Jugendalters an der WWU-<strong>Münster</strong>, Kontakt<br />

über �kipsych[at]uni-muenster.de<br />

Informations-Veranstaltungen<br />

Viele Institutionen, Organisationen <strong>und</strong> Vereine in <strong>Münster</strong> bieten in regelmäßigen oder<br />

unregelmäßigen Abständen Informationsveranstaltungen zum Thema ADHS an.<br />

� Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

� ADS-Selbsthilfegruppe <strong>Münster</strong> e.V., �www.bv-ah.nanugruppe.de<br />

� Verein SeHT e.V. , Kontakt über �seht.ms[at]web.de<br />

� Verein für Motopädie <strong>und</strong> Psychomotorische Entwicklungsstörungen e.V.., 02 51 / 29 56<br />

40<br />

Selbsthilfegruppen<br />

� ADS-Selbsthilfegruppe �www.bv-ah.nanugruppe.de<br />

� Selbsthilfegruppe Hyperaktive Kinder <strong>Münster</strong>,<br />

Kontakt über MIKS, �miks-muenster[at]paritaet-nrw.org oder 02 51 / 51 12 63<br />

� B<strong>und</strong>esverband Aufmerksamkeitsstörung/ Hyperaktivität e.V.,<br />

�http://www.osn.de/user/hunter/badd.htm<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: ADHS<br />

Seite 8<br />

Informationsmaterial<br />

� Leitfaden ads/adhs des Hamburger Arbeitskreises ads/adhs<br />

Download unter: �http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/bildung-sport/bildungschule/beratung/rebus/links/adhs-leitfaden,property=source.pdf<br />

� Buchtipps, Beratungsangebote, Linklisten <strong>und</strong> weiterführende Informationen zum Thema<br />

bietet: �www.bv-ah.nanugruppe.de<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Autismus<br />

Seite 9<br />

Autismus<br />

................................................. �Was ist Autismus?<br />

.................................. �Wie erkennt man Autismus?<br />

.......................... �Wie häufig kommt Autismus vor?<br />

..................................................... �Wer hilft weiter?<br />

............................... �Literatur/ Informationsmaterial<br />

Was ist Autismus?<br />

Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die im Bereich der Wahrnehmungsstörung<br />

angesiedelt wird. Autistische Menschen nehmen ihre Umwelt anders wahr. Autismus ist<br />

gekennzeichnet durch starke Selbstbezogenheit im zwischenmenschlichen Verhalten <strong>und</strong> in der<br />

Kommunikation.<br />

Nach einer ärztlichen Diagnostik wird Autismus als Krankheit anerkannt.<br />

Der frühkindliche Autismus bis zum 3. Lebensjahr (das so genannte Kanner-Syndrom) weist sehr<br />

viel stärkere autistische Merkmale <strong>und</strong> vor allem eine stark eingeschränkte Sprachentwicklung<br />

(oftmals gekoppelt an weitere Behinderungen) auf, während Autismus im Kinder, Jugend- <strong>und</strong><br />

Erwachsenenalter (das so genannte Asperger-Syndrom) durch mehr oder minder stärkere<br />

motorische Schwierigkeiten bei normaler bis hoher Intelligenz vorliegt.<br />

Für andere autistische Erscheinungen hat sich die Formulierung „atypischer Autismus“<br />

durchgesetzt.<br />

Wie erkennt man Autismus?<br />

Als wesentliche Verhaltensmerkmale des Autismus gelten:<br />

� Besonderheiten des Kontaktes <strong>und</strong> der zwischenmenschlichen Beziehungen: Kein<br />

erkennbares Bewusstsein für die Existenz oder die Gefühle anderer, Meiden von Blick-,<br />

Körperkontakt <strong>und</strong> Nachahmung, bevorzugtes Spielen mit Dingen, Zurückgezogenheit,<br />

kein Anknüpfen an den Gleichaltrigenkontakt<br />

� Besonderheiten der Sprachentwicklung bis hin zu der nonverbalen Kommunikation:<br />

� Keine mimische <strong>und</strong> lautliche Interaktion<br />

� Ungewöhnliche, zum Teil bizarre Körpersprache<br />

� Ausbleiben von Phantasiespielen<br />

� Stillstand, Verlust <strong>und</strong> Ausbleiben von Sprachentwicklung<br />

� Auffällige <strong>und</strong> oft stereotype Sprachinhalte <strong>und</strong> -melodien<br />

� Eingeschränktes Repertoire an Aktivitäten <strong>und</strong> Interessen<br />

� Bevorzugte Beschäftigung mit Dingen<br />

� Bezogenheit auf körpereigene <strong>und</strong>/oder gleichbleibende Reizkonstellationen<br />

� Ungewöhnliche Reaktionen auf bestimmte akustische, visuelle oder taktile Reize<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Autismus<br />

Seite 10<br />

� Stereotype Bewegungen (Hüpfen, Wedeln etc.)<br />

� Abwehr gegenüber Veränderungen, Zwanghaftigkeit, Schwierigkeiten mit der<br />

Impulskontrolle, aggressive Ausbrüche, Autoaggression<br />

� Deutlich eingeschränktes Interessenrepertoire<br />

Wie häufig kommt Autismus vor?<br />

Autismus ist ein seltenes Phänomen. Internationalen Studien zufolge sind zwischen zwei <strong>und</strong> vier<br />

von 10.000 Menschen von Autismus betroffen. Autismus wird bei Jungen dreimal häufiger<br />

diagnostiziert als bei Mädchen. Entgegen früheren Annahmen, die bei autistischen Kindern eine<br />

verminderte Intelligenz voraussetzten, wird gegenwärtig davon ausgegangen, dass autistische<br />

Menschen sehr unterschiedliche Intelligenzentwicklungen zeigen.<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

� Beratung für Betroffene <strong>und</strong> Familienangehörige bietet in <strong>Münster</strong> das Autismus<br />

Therapiezentrum, �www.drkmuenster.de/angebot/autismustherapiezentrum/autismus_start.php<br />

� Ansprechpartner ist zudem der Verein „<strong>Hilfe</strong> für das autistische Kind“, Regionalverband<br />

<strong>Münster</strong> <strong>und</strong> <strong>Münster</strong>land. Die Vorsitzende Bärbel Wiethaus-Thrän ist zu erreichen unter<br />

Tel.: 02 51 / 27 63 96.<br />

Literatur/ Informationsmaterial<br />

Gute <strong>und</strong> ausführliche Informationen im Internet bieten<br />

� Wikipedia, �www.wikipedia.de (ein in die Kategorie “lesenswert” eingestufter Artikel)<br />

Ges<strong>und</strong>heitslexika:<br />

� �www.onmeda.de/krankheiten/autismus.html�<br />

� �http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Behinderung/s_1065.html<br />

� B<strong>und</strong>esverband zur <strong>Förderung</strong> von Menschen mit Autismus, �www.autismus.de<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Dyskalkulie/ Rechenschwäche<br />

Seite 11<br />

Dyskalkulie/ Rechenschwäche<br />

.............................................. �Was ist Dyskalkulie?<br />

.............................. �Wie erkennt man Dyskalkulie?<br />

....................... �Wie häufig kommt Dyskalkulie vor?<br />

..................................................... �Wer hilft weiter?<br />

.................................. �Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

....................................... �Informationen im Internet<br />

................................. �Informationsveranstaltungen<br />

......................... �Was können Eltern/ Schulen tun?<br />

Was ist Dyskalkulie?<br />

Es gibt sehr unterschiedliche Definitionen von Dyskalkulie. Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) definiert Dyskalkulie als „Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die vor allem die<br />

Beherrschung gr<strong>und</strong>legender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation <strong>und</strong><br />

Division betrifft <strong>und</strong> weniger die höheren mathematischen Fähigkeiten, die für Algebra,<br />

Trigonometrie, Geometrie <strong>und</strong> Differenzial- <strong>und</strong> Integralrechnungen benötigt werden.“<br />

Wie erkennt man Dyskalkulie?<br />

Es gibt, so die Ergebnisse der Forschung, keine „dyskalkulie-spezifischen“ Fehler bei<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern. Folgende Symptome könnten nach dem Institut für<br />

Rechenschwächetherapie auf Dyskalkulie hinweisen:<br />

Zeitliche <strong>und</strong> räumliche Orientierung<br />

� Schwierigkeiten bei der Bestimmung von Zeitangaben: vorher/nachher, früher/später,<br />

dauert länger/kürzer<br />

� Schwierigkeiten beim Erfassen räumlicher Beziehungen: Verwechslung von rechts/links,<br />

oben/unten, hinten/vorn<br />

Pränumerik<br />

� Probleme beim Vergleichen <strong>und</strong> Sortieren von Gegenständen nach bestimmten<br />

Merkmalen<br />

� Verwechslung von oder Probleme mit Vergleichen wie weniger/mehr, kürzer/länger,<br />

größer/kleiner, breiter/schmaler etc.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Dyskalkulie/ Rechenschwäche<br />

Seite 12<br />

Zahlenverständnis<br />

� Unfähigkeit, – auch kleinere – Mengen zahlenmäßig als Ganzes zu erfassen (stattdessen<br />

Abzählen um 1)<br />

� Verwechslung von Anzahl <strong>und</strong> Menge mit dem Aspekt der Reihenfolge<br />

� Verwechslung von Ziffern (z.B. 6 <strong>und</strong> 9), seitenverkehrte Schreibweise/Ziffern werden von<br />

unten her geschrieben<br />

� Zahl <strong>und</strong> Ziffer werden verwechselt bzw. gar nicht unterschieden (z.B. 12=21)<br />

� Lautgetreue Schreibweise von Zahlen statt Stellenzuordnung (z.B. dreih<strong>und</strong>ertfünfzig:<br />

30050)<br />

� Zahlenreihen können nur vorwärts, aber nicht rückwärts aufgesagt werden<br />

� Schwierigkeiten bei Zehner-, H<strong>und</strong>erter- <strong>und</strong> Tausenderübergängen<br />

Gr<strong>und</strong>rechenarten<br />

� Plus- <strong>und</strong> Minusaufgaben werden nur zählend gelöst (d.h. an den Fingern oder anders<br />

abgezählt)<br />

� Häufiges Verrechnen „um eins“ bei Plus- oder Minusaufgaben.<br />

� Rechnen von plus statt minus ( so gen. inverse Rechenoperationen)<br />

� Kann das Einmaleins schwer merken.<br />

Operativ-mathematische Verständnis<br />

� Bei Rechenvorgängen werden keine Analogien gebildet (z.B. nach 7+8 kommt 7+9, dann<br />

7+10).<br />

� Beim zehnerüberschreitenden Rechnen fällt das Zerlegen schwer.<br />

� Auch bei einfachen (Kopf-) Rechnungen rechnet das Kind lieber schriftlich.<br />

� Das Kind hat Probleme, bei Sachaufgaben den mathematischen Gehalt zu erfassen.<br />

Stattdessen werden Zahlenangaben im Text willkürlich verknüpft.<br />

Mathematisches Lernverhalten<br />

� Die Mathematikaufgaben dauern unverhältnismäßig lange.<br />

� Die Rechenleistungen sind sehr schwankend: manches, was das Kind gestern noch<br />

konnte, ist heute schon wieder vergessen.<br />

� Hektisches Rechnen mit zahlreichen Fehlern.<br />

� Im Verlauf des Rechnens von Aufgaben mit mehreren Schritten wird die<br />

Aufgabenstellung vergessen.<br />

� Begriffloses Auswendiglernen inklusive der Ergebnisse; das Gedächtnis kompensiert<br />

nicht verstandene Regeln.<br />

� Das Gelernte wird schnell wieder vergessen.<br />

� Das Kind bricht bei Mathematikaufgaben leicht in Tränen aus.<br />

� Mathematikaufgaben werden nur im Beisein von Mutter oder Vater gemacht.<br />

� Die Hausaufgabensituation ist sehr angespannt, häufig gibt es Streit zwischen Eltern <strong>und</strong><br />

Kindern.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Dyskalkulie/ Rechenschwäche<br />

Seite 13<br />

Wenn mehrere dieser Punkte zutreffen, sollte eine Überprüfung auf Dyskalkulie in Erwägung<br />

gezogen <strong>und</strong> eine Beratungsstelle aufgesucht werden.<br />

Wie häufig kommt Dyskalkulie vor?<br />

Bei Dyskalkulie schwanken die Einschätzungen über die Häufigkeit erheblich, 4,4-7 % aller<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler könnten betroffen sein, private Förderinstitute sprechen von 20 % aller<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Etwa 20% der Kinder haben zusätzlich Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb ( LRS (Lese-<br />

Rechtschreib-Schwäche)), r<strong>und</strong> 30 % der Kinder Aufmerksamkeitsdefizite ( AD(H)S).<br />

Dyskalkulie kommt bei Mädchen häufiger vor als bei Jungen.<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

Eine umfassende Beratung zum Thema Dyskalkulie bietet in <strong>Münster</strong>:<br />

� Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

Telefonische Erstberatungen bieten auch<br />

� Arbeitskreis des Zentrums für angewandte Lernforschung Osnabrück, Zweigstelle<br />

<strong>Münster</strong>, Tel.: 0541/2052244, �www.arbeitskreis-lernforschung.de<br />

� Universität Bielefeld, Institut für Didaktik der Mathematik, Tel.: 0521/1062502,<br />

�http://www.uni-bielefeld.de/idm/arbeitsgruppen/primarstufe/beratung/<br />

Informationen im Internet<br />

� Literaturempfehlungsliste des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe:<br />

�http://www.lwl.org/LWL/Kultur/eteamunterstuetzung/tipps<br />

Informationsblätter des Schulpsychologischen Dienstes des Rheinisch-Bergischen<br />

Kreises<br />

Kontakt über: �schulpsy[at]rbk-online.de<br />

Broschüren:<br />

� Institut für Rechenschwäche-Therapie Berlin, Broschüre zum Download unter:<br />

