Medizin - Berliner Ärzteblatt
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<strong>Medizin</strong>forschung<br />
Thromboseprophylaxe mit Zukunft<br />
Insgesamt 15 neuartige Wirkstoffe wurden seit 1995 mit dem Innovationspreis der „Pharmazeutischen<br />
Zeitung“ (PZ) ausgezeichnet. In diesem Jahr fiel die Wahl aus 26 zur Beurteilung stehenden<br />
Arzneistoffen dem ersten oralen, direkten Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban (Xarelto®) zu, der<br />
seit 2008 zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach elektiven<br />
Hüft- und Kniegelenksersatzoperationen zugelassen ist. Im Namen der Bayer Vital GmbH nahmen<br />
während der Expopharm 2009 die Leiterin der Geschäftseinheit General Medicine, Claudia Geis, und<br />
die <strong>Medizin</strong>ische Leiterin im Bereich Herz/Kreislauf und Hämatologie, Dr. Eva Mühlhofer, die hohe<br />
Auszeichnung entgegen.<br />
Zwischen dem 1. Juli 2008 und<br />
0. Juni 2009 erhielten in<br />
Deutschland 26 Fertigarzneimittel<br />
mit neuen Wirkstoffen die<br />
Marktzulassung. Sie alle sind<br />
Ergebnis intensiver Pharmaforschung<br />
und erweitern die therapeutischen<br />
Möglichkeiten in der<br />
modernen <strong>Medizin</strong>.<br />
Tradition ist es, dass aus den<br />
jeweils neuen Medikamenten<br />
durch die Mitglieder der Jury<br />
des PZ Innovationspreises ein<br />
innovativer Wirkstoff zum „Jahreschampion“<br />
gekürt wird. Prof.<br />
Dr. rer. nat. Hartmut Morck,<br />
Chefredakteur der „Pharmazeutischen<br />
Zeitung“ (PZ), erläuterte<br />
das Vorgehen der Jury: „Damit<br />
bei dieser Vielfalt überhaupt<br />
eine Entscheidung möglich war,<br />
haben wir die Arzneimittel je<br />
nach Innovationstyp drei unter-<br />
schiedlichen Bewertungsgruppen<br />
zugeordnet: zu den Sprungin-<br />
novationen, den Schrittinnovatio-<br />
nen und zu den Scheininnovatio-<br />
nen, entsprechend der Definition<br />
der DPhG/APV“. Von den zur<br />
Auswahl stehenden Medikamen-<br />
ten konnten zwölf den Sprung-<br />
innovationen, der höchsten Bewertungskategorie,<br />
zugerechnet<br />
werden. In die nähere Auswahl<br />
kamen dann Tocilizumab (RoAc-<br />
temra®), Rivaroxaban (Xarelto®)<br />
und Ustekinumab (Stelara).<br />
Die Wahl fiel nach gründlicher<br />
Diskussion auf das vom Pharma-<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 12/2009/122/ 5<br />
unternehmen Bayer entwickelte<br />
Rivaroxaban, dem ersten direkten,<br />
hochselektiven Faktor-<br />
Xa-Inhibitor, der peroral appli-<br />
ziert werden kann. Dazu Morck:<br />
„Bislang ist Xarelto® nur zur<br />
Prophylaxe venöser Thromboembolien<br />
nach Hüft- und Kniegelenkersatz-OP<br />
zugelassen. Damit<br />
existiert nun eine neue Opti-<br />
on neben den Heparinen sowie<br />
den direkten Thrombininhibitoren,<br />
das in Zukunft eventuell<br />
eine Alternative zu Phenprocu-<br />
mon bietet.“<br />
Bei den bislang zum Einsatz<br />
gelangenden niedermolekularen<br />
Heparinen (NMH) ist die subkutane<br />
Gabe ein beträchtlicher<br />
Nachteil. Zudem können in<br />
der Anwendung Heparin-induzierte<br />
Thrombozytopenien auftreten.<br />
Vitamin-K-Antagonisten<br />
haben dagegen nur eine gerin-<br />
ge therapeutische Breite sowie<br />
inter- und intraindividuell<br />
stark schwankende Wirkungen.<br />
Dies erfordert eine individuelle<br />
Dosierung, die engmaschig laborkontrolliert<br />
werden muss.<br />
Diese Anwendungseinschränkungen<br />
werden mit Rivaroxaban<br />
der Vergangenheit angehören.<br />
Der Faktor X wird sowohl über<br />
den extrinsischen als auch über<br />
den intrinsischen Weg zum Faktor<br />
Xa aktiviert, der seinerseits<br />
die Bildung von Thrombin katalysiert.<br />
Zur Hemmung des Fak-<br />
tors Xa ist mit Rivaroxaban somit<br />
ein direkter Inhibitor verfügbar,<br />
der noch vor der Thrombinentstehung<br />
an einer zentralen Stel-<br />
le der Gerinnungskaskade ansetzt.<br />
Das neue Medikament<br />
dürfte die Thromboseprophylaxe<br />
bei orthopädischen Operationen,<br />
wie zum Beispiel elektiven totalen<br />
Knie- und Hüftgelenkersatzoperationen,<br />
deutlich verbessern.<br />
Pharmakokinetik und Pharmakodynamik<br />
der Substanz sind<br />
nicht abhängig vom Alter des<br />
Patienten, seiner ethnischen Zu-<br />
gehörigkeit und seinem Körpergewicht.<br />
Die Dosierung von<br />
10 mg pro Tag bedarf daher<br />
keiner Anpassung für die<br />
Thromboseprophylaxe. Dies gilt<br />
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