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360° – Neue Perspektiven gewinnen - E.ON - Strom und Gas - Info ...

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Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht 2007<br />

<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong><br />

<strong>360°</strong>


Impressum<br />

Herausgeber: E.<strong>ON</strong> Energie AG, Personalbereich, Brienner Straße 40, 80333 München<br />

Redaktion: Stephanie Schütte (verantwortlich), Julia Leuffen, Manuela Heindl<br />

Konzept, Gestaltung: Kommunikationsberatung Schelenz GmbH, Mainz<br />

Fotos: Lisa Bahnmüller, Hans Lippert<br />

Produktion: KOMMINFORM <strong>–</strong> Print <strong>und</strong> Produktions GmbH, Kriftel<br />

Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers<br />

Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht 2007<br />

<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Welt im Wandel<br />

E.<strong>ON</strong> Mitte: Mit Vollgas in die Zukunft 10<br />

E.<strong>ON</strong> Energy from Waste: Innovation in der Rauchgasreinigung 14<br />

ZSE: Umweltschutz pro Kilowattst<strong>und</strong>e 16<br />

France.on: Vive la France! Vive la famille! 18<br />

E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser: Der E.<strong>ON</strong> Business Connector 24<br />

E.<strong>ON</strong> Kraftwerke: Das Kraftwerk 50plus <strong>–</strong> mehr als nur heißer Dampf 26<br />

E.<strong>ON</strong> Energie: Gutes Klima für die Zukunft 30<br />

E.<strong>ON</strong> Engineering: Energie für morgen 34<br />

Unternehmen im Wandel<br />

E.<strong>ON</strong> Facility Management: Service aus einer Hand 40<br />

E.<strong>ON</strong> Service Plus: Technik <strong>und</strong> Mitarbeitermotivation auf höchstem Niveau 42<br />

E.<strong>ON</strong> Bulgaria: Auf dem Weg in neue Gefilde 46<br />

E.<strong>ON</strong> Netz: Unterwegs mit Norbert Kupfer 48<br />

E.<strong>ON</strong> Avacon: Unternehmensimage im Wandel 54<br />

E.<strong>ON</strong> Anlagenservice: Geballtes Know-how in Technik <strong>und</strong> Anlagenservice 56<br />

E WIE EINFACH: L wie Liefermanagement 60<br />

E.<strong>ON</strong> Benelux: Einladung zum persönlichen Dialog 62<br />

Arbeit im Wandel<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse: Arbeitssicherheit braucht Leidenschaft 68<br />

E.<strong>ON</strong> Czech: Intelligente Zählertechnik von morgen 72<br />

E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie: Spartenübergreifende Ausbildung: Modell für die Zukunft 74<br />

E.<strong>ON</strong> Kernkraft: Gutes Projektmanagement kann man lernen 78<br />

E.<strong>ON</strong> Hungaria: Arbeiten in einer neuen Welt 82<br />

E.<strong>ON</strong> edis: Die Perspektive zu wechseln gehört zu meinem Job 86<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft: Alles im Fluss! 90<br />

<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong><br />

Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />

<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong>: So lautete nicht nur das Motto unserer Konzerntagung, die wir im Januar<br />

mit mehr als 1.000 Führungskräften des E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns abgehalten haben. So lautet auch das Motto<br />

unseres diesjährigen Personal- <strong>und</strong> Sozialberichts.<br />

Unser Redaktionsteam hat sich hierzu etwas Besonderes einfallen lassen. Stephanie Schütte, Julia Leuffen <strong>und</strong><br />

Manuela Heindl haben sich zusammen mit den beiden Fotografen Lisa Bahnmüller <strong>und</strong> Hans Lippert wieder<br />

einmal auf eine Reise durch unseren Konzern gemacht. Sie haben Mitarbeiter aus unseren Business Units<br />

getroffen, die sich mit Themen <strong>und</strong> Projekten beschäftigen, die für die Zukunft unseres Konzerns von essentieller<br />

Bedeutung sind.<br />

Einige der Menschen, die sie getroffen haben, waren bereits auf unserer Konzerntagung vertreten <strong>–</strong> als so<br />

genannte Zukunftsarchitekten. Innerhalb von 90 (!) Sek<strong>und</strong>en haben sie ihr Thema präsentiert <strong>und</strong> den Führungskräften<br />

so einen kleinen Einblick in ihre Tätigkeits- <strong>und</strong> Aufgabenbereiche gegeben.<br />

Meinen Redakteurinnen <strong>und</strong> mir war es wichtig, die auf der Tagung vorgestellten Themen in diesem Personal<strong>und</strong><br />

Sozialbericht zu vertiefen. Ebenso wichtig war es uns, die Gesellschaften, die auf der Tagung nicht mit<br />

einem Zukunftsarchitekten vertreten waren, zu Wort kommen zu lassen. Wir haben festgestellt: Zukunftsweisende<br />

Projekte gibt es in unserem Konzern sehr, sehr viele. So viele, dass uns die Auswahl wirklich schwer<br />

gefallen ist. Und noch etwas ist uns aufgefallen: Alle Mitarbeiter, die wir in diesem Bericht vorstellen möchten,<br />

sind mit größter Begeisterung <strong>und</strong> Engagement bei der Sache. Sie geben ihr Bestes, um unser Unternehmen,<br />

trotz Regulierungs- <strong>und</strong> Wettbewerbsdruck sowie noch ehrgeizigeren Zielen, in eine gute Zukunft zu führen.<br />

Vielen Dank dafür. Mein Dank gilt aber auch unseren Arbeitnehmervertretern <strong>und</strong> unseren Personalleitern,<br />

die uns <strong>–</strong> wie jedes Jahr <strong>–</strong> bei der Suche nach unseren Protagonisten unterstützt haben.<br />

Vier Schlagworte tauchen bei allen Themen, die wir beleuchten, immer wieder auf: Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Internationalität, Innovationskraft <strong>und</strong> Fairness. Und genau diese Schlagworte sind es, die wir mit Leben füllen<br />

müssen. Nur wenn uns dies gelingt, werden wir die herausfordernden Aufgaben, die mit Sicherheit auf jeden<br />

einzelnen von uns zukommen, meistern.<br />

In drei Kapiteln, die sich an den Themen der Konzerntagung orientieren, erfahren Sie, mit welch spannenden<br />

Projekten sich die Mitarbeiter in unserem Konzern beschäftigen. Es lohnt sich!<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Hartmut Geldmacher


Welt im Wandel<br />

Biogas, S. 10<br />

E.<strong>ON</strong> Business Connector, S. 24<br />

Kraftwerk 50plus, S. 26<br />

Gutes Klima, S. 30<br />

Grüner Tarif, S. 16<br />

Rauchgasreinigung, S. 14<br />

France.on, S. 18<br />

Energie aus dem Meer, S. 34


Mit Vollgas in die<br />

Welt im Wandel 10<br />

Zukunft<br />

In einem deutschlandweiten Pilotprojekt will E.<strong>ON</strong> Mitte aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen gewonnenes Bioerdgas erstmals in das Erdgasnetz einspeisen. Wir<br />

haben Dr. Frank Höpner, Leiter des Bereiches Wärme- <strong>und</strong> Energieprojekte bei<br />

E.<strong>ON</strong> Mitte, <strong>und</strong> seinen Kollegen Norbert Nordmeyer, Leiter Energieprojekte,<br />

einen Tag lang bei ihrer vielversprechenden Pionierarbeit begleitet.<br />

Es ist ein ziemlich kühler <strong>und</strong> regnerischer Morgen im März, an dem<br />

wir mit Dr. Frank Höpner <strong>und</strong> Norbert Nordmeyer eine kleine Reise<br />

in Richtung Zukunft antreten. Gemeinsam wollen wir eines der innovativsten<br />

Projekte der E.<strong>ON</strong> Mitte erk<strong>und</strong>en. Mit Gummistiefeln <strong>und</strong><br />

wetterfester Kleidung gewappnet fahren wir von Kassel mit dem<br />

Auto ins südniedersächsische Hardegsen. Im dortigen Gewerbepark<br />

wird ab Mitte dieses Jahres eine der deutschlandweit ersten Anlagen<br />

zur Erzeugung, Aufbereitung <strong>und</strong> Einspeisung von Bioerdgas ins<br />

Erdgasnetz entstehen. „Das dort produzierte Bioerdgas“, erläutert<br />

Höpner, „soll dann ab Ende 2008 in das Erdgasnetz von E.<strong>ON</strong> Mitte<br />

eingespeist <strong>und</strong> dezentral zur Gewinnung von <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> Wärme genutzt<br />

werden.“<br />

In Hardegsen angekommen wischen wir uns ungläubig die Augen.<br />

Die Brachfläche, auf der in ein paar Monaten die Arbeiten für den<br />

Bau der Anlagen starten sollen, ist mit jeder Menge orangefarbenen<br />

Wimpeln gespickt.<br />

Archäologische F<strong>und</strong>e auf dem Baugr<strong>und</strong>stück<br />

„Wir haben es anfangs selbst nicht glauben wollen“, gesteht Höpner.<br />

„Aber bei unseren Planungen für ein Energieprojekt der Zukunft sind<br />

wir von der Vergangenheit eingeholt worden.“ Sein Kollege Nordmeyer<br />

klärt uns auf: „Die Wimpel markieren archäologische F<strong>und</strong>orte,<br />

auf die die Bagger bei Baubeginn gestoßen sind. In zirka drei Wochen<br />

sind die Grabungen abgeschlossen. Dann können die Bauarbeiten<br />

beginnen.“ Wir staunen nicht schlecht. In weniger als einem Jahr wird<br />

auf diesem r<strong>und</strong> drei Hektar großen Feld eine Anlage in Betrieb<br />

gehen, die mit einer Leistung von 47 Mio. kWh pro Jahr ausgelegt ist<br />

<strong>und</strong> jährlich r<strong>und</strong> 50.000 Tonnen Mais <strong>und</strong> Getreide zu Biogas vergärt.<br />

<strong>Neue</strong> Perspektive für die Landwirtschaft in der Region<br />

Woher kommen diese riesigen Mengen? „Die Rohstoffe werden von<br />

r<strong>und</strong> 40 landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region angebaut“,<br />

sagt Höpner. „Diese Volumina bieten den Betrieben eine durchaus<br />

vielversprechende Perspektive.“ Kurze Zeit später lenkt er den Wagen<br />

in die stattliche Auffahrt von Gut Hardenberg in Nörten-Hardenberg.<br />

Hier begrüßt uns Hartmut Ropeter, Geschäftsführer der ADG-Leinetal,<br />

einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft, die Rohstoffe<br />

für die künftige Biogasanlage in Hardegsen produzieren wird. Auch<br />

der Gutsherr, Carl Graf von Hardenberg, gehört dieser Produktionsgenossenschaft<br />

an. Ropeter zeigt uns den beachtlichen Maschinenpark:<br />

„Gerade im Hinblick auf die Anlieferung der Rohstoffe ist es<br />

wichtig, dass wir einheitliche <strong>und</strong> leistungsstarke Gerätschaften benutzen.<br />

Das fängt schon bei der Breite der Fahrstreifen auf der<br />

Ackerfläche an“, erklärt uns Ropeter. „Das muss später logistisch einwandfrei<br />

funktionieren“, pflichtet Höpner ihm bei. „Hier sind wir auf<br />

starke <strong>und</strong> professionelle Partner angewiesen.“ Das gilt nicht nur<br />

für die Zulieferung der Rohstoffe. Auch für den Bau <strong>und</strong> Betrieb<br />

der Biogasanlage hat sich E.<strong>ON</strong> Mitte mit der C4 Energie AG ein >><br />

11


verlässliches Partnerunternehmen gesucht. „C4 wird die Biogaserzeugungsanlage<br />

bauen <strong>und</strong> betreiben, E.<strong>ON</strong> Mitte wird das produzierte<br />

Rohbiogas abnehmen, zu Bioerdgas aufbereiten <strong>und</strong> später dann<br />

ins Erdgasnetz einspeisen“, erläutert Nordmeyer. „Das ist wie in einer<br />

guten Ehe“, ergänzt Höpner. „Jeder konzentriert sich auf das, was er am<br />

besten kann.“<br />

Vielversprechende Zukunftsprognosen<br />

Über insgesamt 20 Jahre läuft der Kooperationsvertrag, der ein Investitionsvolumen<br />

von r<strong>und</strong> zwölf Millionen Euro umfasst. E.<strong>ON</strong> Mitte<br />

trägt die Hälfte. Die Prognose ist gut: Nach einer Studie des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

der Deutschen <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft lassen sich in<br />

Deutschland bis 2030 über zehn Prozent des Erdgasverbrauchs durch<br />

Biomethan ersetzen. Zudem wird die Produktion des im Vergleich<br />

zu konventionellem Erdgas teureren Bioerdgases vom Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz unterstützt. „Nicht zuletzt wird es auch von unseren<br />

K<strong>und</strong>en honoriert, die es begrüßen, dass wir verstärkt in die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> den Vertrieb regenerativer Energien investieren“, ist sich<br />

Welt im Wandel 12<br />

Höpner sicher. Zurück im Hauptsitz von E.<strong>ON</strong> Mitte tagt der Projekt-<br />

Lenkungsausschuss. Es werden Möglichkeiten für den späteren Vertrieb<br />

diskutiert. „Das ist für uns schon ein großes Projekt, nicht nur im<br />

Hinblick auf die Investitionskosten“, sagt Höpner. „Wir leisten jede<br />

Menge Pionierarbeit <strong>–</strong> von der Vertragsgestaltung, über technische<br />

Verfahren <strong>und</strong> Prozesse bis hin zum späteren Roll-out <strong>und</strong> der Vermarktung<br />

<strong>–</strong> alles ist auf gewisse Art Neuland.“ Auch Nordmeyer zeigt<br />

sich enthusiastisch: „Das ist aber auch gerade das Spannende. Wir<br />

sind einfach mit Herzblut dabei <strong>und</strong> vollkommen von unserer Sache<br />

überzeugt!“ Und das nicht nur beim Projekt in Hardegsen: „Neben<br />

Bioerdgas erproben wir in unserem Bereich auch andere innovative<br />

Technologien, so zum Beispiel eine Mikrogasturbine, einen Stirling-<br />

Motor <strong>und</strong> ein Projekt im Bereich der Brennstoffzellentechnik“,<br />

berichtet Höpner. „Bei uns wird der Einsatz neuer Technologien<br />

groß geschrieben, nicht nur innerhalb von E.<strong>ON</strong> Mitte, sondern auch in<br />

Zusammenarbeit mit anderen Konzerngesellschaften. Denn“, da sind<br />

sich Höpner <strong>und</strong> Nordmeyer einig, „vor den Entwicklungen der Zukunft<br />

können, wollen <strong>und</strong> dürfen wir die Augen nicht verschließen.“


Innovation<br />

Welt im Wandel 14<br />

88<br />

in der Rauchgasreinigung<br />

Seit einem Vierteljahrh<strong>und</strong>ert beschäftigt sich Jürgen Hüsch nun schon mit<br />

der Rauchgasreinigung in Kraftwerksanlagen. Doch gelangweilt hat ihn sein<br />

Job bisher noch nie. Ganz im Gegenteil: Die Suche nach technischer Innovation<br />

hält ihn auf Trab.<br />

Begonnen hat er seine Karriere mit Schwefel. Das war<br />

vor 25 Jahren, als er bei der BKB in Helmstedt anfing.<br />

„Damals haben wir für das Kraftwerk Buschhaus die<br />

erste Entschwefelungsanlage geplant <strong>und</strong> gebaut“,<br />

erinnert sich Jürgen Hüsch. Dabei ging es um das<br />

regenerative Wellman-Lord-Verfahren mit Schwefelproduktion.<br />

Heute ist der 54-Jährige als Fachingenieur<br />

für Rauchgasreinigung in der zentralen Abteilung<br />

Technik bei E.<strong>ON</strong> Energy from Waste, ehemals BKB,<br />

tätig. Doch ein bisschen Rest-Schwefel aus früheren<br />

Zeiten bewahrt er noch immer in seinem Büro auf.<br />

„Als Erinnerung“, sagt Hüsch <strong>und</strong> schmunzelt in sich<br />

hinein.<br />

Wenig später, auf dem Gelände des Kraftwerks Buschhaus,<br />

ist alle Nostalgie verflogen. Hüsch ist in seinem<br />

Element. Fast 15 Jahre lang hat er hier den Bereich<br />

Instandhaltung <strong>und</strong> Technik der Rauchgasreinigungsanlagen<br />

geleitet, bevor er 2006 in die Verwaltung der<br />

damaligen BKB nach Helmstedt zurückging, um die<br />

vielen neuen Projekte mit voranzutreiben. Er zeigt auf<br />

einen Flachbau in unmittelbarer Nähe zu den rauchenden<br />

Schornsteinen. Darin war früher sein Büro.<br />

Von dort aus hat er ab 1996 auch den Bau der ersten<br />

Müllverbrennungsanlagen der BKB mitbetreut, wiederum<br />

verantwortlich für die Rauchgasreinigung.<br />

„Wenn Müll verbrennt“, erklärt Hüsch, „enthält das Rauchgas Schadstoffe<br />

wie Dioxine, Stickoxide, Schwefeldioxid <strong>und</strong> Chloride. Bevor<br />

das Rauchgas in die Umwelt entweicht, müssen wir diese Stoffe<br />

herausfiltern.“ Und dafür gibt es strenge Grenzwerte, amtlich festgehalten<br />

in der 17. Verordnung zum B<strong>und</strong>es-Immissions-Schutz-<br />

Gesetz. Nicht nur durch technische Optimierung in bestehenden<br />

Anlagen, sondern auch durch den Einsatz neuester Technologien<br />

in Neubauprojekten wie in Premnitz, Großräschen, Schwedt,<br />

Delfzijl <strong>und</strong> Heringen sorgt Jürgen Hüsch dafür, dass diese Werte<br />

EEW-weit eingehalten <strong>und</strong> zumeist deutlich unterschritten werden.<br />

Damit leistet er einen beträchtlichen Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Entwicklung von Zukunftstechnologien<br />

Doch damit nicht genug. Gemeinsam mit anderen Ingenieuren seiner<br />

Gesellschaft will Hüsch noch einen Schritt weiter gehen. Zurzeit<br />

versucht der diplomierte Ingenieur für Verfahrenstechnik, die bestehende<br />

Technologie in Zusammenarbeit mit Forschungszentren <strong>und</strong><br />

Universitäten weiter zu verbessern. „Wir möchten nicht nur das Rauchgas<br />

vor Austritt an die Luft von giftigen Stoffen reinigen, sondern<br />

bereits im Verbrennungsvorgang die Entstehung von Dioxinen, Stickoxiden<br />

<strong>und</strong> Kohlenmonoxid minimieren“, erklärt Hüsch. Seine Augen<br />

leuchten: „So ein Verfahren zu optimieren, ist wirkliche Entwicklungsarbeit!“<br />

Dabei geht es um die Lösung vieler Einzelprobleme, die miteinander<br />

in Wechselwirkung stehen <strong>und</strong> auch um Energieeffizienz.<br />

Wenn dieser Weg erfolgreich zurückgelegt werden kann, wird E.<strong>ON</strong><br />

„Wir wollen das führende Müllverbrennungsunternehmen<br />

Europas werden. Dafür müssen wir schon etwas tun.“<br />

Jürgen Hüsch<br />

Jürgen Hüsch feiert in diesem Jahr<br />

sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Der<br />

54-Jährige ist bei der BKB Fachingenieur<br />

für Rauchgasreinigung <strong>und</strong><br />

lebt in Schöningen. Bevor er 2002<br />

in die Verwaltung nach Helmstedt<br />

zurückging, leitete er über 20 Jahre<br />

den Bereich Instandhaltung <strong>und</strong><br />

Technik der Rauchgasreinigungsanlagen<br />

im Kraftwerk Buschhaus bei<br />

Helmstedt.<br />

Energy from Waste mit dieser Anlagen-Technologie ihre führende<br />

Position in Deutschland weiter ausbauen.<br />

Es ist ein ambitioniertes Projekt, das zu den ehrgeizigen Zielen der<br />

Gesellschaft passt. „Wir wollen das führende Müllverbrennungsunternehmen<br />

Europas werden“, erläutert Hüsch selbstbewusst. „Dafür<br />

müssen wir schon was tun.“ Dazu gehörte auch die Ausgliederung<br />

des BKB-Geschäftsfelds Müllverbrennung zum 31. März 2008 als<br />

eigenständige Business Unit von E.<strong>ON</strong> Energie. „E.<strong>ON</strong> Energy from<br />

Waste“ lautet der neue Name der Gesellschaft. Hüsch sieht das<br />

gelassen. Er freut sich auf die neue Herausforderung: „Mir gefällt<br />

diese neue Perspektive <strong>–</strong> neue Anlagen bauen, neue Technik kennenlernen<br />

<strong>und</strong> einsetzen, das ist wirklich spannend!“<br />

ENERGIE AUS ABFALL <strong>–</strong> EINE BEWÄHRTE TECHNIK FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Derzeit werden in Deutschland r<strong>und</strong> 18 Millionen Tonnen Abfälle<br />

in Müllverbrennungsanlagen sicher <strong>und</strong> umweltschonend entsorgt.<br />

Das Abfallvolumen wird damit um 90 Prozent reduziert. Zugleich<br />

schont die Gewinnung von Energie aus Abfall natürliche Ressourcen<br />

<strong>und</strong> vermeidet zusätzliche Kohlendioxid-Emissionen. Denn<br />

aufgr<strong>und</strong> des hohen biogenen Anteils im Müll ist die Verbrennung<br />

von Abfällen zu 60 Prozent CO 2-neutral. Die scharfen Grenzwerte<br />

für die Rauchgasreinigung leisten einen zusätzlichen Beitrag zu<br />

einer umweltverträglichen Energiegewinnung.<br />

15


Umweltschutz<br />

„<strong>Strom</strong> bleibt <strong>Strom</strong>. Hauptsache, er ist billig!“ Dies war das Motto<br />

vieler Konsumenten, nachdem die Preise im Zuge der Liberalisierung<br />

des slowakischen <strong>Strom</strong>markts in die Höhe geschnellt waren. Nach<br />

einer Phase hoher Preissensibilität ist aber in Zukunft mit einem<br />

verstärkten Umweltbewusstsein der Verbraucher zu rechnen. Vor<br />

allem industrielle Konsumenten setzen mehr <strong>und</strong> mehr auf Klimaschutz<br />

<strong>und</strong> erneuerbare Energien. Mit dem Pilotprojekt „Grüner Tarif“<br />

bereitet sich die ZSE schon heute auf die umweltbewusste K<strong>und</strong>schaft<br />

von morgen vor.<br />

Welt im Wandel 16<br />

pro Kilowattst<strong>und</strong>e<br />

Das Thema globale Erwärmung betrifft uns alle. Die EU möchte, dass bis zum Jahr 2020 der <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

zu 20 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Ein ehrgeiziges Ziel, an dem alle Länder<br />

gemeinsam arbeiten müssen. Auch die ZSE hat sich den Klimaschutz auf die Fahne geschrieben <strong>und</strong><br />

das Pilotprojekt „Grüner Tarif“ lanciert.<br />

„Die ZSE will sich als verantwortungsvolles Unternehmen<br />

positionieren, das das Thema Klimaschutz<br />

nicht allein auf die Regierung abwälzt. Mit unserem<br />

Pilot-Projekt ‚Grüner Tarif’ möchten wir ein Zeichen<br />

setzen <strong>und</strong> <strong>Strom</strong>erzeugung durch erneuerbare<br />

Energien fördern.“ Katarína Lehot’anová<br />

„Beim ‚Grünen Tarif’ entscheiden sich K<strong>und</strong>en freiwillig dafür, einen<br />

höheren <strong>Strom</strong>preis zu zahlen, um so die Entwicklung von erneuerbaren<br />

Energien zu fördern <strong>und</strong> langfristig schädliche Umwelteinflüsse<br />

in Folge konventioneller Energiegewinnung zu reduzieren“, so<br />

Katarína Lehot’anová, die als Teil des Projektteams den neuen <strong>Strom</strong>tarif<br />

für Industriek<strong>und</strong>en mitentwickelte. Der „Grüne Tarif“ soll es<br />

den K<strong>und</strong>en der ZSE ermöglichen, ihr Verantwortungsgefühl der Umwelt<br />

gegenüber auszudrücken <strong>und</strong> einen Beitrag zum Klimaschutz zu<br />

leisten.<br />

Katarína Lehot’anová ist 29 Jahre<br />

alt <strong>und</strong> lebt mit ihrem Mann in<br />

Bratislava. Seit vier Jahren ist sie<br />

für die ZSE als Key Account Managerin<br />

im Einsatz. Zuvor absolvierte<br />

sie an der Wirtschaftsuniversität<br />

in Bratislava ein internationales<br />

BWL-Studium.<br />

Die Entstehung<br />

Katarína Lehot’anová erinnert sich: „Die Idee existiert schon seit zirka einem Jahr im Unternehmen. Uns<br />

war klar, dass wir mehr für den Umweltschutz tun müssen. Schließlich wird das Thema hierzulande immer<br />

wichtiger. Ich merke das auch bei mir selbst: Noch vor zwei Jahren hatte ich mich beispielsweise mit<br />

Recycling noch nie auseinandergesetzt, heute ist Mülltrennung für mich selbstverständlich.“ Für den Start<br />

des „Grünen Tarifs“ war das richtige Timing wichtig. Jetzt, so Lehot’anová, sei der Markt bereit.<br />

Vor etwa einem Jahr sprach Lehot’anová mit IKEA, deren slowakische Niederlassung sie für die ZSE als<br />

Key Account Managerin betreut. Schnell kristallisierte sich heraus, dass das schwedische Möbelunternehmen<br />

zusammen mit der ZSE für den Umweltschutz aktiv werden möchte. Ein Pilot-K<strong>und</strong>e zur Umsetzung<br />

der Idee war gef<strong>und</strong>en. Ein Projektteam formierte sich schnell <strong>und</strong> überlegte, wie man finanzielle<br />

Mittel für die Unterstützung klimaschonender Energieerzeugung beschaffen <strong>und</strong> damit als Unternehmen<br />

einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.<br />

Das Ergebnis…<br />

…ist der „Grüne Tarif“. Damit dieser für alle K<strong>und</strong>engruppen erschwinglich bleibt, ist der Aufschlag auf<br />

den regulären <strong>Strom</strong>preis verhältnismäßig gering. Er hat vielmehr symbolischen Charakter: „Umweltschutz<br />

hat seinen Preis. Wir sind bereit, diesen zu bezahlen, für die Umwelt, für uns <strong>und</strong> für nachfolgende<br />

Generationen!“ Die zusätzlichen Mittel fließen in einen Fonds. Der „Grüner Tarif“-Fonds wird von<br />

einem unabhängigen Stiftungsrat verwaltet. „Selbstverständlich wollen wir uns hier nicht bereichern.<br />

Die ZSE bekommt von dem Geld nichts. Im Gegenteil: Auch die ZSE wird regelmäßig in den Fonds einzahlen“,<br />

betont Lehot’anová. Vom Fonds sollen gemeinnützige Einrichtungen profitieren, die sich mit der<br />

Forschung oder Entwicklung klimaschonender Energiegewinnung befassen. Auch in Bildungseinrichtungen<br />