�www.irtBerlin.de<br />

� Reutlinger Therapie-Zentrum für Rechenschwäche/Dyskalkulie, Broschüre zum<br />

Download unter: �www.rechenschwaeche-reutlingen.de<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Dyskalkulie/ Rechenschwäche<br />

Seite 14<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Im <strong>Münster</strong> bieten mehrere Institutionen <strong>und</strong> Vereine regelmäßig Informationsabende<br />

zum Thema Dyskalkulie an:<br />

� Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

� Volkshochschule <strong>Münster</strong>, siehe �www.muenster.de/stadt/vhs<br />

� B<strong>und</strong>esverband Legasthenie <strong>und</strong> Dyskalkulie e.V./Ortsgruppe <strong>Münster</strong>, siehe �www.lvlnrw.org<br />

Was können Eltern / Schulen tun?<br />

Der B<strong>und</strong>esverbandes Legasthenie antwortet auf die Frage „Was kann man gegen Dyskalkulie<br />

tun?“ zunächst: „Besser sollte man fragen: Was sollte man auf gar keinen Fall tun: Nämlich üben<br />

– üben – üben!!! Ich kann nur etwas üben, wenn ich es verstanden habe. Die Mathematik baut<br />

streng aufeinander auf. Fehlt die Basis, ist ein Aufbau unmöglich.“<br />

Bei einem Verdacht auf Dyskalkulie sollten vor einer engeren Diagnostik andere<br />

Eigenschaften oder Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden:<br />

� HNO-Arzt, Phoniatiker <strong>und</strong>/oder Augenarzt sollten eine Beeinträchtigung des Hör- <strong>und</strong><br />

Sehvermögens ausschließen können.<br />

� Eine Schulpsychologische oder Allgemeine Bildungsberatungsstelle sollten eine isoliert<br />

sozial-emotionale Auffälligkeit ausschließen können.<br />

Besteht weiterhin der Verdacht auf Dyskalkulie, sollten die Eltern mit dem Fachlehrer oder der<br />

Fachlehrerin an der Schule Kontakt aufnehmen <strong>und</strong> die Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

aufsuchen, um gemeinsam über eine Dyskalkuliediagnose zu beraten. Eventuell kann diese an<br />

der Schule selbst oder bei der Schulpsychologischen Beratungsstelle durchgeführt werden.<br />

Mit den Ergebnissen des Tests kann dann mit einer gezielten individuellen Therapie durch einen<br />

öffentlichen oder (kostenpflichtigen) privaten Träger begonnen werden.<br />

In <strong>Münster</strong> führen folgende Institutionen eine Diagnose durch:<br />

� Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

� Pädagogisch therapeutische Einrichtung (PTE) �www.pte-muenster.de<br />

� Arbeitskreis des Zentrums für angewandte Lernforschung OS, Zweigstelle <strong>Münster</strong>,<br />

(gemeinnützige GbR/OS Z. f. m.L.) �www.arbeitskreis-lernforschung.de<br />

Therapien <strong>und</strong> Kurse für Kinder mit Dyskalkulie in <strong>Münster</strong>:<br />

� Die Lernwerkstatt der Schulpsychologischen Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong> bietet an<br />

drei Standorten 27 Förderplätze an.<br />

� Volkshochschule <strong>Münster</strong> �www.stadt-muenster/stadt/vhs<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Erziehungsberatung<br />

Seite 15<br />

Erziehungsberatung<br />

................................ �Was ist Erziehungsberatung?<br />

...................... �Wann hilft die Erziehungsberatung?<br />

.................................. �Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

Was ist Erziehungsberatung?<br />

Erziehungsberatungsstellen <strong>und</strong> andere Beratungsdienste <strong>und</strong> -einrichtungen unterstützen<br />

Kinder, Jugendliche, Eltern <strong>und</strong> andere Erziehungsberechtigte bei individuellen <strong>und</strong><br />

familienbezogenen Problemen. Das können Erziehungsfragen ebenso sein wie der Umgang mit<br />

Trennung oder Scheidung.<br />

Wer eine Erziehungsberatungsstelle aufsucht, tut dies freiwillig, weil er oder sie <strong>Hilfe</strong> braucht. Sie<br />

kann auch vom Jugendamt als geeignete <strong>Hilfe</strong> vermittelt werden.<br />

Erziehungsberatung ist kostenfrei. Auf fast alle Beratungsleistungen besteht ein Rechtsanspruch.<br />

Die Mitarbeiter/innen der Erziehungsberatung unterliegen der Schweigepflicht. Nur bei<br />

schriftlicher Einwilligung dürfen Gesprächsinhalte z.B. an Schule oder Jugendamt weitergegeben<br />

werden.<br />

Wann hilft die Erziehungsberatung?<br />

Erziehungsberatungsstellen helfen vor allem bei<br />

� Fragen zur Entwicklung <strong>und</strong> Erziehung von Kindern<br />

� Erziehungsschwierigkeiten<br />

� Verhaltensauffälligkeiten<br />

� Entwicklungsverzögerungen<br />

� Psychosomatischen Beschwerden<br />

� Formen der seelischen Behinderung bei Schulkindern<br />

� Eltern-Kind-Konflikten<br />

� Kindesmisshandlung<br />

� Sexuellem Missbrauch<br />

� Einnässen<br />

� Ess- <strong>und</strong> Schlafstörungen von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

� Fragen der Partnerschaft, Trennung <strong>und</strong> Scheidung (<strong>und</strong> deren Auswirkungen auf Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche)<br />

� Umgangsrecht nichtsorgeberechtigter Elternteile<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

In <strong>Münster</strong> gibt es eine große Anzahl unterschiedlicher Erziehungsberatungsstellen. Einen<br />

Überblick gibt es hier: �www.beratungsstellen-muenster.de/<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Geschlechtsspezifische Erziehung<br />

Seite 16<br />

Geschlechtsspezifische Erziehung<br />

Mädchen- <strong>und</strong> Jungenarbeit<br />

......... �Was ist Geschlechtsspezifische Erziehung?<br />

................... �Ziele der Mädchen- <strong>und</strong> Jungenarbeit<br />

.................................................... �Beratungsstellen<br />

....................................... �Informationen im Internet<br />

....................... �Angebote für Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

................................................. �Berufsorientierung<br />

.................................................... �Freizeitangebote<br />

..................................................... �Sexualberatung<br />

............................ �Beratung bei (sexueller) Gewalt<br />

........................................ �Krisenhäuser in <strong>Münster</strong><br />

........ �Selbstsicherheits-, Kommunikationstrainings<br />

............ �Computer- <strong>und</strong> Medienkurse für Mädchen<br />

.......................... �Theater für Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />

Was ist Geschlechtsspezifische Erziehung?<br />

„Geschlechtsspezifische Erziehung“ nannte man bis in die 1950er Jahre die Unterweisung von<br />

Jungen <strong>und</strong> Mädchen in bestehende Rollenmuster.<br />

Seit den 1960er Jahren bezeichnete der Begriff einen Ansatz, der die gesellschaftliche<br />

Benachteiligung von Mädchen <strong>und</strong> Frauen aufheben sollte. Entstanden ist damals auch die<br />

Diskussion um die Vor- <strong>und</strong> Nachteile des koedukativen Unterrichts, d.h. das gemeinsame<br />

Unterrichten von Mädchen <strong>und</strong> Jungen.<br />

Eine Veränderung erfuhr die Diskussion um die geschlechtsspezifische Erziehung erneut in den<br />

1990er Jahren durch die „Gender-Forschung“. Ziel des Gender-Ansatzes ist es, sowohl Jungen<br />

als auch Mädchen in die Lage zu versetzen, jenseits von „typisch weiblichen“ oder „typisch<br />

männlichen“ Verhaltensweisen ein möglichst großes Repertoire unterschiedlicher sozialer<br />

Fähigkeiten zu entwickeln.<br />

Ziele der Mädchen- <strong>und</strong> Jungenarbeit<br />

Obwohl sich in Wissenschaft <strong>und</strong> Politik der Gender-Ansatz durchgesetzt hat, gibt es in der<br />

Praxis sehr viele <strong>und</strong> unterschiedliche Ansätze.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Geschlechtsspezifische Erziehung<br />

Seite 17<br />

Die Ziele der geschlechtsspezifischen Mädchen- wie Jungenarbeit lassen sich so<br />

zusammenfassen:<br />

� Die Ablehnung einer geschlechtsspezifischen Erziehung, die allein stereotype <strong>und</strong><br />

gesellschaftlich definierte Rollenmuster reproduziert.<br />

� Die Entwicklung individueller Identitätsmuster aus einem breiten Repertoire möglicher<br />

Muster von Weiblichkeit bzw. Männlichkeit.<br />

� Die Stärkung der Ich-Identität in Auseinandersetzung mit dem jeweils anderen<br />

Geschlecht.<br />

� Die Entwicklung von kollektiven Identitätsangeboten <strong>und</strong> Handlungsstrategien (in<br />

Mädchen- oder Jungengruppen).<br />

� Die Aufhebung geschlechtsspezifischer Diskriminierung <strong>und</strong> Benachteiligung.<br />

� <strong>Hilfe</strong> bei der Berufs- <strong>und</strong> Lebensplanung jenseits klassischer Rollenmuster.<br />

Beratungsstellen<br />

Für Jungenarbeit:<br />

� Eine ständig aktualisierte Übersicht über Jungenarbeit in <strong>Münster</strong> bietet die Seite des<br />

Arbeitskreises Jungenarbeit NRW unter<br />

�www.lagjungenarbeit.de/karte/muenster/muenster.html<br />

� Arbeitskreis Jungenarbeit <strong>Münster</strong> unter � www.akj.de.ms/<br />

� Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe, ��www.jrk-westfalen.de<br />

� Diakonisches Werk <strong>Münster</strong> e.V. (jetzt Evangelische Beratungsdienste), �<br />

www.diakonie-muenster.de<br />

� Landschaftsverband Westfalen-Lippe, � www.lwl.org<br />

� Der Verein Lernen Fördern e.V., � www.lernenfoerdern-ms.de/<br />

Für Mädchenarbeit:<br />

� „<strong>Münster</strong>s Frauen Online“ unter � www.muensters-frauenonline.de/index.php?option=com_weblinks&catid=33&Itemid=23<br />

� Institut für soziale Arbeit e.V. , � www.isa-muenster.de<br />

� Jugendhilfe Direkt e.V., � www.jugendhilfe-direkt.de<br />

� Bei Prokus e.V. (Projekte der Kultur- <strong>und</strong> Sozialarbeit), � www.prokus.org<br />

Informationen im Internet<br />

Eine Literaturliste mit den Beständen der <strong>Stadt</strong>bücherei zur geschlechtsspezifischen Erziehung<br />

von Mädchen: �www.muenster.de/stadt/pdf/Flyer_Maedchen_Maedchen_2004.pdf<br />

Downloads zu vielen unterschiedlichen Themen der Jungenarbeit bietet die Seite<br />

�www.lwl.org/LWL/Jugend/Landesjugendamt/LJA/jufoe/983524482/jungenarbeit/downloads_jun<br />

genarbeit/<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Geschlechtsspezifische Erziehung<br />

Seite 18<br />

Angebote für Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

Berufsorientierung<br />

Immer im April findet deutschlandweit der Girls’ Day statt. Betriebe <strong>und</strong> Institutionen öffnen einen<br />

Tag lang ihre Türen <strong>und</strong> lassen Mädchen unterschiedliche Berufsfelder kennen lernen. Im<br />

Vordergr<strong>und</strong> stehen dabei die Berufe, die von Mädchen eher selten in Betracht gezogen werden:<br />

technische, handwerkliche <strong>und</strong> naturwissenschaftliche Branchen. Auch in <strong>Münster</strong> machen<br />

zahlreiche Unternehmen mit. Eine Übersicht über alle Aktionen in <strong>Münster</strong>:<br />

�www.muenster.de/stadt/frauenbuero/girlsday.html<br />

Die b<strong>und</strong>esweite Website: �www.girls-day.de<br />

Seit 2005 gibt es ein ähnliches Angebot auch für Jungen, die sich dann umgekehrt mit<br />

vermeintlich mädchenspezifischen Berufsfeldern auseinandersetzen: �www.neue-wege-fuerjungs.de<br />

Die <strong>Münster</strong>aner Angebote für Jungen sind eingestellt unter �www.akj.de.ms/<br />

Freizeitangebote<br />

Viele Jugendzentren bieten mittlerweile Mädchen- <strong>und</strong> Jungengruppen an.<br />

Mädchentreffs<br />

� Städtische Abi-Südpark, Dahlweg 3<br />

� Jugendzentrum Black Bull, Zum Häpper 5<br />

� Offener Kinder- <strong>und</strong> Jugendtreff Albachten e.V., Am Hof Schultmann 53<br />

� Städtische <strong>Stadt</strong>teilhaus Lorenz-Süd, Am Berg Fidel 53<br />

� Städtische Kinder- <strong>und</strong> Jugendeinrichtung WUDDI, Idenbrockplatz 8<br />

� Paul Gerhard Haus, Friedrichstr. 10<br />

� Jugendzentrum Bahnhof Wolbeck, Am Steintor 58<br />

� Jugendheim St. Clemens, Patronatstr. 2<br />

� Evangelisches Jugendzentrum Hiltrup, An der Gräfte 3<br />

� Kinder- <strong>und</strong> Jugendtreff St. Ida, Antonius-Knubel-Weg 45<br />

� Jugendzentrum Mobile, Am Schütthook 85a<br />

Jungentreffs<br />

� Städtische Abi-Südpark, Dahlweg 3<br />

� Jugendzentrum Black Bull, Zum Häpper 5<br />

� Offener Kinder- <strong>und</strong> Jugendtreff Albachten e.V., Am Hof Schultmann 53<br />

