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EILDIENST 9/2011 Aus dem Inhalt - Landkreistag NRW

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Zusammenarbeit schon<br />

deutlich eher gestartet<br />

Der Kreis Paderborn und die Agentur für<br />

Arbeit Paderborn blicken auf eine seit vielen<br />

Jahren bewährte Zusammenarbeit zurück,<br />

die nicht erst bei der Umsetzung der<br />

am 01. Januar 2005 beschlossenen Zusammenlegung<br />

von Arbeitslosenhilfe und<br />

Sozialhilfe begann. So hatte der Paderborner<br />

Kreistag bereits im Jahr 1994 das Förderprogramm<br />

„Bausteine zur Berufsintegration<br />

für arbeitslose Sozialhilfeempfänger“ beschlossen.<br />

Das Programm basierte auf der<br />

Erkenntnis, dass die ohnehin zu zahlende<br />

Sozialhilfe besser dafür eingesetzt werden<br />

sollte, arbeitslose Sozialhilfeempfänger in<br />

den Arbeitsmarkt zu integrieren, oder ihre<br />

Chancen zu erhöhen, beruflich wieder Fuß<br />

zu fassen. Viele Menschen im Kreisgebiet<br />

Schwerpunkt: Kommunen für Arbeit<br />

Bewährte Zusammenarbeit:<br />

Der Nachbau eines Flugzeugs brachte<br />

jungen Leuten Arbeitsplätze<br />

Von Hermann-Josef Bentler, stellvertretender<br />

Geschäftsführer Jobcenter, Kreis Paderborn<br />

Bekanntlich wurde durch die Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach <strong>dem</strong> Sozialgesetzbuch II die größte Arbeitsmarkt-<br />

und Sozialreform in Deutschland umgesetzt. Das neue Gesetz hatte im Kreis Paderborn zur Folge, dass die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Arbeit (ARGE) Kreis Paderborn am 01. Juli 2005 durch einen Beschluss des Kreistages gegründet wurde und die Rechtsform<br />

einer Gesellschaft des öffentlichen Rechts (GöR) bekam. Träger dieser GöR war neben <strong>dem</strong> Kreis Paderborn die Agentur für<br />

Arbeit Paderborn. Beide bündelten ab diesem Zeitpunkt ihre Kompetenzen, um Arbeitslosigkeit, insbesondere die Langzeitarbeitslosigkeit,<br />

nachhaltig zu bekämpfen. Die operative Umsetzung erfolgte im Rahmen der Leistungsgewährung in allen Städten und<br />

Gemeinden des Kreises Paderborn. Außer<strong>dem</strong> wurden das Fallmanagement und der neu eingerichtete Arbeitgeberservice dezentral<br />

im Kreis aufgestellt. Hiermit kam man einem Wunsch der Bürgermeister und des Landrates nach, die arbeitsmarktpolitische <strong>Aus</strong>richtung<br />

noch stärker lokal zu organisieren.<br />

konnten auf diese Weise wieder am beruflichen<br />

und gesellschaftlichen Leben teilhaben.<br />

Vor Ort wurden so wertvolle Erfahrungen<br />

gesammelt, die bei der Umsetzung<br />

der späteren Arbeitsmarktreform sinnvoll<br />

genutzt werden konnten.<br />

Das erwähnte Förderprogramm umfasste<br />

Bausteine mit Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

Projekte des zweiten Arbeitsmarktes, Lohnkostenzuschüsse<br />

und Beratungselemente,<br />

die bereits damals auf <strong>dem</strong> Fallmanagement<br />

aufbauten. Ein wesentliches Element dieses<br />

Die Mitglieder der Trägerversammlung Tr T ägerv rv r ersammlung des Jobcenters Kreis Paderborn (erste Reihe, Reihe zwei<br />

ter von rechts: Landrat Manfred Müller).<br />

Förderprogramms bestand darin, dieses dynamisch<br />

mit einem abgestimmten, integrierten<br />

und arbeitsmarktpolitischen Gesamtansatz<br />

sowie in enger Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong><br />

damaligen Arbeitsamt Paderborn zu entwickeln<br />

und umzusetzen. Beide Behörden betreuten<br />

die arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger<br />

und die Arbeitslosenhilfeempfänger<br />

in gemeinsamen Räumlichkeiten des damaligen<br />

Arbeitsamtes. Man war der Zeit voraus.<br />

Herausforderung durch<br />

Spätaussiedler<br />

Im Jahr 2000 wurde der Kreis Paderborn<br />

mit diesem Programm als eine von 25 erfolgreichen<br />

Kommunen in Deutschland in<br />

das Netzwerk „BiK – Beschäftigungsförderung<br />

in Kommunen“ der Bertelsmann Stiftung<br />

aufgenommen.<br />

Zu dieser Zeit musste sich der Kreis Paderborn<br />

einer besonderen Herausforderung<br />

stellen. Überdurchschnittlich viele Spätaussiedler<br />

suchten im Kreis Paderborn eine<br />

neue Heimat und ihr Fortkommen. Im Februar<br />

1998 war die höchste Langzeitarbeitslosigkeit<br />

landesweit unter Spätaussiedlern<br />

zu verzeichnen.<br />

Insbesondere aber durch die Bündelung<br />

gemeinsamer arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen<br />

im Umschulungs- und Weiterbildungsbereich<br />

für diese Zielgruppe wurde<br />

die Berufsintegration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

nachhaltig unterstützt und die Arbeitslosigkeit<br />

in diesem Bereich deutlich<br />

abgebaut. Auch in der Umsetzung von<br />

Maßnahmen des sogenannten zweiten Arbeitsmarktes<br />

fand eine enge Kooperation<br />

zwischen beiden Behörden statt. Durch eine<br />

Abstimmung der Teilnehmersteuerung und<br />

der Kombination von Maßnahmen und Restkostenabdeckungen,<br />

auch in Verbindung mit<br />

Projektförderung des Kreises, konnten gemeinsame<br />

Projekte eingerichtet werden.<br />

„Hierdurch wurden die Grundlagen für eine<br />

pragmatische und verlässliche Zusammenarbeit<br />

beider Träger geschaffen“, erklären<br />

Landrat Manfred Müller und der Vorsitzende<br />

der Geschäftsführung der Agentur für<br />

Arbeit, Rüdiger Matisz, heute. Genau dieses<br />

gute Miteinander prägte auch die<br />

ARGE und das am 01. Januar <strong>2011</strong> als gemeinsame<br />

Einrichtung eingerichtete Jobcenter<br />

Kreis Paderborn.<br />

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