<strong>–</strong> von der Gr<strong>und</strong>schule bis zur Universität <strong>–</strong> soll das neue, „grüne“ Bewusstsein gefördert werden.<br />

Die Entscheidung darüber, welche Projekte oder Institutionen gefördert werden, obliegt dem Stiftungsrat.<br />

Tue Gutes <strong>und</strong> rede darüber!<br />

Der „Grüne Tarif“ ist eine gute Sache, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die ZSE. Auch wenn<br />

finanzielle Investitionen notwendig sind, profitiert das Unternehmensimage vom Engagement. „Uns ist<br />

es wichtig zu zeigen: ‚Die ZSE ist ein verantwortungsvolles Unternehmen. Wir wollen in Zukunft verstärkt<br />

auf erneuerbare Energien setzen. Wir setzen uns für den Klimaschutz ein.’ Deshalb werden wir<br />

unsere K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Öffentlichkeit regelmäßig darüber informieren, welche Summen sich über den<br />

‚Grünen Tarif’ schon erwirtschaften ließen <strong>und</strong> wie diese verwendet werden“, erklärt Lehot’anová. Auch<br />

für die K<strong>und</strong>en des „Grünen Tarifs“ gibt es Vorteile: Das Commitment zum Klimaschutz wird mit einem<br />

öffentlichkeitswirksamen Zertifikat belohnt.<br />

Ein Ausblick<br />

Der Startschuss für den „Grünen Tarif“ fällt voraussichtlich im Januar<br />

2009. Das Projektteam hat bereits die Basisarbeit für die Lancierung<br />

des Projekts geleistet. Jetzt steht nur noch die Genehmigung durch<br />

den Vorstand der ZSE aus, dann stehen die Ampeln für die Umsetzung<br />

auf Grün.<br />

Mit dem „Grünen Tarif“ beschreitet die ZSE neue Wege. Als erster<br />

<strong>Strom</strong>versorger in der Slowakei befasst sich das Unternehmen mit<br />

dem Thema erneuerbare Energien. Doch wie werden die preissensiblen<br />

slowakischen K<strong>und</strong>en darauf reagieren? Lehot’anová zeigt sich<br />

optimistisch: „Ich bin mir sicher, dass sich unsere K<strong>und</strong>en ihrer<br />

Verantwortung bewusst sind <strong>und</strong> unser Angebot annehmen werden.<br />

Auch wenn es Startschwierigkeiten geben sollte, können wir<br />

mit dem Projekt ein Zeichen setzen.“<br />

17


Vive la France!<br />

Vive la famille!<br />

Der Vielflieger-Status ist Günther Schneider sicher. Denn der 38-Jährige hat zwei Büros: eines in Paris<br />

<strong>und</strong> eines in München. Zwischen diesen beiden Städten pendelt er mindestens einmal pro Woche.<br />

Schließlich ist Schneider Head of Project Office im France.on-Projekt, das den Markteintritt von E.<strong>ON</strong> in<br />

Frankreich vorbereitet. Doch hinter dieser Pendler-Geschichte verbirgt sich mehr. Günther Schneider hat<br />

eine Frau <strong>und</strong> zwei Kinder, die in Paris leben. Eine echte Herausforderung, den anspruchsvollen Job <strong>und</strong><br />

die Familie unter einen Hut zu bekommen. Wir haben Günther Schneider zwei Tage begleitet <strong>und</strong> uns<br />

ein Bild von seinem Alltag gemacht.<br />

Welt im Wandel 18


Dienstag, 22. April 2008: Ankunft in München<br />

Königsplatz: auf Stippvisite<br />

Günther Schneider ist auf dem Weg zu E.<strong>ON</strong> Energie in der Brienner<br />

Straße. Er kommt vom Flughafen, wo er frühmorgens aus Paris eingeflogen<br />

ist. Nachdem er am Montag Termine im Pariser Büro wahrgenommen<br />

hat, stehen heute Meetings mit deutschen Kollegen<br />

aus dem r<strong>und</strong> 30-Mitarbeiter starken Projektteam in der Brienner<br />

Straße an.<br />

Günther Schneider im Büro: kein Bild an der Wand<br />

Günther Schneider bearbeitet seine E-Mails. Das Münchner Büro<br />

des gebürtigen Offenburgers mutet auch nach Monaten immer<br />

noch sehr provisorisch an: keine Bücher, keine Pflanze, kein Bild an<br />

der Wand. „Ich bin bereits seit Oktober 2007 im Projekt <strong>und</strong> habe bis<br />

vor kurzem zum Großteil in München gearbeitet. Nur zu vereinzelten<br />

Meetings bin ich nach Paris geflogen. Nachdem aber klar war, dass<br />

sich der Schwerpunkt meiner Arbeit zeitnah immer mehr nach Paris<br />

verlegen wird, habe ich mich hier nie wirklich eingerichtet.“<br />

Welt im Wandel 20<br />

München, 20.00 Uhr: Paris, ich komme!<br />

Der Arbeitstag geht für Günther Schneider zu Ende. Er macht sich auf<br />

den Weg zum Flughafen, zurück nach Paris <strong>und</strong> zu seiner Familie.<br />

Warum hat er sich dafür entschieden, in Frankreich zu leben? „Meine<br />

Frau ist Französin. Ich habe sie während meines Betriebswirtschaftsstudiums<br />

in Mannheim kennengelernt. Für sie <strong>und</strong> mich war<br />

es von vornherein klar, dass wir beides wollen: Kinder <strong>und</strong> Karriere.<br />

In Frankreich gibt es die notwendige Infrastruktur, um die Kinderbetreuung<br />

flexibel zu organisieren.“ Auch die E.<strong>ON</strong> AG, bei der er drei<br />

Jahre lang als Leiter von konzernweiten Großprojekten tätig war,<br />

habe stets Verständnis für seine private Situation gehabt. Schneider:<br />

„Meine Vorgesetzten haben mich sehr unterstützt. Als sich für mich<br />

die Option ergab, bei France.on einzusteigen, war meine langjährige<br />

Erfahrung im Management von Veränderungsprozessen <strong>und</strong> in der<br />

Leitung von internationalen Projekten von Vorteil. Im Frankreichprojekt<br />

zu arbeiten, bietet mir die Möglichkeit, das zu tun, was ich<br />

schon immer für den Konzern machen wollte: Einen neuen Markt zu<br />

erschließen <strong>und</strong> ein Unternehmen aufzubauen.“<br />

Mittwoch, 23. April 2008<br />

Suresnes, Frankreich: Lily muss zur Vorschule<br />

Es ist 8.15 Uhr im Pariser Vorort Suresnes. Heute bringt Günther<br />

Schneider seine dreijährige Tochter in die Vorschule. Seine Frau, sie<br />

arbeitet im Marketing des Kosmetikherstellers L’Oreal, ist am Vorabend<br />

zu einer Geschäftsreise aufgebrochen. Er muss sich beeilen:<br />

Spätestens um 8.30 Uhr muss Lily in der Vorschule sein. Um den einjährigen<br />

Sohn kümmert sich heute das Kindermädchen.<br />

Paris, Metrostation Quatre Septembre: Bitte aussteigen!<br />

Mit der Metro fährt Schneider wie jeden Tag ins Zentrum von Paris,<br />

in die Rue du Quatre Septembre. Im Büro von France.on, das sehr<br />

zentral in der Nähe der Pariser Börse <strong>und</strong> der französischen Regulierungsbehörde<br />

liegt, arbeiten bereits seit 2001 Vertriebsmannschaften<br />

von E.<strong>ON</strong> Sales & Trading <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Ruhrgas <strong>und</strong> versorgen<br />

Industriek<strong>und</strong>en. Mit dem operativen Start von E.<strong>ON</strong> France Mitte dieses<br />

Jahres werden die beiden Teams in einer Gesellschaft zusammengeführt.<br />

Projektoffice France.on: aus zwei mach eins<br />

Im Pariser Büro arbeiten derzeit acht Mitarbeiter, sechs davon im<br />

<strong>Gas</strong>vertrieb, zwei im Bereich <strong>Strom</strong>großhandel. Die Mitarbeiter<br />

waren bislang in zwei Teams unterteilt <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Ruhrgas beziehungsweise<br />

E.<strong>ON</strong> Sales & Trading zugeordnet. Beide Geschäftseinheiten<br />

gehen in die neue Business Unit E.<strong>ON</strong> France über. Schneider:<br />

„Vor dem Projektstart von France.on hatten die beiden Teams den<br />

Markt getrennt bearbeitet. Mit dem geplanten Zusammenschluss<br />

hat sich das natürlich gr<strong>und</strong>legend geändert. Die Zusammenarbeit<br />

ist sehr eng, natürlich auch mit den Kollegen im Münchener Projektbüro.“<br />

Meetings, Telefonkonferenzen <strong>und</strong> ein permanenter Austausch<br />

per E-Mail ermöglichen es Günter Schneider, unabhängig<br />

vom momentanen Arbeitsplatz auf dem Laufenden zu bleiben.<br />

21


„Einen Café au Lait <strong>und</strong> ein Baguette zum Mitnehmen, bitte!“<br />

Für ein ausgiebiges Mittagessen bleibt Schneider auch heute nicht<br />

genügend Zeit. Insgesamt ist er bislang noch nicht wirklich in den<br />

Genuss der französischen Hauptstadt gekommen. „Wir erarbeiten<br />

im Moment die Frankreich-Strategie <strong>und</strong> bereiten die Integration<br />

der Endesa France vor. Entsprechend viel bin ich unterwegs. Am<br />

Wochenende verbringen meine Frau <strong>und</strong> ich die Zeit lieber in aller<br />

Ruhe mit unseren Kindern <strong>und</strong> französischen Fre<strong>und</strong>en.“ Die Vorbereitungen<br />

für die Integration des Frankreich-Geschäfts der Endesa<br />

laufen auf Hochtouren. Dabei werden vor allem auch die „weichen“<br />

Faktoren im Mittelpunkt stehen. Schneider: „Den Kulturunterschied<br />

zu bewältigen, sehe ich für uns als große Herausforderung. Bei<br />

Endesa France treffen wir auf ein traditionell eher staatlich geprägtes<br />

Unternehmen. Hierarchiedenken, Führungsstil sowie Streikkultur<br />

sind in der französischen Arbeitswelt ganz anders ausgeprägt<br />

als in Deutschland. Da müssen wir auf jeden Fall entsprechende<br />

Trainings anbieten.“ Dann fügt er lächelnd hinzu: „Ich für meinen Teil<br />

bekomme mein ganz persönliches interkulturelles Training jeden Tag<br />

zu Hause.“<br />

Welt im Wandel 22<br />

France.on baut aus<br />

Am Nachmittag überzeugt sich Günther Schneider über den aktuellen<br />

Stand der Bauarbeiten in der Etage über dem Projektbüro. Hier<br />

sind die Arbeiter bis zum Sommer beschäftigt, die neuen Büroräume<br />

für E.<strong>ON</strong> France fertig zu stellen. Insgesamt vier Stockwerke dienen<br />

der Business Unit dann als repräsentativer Firmensitz. Der Großteil<br />

der Mitarbeiter wird jedoch in einem Vorort angesiedelt. Darüber<br />

hinaus wird es vier Produktionsstandorte geben.<br />

Feierabend: Lily, ich komme!<br />

18 Uhr, Günther Schneider macht vorerst Feierabend. Auf dem Nachhauseweg<br />

kauft er noch am nahegelegenen Markt ein paar Sachen<br />

für das Abendessen mit seinen Kindern. Viel Zeit hat er nicht,<br />

schließlich wartet Lily schon. Wenn sie <strong>und</strong> ihr kleiner Bruder Oscar<br />

dann im Bett sind, wird er sich noch einmal an die Arbeit machen.<br />

Günther Schneider hat nämlich noch ein drittes Büro, sein Home<br />

Office.<br />

FRANCE.<strong>ON</strong>: EIN ÜBERBLICK<br />

Die Ausgangssituation:<br />

Frankreich ist nach Deutschland der zweitgrößte Energiemarkt Europas <strong>und</strong> damit vielversprechendes Zielland für E.<strong>ON</strong> Energie. Eine<br />

Herausforderung birgt die starke Regulierung durch den Staat. Die Regierung hat ihre „nationalen Champions“ EDF (Électricité de France)<br />

<strong>und</strong> GDF (Gaz de France) aufgebaut. Diese sind mit jeweils r<strong>und</strong> 90 Prozent Marktanteil die Big Player in Frankreich. Dennoch gibt es einige<br />

Anzeichen dafür, dass in den kommenden Jahren die Regulierungsmechanismen gelockert werden. Die Regierung hat die <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>preise für Privatk<strong>und</strong>en jahrelang niedrig gehalten. Auf Gr<strong>und</strong> der steigenden Energiepreise auf dem Weltmarkt <strong>und</strong> der Notwendigkeit<br />

zum Bau neuer Kraftwerke kann jedoch das Preisniveau auf Dauer nicht gehalten werden.<br />

Zielsetzung des Projektes „France.on“:<br />

E.<strong>ON</strong> France wird als Business Unit des E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns aufgebaut. Ziel ist es, eine erfolgreiche Wachstumsgeschichte in Frankreich<br />

zu schreiben <strong>und</strong> so dazu beizutragen, dass E.<strong>ON</strong> Energie weiterhin eine führende Rolle im E.<strong>ON</strong>-Konzern <strong>und</strong> auf dem internationalen<br />

Energiemarkt spielt.<br />

Vorgehen für E.<strong>ON</strong> France:<br />

E.<strong>ON</strong> France wird das französische Geschäft von Endesa (Endesa France/SNET) übernehmen, was einem Marktanteil von knapp über 2<br />

Prozent gleichkommt. E.<strong>ON</strong> France wird damit die drittgrößte Erzeugungsgesellschaft des Landes. So wird E.<strong>ON</strong> Energie auf dem französischen<br />

Markt Fuß fassen <strong>und</strong> befindet sich, sobald die staatliche Regulierung abgebaut wird, auf einer „Poleposition“, um das Geschäft<br />

auszubauen. Bis Herbst 2008 bereitet das r<strong>und</strong> 30-köpfige Projektteam die Integration der Endesa-Aktivitäten vor. Die beiden Vertriebseinheiten,<br />

die bislang E.<strong>ON</strong> Ruhrgas <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Sales & Trading zugeordnet waren, werden in die neue Business Unit E.<strong>ON</strong> France überführt.<br />

„Bei France.on zu arbeiten, bietet mir die Möglichkeit,<br />

das zu tun, was ich schon immer für den<br />

Konzern machen wollte: Einen neuen Markt zu<br />

erschließen <strong>und</strong> ein Unternehmen aufzubauen.“<br />

Günther Schneider<br />

23


Der E.<strong>ON</strong> Business Connector<br />

Welt im Wandel 24<br />

Egal ob Standard-Hausanschluss oder Bau eines Umspannwerkes: Netzbauprojekte<br />

sind komplex <strong>und</strong> aufwändig. E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser wickelt nun als erste<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Tochter Bau, Instandhaltung <strong>und</strong> Betrieb der Versorgungsnetze<br />

komplett über ein SAP-System ab <strong>–</strong> von der K<strong>und</strong>enanfrage über die Bauausführung<br />

bis hin zur Fakturierung. Der E.<strong>ON</strong> Business Connector macht’s möglich.<br />

Ein Blick auf das Prozessdiagramm verrät bereits, wie viel das System kann: Über 30 verschiedene Prozessbausteine<br />

inklusive deren Schnittstellen <strong>und</strong> Vernetzungen untereinander sind auf dem riesigen Papier-<br />

Plakat dokumentiert. „Der Standard-Hausanschluss ist der komplexeste Netzbauprozess“, erläutert Andreas<br />

Schlichting. „Aber selbst den können wir inzwischen mit dem E.<strong>ON</strong> Business Connector abbilden.“ Schlichting<br />

ist Leiter für technisches Controlling bei E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ulrich Reker<br />

hat er für die EWA die Entwicklung dieses SAP-Systems auf Konzernebene begleitet.<br />

OneIT-Gedanken umgesetzt<br />

„Der Startschuss für die digitale Standardisierung der Bauprozesse fiel Ende 2003 auf der E.<strong>ON</strong>@future-Plattform“,<br />

erinnert sich Ulrich Reker, der bei E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser Fachbereichsleiter für technische Prozesse ist<br />

<strong>und</strong> das Projekt „Netzbauprozesse“ als Leiter des Teilprojekts Technik intensiv begleitet hat. „Damals haben<br />

wir gemeinsam mit Kollegen der anderen Business Units <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> IS einen ersten SAP-Prototypen entwickelt.<br />

Das war spannende Pionierarbeit, ganz im Sinne des OneIT-Gedankens, <strong>und</strong> hat sehr viel Spaß gemacht!“<br />

Basierend auf den erfolgsversprechenden E.<strong>ON</strong>@future-Ergebnissen initiierte E.<strong>ON</strong> Westfalen-Weser<br />

im Frühjahr 2006 ein Projekt für den Roll-out in der eigenen Gesellschaft.<br />

„Die Produktivsetzung erfolgte nach nur sieben Monaten“, berichtet Andreas Schlichting.<br />

„Damit waren wir die erste Gesellschaft, die alle Netzbau-Prozesse in einem einzigen<br />

System abbilden konnte“, fügt der 40-jährige Elektroingenieur stolz hinzu.<br />

Kontinuierliche Verbesserungen<br />

Für die Mitarbeiter, im kaufmännischen wie auch im technischen Bereich, bedeutete das<br />

neue System zunächst eine Umstellung. „SAP war für uns anfangs schon gewöhnungsbedürftig“,<br />

gesteht Engelbert Brockmeyer, Bauleiter bei E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser. „Aber<br />

nach intensiven Schulungen <strong>und</strong> den ersten Praxisanwendungen haben wir uns schnell<br />

daran gewöhnt.“ Und nicht nur das: Brockmeyer <strong>und</strong> seine Kollegen standen während<br />

<strong>und</strong> nach der Einführung des neuen Systems in ständigem Dialog mit der Projektleitung<br />

<strong>und</strong> haben Vorschläge zur Verbesserung der Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit eingebracht. „Für<br />

diese Rückmeldungen waren wir sehr dankbar“, sagt Andreas Schlichting. „So konnten<br />

wir schon Ende 2007 eine verbesserte Version ausliefern. Unser E.<strong>ON</strong> IS-Kollege Thomas<br />

Reber, der mit seinem Team die entscheidende Programmierarbeit für das Update geleistet<br />

hat, gab dieser zweiten Evolutionsstufe dann auch gleich ihren Namen <strong>–</strong> der<br />

E.<strong>ON</strong> Business Connector war geboren.“<br />

Das System macht seinem Namen alle Ehre: Es erfasst K<strong>und</strong>endaten, kalkuliert Angebote,<br />

löst Bestellungen aus, koordiniert den Kontakt <strong>und</strong> die Kommunikation mit externen<br />

Dienstleistern <strong>und</strong> stößt letztlich auch die Fakturierung an <strong>–</strong> alles digital, alles aus<br />

der Benutzeroberfläche heraus. Hinzu kommt, dass alle Belege, die im Verlauf einer Bearbeitung<br />

anfallen, so z. B. Anschreiben an Behörden, Pläne <strong>und</strong> Einmaßrisse, für jeden<br />

Bearbeiter jederzeit sichtbar sind <strong>und</strong> somit eine lückenlose Dokumentation gewährleistet<br />

wird. Die Vorteile liegen für Andreas Schlichting <strong>und</strong> Ulrich Reker auf der Hand:<br />

„Wir haben die Prozesse harmonisiert, die Datenqualität verbessert <strong>und</strong> die IT-Kosten<br />

erheblich gesenkt.“<br />

Extranet-Kommunikation mit Dienstleistern<br />

Auch Bauleiter Engelbert Brockmeyer, der den E.<strong>ON</strong> Business Connector in den Phasen<br />

Bauausführung bis Rechnungsstellung nutzt, lobt die Vorzüge des neuen Systems:<br />

„Über eine Extranet-Anwendung, zu der über 40 Fremddienstleister Zugriff haben, kann<br />

ich die Baufirmen beauftragen <strong>und</strong> mit ihnen online Dokumente <strong>und</strong> Ausmaße austauschen.<br />

Wenn ich zum Beispiel auf einer Baustelle Aufmaße erfasse, kann ich die Daten<br />

später im Büro über eine digitale Schnittstelle direkt ins System einspeisen. Das Bauunternehmen<br />

gibt die Daten über das Extranet frei, die Rechnung wird erstellt <strong>und</strong> der<br />

Dienstleister erhält automatisch sein Geld <strong>–</strong> alles online, alles ohne Papier.“ Doch wollen<br />

es Schlichting <strong>und</strong> Reker nicht bei den bisherigen Errungenschaften belassen: „Wir<br />

arbeiten weiter kontinuierlich an einer Systemoptimierung <strong>und</strong> teilen unsere Erfahrungen<br />

mit den anderen Regionalversorgungsunternehmen. Nur so können wir noch<br />

besser <strong>und</strong> effizienter werden!“<br />

„Das Projekt war spannende Pionierarbeit, ganz im Sinne<br />

des OneIT-Gedankens, <strong>und</strong> hat sehr viel Spaß gemacht!“<br />

Ulrich Reker, Andreas Schlichting<br />

Obwohl Andreas Schlichting (links) <strong>und</strong> Ulrich Reker<br />

(rechts) nach eigener Aussage „leidenschaftliche Techniker“<br />

sind, werden von beiden heute auch kaufmännische<br />

Fertigkeiten gefordert. Elektroingenieur<br />

Schlichting kam 1998 zu E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser <strong>und</strong><br />

ist heute Leiter für technisches Controlling; der gelernte<br />

Energieanlagenelektroniker <strong>und</strong> Elektromeister<br />

Ulrich Reker ist Fachbereichsleiter für technische<br />

Prozesse <strong>und</strong> schon seit 1979 im Unternehmen tätig.<br />

25


Das<br />

Kraftwerk 50plus<br />

„Klimakiller“, „Luftverschmutzer“, „Steinzeittechnologie“:<br />

Kohlekraftwerke werden in der Öffentlichkeit immer<br />

wieder kritisiert. Mit dem Bau des modernsten <strong>und</strong><br />

effizientesten Steinkohlekraftwerks der Welt setzt<br />

E.<strong>ON</strong> Kraftwerke jetzt neue Maßstäbe. Wir haben<br />

mit Andreas Willrodt, Gesamtprojektleiter für das<br />

Neubauprojekt Kraftwerk 50plus, gesprochen.<br />

Herr Willrodt, Ihr Thema ist die Weiterentwicklung der <strong>Strom</strong>erzeugung<br />

aus Steinkohle. Ist diese Technologie noch zukunftsfähig?<br />

Andreas Willrodt: Ja, absolut! Kohlekraftwerke sind für einen ausgewogenen<br />

Energiemix unverzichtbar. Eine zukunftsfähige <strong>Strom</strong>erzeugung<br />

muss neben dem Klimaschutz auch die Aspekte Versorgungssicherheit<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit berücksichtigen. Insbesondere<br />

letztere ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland wichtig.<br />

Der <strong>Strom</strong>, den wir aus erneuerbaren Energien <strong>gewinnen</strong> können,<br />

reicht noch nicht aus, um den gesamten Bedarf zu decken. Unsere<br />

Aufgabe ist es daher, innovative Lösungen zu finden, damit Kohlekraftwerke<br />

noch effizienter <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>licher arbeiten.<br />

Welt im Wandel 26<br />

<strong>–</strong> mehr als nur heißer Dampf<br />

In Deutschland gibt es aber immer wieder die Diskussion, auf <strong>Strom</strong><br />

aus Kohle zu verzichten…<br />

Andreas Willrodt: Wir beteiligen uns an diesen wichtigen Diskussionen,<br />

denn wir wünschen uns einen Energiekonsens, der auf<br />

Fakten aufbaut <strong>und</strong> nicht ideologisch geprägt ist. Die weltweiten<br />

Steinkohlevorräte sind enorm <strong>und</strong> reichen mindestens noch 200<br />

Jahre. Die Menschheit wird diese Ressource nicht ungenutzt in der<br />

Erde lassen können. Steinkohle wird global auch weiterhin bei der<br />

<strong>Strom</strong>erzeugung eine große Rolle spielen. Also kommt es darauf<br />

an, diesen Brennstoff so sparsam wie möglich einzusetzen. Hierzu<br />

soll unser Projekt einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

Andreas Willrodt studierte Maschinenbau an der Universität in Hannover.<br />

1990 stieg der Diplom-Ingenieur als Trainee bei einem Vorgängerunternehmen<br />

der E.<strong>ON</strong> Energie ein. Nach einem sechsjährigen Zwischenstopp<br />

beim Großkraftwerk Mannheim kehrte Willrodt 2003 zum E.<strong>ON</strong> Energie-<br />

Konzern zurück. Vor der Übernahme der Gesamtleitung des Projekts Kraftwerk<br />

50plus im letzten Jahr war der 44-Jährige im Bereich Instandhaltung<br />

für die E.<strong>ON</strong> Kraftwerke tätig. Der gebürtige Kieler lebt mit seiner Frau <strong>und</strong><br />

zwei Kindern in Varel, nahe Wilhelmshaven.<br />

Sie sind Gesamtprojektleiter für das Kraftwerk 50plus in Wilhelmshaven.<br />

Was verbirgt sich hinter dem Projekt?<br />

Andreas Willrodt: Es handelt sich bei dem Projekt um ein Steinkohlekraftwerk<br />

der übernächsten Generation. Die Anlage wird effizienter<br />

arbeiten als alle bestehenden Kohlekraftwerke weltweit. Wir planen<br />

dieses Demonstrationskraftwerk mit einer Leistung von r<strong>und</strong> 550<br />

Megawatt in Wilhelmshaven im Rahmen der konzernweiten Technologie-Offensive<br />

innovate.on. Der Name 50plus bezieht sich dabei<br />

auf den Nettowirkungsgrad, der bei über 50 Prozent liegen wird.<br />

Was heißt das genau?<br />

Andreas Willrodt: Der Nettowirkungsgrad beschreibt den Anteil<br />

an gewonnenem <strong>Strom</strong> in Relation zum eingesetzten Brennstoff.<br />

Der durchschnittliche Wirkungsgrad von Steinkohlekraftwerken<br />

in Deutschland beträgt 38 Prozent, in Europa nur 36 Prozent. Die<br />

Kraftwerke der nächsten Generation, wie sie beispielsweise in<br />

Datteln oder Maasvlakte entstehen, erreichen einen Nettowirkungsgrad<br />

von über 45 Prozent. Das ist ein hervorragender Wert. Aber<br />

wir wollen die technologischen Möglichkeiten noch weiter ausreizen.<br />

Welche Vorteile bringt die Anlage für die Umwelt?<br />

Andreas Willrodt: Ganz einfach: Mit einem Nettowirkungsgrad von<br />

über 50 Prozent erzeugen wir mit weniger Brennstoff mehr <strong>Strom</strong>.<br />

Und die CO 2-Emissionen werden sich im Vergleich zu europäischen<br />

Steinkohlekraftwerken um mehr als ein Drittel reduzieren.<br />

Wie funktioniert die neue Technologie des Kraftwerks 50plus?<br />

Andreas Willrodt: Prinzipiell arbeitet auch das Kraftwerk 50plus<br />

wie andere Dampfkraftwerke. Vereinfacht heißt das: Wasser wird<br />

in einem Dampfkessel, der aus einem Rohrsystem besteht, erhitzt.<br />

Dabei entsteht aus dem Wasser Dampf. Dieser Dampf treibt eine<br />

Turbine an, die mit einem Generator gekoppelt ist. Der Generator<br />

erzeugt <strong>Strom</strong>. Der Wirkungsgrad hängt von der maximalen Temperatur<br />

ab, mit der der Dampf den Dampferzeuger in Richtung<br />

Turbine verlässt. Wir arbeiten an einem Weg, wie man diese obere<br />

Prozesstemperatur von den bisher üblichen 600 Grad auf 700<br />

Grad erhöhen kann. Damit steigt dann auch der Wirkungsgrad. >><br />

27


Wie wird die höhere Prozesstemperatur erreicht?<br />

Andreas Willrodt: Wir verwenden neue Werkstoffe. Üblicherweise<br />

werden in Kohlekraftwerken Werkstoffe eingesetzt, die im Wesentlichen<br />

aus Eisen bestehen, wie z. B. sogenannte Austenite. Diese<br />

Werkstoffe halten jedoch den hohen Temperaturen, die im Kraftwerk<br />

50plus auftreten, nicht stand. Bei Temperaturen über 600 Grad<br />

wird Austenit so weich wie Butter in der Sonne. Deshalb verwenden<br />

wir im Kraftwerk 50plus einen Werkstoff auf Nickelbasis, der hitzebeständiger<br />

ist.<br />

Wie sind Sie auf diesen neuen Werkstoff aufmerksam geworden?<br />

Andreas Willrodt: Schon seit Ende der 90er Jahre erforschen wir<br />

mit anderen <strong>Strom</strong>erzeugern <strong>und</strong> Herstellern Werkstoffe mit höherer<br />

Hitzebeständigkeit. In diesem Zusammenhang betreiben wir<br />

Welt im Wandel 28<br />

seit 2005 im Kraftwerk Scholven die Testanlage COMTES700. Hohe<br />

Hitzebeständigkeit besteht bei sogenannte Nickelbasis-Werkstoffen,<br />

die z. B. bereits in Flugzeugturbinen eingesetzt werden. Die Verwendung<br />

in Kohlekraftwerken ist allerdings Neuland. E.<strong>ON</strong> möchte<br />

die praktische Umsetzung realisieren.<br />

Ganz ohne Erfahrungswerte? Ist das nicht riskant?<br />

Andreas Willrodt: Jede neue Technologie ist eine große Herausforderung.<br />

Für die noch offenen Fragen werden wir die richtigen<br />

Antworten finden. Derzeit liegen noch keine abschließenden<br />

Erkenntnisse über das Langzeitverhalten von Nickelbasis-Werkstoffen<br />

vor. Auch die Fertigungs- <strong>und</strong> Prüfverfahren sind im Detail<br />

noch abzustimmen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die<br />

700-Grad-Technologie bereits heute anwendungsreif ist.<br />

Klingt vielversprechend. Ist denn schon der Gr<strong>und</strong>stein für das<br />

Kraftwerk 50plus gelegt?<br />

Andreas Willrodt: Nein, ganz so weit sind wir noch nicht. Das Projektteam<br />

arbeitet seit über einem Jahr mit Hochdruck an der<br />

Planung. Der Baubeginn ist für 2010 angesetzt, die Inbetriebnahme<br />

für 2014. Es fehlt uns momentan aber noch die verbindliche Investitionsentscheidung.<br />

Trotzdem haben wir schon einen wichtigen<br />

Meilenstein erreicht: Die Stadt Wilhelmshaven hat dem zugehörigen<br />

Planungsverfahren zugestimmt. Damit besteht Planungssicherheit<br />

für den Standort <strong>und</strong> der Weg für das kommende Genehmigungsverfahren<br />

der Anlage ist frei.