� Städtische <strong>Stadt</strong>teilhaus Lorenz-Süd, Am Berg Fidel 53<br />

� Städtisches Fachwerk Gievenbeck, Arnheimweg 40-42<br />

� Jugendheim St. Clemens, Patronatstr. 2<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Geschlechtsspezifische Erziehung<br />

Seite 19<br />

Sexualberatung<br />

Für Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />

� Aids-<strong>Hilfe</strong> <strong>Münster</strong> e.V., �www.muenster.org/Aids-<strong>Hilfe</strong>/<br />

� Pro Familia, �http://www.profamilia.de/article/show/4578.html<br />

Für Jungen<br />

� Lorenz-Süd, �www.muenster.de/stadt/lorenz<br />

� KCM, Schwulenzentrum <strong>Münster</strong> e.V., �www.kcm-muenster.de<br />

Beratung bei (sexueller) Gewalt<br />

Für Mädchen<br />

� Frauenforschungsstelle <strong>Münster</strong> e.V., �www.muenster.org/schwarze-witwe<br />

� NOTRUF e.V., �www.frauennotruf-muenster.de<br />

Für Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

Polizeipräsidium <strong>Münster</strong> Kommissariat Vorbeugung, �http://www1.polizeinrw.de/muenster/Vorbeugung/Verhaltenspraevention/Jugendpraevention/<br />

Zartbitter e.V (für Mädchen <strong>und</strong> Jungen ab 14)., �www.muenster.org/zart-bitter,<br />

Krisenhäuser in <strong>Münster</strong><br />

Für Mädchen<br />

� Mädchenhaus Mia Studtstr., siehe �http://outlaw.htcms.de/htcms/outlaw-projekte/outlawprojekte-region-west-/maedchenhaus-mia.html<br />

Für Jungen<br />

� Jungenwohnheim Zoff, des SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste in <strong>Münster</strong><br />

e.V., siehe �www.muenster.org/zoff/<br />

Selbstsicherheits-, Kommunikationstrainings<br />

� Frauen <strong>und</strong> Mädchen Selbstverteidigung Frauensportverein MS e.V., (Für Mädchen <strong>und</strong><br />

Frauen) �www.fsv-muenster.de<br />

� SV Blau-Weiß Aasee (für Mädchen <strong>und</strong> Jungen), � www.muenster.org/bw-aasee/<br />

� Städtische <strong>Stadt</strong>teilhaus Lorenz Süd (für Mädchen), �www.muenster.de/stadt/lorenz/<br />

� Das Jugendzentrum Bahnhof Wolbeck , �www.bahnhof-wolbeck.de/cms/index.php<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Geschlechtsspezifische Erziehung<br />

Seite 20<br />

� Diakonisches Werk <strong>Münster</strong> e.V. (jetzt Evangelische Beratungsdienste) (für Jungen),<br />

�www.diakonie-muenster.de<br />

� Eine Kommunikationsplattform für junge Mädchen bildet die Seite Claranet unter<br />

�www.claraweb.de<br />

Computer- , Medienkurse speziell für Mädchen:<br />

� Der Verein Frauen <strong>und</strong> neue Medien e.V., �www.pcfrauen.de/2-<br />

2007/index.php?option=com_content&task=section&id=6&Itemid=64<br />

� Das städtische <strong>Stadt</strong>teilhaus Lorenz Süd, �www.muenster.de/stadt/lorenz/<br />

� Der städtische Jugendtreff Fachwerk Gievenbeck,�� www.muenster.de/stadt/fachwerk/<br />

Theaterarbeit für Jungen <strong>und</strong> Mädchen machen<br />

� Jugendtheaterwerkstatt Cactus e.V., die Theaterwerkstatt bietet auch Workshops für<br />

Schulen an , Kontaktaufnahme über �cactus[at]muenster.de oder 0251/2849449<br />

� Theaterpädagogisches Zentrum (TPZ) (für Mädchen), �www.tpz-muenster.de/<br />

Sonstige Angebote:<br />

� Die Evangelische Jugendhilfe <strong>Münster</strong>land (�www.ev-jugendhilfe.de) bietet eine<br />

Wohngemeinschaft für Mädchen mit Essstörungen in <strong>Münster</strong> an.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Heilpädagogisches Reiten<br />

Seite 21<br />

Heilpädagogisches Reiten<br />

...................... �Was ist Heilpädagogisches Reiten?<br />

.................... �Wie wirkt Heilpädagogisches Reiten?<br />

................... �Heilpädagogisches Reiten in <strong>Münster</strong><br />

............................................ �Angebote an Schulen<br />

.................................... �Außerschulische Angebote<br />

....................................... �Informationen im Internet<br />

Was ist Heilpädagogisches Reiten?<br />

Heilpädagogisches Reiten ist eine Form des Therapeutischen Reitens, das bei psychosozialen<br />

Störungen oder körperlichen Erkrankungen von Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen genutzt wird.<br />

Es gibt drei unterschiedliche Formen des Therapeutischen Reitens, die sich durch die<br />

Zielgruppe <strong>und</strong> den entsprechenden Einsatzbereich unterscheiden:<br />

� Hippotherapie, die vornehmlich im medizinisch-krankengymnastischen Bereich<br />

Anwendung findet,<br />

� Heilpädagogisches Voltigieren/Reiten mit pädagogisch-psychologischer Zielsetzung<br />

� Reiten als Sport für Menschen mit Behinderungen.<br />

Wie wirkt Heilpädagogisches Reiten?<br />

Durch heilpädagogisches Voltigieren <strong>und</strong> Reiten wird die individuelle <strong>und</strong> soziale Entwicklung von<br />

verhaltensauffälligen, Lern- oder geistig Behinderten sowie psychisch kranken Menschen günstig<br />

beeinflusst <strong>und</strong> gefördert.<br />

� Heilpädagogisches Reiten wird mit dafür speziell ausgebildeten Pferden <strong>und</strong> durch<br />

Therapeut/innen mit einer spezifischen Zusatzausbildung durchgeführt.<br />

� Kinder erhalten durch einen qualifizierten Umgang mit den Pferden vielfältige<br />

Entwicklungsanreize <strong>und</strong> Sinneseindrücke<br />

� Konzentrationsfähigkeit <strong>und</strong> Selbstwertgefühl können in einem überschaubaren Zeitraum<br />

entwickelt werden<br />

� Die Kinder lernen, adäquat mit Angst umzugehen <strong>und</strong> sich selbst besser einzuschätzen.<br />

� Das aufeinander Angewiesensein von Reiter/in <strong>und</strong> Pferd fördert die Fähigkeit zu<br />

Zusammenarbeit, den Abbau aggressiven Verhaltens <strong>und</strong> ein Zutrauen in die eigene<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

� Durch die enge, vertrauensvolle Beziehung zu einem Lebewesen wird gerade auch die<br />

emotionale Komponente bei Kindern angesprochen, sie erlernen sich zu öffnen, einem<br />

Partner zu vertrauen <strong>und</strong> dieses Vertrauen auch zu beantworten.<br />

� Auf das einzelne Kind bezogen lassen sich folgende Teilziele formulieren:<br />

� Stärkung des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls <strong>und</strong> des Selbstvertrauens,<br />

� schrittweise Erweiterung des selbstverantwortlichen Handelns,<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Heilpädagogisches Reiten<br />

Seite 22<br />

� Erweiterung <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> sozialer Kompetenzen,<br />

� intensive Schulung der häufig beeinträchtigten Sinnesorgane (Tiefensensibilität,<br />

Gleichgewicht, Koordination, Konzentration, Muskeltonus, Gespür für sich selbst <strong>und</strong> den<br />

Partner) sowie<br />

� Erhalt bzw. Aufbau von Bewegungsfreude.<br />

Heilpädagogisches Reiten in <strong>Münster</strong><br />

Im <strong>Münster</strong> wird Heilpädagogisches Reiten seit Ende der 1960er Jahre auch von Schulen in<br />

Zusammenarbeit mit einige Reitervereinen angeboten, seit 1978 auch von der<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>, die gegenwärtig das Angebot der<br />

Schulen koordiniert.<br />

Zurzeit bieten in <strong>Münster</strong> 25 Schulen für 216 Kinder an elf verschiedenen schulnahen Standorten<br />

Angebote im Heilpädagogischen Reiten an.<br />

In der Regel sind in den Gruppen 4-6 Kinder. Das Therapeutische Reiten findet vormittags<br />

während der Unterrichtszeit statt. Die Familien zahlen dafür keine Beiträge.<br />

Ansprechpartner der <strong>Stadt</strong> für schulische Angebote eines Heilpädagogischen Reitens ist<br />

Bernhard Ringbeck von der Schulpsychologischen Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html, Tel.: 02 51/492 - 40 93.<br />

Angebote an Schulen<br />

Folgende Schulen bieten Heilpädagogisches Reiten (koordiniert über die<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>) an:<br />

� Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule<br />

� Augustin-Wibbelt-Schule<br />

� Bernhard-Stahm-Schule<br />

� Clemensschule<br />

� Eichendorffschule<br />

� Erich-Kästner-Schule<br />

� Geistschule<br />

� Gr<strong>und</strong>schule Kinderhaus-West<br />

� Gr<strong>und</strong>schule Berg-Fidel<br />

� Gr<strong>und</strong>schule Loevingloh<br />

� Johannesschule Hiltrup<br />

� Ludgerusschule<br />

� Margaretenschule<br />

� Martini-Schule<br />

� Mathias-Claudius-Schule<br />

� Melanchtonschule<br />

� Mosaik-Schule<br />

� Papst-Johannes-Schule<br />

� Paul-Gerhardt-Schule<br />

� Peter-Wust-Schule<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Heilpädagogisches Reiten<br />

Seite 23<br />

� Pötterhoek-Schule<br />

� Regenbogenschule<br />

� Uppenbergschule<br />

� Westfälische Förderschule für Sehen<br />

Außerschulische Angebote zum Heilpädagogischen Reiten sind in <strong>Münster</strong> zu finden beim<br />

:<br />

� Reit- <strong>und</strong> Fahrverein Sprakel e.V., �www.muenster.org/rv-muenstersprakel/voltigieren.htm<br />

� Vinzenzwerk Handorf e.V. ,<br />

�http://www.muenster.org/vinzenzwerk/new/voltigieren/voltigieren.htm<br />

� Reitherapie-Zentrum des Alexianer-Werks,<br />

�http://www.alexianer.de/muenster/reittherapie/index.php<br />

Informationen im Internet<br />

Informationen zum Therapeutischen Reiten beim Dachverband des Kuratoriums für<br />

Therapeutisches Reiten: �www.dkthr.de/<br />

Einen Erfahrungsaustausch zum Heilpädagogischen Reiten ermöglicht die Seite<br />

�www.spiegelbild-pferd.de/forum/<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Besondere Begabung / Hochbegabung<br />

Seite 24<br />

Besondere Begabung / Hochbegabung<br />

..................... �Was ist Besondere Begabung / Hochbegabung?<br />

...... �Wie erkennt man Besondere Begabung / Hochbegabung?<br />

�Wie häufig kommt Besondere Begabung / Hochbegabung vor?<br />

............................................ �Was können Eltern/ Schulen tun?<br />

.................................................................�Angebote in <strong>Münster</strong><br />

................................................................................. �Diagnostik<br />

........................................................................ �Förderangebote<br />

.............................................................. �Selbsthilfe/ Austausch<br />

........................................................................ �Wer hilft weiter?<br />

.......................................................... �Informationen im Internet<br />

................................................... �Informations-Veranstaltungen<br />

Was ist Besondere Begabung / Hochbegabung?<br />

Eine einheitliche Definition von Hochbegabung gibt es nicht. Es macht Sinn, anstatt von<br />

Hochbegabung eher von „Besonderen Begabung(en)“ zu sprechen. Denn unter Hochbegabung<br />

kann sowohl eine allgemein überdurchschnittliche Intelligenz wie auch eine spezifische<br />

Begabung in einzelnen Bereichen verstanden werden.<br />

Mehrheitlich wird heute davon ausgegangen, dass Begabung <strong>und</strong> Leistung keinesfalls<br />

gleichzusetzen sind. Dies heißt, dass Menschen zwar Begabungen mitbringen, jedoch<br />

unterschiedliche Bedingungsfelder <strong>und</strong> Faktoren zu beachten sind, bevor Begabungen zu nach<br />

außen sichtbaren Talenten werden. Daher kommt es auch vor, dass sich besondere Begabungen<br />

nicht in (schulischen) Leistungen niederschlagen, sondern Schüler/innen an allgemeinen<br />

schulischen Leistungsanforderungen scheitern (sog. Underchiever)<br />

Wie erkennt man Besondere Begabung / Hochbegabung?<br />

Besondere Begabungen gibt es in verschiedenen Bereichen:<br />

� Sprachliche Begabungen<br />

� Logisch-mathematische Begabungen<br />

� Musikalische Begabungen<br />

� Räumlich-visuelle Begabungen<br />

� Körperlich-kinästhetische Begabungen<br />

� Intrapersonale <strong>und</strong> interpersonale Begabungen<br />

� Begabungen zur Naturerkenntnis<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Besondere Begabung / Hochbegabung<br />

Seite 25<br />

� Existenzielle Begabungen<br />

Es gibt sicherlich nicht das begabte Kind <strong>und</strong> dementsprechend auch nicht die Merkmale, die<br />

zwingend auf eine Hochbegabung hindeuten. Dennoch können die folgenden Punkte Hinweise<br />

darauf sein, dass eventuell eine Hochbegabung vorliegt. Das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong><br />

Forschung warnt jedoch davor, aus der Beobachtung einzelner Merkmale vorschnell (positive wie<br />

negative) Rückschlüsse hinsichtlich der Begabung eines Kindes zu ziehen.<br />

1. Merkmale des Lernens <strong>und</strong> des Denkens<br />

� Hochbegabte haben in einzelnen Bereichen ein sehr hohes Detailwissen.<br />

� Ihr Wortschatz ist für ihr Alter ungewöhnlich.<br />

� Ihre Sprache ist ausdrucksvoll, ausgearbeitet <strong>und</strong> flüssig.<br />

