Ritalin-Kinder: Die Lehrer sind überfordert - BSCW
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Master-Arbeit - ANHANG Marlies Guldimann Oegerli 17 von 106<br />
34 C<br />
Fazit: ADHS wächst sich nicht aus!<br />
Frage Nr. 9 Schwerpunkt 2<br />
Wie äussert sich ADS?<br />
Kategorien Epidemiologie / Erscheinungsbild / Sekundäre Merkmale / Prognosen, Verlauf /<br />
Jugendliche / soziale Aspekte / eigene Wahrnehmung / Verarbeitung / Ressourcen<br />
Aussage <strong>Kinder</strong> mit ADS können trotz vorhandenem gutem Einfühlungsvermögen nicht sehen,<br />
was sie im Umgang mit anderen <strong>Kinder</strong>n falsch machen. Sie nehmen nicht wahr,<br />
wenn andere sie ablehnen. Da sie sehr auf sich selber bezogen <strong>sind</strong>, ist es ihnen<br />
auch gleichgültig, wenn andere <strong>Kinder</strong> nicht mit ihnen spielen.<br />
Antwort stimmt nicht<br />
Begründung 88 A Zwar sieht er bei Gesprächen ein, dass er an seinem Verhalten etwas ändern muss, kann dies<br />
aber vor lauter innerer Unruhe nicht einhalten.<br />
92 A Sie nehmen recht genau wahr, wie sie von ihrer Umwelt abgelehnt werden, und leiden<br />
darunter.<br />
211 A Es kann nicht übersehen, dass die anderen <strong>Kinder</strong> keine Lust haben, mit ihm zu spielen, die<br />
Eltern es ständig mahnen und bestrafen, der <strong>Lehrer</strong> seine Eskapaden mit resigniertem Ärger<br />
kommentiert. <strong>Die</strong>se Erfahrungen prägen auch das Kind: Es übernimmt die ungünstigen<br />
Erwartungen und sieht sich allmählich ebenfalls negativ.<br />
466 B Alsaker (2004) hat in ihren Forschungsarbeiten festgestellt, dass <strong>Kinder</strong> mit ADS signifikant<br />
häufiger in Mobbing-Situationen involviert <strong>sind</strong> und zwar als Opfer wie auch als Täter. Vor<br />
allem im Typus der so genannten aggressiven provokativen Opfer <strong>sind</strong> sie häufiger. <strong>Die</strong>se<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche <strong>sind</strong> leicht provozierbar. Sie wehren sich zwar, aber ineffizient. Sie<br />
<strong>sind</strong> sehr oft in Streitigkeiten verwickelt und lassen sich auch sehr leicht verwickeln.<br />
470 B Dani hat ..., grosse Schwierigkeiten Mitteilungen zu verstehen. Dabei spielt neben seiner<br />
emotionalen Schwierigkeit wahrzunehmen, dass ihm jemand etwas mitteilen will, auch sein<br />
kognitives Problem (Sprachentwicklung, verbales Arbeitsgedächtnis) eine Rolle. <strong>Die</strong><br />
Hauptrolle spielt aber wohl, dass er Mühe hat, sich auf andere Menschen einzustellen. Er ist<br />
also keineswegs trotzig oder widersetzt sich, sondern ist emotional, kognitiv und sozial nicht in<br />
der Lage, sich auf das Gegenüber einzustellen. <strong>Die</strong>s beobachtet man immer wieder bei ADS-<br />
Lernenden.<br />
480 B Immer wieder beobachtet man <strong>Kinder</strong> oder Jugendliche mit ADS, die nicht in der Lage <strong>sind</strong>,<br />
die Perspektive anderer Menschen zu übernehmen. .... Entsprechend sehen sie auch keine<br />
Abhilfmöglichkeiten – ausser Flucht oder Kampf, die ganz archaischen Reaktionsweisen, die<br />
immer dann zum Durchbruch kommen, wenn keine emotionale, soziale oder kognitive<br />
Verarbeitung möglich ist.<br />
481 B <strong>Die</strong> Betroffenen können nicht verstehen, warum andere so reagieren, wie sie es tun. Sie<br />
fühlen sich immer wieder missverstanden oder völlig unverstanden. Sie müssen mühsam<br />
lernen, dass ihr Standpunkt nicht der einzige ist (von der Subjektivität zur Objektivität), dass<br />
andere etwas anders sehen können.<br />
Frage Nr. 10 Schwerpunkt 2<br />
Wie äussert sich ADS?<br />
Kategorien Epidemiologie / Erscheinungsbild / Sekundäre Merkmale / Prognosen, Verlauf /<br />
Jugendliche / soziale Aspekte / eigene Wahrnehmung / Verarbeitung / Ressourcen<br />
Aussage <strong>Kinder</strong> mit ADS fällt es oft schwer, sich in eine Gruppe einzufügen. Sie können<br />
andere ziemlich unverfroren kritisieren, und versuchen sich durchzusetzen. Sie haben<br />
oft Streit mit anderen.<br />
Antwort stimmt<br />
Begründung 41 A Sie haben grosse Schwierigkeiten, sich in Gruppen einzufügen, und fallen bei vielen<br />
Gelegenheiten unliebsam auf.<br />
91 A Oft ist es gleich so wild, dass die anderen <strong>Kinder</strong> sich gestört fühlen und den Spass am<br />
gemeinsamen Spiel verlieren. So gilt es rasch als Störenfried und wird rasch ausgeschlossen.<br />
146 A Dem Kind fällt es schwer, Freundschaften zu schliessen, oft ist es bereits in der zweiten<br />
Klasse ein Aussenseiter .... (Jüngere Schulkinder, ca. 6-10 Jahre, Anm. der Autorin).<br />
205 A Das aufmerksamkeitsgestörte Kind reagiert impulsiv, denkt fast gar nicht (metakognitiv) über<br />
sein eigenes Verhalten oder seinen Gedanken nach, handelt deshalb ziemlich willkürlich und<br />
voreilig und erlebt Misserfolge. Da sich das fortlaufend wiederholt, macht es bestimmte Fehler<br />
immer wieder. <strong>Die</strong>sen Ablauf kann man beispielsweise beim Lösen von Aufgaben, aber auch<br />
beim Umgang mit Gleichaltrigen beobachten.<br />
405 A Obwohl es die <strong>Kinder</strong> nicht böse meinen, kommen sie häufig nicht gut an: Sie <strong>sind</strong> frech,<br />
selbstbezogen, aufdringlich, vorlaut und störend .... Sie geben an, provozieren und kritisieren<br />
andere ziemlich unverfroren. Selbst können sie jedoch nicht viel einstecken, rasten leicht aus<br />
und <strong>sind</strong> in ihrem Verhalten nicht gerade verlässlich. Vor allem versuchen sie sich ohne<br />
Feingefühl durchzusetzen und zu dominieren<br />
395 B Nonverbale Mitteilungen versteht Dani oft schlecht und er produziert dann für die anderen<br />
schwer verständliche nonverbale Reaktionen/Antworten. <strong>Die</strong>s führt zu vielen<br />
Missverständnissen in sozialen Situationen.<br />
399 B Sie zeigen kaum gemässigte und differenzierte Emotionen. Das Gravierendste aber ist: Sie<br />
haben selbst kaum Einfluss auf ihre Emotionen und Affekte. Sie <strong>sind</strong> ihnen ausgeliefert, haben<br />
entweder keine Emotionene oder werden von ihnen überflutet – und reagieren entsprechend