Gutes Klima<br />

Welt im Wandel 30<br />

für die Zukunft<br />

E.<strong>ON</strong> Energie engagiert sich<br />

gemeinsam mit anderen<br />

Energieversorgern, der E.<strong>ON</strong><br />

Ruhrgas sowie Partnern aus<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung,<br />

um einerseits geeignete CO2-<br />

Abtrennverfahren zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> andererseits die<br />

sichere <strong>und</strong> langfristige CO2-<br />

Speicherung in tiefen, porösen<br />

Gesteinsschichten vorzubereiten.<br />

Die Abteilung „<strong>Neue</strong><br />

Technologien <strong>und</strong> Technische<br />

Gr<strong>und</strong>satzfragen“ in München<br />

ist in dieses Projekt eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Dort ist der Physiker<br />

Dr. Samuel Kutter für die<br />

Koordination der Speicherentwicklung<br />

seitens E.<strong>ON</strong> Energie<br />

verantwortlich.<br />

Herr Kutter, CO2-Speicherung hat mit Gesteinen <strong>und</strong> Geologie zu<br />

tun. Inwiefern ist das Thema CO2-Speicherung für ein Energieversorgungsunternehmen<br />

wie E.<strong>ON</strong> Energie überhaupt relevant?<br />

Samuel Kutter: Das Bewusstsein für den Klimawandel nimmt zu:<br />

Es gilt mittlerweile als Tatsache, dass sich das Weltklima im vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert erwärmt hat <strong>und</strong> dafür größtenteils die CO2-<br />

Emisisonen der Menschen verantwortlich sind. Allein in Deutschland<br />

werden jährlich etwa 360 Millionen Tonnen Kohlendioxid<br />

durch <strong>Strom</strong>erzeugung emittiert. Diese Menge lässt sich nicht einfach<br />

so durch emissionsarme Energieerzeugung ersetzen, wenn<br />

wir gleichzeitig die Kosten niedrig <strong>und</strong> die Versorgungssicherheit<br />

hoch halten wollen. Eine Möglichkeit besteht darin, Kohlekraftwerke<br />

mit „Carbon Capture and Storage“ (CCS) zu bauen. Das heißt, man<br />

entwickelt neue innovative Verfahren, um das Kohlendioxid aus<br />

dem Rauchgas abzutrennen, <strong>und</strong> speichert es in tiefen porösen<br />

Gesteinsschichten. Darüber befinden sich abdichtende Schichten,<br />

die h<strong>und</strong>erte von Metern dick sind. Insofern ermöglicht also erst<br />

die CO2-Speicherung die CO2-arme <strong>Strom</strong>erzeugung aus Kohle.<br />

Worin liegen die größten Herausforderungen der CO2-Abtrennug<br />

<strong>und</strong> -Speicherung?<br />

Samuel Kutter: Momentan ist die Technik zwar gr<strong>und</strong>sätzlich vorhanden,<br />

aber noch nicht bereit für den großindustriellen Einsatz<br />

in unseren Kraftwerken. Kollegen von mir kümmern sich darum,<br />

dass wir dort Fortschritte machen: Wir wollen die Technologie<br />

möglichst schnell von den Herstellern entwickelt haben, damit<br />

wir sie einsetzen können. Doch dazu wird es auch die richtigen<br />

Rahmenbedingungen brauchen. Zum Beispiel muss das Recht, das<br />

die neuen Anlagen <strong>und</strong> die CO2-Speicherung genehmigen wird,<br />

überhaupt erst geschaffen werden. <strong>–</strong> Und, wie sagt man? <strong>–</strong> Der Preis<br />

muss stimmen, das heißt, es muss sich lohnen, diese aufwendige<br />

Technologie einzusetzen.<br />

Gibt es weitere Herausforderungen?<br />

Samuel Kutter: Ja, ganz klar: Vor lauter Technik, Politik <strong>und</strong> Recht<br />

dürfen wir nicht vergessen, dass wir solche Anlagen langfristig nur<br />

dann bauen können, wenn sie auch von der Bevölkerung getragen<br />

werden. Zurzeit <strong>–</strong> das ist kein Geheimnis <strong>–</strong> genießen Kohlekraftwerke<br />

wenig Akzeptanz: Neubauten werden verschoben, einige werden<br />

dann überhaupt nicht gebaut. Damit gefährden wir nicht nur die<br />

Versorgungssicherheit, sondern tragen auch dazu bei, dass in<br />

Zukunft <strong>Strom</strong>preise noch weiter steigen werden. Und das in einer<br />

Zeit, wo die Preise ohnehin schon sehr hoch sind!<br />

Doch zurück zur Akzeptanz: Wie wollen Sie diese schaffen?<br />

Samuel Kutter: Sicherlich braucht es einen langfristigen politischen<br />

Konsens auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Länderebene. Doch ich persönlich halte<br />

auch eine regionale Akzeptanz für sehr wichtig: Ein Kraftwerk<br />

kann gr<strong>und</strong>sätzlich auch anderswo gebaut werden; bei der Entwicklung<br />

eines CO2-Speichers ist man jedoch auf eine bestimmte,<br />

lokale geologische Struktur angewiesen. Davon gibt es nur eine<br />

begrenzte Anzahl in Deutschland. Wir müssen also frühzeitig auf<br />

die betroffenen Regionen, Länder <strong>und</strong> Kreise zugehen <strong>und</strong> unsere<br />

Vorhaben erklären, Vorurteile ausräumen, den Dialog suchen <strong>und</strong><br />

für objektive <strong>Info</strong>rmation sorgen. Dieser Prozess der Kommunikation<br />

sollte auf allen Ebenen ablaufen, auch auf Messen, wie<br />

beispielsweise auf der Hannover Industriemesse, wo wir CCS auf<br />

unserem innovate.on-Stand zusammen mit unseren anderen<br />

Zukunftsthemen präsentiert haben.<br />

Für die Akzeptanz wird doch entscheidend sein, wie sicher die<br />

CO2-Speicher sein werden…<br />

Samuel Kutter: Ja. Die Natur hat uns schon bewiesen, dass Flüssigkeiten<br />

<strong>und</strong> <strong>Gas</strong>e sicher <strong>und</strong> langfristig in Gesteinen gespeichert<br />

werden können: Sonst würden wir heute kein Erdöl <strong>und</strong> kein Erdgas<br />

finden. Nirgends. Man muss sich einen CO2-Speicher wie >><br />

31


einen Schwamm vorstellen: Unter Druck wird das CO2 flüssig <strong>und</strong><br />

kann so in poröse Gesteine gepresst werden, zum Beispiel in Sandstein.<br />

Wir müssen nur sicherstellen, dass wir das genau so gut hinbekommen<br />

wie die Natur. Dazu werden tiefe Speicher ausgesucht,<br />

diese liegen unter mächtigen Deckschichten, die das CO2 darunter<br />

sicher in der Tiefe zurückhalten.<br />

Was unternimmt E.<strong>ON</strong> konkret, um dies zu erreichen?<br />

Samuel Kutter: Wir sind an mehreren Forschungsprojekten beteiligt,<br />

beispielsweise bei CO2SINK. Das Projekt wird vom GeoForschungs-<br />

Zentrum (GFZ) in Potsdam geleitet <strong>und</strong> wissenschaftlich begleitet.<br />

Man speichert dort Mengen von bis zu 60.000 Tonnen CO2 im<br />

Untergr<strong>und</strong>. Dann wird das Verhalten des CO2 beobachtet, zum<br />

Beispiel die unterirdische Ausbreitung im Zeitverlauf. Mit diesen<br />

Erfahrungen kann man dann für größere Speicher Berechnungen<br />

<strong>und</strong> Modellierungen durchführen.<br />

Welches sind Ihre Aufgaben im Zusammenhang mit der CO2-<br />

Speicherung?<br />

Samuel Kutter: Die Einführung von CCS ist ein sehr großes Vorhaben,<br />

an dem viele Leute im Konzern beteiligt sind. Meine Kollegen <strong>und</strong><br />

ich arbeiten alle an der Entwicklung der CCS-Technologie, indem<br />

wir die Technologiestrategie für den E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern definieren<br />

<strong>und</strong> die nötigen Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaufgaben zusammen<br />

mit Industriepartnern, Herstellern <strong>und</strong> anderen Energieunternehmen<br />

anstoßen. Ich persönlich bin seitens E.<strong>ON</strong> Energie<br />

dafür verantwortlich, die Teilaspekte für die CO2-Speicherung zu<br />

koordinieren <strong>und</strong> eine Strategie für unseren Konzern mitzuentwickeln.<br />

Dabei arbeite ich eng mit E.<strong>ON</strong> Ruhrgas zusammen, genauer<br />

gesagt mit deren Tochtergesellschaft E.<strong>ON</strong> <strong>Gas</strong> Storage (EGS).<br />

Wofür ist diese Gesellschaft genau zuständig?<br />

Samuel Kutter: Sie ist verantwortlich für die Planung, Erstellung<br />

<strong>und</strong> den Betrieb von <strong>Gas</strong>speichern. Für die CO2-Speicherung benö-<br />

Welt im Wandel 32<br />

tigt man ähnliche Kompetenzen <strong>–</strong> daher liegt die Verantwortung<br />

für dieses Thema ebenfalls bei der EGS. Außerdem pflegen wir<br />

Kontakte zu E.<strong>ON</strong> Kraftwerke: Denn wenn es die Technologie zur<br />

Speicherung von CO2 ab 2020 geben wird, soll sie bei EKW umgesetzt<br />

werden. Außerdem sind wir in Kontakt mit E.<strong>ON</strong> Engineering,<br />

die die Abtrennanlagen konzipieren <strong>und</strong> die Pipeline-Systeme<br />

konstruieren wird, über die das CO2 zu den Speicherplätzen transportiert<br />

werden soll. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

macht mir großen Spaß!<br />

All die Punkte, die Sie genannt haben, machen deutlich, dass noch<br />

nicht feststeht, ob <strong>und</strong> wann CO2-Speicherung wirklich betrieben<br />

werden kann…<br />

Samuel Kutter: Das ist richtig. Wir gehen jedoch fest davon aus,<br />

dass die CO2-Speicherung kommen wird <strong>und</strong> werden uns optimal<br />

dafür rüsten. Denn wenn es uns gelingt, Kohlendioxid sicher <strong>und</strong><br />

langfristig zu speichern, werden wir die Atmosphäre von r<strong>und</strong> 90<br />

Prozent des CO2 von Kohlekraftwerken entlasten <strong>und</strong> damit die<br />

klimafre<strong>und</strong>liche <strong>Strom</strong>erzeugung weiter voranbringen.


Welt im Wandel 34<br />

Energie für<br />

morgen<br />

Weltweit steigt der Bedarf an Energie. Doch umstritten ist, welche Energie<br />

genutzt <strong>und</strong> wie sie gewonnen werden soll. <strong>Neue</strong>, revolutionäre Technologien<br />

ermöglichen es, große Teile des Energiebedarfs mit der natürlichen Kraft <strong>und</strong><br />

dem Energiepotenzial des Meeres zu decken. Wir waren zu <strong>Gas</strong>t bei Amaan<br />

Lafayette in Coventry (Großbritannien). Er ist verantwortlich für die Entwicklung<br />

von Gezeiten- <strong>und</strong> Wellenkraftwerken.<br />

Die ungeheure Kraft der Ozeane <strong>und</strong> ihrer Strömungen zu nutzen, um daraus umweltfre<strong>und</strong>liche Energie zu <strong>gewinnen</strong> <strong>–</strong> das ist die Idee von<br />

Gezeiten- <strong>und</strong> Wellenkraftwerken. Eine Idee, die den Ingenieur Amaan Lafayette von Anfang an fasziniert hat: „Als E.<strong>ON</strong> 2001 damit begonnen<br />

hat, die Möglichkeiten, die uns die Gezeiten zur <strong>Strom</strong>erzeugung bieten, zu erforschen, war mir klar: Hier tun sich neue Möglichkeiten für<br />

die Energieversorgung auf.“ Denn die Kräfte, die Ebbe <strong>und</strong> Flut erzeugen, sind eine natürliche Energiequelle, die nie versiegt <strong>und</strong> gewaltiges<br />

Potenzial birgt. Marktforschungen haben ergeben, dass allein in Großbritannien 15 bis 20 Prozent des heutigen Energieverbrauchs über die<br />

<strong>Strom</strong>erzeugung aus dem Meer gedeckt werden kann <strong>–</strong> mit dem Vorteil, dass bei der Energieproduktion keinerlei CO2-Emissionen anfallen. >><br />

35


Welt im Wandel 36<br />

Zwei Technologien im Test<br />

Vor der Westküste Großbritanniens plant E.<strong>ON</strong> <strong>–</strong> zunächst zu Demonstrations-<br />

<strong>und</strong> Forschungszwecken <strong>–</strong> eines der weltweit größten<br />

Gezeitenkraftwerke mit einer Leistung von vier bis acht Megawatt<br />

<strong>–</strong> das entspricht einer Energieleistung, die bis zu 5.000 Haushalte<br />

dauerhaft mit <strong>Strom</strong> versorgen kann. Im Jahr 2011 soll die Anlage<br />

ans Netz gehen. Diese Anlage, die durch Gezeiten verursachte Meeresströmung<br />

nutzen soll, sieht aus wie eine Art „Unterwasser-Windkraftanlage“.<br />

Die Turbine ist mit einem im Durchmesser 11,5-Meter<br />

breiten Rotor verb<strong>und</strong>en, der sich in einer Stahlröhre befindet. Die<br />

riesigen, sich schnell bewegenden Wassermengen von Ebbe <strong>und</strong><br />

Flut treiben den Rotor an. Mit einem konventionellen Generator<br />

wird die Bewegung dann in Energie umgewandelt.<br />

Zudem ist E.<strong>ON</strong> an einem Wellenenergie-Projekt beteiligt, das den<br />

so genannten „Pelamis Wave Energy Converter“ nutzt, dessen Name<br />

sich, seinem Aussehen entsprechend, von der Pelamis Seeschlange<br />

ableitet. Im „West Wave“-Projekt sollen die Pelamis vor der Südwestküste<br />

Großbritanniens ausgelegt werden. Dort werden sie dann<br />

auf der Wasseroberfläche quer zum Wellenkamm liegen <strong>und</strong> sich<br />

schlangenförmig mit dem Wellengang im Ozean bewegen.<br />

Hydraulische Motoren setzen die Bewegungsenergie in elektrische<br />

um. Die Pelamis sind etwa 120 bis 150 Meter lang, haben einen Durchmesser<br />

von 3,5 Metern <strong>und</strong> wiegen etwa 750 Tonnen. Nach dem<br />

Ende der Projektphase sollen die Pelamis eine Energiemenge produzieren,<br />

die ab 2010 bis zu 3.000 Haushalte mit <strong>Strom</strong> versorgen kann.<br />

Viele Hürden müssen genommen werden<br />

Die größte Herausforderung beim Bau von Gezeiten- <strong>und</strong> Wellenkraftwerken<br />

ist ihre Widerstandsfähigkeit. Die Anlagen müssen<br />

einerseits der immensen Kraft starker Stürme widerstehen, andererseits<br />

auch bei geringem Wellengang ausreichend Energie bereitstellen.<br />

Genau darin liegen für Amaan Lafayette die Herausforderungen:<br />

„Wir müssen Technologien auswählen, die effizient, kostengünstig<br />

<strong>und</strong> leicht zu handhaben sind <strong>–</strong> das ist ziemlich arbeitsintensiv.“ Zusammen<br />

mit Kirsty McGuinness <strong>und</strong> Craig Harwood bildet er ein<br />

schlagkräftiges Team. McGuinness, die zuvor als Umweltberaterin<br />

tätig war, ist dabei für die Projektierung <strong>und</strong> Entwicklung des<br />

Gezeitenkraftwerks zuständig, während sich Geschäftsentwickler<br />

Harwood um die betriebswirtschaftlichen Aspekte sowie die Umsetzung<br />

des Wellenenergie-Projekts kümmert. Alle drei sind sich einig:<br />

„Energie aus dem Meer wird Teil der Zukunft der Energieversorgung<br />

sein. Wir haben keinen Zweifel daran, dass die E.<strong>ON</strong>-Länder, in denen<br />

die Voraussetzungen dafür vorhanden sind, damit loslegen werden,<br />

sobald feststeht, dass die Technologie stabil ist. Spätestens ab 2015<br />

wird es soweit sein. Das bietet auch uns langfristige <strong>Perspektiven</strong>.“


Unternehmen im Wandel<br />

Europabetriebsrat, S. 48<br />

Liefermanagement, S. 60<br />

Dialogkampagne, S. 62<br />

Servicequalität, S. 40<br />

K<strong>und</strong>enbetreuung, S. 42<br />

Marketing, S. 46<br />

Kommunalmanagement, S. 54<br />

Anlagenservice, S. 56


Service<br />

Einkaufen wie aus dem Katalog: Von Catering, Post <strong>und</strong> Gebäudereinigung über Empfang, Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Kantine bis hin zu technischer Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung <strong>–</strong> mit dem Projekt „Preferred Service<br />

Provider“ möchte E.<strong>ON</strong> Facility Management ihren K<strong>und</strong>en umfassenden Service aus einer Hand bieten.<br />

Mitte 2006 wurde das Projekt ins Leben gerufen, 2008 startet es in die flächendeckende Umsetzung.<br />

Unternehmen im Wandel 40<br />

aus einer Hand<br />

„Mit dem Preferred Service Provider leben wir bei EFM schon heute<br />

einen <strong>360°</strong>-Ansatz“, sagt Christina Widmann, die das Projekt gemeinsam<br />

mit ihrer Kollegin Eva-Maria Obrist leitet. „Wir haben uns das<br />

Ziel gesetzt, Facility Management-Produkte konzernübergreifend<br />

aus einer Hand anzubieten <strong>–</strong> im Bereich der technischen <strong>und</strong> kraftwerksnahen<br />

Dienstleistungen genauso wie bei den kaufmännischen<br />

<strong>und</strong> infrastrukturellen Services.“<br />

Im Projekt wurde ein einheitliches Steuerungs- <strong>und</strong> Vergütungsmodell<br />

entwickelt, welches in einem Basisvertrag mit allen teilnehmenden<br />

K<strong>und</strong>en verabschiedet wurde. Auf Basis dieser Gr<strong>und</strong>lagen wurden<br />

drei Leistungen (darunter Winterdienst <strong>und</strong> Grünflächenpflege) für<br />

die Gesellschaften E.<strong>ON</strong> Bayern, E.<strong>ON</strong> Energie, E.<strong>ON</strong> IS, E.<strong>ON</strong> Kernkraft<br />

<strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Kraftwerke standardisiert. Weitere Produkte wie Aufzugs-<br />

instandhaltung, Sicherheits- <strong>und</strong> Reinigungsservices sollen 2008 überführt<br />

werden. „Die Produktinhalte haben wir gemeinsam mit unseren<br />

K<strong>und</strong>en entwickelt, die uns beraten <strong>und</strong> über ihre Bedürfnisse informiert<br />

haben. Dieser <strong>Perspektiven</strong>wechsel ist spannend <strong>und</strong> hilft<br />

uns, möglichst attraktive <strong>und</strong> innovative Servicepakete zu schnüren“,<br />

erzählt Eva-Maria Obrist.<br />

Passgenaue individuelle Lösungen aus dem Katalog<br />

Die K<strong>und</strong>en dürfen sich freuen, denn der künftige Einkauf aus<br />

dem EFM-Dienstleistungskatalog bietet einen optimalen <strong>und</strong> auf<br />

die Bedürfnisse des K<strong>und</strong>en zugeschnittenen Service: „Die Gesellschaften<br />

können die gewünschten Produkte auswählen <strong>und</strong> in<br />

Qualität <strong>und</strong> Umfang bestimmen, für die Kraftwerksimmobilie<br />

genauso wie für das Bürogebäude“, bringen es die beiden Projektleiterinnen<br />

auf den Punkt. Die Geschäftsidee ist einfach <strong>und</strong> effizient:<br />

Die Produkte werden standardisiert <strong>und</strong> zu konzernweit einheitlichen<br />

Preisen angeboten. Das sichert Transparenz <strong>und</strong> spart<br />

Geld. Leidet da nicht die Qualität? „Auf keinen Fall“, versichert<br />

Christina Widmann. „Die EFM stellt sicher, dass die im Konzern geltenden<br />

Qualitätsstandards <strong>und</strong> Sicherheitsvorschriften eingehalten<br />

werden. Das hat oberste Priorität“.<br />

Christina Widmann <strong>und</strong> Eva-Maria Obrist leiten im Bereich „Start up“ das<br />

Projekt „Preferred Service Provider“. Die 29-jährige Wirtschaftsingenieurin<br />

Christina Widmann lebt mit ihrem Mann <strong>und</strong> ihrem neunjährigen Sohn in<br />

München <strong>und</strong> arbeitet seit fünf Jahren bei E.<strong>ON</strong> Facility Management. Eva-<br />

Maria Obrist hat an der Fachhochschule in Kufstein, Österreich, Facility<br />

Management studiert <strong>und</strong> ist seit dreieinhalb Jahren bei E.<strong>ON</strong> Facility<br />

Management. Die 26-jährige Österreicherin lebt in München <strong>und</strong> genießt<br />

ihre Freizeit in den Tiroler Bergen.<br />

„Den neuen Service haben wir gemeinsam<br />

mit unseren K<strong>und</strong>en entwickelt. Das war<br />

ein spannender <strong>Perspektiven</strong>wechsel.“<br />

Eva-Maria Obrist, Christina Widmann


Technik <strong>und</strong> Mitarbeitermotivation<br />

höchstem Niveau<br />

auf<br />

Das Virtuelle Multimedia Contact Center (VMCC) von E.<strong>ON</strong> Service Plus in<br />

Landshut lässt in Sachen Technik, K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Mitarbeiterorientierung keine<br />

Wünsche offen. Verantwortliche <strong>und</strong> Mitarbeiter sind mit ganzem Herzen bei<br />

der Sache. Wir haben uns in Landshut ein Bild von deren Arbeit gemacht.<br />

„Super gemacht!“ Das Erste, was beim Betreten des Contact Centers<br />

im niederbayerischen Landshut auffällt, ist das Lob an die Mitarbeiter,<br />

das in großen Lettern an einer Pinnwand mit den aktuellen<br />

Anruferstatistiken steht. R<strong>und</strong> 85 Mitarbeiter sitzen an mehreren<br />

Inseln mit jeweils vier Arbeitsplätzen. Sie beantworten in Rekordzeit<br />

die Fragen der anrufenden K<strong>und</strong>en, egal ob es um die Zählerstandermittlung,<br />

eine Tarifauskunft oder Fragen zur letzten Rechnung<br />

geht. „Unsere Mitarbeiter haben einen anstrengenden Job. K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />

<strong>und</strong> der Servicegedanke sind bei uns oberstes Ziel. Da<br />

gilt es, auch bei Beschwerden fre<strong>und</strong>lich zu bleiben. Bei zirka 35<br />

Anrufern pro Tag <strong>und</strong> Mitarbeiter keine leichte Aufgabe. Deshalb<br />

wird Mitarbeitermotivation bei uns groß geschrieben“, erklärt Richard<br />

Seemann, Leiter Standardk<strong>und</strong>en bei E.<strong>ON</strong> Service Plus.<br />

Die positive Arbeitsatmosphäre lässt fast vergessen, dass in den<br />

Contact Centern, wie die E.<strong>ON</strong> Service Plus ihre Call Center nennt,<br />

die neueste Technik zum Einsatz kommt. „Die neue Infrastruktur in<br />

unseren Contact Centern bildet die Gr<strong>und</strong>lage, um die gesamte<br />