� Sie können sich Fakten schnell merken.<br />

� Sie durchschauen sehr genau Ursache-Wirkung-Beziehungen.<br />

� Sie suchen nach Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschieden.<br />

� Sie erkennen bei schwierigen Aufgaben zugr<strong>und</strong>e liegende Prinzipien.<br />

� Sie können leicht gültige Verallgemeinerungen herstellen.<br />

� Sie können außergewöhnlich gut beobachten.<br />

� Sie lesen sehr viel von sich aus <strong>und</strong> bevorzugen Bücher, die über ihre Altersstufe deutlich<br />

hinausgehen.<br />

� Sie geben in ihren Ausführungen zu erkennen, dass sie kritisch, unabhängig <strong>und</strong> wertend<br />

denken.<br />

2. Arbeitshaltung <strong>und</strong> Interessen<br />

� Motivierte Hochbegabte gehen in bestimmten Problemen völlig auf.<br />

� Sie sind bemüht, Aufgaben stets vollständig zu lösen.<br />

� Sie sind bei Routineaufgaben leicht gelangweilt.<br />

� Sie streben nach Perfektion.<br />

� Sie sind selbstkritisch.<br />

� Sie geben sich mit ihrem Arbeitstempo oder -ergebnis nicht schnell zufrieden.<br />

� Sie arbeiten gern unabhängig, um hinreichend Zeit für das Durchdenken eines Problems<br />

zu haben.<br />

� Sie setzen sich hohe Leistungsziele <strong>und</strong> lösen (selbst-)gestellte Aufgaben mit einem<br />

Minimum an Anleitung <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong> durch Erwachsene.<br />

� Sie interessieren sich für viele "Erwachsenenthemen" wie Religion, Philosophie, Politik,<br />

Umweltfragen, Sexualität, Gerechtigkeit in der Welt.<br />

3. Merkmale des sozialen Verhaltens<br />

� Hochbegabte beschäftigen sich viel mit Begriffen wie Recht/Unrecht sowie Gut/Böse <strong>und</strong><br />

sind bereit, sich gegen "Autoritäten" zu engagieren.<br />

� Sie sind individualistisch <strong>und</strong> gehen nicht um jeden Preis mit der Mehrheit.<br />

� Sie akzeptieren keine Meinung von Autoritäten, ohne sie kritisch zu prüfen.<br />

� Sie können gut Verantwortung übernehmen <strong>und</strong> sind in Planung <strong>und</strong> Organisation<br />

zuverlässig.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Besondere Begabung / Hochbegabung<br />

Seite 26<br />

� Sie suchen sich ihre Fre<strong>und</strong>e häufig unter Älteren, die gleich Fähigkeiten haben.<br />

� Sie neigen schnell dazu, über Situationen zu bestimmen.<br />

� Sie können sich in andere einfühlen <strong>und</strong> sind daher für politische <strong>und</strong> soziale Probleme<br />

aufgeschlossen.<br />

Wie häufig kommt Besondere Begabung / Hochbegabung vor?<br />

Nimmt man den Intelligenzquotienten zur Gr<strong>und</strong>lage einer Definition von Hochbegabung haben<br />

r<strong>und</strong> 2 % der Deutschen einen Intelligenzquotienten von über 130.<br />

Fachleute gehen von ca. 300.000 hochbegabten Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen aus.<br />

Was können Eltern/ Schulen tun?<br />

Da besondere Begabungen viele Gesichter haben, muss die <strong>Förderung</strong> immer sehr individuell<br />

gestaltet sein. Wenn Sie vermuten, Ihr Kind könnte hochbegabt sein, sollten Sie mit den<br />

Lehrkräften der Schule sprechen.<br />

Mit ihnen gemeinsam können Sie dann eine adäquate Beratungsstelle finden <strong>und</strong><br />

Fördermöglichkeiten innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Schule beraten.<br />

Um ein Förderkonzept für Ihr Kind zu entwickeln, können Sie diesen (von der<br />

Schulpsychologischen Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> Flensburg vorgeschlagenen Weg)<br />

beschreiten:<br />

� Nehmen Sie telefonisch zu einer Schulpsychologischen Beratungsstelle oder einen<br />

anderen Beratungseinrichtung Kontakt auf <strong>und</strong> vereinbaren Sie einen persönlichen<br />

Termin.<br />

� In einem ersten Gespräch kann über den bisherigen schulischen <strong>und</strong> außerschulischen<br />

Werdegang des Kindes gesprochen werden, so dass unter Einbezug der besonderen<br />

Interessen <strong>und</strong> des familiären Umfeldes erste Hypothesen für die spezifische Diagnostik<br />

erstellt werden können.<br />

� Die Einzeldiagnostik umfasst dann mindestens zwei wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte<br />

Intelligenztests. Persönlichkeit, Kreativität <strong>und</strong> Interessen des Kindes werden näher<br />

bestimmt, die Verhaltensbeobachtungen von Eltern <strong>und</strong> Lehrkräften ausgewertet <strong>und</strong><br />

eventuell noch besondere Fragestellungen hinsichtlich z.B. der Motorik, der<br />

Konzentration <strong>und</strong> der Wahrnehmung erörtert.<br />

� Hieran schließt sich eine gemeinsame Zusammenfassung <strong>und</strong> Interpretation der<br />

erhobenen Daten an, auf deren Basis in einem Abschlussgespräch möglichst gemeinsam<br />

mit den Lehrkräften die weitere Verfahrensweise diskutiert <strong>und</strong> festgelegt werden soll.<br />

Angebote in <strong>Münster</strong><br />

�Zurück zum Inhaltsverzeichnis


<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Besondere Begabung / Hochbegabung<br />

Seite 27<br />

Diagnostik<br />

In <strong>Münster</strong> werden Diagnosen zu besonderen Begabungen erstellt von<br />

der Schulpsychologischen Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

dem Internationalen Centrum für Begabungsforschung an der Universität <strong>Münster</strong>, www.icbf.de<br />

(auch im Hinblick auf mathematische Begabung)<br />

esca-mentis, �www.esca-mentis.de<br />

dem Psychologischen Institut IV der Universität <strong>Münster</strong>, �www.hoch-begabung.de<br />

(Computerdiagnostik)<br />

Förderangebote<br />

Spezielle Förderangebote für besonders begabte Kinder in <strong>Münster</strong>:<br />

� Die Elterninitiative „Mehr Chancen für das Hochbegabte Kind“ bietet spezielle Kurse für<br />

Hochbegabte Kinder unterschiedlicher Schulformen („Kurse für Kids“) an, z. Z. sind dies<br />

folgende Kurse <strong>und</strong> Aktivitäten : Chinesisch, Rhetorik, Astronomie, Mathematische<br />

Spielereien, Zoo, Klettern, Philosophie <strong>und</strong> ein Zeitungsprojekt:<br />

�http://www.inihochbegabtems.de/<br />

� Seit 2001 richtet die Bezirksregierung <strong>Münster</strong> jährlich die Schülerakademie Mathematik<br />

aus, Informationen unter �http://www.smims.nrw.de/index.html<br />

Selbsthilfe/ Austausch<br />

Kurse <strong>und</strong> Informationsveranstaltungen für Eltern Hochbegabter Kinder bietet das Haus der<br />

Familie, siehe �http://www.haus-der-familie-muenster.de/<br />

Möglichkeiten zu Information <strong>und</strong> Austausch bieten:<br />

� Kaskade e.V. Verein zur <strong>Förderung</strong> hochbegabter Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />

�http://www.kaskade.org<br />

� Kontaktgruppe <strong>Münster</strong>land der Hochbegabtenförderung e.V., siehe �www.hbf-ev.de<br />

� Selbsthilfegruppe „Hochbegabte Kinder“, Kontakt über �www.miks-muenster.de/<br />

� Elterninitiative „Mehr Chancen für das Hochbegabte Kind“<br />

�http://www.inihochbegabtems.de/<br />

� Eine Möglichkeit des Austausches (Chat/Forum) zwischen besonders begabten<br />

Jugendlichen (ab 14) bietet das Projekt Kubus unter �www.kubus-online.net<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

� Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

�Zurück zum Inhaltsverzeichnis


<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Besondere Begabung / Hochbegabung<br />

Seite 28<br />

� esca-mentis, �www.esca-mentis.de<br />

� Internationales Centrum für Begabungsforschung, �www.icbf.de<br />

� Initiative „Mehr Chancen für das Hochbegabte Kind“ �http://www.inihochbegabtems.de/<br />

Informationen im Internet<br />

„Begabte Kinder finden <strong>und</strong> fördern“ (B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung):<br />

�www.bmbf.de/pub/begabte_kinder_finden_<strong>und</strong>_foerdern.pdf<br />

„Kinder mit besonderen Begabungen“ (Ministerium für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung des<br />

Landes Schleswig-Holstein), �http://www.schleswigholstein.de/Bildung/DE/Downloads/Broschueren/BroschuereHochbegabung.html<br />

Zur Situation der Begabungsförderung an <strong>Münster</strong>aner Gymnasien hat die Initiative „Mehr<br />

Chancen für das Hochbegabte Kind“ eine Broschüre herausgebracht, die downzuloaden ist unter:<br />

�http://inihochbegabtems.de/media/schulinfo_aktuell%20juni%2007.pdf<br />

Ausführliche Literaturliste:�� http://www.logios.de/hochbegabung/materialien.pdf<br />

Literaturliste über die Bestände der <strong>Stadt</strong>bücherei <strong>Münster</strong> zum Thema:<br />

�http://www.muenster.de/stadt/pdf/Hochbegabte.pdf<br />

Einblick in die Wissenschaftliche Forschung zum Thema Hochbegabung (Forschungsstelle<br />

Hochbegabung am Psychologischen Institut der Universität <strong>Münster</strong>): �www.hoch-begabung.de<br />

Informations-Veranstaltungen<br />

Einige Institutionen <strong>und</strong> Vereine bieten regelmäßig oder unregelmäßig<br />

Informationsveranstaltungen zum Thema Hochbegabung an:<br />

� Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

� Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind �www.dghk.de<br />

� Haus der Familie e.V. �www.fbs-muenster.de<br />

� Die Initiative „Mehr Chancen für das Hochbegabte Kind“ bietet<br />

� Informationsveranstaltungen <strong>und</strong> Workshops zum Thema an, siehe<br />

�http://inihochbegabtems.de/pages/home/veranstaltungen.php<br />

� Selbsthilfegruppe „Hochbegabte Kinder“, Kontakt über �www.miks-muenster.de/<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: LRS (Lese-Rechtschreibe-Schwäche) / Legasthenie<br />

Seite 29<br />

LRS (Lese-Rechtschreibe-Schwäche) / Legasthenie<br />

......................................................... �Was ist LRS?<br />

.......................................... �Wie erkennt man LRS?<br />

.................................. �Wie häufig kommt LRS vor?<br />

......................... �Was können Eltern/ Schulen tun?<br />

............................................................... �Diagnose<br />

.............................................. �<strong>Förderung</strong>/ Therapie<br />

..................................................... �Wer hilft weiter?<br />

.................................. �Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

....................................... �Informationen im Internet<br />

................................. �Informationsveranstaltungen<br />

.......................................... �Selbsthilfe / Austausch<br />

Was ist LRS?<br />

Legasthenie oder LRS ist nach der Definition des B<strong>und</strong>esverbandes Legasthenie die<br />

Bezeichnung für „Schwächen beim Erlernen von Lesen, Schreiben <strong>und</strong> Rechtschreiben, die<br />

weder auf eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung, noch auf unzulänglichen<br />

Unterricht zurückzuführen ist“.<br />

Tritt eine Rechtschreibe-Schwäche ohne eine Beeinträchtigung der Lesefähigkeit auf, spricht<br />

man von „singulärer Rechtschreibeschwäche“.<br />

Die unterschiedlichen Bezeichnungen Legasthenie, Lese-Rechtschreibe-Schwäche, Dyslexie<br />

<strong>und</strong> Lese-Rechtschreibe-Schwierigkeit werden gegenwärtig nahezu synonym verwandt. Bei LRS<br />

handelt es sich um eine „umschriebene Entwicklungsstörung“, d.h. LRS ist nicht als Krankheit<br />

anerkannt. Ein einheitliches <strong>und</strong> allgemein anerkanntes Verständnis von LRS bzgl. der<br />

Symptome, Ursachen, Diagnose <strong>und</strong> Fördermaßnahmen gibt es bis heute nicht.<br />

Wie erkennt man LRS?<br />

Symptome für LRS können sein:<br />

Lesen<br />

� Buchstaben des Alphabets werden z.T. nicht erkannt<br />

� Visuell ähnliche Buchstaben werden häufig verwechselt<br />

� Häufig Schwierigkeiten bei der Graphem-Phonem-Zuordnung<br />

� Häufige Fehler beim lauten Lesen<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: LRS (Lese-Rechtschreibe-Schwäche) / Legasthenie<br />

Seite 30<br />

� Zahlreiche Selbstkorrekturen<br />

� Langsames bzw. mühsames Erlesen von Wörtern<br />

� Silbenweises Lesen von Wörtern, Silbengliederung gelingt gar nicht oder nur teilweise<br />

