als PDF - Landschaftsverband Rheinland
als PDF - Landschaftsverband Rheinland
als PDF - Landschaftsverband Rheinland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
LVR-LANDESJUGENDAMT RHEINLAND<br />
Projekt der Regionalen Bildungsnetzwerke, sehen die örtlichen Protagonisten in Gevelsberg und<br />
Hilden die große Chance der Entwicklung kommunaler Bildungslandschaften unter starker Einbeziehung<br />
der Jugendhilfe darin, dass ein ganzheitlicher Blick sowie eine sozialräumliche Sichtweise auf<br />
die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eingenommen werden kann – und zwar in einem<br />
breiten Spektrum zwischen formeller Bildung, informeller Bildung und non-formaler Bildung sowie<br />
einer großen Vielfalt sehr unterschiedlicher kommunaler Lern- und Bildungsorte, auch außerhalb von<br />
Schule (informelle Orte wie Spielplätze usw.). Man geht davon aus, dass es des gesamten Spektrums<br />
der Jugendhilfe und hier insbesondere der Jugendförderung bedarf, um eine kommunale Bildungslandschaft<br />
auf den Weg zu bringen. Die Kommune bildet dabei die entscheidende Klammer, in der die<br />
beiden Ämter Jugendamt und Schulverwaltungsamt eine wesentliche Rolle spielen.<br />
In Gevelsberg und auch in Hilden sind diesbezüglich wichtige Voraussetzungen geschaffen worden,<br />
insbesondere in der Zusammenführung von Schulverwaltung und Jugendamt in gemeinsame<br />
Fachbereiche.<br />
Im Gegensatz zu den Regionalen Bildungsnetzwerken, die entweder kreisweit oder in einer<br />
kreisfreien Stadt, <strong>als</strong>o in einem größeren sozialräumlichen Gebiet agieren, steht in Gevelsberg und<br />
in Hilden die Lokalität von Bildungsprozessen im Vordergrund. Der jeweilige kommunale Rahmen<br />
bietet somit die Plattform für die Entwicklung.<br />
Die Bildungslandschaft in Gevelsberg<br />
Die Stadt Gevelsberg mit gut 34.000 Einwohnern hat sich auf den Weg gemacht, die Entwicklung<br />
einer Bildungslandschaft zu initiieren und die Forschungsstelle FSPE der Fachhochschule Düsseldorf<br />
mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt.<br />
Im Januar 2010 wurde mit einer Eröffnungsveranstaltung das Gevelsberger Projekt begonnen, das<br />
aus mehreren Elementen bzw. Bausteinen bestand.<br />
Über eine Bestandsaufnahme wurden zunächst alle Bildungsanbieter, Bildungsorte und -räume in<br />
Gevelsberg in den Blick genommen (von den Schulen über die Einrichtungen der Jugendhilfe,<br />
Angebote im Gesundheitsbereich etc. bis hin zu Spielplätzen und öffentlichen Räumen für Jugendliche).<br />
Da in Gevelsberg eine solche Gesamtübersicht nicht existierte, konnte man an den Ergebnissen<br />
bereits Schwachstellen und Handlungsbedarfe ablesen.<br />
Zentrale Workshops sollten die wichtigsten Themen der Bildungslandschaft in Gevelsberg beleuchten<br />
und z.B. zum Thema „Ganztag“ alle Anbieter und Stakeholder zusammenbringen, Stärken und<br />
Schwächen analysieren sowie die Grundlagen für Handlungsempfehlungen legen. Durchgeführt<br />
wurden zwei zentrale Workshops zu den Themen „Ganztag“ und „Jugendliche im öffentlichen Raum“.<br />
Eine gemeinsame Fortbildung sollte Fachkräfte aus Jugendhilfe und Schule zu dem gemeinsamen<br />
Thema der Elternarbeit mit dem Titel „Erziehungspartnerschaft mit Eltern entwickeln – eine<br />
Herausforderung für Jugendhilfe und Schule“ weiterbilden. Im Gegensatz zu den zentralen Workshops,<br />
die für die Steuerung der Bildungsprozesse Grundlagen liefern sollten, ging es bei der<br />
gemeinsamen Fortbildung zusätzlich darum, dass sich die Fachkräfte begegnen, die in einem<br />
Stadtteil bzw. in der Stadt Gevelsberg gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen an unterschiedlichen<br />
Bildungsorten arbeiten. Damit sollte auch die Praxis der üblichen Fortbildungen in den getrennten<br />
Bereichen von Jugendhilfe und Schule überwunden werden.<br />
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen: An mehreren Schulstandorten sowie an informellen<br />
Orten im öffentlichen Raum wie Spielplätzen wurden Kinder und Jugendliche vom Forschungsteam<br />
der Forschungsstelle zu ihrer schulischen aber auch Freizeitsituation, ihrer Einschätzung der<br />
Bildungseinrichtungen, der öffentlichen Räume etc. befragt. Über die Befragungen hinaus wurden<br />
aktivierende Methoden wie die Nadelmethode (das Sichtbarmachen interessanter Orte auf Stadtkarten),<br />
Cliquenraster etc. eingesetzt.<br />
Steuerungsgruppe: Zur Steuerung des gesamten Prozesses wurde eine paritätisch aus Schule und<br />
Jugendhilfe besetzte Steuerungsgruppe ins Leben gerufen, der auch Vertretungen größerer<br />
Bildungsanbieter wie Volkshochschule oder Arbeiterwohlfahrt (AWO) angehören. Dem Prozess-<br />
1/2012<br />
5