EILDIENST 9/2011 Aus dem Inhalt - Landkreistag NRW
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hilft beiden Seiten. Die abgehenden Schüler<br />
finden den richtigen Beruf, die Abbrecherquote<br />
fällt deutlich geringer aus. Durch<br />
die Arbeit der Coaches finden im Kreis Gütersloh<br />
mehr als die Hälfte der Hauptschüler<br />
mit Abschluss nahtlos einen <strong>Aus</strong>bildungsplatz.<br />
Landesweit sind es nur etwa ein Drittel<br />
aller Absolventen. Allein Harsewinkel kommt<br />
in diesem Jahr auf 55 Prozent erfolgreich<br />
untergebrachte Abgänger. Und Christiane<br />
Michael ist überzeugt: „Da geht noch etwas.“<br />
Prädikat: „Von Andrea<br />
und Christiane empfohlen“<br />
Auch die Unternehmen profitieren von der<br />
Arbeit der Übergangscoaches: „In der heutigen<br />
Zeit ist es schwierig geworden, gute<br />
Leute zu finden“, erläutert <strong>Aus</strong>bildungsleiter<br />
Gerhard Meyer. Gerade im technischen Bereich<br />
gehen die Bewerbungen zurück. Die<br />
beiden Übergangscoaches begleiten die<br />
Schüler im Bewerbungsprozess, zeigen neue<br />
Wege und bereiten sie auf das Leben nach<br />
der Schule vor. Andrea Kimmann: „Viele der<br />
Schüler kennen viele Berufe gar nicht, vor<br />
allem die neuen wie den Verfahrensmechaniker<br />
für Beschichtungstechnik.“ Für Meyer<br />
ist es vor allem von großem Vorteil, dass<br />
Andrea Kimmann und Christiane Michael<br />
ihre Pappenheimer kennen. „Wir merken<br />
ja, wer sich reinhängt und anstrengt. Wer<br />
es bei uns im Rahmen der <strong>Aus</strong>bildungsvorbereitung<br />
nicht hinkriegt, kriegt es auch<br />
später beim Arbeitgeber nicht hin“, meint<br />
Kimmann. Und Gerhard ergänzt Andreas<br />
und Christianes Einschätzung – man duzt<br />
sich zwischen Drehbank und Werkzeugschrank:<br />
„Ja, auf die kann ich mich verlassen.<br />
Wir nehmen auch Kandidaten mit schlechteren<br />
Noten, wenn die beiden sie empfehlen.“<br />
Gerhard Meyer kennt auch das um-<br />
Schwerpunkt: Kommunen für Arbeit<br />
Ein erfolgreiches Te TTeam am (v (v.l.) l ) Thomas Brinkert Brinkert, Dörte Sonnabend Sonnabend, Andrea Kimmann Kimmann,<br />
Christiane Michael und Gerhard Meyer. Foto: Focken/Kreis Gütersloh<br />
gekehrte Problem: Gute Noten, schlechter<br />
Azubi. So etwas passiert nur, wenn die Einschätzung<br />
der Übergangscoaches fehlt,<br />
weil es ein externer Bewerber ist. Ganz<br />
nebenbei muss Meyer sich so nicht durch<br />
einen großen Stapel Bewerbungen arbeiten.<br />
Er verlässt sich auf das Prädikat „Von<br />
Andrea und Christiane empfohlen.“<br />
„Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
Claas hier in Harsewinkel und den Coaches<br />
ist beispielhaft für die enge Kooperation<br />
zwischen den Übergangscoaches und den<br />
Unternehmen am jeweiligen Schulstandort“,<br />
erläutert Dörte Sonnabend. Die Mitarbeiterin<br />
des Bildungsbüros des Kreises<br />
Gütersloh koordiniert kreisweit die insgesamt<br />
23 Übergangscoaches. Sie übernehmen<br />
nicht nur eine Vermittlerfunktion zwischen<br />
der Schule, den Jugendlichen und<br />
den Unternehmen, wenn es um die Vermittlung<br />
von <strong>Aus</strong>bildungsplätzen geht,<br />
sondern unterstützen Unternehmen und<br />
Jugendliche bereits während verschiedener<br />
Berufspraktika, organisieren Einstellungstests<br />
oder simulierte Vorstellungsgespräche. Darüber<br />
hinaus betreuen die Übergangscoaches<br />
die <strong>Aus</strong>zubildenden noch ein halbes Jahr<br />
nach Antritt der <strong>Aus</strong>bildung im Betrieb – ein<br />
Gewinn für alle. Und es gibt eine spezielle<br />
Metall-Klasse. Der Unterricht findet samstags<br />
statt, in der Freizeit wohlgemerkt. Die<br />
Schüler bauen kleine Mähdreschermodelle<br />
aus Metall und lernen dabei sowohl das<br />
Unternehmen Claas als auch die verschiedenen<br />
Lehrberufe kennen. Zuvor machen<br />
die Lehrer selbst für sechs Samstage einen<br />
Abstecher an die Drehmaschinen von Claas.<br />
Durch die enge Kooperation wissen die<br />
Coaches wiederum, welche Anforderungen<br />
Claas an seine <strong>Aus</strong>zubildenden stellt.<br />
Für Claas ist die Zusammenarbeit ein voller<br />
Erfolg: „Wir haben tolle Leute an Bord bekommen“,<br />
führt Thomas Brinkert, <strong>Aus</strong>bilder<br />
im gewerblich-technischen Bereich aus. Dieses<br />
Jahr werden neun Schüler der August-<br />
Claas-Hauptschule eine <strong>Aus</strong>bildung bei Claas<br />
beginnen. Seit<strong>dem</strong> die Übergangscoaches<br />
vor sechs Jahren ihren Job antraten, haben<br />
46 Schüler dieser Schule einen <strong>Aus</strong>bildungsplatz<br />
bei Claas bekommen. Eine Erfolggeschichte<br />
für die Hauptschule und für Claas.<br />
<strong>EILDIENST</strong> LKT <strong>NRW</strong><br />
Nr. 9/September <strong>2011</strong> 50.22.00<br />
Die Nordbahntrasse – Erfolgreiches<br />
Beispiel für eine praxisnahe<br />
Beschäftigungsförderung in Wuppertal<br />
Von Dr. Andreas Kletzander, Marketing und<br />
Wirtschaftskommunikation, Jobcenter Wuppertal<br />
Bürgerschaftliches Engagement und praxisnahe Beschäftigungsförderung sind die beiden Hauptsäulen des Wuppertaler Projektes<br />
Nordbahntrasse. Im Rahmen dieses ambitionierten Stadtentwicklungsprojektes wird die 1991 aufgelassene Rheinische Bahnstrecke<br />
bis 2013 in einen innerstädtischen Verbindungsweg umgewandelt.<br />
Am Anfang stand die Vision einiger Wuppertaler<br />
Bürger, die sich 2006 in der<br />
Wuppertalbewegung organisiert haben. Die<br />
ehemalige Bahntrasse sollte auf einer Länge<br />
von 22 Kilometern zu einem Fuß-, Rad-<br />
und Wanderweg umgebaut werden, der die<br />
einzelnen Quartiere am Nordhang des Tals<br />
der Wupper miteinander verbindet. Die im<br />
Volksmund Nordbahntrasse genannte Strecke<br />
prägt das Stadtbild an vielen Stellen mit<br />
seinen imposanten Viadukten und Brücken<br />
und führt durch Stadtviertel mit hoher Bevölkerungsdichte.<br />
Die Idee, mit der Nordbahntrasse die Lebens-<br />
und Standortqualität in den angren-<br />
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