� Wortweises Lesen von Sätzen <strong>und</strong> Texten, ganze Wörter werden ausgelassen oder<br />

ersetzt<br />

� Probleme bei der Verschmelzung von Einzellauten zu Lautfolgen (Synthese)<br />

� Verlieren der Zeile im Text<br />

� Buchstaben werden ausgelassen, hinzugefügt oder ersetzt<br />

� Nichterlesen von Wortendungen<br />

� Probleme bei der Sinnentnahme<br />

� Blockaden/Aversionen gegen das Lesen<br />

Schreiben<br />

� Geringe Buchstabenkenntnis<br />

� Häufige Fehler beim Abschreiben<br />

� Verwechslung visuell ähnlicher Buchstaben (z.B. „dlau“ statt „blau“)<br />

� Verwechslung von Buchstaben, die ähnliche Laute repräsentieren (z.B. „krün“ statt<br />

„grün“)<br />

� Auslassung von Buchstaben, so dass sich die Klanggestalt des Wortes ändert (z.B.<br />

„Apfe“ statt „Apfel“)<br />

� Auslassung von ganzen Wörtern <strong>und</strong> längeren Wortteilen (z.B. „Fernseh“ statt<br />

„Fernsehzeitung“)<br />

� Vertauschung der Buchstabenreihenfolge (z.B. „Fabirk“ statt „Fabrik“)<br />

� Häufige Fehler aufgr<strong>und</strong> der Nichtbeachtung bestimmter Rechtschreiberegeln (z.B.<br />

„Bager“ statt „Bagger“)<br />

� Schreibhemmungen/Aversionen/Vermeidung/Blockaden<br />

� Gehörtes kann nicht in die richtige Buchstabenfolge umgesetzt werden<br />

Gesprochene Sprache<br />

� Verwaschene Artikulation<br />

� Stockendes Sprechen<br />

� Wortschatzarmut<br />

� Wortfindungsstörung<br />

� Häufige Bildung von grammatisch bzw. syntaktisch inkorrekten Ausdrücken<br />

Merkfähigkeit<br />

� Geringe auditive Merkfähigkeit (z.B. beim Vokabellernen)<br />

� Geringe visuelle Merkfähigkeit (z.B. beim Einprägen von neuen Wortbildern)<br />

Motorik<br />

� Allgemeine Ungeschicktheit<br />

� Verkrampfte Schreibhaltung<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: LRS (Lese-Rechtschreibe-Schwäche) / Legasthenie<br />

Seite 31<br />

� Undeutliches Schriftbild<br />

Langsames Schreiben<br />

� Verhalten<br />

� Misserfolgsorientiert<br />

� Negatives Selbstkonzept<br />

� Geringes Selbstbewusstsein<br />

� Negative Lernstruktur<br />

� Introvertiert, traurig<br />

� Oppositionelles, provozierendes Verhalten<br />

� Clownerie<br />

� Morgens Kopfschmerzen, Bauchschmerzen (jedoch nicht in den Schulferien)<br />

Wenn Sie mehrere dieser Auffälligkeiten bei Ihrem/bei einem Kind feststellen, sollten Sie eine<br />

Beratungsstelle für LRS aufsuchen.<br />

Wie häufig kommt LRS vor?<br />

Je nach Untersuchungsmethode schwankt der prozentuale Anteil von LRS-betroffenen Kindern<br />

an der Gesamtzahl der Schüler/innen erheblich, in unterschiedlichen Untersuchungen findet sich<br />

eine Bandbreite von 2 - 20%. Der Vergleich mit internationalen Untersuchungen lässt eine<br />

Häufigkeit von 4-5 % als realistische Schätzung gelten (LWL). Unbestritten ist, dass LRS bei<br />

Jungen häufiger als bei Mädchen anzutreffen ist, die Relation schwankt hier zwischen 3:1 <strong>und</strong><br />

3:2. LRS tritt häufig in Kombination mit anderen Teilleistungsstörungen � Dyskalkulie<br />

(Rechenschwäche) <strong>und</strong> psychomotorischen Störungen wie auch Verhaltensauffälligkeiten �<br />

AD(H)S auf.<br />

Was können Eltern/ Schulen tun?<br />

Nach dem Erlass der Kultusministerkonferenz von 2003 (Download unter: �http://www.bvllegasthenie.de/index.php5?p=/schule/schulischefoerderungen_legasthenie#01<br />

) ist die Schule<br />

der erste Ort, an dem LRS begegnet werden muss <strong>und</strong> soll, <strong>und</strong> dies sowohl hinsichtlich einer<br />

Diagnostik wie <strong>Förderung</strong>. Lediglich dann, wenn die schulische <strong>Förderung</strong> über „mindestens ein<br />

halbes Jahr mit bis zu drei St<strong>und</strong>en wöchentlich“ (R<strong>und</strong>erlass NRW vom 19.7.1991:��<br />

www.legastheniker.de) keine Erfolge gezeigt hat <strong>und</strong> eine seelische Behinderung droht, können<br />

Jugendhilfeleistungen beantragt werden.<br />

Viele Beratungsstellen schlagen folgende Reihenfolge einer Unterstützung bei LRS vor:<br />

� Eltern oder Lehrkräfte nehmen das Problem wahr <strong>und</strong> suchen das Gespräch zur<br />

genaueren Klärung des Problems<br />

� Aufsuchen einer Beratungsstelle<br />

� Kontaktaufnahme zum Jugendamt<br />

� Erfassung der Vorgeschichte (Schulberichte, ärztliche Abklärung eventuell vorhandener<br />

somatischer Komponenten [Seh- <strong>und</strong> Hörvermögen])<br />

� Diagnose<br />

� Eventuelle Klärung der „seelischen Behinderung“<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: LRS (Lese-Rechtschreibe-Schwäche) / Legasthenie<br />

Seite 32<br />

� Ggf. Aufstellung eines <strong>Hilfe</strong>plans<br />

� Therapie<br />

Diagnose<br />

Die Diagnose zu LRS umfasst im Regelfall einen standardisierten <strong>und</strong> normierten<br />

Rechtschreibetest, einen standardisierten <strong>und</strong> normierten Lesetest, einen Test zur auditiven<br />

Merkfähigkeit sowie einen Test zur allgemeinen kognitiven Leistungsfähigkeit.<br />

Viele privatwirtschaftliche Lerninstitute bieten eine LRS-Diagnostik an, ebenfalls diese<br />

öffentlichen Institutionen:<br />

� Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

� Eine Online-Diagnose erstellt das Projekt Lernserver an der Westfälischen Wilhelms-<br />

Universität, �www.lernserver.de<br />

� Für besonders begabte Kinder (� Hochbegabung) bietet das Internationale Centrum für<br />

Begabungsforschung an der Universität <strong>Münster</strong> eine Diagnostik, �www.icbf.de<br />

<strong>Förderung</strong>/ Therapie<br />

Es gibt zahlreiche klassische <strong>und</strong> alternative Legasthenietherapieangebote. Zu den alternativen<br />

Angeboten zählen z.B. Edukinesthetik, Neurolinguistisches Programmieren, Therapien der<br />

Händigkeit, Neuro-Feedback.<br />

Es gibt inzwischen zahlreiche private (Nachhilfe-) Institute, die Therapien <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> bei LRS<br />

anbieten. Sie sollten diese genau überprüfen. Eine <strong>Hilfe</strong> kann dabei sein:<br />

�www.sekten-info-essen.de/texte/kriterien-nachhilfe.html )<br />

Öffentliche Förderplätze bieten in <strong>Münster</strong> an:<br />

� Lernwerkstatt der Schulpsychologischen Beratungsstelle (ca. 200 LRS-Förderplätze),<br />

Kontakt über Tel.: 02 51 / 4 92-40 91 oder �Artz[at]stadt-muenster.de (Kostenpflichtig)<br />

� Das Projekt Lernserver (Online-<strong>Förderung</strong>, Förder-CD) �www.lernserver.de<br />

(Kostenpflichtig)<br />

Fortbildungen für Lehrkräfte zum Thema LRS bieten an:<br />

� Die Bezirksregierung mit schulformspezifischem Zuschnitt, siehe<br />

�http://www.brms.nrw.de/Schule_Kultur/dezernate/Dezernat_46_Lehrerfortbildung/index.<br />

html<br />

� Die Lernwerkstatt der Schulpsychologischen Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>, Kontakt<br />

über Tel.: 02 51/ 4 92-40 91 oder �Artz[at]stadt-muenster.de<br />

� Der B<strong>und</strong>esverband Legasthenie e. V./Ortsgruppe <strong>Münster</strong> �www.lvl-nrw.org.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: LRS (Lese-Rechtschreibe-Schwäche) / Legasthenie<br />

Seite 33<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

Schulsprechst<strong>und</strong>en des Ges<strong>und</strong>heitsamtes<br />

http://www.muenster.de/stadt/ges<strong>und</strong>heitsamt/kinder_jugendges<strong>und</strong>heitsdienst.html<br />

Informationen im Internet<br />

Literaturempfehlungsliste des Landschaftsverbandes:<br />

�http://www.lwl.org/LWL/Kultur/eteamunterstuetzung/tipps<br />

Broschüre: „Legasthenie erkennen <strong>und</strong> verstehen“ des B<strong>und</strong>esverbands Legasthenie <strong>und</strong><br />

Dyskalkulie e.V.: �http://www.bvl-legasthenie.de/<br />

Materialien zum Thema LRS: �www.arbeitsblaetter.org des österreichischen Dachverbandes<br />

Legasthenie<br />

Im Internetforum �www.legakids.net sind vielfältige Anregungen <strong>und</strong> Fördermaterialien zum<br />

Thema LRS zu finden.<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Im <strong>Münster</strong> bieten mehrere Institutionen <strong>und</strong> Vereine regelmäßig Informationsabende zu LRS an:<br />

Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

Projekt Lernserver am Fachbereich Erziehungswissenschaft der WWU <strong>Münster</strong>,<br />

�www.lernserver.de<br />

Verein Selbständigkeits-<strong>Hilfe</strong> bei Teilleistungsschwächen e.V. (SeHT <strong>Münster</strong> e.V. ),<br />

�www.seht-ms.de<br />

Selbsthilfe / Austausch<br />

Die Beratungsstelle Lese-Rechtschreibestörung/Legasthenie mit Sitz in Aachen bietet im Internet<br />

Chatrooms für betroffene Eltern <strong>und</strong>/oder Lehrkräfte an: �www.lrs-online.de .<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Mobbing<br />

Seite 34<br />

Mobbing<br />

.................................................. �Was ist Mobbing?<br />

................................... �Wie erkennt man Mobbing?<br />

........................... �Wie häufig kommt Mobbing vor?<br />

........................................ �Was können Eltern tun?<br />

..................................................... �Wer hilft weiter?<br />

.................................. �Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

............................................ �Akute Krisenberatung<br />

........................................... �Information im Internet<br />

................................. �Informationsveranstaltungen<br />

Was ist Mobbing?<br />

Mobbing ist ein Begriff, der seinen Ursprung eigentlich in der Arbeitswelt hat. Bezogen auf<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wird im englischen Sprachraum von „bullying“ gesprochen. Da es<br />

hierzu im Deutschen jedoch keine Entsprechung gibt, hat sich auch für den schulischen Raum<br />

der Begriff Mobbing durchgesetzt.<br />

Mobbing wird von Fachleuten im Zusammenhang mit Gewalt in der Schule definiert: „Ein Schüler<br />

oder eine Schülerin ist Gewalt ausgesetzt oder wird gemobbt, wenn er oder sie wiederholt <strong>und</strong><br />

über einen längeren Zeitraum den negativen Handlungen eines oder mehrerer anderer Schüler<br />

oder Schülerinnen ausgesetzt ist.“<br />

Wie erkennt man Mobbing?<br />

Unter Mobbing in der Schule werden nicht z.B. Hänselein oder gelegentliche Konflikte gefasst,<br />

sondern längerwierige Streitigkeiten, die sowohl auf der Opfer- wie Täterseite eine eigene<br />

Dynamik entwickeln.<br />

Unter Mobbing wird dabei sowohl physische als auch psychische Gewalt gefasst, man<br />

unterscheidet entsprechend zwischen direktem (physischem) <strong>und</strong> indirektem<br />

(psychischen) Mobbing. Demnach tritt Mobbing in der Schule zumeist in den folgenden<br />

Varianten auf:<br />

� Abpassen des Opfers auf dem Schulweg, oftmals verb<strong>und</strong>en mit körperlicher Gewalt<br />

� Konsequentes Ausgrenzen von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern aus der Klassengemeinschaft<br />

� Ein unfaires Verhalten dem Opfer gegenüber auch bei sportlichen Veranstaltungen<br />

� Dem Opfer werden wichtige Informationen vorenthalten<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Mobbing<br />

Seite 35<br />

� Es werden seine Schulbücher beschädigt oder Gegenstände zerstört, die es im Unterricht<br />

erarbeitet<br />

� Verstecken, Beschädigen oder Stehlen von Kleidungsstücken <strong>und</strong> anderen Dingen, die<br />

dem Betroffenen gehören<br />

� Schubsen <strong>und</strong> Schlagen auf dem Pausenhof <strong>und</strong> in den Gängen vor den<br />

Klassenzimmern<br />

� Auslachen des Opfers, verletzende Bemerkungen <strong>und</strong> meist ein sehr unfre<strong>und</strong>licher<br />

Umgang mit ihm<br />

� Ausgrenzen bei gemeinsamen Spielen, Gesprächen <strong>und</strong> Aktivitäten<br />

� Erpressung des Opfers unter Androhung von Gewalt auch sexuelle Belästigungen<br />

� Es werden ungerechtfertigte Anschuldigungen verbreitet oder Gerüchte über das Opfer in<br />

Umlauf gesetzt<br />

Wie häufig kommt Mobbing vor?<br />

In Deutschland gibt es bislang nur sehr wenige empirische Untersuchungen zur Häufigkeit von<br />

Mobbing an Schulen, zudem variiert diese zwischen einzelnen Schulen sehr stark. Eine 1997 in<br />