K<strong>und</strong>eninteraktion erheblich zu flexibilisieren <strong>und</strong> zu verbessern.<br />

Dazu gehören die Einbindung weiterer Kommunikationskanäle wie<br />

E-Mail <strong>und</strong> Fax, die Möglichkeit, r<strong>und</strong> um die Uhr z. B. Zählerstände<br />

melden zu können sowie das hochmoderne Kommunikationsmanagement,<br />

mit dem auch alle unsere noch kommenden Anforderungen<br />

flexibel <strong>und</strong> sehr schnell zu realisieren sind.“<br />

Kein Telefon weit <strong>und</strong> breit<br />

Es sind keine Telefone zu sehen, da alle Mitarbeiter mit Headsets <strong>und</strong><br />

Voice over IP, also über das Internet, telefonieren. E.<strong>ON</strong> Service Plus<br />

hat als einziges Unternehmen in Deutschland eine online Schnittstelle<br />

zu SAP ISU installiert. Der Vorteil: Der K<strong>und</strong>e gibt beim Anruf<br />

Richard Seemann, Leiter Standardk<strong>und</strong>en bei E.<strong>ON</strong> Service Plus, einer Tochtergesellschaft<br />

von E.<strong>ON</strong> Bayern: Der 42-Jährige arbeitet seit 25 Jahren im Unternehmen<br />

<strong>und</strong> lebt mit seiner Frau <strong>und</strong> zwei Kindern in der Nähe von Landshut.<br />

„Ich muss immer auf dem Laufenden bleiben<br />

<strong>und</strong> wissen, welche neuen Telekommunikationslösungen<br />

der Markt zu bieten hat. Beim Aufbau<br />

des Contact Centers habe ich viel gelernt, nicht<br />

nur für weitere Projekte, sondern auch fürs Leben.“<br />

Richard Seemann<br />

seine K<strong>und</strong>ennummer ein. Das System ermittelt automatisch den<br />

K<strong>und</strong>enstammsatz mit allen relevanten Daten, die zeitgleich mit der<br />

Durchstellung des Anrufers am Bildschirm des Mitarbeiters erscheinen.<br />

Eine weitere Identifizierung entfällt. Bei jedem Anruf wird<br />

so eine halbe Minute eingespart. Außerdem wird jeder Anrufer zu<br />

dem Mitarbeiter durchgestellt, der am besten für ihn qualifiziert ist,<br />

egal an welchem Standort sich dieser befindet. Dafür werden die<br />

Qualifikationen jedes Mitarbeiters im System hinterlegt. Die einzelnen<br />

K<strong>und</strong>engruppen <strong>–</strong> z. B. Standard-, Geschäfts- oder Wärmek<strong>und</strong>en <strong>–</strong><br />

rufen im Contact Center über unterschiedliche Servicerufnummern >><br />

Unternehmen im Wandel 42 43


an. Über diese identifiziert sie das System automatisch <strong>und</strong> stellt sie<br />

zu dem Mitarbeiter durch, der für Anfragen dieser K<strong>und</strong>engruppe am<br />

besten qualifiziert ist.<br />

Mitarbeitermotivation für zufriedenere K<strong>und</strong>en<br />

Doch Technik alleine ist nicht alles. „Unsere Mitarbeiter machen den<br />

Unterschied. Die K<strong>und</strong>en wirklich zufrieden zu stellen, ist in erster<br />

Linie ihre Aufgabe. Auf diese bereiten wir sie entsprechend vor“, bekräftigt<br />

Seemann. E.<strong>ON</strong> Service Plus legt besonderen Wert auf die<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> Weiterbildung der Mitarbeiter. Beim Recruiting<br />

werden die Bewerber sorgfältig ausgewählt <strong>und</strong> bestens für ihre<br />

Tätigkeit geschult. „<strong>Neue</strong> Mitarbeiter sollen auf keinen Fall über-<br />

fordert werden. Die K<strong>und</strong>enanfragen sind vielfältig. Daher ist eine<br />

umfassende Einarbeitung in SAP, K<strong>und</strong>enservice <strong>und</strong> Themen des<br />

Energiemarkts ein absolutes Muss. Wir bauen die Mitarbeiter gezielt<br />

auf <strong>und</strong> fördern sie auch. Die niedrige Fluktuationsrate gibt uns<br />

Recht“, betont Seemann.<br />

Darüber hinaus sorgen schallschützende Trennwände <strong>und</strong> ergonomische<br />

Arbeitsplätze für ein angenehmes Arbeiten. Auch die Vereinbarkeit<br />

von Privat- <strong>und</strong> Berufsleben kommt nicht zu kurz: „Die Mitarbeiter<br />

erhalten ihre Einsatzpläne immer drei Wochen im Voraus.<br />

So können sie ihre Schichten planen <strong>und</strong> gegebenenfalls auch einmal<br />

mit ihren Kollegen tauschen“, so Seemann.<br />

Immer am Ball<br />

Auf acht Flachbildschirmen hat Seemann in seinem Büro die<br />

Abläufe in den Contact Centern jederzeit im Blick. Er sieht die aktuellen<br />

Anruferzahlen, die Warte- <strong>und</strong> Bearbeitungszeit <strong>und</strong> wie viele<br />

Mitarbeiter im Dienst sind. So kann er eingreifen, wenn an einem<br />

Standort Not am Mann sein sollte. Mit der neuen Technik können<br />

Mitarbeiter einfach aus anderen Contact Centern zugeschaltet werden.<br />

Ein virtueller Standortwechsel? Richard Seemann lächelt: „Ja,<br />

der Mitarbeiter wechselt per Knopfdruck zum Beispiel von Regensburg<br />

nach Würzburg. Für mich ist das nach wie vor so spannend,<br />

dass ich mich manchmal regelrecht zusammenreißen muss, um<br />

nicht die ganze Zeit auf die Bildschirme zu schauen.“<br />

Die Technik hat sich seit ihrer Einführung bewährt. Gr<strong>und</strong> genug für<br />

Richard Seemann einen Gang zurückzuschalten? „Nein, auf keinen<br />

Fall! Technik ist schnelllebig. Um auf dem Laufenden zu bleiben,<br />

nutze ich mein persönliches Netzwerk, das ich mir über die Zeit aufgebaut<br />

habe. Gerade sind wir von der Call Center World zurückgekehrt.<br />

Besuche auf dieser Fachmesse oder auf den Voice Days<br />

in Bonn sind natürlich auch Pflicht. Außerdem informiere ich mich<br />

über Fachzeitschriften, wie Teletalk oder Call Center Profi.“ Der Ein-<br />

satz hat sich für Seemann gelohnt: Anfang März hat er kommissarisch<br />

die Leitung des Bereiches „Standardk<strong>und</strong>en“ übernommen. Das<br />

sind 1,6 Millionen K<strong>und</strong>en. Eine neue Herausforderung für den gelernten<br />

Industriekaufmann.<br />

Was bringt die Zukunft?<br />

Die Vision von Richard Seemann ist, das VMCC bei weiteren E.<strong>ON</strong>-<br />

Unternehmen zu installieren. So könnten national mehrere tausend<br />

Mitarbeiter mit der neuen Technik arbeiten. Ein erster Schritt in<br />

diese Richtung ist bereits geschafft: E.<strong>ON</strong> Service Plus hat sich in<br />

einer Ausschreibung gegenüber externen Anbietern für die K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

von E WIE EINFACH durchgesetzt. Richard Seemann zeigt<br />

sich stolz: „Der Auftrag von E WIE EINFACH ist ein großer Erfolg für<br />

uns. Gegenüber Mitbewerbern zeichnet uns natürlich unsere<br />

moderne Technik aus. Aber ich bin mir sicher, dass auch unsere<br />

motivierten <strong>und</strong> hoch qualifizierten Mitarbeiter bei der Auswahl<br />

überzeugt haben. Schließlich freut sich E WIE EINFACH über immer<br />

mehr K<strong>und</strong>en. Da möchte man wissen, dass diese auch gut betreut<br />

werden.“ Dann heißt es sicherlich auch im Contact Center, der<br />

K<strong>und</strong>enbetreuer von E WIE EINFACH: „Super gemacht!“


Auf dem Weg<br />

in neue Gefilde<br />

Mit ihren Marketing-Aktivitäten gehen E.<strong>ON</strong> Moldova Furnizare <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Bulgaria neue Wege. E.<strong>ON</strong><br />

Moldova Furnizare will neue Firmenk<strong>und</strong>en <strong>gewinnen</strong> <strong>–</strong> außerhalb des Stammgebiets. E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />

hat mit einer aufwändigen Kampagne den neuen Namen bekannt gemacht. Milena Goranova, E.<strong>ON</strong><br />

Bulgaria, <strong>und</strong> Joana Negrut, E.<strong>ON</strong> Moldova Furnizare, haben diese Prozesse begleitet.<br />

Frau Goranova, Frau Negrut, mit Ihrer Arbeit im Marketing leisten<br />

Sie einen wesentlichen Beitrag zur Einführung von E.<strong>ON</strong> in Bulgarien<br />

<strong>und</strong> Rumänien. Was machen Sie genau?<br />

Milena Goranova: Der Name E.<strong>ON</strong> war in Bulgarien gänzlich unbekannt<br />

<strong>und</strong> unser Ruf sehr schlecht. Daher haben wir das Marketing<br />

für E.<strong>ON</strong> Bulgaria komplett neu aufgebaut <strong>–</strong> auch im Zuge unseres<br />

Rebrandings. Unser Ziel war es, unsere 1,1 Millionen K<strong>und</strong>en zu erreichen.<br />

Wir wollten ihnen verdeutlichen: In Bezug auf die Energieversorgung<br />

gibt es eine Menge zu tun. Als Teil eines internationalen<br />

Konzerns haben wir jedoch das Know-how <strong>und</strong> den Willen, die<br />

Dinge zu verändern. Der Slogan unserer Kampagne lautete daher:<br />

„Energy for Change“. Unter diesem Motto sind wir im Herbst vergangenen<br />

Jahres großflächig mit Plakaten, Postern, Print-Anzeigen<br />

<strong>und</strong> Radiospots rausgegangen. Mit Erfolg! Denn Studien belegen,<br />

dass heute 90 Prozent unserer K<strong>und</strong>en wissen, wofür E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />

steht.<br />

Ioana Negrut: Bei uns hat sich die Sache etwas anders gestaltet.<br />

Unsere Rebranding-Aktivitäten haben wir bereits abgeschlossen.<br />

Daher ist der Name E.<strong>ON</strong> in Rumänien schon recht bekannt. Da wir<br />

den Wettbewerb durch andere Anbieter spüren <strong>und</strong> diese Situation<br />

ausgleichen wollen, ist es unser Ziel, neue K<strong>und</strong>en außerhalb der<br />

E.<strong>ON</strong> Moldova Region zu <strong>gewinnen</strong>. Unser Motto lautet: „Go outbo<strong>und</strong><br />

by facing competition with competition.“<br />

Was konkret verbirgt sich dahinter?<br />

Ioana Negrut: Ein wichtiger Teil des Projekts ist es, den persönlichen<br />

Kontakt zu unseren K<strong>und</strong>en herzustellen. Momentan konzentrieren<br />

wir uns dabei auf mittelständische Unternehmen, da dieses Segment<br />

gute Profitmöglichkeiten bietet. Später werden wir auch<br />

Privatk<strong>und</strong>en einbeziehen. In erster Linie kommt es uns darauf an<br />

zu vermitteln, dass beim <strong>Strom</strong> nicht der Preis das entscheidende<br />

Kriterium ist. Wir bieten individuelle Produkte an, die sich an den<br />

Bedürfnissen der K<strong>und</strong>en orientierten. Ein K<strong>und</strong>e benötigt den<br />

<strong>Strom</strong> beispielsweise nur nachts, der andere tagsüber, wieder ein<br />

anderer verbraucht im Sommer mehr, der nächste im Winter. Alle<br />

<strong>Info</strong>rmationen, die wir von den K<strong>und</strong>en erhalten, analysieren wir<br />

in unserem Kompetenzzentrum Vertrieb <strong>und</strong> finden so die beste<br />

Lösung für den jeweiligen K<strong>und</strong>en. Damit können wir eine langfristige<br />

Beziehung aufbauen, die auf Vertrauen basiert. Sehr gut<br />

unterstützt wurden wir von E.<strong>ON</strong> Gaz Romania. Unser Schwesterunternehmen<br />

hat uns einen Teil der Infrastruktur zur Verfügung<br />

gestellt, die wir für unser Projekt benötigen.<br />

Konnten Sie mit Ihrer Arbeit einen Beitrag zur Verbesserung des<br />

Images von E.<strong>ON</strong> leisten?<br />

Milena Goranova: Die erste Aufgabe unseres Teams ist es, mit<br />

unseren K<strong>und</strong>en zu kommunizieren <strong>und</strong> ihnen zu verdeutlichen:<br />

Milena Goranova (links) ist 27 Jahre alt <strong>und</strong><br />

stammt aus Sofia. Nach ihrem internationalen<br />

Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

<strong>und</strong> des Marketings in Nürnberg hat sie<br />

ihre Diplomarbeit im Marketing von E.<strong>ON</strong><br />

Bulgaria geschrieben. Im April 2006 ist sie<br />

dort voll eingestiegen.<br />

Ioana Negrut (rechts) arbeitet seit August<br />

2005 bei E.<strong>ON</strong> Moldova. Angefangen hat die<br />

26-jährige Elektroingenieurin aus Bacau im<br />

Vorstandsbüro. Seit 1. Januar 2008 arbeitet<br />

sie im Kompetenzzentrum Vertrieb bei E.<strong>ON</strong><br />

Moldova Furnizare in Iasi. Hier hat sie auch<br />

studiert.<br />

„Unser Ziel ist es, in der Öffentlichkeit als professioneller,<br />

flexibler, schlagkräftiger <strong>und</strong> erfahrener<br />

Energieversorger wahrgenommen zu werden,<br />

der sich um seine K<strong>und</strong>en kümmert.“ Ioana Negrut<br />

„Wir sind hier um Euer Leben zu verbessern“. Natürlich geht das<br />

nur schrittweise. Doch das Image von E.<strong>ON</strong> verbessert sich mit<br />

jeder Aktion, die wir starten <strong>–</strong> auch wenn sie noch so klein ist.<br />

Haben Ihre Marketing-Aktivitäten auch Auswirkungen auf das<br />

Arbeitgeberimage von E.<strong>ON</strong>?<br />

Milena Goranova: In unserer Kampagne haben wir „echte“ Mitarbeiter<br />

dargestellt, die mit ihren Zitaten auf authentische Art <strong>und</strong><br />

Weise zeigen, wer wir sind. Dies trägt sicherlich dazu bei, dass<br />

viele Menschen in Bulgarien beginnen, E.<strong>ON</strong> als Arbeitgeber in<br />

Betracht zu ziehen. Das gibt uns die Chance, insbesondere junge<br />

<strong>und</strong> dynamische Leute an Board zu holen.<br />

Wie schätzen Sie persönlich Ihre Möglichkeiten im E.<strong>ON</strong> Energie-<br />

Konzern ein?<br />

Milena Goranova: Ich finde, E.<strong>ON</strong> Energie ist ein toller Konzern.<br />

Nach meiner Tätigkeit als Praktikantin <strong>und</strong> meiner Diplomarbeit<br />

konnte ich direkt im Marketing von E.<strong>ON</strong> Bulgaria einsteigen <strong>und</strong><br />

„Mit dem Thema Marketing haben wir bei<br />

E.<strong>ON</strong> Bulgaria bei Null angefangen. Es war<br />

sehr spannend, diesen Prozess zu begleiten.“<br />

Milena Goranova<br />

dort gleich sehr eigenverantwortlich arbeiten. Mein Engagement<br />

hat sich ausgezahlt: Seit 1. Mai arbeite ich in der Führungsgesellschaft<br />

von E.<strong>ON</strong> Energie in München. Dort habe ich im neu gegründeten<br />

internationalen Bereich eine Koordinatorenrolle für E.<strong>ON</strong><br />

Bulgaria übernommen. Diese neue Perspektive kam für mich sehr<br />

überraschend <strong>und</strong> sehr schnell. Ich bin jedoch flexibel <strong>und</strong> freue<br />

mich, dass ich die Möglichkeit habe, mich zu entwickeln <strong>und</strong> dennoch<br />

meine bisherigen Kontakte weiterzupflegen <strong>–</strong> <strong>und</strong> das in<br />

meinen beiden „Heimatländern“: Bulgarien <strong>und</strong> Deutschland.<br />

Ioana Negrut: Ich habe erst im Januar in meiner neuen Abteilung<br />

angefangen <strong>–</strong> für mich ergibt sich daraus also eine ganz neue<br />

Perspektive. Ich habe hier nach meiner Tätigkeit im Vorstandsbüro<br />

von E.<strong>ON</strong> Moldova komplett neue Aufgaben übernommen. Mir<br />

macht es großen Spaß, mit den professionellen <strong>und</strong> hoch motivierten<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen in unserem jungen Team zusammenzuarbeiten.<br />

Gemeinsam werden wir die herausfordernde Arbeit in<br />

einem sich wandelnden Energiemarkt gut bewältigen.<br />

Unternehmen im Wandel 46 47


Unterwegs mit<br />

Norbert Kupfer:<br />

Norbert Kupfer, der Geschäftsführer des<br />

Europabetriebsrats (EBR) der E.<strong>ON</strong> AG<br />

hat uns eingeladen, ihn auf einer seiner<br />

zahlreichen Reisen in die E.<strong>ON</strong> Welt zu<br />

begleiten. Mitte März sind wir mit ihm<br />

ins bulgarische Varna gefahren. Dort hat<br />

er zusammen mit der EBR-Vorsitzenden<br />

Gabriele Gratz die Betriebsräte von E.<strong>ON</strong><br />

Bulgaria getroffen, um deren aktuelle<br />

Anliegen zu diskutieren. Auf dieser Reise<br />

haben wir viel über ihn, seine Arbeit<br />

<strong>und</strong> den EBR gelernt.<br />

Bereits seit 27 Jahren arbeitet Norbert Kupfer im E.<strong>ON</strong><br />

Konzern bzw. seinen Vorgängerunternehmen. Angefangen<br />

hat er als Industriekaufmann im Vertrieb eines Regionalversorgungsunternehmens.<br />

Zuletzt arbeitete er im Strategischen<br />

Einkauf bei E.<strong>ON</strong> Netz. Im Betriebsrat von ENE ist<br />

er seit 1998 aktiv. Neben dem EBR ist er stellvertretender<br />

Spartenbetriebsratsvorsitzender sowie freigestellter Betriebsratsvorsitzender<br />

der Unternehmensleitung von E.<strong>ON</strong><br />

Netz in Bayreuth. Außerdem ist er in verschiedenen Ausschüssen<br />

der Gremien des E.<strong>ON</strong>- <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns<br />

vertreten. Mit seiner Frau, die ebenfalls bei E.<strong>ON</strong> Netz <strong>–</strong> im<br />

Rechnungswesen <strong>–</strong> arbeitet, <strong>und</strong> vier Kindern lebt er in<br />

Bamberg.<br />

„Jeder Tag ist ein<br />

gewonnener Tag.“<br />

18. März 2008<br />

12.50 Uhr, Flughafen Wien<br />

Da ist er ja. Freudestrahlend kommt uns Norbert Kupfer kurz vor<br />

dem Einstieg in den Flieger nach Varna entgegen. Heute fliegt er<br />

zum ersten Mal in seiner zweijährigen Tätigkeit als Geschäftsführer<br />

des Europabetriebsrats (EBR) der E.<strong>ON</strong> AG nach Bulgarien.<br />

Resultiert ist dieser Besuch aus einer der letzten Sitzungen. Hier<br />

wurde deutlich, dass es in Bulgarien Missverständnisse zwischen<br />

Arbeitnehmer- <strong>und</strong> Arbeitsgeberseite gibt. In den nächsten Tagen<br />

gilt es diese auszuräumen.<br />

14.00 Uhr, im Flugzeug nach Varna<br />

Im Flugzeug bereitet sich Kupfer auf die kommenden Tage in<br />

Varna vor <strong>und</strong> erzählt uns ein wenig über seine Arbeit für den<br />

EBR. „Eine wichtige Aufgabe des EBRs ist es, die Integration der<br />

ausländischen Gesellschaften in den Konzern voranzutreiben.<br />

Entsprechend viel bin ich unterwegs. Doch jede Sek<strong>und</strong>e, die ich in<br />

diesen Job investiere, lohnt sich. Ich lerne so viele unterschiedliche<br />

Menschen <strong>und</strong> Kulturen kennen. Und natürlich gewinne ich auch<br />

viele neue Einblicke in die Gegebenheiten an den Standorten.“<br />

17.00 Uhr, Business Park Varna<br />

Edgar Keck, der technische Vorstand von E.<strong>ON</strong> Bulgaria Grid, holt<br />

uns vom Flughafen ab. In einem weißen Sprinter geht es zum<br />

ersten Termin: Einem Treffen mit der Vorstandsmannschaft. Neugierig<br />

schaut sich Kupfer auf der Fahrt zur Hauptverwaltung die<br />

Umgebung an. Doch die Fahrt ist extrem kurz <strong>–</strong> sie dauert nur<br />

fünf Minuten. Dann sind wir da. Im Business Park von Varna.<br />

Supermodern! Kupfer ist beeindruckt. Im fünften Stock werden<br />

wir bereits erwartet. Manfred Paasch, der Vorstandsvorsitzende,<br />

<strong>und</strong> seine Kollegen Reinhard Aschendorff <strong>und</strong> Martin Kraus, der<br />

Aschendorffs Nachfolge antritt, wenn der Ende Mai in den Ruhestand<br />

geht, ziehen sich mit Norbert Kupfer in einen der bestens<br />

ausgestatteten Besprechungsräume zurück. Die Sitzung dauert<br />

bis 20.30 Uhr. „Das Gespräch war sehr interessant“, so Kupfer.<br />

„Jeder Vorstand hat über seine aktuellen Aufgaben berichtet <strong>und</strong><br />

ist auf die aktuellen Probleme eingegangen <strong>–</strong> sehr offen <strong>und</strong><br />

ehrlich.“<br />

Unternehmen im Wandel 48 49


21.00 Uhr, Varna<br />

„Abendessen mit den Vorständen“ heißt es auf der Tagesordnung.<br />

Was sehr trocken klingt, entpuppt sich als außerordentlich unterhaltsamer<br />

Abend. Bei traditioneller bulgarischer Küche mit Salat<br />

<strong>und</strong> Fischplatte erfahren wir viel über den Aufbau von E.<strong>ON</strong><br />

Bulgaria. In den letzten Jahren hat sich viel getan: Die Kontakte<br />

zu Politik <strong>und</strong> Wirtschaft haben sich etabliert, das Unternehmen<br />

wurde erfolgreich reorganisiert <strong>und</strong> die Kommunikationsstrategie,<br />

mit der der Name E.<strong>ON</strong> bekannt gemacht wurde, ist aufgegangen.<br />

Auch die Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern<br />

wurde zusehends intensiviert <strong>und</strong> trägt bei den momentanen<br />

Tarifverhandlungen Früchte.<br />

19. März 2008<br />

10.00 Uhr, Regionalcenter Varna<br />

Zirka 350 Mitarbeiter sind im Regionalcenter Varna beschäftigt.<br />

Sie kümmern sich um die Bedürfnisse ihrer 1,1 Millionen K<strong>und</strong>en<br />

<strong>–</strong> von der Monteurstätigkeit bis hin zur K<strong>und</strong>enbetreuung. Zusammen<br />

mit Edgar Keck <strong>und</strong> den bulgarischen Betriebsratsmitgliedern<br />

Stefan Dimitrov <strong>und</strong> Jelena Ivanova hat sich Norbert<br />

Kupfer auf eine Tour gemacht, um E.<strong>ON</strong> Bulgaria besser kennen<br />

zu lernen.<br />

11.00 Uhr, Hochspannungslabor<br />

Das Hochspannungslabor existiert seit 1985. Hier werden die<br />

Werkzeuge, mit denen die Monteure arbeiten, auf ihre Spannungsfestigkeit<br />

hin überprüft. Das Engagement lohnt sich: Die Unfallquote<br />

liegt in Bulgarien so niedrig wie in kaum einer anderen<br />

Business Unit.<br />

14.00 Uhr, Villenviertel in der Nähe von Varna<br />

<strong>Strom</strong>klau ist in Bulgarien ein weit verbreitetes Problem. „Etwa<br />

40 Prozent der Anwohner hier zweigen den <strong>Strom</strong> ab“, erklärt<br />

Edgar Keck. Als Gegenmaßnahme werden die <strong>Strom</strong>zähler jetzt<br />

außerhalb der Gr<strong>und</strong>stücke angebracht. „Das“, so Keck, „macht<br />

den <strong>Strom</strong>klau um einiges schwerer“.<br />

Unternehmen im Wandel 50 51


20. März 2008<br />

10.00 Uhr, Business Park Varna<br />

Heute kommen Gabriele Gratz <strong>und</strong> Norbert Kupfer mit dem sozialen<br />

Rat der Zusammenarbeit (Arbeitnehmervertreter) von E.<strong>ON</strong><br />

Bulgaria <strong>und</strong> den Personalvertretern des Unternehmens zusammen,<br />

um über aktuelle Themen <strong>und</strong> Anliegen zu diskutieren. „Das<br />

Treffen ist sehr gut verlaufen. Es war gut, dass wir Präsenz gezeigt<br />

haben <strong>und</strong> den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen dadurch deutlich<br />

gemacht haben: Wir stärken Euch den Rücken, wir sind für Euch<br />

da <strong>und</strong> wir unterstützen Euch, wenn Ihr Probleme habt“, so<br />

16.00 Uhr, Flughafen Varna<br />

Auf dem Flughafen treffen wir eine große E.<strong>ON</strong>-Delegation <strong>–</strong> viele<br />

Expats treten ihre Heimreise an, um die Osterfeiertage mit ihren<br />

Familien zu verbringen. Kupfer <strong>und</strong> Gratz zeigen sich mit ihrem<br />

Besuch in Varna zufrieden. „Die beiden Tage waren sehr anstrengend.<br />

Dennoch hat es sich wirklich mal wieder gelohnt“, sind sich<br />

die beiden einig.<br />

Kupfer. „Im Europabetriebsrat vertreten wir die Mitarbeiter<br />

aus allen Gesellschaften des E.<strong>ON</strong>-Konzerns. Mir<br />

persönlich ist es wichtig, dass sich die Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen länderübergreifend verstehen <strong>und</strong><br />

akzeptieren. Dazu gehört es auch, dass wir die in<br />

OneE.<strong>ON</strong> festgelegten Werte <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

leben. Nur dann können wir über Grenzen hinweg<br />

handeln <strong>und</strong> verhandeln.“ Norbert Kupfer<br />

IM PROFIL: DER EUROPABETRIEBSRAT<br />

Neben dem Konzernbetriebsrat <strong>und</strong> dem Gesamtbetriebsrat ist der Europabetriebsrat eines der großen Betriebsratsgremien im E.<strong>ON</strong>-<br />

Konzern. Die wenigsten Mitarbeiter wissen jedoch, was konkret sich dahinter verbirgt <strong>und</strong> was seine wichtigsten Aufgaben sind.<br />

