Ritalin-Kinder: Die Lehrer sind überfordert - BSCW
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Master-Arbeit - ANHANG Marlies Guldimann Oegerli 16 von 106<br />
388 B<br />
426 B<br />
26 C<br />
Ziemlich schwierig für die meisten <strong>Kinder</strong> ist es, Anordnungen zu befolgen. ADS-Lernende<br />
haben zusätzlich die Schwierigkeit, dass sie den Charakter von Anweisungen oft<br />
missverstehen. Sie halten eine Anordnung für einen unverbindlichen Vorschlag (ADHS,<br />
Hyperaktiv) oder sie hören die Anweisungen gar nicht wirklich (ADS, Träumer).<br />
Menschen mit ADS haben oft grosse Schwierigkeiten mit dem Textverständnis.<br />
Neuropsychologische Ebene:<br />
Mangelnde Hemmung von Impulsen, somit Störungen der Selbstregulation beeinträchtigen<br />
vier exekutive Funktionen:<br />
– Nonverbales Arbeitsgedächtnis<br />
– Regulation von Affekt, Motivation, Aufmerksamkeit<br />
– Internalisierung und Automation von Sprache<br />
– Entwicklung von Handlungssequenzen<br />
Veranschaulichung: Pilot im Cockpit, Dirigent im Orchester (kognitive Funktionen:<br />
Instrumente, Steuerung: Dirigent)<br />
Frage Nr. 7 Schwerpunkt 2<br />
Wie äussert sich ADS?<br />
Kategorien Epidemiologie / Erscheinungsbild / Sekundäre Merkmale / Prognosen, Verlauf /<br />
Jugendliche / soziale Aspekte / eigene Wahrnehmung / Verarbeitung / Ressourcen<br />
Aussage Rund ein Viertel der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen mit ADS (oder ADHS) leiden zusätzlich<br />
unter Depressionen oder depressiven Störungen.<br />
Antwort stimmt<br />
Begründung 102 A Ein grosser Prozentsatz der <strong>Kinder</strong> (27 Prozent, ... ist über die Massen traurig bis depressiv.<br />
101 A So finden sich bei diesen <strong>Kinder</strong>n sehr oft auch tiefer liegende Ängste – etwa<br />
Trennungsängste (u.a. Trennung von der Mutter), Angst vor der Dunkelheit, vor Ungeheuern,<br />
Angst vor Tieren, Schulangst und – vor allem – Angst vor anderen <strong>Kinder</strong>n.<br />
221 A Bei etwa einem Drittel der aufmerksamkeitsgestörten <strong>Kinder</strong> geht dieser Rückzug sogar so<br />
weit, dass man sie als traurig-depressiv bezeichnen kann.<br />
359 B Dani hat wie viele ADS-Lernende grosse Mühe mit der Regulation seiner Emotionen. .... Viele<br />
ADS-Lernende äussern nur völlig negative oder völlig - manchmal auch unrealistisch –<br />
positive Gefühle. Wie viele Menschen mit ADS erlebt Dani somit vor allem die Extreme. ....<br />
Das Gravierendste aber ist: Sie haben kaum Einfluss auf ihre Emotionen. Sie <strong>sind</strong> ihnen völlig<br />
ausgeliefert. Sie spüren entweder gar keine oder werden von ihnen überflutet. Entsprechend<br />
heftig reagieren sie dann mit Wut, Aggression aber auch Depression.<br />
498 B Im Jugendalter <strong>sind</strong> depressive Phasen sehr häufig. Krisen gehören zum Alltag (Strauch,<br />
2003). Bei ADS-Lernenden <strong>sind</strong> Krisen allerdings heftiger ....<br />
16 C • Komorbide Störungen („etwas zusätzliches“)<br />
• Störungen des Sozialverhaltens (am häufigsten)<br />
• affektive Störungen (Depression, Manie)<br />
• Angststörungen<br />
• Tic-Störungen (30 %), Tourette-Syndrom<br />
• Autismus-Spektrum-Störung<br />
• Störungen von Sprechen u. Sprache<br />
• Neuromotorische Störungen<br />
Spezifische Lernstörungen (Teilleistungsschwächen): LRS, Dyskalkulie<br />
Frage Nr. 8 Schwerpunkt 2<br />
Wie äussert sich ADS?<br />
Kategorien Epidemiologie / Erscheinungsbild / Sekundäre Merkmale / Prognosen, Verlauf /<br />
Jugendliche / soziale Aspekte / eigene Wahrnehmung / Verarbeitung / Ressourcen<br />
Aussage ADS bringt vor allem in der Schulzeit Probleme. Mit zunehmendem Alter (bis Ende<br />
der Jugendzeit) wächst sich die Aufmerksamkeitsstörung entwicklungsbedingt auch<br />
ohne Behandlung aus.<br />
Antwort stimmt nicht<br />
Begründung 54 B Nach Lauth & Schlottke gehören Aufmerksamkeitsstörungen „zu den Problemen, die häufig<br />
überdauernd <strong>sind</strong> und eher ungünstig verlaufen. Sie werden geradezu als<br />
Entwicklungsgefährdung charakterisiert“ (1999, S.27). Sie „beeinträchtigen die<br />
Entwicklungsvoraussetzungen eines Kindes und stehen dadurch oft am Beginn eines<br />
negativen Entwicklungsverlaufs. Deshalb kann man auch nicht davon ausgehen, dass sie im<br />
Zuge von Reifungs- und Entwicklungsprozessen verschwinden.“<br />
100 B Der Verlauf der ADS ist eher ungünstig, wenn keine Behandlung erfolgt. <strong>Die</strong> Hyperaktivität<br />
verschwindet zwar oft, zurück bleiben aber die Probleme mit der Aufmerksamkeit.<br />
33 C Verlauf<br />
• Erwachsenenalter<br />
• Jugendalter<br />
– Verminderung der motorischen Unruhe<br />
– Aufmerksamkeitsstörungen persistieren<br />
– Aggressiv-dissoziales Verhalten (etwa 40%)<br />
– Tendenz zu Alkohol- und Drogenmissbrauch<br />
– Emotionale Instabilität<br />
Geringeres Bildungsniveau Uebrige: leichtere Symptomatik (Residualprobleme)