Schleswig-Holstein durchgeführte Untersuchung ergab, dass insgesamt 10-20 % der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Opfer oder Täter von direktem Mobbing gewesen sind <strong>und</strong> 5-10 % sich<br />

als Opfer indirekten Mobbings empfanden.<br />

Direktes Mobbing wird eher Jungen zugeschrieben, während indirektes Mobbing gleichgewichtig<br />

bei Jungen <strong>und</strong> Mädchen anzutreffen ist. Mobbing ist verstärkt in unteren Schulklassen<br />

vorzufinden <strong>und</strong> nimmt dann kontinuierlich zur 11. Jahrgangsstufe hin ab.<br />

Was können Eltern tun?<br />

Da Mobbing erst in jüngerer Zeit auch im Schulalltag wahrgenommen wird <strong>und</strong> sich die<br />

Situationen <strong>und</strong> Kontexte, in denen Mobbing auftritt, sehr voneinander unterscheiden, gibt es<br />

nicht nur ein Konzept, um sich mit Mobbing auseinander zu setzen.<br />

Einigkeit besteht in der Fachwelt darin, dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche sich aus dem Kreislauf von<br />

Mobbing nur schwer ohne pädagogische <strong>Hilfe</strong> “von außen“ befreien können. Da Mobbing i.d.R.<br />

ein Problem in der Schule ist, sollten in erster Linie hier Lösungen gesucht werden.<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

Wenn Sie in Ihrer Klasse/ in der Klasse oder Schule Ihres Kindes Mobbing beobachten, suchen<br />

Sie das Gespräch mit den Lehrkräften <strong>und</strong> fragen Sie in entsprechenden Beratungsstellen um<br />

Rat:<br />

Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

Anti Mobbing e.V., Kontakt über �mobbing[at]muenster.org (�www.muenster.org/antimobbing)<br />

(jedoch ausschließlich für Mobbing am Arbeitsplatz)<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Mobbing<br />

Seite 36<br />

<strong>und</strong> viele andere �Erziehungsberatungsstellen.<br />

Akute Krisenberatung<br />

für Eltern <strong>und</strong> Betroffene bieten an:<br />

� Der Dt. Kinderschutzb<strong>und</strong> unter 08 00 / 1 11 03 33<br />

� Die Mobbing-Beratung Berlin Brandenburg unter � www.das-beratungsnetz.de (Online-<br />

Beratung)<br />

Information im Internet<br />

„Mobbing unter Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen in der Schule“. Ein Ratgeber zur Konfliktlösung für<br />

Eltern, Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer, Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, herausgegeben von der<br />

Arbeitsgemeinschaft Kinder- <strong>und</strong> Jugendschutz Hamburg e.V. , Download unter<br />

�www.hamburg.jugendschutz.de/materialien.htm<br />

Berliner Anti-Mobbing-Fibel: „Was tun wenn …? Eine Handreichung für eilige Lehrkräfte“ von<br />

Walter Taglieber für das Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Medien (Berlin). Berlin 2005. Download<br />

unter �http://www.berlin.de/imperia/md/content/senbildung/hilfe_<strong>und</strong>_praevention/gewaltpraevention/anti_mobbing_fibel.pdf<br />

Kommentierte Literaturliste unter:�� http://mobbingzirkel.emp.paed.unimuenchen.de/secure/ressourcen/literatur.htm<br />

Für Mobbing-Opfer gibt es eine ganze Anzahl von guten Internetseiten, auf denen man<br />

sich informieren kann, sich mit anderen Betroffenen austauschen oder Informationen<br />

einholen kann:<br />

� �www.basta-net.de (Informationsseite der B<strong>und</strong>eszentrale für Politische Bildung <strong>und</strong> des<br />

B<strong>und</strong>esministeriums für Familie <strong>und</strong> Jugend)<br />

� �www.schueler-mobbing.de der Gutenbergschule Riederich<br />

� �www.kidsmobbing.de<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Viele Institutionen, Organisationen <strong>und</strong> Vereine in <strong>Münster</strong> bieten in regelmäßigen oder<br />

unregelmäßigen Abständen Informationsveranstaltungen zum Thema Mobbing an.<br />

Informieren Sie sich selbst ob <strong>und</strong> wann eine nächste Informationsveranstaltung bei der<br />

entsprechenden Einrichtung vorgesehen ist:<br />

� Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>,<br />

�www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

� Anti Mobbing e.V. ,��www.muenster.org/antimobbing<br />

� Institut für Schulsozialpädagogik, �www.issp-muenster.de<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Mutismus<br />

Seite 37<br />

Mutismus<br />

................................................. �Was ist Mutismus?<br />

................................. �Wie erkennt man Mutismus?<br />

............................... �Wie häufig tritt Mutismus auf?<br />

..................................................... �Wer hilft weiter?<br />

.................................................... �Beratungsstellen<br />

....................................... �Informationen im Internet<br />

Was ist Mutismus?<br />

Mutismus ist eine emotional bedingte Störung der sprachlichen Kommunikation. Die schwerste<br />

Form des Mutismus ist das völlige Verstummen (totaler Mutismus), was eher bei Erwachsenen<br />

auftritt. Als selektiven (oder elektiven) Mutismus bezeichnet man es, wenn ein Kind zwar fähig ist<br />

zu sprechen, dies jedoch gegenüber bestimmten Personen oder in besonderen Situationen<br />

verweigert.<br />

Wie erkennt man Mutismus?<br />

Als wichtigste Symptome des Mutismus nennt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendpsychiatrie:<br />

� Eine Selektivität des Sprechens: In einigen sozialen Situationen spricht das Kind fließend,<br />

in anderen Situationen bleibt es stumm oder fast stumm.<br />

� Die Vorhersagbarkeit bezüglich der sozialen Situationen, in denen gesprochen bzw. nicht<br />

gesprochen wird: in bestimmten Situationen zu verschiedenen Zeiten wird dasselbe<br />

Verhalten gezeigt.<br />

� Eine häufige nonverbale Kommunikation (Mimik, Gestik, schriftliche Aufzeichnungen)<br />

durch das Kind.<br />

� Eine Dauer der sprachlichen Störung von mindestens einem Monat.<br />

� Das gr<strong>und</strong>sätzliche Vorhandensein ausreichender sprachlicher Mittel.<br />

� Mutismus ist häufig im Zusammenhang mit der Einschulung oder dem Eintritt in den<br />

Kindergarten aufzufinden; die Schule ist nach den wenigen vorliegenden Untersuchungen<br />

der Ort, an dem Mutismus am ehesten auftritt.<br />

Wie häufig tritt Mutismus auf?<br />

Mutismus ist ein vergleichsweise seltenes Phänomen, maximal 1% aller Kinder sind davon<br />

betroffen. Die Quote ist bei Mädchen höher als bei Jungen.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Mutismus<br />

Seite 38<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beratungsstellen<br />

In <strong>Münster</strong> gibt es keine Beratungsstelle für Mutismus.<br />

Über die Homepage der Mutismus Selbsthilfe Deutschland e.V. kann Kontakt mit anderen<br />

betroffen Eltern gesucht werden. Die Homepage hat auch einen Chatroom für Betroffene:<br />

�www.mutismus.de .<br />

Informationen im Internet<br />

Auf der Seite der Mutismus Selbsthilfe gibt es kurze Leitfäden für Lehrkräfte <strong>und</strong> Pädagog/innen,<br />

�www.mutismus.de .<br />

Der Verein StillLeben e.V. in Hannover bietet Informationsblätter , Buchempfehlungen <strong>und</strong><br />

Fachartikel an: �www.selektiver-mutismus.de/DreamHC/Seite5.html ,<br />

Anschauliche erste Tipps für den Umgang mit mutistischen Kindern bietet der Artikel von Heike<br />

Janke unter dem Menüpunkt „Störungsbild“ auf der Seite der Mutismus Selbsthilfe, siehe<br />

�www.mutismus.de<br />

Unterrichtsmaterialien zum Thema Mutismus sind als Download zu erhalten über den Bayrischen<br />

R<strong>und</strong>funk, �www.br-online.de/wissenbildung/collegeradio/medien/ethik/mutismus/arbeitsblaetter/<br />

Sehr genaue Informationen sind einsehbar über �www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/028-023.htm<br />

(Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> -psychotherapie)<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Schulklima/ Lern- oder Unterrichtsklima<br />

Seite 39<br />

Schulklima/ Lern- oder Unterrichtsklima<br />

Gute Lernatmosphäre/ Schlechte Lernatmosphäre<br />

...................................... �Was ist Schulklima/ Unterrichtsklima?<br />

................................... �Wie erkennt man ein gutes Schulklima?<br />

�Was die Schule bei einem schlechten Unterrichtsklima tun kann<br />

.............................. �Angebote für Schulen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong><br />

Was ist Schulklima/ Unterrichtsklima?<br />

Ein positives Unterrichtsklima ist einerseits ein wesentlicher Bestandteil guten Unterrichts <strong>und</strong><br />

andererseits eine Teilkomponente des Schulklimas als sichtbarem <strong>und</strong> gelebtem Ausdruck von<br />

Schulkultur. „Unter Schulklima verstehen wir das, (was) Schüler <strong>und</strong> Lehrer schaffen, wenn sie<br />

die für sich allein toten gesetzlichen <strong>und</strong> institutionellen Regelungen von ´Schule halten´ zu<br />

lebendigen Interaktionsformen des Lehrens <strong>und</strong> Lernens gestalten.“ (Helmut Fend).<br />

Wie erkennt man ein gutes Schulklima?<br />

Um das schulische Lernklima zu beschreiben <strong>und</strong> zu erfassen, kann man drei Ebenen<br />

unterscheiden:<br />

die gesellschaftliche Ebene, hierzu gehören beispielsweise:<br />

� Finanzmittel für Bau, Unterhaltung <strong>und</strong> Ausstattung<br />

� Rahmenrichtlinien<br />

� Lehrerausbildung<br />

� Soziale Schichtung im Einzugsgebiet<br />

� Haltung der Gesellschaft dem Leitungsbegriff gegenüber<br />

� Ansehen des Lehrerberufs<br />

� die schulische Ebene, hierzu zählen beispielsweise<br />

� das Schulprogramm<br />

� die Unterrichtsversorgung<br />

� das Arbeitsklima im Kollegium<br />

� die Schulethik<br />

� das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

� die „Stimmung“ innerhalb der gesamten Schule<br />

� die Klassenebene, hierzu gehören beispielsweise<br />

� die Klassenzusammensetzung<br />

� die Klassenraumgestaltung<br />

� die Qualität der verwendeten Lehrmittel<br />

� die angemessene Art <strong>und</strong> Vielfalt der Methoden<br />

� das soziale Klima<br />

� das Konfliktpotenzial<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Schulklima/ Lern- oder Unterrichtsklima<br />

Seite 40<br />

� die Leistungsbereitschaft<br />

� die Passung von Lehrkräften <strong>und</strong> Klasse<br />

Damit ist das konkrete Unterrichts- <strong>und</strong> Lernklima von vielen Faktoren abhängig <strong>und</strong> kann nur<br />

bedingt von einzelnen Lehrkräften, Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern beeinflusst werden. Neben den<br />

Rahmenbedingungen eines guten Lernklimas setzt sich die empirische Forschung zum Thema<br />

„gutes Unterrichtsklima“ mit der Qualität der Lehrer- Schüler- <strong>und</strong> der Schüler- Schüler-<br />

Verhältnisse auseinander.<br />

Von einem positiven Unterrichtsklima spricht man, wenn eine Atmosphäre anzutreffen ist,<br />

die (nach H. Meyer) gekennzeichnet ist durch:<br />

� gegenseitige Rücksichtnahme <strong>und</strong> Toleranz,<br />

� verantwortungsvollen Umgang mit Personen <strong>und</strong> Gegenständen,<br />

� eine zufriedene <strong>und</strong> fröhliche Gr<strong>und</strong>einstellung,<br />

� eine klar strukturierte Führung <strong>und</strong> Leitung durch den Lehrer,<br />

� Höflichkeit <strong>und</strong> gegenseitigen Respekt.<br />

Als Indikatoren eines guten Unterrichtsklimas nennt Hilbert Meyer:<br />

� Der Lehrer geht respektvoll mit den Schülern um.<br />

� Kein Schüler wird wegen geringer Leistungen diskriminiert.<br />

� Die Schüler nehmen beim Lernen Rücksicht aufeinander <strong>und</strong> helfen einander.<br />

� Es gibt kein aggressives Verhalten einzelner Schüler gegeneinander.<br />

� Die Schüler beschimpfen einander nicht.<br />

� Ihre Sprache (<strong>und</strong> die der Lehrkraft, Red.) ist frei von Beleidigungen.<br />

� Es gibt keine Bevorzugung oder Benachteiligung einzelner Schüler.<br />

� Es gibt nur wenige Rivalitäten <strong>und</strong> Machtkämpfe zwischen Schüler-Cliquen.<br />

� Es gibt keine versteckte Diskriminierung von Mitschüler/innen.<br />

� Es gibt klar definierte Klassenämter.<br />

� Die Schüler ermahnen sich selbst, gemeinsam vereinbarte Regeln einzuhalten.<br />

� Hin <strong>und</strong> wieder wird gelacht.<br />

� Was die Schule bei einem schlechten Unterrichtsklima tun kann<br />

� Aufgr<strong>und</strong> der Komplexität des Zusammenhangs von gutem <strong>und</strong> schlechtem Lernklima<br />

sind die Möglichkeiten eines pädagogischen Einflusses an der Einzelschule <strong>und</strong> für<br />

einzelne Lehrkräfte selbstverständlich eingeschränkt.<br />

� Auf der Makroebene können die Forderung einer „individuellen <strong>Förderung</strong>“ jedes<br />

einzelnen Schülers, der Profilierung der Einzelschule, Verfahren der Qualitätssicherung<br />

von Schule <strong>und</strong> Unterricht wirksam sein.<br />

� Auf der Mikroebene der einzelnen Schule bis hin zu konkreten Unterrichtseinheiten<br />

werden in der Forschung unterschiedliche Momente aufgegriffen, die nicht den Anspruch<br />

eines geschlossenen Konzeptes erheben, über die aber mittelfristig <strong>und</strong> präventiv die<br />