1. Vorsitzende des Europabetriebsrats:<br />

Gabriele Gratz (E.<strong>ON</strong> Ruhrgas)<br />

Weitere Vorstandsmitglieder:<br />

Rüdiger Hinrichsen (E.<strong>ON</strong> AG), Simon Gale (E.<strong>ON</strong> UK),<br />

Inga-Lill Johnson (E.<strong>ON</strong> Nordic), Peter Reffi (E.<strong>ON</strong> Hungaria),<br />

Daniel Toda (E.<strong>ON</strong> Gaz Romania), Silvia Smatralova (ZSE),<br />

Norbert Kupfer (E.<strong>ON</strong> Netz)<br />

Mitglieder:<br />

27 bis 30 Personen aus zwölf Ländern (neun Stammländer/drei<br />

<strong>Gas</strong>tländer). Die Mitglieder werden gemäß Konzernbetriebsvereinbarung<br />

des KBR E.<strong>ON</strong> AG <strong>und</strong> Geschäftsordnung des Europabetriebsrats<br />

anteilsmäßig bestimmt.<br />

Stammländer:<br />

BeNeLux, Bulgarien, Deutschland, England, Rumänien, Ungarn,<br />

Schweden, Slowakei, Tschechien<br />

<strong>Gas</strong>tländer: Lettland, Litauen, Polen<br />

Geplante Integrationen in 2008:<br />

Frankreich, Italien, Russland<br />

Sitzungen des EBR: zwei pro Jahr<br />

Vorstandssitzungen: vier bis fünf pro Jahr<br />

Arbeitskreise: Trading, OneE.<strong>ON</strong><br />

Wichtige Aufgaben:<br />

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit betrieblicher Interessenvertreter<br />

bei E.<strong>ON</strong>, Aufbau von Kommunikationsprozessen,<br />

Ausgestaltungshilfen bei Vereinbarungen in den Ländern, optimale<br />

Integration der Belegschaften <strong>und</strong> deren Vertreter im Konzern,<br />

Erweiterung der interkulturellen Handlungskompetenz,<br />

Lenkungsausschuss zwischen Konzernleitung <strong>und</strong> Belegschaft<br />

Unternehmen im Wandel 52 53


Unternehmensimage imWandel<br />

Kommunalmanagement bei E.<strong>ON</strong> Avacon<br />

Ein seltener Anblick: Franka Simon sitzt in ihrem Büro in Helmstedt. Im Schnitt ist sie nur ein bis zwei<br />

Tage pro Woche an ihrem Platz. Die übrige Zeit ist sie auf Achse. Franka Simon leitet das Kommunalmanagement<br />

von E.<strong>ON</strong> Avacon. Gemeinsam mit ihrer Mannschaft werden r<strong>und</strong> 880 Kommunen in Niedersachsen<br />

<strong>und</strong> Sachsen-Anhalt betreut sowie Netzwerke zur kommunalen Spitzenpolitik aufgebaut. Im März<br />

2008 ist E.<strong>ON</strong> Avacon als Gesellschafter in die Klimaschutzagentur Region Hannover eingestiegen. Mit diesem<br />

Engagement stellt E.<strong>ON</strong> Avacon die Weichen für die Themen der zukünftigen Zusammenarbeit.<br />

Auch heute ist Franka Simon nur kurz an ihrem Schreibtisch. Sie ist auf dem Sprung zum Meeting des<br />

Arbeitskreises Energiewirtschaft, den die Klimaschutzagentur ins Leben gerufen hat. Ein wichtiges<br />

Treffen, denn es sollen Klimaschutz-Maßnahmen für die Region Hannover bestimmt <strong>und</strong> das strategische<br />

Vorgehen bis zum Jahr 2020 geplant werden. Simon ist sich ihrer Verantwortung als Vertreterin der E.<strong>ON</strong><br />

Avacon bewusst: „Mit dem Eintritt in die Klimaschutzagentur möchten wir gemeinsam mit den Kommunen<br />

aktiv an Konzepten für den Klimaschutz arbeiten. Daher tauschen wir uns mit Verbraucherschützern<br />

<strong>und</strong> Kommunalpolitikern zum Thema aus <strong>und</strong> positionieren uns so als regional verlässlicher Partner.“<br />

Franka Simon lebt mit Mann <strong>und</strong><br />

Sohn in der Nähe von Magdeburg.<br />

Nach ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaft<br />

startete sie<br />

1997 als Trainee in der Energiewirtschaft.<br />

Sie arbeitete als Key Account<br />

Manager, leitete im Anschluss das<br />

Produktmanagement für Privatk<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> verantwortete danach<br />

den Geschäftsk<strong>und</strong>envertrieb von<br />

Sachsen-Anhalt bis Ost-Niedersachsen.<br />

Die Arbeit im Vertrieb<br />

r<strong>und</strong>ete sie durch die Leitung<br />

des Vertriebscontrollings ab. Im<br />

November 2007 übernahm die<br />

40-Jährige die Leitung des Kommunalmanagements.<br />

Imageverluste, auslaufende Konzessionen, Klimaschutz, verstärkter<br />

Wettbewerb <strong>–</strong> E.<strong>ON</strong> Avacon steht vor immer größer werdenden<br />

Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, hat sich das Kommunalmanagement<br />

Ende 2007 neu aufgestellt. Die Mannschaft um<br />

Franka Simon besteht aus zwölf Kommunalreferenten <strong>und</strong> einem<br />

zentralen Team. Die Kommunalreferenten bewegen sich ähnlich<br />

einem Key Account-Vertrieb in Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt.<br />

Ihr Ziel: die Konzessionsverträge <strong>und</strong> damit die Berechtigung zum<br />

Eigentum <strong>und</strong> Betrieb des Netzes für weitere 20 Jahre zu sichern.<br />

Die zu erzielenden Renditen <strong>und</strong> die Kompensation von fehlenden<br />

Erträgen durch K<strong>und</strong>enverluste haben den Wettbewerb um Konzessionen<br />

motiviert. So gibt es zunehmende Begehrlichkeiten bei angrenzenden<br />

Stadtwerken als auch auf Seiten der Kommunen zur<br />

Rekommunalisierung <strong>und</strong> damit zur Bildung eigener Unternehmen.<br />

In den Zeiten der Anreizregulierung wird in Zukunft mehr <strong>und</strong> mehr<br />

wirtschaftlicher Druck auf die Netze entstehen. Daher will E.<strong>ON</strong><br />

Avacon den Kommunen zeigen, dass mit ihr als Konzessionspartner<br />

die Risiken übernommen werden <strong>und</strong> weiterhin Versorgungssicherheit<br />

gewährleistet ist. „Mit dem Kommunalmanagement werden<br />

wir beweisen, dass wir ein verlässlicher <strong>und</strong> regionaler Partner sind.<br />

Mit uns können Themen der Zukunft wie Energieeffizienz <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

vor Ort umgesetzt werden“, so Franka Simon.<br />

Nicht lange gefackelt<br />

„Ich bin ein Mensch, der in kurzer Zeit Themen vorantreiben will <strong>und</strong><br />

der gemeinsam mit der Mannschaft für die Zukunft geeignete Prozesse<br />

<strong>und</strong> Konzepte hinterlassen möchte.“ Franka Simon ist eine<br />

Macherin. Sie <strong>und</strong> ihre Teams haben es in kürzester Zeit geschafft,<br />

das Thema Klimaschutz bei den Kommunen <strong>und</strong> bei der E.<strong>ON</strong><br />

Avacon zu positionieren. In den nächsten vier Jahren laufen weit<br />

über 70 Prozent der Konzessionen aus. Zwei Jahre zuvor erfolgen die<br />

jeweiligen Bekanntmachungen über das Vertragsende. „Zeit für<br />

eine lange konzeptionelle Phase haben wir nicht. Daher hieß es<br />

schnell <strong>und</strong> bedacht mit einem Kooperationspartner wie der<br />

Klimaschutzagentur kommunale Brennpunktthemen wie Energieeffizienz<br />

<strong>und</strong> Klimaschutz vor Ort gemeinsam anzupacken. Wir wollen<br />

beweisen, dass wir mit unserer Kernkompetenz der Partner für<br />

eine gesicherte Energie-Zukunft sind.“<br />

Arbeit gibt es für das Kommunalmanagement genug: Geplante<br />

Kohlekraftwerke, der Bau einer Höchstspannungsleitung, bestehende<br />

Kernkraftwerke sind derzeit politisch kritische Themen. Und auch<br />

der Imageverlust des Konzerns kratzt am Ansehen von E.<strong>ON</strong><br />

Avacon. Doch Franka Simon zeigt sich optimistisch: „Wir stellen uns<br />

der Frage über den zukünftigen Energiemix, auch wenn wir damit in<br />

hitzige Diskussionen mit unseren Kommunalpolitikern kommen.<br />

Externe Faktoren können schnell das Klima vor Ort belasten. Aber<br />

ich bin mir sicher, dass wir mit regionaler Projektarbeit im Bereich<br />

Klimaschutz sowie gezieltem Sponsoring <strong>und</strong> Networking auf Dauer<br />

das Image von E.<strong>ON</strong> Avacon verbessern <strong>und</strong> wir ein attraktiver<br />

Partner für die Kommunen in Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />

sein werden.“ Und dabei ist keine Zeit zu verlieren. Franka Simon<br />

packt ihre Tasche. Der Arbeitskreis Energiewirtschaft wartet.<br />

Treffen des Arbeitskreises Energiewirtschaft der Klimaschutzagentur<br />

Region Hannover<br />

DAS KOMMUNALMANAGEMENT BEI E.<strong>ON</strong> AVAC<strong>ON</strong><br />

Ziele:<br />

- Erhalt der bestehenden wirtschaftlichen Konzessionsgebiete<br />

- bei unvermeidbarem Konzessionsverlust größtmögliche<br />

Ergebnissicherung durch individuelle Kooperationen<br />

- selektives Wachstum zur Erweiterung <strong>und</strong> Kompensation des<br />

bestehenden Geschäftsvolumens<br />

Strategie:<br />

- möglichst frühzeitiger Abschluss von Konzessionsverträgen<br />

- Aufbau des Kommunalmanagements als abschlussorientierter<br />

Key-Account-Vertrieb<br />

- Erarbeitung attraktiver Kooperationen bei kommunal<br />

strategischen Themen wie Klimaschutz<br />

Maßnahmen:<br />

- Installation eines zentralen Kommunalmanagements mit<br />

zwölf Kommunalreferenten<br />

- Analyse <strong>und</strong> Priorisierung der Kommunen (A-, B- <strong>und</strong> C-<br />

Konzessionen)<br />

- Ansiedlung des Kommunalmanagements im Vorstandsressort<br />

- direkte Zuordnung der A-Kommunen zu einzelnen<br />

Vorstandsmitgliedern<br />

- regelmäßiges Reporting der Kommunalreferenten an den<br />

Vorstand<br />

„Das Kommunalmanagement stellt mich immer<br />

wieder vor neue Herausforderungen. Aufgr<strong>und</strong><br />

des hohen Wettbewerbs müssen wir unsere<br />

Kommunen durch innovative Konzepte vor Ort<br />

überzeugen.“ Franka Simon<br />

Unternehmen im Wandel 54 55


Know-how<br />

Geballtes in Technik <strong>und</strong> Anlagenservice<br />

Stephan Frense hat sein Ziel klar vor Augen: „Mit unserer Expertise <strong>und</strong> Erfahrung wollen wir E.<strong>ON</strong> Anlagenservice<br />

als führenden Dienstleister für Instandhaltung <strong>und</strong> Technik im Konzern <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

etablieren.“ Das Erfolgsrezept liegt für den Technischen Geschäftsführer von EAS auf der Hand: ein starkes<br />

<strong>und</strong> kompetentes Team, konsequente K<strong>und</strong>enorientierung <strong>und</strong> die Bereitschaft zur Veränderung.<br />

„K<strong>und</strong>enorientierung hat für unser Geschäft<br />

absolute Priorität. Darin liegt für uns die Zukunft -<br />

<strong>und</strong> auch die unseres Konzerns.“ Stephan Frense<br />

Stephan Frense (47) ist seit 1988 im Konzern <strong>und</strong> seit 1994 im Instandhaltungsmanagement<br />

tätig. Seit Ende 2000 gehört der Diplom-Ingenieur<br />

der Elektrotechnik der Geschäftsführung von E.<strong>ON</strong> Anlagenservice an.<br />

Mit seiner Ehefrau <strong>und</strong> seinen beiden Töchtern lebt der gebürtige Westfale<br />

in Nottuln bei Münster.<br />

Die Arbeiter im südhessischen Kraftwerk Staudinger bei Großkrotzenburg<br />

staunen nicht schlecht, als ein Sattelschlepper, beladen mit<br />

einem r<strong>und</strong> zwölf Meter langen Rotor, langsam über die Kraftwerksstraße<br />

rollt. „Bei einer Revision sieht man erst einmal, mit was<br />

für riesigen Maschinenteilen man es hier tagtäglich zu tun hat“, sagt<br />

Karl-Heinz Herbst, Bauleiter bei E.<strong>ON</strong> Anlagenservice am Standort<br />

<strong>und</strong> zuständig für die aktuelle Revision des hiesigen Blocks 5. Kurze<br />

Zeit später steht Herbst dort, wo der Rotor eigentlich hingehört <strong>–</strong><br />

vor dem Generator. In der gut 13 Meter langen Röhre reinigen zwei<br />

Mitarbeiter die Spulung. Der Blick hinein ist faszinierend, erinnert die<br />

Aussicht doch ein wenig an das Innere eines Space Shuttles. Von April<br />

bis Mitte Juli dauert die Revision, in dieser Zeit ist der komplette >><br />

Unternehmen im Wandel 56 57


Karl-Heinz Herbst arbeitet seit 1975<br />

im Kraftwerk Staudinger. Bis 2000<br />

war der 54-Jährige dort als Werkstattmeister<br />

tätig, von 2000 bis<br />

2006 arbeitete er für die EAS als<br />

Projektleiter. Inzwischen ist der<br />

passionierte Motorradfahrer als<br />

Bauleiter am Standort Großkrotzenburg<br />

ins Kraftwerk zurückgekehrt.<br />

Mit seiner Familie lebt er in Erlensee<br />

bei Hanau.<br />

„Kessel, Turbine <strong>und</strong> Leittechnik der Anlage <strong>–</strong> in<br />

vier Monaten wird hier die gesamte Technik auf<br />

Herz <strong>und</strong> Nieren geprüft.“ Karl-Heinz Herbst<br />

Block stillgelegt. „Kessel, Turbine <strong>und</strong> Leittechnik der Anlage <strong>–</strong> in diesen<br />

vier Monaten wird hier die gesamte Technik auf Herz <strong>und</strong> Nieren<br />

geprüft“, erklärt Herbst. Er selbst ist zuständig für die Koordination<br />

<strong>und</strong> Abwicklung des Projekts: „Ich sorge dafür, dass zur richtigen<br />

Zeit die richtigen Leute mit dem richtigen Werkzeug zur Stelle sind.“<br />

Immerhin arbeiten im Zuge der Revision r<strong>und</strong> 60 Leute von E.<strong>ON</strong><br />

Anlagenservice <strong>und</strong> beauftragten Fremdfirmen vor Ort, darunter<br />

Maschinenschlosser, Elektrotechniker, Mechaniker <strong>und</strong> Schweißer.<br />

Herbst identifiziert den Bedarf <strong>und</strong> gibt die Anforderungen dann<br />

an die Disponenten in der EAS-Zentrale in Gelsenkirchen weiter.<br />

Bei r<strong>und</strong> vier Revisionen pro Jahr allein in Staudinger ist das ein Fulltime-Job.<br />

Mehr K<strong>und</strong>en, mehr Mitarbeiter: Wachstumskurs auf ganzer Linie<br />

„Mitarbeiter wie Herr Herbst sind für uns extrem wichtig“, sagt<br />

Stephan Frense, Technischer Geschäftsführer von E.<strong>ON</strong> Anlagenservice.<br />

„Denn im Planungs- <strong>und</strong> Instandhaltungsgeschäft kommt es<br />

nicht nur auf technische Expertise <strong>und</strong> Erfahrung, sondern vor allem<br />

auf Verlässlichkeit, Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität, an.“ R<strong>und</strong> 600 Mitarbeiter<br />

gehören zur Stammmannschaft von EAS, hinzu kommen<br />

r<strong>und</strong> 200 Mitarbeiter der auf Automatisierungstechnik spezialisierten<br />

Beteiligungsgesellschaft GreyLogix sowie 800 externe Fachkräfte.<br />

„Gemeinsam stemmen wir pro Jahr 20 bis 25 Kraftwerksrevisionen<br />

<strong>und</strong> neben den laufenden Aufträgen 500 bis 600 Projekte<br />

mit einem Umsatz von r<strong>und</strong> 165 Millionen Euro“, berichtet Frense<br />

nicht ohne Stolz.<br />

Sein Ziel sei Wachstum bei hoher Qualität, so der 47-Jährige, in punkto<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Aufträge, aber auch mit Blick auf die Personalplanung:<br />

„In den nächsten zwei bis drei Jahren wollen wir mit der Belegschaft<br />

der EAS-Gruppe die 1000er-Marke durchbrechen.“ Den<br />

Mangel an qualifiziertem Fachpersonal verspüre die EAS nicht so<br />

sehr, ganz im Gegenteil: „Wir haben regen Zulauf, der Name E.<strong>ON</strong><br />

<strong>und</strong> der Name Anlagenservice ziehen in der Branche. E.<strong>ON</strong> steht für<br />

Finanzkraft <strong>und</strong> Seriösität, Anlagenservice für Flexibilität <strong>und</strong> Quali-<br />

tät. Für unsere Arbeitgeberattraktivität tun wir aber auch einiges:<br />

Wir haben sehr flache Hierarchien, bieten den Mitarbeitern Gestaltungsfreiräume<br />

<strong>und</strong> eine gute Bezahlung.“ Und vor allem ein<br />

interessantes Aufgabenspektrum. „Wir stehen mit unseren Dienstleistungen<br />

in einem harten Wettbewerb, gerade auch mit den Herstellern“,<br />

konstatiert Frense. „Diese Situation hat uns stark gemacht,<br />

im Besonderen für die Situation des Marktes heute.<br />

Über Reparatur-, Wartungs- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen, Störungs- <strong>und</strong><br />

Schadenanalyse bis hin zu Instandhaltung <strong>und</strong> Rückbau <strong>–</strong> E.<strong>ON</strong> Anlagenservice<br />

bietet ein umfassendes Produktportfolio. Die fünf<br />

Geschäftsfelder umfassen Apparate-, Kessel-, Maschinen-, Elektro<strong>und</strong><br />

Leittechnik. R<strong>und</strong> 60 Prozent der Aufträge kommen aus dem<br />

E.<strong>ON</strong>-Konzern, 40 Prozent von externen K<strong>und</strong>en, darunter Big Player<br />

wie RWE Power, Vattenfall Europe <strong>und</strong> EnBW. „Die K<strong>und</strong>en schätzen<br />

an unserer Arbeit nicht nur die Qualität, Professionalität <strong>und</strong> das<br />

technische Know-how, sondern vor allem auch unsere Beratungsleistung“,<br />

sagt Frense. „Sie sagen uns, was sie brauchen, wir hören sehr<br />

genau zu <strong>und</strong> setzen die Bedürfnisse in bestmögliche Lösungen um.<br />

Das ist für uns K<strong>und</strong>enorientierung <strong>und</strong> die hat in unserem Geschäft<br />

absolute Priorität.“<br />

Diese Fokussierung auf den K<strong>und</strong>en wünscht sich Frense für den<br />

gesamten Konzern: „Darin liegt die Zukunft. Wenn wir wettbewerbsfähig<br />

bleiben wollen, werden wir nicht darum herum kommen, uns<br />

permanent an die Marktbedürfnisse anzupassen <strong>und</strong> uns weiterzuentwickeln.<br />

Diese ständige Veränderung ist keine Bedrohung,<br />

sondern eine Chance, die ich wirklich spannend finde!“


L wie Liefermanagement<br />

„Wir machen einen guten Job, wenn uns die K<strong>und</strong>en nicht bemerken“, sagt Georg Schröder über seine<br />

Tätigkeit im Liefermanagement von E WIE EINFACH. Er sorgt dafür, dass der Wechsel des <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>anbieters für die Neuk<strong>und</strong>en so reibungslos wie möglich abläuft. Warum das oft gar nicht so einfach<br />

ist, erklärt der 40-jährige Kölner im Interview.<br />

E WIE EINFACH (EWI) wirbt mit günstigen Energietarifen <strong>und</strong><br />

einfachen Wechselkonditionen. Wie funktioniert der <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>anbieterwechsel in der Praxis?<br />

Georg Schröder: Unser Name ist Programm. Der Wechsel zu uns ist<br />

wirklich einfach. Die K<strong>und</strong>en erreichen uns per Telefon, Fax oder<br />

Post. Wir schicken ihnen dann ein Angebot zu. Am einfachsten ist<br />

es aber über unsere Internetseite. Dort kann der Verbraucher bereits<br />

mit wenigen Klicks bei EWI K<strong>und</strong>e werden. Sobald uns der Auftrag<br />

vorliegt, kümmern wir uns um alles weitere <strong>–</strong> die Kündigung beim<br />

alten Versorger, die Ummeldung beim Netzbetreiber, die Verarbeitung<br />

der Rückmeldungen von Altversorger <strong>und</strong> Netzbetreiber bis<br />

hin zum Begrüßungsschreiben an den Neuk<strong>und</strong>en. So ein Wechsel<br />

dauert in der Regel zwei bis drei Monate, da viele Fristen eingehalten<br />

werden müssen.<br />

Funktionieren wirklich alle Wechsel so einfach?<br />

Georg Schröder: Unsere Quote ist absolut zufriedenstellend. Aber<br />

natürlich gibt es manchmal auch Probleme, die wir dann lösen. Sie<br />

müssen sich das so vorstellen: Das Besondere an EWI ist, dass wir<br />

nicht nur <strong>Strom</strong> b<strong>und</strong>esweit anbieten sondern auch <strong>Gas</strong>. Dabei sind<br />

wir immer noch Pionier! Denn es gibt außer uns niemanden, der<br />

<strong>Gas</strong> deutschlandweit vertreibt. Dadurch unterhalten wir Vertragsbeziehungen<br />

zu mehr als 1.000 <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>netzbetreibern.<br />

Hinzu kommen noch einmal genauso viele Altlieferanten, bei denen<br />

wir unsere Neuk<strong>und</strong>en kündigen. Hier gilt es, verschiedenste Fristen<br />

für An- <strong>und</strong> Abmeldung zu beachten, <strong>Info</strong>rmationen rechtzeitig zu<br />

übermitteln, Marktkommunikationsprozesse einzuhalten <strong>und</strong> so<br />

weiter <strong>und</strong> so fort.<br />

Das klingt nach großen logistischen Herausforderungen.<br />

Georg Schröder: Absolut, der administrative Aufwand ist enorm.<br />

Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Markt zurzeit stark in Bewegung<br />

ist. In sehr wechselintensiven Zeiten kommt es vor, dass<br />

innerhalb weniger Tage mehrere Tausend K<strong>und</strong>en zu uns wechseln.<br />

Als Prozessverantwortlicher kommt man da doch manchmal ins<br />

Schwitzen. Denn im Liefermanagement sorgen wir dafür, dass die<br />

Schnittstellen zwischen Akquise, Umsetzung, K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong><br />

Abrechnung stimmen. Unser Ziel ist es, die K<strong>und</strong>en möglichst schnell<br />

<strong>und</strong> geräuscharm beliefern zu können.<br />

EWI ist sehr schlank aufgestellt. Wie bewältigen Sie dieses<br />

Arbeitsaufkommen?<br />

Georg Schröder: Wir halten mit schlanken Prozessen die Kosten<br />

möglichst niedrig. Nur so können wir als neue, kleine Gesellschaft<br />

schnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren. Das bedeutet<br />

auch, dass wir in der operativen Arbeit auf starke Partner<br />

setzen <strong>–</strong> in der Akquise genauso wie beim Wechsel des <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>lieferanten. Wir arbeiten mit externen <strong>und</strong> internen Partnern.<br />

Der gebürtige Kölner Georg<br />

Schröder arbeitet seit 1995<br />

im Konzern. Der 40-jährige<br />

Elektroningenieur war lange<br />

Zeit für E.<strong>ON</strong> Sales and<br />

Trading tätig, bevor er über<br />

die Vertriebsstrategie der<br />

E.<strong>ON</strong> Energie im Jahr 2007<br />

zu EWI wechselte.<br />

Bei der K<strong>und</strong>enakquise unterstützt uns zum Beispiel WSMV, ein<br />

externes Dienstleistungsunternehmen, beim Lieferantenwechsel<br />

unterstützt uns E.<strong>ON</strong> Service Plus, eine Tochter von E.<strong>ON</strong> Bayern,<br />

mit ihrem Know-how.<br />

Das Geschäftsmodell „Schlanke Prozesse <strong>–</strong> starke Partner“ scheint<br />

aufzugehen. EWI präsentiert inzwischen beeindruckende Zahlen…<br />

Georg Schröder: … auf die wir sehr stolz sind. Wir haben im letzten<br />

Jahr echte Pionierarbeit geleistet: Strukturen <strong>und</strong> Prozesse mussten<br />

erst etabliert <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en überzeugt werden. Doch wir haben<br />

unsere Chance genutzt <strong>und</strong> waren zur richtigen Zeit mit der richtigen<br />

Idee auf dem Markt. Aber ehrlich gesagt: Dass EWI derart erfolgreich<br />

sein würde, damit hat keiner von uns gerechnet. Unser<br />

Ziel waren 100.000 K<strong>und</strong>en im ersten Jahr. Nach nur 15 Monaten sind<br />

es b<strong>und</strong>esweit nun schon über 700.000.<br />

Wie sehen die neuen Ziele aus?<br />

Georg Schröder: Wir wollen die Million-Grenze schaffen. Allerdings<br />

müssen wir bei diesem rasanten Wachstum auch auf Konsolidierung<br />

achten <strong>und</strong> unsere Prozesse weiter optimieren. Bis der gesamte<br />

Markt reibungsfrei funktioniert, wird es allerdings noch ein wenig<br />

dauern. In der Zwischenzeit arbeiten wir daran, noch schneller <strong>und</strong><br />

effizienter zu werden <strong>und</strong> so die Interessen unserer K<strong>und</strong>en immer<br />

klar im Blick zu haben.<br />

„Wir haben im letzten Jahr echte Pionierarbeit geleistet.<br />

Dass EWI derart erfolgreich sein würde,<br />

damit hat keiner von uns gerechnet.“ Georg Schröder<br />

Unternehmen im Wandel 60 61


Einladung zum persönlichen<br />

Dialog<br />

Im niederländischen Industrie- <strong>und</strong> Hafengebiet Maasvlakte bei Rotterdam entsteht ein neues Kohlekraftwerk.<br />

Und wie so oft, wenn ein Kraftwerk gebaut wird, steht die Öffentlichkeit dem kritisch gegenüber. In<br />

einer breit angelegten Kampagne versucht E.<strong>ON</strong> Benelux davon zu überzeugen, dass der Bau der 1.100 Megawatt<br />

starken Anlage notwendig ist, um die Energieversorgung in Zukunft sicherzustellen. Maxim Brouwer,<br />

