als PDF - Landschaftsverband Rheinland
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LVR-LANDESJUGENDAMT RHEINLAND<br />
Die Studie zeigt in Schwerpunktthemen, was Jugendliche in Bezug auf Schule, Berufsorientierung,<br />
Glaube, Engagement und Medien denken. An ihren Schulen wünschen sie sich kompetente,<br />
empathische Lehrerinnnen und Lehrer mit Ausstrahlung. Sie wollen individuell gefördert werden und<br />
praxisnah lernen.<br />
Wie wichtig die Orientierung an der Lebenswelt ist, zeigt der Blick auf die prekären Jugendlichen:<br />
Für sie haben die Inhalte des Unterrichts wenig mit ihrem Alltag zu tun.<br />
Politikverdrossenheit herrscht bei Jugendlichen nur auf den ersten Blick: Sie interessieren sich<br />
kaum für institutionalisierte Politik, Parteien oder Verbände. Fasst man den Politikbegriff aber weiter,<br />
sind die Jugendlichen sehr wohl politisch. Sie kritisieren Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft, sind<br />
bereit sich für andere einzusetzen und engagieren sich gegen konkrete soziale Probleme im eigenen<br />
Umfeld. Zwar haben vor allem die „bildungsnahen“ Jugendlichen Interesse an politischen Themen,<br />
aber viele sozial benachteiligte Jugendliche äußerten sich über die konkreten Beschreibungen von<br />
Ungerechtigkeiten, da sie um diese Themen in ihrem Alltag gar nicht herumkommen.<br />
Die Studie richtet sich an alle, die sich für Jugendliche interessieren, die mit ihnen oder für sie<br />
arbeiten. Sie veranschaulicht mit Zitaten, Collagen der Jugendlichen zum Thema „das gibt meinem<br />
Leben Sinn“ und Fotos von Jugendzimmern, in welch unterschiedlicher Weise sie ihren Alltag<br />
bewältigen und gestalten.<br />
Die Studie erscheint im Verlag Haus Altenberg und ist ab 1. April im Buchhandel<br />
erhältlich (ISBN 978-3-7761-0278-9). Im Herbst kommt die Studie <strong>als</strong> Band in der<br />
Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb heraus.<br />
Sinus-Institut Heidelberg, Ansprechpartner: Dr. Marc Calmbach , Telefon 030/2061309811,<br />
E-Mail: marc.calmbach@sinus-insitut.de<br />
Was denken Jugendliche über Schule und<br />
die eigene berufliche Zukunft?<br />
www.sinus-insitut.de<br />
Jugendliche wünschen sich an ihren Schulen kompetente, empathische<br />
Lehrerinnen und Lehrer mit Ausstrahlung und individuelle Förderung.<br />
Heranwachsende aus prekären Verhältnissen fühlen sich in der Schule und bei den<br />
Jobaussichten „abgehängt“.<br />
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und fünf weitere Herausgeber stellten am<br />
28.03.2012 in Berlin die Ergebnisse der neuen SINUS-Jugendstudie vor. In der qualitativen<br />
Lebenswelten-Studie wurden Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren auch zu den Themen Schule und<br />
Lernen und berufliche Orientierung befragt.<br />
Schule und Lernen<br />
Nahezu alle Jugendlichen wünschen sich kompetente, empathische Lehrerinnen und Lehrer mit<br />
Ausstrahlung, die Verständnis für die Lebenswirklichkeit ihrer Schülerinnen und Schüler zeigen. Sie<br />
wollen individuell gefördert werden und praxisnah lernen. Wie wichtig die Orientierung von Schule<br />
an der Lebenswelt ist, macht ein Blick auf die Jugendlichen aus prekären Verhältnissen deutlich: Für<br />
sie sind Schule und Unterricht kaum anschlussfähig an ihre Alltagserfahrungen. Schule verbinden sie<br />
mit Zwang, Misserfolg, Ausgrenzung und Konflikten. Die Motivation sich anzustrengen ist vergleichsweise<br />
gering, weil für diese Jugendlichen kein lohnendes Ziel erkennbar ist. Erfolgserlebnisse beim Lernen<br />
haben sie eher abseits von Schule, wenn z.B. Songtexte oder Choreografien gelernt werden.<br />
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1/2012