Verbesserung des Lernklimas erreicht werden kann. Neben Aussagen zur „guten<br />

Schule“ <strong>und</strong> zu „gutem Unterricht“ umfasst dies z.B.:<br />

� die Ermittlung des Unterrichtsklimas durch Befragung von Lehrkräften <strong>und</strong> SchülerInnen<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Schulklima/ Lern- oder Unterrichtsklima<br />

Seite 41<br />

� die Einrichtung von Klassenräten, die Mitbestimmung von SchülerInnen z.B. bei der<br />

Erstellung einer Sitzordnung<br />

� Patenschaften zwischen einzelnen Klassen (so genannte Buddy-Programme)<br />

� die stärkere Berücksichtigung von kooperativen Lernformen (cooperative learning)<br />

� die stärkere Einbeziehung der Eltern in das Schulgeschehen<br />

� die Organisation von Aktivitäten der gesamten Schulgemeinschaft<br />

� Supervision <strong>und</strong> kollegiale Fallbesprechung<br />

� ein gegenseitiges Hospitieren von Unterricht<br />

� Maßnahmen zur Gewaltprävention<br />

� Konfliktmoderation <strong>und</strong> Mediation (Streitschlichter u.Ä.)<br />

� Zielvereinbarungen mit einzelnen SchülerInnen oder ganzen Klassen<br />

� die Integration von Bewegungs- <strong>und</strong> Konzentrationsspielen, Fantasiereisen etc.<br />

� Meta-Unterricht zur Klärung <strong>und</strong> zum Ausloten von Alternativen<br />

Angebote für Schulen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>:<br />

� Eine gute Übersicht über mögliche Angebote mit Verlinkungen bietet die Seite<br />

�http://www.schulpsychologie.de/lehrer/muenstertagung/muenster.htm<br />

� Ausbildung von Streitschlichtern durch Arbeitskreis soziale Bildung <strong>und</strong> Beratung (asbb),<br />

siehe siehe �www.asbbmuenster.de<br />

� Arbeitskreis Konstruktive Konfliktkultur (Akkku), siehe �www.akkku-online.de<br />

� Deeskalations-, Anti-Gewalt <strong>und</strong> Konflikttrainings Mobbing<br />

� Pausenbuddies, siehe<br />

�www.schulpsychologie.de/lehrer/muenstertagung/muenster/buddy.htm<br />

� Das Fre<strong>und</strong>e Programm, siehe �www.asbbmuenster.de/fre<strong>und</strong>e_finden/main.php<br />

� Lions-Quest, siehe� www.lions-quest.de/<br />

� FairMobil, siehe �www.miteinandern.de/fairmobil.html<br />

� Magic Circle, siehe �www.miteinandern.de/magiccircle.html<br />

� Cool at school, siehe �www.miteinandern.de/coolatschool.html<br />

� Schulgemeinschaftstage, siehe �www.caj-werkstatt.de/seminare/sgt.php<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Schulverweigerung<br />

Seite 42<br />

Schulverweigerung<br />

................................. �Was ist Schulverweigerung?<br />

.................. �Wie erkennt man Schulverweigerung?<br />

........... �Wie häufig kommt Schulverweigerung vor?<br />

.......................... �Ursachen der Schulverweigerung<br />

........................... �Was Eltern/ Schulen tun können<br />

.............................................. �Angebote in <strong>Münster</strong><br />

..................................................... �Wer hilft weiter?<br />

.................................. �Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

....................................... �Informationen im Internet<br />

................................. �Informationsveranstaltungen<br />

Was ist Schulverweigerung?<br />

Schule schwänzen, Schulverdrossenheit, Schulmüdigkeit, Schulangst, Schulphobie oder<br />

Schulaversion sind verschiedene Begriffe, die synonym zur Schulverweigerung verwandt werden.<br />

Es gibt keine einheitliche Definition, Fachleute unterscheiden aber zwischen Schulschwänzen<br />

<strong>und</strong> der Schulverweigerung.<br />

Von „Schulschwänzen“ spricht man, wenn Kinder <strong>und</strong> Jugendliche zeitweilig oder anhaltend – in<br />

der Regel – ohne Wissen ihrer Eltern die Schule nicht besuchen.<br />

Als „Schulverweigerer“ werden diejenigen bezeichnet, deren Schulabwesenheit den Eltern<br />

bekannt ist. Sie zeigen „Verhaltensprobleme, die sich im emotionalen Bereich so verdichten, dass<br />

das Nicht-zur-Schule-Gehen-Können mit auffälligen <strong>und</strong>/oder psychosomatischen<br />

Veränderungen einhergeht.“<br />

Wie erkennt man Schulverweigerung?<br />

� Die Forschung unterscheidet zwischen der aktiven <strong>und</strong> der passiven Schulverweigerung.<br />

� Aktiv verweigern Schüler/innen, die dauerhaft nicht zur Schule kommen oder aber<br />

anwesend sind, die Teilnahme jedoch aktiv verweigern.<br />

� Passiv verweigern Schüler/innen, die zwar anwesend sind, sich aber zunehmend aus<br />

dem Unterrichtsgeschehen zurückziehen oder über Entschuldigungen verfügen, deren<br />

Gr<strong>und</strong> nicht oder nur schwer nachvollziehbar ist.<br />

In manchen Untersuchungen wird zusätzlich noch zwischen verschiedenen Formen <strong>und</strong><br />

Nuancen einer Schulverweigerung unterschieden:<br />

� Das Fehlen im Unterricht zu bestimmten Zeiten (z.B. wenn Arbeiten geschrieben werden)<br />

� Regelmäßiges Zu spät Kommen<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Schulverweigerung<br />

Seite 43<br />

� Den Unterricht vorzeitig zu verlassen (in Randst<strong>und</strong>en, Vertretungsst<strong>und</strong>en etc.)<br />

� Schulabbruch<br />

� Missbrauch von Entschuldigungen (wg. vorgetäuschter Krankheiten oder das Fehlen vor<br />

<strong>und</strong> nach Ferienabschnitten)<br />

� Schulverweigerung im eigentlichen Sinne<br />

Schulverweigerung ist ein Prozess, daher sollte die Schule so früh wie möglich pädagogisch<br />

reagieren.<br />

Wie häufig kommt Schulverweigerung vor?<br />

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes geht von täglich 100.000 Schulverweigerern aus,<br />

das Christliche Jugenddorfwerk, eine Organisation zur Betreuung Schulmüder, beziffert die Zahl<br />

auf r<strong>und</strong> 400.000 <strong>und</strong> die Bertelsmann-Stiftung geht sogar von 500.000 Schüler/innen täglich<br />

aus. Eine breit angelegte Untersuchung in Brandenburg hat für das Jahr 1993 ergeben, dass im<br />

Durchschnitt von 2 % Gelegenheitsverweigerern <strong>und</strong> ca. 2 % Regelverweigerern auszugehen ist.<br />

Unstrittig ist hingegen, dass Schulverweigerung an den jeweiligen Schulformen unterschiedlich<br />

auftritt. Am deutlichsten betroffen sind Hauptschulen (in Berlin z.B. waren dies nach Erhebungen<br />

des Landesschulamtes im Jahr 2000/2001 18,5 % , gefolgt von Förder- <strong>und</strong> Sonderschulen [14,1<br />

%], Gesamtschulen [6,8%], Realschulen [4,4%], Gr<strong>und</strong>schulen [3,2%] <strong>und</strong> Gymnasien [1,5%]).<br />

Hinsichtlich der geschlechtlichen Verteilung gehen Untersuchungen von einer Mädchenquote von<br />

r<strong>und</strong> 35% aus.<br />

Schulverweigerung kommt vor allem bei 13-16-jährigen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen vor, besonders<br />

die Klassen 7-9 sind also von Schulverweigerern betroffen.<br />

Ursachen der Schulverweigerung<br />

Schulverweigerung kann viele Ursachen haben. Nur zum Teil haben diese unmittelbar mit<br />

der Schule oder dem Unterricht zu tun. Ursachen können z.B. sein:<br />

� Soziale Benachteiligungen oder die Veränderung materieller, sozialer <strong>und</strong> kultureller<br />

Rahmenbedingungen wie z.B. Arbeitslosigkeit der Eltern sowie mangelnde<br />

Zukunftsperspektiven.<br />

� Biografische Faktoren <strong>und</strong> psychosoziale Belastungen (z.B. sexueller Missbrauch, Sucht,<br />

Suizidversuche).<br />

� Eine Ablehnung von Schule durch die Eltern oder ein bewusstes Zurückhalten der Kinder<br />

( z.B. aus religiösen Motiven) oder der Verlust elterlicher Bezugspersonen.<br />

� Die Attraktivität von außerschulischen Cliquen <strong>und</strong> die dort eventuell vorhandene<br />

Sympathie für abweichendes Verhalten.<br />

Neben diesen Begleitumständen werden von Schulverweigerern aber vor allem Faktoren<br />

genannt, die mit der Schule selbst zu tun haben (vgl. Studie aus Brandenburg, 1993)<br />

Langeweile (36,9 %)<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Schulverweigerung<br />

Seite 44<br />

Animation durch Gleichaltrige (27,5 %)<br />

Leistungskontrollen (19, % )<br />

Erwartung von Konflikten mit Lehrkräften (14,7 %)<br />

Erwartung von Konflikten mit Schülern (10,7 %)<br />

– andere Untersuchungen gehen davon aus, dass bis zu 30 % der Schulverweigerungen auf<br />

�Mobbing durch Mitschüler/innen zurückzuführen sind.<br />

Was Eltern/ Schulen tun können<br />

Aufgr<strong>und</strong> des komplexen Ursachenzusammenhangs individueller Schulverweigerung ist die<br />

Schule oftmals überfordert, wenn sie sich dem Phänomen Schulverweigerung allein stellen will.<br />

Daher ist gerade in diesem Bereich eine intensive <strong>und</strong> frühe Kooperation mit Eltern, der<br />

Schulsozialarbeit <strong>und</strong> der Jugendhilfe anzuraten.<br />

Da Schulmüdigkeit als Prozess angesehen wird, an dessen Ende erst die aktive<br />

Schulverweigerung steht, können Präventionsmaßnahmen im Vorfeld auch im engeren<br />

schulischen Feld vor- <strong>und</strong> eingenommen werden, hierzu gehören etwa (nach dem Thesenpapier<br />

der Schulsozialarbeiter Karlsruhe zum Thema: Schulverweigerung vom 2.5.2006):<br />

� Das Erkennen der (oft schleichenden) Signale von Schulverweigerung (z.B. häufiges<br />

Kopfweh, Bauchweh, zunehmender Rückzug, Desinteresse im Sport)<br />

� Die frühzeitige <strong>und</strong> zeitnahe Reaktion des Lehrers<br />

� Die Dokumentation der Auffälligkeiten durch den Lehrer<br />

� Das konsequente Handeln des Lehrers, der Schulleitung <strong>und</strong> des Kollegiums, d.h.<br />

Ansprechen des Schülers, Information der Eltern, Austausch mit Kollegen/Schulleitung,<br />

Aufforderung zum Schulbesuch<br />

� Die frühzeitige Information von Schulsozialarbeit/Sozialem Dienst oder anderen<br />

Fachstellen, um gemeinsames Vorgehen zu planen<br />

� Es sollte versucht werden, verschiedene Zugänge zum Schulverweigerer zu nutzen (z.B.<br />

Klassen- oder Fachlehrer, Eltern, andere Schüler, Mitarbeiter von Jugendhäusern)<br />

� Die enge Kooperation <strong>und</strong> Transparenz des Handelns bei allen Beteiligten im<br />

Spannungsfeld zwischen freiwilligem Beratungsangebot <strong>und</strong> Durchsetzung der<br />

Schulpflicht erfordert dabei eine klare Auftragsvereinbarung <strong>und</strong> Auftragsklärung<br />

� Dies schließt letztendlich ein klares Erkennen der Grenzen der Handlungsmöglichkeiten<br />

aller Beteiligten ein<br />

Angebote in <strong>Münster</strong><br />

In <strong>Münster</strong> existiert derzeit kein über die Beratung hinausgehendes vernetztes<br />

Interventionsangebot. Jenseits des jeweiligen schulischen Angebots sind es<br />

Einzelmaßnahmen, die auch nur wenigen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>Hilfe</strong>n anbieten<br />

können:<br />

� Die Beratung im Cafe Lenz, die den betroffenen Schüler/innen eine Vermittlung z.B. mit<br />

der jeweiligen Schulleitung anbieten: �www.muenster.org/lenz<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Schulverweigerung<br />

Seite 45<br />

� Über Erfahrungen mit schulmüden Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> Kenntnisse der<br />

Schwierigkeiten im Übergang Schule/Beruf/Ausbildung verfügt die Jugendhilfe Direkt<br />

e.V. : �http://www.jugendhilfe-direkt.de/<br />

� Das Jugendinformations- <strong>und</strong> -beratungszentrum (JIB) kann zwei Plätze für schulmüde<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche anbieten: �http://www.muenster.de/stadt/jib/<br />

� Im Lorenz-Süd (AK Südviertel) ist eine halbe Stelle zur Betreuung von schulmüden<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen eingerichtet worden, zunächst jedoch nur für die Geistschule.<br />

Da die Erfolgsquote hinsichtlich der Reintegration von Schulmüden in den Regelbetrieb<br />

sehr hoch war, stehen z. Z. Kapazitäten auch für andere Schulen zur Verfügung.<br />

� Der Katholische Verein für soziale Dienste in <strong>Münster</strong> e.V. bietet im Jungenwohnheim<br />

Zoff auch schulische Angebote für schulmüde Bewohner an: �www.skm-muenster.de<br />