Leiter der Unternehmenskommunikation von E.<strong>ON</strong> Benelux, erläutert die innovative Vorgehensweise.<br />

Maxim Brouwer startete seine<br />

Berufstätigkeit nach dem Studium<br />

der niederländischen Sprache <strong>und</strong><br />

Literatur sowie eines journalistischen<br />

Aufbaustudiums als freier<br />

Mitarbeiter für verschiedene niederländische<br />

Tageszeitungen <strong>und</strong><br />

Radiosender. Vor zwölf Jahren hat<br />

der 39-Jährige im Kommunikationsbereich<br />

von E.<strong>ON</strong> Benelux bzw.<br />

seinem Vorgängerunternehmen<br />

angefangen. Er ist verheiratet <strong>und</strong><br />

lebt in Utrecht.<br />

„Für einen Energieversorger zu arbeiten, bedeutet<br />

Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen.<br />

Ich bin stolz darauf, mit unserer innovativen<br />

Kampagne daran mitzuwirken.“ Maxim Brouwer<br />

Unternehmen im Wandel 62 63


September 2007<br />

Die erste einseitige Anzeige wird in vier großen niederländischen<br />

Tageszeitungen geschaltet. Auf dem Foto ist ein Baugr<strong>und</strong>stück zu<br />

sehen: eine grüne Wiese, auf der ein Holzgestell mit einem Riesenplakat<br />

steht. Darauf ist zu lesen: „Hier wird E.<strong>ON</strong> ein Kohlekraftwerk<br />

der neuen Generation bauen.“ Und in der linken, unteren Ecke: „Ist<br />

das eine weise Entscheidung?“<br />

Aufgelöst wird diese Frage im kurzen Text unterhalb des Fotos. Kurz<br />

zusammengefasst: „Ja, denn wenn wir weiter wachsen wollen, brauchen<br />

wir Energie. Das neue Kraftwerk wird sauberer sein als seine<br />

Vorgänger. Wir werden uns um eine nachhaltige Energieversorgung<br />

bemühen <strong>und</strong> stehen der Öffentlichkeit als aktiver Gesprächspartner<br />

zur Verfügung.“ Mehr dazu erfahren die Leser auf der Internetseite<br />

von E.<strong>ON</strong> Benlux (www.eon.benelux.com). Hier haben die Nutzer<br />

auch Gelegenheit, mit E.<strong>ON</strong> Benelux in Kontakt zu treten. Innerhalb<br />

eines Monats erhalten die Verantwortlichen 250 E-Mails von Bürgern,<br />

Universitätsvertretern, Wissenschaftlern <strong>und</strong> Umweltschutzbewegungen.<br />

Die Palette der Reaktionen reicht von „das ist die falsche<br />

Entscheidung“ über „wir können das nicht verstehen“, „ich würde das<br />

anders machen“ oder „investiert lieber in Wind- <strong>und</strong> Sonnenenergie“<br />

bis hin zu „das schafft neue Arbeitsplätze“. Experten aus den unterschiedlichsten,<br />

am Kraftwerksbau beteiligten Abteilungen des Unternehmens<br />

beantworten jede einzelne E-Mail. Maxim Brouwer: „Für<br />

uns war es etwas ganz <strong>Neue</strong>s, dass wir uns so aktiv der öffentlichen<br />

Meinung gestellt <strong>und</strong> zu Diskussionen eingeladen haben.“<br />

Dezember 2007<br />

Eine zweite Anzeige wird lanciert. Basis ist die Originalanzeige, um<br />

die herum die wichtigsten Reaktionen der Öffentlichkeit inklusive<br />

Datum positioniert sind. „Wir haben darauf geachtet, hier sowohl<br />

negative als auch positive Aussagen zu platzieren“, erklärt Brouwer.<br />

Unter dem Foto lädt der Energieversorger die Leser erneut zum Dialog<br />

ein <strong>–</strong> dieses Mal zum persönlichen Gespräch. Die ersten 30 Personen,<br />

die sich melden, haben die Möglichkeit, mit den Vorständen<br />

<strong>und</strong> dem Senior Management von E.<strong>ON</strong> Benelux zu diskutieren.<br />

Wiederum ist die Resonanz groß. Zweimal treffen CEO Jost van Dijk<br />

<strong>und</strong> Hans Shoemakers, Senior Manager Corporate Affairs, jeweils<br />

eine 25-köpfige Gruppe. Die Gäste repräsentieren die unterschiedlichsten<br />

Bevölkerungsschichten. Mit von der Partie sind Studenten,<br />

besorgte Bürger, Politiker, Vertreter anderer Unternehmen <strong>und</strong> ehemalige<br />

Journalisten. In entspannter Atmosphäre sprechen sie mit<br />

den Vorständen, stellen ihre Fragen <strong>und</strong> äußern ihre Meinung. Die<br />

beiden Vertreter von E.<strong>ON</strong> Benelux skizzieren die Vision von E.<strong>ON</strong><br />

<strong>und</strong> verdeutlichen die Ziele, die sie mit dem Bau des neuen Kraftwerks<br />

verfolgen.<br />

„Den Vorständen haben diese Gespräche großen Spaß gemacht. Wir<br />

haben alles aufgezeichnet <strong>und</strong> die Videos ins Internet gestellt. So<br />

hatten all diejenigen, die nicht dabei sein konnten, Gelegenheit, die<br />

R<strong>und</strong>en zu verfolgen. Das war wichtig, denn wir haben die richtigen<br />

Argumente <strong>und</strong> sollten diese auch einbringen“, sagt Brouwer.<br />

April 2008<br />

Die Kommunikations- <strong>und</strong> Marketingverantwortlichen von E.<strong>ON</strong><br />

Benelux lassen die nächsten Kommunikationsaktivitäten zunächst<br />

noch offen. „Wir wollen erst wissen, welche Erwartungen die Öffentlichkeit<br />

an uns stellt, bevor wir weitere Aktivitäten starten“, erläutert<br />

Brouwer. Nach der E-Mail-Aktion <strong>und</strong> den Gesprächsr<strong>und</strong>en<br />

steht fest: Die Niederländer wollen sehen, dass E.<strong>ON</strong> Benelux auch<br />

in andere, neue Richtungen denkt. Im Vordergr<strong>und</strong> steht dabei die<br />

Forderung, Kohlendioxid abzutrennen <strong>und</strong> zu speichern.<br />

Darauf zielt die dritte Anzeige ab. Neben dem bereits bekannten<br />

Plakat mit dem Hinweis auf das neue Kohlekraftwerk ist ein kleineres<br />

Plakat zu sehen, auf dem E.<strong>ON</strong> Benelux damit wirbt, dass sich das<br />

Unternehmen an einem niederländischen Pilotprojekt zur Abtrennung<br />

<strong>und</strong> Speicherung von Kohlendioxid beteiligt <strong>–</strong> <strong>und</strong> zwar mit<br />

einer Testanlage auf dem Kraftwerksgelände.<br />

Nächste Schritte<br />

Zurzeit überlegen die Verantwortlichen, wie es mit der Kampagne<br />

weitergehen könnte. So wollen sie beispielsweise die bisherigen<br />

Erfahrungen für den Dialog mit Greenpeace nutzen. Die Umweltschutzorganisation<br />

tut mit groß angelegten Postkartenaktionen<br />

<strong>und</strong> Artikeln alles, um dem Ruf von E.<strong>ON</strong> Benelux zu schaden.<br />

Brouwer: „Wir wissen heute, dass wir mit dem offenen, direkten <strong>und</strong><br />

ehrlichen Dialog am meisten erreichen. Daher versuchen wir,<br />

Greenpeace zu Gesprächen mit uns <strong>und</strong> unseren K<strong>und</strong>en zu bewegen.“<br />

Der Dialog mit der Öffentlichkeit ist somit noch nicht am Ende.<br />

Brouwer ist sicher: „Die Resonanz auf unsere Kampagne <strong>und</strong> unsere<br />

Gesprächsbereitschaft ist so positiv. Das müssen wir fortführen.“<br />

Unternehmen im Wandel 64 65


Arbeit im Wandel<br />

Zählertechnik, S. 72<br />

Field Service Management, S. 82<br />

Projektmanagement, S. 78<br />

Instandhaltung, S. 90<br />

Regulierung, S. 86<br />

Arbeitssicherheit, S. 68<br />

Ausbildung, S. 74


Arbeitssicherheit<br />

braucht Leidenschaft<br />

braucht Leidenschaft<br />

Ein Blick in Kirsten Fusts Büro in Quickborn zeigt sofort: Hier arbeitet eine Frau mit vielen Facetten. Zwei<br />

imposante Schiffsmodelle verraten ihre Begeisterung für das Segeln. Die kreativen Steinskulpturen hat<br />

die Leiterin des Technischen Netzservice der E.<strong>ON</strong> Hanse als passionierte Künstlerin selbst entworfen <strong>und</strong><br />

gestaltet. Im Moment beschäftigt sie allerdings ihre Arbeitssicherheitsdatenbank <strong>und</strong> damit ihre dritte<br />

große Leidenschaft. Warum, erklärt sie im Interview.<br />

Frau Fust, bei der Konzerntagung traten Sie als Zukunftsarchitektin<br />

zum Thema Arbeitssicherheit auf. Wie kam es dazu?<br />

Kirsten Fust: Die Sicherheit meiner Mitarbeiter liegt mir am<br />

Herzen. Jeder Unfall ist einer zu viel. Deshalb ist bei mir Arbeitssicherheit<br />

Chefsache. Bei der Konzerntagung habe ich unsere<br />

Arbeitssicherheitsdatenbank vorgestellt, die ich eingeführt habe.<br />

In dieser werden für jeden Mitarbeiter alle erforderlichen <strong>und</strong><br />

absolvierten Arbeitssicherheitsschulungen, Beauftragungen sowie<br />

Kontrollen <strong>und</strong> Nachweise der notwendigen Vorsorgeuntersuchungen<br />

hinterlegt. Dadurch kann ich mit einem Mausklick über<br />

alle Ebenen hinweg feststellen, wo eventuelle Defizite bestehen.<br />

Weitere, noch im Aufbau befindliche Bausteine der Datenbank<br />

sind die Dokumentation der Arbeitsschutzunterweisungen <strong>und</strong><br />

der Betriebsmittelüberprüfungen.<br />

Aber es gibt auch einen Arbeitssicherheits-Beauftragten…<br />

Kirsten Fust: Natürlich. Ein Unternehmen muss den Rahmen für<br />

sichere Arbeitsplatzbedingungen schaffen. Die Stabstelle Health,<br />

Safety & Environment leitet unser koordinierender Betriebsarzt<br />

Dr. Jürgen Duwe. Er berät uns mit seiner Abteilung in allen Fragen<br />

des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes, der Ges<strong>und</strong>heitsförderung, der Arbeitssicherheit<br />

<strong>und</strong> des Umweltschutzes.<br />

Und er macht seine Aufgabe gut. Schließlich haben Sie sehr hohe<br />

Sicherheitsstandards.<br />

Kirsten Fust: Ja, aber mir persönlich geht es darum, etwas in den<br />

Köpfen meiner 615 Mitarbeiter zu bewegen. Arbeitssicherheit besteht<br />

nicht nur aus Unterweisungen, Kontrollen oder Nachweisen.<br />

Arbeitssicherheit muss gelebt werden, von jedem Einzelnen. Dazu<br />

möchte ich motivieren.<br />

Wo setzen Sie an?<br />

Kirsten Fust: Ich habe die Perspektive gewechselt <strong>und</strong> mich in meine<br />

Mitarbeiter hineinversetzt. Viele denken, Arbeitssicherheit sei ein<br />

trockenes Thema <strong>und</strong> Unterweisungen ein notwendiges Übel. Aber<br />

wenn einmal die täglichen Aufgaben zur Routine werden, schleicht<br />

sich Nachlässigkeit ein, nach dem Motto: „Mir ist noch nie etwas<br />

passiert, dann kann ich heute die Schutzhandschuhe auch mal weglassen.“<br />

Hier möchte ich ein Umdenken bewirken <strong>und</strong> Vorbild sein.<br />

Was heißt das konkret?<br />

Kirsten Fust: Ich lebe Arbeitssicherheit konsequent vor. Seit einem<br />

Urlaub in Norwegen fahre ich zum Beispiel im Auto auch tagsüber<br />

aus Sicherheitsgründen mit Licht. Sie glauben gar nicht, wie schnell<br />

sich eine Diskussion unter den Mitarbeitern zu diesem Thema entwickelt<br />

hat. Mittlerweile fahren zirka 90 Prozent meiner Beschäftigten<br />

mit Tagfahrlicht. >><br />

Arbeit im Wandel 68 69


Welche Erfolge können Sie noch verbuchen?<br />

Kirsten Fust: Nach der Konzerntagung haben sich viele Führungskräfte<br />

für unsere Arbeitssicherheitsdatenbank interessiert. Derzeit<br />

wird sie bei E.<strong>ON</strong> Avacon mit einer Betriebsmitteldatenbank kombiniert<br />

getestet, E.<strong>ON</strong> Kernkraft <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Kraftwerke prüfen eine<br />

Anwendung in ihrem Aufgabengebiet <strong>und</strong> auch Kollegen aus der<br />

Slovakai haben mit uns Kontakt aufgenommen. Das freut mich sehr.<br />

Sie sagten es bereits: Arbeitssicherheit kann ein trockenes Thema<br />

sein. Wie motivieren Sie sich selbst?<br />

Kirsten Fust: Meine Vision ist es, keine Arbeitsunfälle mehr zu haben.<br />

Unser LTIF, das heißt die Häufigkeit von Arbeitsunfällen pro einer<br />

Million Arbeitsst<strong>und</strong>en, ist im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent<br />

gesunken. Das spornt mich weiter an, denn ich weiß, dass wir noch<br />

viel mehr Mitarbeitern persönliches Leid ersparen können. Dazu<br />

müssen nur alle an einem Strang ziehen: unsere Stabsabteilung<br />

Health, Safety & Environment, die operativen „Arbeitsschützer“, die<br />

Führungskräfte, die Sicherheitsbeauftragten <strong>und</strong> auch die Mitarbeiter.<br />

Letzte Frage, wo liegt Ihr Schutzhelm?<br />

Kirsten Fust: Da, wo er hingehört: im Auto, neben meinen Arbeitsschuhen.<br />

So habe ich beim nächsten Baustellenbesuch meine<br />

Sicherheitsausrüstung gleich zur Hand.


Intelligente Zählertechnik<br />

von morgen<br />

Eine neue Generation der Zählertechnik stellt innovative Produkte für K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eine völlig neue Geschäftsphilosophie<br />

für Energieunternehmen in diesem Bereich in Aussicht. Smart Metering, da ist sich<br />

Petr Kristek sicher, wird den <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>vertrieb sowie das Verbrauchsmanagement in den nächsten<br />

Jahren revolutionieren. Bei E.<strong>ON</strong> Czech leitet der 32-jährige Kristek das Smart Metering-Projekt <strong>und</strong> hat<br />

gemeinsam mit seinen Kollegen ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, das die neue Technologie testet.<br />

Petr Kristek arbeitet in der Abteilung<br />

Asset Strategy von E.<strong>ON</strong> Czech. Zu<br />

seinen Hauptaufgaben zählen zurzeit<br />

die Leitung des Metering-Projekts in<br />

ZEUS.<strong>ON</strong> <strong>und</strong> des Smart Metering-<br />

Pilotprojekts in Tschechien sowie die<br />

Mitarbeit in ZEUS-CIS, einem Projekt<br />

zur Harmonisierung vertrieblicher<br />

Prozesse in Osteuropa. Beide Projekte<br />

halten den 32-jährigen Ingenieur für<br />

Elektrotechnik auf Trab: Seine Frau<br />

<strong>und</strong> die beiden Kinder zu Hause in<br />

Trebic sieht er unter der Woche nur<br />

an wenigen Abenden.<br />

Herr Kristek, was macht einen konventionellen <strong>Strom</strong>- oder <strong>Gas</strong>zähler<br />

zu einem „intelligenten“ Zähler?<br />

Petr Kristek: Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen.<br />

Bislang war es doch so: Als K<strong>und</strong>e verbrauchen Sie das ganze Jahr<br />

über Energie. Irgendwann bekommen Sie Besuch von einem Vertreter<br />

Ihres Energieversorgungsunternehmens oder einer Service-<br />

Gesellschaft, der Ihren Verbrauch anhand des Zählerstandes abliest.<br />

Wenig später erhalten Sie dann die Rechnung. Möchten Sie<br />

in einen anderen <strong>Strom</strong>tarif oder zu einem anderen Produkt wechseln,<br />

kommt wieder jemand, um die entsprechende Einstellung an<br />

Ihrem Zähler vorzunehmen. So kennen Sie das, oder?<br />

Stimmt genau.<br />

Petr Kristek: Nun stellen Sie sich vor, Sie können Ihren <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

selbst <strong>und</strong> zu jeder Zeit online überprüfen. Sie gehen einfach<br />

auf die E.<strong>ON</strong>-Webseite <strong>und</strong> können dort Ihren aktuellen <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

einsehen. Und falls Sie Ihren Tarif wechseln <strong>und</strong> damit<br />

<strong>Strom</strong> sparen möchten, rufen Sie einfach in einem Service Center<br />

an <strong>und</strong> geben Ihre Änderungswünsche telefonisch durch. Diese<br />

werden im System angepasst <strong>und</strong> mit einem Mausklick umgesetzt.<br />

Niemand muss mehr vorbei kommen, Ablesungen <strong>und</strong> Anpassungen<br />

bei Ihnen zu Hause gehören der Vergangenheit an.<br />

Wie werden die Daten übermittelt?<br />

Petr Kristek: Die Übermittlung läuft über konventionelle Kabel- <strong>und</strong><br />

moderne GPRS-Technik. Von Ihrem Zähler zu Hause werden die<br />

Daten über ein Kabel zur nächsten Trafo-Station geleitet <strong>und</strong> dort<br />

von einem so genannten „Data Concentrator“ gesammelt. Via GPRS<br />

werden sie dann weiter an den jeweiligen Energieversorger, also<br />

z. B. E.<strong>ON</strong>, geroutet, der diese dann zentral administrieren kann.<br />

Sie haben bereits einige Funktionalitäten des Smart Metering genannt.<br />

Gibt es darüber hinaus noch andere?<br />

Petr Kristek: Fernablese, flexible Tarifwahl <strong>und</strong> on-demand-Kommunikation<br />

zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Unternehmen sind für uns bereits<br />

wichtige Innovationen. Aber mit Smart Metering könnten wir auch<br />

das gerade in Osteuropa verbreitete Problem des <strong>Strom</strong>diebstahls<br />

in den Griff bekommen. Zahlt ein K<strong>und</strong>e beispielsweise auch nach<br />

mehrmaliger Mahnung nicht, dann könnten wir den <strong>Strom</strong> per ferngesteuertem<br />

Mausklick ab- <strong>und</strong> nach Eingang der Zahlung wieder<br />

automatisch anstellen. Zudem denken wir über die Gestaltung<br />

neuer Produkte, zum Beispiel eines Pre-Paid-Systems, nach.<br />

„Ich bin fest überzeugt, dass aktive Strategien<br />

für den Wettbewerb, der uns zukünftig erwartet,<br />

essentiell sind.“ Petr Kristek<br />

In Tschechien testen Sie die neue Technologie zurzeit in einem<br />

Pilotprojekt. Welche Ergebnisse konnten Sie bislang erzielen?<br />

Petr Kristek: Mitte 2006 haben wir begonnen, in vier Dörfern Smart<br />

Metering-Geräte zu installieren. In wenigen Wochen werden wir<br />

fast 4.000 Zähler eingebaut bzw. ausgetauscht haben. Unser Ziel<br />

ist es zunächst einmal, die Verlässlichkeit <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

Funktionalitäten der neuen Technik zu testen <strong>und</strong> die geeigneten<br />

Zählerendgeräte zu finden. Das ist gar nicht so einfach, da die<br />

Hersteller noch nicht soweit sind. Doch es ist immens wichtig,<br />

dass wir gerade in der jetzigen Testphase sehr genau <strong>und</strong> akkurat<br />

arbeiten, da uns im späteren Roll-out jeder Fehler, egal ob im<br />

Material oder in der IT-Technik, sehr teuer zu stehen kommt. Wir<br />

wollen schnellstmöglich in der Lage sein, unseren K<strong>und</strong>en die<br />

neue Technologie anzubieten. Für ganz Osteuropa sprechen wir da<br />

immerhin von mehr als sieben Millionen K<strong>und</strong>en. Wie Sie sich vorstellen<br />

können, kommen da gewaltige Investitionskosten auf uns<br />

zu. Und natürlich auch eine Menge Arbeit <strong>–</strong> an dieser Stelle möchte<br />

ich deshalb vor allem auch meinen Projektkollegen für ihren<br />

unermüdlichen Arbeitseinsatz danken.<br />

Werden sich diese Mühen <strong>und</strong> Kosten lohnen?<br />

Petr Kristek: Absolut. Auch wenn der Roll-out immense Investitionen<br />

erfordert <strong>und</strong> die Profitabilität noch nicht exakt nachgewiesen<br />

werden kann, liegen die Vorteile in Form von neuen Geschäftsoptionen<br />

<strong>und</strong> einer stärkeren K<strong>und</strong>enloyalität klar auf der Hand. Das<br />

sehen auch meine E.<strong>ON</strong>-Kollegen in den anderen osteuropäischen<br />

Ländern so, mit denen ich in engem Kontakt stehe <strong>–</strong> genauso wie<br />

mit meinen deutschen Kollegen.<br />

Wagen Sie einen Blick in die Kristallkugel <strong>und</strong> beschreiben Sie uns<br />

Ihre Vision vom Smart Metering der Zukunft…<br />

Petr Kristek: Ich bin fest überzeugt, dass wir mit dieser Technik ein<br />

neues Kapitel in der Geschäftsphilosophie für den <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>vertrieb<br />

öffnen. Modernste Technologien bieten uns die Möglichkeit,<br />

innovative Produkte zu entwickeln <strong>und</strong> somit noch mehr auf<br />

die individuellen Bedürfnisse unserer K<strong>und</strong>en einzugehen. Gleichzeitig<br />

wird für die K<strong>und</strong>en ihr individueller Verbrauch transparenter<br />

gestaltet, <strong>und</strong> sie können so gezielt Energie sparen. Ich denke,<br />

diese aktiven Strategien sind für den Wettbewerb, der uns zukünftig<br />

erwartet, essenziell.<br />

Arbeit im Wandel 72 73


Spartenübergreifende Ausbildung:<br />

Zukunft<br />

Modell für die<br />

„Als Ausbildungsleiter lebt man für die Ausbildung. Man<br />

will den jungen Leuten das Beste mitgeben <strong>und</strong> ihnen<br />

beibringen, auch mal über den Tellerrand zu schauen.“<br />

Rainer Weißenborn<br />

Arbeit im Wandel 74 75


Im Ausbildungszentrum der E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie werden junge Azubis schon früh<br />

mit modernster Technik vertraut <strong>und</strong> für das Leben „draußen“ in den Betrieben fit<br />

gemacht. Und nicht nur das: Sie erlernen Zusatzqualifikationen, die weit über ihren<br />

normalen Ausbildungsplan hinausgehen. Bericht aus einer Zukunftsschmiede.<br />

Der Roboter zischt <strong>und</strong> faucht. Am Ende seines sich in alle Richtungen drehenden<br />

Arms ist ein Saugnapf befestigt, mit dem er kleine Dosen auf ein automatisches<br />

Fließband setzt. Wenig später werden die Dosen mit einem Deckelchen versehen<br />

<strong>und</strong> vom Band genommen, ebenfalls alles vollautomatisch. Die Fertigungsanlage<br />

nimmt fast den kompletten Raum ein <strong>und</strong> ist dennoch nur ein Miniatur-Modell:<br />

„Aber vom Prinzip läuft hier alles genauso wie in einer großen industriellen Fertigung“,<br />

erklärt Dirk Preißler, Ausbilder für Automatisierungstechnik im Erfurter Ausbildungszentrum<br />

der E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie. „Konfiguration, Programmierung <strong>und</strong><br />

Bau der Anlage <strong>–</strong> das haben unsere Elektroniker-Azubis alles selbst gemacht“, erzählt<br />

er stolz.<br />

Sehen <strong>und</strong> anfassen<br />

Doch Qualität hat ihren Preis, r<strong>und</strong> 140.000 Euro hat die Anschaffung der Automatisierungsanlage<br />

gekostet. Für Rainer Weißenborn, Ausbildungsleiter bei E.<strong>ON</strong> Thüringer<br />

Energie, ist das eine Investition in die Zukunft: „Die praxisorientierte Ausbildung,<br />

die wir hier anbieten, ist für die jungen Leute immens wichtig“, so Weißenborn.<br />

„Man muss eine Anlage schon mal gesehen <strong>und</strong> angefasst haben, um sie wirklich<br />

zu verstehen. Je eher, desto besser <strong>–</strong> in der Praxis zahlt sich das später aus.“ Nach<br />

diesem Prinzip hat der 54-Jährige das Erfurter Aus- <strong>und</strong> Fortbildungszentrum, mit 20<br />

Ausbildern <strong>und</strong> 350 Auszubildenden das größte im gesamten E.<strong>ON</strong>-Konzern, konsequent<br />

ausgerichtet. Neben regulären Werkstatt- <strong>und</strong> Ausbildungsräumen findet<br />

man hier ein wahres Technik-Eldorado, darunter eine funktionstüchtige Netzleitstelle,<br />

manuelle <strong>und</strong> ferngesteuerte Schaltanlagen sowie eine <strong>Gas</strong>druckregelungsanlage.<br />

„Viele Bildungseinrichtungen vermitteln primär theoretisches Wissen“, sagt<br />

Weißenborn. „Wir aber haben die Anlagen im Original hier stehen.“ Das sei wichtig,<br />

denn die Energieversorgungstechnik werde immer komplexer. „Wir müssen schauen,<br />

dass wir da am Ball bleiben.“<br />

Spartenübergreifende Ausbildung<br />

Dafür wird in Erfurt viel getan, das ist Weißenborn persönlich wichtig. „Als Ausbildungsleiter<br />

lebt man für die Ausbildung. Man will den jungen Leuten das Beste mitgeben<br />

<strong>und</strong> ihnen beibringen, auch mal über den Tellerrand zu schauen.“ Er selbst<br />

hat das in seinem Leben oft getan: Er hat im Ausland (Jemen <strong>und</strong> Äthiopien) gearbeitet,<br />

reist viel <strong>und</strong> sitzt ehrenamtlich in den verschiedensten Gremien <strong>–</strong> vom<br />

Prüfungsausschuss der Erfurter Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer über den Betriebs<strong>und</strong><br />

Aufsichtsrat der E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie bis hin zu einem Expertengremium am<br />

B<strong>und</strong>esinstitut für berufliche Bildung. In dieser Funktion hat er vor gut sieben<br />

Jahren den Ausbildungsberuf des „Elektronikers für Betriebstechnik im Einsatzgebiet<br />

