“stadtfloh†mal anders - BICK Magazin. Mensch, Berlin
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LESEN<br />
Anant Kumar<br />
DEUTSCH / INDISCH<br />
ANANT, BOTSCHAFTER PER LITERATUR<br />
„Im letzten Leben war ich / eine Bulldogge<br />
/ Kräftig und hässlich / Mein Herr<br />
gab mir Befehle / Und ich wurde immer<br />
braver / Meine Karmas waren gute Taten<br />
/ Es hat sich gelohnt / Jetzt bin ich ein<br />
Dackel / Klein und süß.“ Das stimmt<br />
zwar nicht ganz - Anant Kumar macht<br />
keineswegs den Eindruck einer so genannten<br />
„Fußhupe“, doch die zitierten<br />
ersten Strophen seines Gedichts „Der<br />
Dackel“ entsprechen möglicherweise<br />
der Wahrheit… zumindest der indischen.<br />
Der gebürtige Inder verpackt<br />
nicht nur die hinduistische Vorstellung<br />
von Wiedergeburten in seinen Texten,<br />
vor allem Allzualltägliches aus Indien<br />
und Deutschland findet bei ihm Platz, in<br />
jeglicher literarischer Form.<br />
bick 44<br />
Grotesken und Glossen, Sagen und Satiren,<br />
Parabeln, Anekdoten und Erzählungen - seit<br />
zwölf Jahren bedient Anant Kumar eine ungeheure<br />
Palette an Literatur. Ein Dutzend Einzelwerke<br />
von Prosa bis Lyrik hat er bis heute<br />
veröffentlicht - auf deutsch. Da fragt man zurecht,<br />
wie das geht, wenn man in Indiens<br />
östlichem Bundesstaat Bihar geboren wird.<br />
Anant studierte Germanistik. Dafür trieb es<br />
ihn 1991 nach Kassel - in die Mitte Deutschlands.<br />
Dort entdeckte das mittlerweile 40-jährige<br />
Energiebündel die neue Heimat und ihre<br />
Kuriositäten für sich. 1997 erschien der Lyrikband<br />
„Fremde Frau - Fremder Mann“ - sein<br />
schriftstellerisches Debüt. Wichtiger als der-<br />
Schreiber aber bleibt der Beobachter, der Detailliebhaber<br />
und natürlich der außenstehende<br />
Inder Anant, der seinen Blick offen lässt für die<br />
skurrilen Kleinigkeiten der <strong>Mensch</strong>en und ihrer