� Das EU-Projekt „Maßarbeit im <strong>Münster</strong>land“, in der sich unter Federführung der<br />

Handwerkskammer <strong>Münster</strong> viele Kooperationspartner (darunter vier <strong>Münster</strong>aner<br />

Hauptschulen) zusammengeschlossen haben, fokussiert sich vor allem im Bereich des<br />

Übergangs von der Schule in den Beruf auf schulmüde <strong>und</strong> lernschwache Jugendliche<br />

�http://www.hwk-muenster.de/equal/<br />

� Die Lernwerkstatt der Schulpsychologischen Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong> versteht<br />

auch ihre Angebote als langfristig präventive Maßnahmen.<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

Die Schulpsychologische Beratungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong> berät Eltern, Lehrkräfte <strong>und</strong><br />

Jugendliche, �www.muenster.de/stadt/schulamt/schulpsy.html<br />

Schulmüde Schüler/innen könne sich auch an das Cafe Lenz der Katholischen Studierenden<br />

Jugend (KSJ) wenden, um dort eine erste Beratung zu erhalten, �www.muenster.org/lenz<br />

Informationen im Internet<br />

Einen guten Überblick vermittelt der Artikel „Null Bock auf Schule - Wie entstehen<br />

Schulmüdigkeit <strong>und</strong> Schulverweigerung? - Was kann man tun?“ von Karlheinz Thimm, einem der<br />

führenden Forscher in Deutschland zum Thema:<br />

�http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Schule/s_875.html<br />

Weitere Informationen zum Thema Schulverweigerung mit einem breiten Katalog über<br />

Interventionsmöglichkeiten hat das Kultusministerium Baden-Württemberg herausgegeben, zum<br />

Download unter: �http://www.schule-bw.de/unterricht/paedagogik (Stichworte Gewaltpävention/<br />

Schulschwänzen)<br />

Einen guten Überblick über Projekte für oder mit Schulmüden/ Schulverweigerern in der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik bieten die Broschüren des Deutschen Jugendinstituts im Zusammenhang mit<br />

dem „Netzwerk Prävention von Schulmüdigkeit <strong>und</strong> Schulverweigerung): �http://www.dji.de/cgibin/projekte/output.php?projekt=229<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Schulverweigerung<br />

Seite 46<br />

Informationsveranstaltungen<br />

„Schulmüdigkeit <strong>und</strong> Berufsübergang“ waren auch ein Thema auf der Tagung des „Netzwerks<br />

<strong>Münster</strong>: Wirtschaft <strong>und</strong> Schule“, veranstaltet von der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>, der Industrie- <strong>und</strong><br />

Handelskammer <strong>Münster</strong> <strong>und</strong> der Handwerkskammer <strong>Münster</strong> am 22.3.2001. Ergebnisse des<br />

Workshops: �www.muenster.de/stadt/bildungsberatung/netzwerk-doku.pdf<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Sucht/Abhängigkeit<br />

Seite 47<br />

Sucht/Abhängigkeit<br />

....................................................... �Was ist Sucht?<br />

................. �Wie erkennt man Sucht/ Abhängigkeit?<br />

............ �Wie häufig treten Suchterkrankungen auf?<br />

..................................................... �Wer hilft weiter?<br />

.................................. �Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

................................................. �Selbsthilfegruppen<br />

Was ist Sucht?<br />

Eine einheitliche Definition des Begriffes „Sucht“ gibt es nicht, viele Untersuchungen<br />

lehnen sich jedoch an die Definition der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation (WHO) von 1957 an.<br />

Danach spricht man von Sucht, wenn<br />

� ein überwältigendes Verlangen oder echtes Bedürfnis (Zwang) vorhanden ist, das Mittel<br />

fortgesetzt zu nehmen <strong>und</strong> es auf jede Weise in die Hände zu bekommen (auch durch<br />

kriminelle Mittel).<br />

� eine Tendenz, die Dosis zu steigern, vorhanden ist.<br />

� eine seelische oder körperliche Abhängigkeit festzustellen ist, die nach Absetzen des<br />

Mittels zu Abstinenz- bzw. Entzugserscheinungen führt.<br />

� schädliche Folgen für den Süchtigen <strong>und</strong> die Gesellschaft auftreten.<br />

� Die WHO selbst hat diese Begrifflichkeit 1964 durch den weniger missverständlichen<br />

Terminus der Abhängigkeit ersetzt, heute werden beide Begriffe häufig synonym benutzt.<br />

Wie erkennt man Sucht/ Abhängigkeit?<br />

Beim möglichen Vorliegen einer Suchterkrankung unterscheidet man zwischen körperlicher <strong>und</strong><br />

psychischer Abhängigkeit.<br />

Zu den Kriterien einer körperlichen Abhängigkeit zählt man:<br />

� Die Entwicklung einer Toleranz. Das bedeutet, der/die Betroffene muss immer mehr von<br />

einer Substanz einnehmen, um die gleiche Wirkung zu erzielen.<br />

� Körperliche Entzugserscheinungen, wenn das Suchtmittel abgesetzt wird. Diese<br />

Entzugserscheinungen sind je nach Substanz unterschiedlich <strong>und</strong> werden medizinisch als<br />

Entzugssyndrom bezeichnet.<br />

� Die Einnahme von Substanzen, um Entzugserscheinungen zu vermeiden oder zu lindern.<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Sucht/Abhängigkeit<br />

Seite 48<br />

Merkmale einer psychischen Abhängigkeit können sein:<br />

� Ein heftiges <strong>und</strong> gelegentlich unbezwingbares, sehr starkes Verlangen eine Substanz zu<br />

konsumieren mit dem Ziel, positive Empfindungen herbeizuführen oder unangenehme<br />

Empfindungen zu vermeiden.<br />

� Eine verminderte Kontrolle der Betroffenen über den Beginn <strong>und</strong> das Ende des Konsums<br />

sowie über die Menge des Substanzgebrauchs –<br />

dazu gehören auch Versuche, ein Ende zu erzwingen.<br />

� Die Ausrichtung von Alltagsaktivitäten auf Möglichkeiten <strong>und</strong> Gelegenheiten zum<br />

Substanzkonsum. Der Lebensstil ist eingeengt auf den Suchtmittelkonsum.<br />

� Die Vernachlässigung sozialer, familiärer <strong>und</strong> beruflicher Interessen.<br />

� Verstöße gegen gesellschaftliche Normen, z.B. Alkoholkonsum am Morgen.<br />

Im Bereich der psychischen Abhängigkeit wird zudem zwischen stoffgeb<strong>und</strong>enen Süchten (wie<br />

z.B. Alkohol, Opiate) <strong>und</strong> nicht stoffgeb<strong>und</strong>enen Süchten (wie Spielsucht, Magersucht/Bulimie,<br />

Arbeitssucht u.a.) unterschieden. Eine weitere Schwierigkeit bei der Klassifikation von Süchten<br />

ergibt sich zudem darüber, dass einzelne Substanzen legal zu erwerben sind (Alkohol, Tabak,<br />

Medikamente), andere hingegen nicht.<br />

Wie häufig treten Suchterkrankungen auf?<br />

Schätzungen gehen davon aus, dass in der B<strong>und</strong>esrepublik 5-7 % der Bevölkerung unter einer<br />

stoffgeb<strong>und</strong>enen Abhängigkeit leiden.<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beratungsstellen in <strong>Münster</strong><br />

Bei Fragen <strong>und</strong> Problemen können sich Betroffene (Abhängige, Angehörige, Fre<strong>und</strong>e) in<br />

<strong>Münster</strong> an folgende Beratungsstellen <strong>und</strong> Institutionen wenden:<br />

� Drogenhilfe der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong> (suchtbegleitend, ausstiegsorientiert/ Fachstelle für<br />

Suchtprävention), �www.stadt-muenster.de/drogenhilfe,<br />

� drobs[at]stadt-muenster.de, Tel.: 02 51 / 4 92 51 73<br />

� eve&rave <strong>Münster</strong> e.V. (vor allem sog. Partydrogen Exstasy, Speed u.a.),��www.everave.de,<br />

Tel.: 07 00 / 38 38 72 83<br />

� Aids-<strong>Hilfe</strong> <strong>Münster</strong> e.V., Tel.: 02 51 / 1 94 11 �www.muenster.org/Aids-<strong>Hilfe</strong>/<br />

� INDRO e. V., Tel.: 02 51 / 6 01 23, �www.indro-online.de<br />

� Kreuzb<strong>und</strong> Diösesanverband <strong>Münster</strong> e. V. 0 28 71 / 18 11 83 , �www.kreuzb<strong>und</strong>-dvmuenster.de<br />

� Nichtraucherwerkstatt e.V., Tel.: 02 51/ 5 38 94 60 ,��www.nichtraucherwerkstatt.de<br />

� Psychosoziale Beratungs- <strong>und</strong> Behandlungsstelle für Suchtkranke <strong>und</strong> -gefährdete der<br />

Caritas, Tel.: 02 51/ 53 00 93 41, �www.caritas-ms.de/40042.html<br />

� Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche der Caritas, Tel.: 0251/ 53 00 94 01,<br />

bietet auch eine Online-Suchtberatung an: �www.online-beratung-caritas.de<br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Sucht/Abhängigkeit<br />

Seite 49<br />

� Beratungsstelle Südviertel e.V., Tel.: 02 51/ 7 74 66, �www.beratungsstellesuedviertel.de<br />

� Diakonisches Werk <strong>Münster</strong> e.V. (jetzt Evangelische Beratungsdienste), Tel.: 02 51/ 49<br />

01 50, �www.diakonie-muenster.de (Legale Substanzen <strong>und</strong> nicht stoffgeb<strong>und</strong>ene<br />

Abhängigkeiten)<br />

� Polizeipräsidium <strong>Münster</strong>, Kommissariat Vorbeugung, Tel.: 02 51/ 2 75 31 19,<br />

�http://www1.polizei.nrw.de/muenster/Vorbeugung/Verhaltenspraevention/Suchtpraeven<br />

tion/?088da8e1a047c403d78d4313f3606ffd=2m541ggi6ke0hase29m3otn526<br />

� Frauen helfen Frauen e.V., Tel.: 02 51/ 6 76 66<br />

� FRAUEN NOTRUF e. V., Tel.: 02 51/ 3 44 43, �www.frauennotruf-muenster.de<br />

� Perthes-Werk e.V., Tel.: 02 51/ 2 02 10, �www.pertheswerk.de<br />

Selbsthilfegruppen<br />

� Einen Kontakt finden Sie - wenn nicht anders angegeben - über miks, �www.miksmuenster.de/<br />

� Al-Anon Familiengruppe Interessensgemeinschaft e.V., Ortsgruppe <strong>Münster</strong><br />

(Alkoholsucht)<br />

� Elternkreis drogengefährdeter <strong>und</strong> drogenabhängiger Jugendlicher, Kontakt über die<br />

Drogenhilfe der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>, Tel.: 02 51 / 4 92 51 73<br />

� �www.stadt-muenster.de/drogenhilfe, �drobs[at]stadt-muenster.de<br />

� Elternkreis von Eltern mit Kindern, die problematisch kiffen<br />

Kontakt über die Drogenhilfe der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>, Tel.: 02 51 / 4 92 51 73<br />

� �www.stadt-muenster.de/drogenhilfe, �drobs[at]stadt-muenster.de<br />

� Selbsthilfegruppe ehemaliger Drogenabhängiger („Clean-Gruppe“), Kontakt über die<br />

Drogenhilfe der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong>, Tel.: 02 51 / 4 92 51 73<br />

� �www.stadt-muenster.de/drogenhilfe, �drobs[at]stadt-muenster.de<br />

� Ehemalige-Kiffer-Selbsthilfe (EKS-Gruppe), Kontakt über die Drogenhilfe der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Münster</strong>, Tel.: 02 51 / 4 92 51 73<br />

� �www.stadt-muenster.de/drogenhilfe, �drobs[at]stadt-muenster.de<br />

� Selbsthilfegruppe Erwachsene Kinder suchtkranker Eltern <strong>Münster</strong><br />

� Selbsthilfegruppe Fre<strong>und</strong>e ohne Alkohol<br />

� Selbsthilfegruppe Kreatialko (Kreative Suchtgruppe für Alkoholerkrankte)<br />

� Trockendock, Tel.: 02 51 / 29 88 83<br />

� Selbsthilfegruppe Anonyme Spielsüchtige <strong>Münster</strong><br />

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<strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfe</strong>: Teilleistungsstörungen<br />

Seite 50<br />

Teilleistungsstörungen<br />

......................... �Was sind Teilleistungsstörungen?<br />

....... �Wie häufig treten Teilleistungsstörungen auf?<br />

Was sind Teilleistungsstörungen?<br />

Eine Teilleistungsstörung ist eine „Leistungsminderung einzelner Faktoren oder Glieder<br />

innerhalb eines größeren funktionellen Systems“. (Johannes Graichen)<br />

Teilleistungsstörungen gehen auf Wahrnehmungsstörungen zurück, d.h. es findet sich eine<br />

Störung in der Aufnahme, der Weiterleitung oder der Verarbeitung von Sinnesreizen zum <strong>und</strong> im<br />

Gehirn.<br />

Unterschieden werden Teilleistungsstörungen in drei Bereichen, jenen<br />

� des Sprechens <strong>und</strong> der Sprache<br />

� der Entwicklung schulischer Fertigkeiten<br />

� der Entwicklung motorischer Funktionen<br />

Wie häufig treten Teilleistungsstörungen auf?<br />

Fachleute gehen davon aus, dass die Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten von bis<br />

zu 20 % der Schulkinder auf Teilleistungsschwächen zurückgeführt werden können. Am<br />

verbreitetsten sind<br />

� die �Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)<br />

� die �Dyskalkulie (Rechenschwäche)<br />

� das �Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts-)Syndrom (AD[H]S)<br />

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