Energieversorgungsanlagen/Netze“ mitentwickelt.<br />

Doch damit nicht genug. Speziell für das Ausbildungszentrum in Erfurt hat Weißenborn<br />

das Curriculum sogar um eine Zusatzqualifikation erweitert: Die Elektroniker<br />

für Betriebstechnik durchlaufen in Erfurt noch eine neunwöchige Zusatzausbildung<br />

im Bereich <strong>Gas</strong>technik. „Bislang werden <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> <strong>Gas</strong> in der Praxis zwar immer<br />

noch weitgehend separat betrachtet“, räumt Weißenborn ein, „doch die beiden Bereiche<br />

verschmelzen in der Praxis immer mehr miteinander, gerade in einem <strong>Strom</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>konzern wie E.<strong>ON</strong>“.<br />

Unternehmerischer Erfolgsgarant<br />

Seine Azubis geben ihm Recht. So auch David Feige, der neben seinem<br />

Studium der Gebäude- <strong>und</strong> Energietechnik im Ausbildungszentrum<br />

eine Doppelausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik <strong>und</strong><br />

Netzmonteur im Bereich <strong>Gas</strong>technik macht. „Ich bin froh über diese<br />

Zusatzqualifikation“, sagt der 22-Jährige. „Ich bekomme so mehr Einblicke,<br />

bin flexibler einsetzbar <strong>und</strong> fühle mich bestens für den Berufsalltag<br />

vorbereitet.“ Rainer Weißenborn ist sich des Erfolgs dieses<br />

breiten Ausbildungsansatzes sicher: „Ob E.<strong>ON</strong> sich als mehrspartiges<br />

<strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>unternehmen erfolgreich entwickeln kann, wird<br />

auch entscheidend davon abhängen, ob seine Mitarbeiter mehrspartig<br />

denken können. Mit unserer Ausbildung leisten wir hierfür<br />

schon heute einen Beitrag: Wir bilden hier die Fachkräfte der Zukunft<br />

aus!“<br />

Rainer Weißenborn leitet seit 1990 das Ausbildungszentrum von<br />

E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie in Erfurt. Seine Karriere im Unternehmen<br />

begann er 1970 mit einer Ausbildung zum Elektromonteur,<br />

später studierte er Elektrotechnik. Der 54-Jährige lebt mit seiner<br />

Familie in Gotha.<br />

Arbeit im Wandel 76 77


„<br />

Gutes<br />

Projektmanagement<br />

kann man lernen.<br />

„Erfolg hat Methode“ oder „Projekte mit Punktlandung“ <strong>–</strong> mit diesen Slogans wirbt die E.<strong>ON</strong> Academy für<br />

Weiterbildung in den Bereichen Projektarbeit <strong>und</strong> Projektmanagement. Hervorgegangen ist die so genannte<br />

„E.<strong>ON</strong> Project Academy“ aus einem Pilotprogramm der E.<strong>ON</strong> Kernkraft unter der Leitung von Gerhard Herz,<br />

Bereichsleiter für Organisation <strong>und</strong> Projektmanagement. Im Interview verrät Gerhard Herz, warum professionelles<br />

Projektmanagement für die Zukunft des Konzerns so wichtig ist.<br />

“<br />

Gerhard Herz, Bereichsleiter für Organisation<br />

<strong>und</strong> Projektmanagement<br />

Herr Herz, was bedeutet erfolgreiches Projektmanagement für Sie?<br />

Gerhard Herz: Jedes Projekt steht für eine mehr oder weniger umfangreiche Veränderung, in welcher<br />

Form auch immer. Insofern ist gutes Projektmanagement nichts anderes als effizientes Veränderungsmanagement<br />

<strong>und</strong> damit Garant für eine erfolgreiche Zukunft unseres Konzerns. Projektmanagement<br />

ist Change Management!<br />

Leben wir in so turbulenten Zeiten?<br />

Gerhard Herz: Das trifft absolut zu. Dass die Notwendigkeit für Veränderungen riesengroß ist, erleben<br />

wir in unserem Konzern doch jeden Tag. Denken Sie nur an Projekte wie europe.on oder regi.on. Bei<br />

uns Erzeugergesellschaften sind es vor allem die Neubau- <strong>und</strong> Rückbauprojekte, die uns vor große,<br />

aber auch spannende neue Herausforderungen stellen. Hier entstehen <strong>Perspektiven</strong> für die Zukunft.<br />

Gehört Projektarbeit inzwischen zum Kerngeschäft?<br />

Gerhard Herz: Fest steht, dass Projekte inzwischen ein wichtiger Bestandteil unseres Kerngeschäfts<br />

sind <strong>und</strong> in den nächsten Jahren immer stärker an Bedeutung <strong>gewinnen</strong> werden. Wir investieren Millionen<br />

in den Werterhalt unserer Betriebe, in IT <strong>und</strong> andere Projekte, sowie Milliarden in den Kraftwerksneubau<br />

<strong>und</strong> die Netze. Hinter diesen Investitionen stehen nationale <strong>und</strong> internationale Großprojekte,<br />

die erfolgreich gemanagt <strong>und</strong> abgewickelt werden müssen.<br />

Bei E.<strong>ON</strong> Kernkraft haben Sie schon frühzeitig begonnen, Qualitätsstandards für eine erfolgreiche<br />

Projektabwicklung zu entwickeln. Wie kam es dazu?<br />

Gerhard Herz: Der Bereich „Organisation <strong>und</strong> Projektmanagement“, den ich verantworte, wurde 2003<br />

gegründet. Damals war der Rückbau des Kernkraftwerks Würgassen bereits in vollem Gange. Ein gewaltiges<br />

Projekt, bei dem klar war, dass es sich über 10 bis 15 Jahre hinziehen würde. Alle Beteiligten<br />

haben mit dem Management eines solchen Großprojekts Neuland betreten. Sowohl technische als<br />

auch organisatorische Herausforderungen für alle Beteiligten sowie die Anforderungen an die Steuerung<br />

solcher Großprojekte mussten bewältigt werden. Damals wurde uns erstmals bewusst, dass ein<br />

standardisierter Prozess für die Abwicklung solcher Projekte fehlte.<br />

Wie sind Sie weiter vorgegangen?<br />

Gerhard Herz: Neben diesen Großprojekten haben wir uns einen Überblick über alle weiteren damals<br />

laufenden Projekte verschafft <strong>und</strong> festgestellt, dass unternehmensweit über 230 Einzelprojekte mit einem<br />

Gesamtbudget von 1,44 Milliarden Euro im Gange waren. Ein gewaltiges Volumen! Nach dieser Bestandsaufnahme<br />

haben wir uns mit Vertretern aus den laufenden Projekten <strong>und</strong> externen Beratern >><br />

Arbeit im Wandel 78 79


zusammengesetzt <strong>und</strong> uns gefragt, wie wir die Vielzahl an Projektmanagement-Prozessen<br />

im Sinne eines Best Practice-Ansatzes zusammenführen<br />

könnten. Das Ergebnis war ein Werkzeugkoffer, in<br />

dem wir einheitliche Methoden, Organisationsmuster <strong>und</strong> Instrumente<br />

für ein standardisiertes Projektmanagement zusammengestellt<br />

haben. Die Einbeziehung <strong>und</strong> Unterstützung durch erfahrene<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Entscheidungsträger sowie ein hervorragend funktionierendes<br />

Team waren hier ein erfolgsentscheidender Faktor.<br />

Und diesen Werkzeugkoffer haben Sie dann Ihren Mitarbeitern in<br />

die Hand gedrückt nach dem Motto „Mach mal…“?<br />

Gerhard Herz: Genau das haben wir nicht getan. Uns war von Anfang<br />

an klar, dass der Erfolg unseres Ansatzes von unseren Mitarbeitern<br />

abhängt <strong>und</strong> dass wir den Kollegen, egal ob im technischen<br />

oder kaufmännischen Bereich, die Möglichkeit geben müssen, Projektarbeit<br />

zu erlernen <strong>–</strong> <strong>und</strong> zwar in der Gesamtschau von Fach-,<br />

Methoden- <strong>und</strong> Sozialkompetenz.<br />

„Gutes Projektmanagement ist nichts<br />

anderes als effizientes Veränderungsmanagement<br />

<strong>und</strong> damit Garant für eine<br />

erfolgreiche Zukunft unseres Konzerns.“<br />

Gerhard Herz<br />

Seine Karriere bei E.<strong>ON</strong> Kernkraft<br />

begann Gerhard Herz 1989 im operativen<br />

Bereich des Kraftwerksmanagements.<br />

Davor war der studierte<br />

Maschinenbauer zehn Jahre für<br />

Siemens im Kraftwerksbau tätig.<br />

Seit 2003 leitet er im Geschäftsführungsressort<br />

„Geschäftsführungs-<br />

Vorsitz“ den Bereich „Organisation<br />

<strong>und</strong> Projektmanagement“. Mit seiner<br />

Frau <strong>und</strong> seinen neunjährigen<br />

Zwillingssöhnen lebt er in der Nähe<br />

von Hannover. Neben den beruflichen<br />

Aktivitäten findet er hier den<br />

persönlichen Ausgleich für die<br />

spannenden aber auch zeitintensiven<br />

Aufgaben.<br />

Wie haben Sie das konkret umgesetzt?<br />

Gerhard Herz: Gemeinsam mit einem externen Lernpartner haben wir ein Qualifizierungsprogramm<br />

entwickelt <strong>–</strong> mit speziellen Lernmodulen für den Projektmitarbeiter genauso wie für den Top-Projektleiter<br />

sowie Führungskräfte <strong>und</strong> Auftraggeber. Dann sind wir in jeden EKK-Standort gefahren <strong>und</strong> haben<br />

den Führungskräften vor Ort das Programm vorgestellt. Die kennen ihre Mitarbeiter am besten <strong>und</strong><br />

können schnell feststellen, wo Qualifizierungsbedarf besteht, wo die Potentiale für gute Projektleiter vorhanden<br />

sind <strong>und</strong> wo sie weiterentwickelt werden können.<br />

Wann ist die E.<strong>ON</strong> Academy auf das Programm aufmerksam geworden?<br />

Gerhard Herz: Zunächst einmal wurden Mitte 2006 andere Business Units auf unsere Aktivitäten aufmerksam<br />

<strong>und</strong> haben aufgr<strong>und</strong> ihres absehbar hohen Bedarfs die Academy in Düsseldorf beauftragt,<br />

eine entsprechende Initiative zu starten. Im Oktober des Jahres bekamen wir den offiziellen Auftrag,<br />

unsere Arbeit zum konzernweiten Qualifizierungsprogramm auszubauen. Schon Mitte 2007, also nur<br />

kurze Zeit später, ist die E.<strong>ON</strong> Project Academy dann in den Regelbetrieb gegangen.<br />

Als Vorsitzender des Beirats der E.<strong>ON</strong> Project Academy sind Sie auch für die inhaltliche<br />

Weiterentwicklung des Programms verantwortlich. Wohin geht der Trend?<br />

Gerhard Herz: Unser jetziges Augenmerk liegt auf der inhaltlichen Weiterentwicklung der Angebote,<br />

um auch den tatsächlichen Bedarf abzudecken. Zudem sind Internationalität <strong>und</strong> Internationalisierung<br />

für uns wichtige Faktoren, damit die Project Academy schon bald E.<strong>ON</strong>-weit Akzeptanz findet <strong>und</strong><br />

nicht an den deutschsprachigen Grenzen endet. Klar ist, dass Projektarbeit in Zukunft immer mehr unseren<br />

Alltag bestimmen wird. Matrixorganisationen werden selbstverständlicher <strong>und</strong> rücken neben die<br />

klassische Linienorganisation. Eine gemeinsame „Projektsprache“ zu sprechen, in neuen Strukturen zu<br />

arbeiten, sich über Gesellschaften hinweg zu vernetzen <strong>–</strong> auf diese Herausforderungen müssen wir<br />

uns heute schon vorbereiten!


Arbeiten in einer<br />

neuen Welt<br />

Von 2002 bis 2004 gab es für Imre Veisz nur ein Ziel: ein neues IT-System <strong>–</strong> das so genannte Field Service<br />

Management System (FSMS) <strong>–</strong> für etwa 1.500 Netzmonteure von E.<strong>ON</strong> Hungaria einzuführen. Die größte<br />

Herausforderung war dabei, die mobilen Einheiten, deren Hauptaufgabe früher darin bestand, die Netze<br />

in halb Ungarn zu reparieren, auch im Umgang mit dem Computer <strong>und</strong> damit einer vollkommen neuen<br />

Arbeitsweise mit komplett anderen Prozessen fit zu machen.<br />

Imre Veisz (Jahrgang 1971) arbeitet bereits seit 1995 bei der E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />

Gruppe. Heute fungiert der studierte Elektrotechnikingenieur als Leiter<br />

Netzentwicklung in der Budapester Zentrale. Sein bislang größtes Projekt<br />

war die Entwicklung des Field Service Management Systems, das im Jahr<br />

2004 auf alle Gesellschaften von E.<strong>ON</strong> Hungaria ausgerollt wurde. Veisz ist<br />

ledig <strong>und</strong> lebt in Budapest.<br />

„Was wir hier bewältigt haben, waren echte Veränderungsprozesse“, sagt Veisz. Früher haben die Monteure<br />

ihre Aufträge direkt in ihrem jeweiligen Regionalzentrum abgeholt. Dann haben sie sich mit<br />

Hammer <strong>und</strong> Schraubenschlüssel bewaffnet auf den Weg gemacht, um einen Schaden am Netz zu beheben.<br />

„Damals konnten wir nicht nachvollziehen, wo der einzelne Monteur gerade ist <strong>und</strong> was er gerade<br />

tut“, erklärt der Elektrotechnik-Ingenieur. Heute läuft der Prozess vollkommen anders ab.<br />

So funktioniert das Field Service Management System<br />

Im Call Center oder im K<strong>und</strong>enzentrum <strong>–</strong> insgesamt gibt es in den Regionen von E.<strong>ON</strong> Hungaria davon<br />

96 Stück <strong>–</strong> geht der Auftrag eines K<strong>und</strong>en ein, eine Arbeit am Netz oder an einem Transformator vorzunehmen.<br />

Der jeweilige K<strong>und</strong>enberater gibt die Anfrage in das SAP-basierte IT-System ein. Routineaufgaben<br />

gelangen über das System direkt an die Monteure. Dabei ist dieses dazu in der Lage, die Techniker<br />

zu identifizieren, die über die Fähigkeiten verfügen, den Auftrag zu erfüllen. Über ein GPS-Gerät,<br />

das in jedem Auto der mobilen Einheiten installiert ist, werden die Monteure lokalisiert. Ist dies geschehen,<br />

entscheidet das System vollautomatisch, welches Team <strong>–</strong> die Monteure sind jeweils in Zweierteams<br />

unterwegs <strong>–</strong> den jeweiligen Auftrag erhält. Das Computersystem ist permanent auf dem neuesten<br />

Stand: Es wird alle 15 Minuten aktualisiert. Anfragen komplexerer Natur leitet der K<strong>und</strong>enberater<br />

an einen der 300 Objektmanager, die in den fünf Gesellschaften von E.<strong>ON</strong> Hungaria sitzen, weiter. >><br />

Arbeit im Wandel 82 83


Diese Ingenieure sind für die Instandhaltung der Netze verantwortlich.<br />

Konkret: Sie verwalten das Budget <strong>und</strong> entscheiden, welche<br />

Reparaturen in welcher Form <strong>und</strong> mit welcher Priorität vorgenommen<br />

werden. Die Objektmanager wiederum treten in Kontakt mit<br />

den so genannten Koordinatoren, die in den Regionalzentren sitzen.<br />

Von ihnen gibt es pro Standort etwa vier bis sechs Stück. Sie sind<br />

die Vorgesetzten der Techniker <strong>und</strong> achten darauf, dass alles nach<br />

Plan läuft. Ihr Einsatz ist insbesondere dann gefragt, wenn Unvorhergesehenes<br />

passiert <strong>–</strong> beispielsweise auf Gr<strong>und</strong> von Unwettern<br />

oder anderen widrigen Umständen. Die Koordinatoren leiten die<br />

Anfrage an eines ihrer Technikteams weiter, telefonisch oder über<br />

System. Und an ihr regionales Logistikzentrum, welches das Material<br />

für die Schadensbehebung bereitstellt. Jedes Technikteam<br />

registriert im IT-System, welche Materialien verbraucht wurden So<br />

können die Logistiker immer für Nachschub sorgen.<br />

Viel Aufklärungsarbeit geleistet<br />

Es war kein leichtes Unterfangen, die Techniker von der Notwendigkeit<br />

neuer Arbeitsabläufe zu überzeugen. Doch das Kernprojektteam,<br />

in dem r<strong>und</strong> zehn Personen zusammengearbeitet haben, <strong>und</strong><br />

die zahlreichen Mitarbeiter von E.<strong>ON</strong> IS haben ganze Arbeit geleistet.<br />

In jeweils einwöchigen Trainings wurden die Koordinatoren aus<br />

„Zu Anfang dachte ich, ich sei für ein IT-Projekt<br />

verantwortlich. Im Laufe der Zeit stellte sich jedoch<br />

heraus, dass die wahre Herausforderung<br />

darin lag, dass sich durch die Einführung des<br />

Field Service Management Systems die gesamten<br />

Arbeitsabläufe sowie die Arbeitskultur<br />

unserer Techniker veränderten.“ Imre Veisz<br />

den Regionen als Key-User geschult. Diese wiederum haben sich anschließend<br />

um die Techniker gekümmert <strong>und</strong> ihnen die Prozesse<br />

<strong>und</strong> die IT-Systeme erläutert. Um insbesondere den älteren Monteuren<br />

den Einstieg in die Arbeit mit dem Computer zu erleichtern,<br />

wurden Teams aus jüngeren <strong>und</strong> älteren Mitarbeitern gebildet.<br />

Veisz: „Davon profitieren beide Seiten, denn sie können viel voneinander<br />

lernen.“ Bezahlt gemacht hat sich auch die enge Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> der Austausch mit den Arbeitnehmervertretern: „Wir<br />

haben einen sehr offenen Dialog mit den Gewerkschaftsvertretern<br />

geführt, viel Aufklärungsarbeit geleistet <strong>und</strong> sie über alle Schritte<br />

auf dem Laufenden gehalten“, erklärt er. Und der Erfolg gibt den<br />

Verantwortlichen Recht: Bei der ZSE wurde das neue System bereits<br />

eingeführt <strong>und</strong> auch die britische Schwestergesellschaft E.<strong>ON</strong> UK<br />

wird folgen.<br />

„Dennoch hatten viele unserer Techniker Angst davor, dass sie permanent<br />

überwacht werden <strong>–</strong> sie fürchteten den Big-Brother-Effekt.<br />

Aber sie haben verstanden, dass wir mit dem neuen System effizienter<br />

arbeiten <strong>und</strong> sie letzten Endes viel eigenverantwortlicher <strong>und</strong><br />

selbstständiger agieren können“, resümiert Veisz seine Erfahrungen.<br />

Und wenn ein Monteur mokiert, dass er nach Einführung der neuen<br />

Prozesse mehr arbeite als früher, antwortet der 37-Jährige: „Das kann<br />

nicht sein <strong>–</strong> Du arbeitest doch nach wie vor acht St<strong>und</strong>en am Tag!“


„<br />

Perspektive<br />

Die zu wechseln<br />

gehört zu meinem Job.<br />

Die <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>preisregulierung ist ein Riesenthema für den gesamten E.<strong>ON</strong>-Konzern. Momentan<br />

ist vor allem die Anreizregulierung in der <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>versorgung aktuell. Doch auch die Qualitätsregulierung<br />

wird früher oder später kommen. Friedemann Vetter von E.<strong>ON</strong> edis ist Experte auf diesem<br />

Gebiet. Sowohl innerhalb als auch außerhalb des Konzerns tut er alles dafür, die richtigen Weichen für<br />

die Zukunft zu stellen. Wie, erzählt er im Interview.<br />

“<br />

Herr Vetter, was genau tun Sie?<br />

Friedemann Vetter: Ich beschäftige mich intensiv mit der Ausgestaltung<br />

der Regulierung <strong>und</strong> ihren Auswirkungen auf das Unternehmen.<br />

Hinzu kommt, dass ich das, was in den Gesetzen zur Regulierung<br />

steht, über meine Arbeit im B<strong>und</strong>esverband der Energie<strong>und</strong><br />

Wasserwirtschaft (BDEW) begleitet habe. Meine Hauptaufgabe<br />

ist es, mich über die aktuellen Themen auf dem Laufenden<br />

zu halten <strong>und</strong> im Konzern Aufklärungsarbeit zu leisten. Wichtig ist<br />

der regelmäßige <strong>und</strong> intensive Austausch mit den unterschiedlichsten<br />

Parteien: Einerseits stehe ich in ständigem Kontakt mit<br />

meinen Branchenkollegen <strong>und</strong> mit der Regulierungsbehörde. Das<br />

ist die externe Seite. Auch intern bin ich in verschiedenen Arbeitskreisen<br />

zum Thema Regulierung präsent, ich informiere beispielsweise<br />

sowohl Vorstände als auch Vertriebskollegen aus unseren<br />

Regionalversorgungsunternehmen. Last but not least halte ich auch<br />

unsere Kooperationspartner aus den Stadtwerken <strong>–</strong> allein die E.<strong>ON</strong><br />

edis hat etwa 30 Stück <strong>–</strong> über die Regulierung auf dem Laufenden.<br />

Im Gr<strong>und</strong>e genommen agiere ich als interner Berater.<br />

Was ist das Spannende an Ihrer Tätigkeit?<br />

Friedemann Vetter: Meine Position ist sehr ungewöhnlich <strong>–</strong> vieles<br />

von dem, was ich tue, ist nicht in den normalen Unternehmensabläufen<br />

verankert. Spannend ist vor allem, dass ich in meinem Job<br />

immer wieder Neuland betrete. Und das wird noch lange Zeit so<br />

bleiben, denn: Der Regulierer ist niemals am Ende. Ich arbeite konzernübergreifend,<br />

bin sehr viel unterwegs, hauptsächlich in Düsseldorf,<br />

München oder Berlin <strong>–</strong> etwa 80 Prozent meiner Arbeitszeit.<br />

Entsprechend kann ich meine Arbeit selbst organisieren <strong>und</strong> mein<br />

Arbeitstempo selbst bestimmen. Die Kehrseite der Medaille ist,<br />

dass ich als Einzelkämpfer kaum noch Leute innerhalb des Konzerns<br />

habe, mit denen ich mich fachlich austauschen kann. Ich muss<br />

außerdem mich <strong>und</strong> meine Expertise innerhalb des Konzerns immer<br />

wieder in Erinnerung bringen. Da ist viel Eigenmarketing gefragt.<br />

Ich finde es daher gut, dass es innerhalb des E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns<br />

ein Expertennetzwerk <strong>und</strong> damit die Möglichkeit gibt, sein Wissen<br />

öffentlich zu machen.<br />

Welche Zukunftsaufgaben liegen vor Ihnen?<br />

Friedemann Vetter: Gr<strong>und</strong>sätzlich kann man sagen: Ich beschäftige<br />

mich heute mit Themen, die in fünf Jahren wirken. Ein großes<br />

Thema ist für mich zurzeit die Vorbereitung der Qualitätsregulierung.<br />

Die Qualitätsregulierung kommt theoretisch in fünf Jahren.<br />

Sie könnte allerdings vorgezogen werden, wenn die B<strong>und</strong>esnetzagentur<br />

der Meinung ist, die Zeit dafür sei reif. Unter Qualitätsregulierung<br />

ist Folgendes zu verstehen: Wenn man gezwungen<br />

wird, die Kosten zu reduzieren, leidet oftmals die Qualität. Das darf<br />

nicht passieren. Daher vergleichen wir unsere Effizienz mit anderen<br />

Unternehmen aus unserer Branche <strong>und</strong> achten darauf, dass beides<br />

passt: Die Kosten <strong>und</strong> die Qualität. Wir <strong>–</strong> also die Vertreter unserer<br />

Wettbewerber <strong>und</strong> ich <strong>–</strong> sind uns einig: Es ist besser, jetzt zu handeln,<br />

als erst dann zu reagieren, wenn der Regulierer aktiv wird.<br />

Gleichermaßen unterstützen wir die Regulierungsbehörde bei ihrer<br />

Arbeit. Denn auch für sie stellen sich viele Fragen, wie zum Beispiel:<br />

Was können wir tun, um Euch gerecht zu behandeln?<br />

Wie halten Sie sich auf dem Laufenden?<br />

Friedemann Vetter: In meinem Job ist es wichtig, immer eine<br />

<strong>360°</strong>-Brille aufzuhaben. Daher verbringe ich gerade drei Monate<br />

bei E.<strong>ON</strong> UK in der Nähe von Nottingham. Denn in England haben<br />

Anreiz- <strong>und</strong> Qualitätsregulierung schon eine längere Tradition. >><br />

Arbeit im Wandel 86 87


Ich bin mir sicher, der gegenseitige Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> die<br />

Wissensvernetzung werden für beide Seiten sehr wertvoll werden.<br />

Bereits in der ersten Woche habe ich hier so viel gelernt,<br />

dass es sich schon gelohnt hat <strong>–</strong> vor allem die statistische Mathematik,<br />

die die Engländer nutzen, ist sehr interessant.<br />

Was tun Sie außerdem?<br />

Friedemann Vetter: Ich setze mich permanent mit den gesetzlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Regulierung auseinander. Ich lese viel <strong>–</strong> insbesondere<br />

Literatur von Beratern, Gutachtern <strong>und</strong> Hochschulen.<br />

Und natürlich stehe ich im ständigen persönlichen Dialog mit<br />

unseren Wettbewerbern <strong>und</strong> den Vertretern der Regulierungsbehörde.<br />

Ich gehe dabei immer nach der Devise vor: Wo kann<br />

ich etwas raussaugen? Wo könnte es gefährlich für uns werden?<br />

So versuche ich, das Beste für unseren Konzern zu erreichen.<br />

Was verstehen Sie unter Perspektivwechsel?<br />

Friedemann Vetter: Ich muss beinahe täglich die Perspektive<br />

wechseln <strong>und</strong> mich in verschiedene Auftraggeber hineinversetzen.<br />

Es ist ein Unterschied, ob ich beispielsweise vor einem Vorstand<br />

referiere, vor den Kollegen aus dem Vertrieb oder unseren<br />

Kooperationspartnern aus den Stadtwerken. Wieder unter anderen<br />

<strong>Perspektiven</strong> laufen die Gespräche mit meinen Branchenkollegen<br />

oder der Regulierungsbehörde ab. Ich muss mich also<br />

täglich auf andere Gesprächspartner mit anderen Sichtweisen<br />

<strong>und</strong> anderem Wissen einstellen.


