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Miriam Schumi zu - Österreichischer Austauschdienst

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6<br />

oead.news im Gespräch mit<br />

Alexander Van der Bellen<br />

Alexander Van der Bellen ist Nationalratsabgeordneter<br />

der österreichischen Grünen und Beauftragter für die<br />

Wiener Universitäten und Forschung.<br />

Aus Anlaß unseres Schwerpunktes <strong>zu</strong>r Situation<br />

internationaler Studierender in Österreich haben wir<br />

Alexander Van der Bellen <strong>zu</strong>r Internationalisierung der<br />

Universitätsstadt Wien befragt.<br />

oead.news: Wien hat die größte Dichte<br />

und Vielfalt an Hochschuleinrichtungen<br />

in Österreich. Was zeichnet Ihrer Meinung<br />

nach den Hochschulstandort Wien besonders<br />

aus?<br />

Alexander Van der Bellen: Wien ist der<br />

mit Abstand größte Wissenschaftsstandort<br />

Österreichs. Über die Hälfte<br />

der wissenschaftlichen Forschungsleistung<br />

des Landes wird hier erbracht. Die<br />

Stadt zehrt <strong>zu</strong>dem nach wie vor von<br />

ihrem Image als Stadt der Denker. Mit<br />

sichtbaren Leuchttürmen der Spitzenforschung,<br />

wie etwa den Instituten der<br />

Quantenphysik, der Mathematik oder<br />

dem Bereich der Life Sciences kann<br />

Wien auch international punkten. Das<br />

Jubiläumsjahr 2015 bietet für drei große<br />

Wiener Universitäten (Universität<br />

Wien, Technische Universität, Veterinärmedizinische<br />

Universität) die einmalige<br />

Gelegenheit sich einer breiten Öffentlichkeit<br />

<strong>zu</strong> präsentieren.<br />

oead.news: Laut einem internationalen<br />

Ranking wurde Wien von Studierenden<br />

zwar <strong>zu</strong>r ›fünftbesten Studentenstadt<br />

der Welt gekürt‹, jährlich wählen mehr als<br />

5000 europäische Studierende Österreich<br />

als ihr Erasmus-Zielland, bei Rankings der<br />

Bildungseinrichtungen selbst zeichnet sich<br />

ein aber eher gegenteiliges Bild für die österreichischen<br />

Hochschulen ab. Wie beurteilen<br />

Sie diese Differenz?<br />

AVdB: In diesem Vergleich zeigt sich<br />

das ambivalente Bild der Universitätsstadt<br />

Wien. Einerseits ist es die hohe<br />

Lebensqualität der Stadt, die Studierende<br />

und ForscherInnen anzieht: Die<br />

Studie ›Wiener Karrieren‹ der Joanneum<br />

Research-Gesellschaft bestätigt unter anderem, dass<br />

Wien in erster Linie Studierende aus wirtschaftlich<br />

schwächeren Regionen anzieht. Andererseits ist der<br />

Universitätsstandort für Studierende aus wirtschaftlich<br />

starken Staaten wenig attraktiv. Mittelfristig bedeutet<br />

dies, dass Wien sich hier mehr einsetzen muss,<br />

um für die westliche Forschungselite noch attraktiver<br />

<strong>zu</strong> werden. Ansonsten droht Wien das Schicksal, in<br />

wenigen Jahren im akademischen Mobilitätskarussell<br />

schlichtweg übersprungen <strong>zu</strong> werden.<br />

oead.news: Eine der größten Hürden für internationale<br />

Studierende, Wissenschafter/innen und Forscher/innen<br />

in Österreich ist – trotz der Änderungen bei der Beschäftigungsbewilligung<br />

– immer noch das Fremdenrecht. Dies<br />

trägt sicherlich nicht <strong>zu</strong>r Steigerung der Attraktivität<br />

des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Österreich<br />

bei. Was können Sie als Beauftragter für die Wiener<br />

Universitäten hier tun?<br />

AVdB: Das Fremdenrecht ist in seiner<br />

bestehenden Form sicherlich kein<br />

Aushängeschild für eine offene Forschungsstadt.<br />

Die Magistratsabteilung<br />

35 ist dafür <strong>zu</strong>ständig, die Bundesgesetzgebung<br />

auf Wiener Ebene um<strong>zu</strong>setzen,<br />

was unter den gegebenen<br />

Umständen (u.a. ausgesprochen häufige<br />

Novellierung des Fremdenrechts)<br />

keine einfache Aufgabe ist. Jedenfalls<br />

konnte ich vergangenes Jahr einen<br />

Workshop initiieren, der es der MA 35<br />

und den <strong>zu</strong>ständigen MitarbeiterInnen<br />

der Universitäten ermöglichte, sich<br />

über Herausforderungen und bestehende<br />

Probleme aus<strong>zu</strong>tauschen. Ein<br />

Jour Fixe der beiden Einrichtungen und<br />

ein ›Schnellverfahren‹ für Studierende<br />

aus Drittstaaten konnte für eine ra-<br />

© Alexander van der Bellen, Die Grünen

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