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EILDIENST 9/2011 Aus dem Inhalt - Landkreistag NRW

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keit eingeräumt würde. Die <strong>Aus</strong>wahl des<br />

Kreises als eine der acht neuen Optionskommunen<br />

in <strong>NRW</strong> erfordert eine Neuausrichtung<br />

seines arbeits- und sozialpolitischen<br />

Engagements. Der Kreis hat sich mit der<br />

Zulassung als Optionskommune das Ziel<br />

gesetzt, den Beratungsansatz für die Bürgerinnen<br />

und Bürger individuell und ganzheitlich<br />

auszurichten. Ab 2012 werden die<br />

verschiedenen kommunalen Leistungen des<br />

Kreises und der Städte unter einem Dach<br />

im „Haus der sozialen Leistungen“ zusammengefasst<br />

und wohnortnah für die<br />

Bürgerinnen und Bürger im Kreis erreichbar<br />

sein.<br />

Das „Haus der<br />

sozialen Leistungen“<br />

Das „Haus der sozialen Leistungen“, das in<br />

jeder der zehn kreisangehörigen Städte errichtet<br />

wird, ist die Kerninnovation des<br />

Optionsantrages. In Bayern und Baden-<br />

Württemberg gibt es bereits die Sozialbürgerhäuser,<br />

von deren Grundstruktur sich der<br />

Kreis Recklinghausen hat leiten lassen. Die<br />

Idee ist, bestehende Verknüpfungen auch<br />

in andere Richtungen zu erweitern und zu<br />

einem ganzheitlichen Angebot für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger des Kreises auszubauen.<br />

Unter <strong>dem</strong> Dach des „Hauses der sozialen<br />

Abb.1 Die Grundstruktur des „Hauses der sozialen Leistungen“.<br />

Leistungen“ finden sich die verschiedenen<br />

kommunalen und sozialen Leistungen unter<br />

Einbeziehung vorhandener Einrichtungen<br />

und Vereine und Verbände. Die verschiedenen<br />

Fachkräfte wie Arbeitsvermittlerinnen<br />

und -vermittler, Verwaltungsfachkräfte,<br />

sozialpädagogische Fachkräfte, medizinischer<br />

und psychologischer Dienst und andere<br />

Fachdienste arbeiten hier eng zusammen.<br />

Der Leistungskatalog im SGB II wird um die<br />

wirtschaftlichen und sozialpädagogischen<br />

Hilfen im Wege einer optimierten Hilfe er-<br />

Schwerpunkt: Kommunen für Arbeit<br />

weitert und verbessert. Bürgerinnen und Bürger<br />

werden in einem ersten Gespräch beraten,<br />

welche Hilfen sie erwarten können – und<br />

was von ihnen für die jeweilige Leistungsgewährung<br />

erwartet wird. Ein niederschwelliger<br />

Zugang der Bürger zu Informationen,<br />

Beratung und wirtschaftlicher Grundsicherung<br />

wird darüber gewährleistet. Werden<br />

mehrere Hilfen beansprucht, besprechen<br />

sich die Mitarbeiter im Team und stimmen<br />

die sozialen Dienste und Leistungen auf-<br />

einander ab. Über die Grundstruktur des<br />

„Hauses der sozialen Leistungen“ wird<br />

künftig ein Netzwerk entstehen, das die<br />

interne Zusammenarbeit mit allen „Hausbewohnern“<br />

und die Kommunikation mit<br />

Institutionen von außen deutlich verbessert.<br />

Die Lotsen im Haus<br />

der sozialen Leistungen<br />

Die zentrale Funktion im „Haus der sozialen<br />

Leistungen“ kommt künftig <strong>dem</strong> Lot-<br />

sen zu. Er – oder sie – ist künftig der erste<br />

Ansprechpartner für die Hilfe suchenden<br />

Bürger. Er kennt die einzelnen Problemlagen<br />

der Hilfesuchenden, klärt eventuelle Ansprüche,<br />

weist auf die benötigten Unterlagen<br />

hin, hilft bei der Terminbeschaffung bei<br />

den richtigen Ansprechpartnern und gibt<br />

zeitnah die notwendigen Informationen an<br />

die Fachleute innerhalb des Hauses.<br />

Abb. 2 Die Funktion des Lotsen im Konzept des „Hauses der sozialen Leistungen“.<br />

Momentan befindet sich der Kreis im Umstellungsprozess<br />

und damit in der Vorbereitung<br />

des Übergangs in die Optionskommune.<br />

Neben der Neuorganisation des<br />

SGB-II-Bereichs müssen im Kreis Recklinghausen<br />

auch die „Häuser der sozialen Leistungen“<br />

gemeinsam mit den Städten errichtet<br />

und die Lotsen und Lotsinnen<br />

ausgewählt und qualifiziert werden. Dabei<br />

können wir auf bestehende Netzwerkstrukturen<br />

aufbauen, deren unterschiedliche Qualität<br />

in den Städten es zu verbessern und zu<br />

koordinieren gilt. Aktuell wird ein einheitliches<br />

Grundgerüst in Form eines Leitbildes<br />

für das „Haus der sozialen Leistungen“ erarbeitet,<br />

das <strong>dem</strong> Aufbau einer verbindlichen<br />

Netzwerkstruktur mit verbindlichen<br />

Ansprechpartnern dient. Dazu werden zunächst<br />

sämtliche Schnittstellen des SGB-II-<br />

Bereichs zu den anderen kommunalen Leistungen<br />

definiert. Das gesamte kommunale<br />

Netzwerk, das der Lotse überblicken muss,<br />

wird dargestellt und fließt in das Leitbild<br />

ein. Gemeinsame Standards in allen Teil-<br />

Häusern, die über das Leitbild erstellt werden,<br />

sind eine Bedingung für den Erfolg des<br />

„Hauses der sozialen Leistungen“. Oberstes<br />

Ziel aller Akteure des Hauses ist es, die Hilfesuchenden<br />

zu befähigen, ihr Leben wieder<br />

eigenständig zu bewältigen. Der Lotse<br />

wird das Netzwerk auf- und ausbauen, Verfahrensfragen<br />

klären und eine Koordinationsfunktion<br />

übernehmen. Klärungsprozesse erfolgen<br />

direkt zwischen den „Bewohnern“<br />

des Hauses und in schwierigen Fällen koordiniert<br />

der Lotse.<br />

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