“stadtfloh†mal anders - BICK Magazin. Mensch, Berlin
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Umwelt, nicht nur der deutschen oder indischen.<br />
Der Homo Sapiens im Allgemeinen ist<br />
sein Gebiet, der Grund für seine Reichweite.<br />
Über 400 Einrichtungen luden ihn zu Lesungen<br />
- von der Schule bis zur Justizvollzugsanstalt,<br />
vor Senioren, Studenten oder<br />
Straftätern, in Sachsen, Bombay, Amerika<br />
und der Schweiz. Seine Inhalte sind essentiell,<br />
verführen zur Identifikation. Sprachbarrieren<br />
gibt es kaum, entgegen aller Befürchtungen.<br />
Wie macht er das? Für Anant ist Deutsch doch<br />
eine Fremdsprache.<br />
Seine Magisterarbeit schrieb er über Alfred Döblins<br />
Epos „Manas“. Das hat ihn geprägt. Vor<br />
allem Döblins Umgang mit Begriffen wie eben<br />
der Fremd- oder Muttersprache. „Die Sprache<br />
kann nur versuchen, sich der Wirklichkeit<br />
anzunähern, denn sie hat ihre Grenzen.<br />
Also, weg vom Wahn des genauen Ausdrucks“,<br />
zitiert er seinen Lehrer und fährt fort:<br />
„Ich möchte Deutsch weder „akzentfrei“ sprechen<br />
noch „fehlerlos“ schreiben. Die Sprache<br />
dient nicht bloß S<strong>mal</strong>ltalks. Diese „fremde<br />
Zunge“ ist für mich das Instrument, mit dessen<br />
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Hilfe ich Phänomene meiner Umwelt erfasse<br />
und sie weiter verarbeite: mein Organon der literarischen<br />
Verarbeitung“. Ein authentisches<br />
Organ also, wenn auch eben nur eines von vielen.<br />
„Meine Muttersprache Hindi ist der zweite<br />
Teil meines Denk-, Schreib- und Sprechinstrumentes.<br />
Ich stelle aber fest, dass das eine dem<br />
anderen hilft, und beide Sprachen mir in gleicher<br />
Weise wichtig sind.“<br />
Es sind die zwei Pole, die ihn wohl immer begleiten<br />
werden, wenn auch nicht ketten. Die Literatur<br />
ist sein Vehikel. Sie bringt ihn mit<br />
anderen Regionen und Sprachen zusammen.<br />
Es ist ein kleines Wunder, dass er verstanden<br />
wird und sich vor allem damit<br />
finanzieren kann. Doch er braucht nicht viel<br />
zum Leben. “Meine Kasseler Wohnung ist spartanisch.<br />
Ich kaufe lieber gute Lebensmittel und<br />
koche gern, oft<strong>mal</strong>s indisch. Genauso erliege<br />
ich aber auch dem westlichen Hamburger“,<br />
plaudert der Inder und klappt seinen Laptop zu.<br />
Weitere Infos unter www.anant-kumar.de<br />
(Bild & Text: Claudia Brockmeyer)<br />
Fjodor Dostojewski: “Die Brüder Karamasow”<br />
“Der Experte der menschlichen Psyche und Seele zeigt in seinem epischen<br />
Gesellschaftsroman die <strong>Mensch</strong>en mit ihren Schwächen und Stärken<br />
auf. Dabei erzählt er die Vorkommnisse wie in einem Thriller.”<br />
Verlag: dtv<br />
Salman Rushdie: “Die Satanischen Verse”<br />
“Der Meister des modernen Romans verflechtet eine große Anzahl der<br />
Handlungen und Themen, z.B. von der Immigration bis zur korrumpierten<br />
britischen Gesellschaft. Seine Erzähltechnik erneuert die Sprache.”<br />
Verlag: RoRoRo<br />
Salman Rushdie: “Shalimar, der Narr”<br />
“Aus welchen Gründen, Lebensläufen, Zuständen verwandelt sich ein<br />
feinfühliger, kultivierter und begabter Tänzer in einen skrupellosen Terroristen<br />
bzw. Mörder?”<br />
Verlag: RoRoRo<br />
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bick