06.01.2013 Aufrufe

als PDF - Landschaftsverband Rheinland

als PDF - Landschaftsverband Rheinland

als PDF - Landschaftsverband Rheinland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

LVR-LANDESJUGENDAMT RHEINLAND<br />

wird. Zusätzlich wird für den Schulkomplex aus Re<strong>als</strong>chule und Gymnasium ein Schulsozialarbeiter<br />

eingesetzt sowie wurde eine Steuerungsgruppe aus Jugendhilfe und Schule installiert.<br />

Des Weiteren existiert <strong>als</strong> sogenanntes Pilotprojekt die Bildungspartnerschaft Nord, die allerdings<br />

aus einem anderen Themenzusammenhang erwachsen ist. Im Norden der Stadt Hilden ist eine sehr<br />

hohe Kriminalitätsrate von Jugendlichen zu vermerken. Um diese Problematik kümmerte sich explizit<br />

ein Gremium u.a. aus Jugendgerichtshilfe und Jugendförderung. Am Ende dieses intensiven,<br />

erfolgreichen Prozesses stand die Erkenntnis, dass eine strukturelle, präventive und dauerhafte<br />

Herangehensweise an die Problematik entwickelt und umgesetzt werden muss. Daraus erwuchs<br />

schließlich der Einstieg in das Projekt Bildungspartnerschaft Nord. Ähnlich wie im Projekt Bildungspartnerschaft<br />

Mitte ist eine Mitarbeiterin aus der Jugendförderung mit einer halben Stelle an der im<br />

Norden der Stadt ansässigen Theodor Heuss-Hauptschule beschäftig. Vorteilhaft für die Kooperationsstruktur<br />

ist, dass der Jugendtreff Area unmittelbar am Schulgelände liegt. Die Situation der<br />

Hauptschule, von der nicht klar ist, wie lange und ob sie in Zukunft noch bestehen wird, hat negative<br />

Auswirkungen auf die Zusammenarbeit innerhalb der Bildungspartnerschaft. Jedoch ergibt sich aus<br />

dieser Situation die Idee der Verbundschule, die Zusammenlegung von Haupt- und Re<strong>als</strong>chule. Die<br />

Projekte Bildungspartnerschaft Nord und Mitte könnten so an einem Standort zusammengeführt und<br />

intensiviert werden.<br />

Einordnung der Entwicklungen in Gevelsberg und Hilden<br />

In der Auswertung des Projektes des Deutschen Jugendinstituts „Lokale Bildungslandschaften in<br />

Kooperation von Ganztagsschule und Jugendhilfe“ wird u.a. beklagt, dass in den untersuchten lokalen<br />

Bildungslandschaften die hier skizzierte Perspektive von informeller und non-formaler Bildung nicht<br />

ausreichend thematisiert wird: So „… muss aus Sicht der ForscherInnen die Vernachlässigung der<br />

Subjekt- und Aneignungsperspektive <strong>als</strong> wichtigstes Desiderat der Gestaltung lokaler Bildungslandschaften<br />

benannt werden. Dies steht in scharfem Kontrast zur institutions- und regionsübergreifend<br />

konsensuellen Benennung der Leitperspektive eines ‘ganzheitlichen’ Lern- und Bildungsverständnisses.<br />

Untermauert wird dieser – gemessen an den vor Ort und im Diskurs deklarierten Zielperspektiven<br />

kritisch zu sehende – Befund durch die Tatsache, dass es in den Modellregionen bislang nicht<br />

zur verlässlichen und erwartbaren Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei allen sie unmittelbar<br />

betreffenden Angelegenheiten kommt“ (Bradna u.a. 2010, S. 7).<br />

Die Anerkennung von Möglichkeiten eines ganzheitlichen Lernens in einem lokalen Rahmen mit<br />

seinen unterschiedlichen Orten und Protagonisten scheint in den vom DJI untersuchten lokalen<br />

Bildungslandschaften keine große Rolle zu spielen: „Ungeachtet der damit verbundenen Betonung<br />

der Bedeutung von ‘Selbstbildung’ und (ko)konstruktivistischer Lerntheorie, schlägt sich diese<br />

Gestaltungsdimension nur wenig in den organisationalen Aktivitätsstrukturen nieder; dies gilt ganz<br />

speziell auch im Hinblick auf die Leitlinie einer konsequenten, erwartbar und verlässlich gestalteten<br />

Implementierung beteiligungsorientierter Planungsverfahren“ (a.a.O., S. 10).<br />

Vergleicht man die Entwicklungen in Gevelsberg und Hilden mit den Dimensionen und Ebenen<br />

lokaler Bildungslandschaften, so wie sie im Abschlussbericht des DJI-Forschungsprojektes „Lokale<br />

Bildungslandschaften in Kooperation von Ganztagsschule und Jugendhilfe“ formuliert worden sind,<br />

so ergeben sich folgende Einschätzungen:<br />

– „Planungsdimension (Politik und Verwaltung): Bildungsplanung und -berichterstattung, Stadtentwicklungspolitik“<br />

(a.a.O.).<br />

In Gevelsberg und Hilden wurde bereits vor der Entwicklung einer kommunalen Bildungslandschaft<br />

ein wichtiger verwaltungsinterner Schritt mit der Integration von Jugendamt und Schulverwaltungsamt<br />

geleistet. Bildungsplanung und Bildungsberichterstattung müssen, zumindest in Gevelsberg,<br />

jedoch noch entwickelt werden, wobei dies in bestimmten Bereichen nur in enger Kooperation<br />

mit dem Kreis geschehen kann. Hier besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf, weil die Entwicklung<br />

einer Bildungslandschaft auch im Sinne einer Steuerung und Entwicklung einer sehr guten<br />

Bildungsinfrastruktur nicht ohne Planungsgrundlagen auskommt, die vor allen Dingen in einer<br />

1/2012<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!