Alles im Fluss!<br />

Instandhaltung bei der E.<strong>ON</strong> Wasserkraft<br />

Josef Grantner kennt Wasserkraftwerke in allen Varianten: Er hat schon einige geplant, gebaut <strong>und</strong> betrieben.<br />

Diese Erfahrungen setzt der 47-jährige Bayer seit Oktober 2007 in seiner neuen Aufgabe als Leiter<br />

des Technischen Controllings bei E.<strong>ON</strong> Wasserkraft ein <strong>und</strong> kümmert sich dabei um eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Neugestaltung <strong>und</strong> Optimierung der Kraftwerksinstandhaltung.<br />

Nach seiner Ausbildung zum Elektriker holte der 47-Jährige auf dem zweiten<br />

Bildungsweg sowohl die mittlere Reife als auch das Abitur nach. Anschließend<br />

absolvierte er ein Studium der Elektrotechnik. Bei E.<strong>ON</strong> Wasserkraft<br />

<strong>und</strong> ihren Vorgängerunternehmen ist Josef Grantner seit 17 Jahren tätig.<br />

Seit 1. Oktober ist er Leiter des Technischen Controllings. Grantner lebt mit<br />

Ehefrau <strong>und</strong> Sohn in Landshut. In seiner Freizeit treibt er gerne Sport oder<br />

entspannt sich in der Natur. „Nur wenn ich an einem Fluss sitze, lässt mich<br />

meine Arbeit nicht los <strong>und</strong> ich überlege, ob <strong>und</strong> wie man hier ein Wasserkraftwerk<br />

bauen könnte. Aber das ist wohl ein Berufsrisiko.“<br />

Die Ausgangssituation <strong>–</strong> verschiedene Strategien aufgr<strong>und</strong> von Erfahrungswerten<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft betreibt über 130 Kraftwerke in Deutschland. In den ehemaligen Werkgruppen sind viele<br />

unterschiedliche Instandhaltungsstrategien entstanden, die meist auf individuellen Erfahrungswerten<br />

beruhten. Die einzelnen Gruppen arbeiten daher unabhängig voneinander <strong>und</strong> mit unterschiedlichen<br />

Verfahrensweisen, wodurch sich abweichende Regelmäßigkeiten <strong>und</strong> Standards bei der Instandhaltung<br />

herausgebildet haben.<br />

Die Aufgabe <strong>–</strong> ein systematischer Ansatz<br />

Zum 1. Oktober 2007 hat sich die E.<strong>ON</strong> Wasserkraft neu organisiert. Die ehemaligen historisch gewachsenen<br />

Strukturen wurden aufgelöst. Mit der Neustrukturierung des Unternehmens bot sich die Gelegenheit,<br />

die unterschiedlichen Instandhaltungs- <strong>und</strong> Wartungsmethoden zu harmonisieren. Hier kam Josef<br />

Grantner ins Spiel. Die Herausforderung dabei: übergeordnet anlagenspezifische Instandhaltungsstrategien<br />

für das gesamte Unternehmen <strong>und</strong> damit eine allgemeingültige Lösung für alle Kraftwerke zu<br />

entwickeln. Da viele Betriebe Unterschiede aufwiesen, war das nicht einfach. Ein systematischer Ansatz<br />

war gefragt.<br />

Die Umsetzung <strong>–</strong> alle Mann an Bord!<br />

Mit einer sechsköpfigen Projektgruppe bestehend aus Vertretern des Technischen Controllings, Führungskräften<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern der Betriebe, machte Grantner sich 2007 auf den Weg in die Kraftwerke.<br />

So sollte sich das Team vor Ort ein Bild von der Instandhaltung machen, gemeinsam mit den Verantwortlichen<br />

dort Verbesserungspotenziale aufdecken <strong>und</strong> eine einheitliche Lösung finden. Auf diese<br />

Weise wollten die Verantwortlichen alle Mitarbeiter vom Vorhaben überzeugen <strong>und</strong> mit an Bord holen.<br />

In zahlreichen Gesprächen fand man heraus, wie die Instandhaltung bisher organisiert <strong>und</strong> instrumentalisiert<br />

war. Dabei gestaltete sich die Datenerfassung teilweise etwas schwierig. In jedem Kraftwerk<br />

wurden andere Methoden angewandt: Von der Ordner-Ablage über unterschiedliche Softwareanwendungen<br />

bis hin zu einer losen „Zettelwirtschaft“ war alles vertreten. Trotzdem gelang es dem Team, >><br />

Arbeit im Wandel 90 91


innerhalb von nur zwei Monaten eine einheitliche Methode für eine<br />

anlagenspezifische Instandhaltungsstrategie zu entwickeln. Diese<br />

wird zunächst in unterschiedlichsten Muster-Kraftwerkstypen erfolgreich<br />

getestet <strong>und</strong> dann sukzessive auf alle Wasserkraftwerke<br />

ausgerollt. Darüber hinaus wurden digitale Wartungshandbücher<br />

erstellt, in denen alle notwendigen Instandhaltungsarbeiten in den<br />

Kraftwerken aufgeführt sind <strong>und</strong> auch als Nachweis, zum Beispiel<br />

bei Behörden, dienen können. Natürlich gibt es auf dem Markt<br />

bereits Handbücher für die Instandhaltung von Kraftwerken, doch<br />

diese sind standardisiert <strong>und</strong> gehen nicht auf die Besonderheiten der<br />

Wasserkraft ein. „Wir geben uns nicht mit 08/15-Lösungen zufrieden.<br />

Unsere Instandhaltungshandbücher sind speziell auf Wasserkraftwerke<br />

zugeschnitten. Nur so können wir die Lebenszyklen unserer<br />

Kraftwerke optimieren“, so Grantner.<br />

Anfänglich herrschte noch eine gewisse Skepsis. Einerseits lauteten<br />

Einwände, dass es für die 133 doch sehr unterschiedlichen Wasserkraftwerke<br />

keine einheitliche Strategie geben könne. Andererseits<br />

beschwerte sich mancher Kraftwerksmitarbeiter über die neue Dokumentation<br />

in den Handbüchern. Das Motto dabei: Ich habe alle<br />

anstehenden Arbeiten im Kopf <strong>und</strong> es funktioniert schon seit Jahren<br />

einwandfrei. Grantner: „Unsere Aufgabe <strong>und</strong> auch eine große Heraus-<br />

forderung war es, alle Mitarbeiter für unser Vorhaben zu motivieren<br />

<strong>und</strong> davon zu überzeugen, dass wir neue Wege gehen müssen.“<br />

Das Ergebnis <strong>–</strong> Instandhaltung standardisiert <strong>und</strong> doch individuell<br />

Die gesammelten Wartungsarbeiten wurden in Handbüchern in Form<br />

einer Datenbank digital angelegt. Darin sind mittlerweile über<br />

20.000 Instandhaltungstätigkeiten, deren Fälligkeiten <strong>und</strong> Ausführungsschritte<br />

detailliert hinterlegt. Die Anlagenmanager vor Ort, die<br />

für die Instandhaltung der Kraftwerke verantwortlich sind, können<br />

sich damit schnell <strong>und</strong> einfach die zu erledigenden Aufgaben aus<br />

der Datenbank ziehen <strong>und</strong> ihre Kollegen vom technischen Support<br />

entsprechend beauftragen. Diese finden wiederum alle wichtigen<br />

Schritte für die Ausführung darin aufgelistet oder einen entsprechenden<br />

Querverweis. Die ersten Kraftwerke arbeiten bereits mit<br />

den Wartungshandbüchern. Die vollständige Erfassung der Arbeiten<br />

in allen Kraftwerken dauert noch voraussichtlich bis Ende 2008.<br />

Ein Ausblick<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft möchte Synergien noch besser nutzen. Dazu holt<br />

sich Grantner auch von außen Know-how ein. Besonders eng arbeitet<br />

er derzeit mit dem Center of Competence (CoC) Hydro in Malmö<br />

zusammen. Die Kollegen in Schweden haben die „EWK-Methode“<br />

zur Entwicklung neuer Instandhaltungsstrategien bereits in zwei<br />

schwedischen Kraftwerken mit Erfolg getestet <strong>und</strong> großes Interesse<br />

daran bek<strong>und</strong>et, sich noch stärker mit der E.<strong>ON</strong> Wasserkraft auszutauschen.<br />

„Ich gebe zu, wir können von den Schweden noch etwas<br />

lernen <strong>und</strong> umgekehrt. Warum sollen unsere Kollegen oder wir<br />

etwas neu erfinden, was andere schon sehr gut entwickelt haben?<br />

Bei der E.<strong>ON</strong> Wasserkraft haben wir innerhalb kürzester Zeit den<br />

Gr<strong>und</strong>stein für eine systematische Entwicklung anlagenspezifischer<br />

Instandhaltungsstrategien gelegt. Trotzdem liegt noch ein gutes<br />

Stück Weg vor uns. Aber das werden wir auch bewältigen <strong>–</strong> <strong>und</strong> durch<br />

den Erfahrungsaustausch sogar noch schneller“, zeigt sich Grantner<br />

zuversichtlich.


Kennzahlen der E.<strong>ON</strong> Energie<br />

Stand 31.12.2007 2000 2006 2007<br />

Umsatz* Mio €<br />

Personalaufwand Mio €<br />

Beschäftigte gesamt**<br />

Beschäftigte Ausland**<br />

Beschäftigte Deutschland**<br />

davon Auszubildende Deutschland<br />

*mit <strong>Strom</strong>steuer/Handel nettiert **zum 31.12.<br />

10.678<br />

2.321<br />

34.400<br />

4.010<br />

30.390<br />

2.349<br />

28.380<br />

2.913<br />

46.012<br />

13.383<br />

32.629<br />

2.329<br />

33.429<br />

2.673<br />

46.579<br />

13.503<br />

33.076<br />

2.369


E.<strong>ON</strong> Energie AG<br />

Personalbereich<br />

Brienner Straße 40<br />

80333 München<br />

personal@eon-energie.com<br />

www.eon-energie.com


Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht 2007<br />

Die Fakten


Inhalt<br />

01 Gesamtbelegschaft<br />

02 Neukonsolidierung/Entkonsolidierung<br />

03 Personalaufwand (Konzern)<br />

04 Beschäftigungsstruktur<br />

05 Eintritte/Austritte<br />

06 Altersstruktur<br />

07 Krankenquote<br />

08 Frauenanteil<br />

09 Schwerbehinderte<br />

10 Teilzeitquote<br />

11 Qualifikationsstruktur<br />

12 Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

13 Mitarbeiteraustauschprogramm/Job Rotation<br />

14 Ausbildung<br />

15 Übernahme nach Ausbildung<br />

16 Ausfalltage<br />

17 Unfallquote LTIF 1+<br />

18 Unfallarten<br />

19 Unfallrisiko<br />

20 Ideenmanagement<br />

21 Investmentplan<br />

22 E.<strong>ON</strong> Moldova<br />

23 E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />

24 E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />

25 E.<strong>ON</strong> Czech<br />

26 E.<strong>ON</strong> Benelux<br />

27 Beschäftigte<br />

Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />

das zu unserem Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht gehörende Faktenheft<br />

lebt, wie der Name bereits ausdrückt, von Zahlen, Daten <strong>und</strong> Fakten.<br />

Unser Leitmotiv „<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong>“ lässt sich<br />

hier <strong>–</strong> zumindest in Bezug auf die inhaltliche Ausrichtung sowie<br />

die gestalterischen Elemente <strong>–</strong> nicht ohne weiteres umsetzen.<br />

Gleichwohl haben wir versucht, Ihnen, liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

auch in unserem Faktenheft neue <strong>Perspektiven</strong> zu eröffnen <strong>und</strong><br />

Ihnen den Überblick noch leichter zu machen: Daher haben wir<br />

einige Themen neu aufgenommen <strong>und</strong> das Heft neu strukturiert.<br />

Ich möchte Sie dazu ermuntern, im Faktenheft zu blättern <strong>und</strong><br />

Entdeckungen zu machen <strong>–</strong> auch wenn es Ihnen auf den ersten<br />

Blick naturgemäß eher trocken vorkommen mag. Doch die Zahlen,<br />

Daten <strong>und</strong> Fakten erscheinen in einem anderen Licht, wenn Sie<br />

sich verdeutlichen, dass sie das Ergebnis dessen sind, was die<br />

Menschen in unserem Konzern bewegt <strong>und</strong> bewegen.<br />

Fre<strong>und</strong>liche Grüße<br />

Hartmut Geldmacher


Gesamtbelegschaft<br />

50.000<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

01<br />

2000 2006 2007<br />

34.400<br />

4.010<br />

30.390<br />

Entwicklung der Gesamtbelegschaft<br />

Im Vergleich zum Vorjahr (Stand 31.12.2006:<br />

46.012 Personen) ist die Beschäftigtenzahl<br />

per Saldo um 567 gestiegen. Zurückzuführen<br />

sind diese Veränderungen im Wesentlichen<br />

auf den Aufbau der Mannschaft für den<br />

Neubau von Kraftwerken <strong>und</strong> die weitere<br />

Internationalisierung des E.<strong>ON</strong>-Konzerns.<br />

46.012<br />

13.383<br />

Gesamt Ausland Deutschland<br />

46.579<br />

13.503<br />

32.629 33.076<br />

Neukonsolidierung/Entkonsolidierung<br />

* ab 2006 in IFRS<br />

02<br />

03<br />

Personalaufwand<br />

Neukonsolidierung/Entkonsolidierung<br />

Im Jahr 2007 sind im E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern<br />

Unternehmen mit 2.681 Beschäftigten neu<br />

konsolidiert worden.<br />

Inland Stand zum Zeitpunkt der Konsolidierung<br />

E WIE EINFACH <strong>Strom</strong> & <strong>Gas</strong> GmbH 16<br />

Netz Veltheim GmbH 4<br />

<strong>Gas</strong>versorgung im Landkreis Gifhorn GmbH 1<br />

BKB Großräschen GmbH 48<br />

Summe Inland 69<br />

Ausland Stand zum Zeitpunkt der Konsolidierung<br />

Jihoceská plynárenská Distribuce, s.r.o. 4<br />

E.<strong>ON</strong> Ügyfélszolgálati Kft. 636<br />

E.<strong>ON</strong> Hálózati Szolgáltató Kft. 1.556<br />

E.<strong>ON</strong> Moldova Furnizare S.A. 392<br />

E.<strong>ON</strong> Energiaszolgáltató Kft. 24<br />

Summe Ausland 2.612<br />

Summe Konsolidierung 2.681<br />

Entkonsolidierungen Stand zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung<br />

BCC Business Communication Company GmbH 109<br />

Summe 109<br />

Personalaufwand<br />

Der Personalaufwand des E.<strong>ON</strong> Energie-<br />

Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um<br />

7,5 Prozent gesunken. Zurückzuführen ist<br />

dies auf Sondereffekte in 2006 sowie auf<br />

ein niedrigeres Zinsergebnis.<br />

Mio. 2000 2006* 2007*<br />

Löhne <strong>und</strong> Gehälter 1.708 2.109 2.083<br />

Sozialabgaben 278 360 327<br />

Altersversorgung <strong>und</strong> Unterstützung 336 421 263<br />

Gesamt 2.321 2.890 2.673


04<br />

Beschäftigungsstruktur<br />

Die prozentualen Anteile der Mitarbeitergruppen<br />

sind im Jahresvergleich stabil<br />

geblieben.<br />

Beschäftigungsstruktur (Deutschland)<br />

31.12. 2000 2006 2007<br />

Vorstände/Geschäftsführer 89 101 109<br />

Quote 0,3% 0,3% 0,3%<br />

Mitarbeiter 26.921 28.120 28.348<br />

Quote 88,6% 86,2% 85,7%<br />

Befristete 947 1.787 1.915<br />

Quote 3,1% 5,5% 5,8%<br />

Auszubildende 2.349 2.329 2.369<br />

Quote 7,7% 7,1% 7,2%<br />

Praktikanten 84 292 335<br />

Quote 0,3% 0,9% 1,0%<br />

Gesamt 30.390 32.629 33.076<br />

Eintritte 2007<br />

Gesamtbelegschaft<br />

Praktikanten<br />

1.148<br />

Auszubildende<br />

695<br />

Befristete<br />

1.940<br />

Austritte 2007<br />

Gesamtbelegschaft<br />

Ablauf<br />

Befristung<br />

1.504<br />

Ende Praktikum<br />

1.096<br />

Sonstige<br />

Ende Ausbildung<br />

6.336<br />

634<br />

05<br />

Eintritte/Austritte<br />

Die Entwicklung der Gesamtbelegschaft<br />

wird <strong>–</strong> analog zum Vorjahr <strong>–</strong> weiterhin von<br />

Restrukturierungsprojekten bestimmt. 2007<br />

betrug die Fluktuationsquote 5,5 Prozent<br />

(exkl. Konzernwechsler) <strong>und</strong> ist damit gegenüber<br />

dem Vorjahr um 3,3 Prozentpunkte<br />

gesunken. Sie berechnet sich aus der Summe<br />

der Austritte im Verhältnis zur durchschnittlichen<br />

Mitarbeiterzahl. Relevante Austritte<br />

sind dabei: Kündigungen, Aufhebungsverträge,<br />

Rente wegen Erwerbsminderung,<br />

Altersrente, Vorruhestand <strong>und</strong> Altersteilzeit.<br />

Gesamt<br />

6.604<br />

Gesamt<br />

12.210<br />

Mitarbeiter<br />

2.821<br />

Kündigungen<br />

1.193<br />

Rente/Erwerbsminderung/Tod<br />

243<br />

Vorruhestand/<br />

Altersteilzeit<br />

410<br />

Aufhebungsverträge<br />

794


06 Altersstruktur<br />

08<br />

Frauenanteil<br />

Gegenüber dem Vorjahr ist die Belegschaft<br />

Der Anteil der Frauen an der Gesamtbeleg-<br />

im Durchschnitt um 0,5 Jahre älter.<br />

schaft nimmt seit Jahren stetig zu. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr ist er nahezu konstant<br />

Altersstruktur (Deutschland) 2007<br />

geblieben.<br />

Mitarbeiter<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

31 m<br />

15 w<br />

Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />

Krankenquote<br />

537 m 1.030 m<br />

235 w 708 w<br />

07<br />

1.801 m<br />

687 w<br />

3.342 m<br />

1.073 w<br />

4.774 m 4.896 m 4.726 m<br />

1.253 w 1.011 w 1.062 w<br />

977 m<br />

141 w<br />

2000* 2006 2007<br />

Durchschnittsalter 41,4 43,7 44,2<br />

Konzernzugehörigkeit** 16,8 16,2 16,5<br />

* Stammbelegschaft (inkl. Befristete) n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />

** Gesamtbelegschaft<br />

Krankenquote<br />

Die konzernweite Krankenquote bewegte<br />

sich im vergangenen Jahr in etwa konstant.<br />

2000 2006 2007<br />

E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 3,4% 3,5% 3,5%<br />

E.<strong>ON</strong> Bayern AG 3,4% 3,1%<br />

E.<strong>ON</strong> edis AG 3,9% 3,3% 3,2%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie AG 2,5% 2,1% 1,8%<br />

E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 5,2% 4,6%<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse AG 3,9% 4,0%<br />

E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 3,5% 2,7% 2,8%<br />

E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 4,7% 3,0% 2,8%<br />

E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 3,3% 3,2%<br />

E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 2,9% 2,7% 2,5%<br />

E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 2,3% 2,0%<br />

E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 4,1% 3,5% 3,5%<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 4,3% 3,7% 3,9%<br />

E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 3,7% 3,5%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 4,1% 3,2% 3,3%<br />

123 m<br />

35 w<br />

Frauenanteil<br />

2000* 2006 2007<br />

E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 25,2% 26,8% 27,6%<br />

E.<strong>ON</strong> Bayern AG 24,8% 24,0%<br />

E.<strong>ON</strong> edis AG 35,0% 32,2% 32,4%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie AG 44,7% 52,6% 52,4%<br />

E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 41,3% 41,1%<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse AG 22,7% 22,5%<br />

E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 10,6% 14,6% 14,9%<br />

E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 8,1% 11,8% 12,7%<br />

E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 18,3% 17,8%<br />

E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 10,4% 13,5% 14,2%<br />

E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 40,7% 39,9%<br />

E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 35,7% 34,6% 33,4%<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 10,4% 13,1% 13,8%<br />

E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 21,9% 22,7%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 18,8% 24,4% 24,2%<br />

* Stammbelegschaft (Vorstände/Geschäftsführer, Mitarbeiter <strong>und</strong> Befristete)


09 Schwerbehinderte<br />

10<br />

Teilzeitquote<br />

Im Jahr 2007 hat der Konzern mit einer<br />

Schwerbehindertenquote von 5,4 Prozent<br />

Die Teilzeitquote ist 2007 leicht angestiegen.<br />

die gesetzlichen Vorgaben überer-<br />

Teilzeit*<br />

füllt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der<br />

31.12. 2000 2006 2007<br />

Anteil der Schwerbehinderten an der<br />

Gesamtbelegschaft leicht gestiegen.<br />

E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern<br />

Quote<br />

209<br />

7,4%<br />

265<br />

8,7%<br />

251<br />

8,4%<br />

Schwerbehinderte (Deutschland)<br />

E.<strong>ON</strong> Bayern AG<br />

Quote<br />

282<br />

8,1%<br />

404<br />

10,9%<br />

2000 2006 2007<br />

E.<strong>ON</strong> edis AG 23 40 47<br />

Quote 0,9% 1,8% 2,1%<br />

E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 113 133 149<br />

E.<strong>ON</strong> Energie AG 130 87 105<br />

Quote 4,3% 4,8% 5,3%<br />

Quote 11,5% 10,6% 12,0%<br />

E.<strong>ON</strong> Bayern AG 202 227<br />

E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 176 209<br />

Quote 6,3% 6,9%<br />

Quote 19,5% 23,1%<br />

E.<strong>ON</strong> edis AG 65 63 74<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse AG 192 259<br />

Quote 2,7% 2,8% 3,2%<br />

Quote 7,0% 9,8%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie AG 56 27 27<br />

E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 200 270 291<br />

Quote 5,1% 3,6% 3,5%<br />

Quote 7,6% 10,6% 11,1%<br />

E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 108 109<br />

E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 360 92 102<br />

Quote 12,8% 13,0%<br />

Quote 6,4% 3,4% 3,6%<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse AG 119 138<br />

E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 114 120<br />

Quote 4,6% 5,5%<br />

Quote 8,6% 9,4%<br />

E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 90 125 140<br />

E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 153 75 109<br />

Quote 3,4% 4,9% 5,4%<br />

Quote 4,2% 4,4% 7,4%<br />

E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 336 163 162<br />

E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 16 22<br />

Quote 6,5% 6,6% 6,6%<br />

Quote 3,6% 4,9%<br />

E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 55 59<br />

E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 53 84 128<br />

Quote 4,5% 4,7%<br />

Quote 3,6% 5,2% 8,2%<br />

E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 183 86 82<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 92 160 195<br />

Quote 4,9% 5,6% 6,0%<br />

Quote 6,9% 13,1% 16,0%<br />

E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 11 10<br />

E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 243 228<br />

Quote 2,3% 2,1%<br />

Quote 16,7% 17,5%<br />

E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 51 53 61<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 1.821 3.004 3.590<br />

Quote 3,7% 3,7% 4,0%<br />

Quote 6,0% 6,5% 7,7%<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 27 92 106<br />

Quote 3,3% 7,7% 9,7%<br />

* ohne Altersteilzeit passiv<br />

E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 65 68<br />

Quote 5,2% 5,4%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern (Deutschland) 1.277 1.520 1.650<br />

Quote 4,5% 5,1% 5,4%


11 Qualifikationsstruktur<br />

13 Mitarbeiteraustauschprogramm/<br />

Die Anzahl der qualifizierten Mitarbeiter<br />

Job Rotation<br />

(mit Ausbildungs- oder Studienabschluss)<br />

Wissensaustausch <strong>und</strong> Know-how-Transfer<br />

bleibt relativ stabil.<br />

werden im E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern immer<br />

wichtiger. Die sich daraus ergebenden<br />

Qualifikationsstruktur (Deutschland)<br />

Chancen werden von den Mitarbeitern<br />

Mitarbeiter 2000 2006 2007<br />

immer mehr genutzt. In 2007 haben 227<br />

20.000<br />

20.505<br />

21.355<br />

21.247<br />

Beschäftigte an den angebotenen Programmen<br />

teilgenommen.<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

1.494<br />

5.011<br />

1.264<br />

5.601<br />

1.345<br />

5.865<br />

n ohne Ausbildung n mit Ausbildung n mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss<br />

12<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung (Deutschland)<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

2007 ist die Anzahl der Teilnehmer <strong>und</strong><br />

Veranstaltungen des Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramms<br />

im E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern<br />

gesunken. Dies ist hauptsächlich auf die<br />

Bereinigung der Daten um die Mehrfachzählungen<br />

in den letzten Jahren zurückzuführen.<br />

2000 2006 2007<br />

Anzahl der Veranstaltungen 9.573 14.956 9.077<br />

Anzahl der Teilnehmer 35.806 53.135 46.087<br />

Anzahl der Veranstaltungstage 69.967 106.940 104.997<br />

Mitarbeiter im Durchschnitt 34.988 30.526 30.613<br />

Mitarbeiteraustausch / Job Rotation<br />

inkl. Expats<br />

Corporate Center<br />

0,0 %<br />

andere<br />

Market Units<br />

10,7 %<br />

Market Unit<br />

Central Europe<br />

89,3 %<br />

(davon international<br />

4,0 %)<br />

Market Unit<br />

Central Europe 76,3 %<br />

(davon international<br />

100 %)<br />

MA JR<br />

Expats<br />

andere<br />

Market Units<br />

22,4 %<br />

Corporate<br />

Center<br />

25,5 %<br />

andere<br />

Market Units<br />

14,9 %<br />

Market Unit<br />

Central Europe<br />

59,6 %<br />

(davon international<br />

19,1 %)<br />

Corporate<br />

Center<br />

1,3 %


14<br />

Ausbildung (Deutschland)<br />

2000 2006 2007<br />

Anzahl Auszubildende 2.349 2.329 2.369<br />

davon kaufmännische Ausbildung 471 645 669<br />

davon gewerbliche/technische Ausbildung 1.878 1.684 1.700<br />

Quote 7,7% 7,1% 7,2%<br />

Einstellungen 609 678 695<br />

Übernahmen 528 541 554<br />

Teilnehmer C4U 57 67<br />

Ausbildung gesamt (2007)<br />

kaufmännische<br />

Ausbildung,<br />

weiblich<br />

435<br />

kaufmännische<br />

Ausbildung,<br />

männlich<br />

234<br />

Ausbildung<br />

Die Anzahl der Auszubildenden ist gegenüber<br />

dem Vorjahr aufgr<strong>und</strong> der weiter<br />

forcierten Ausbildungsinitiativen um 1,7<br />

Prozent gestiegen. Zum 31.12.2007 lag die<br />

Ausbildungsquote bei 7,2 Prozent.<br />

Gesamt<br />

2.369<br />

gewerbliche/<br />

technische<br />

Ausbildung,<br />

männlich<br />

1.570<br />

gewerbliche/<br />

technische<br />

Ausbildung,<br />

weiblich<br />

130<br />

15<br />

Übernahme nach Ausbildung*<br />

* im Rahmen der Tarifvereinbarung<br />

Übernahme nach Ausbildung<br />

Die tariflich festgelegte Verpflichtung,<br />

ehemalige Auszubildende in ein unbefristetes<br />

Arbeitsverhältnis zu übernehmen, hat<br />

der E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern wie im Vorjahr<br />

übererfüllt. Dieses Engagement wird im<br />

Folgejahr noch verstärkt: Für 2008 sind 180<br />

Übernahmen vereinbart.<br />

Soll 2007 Ist 2007 Soll 2008<br />

E.<strong>ON</strong> Anlagenservice GmbH 6 6 7<br />

E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 9 18 10<br />

E.<strong>ON</strong> Bayern AG 12 12 13<br />

E.<strong>ON</strong> Energie AG 7 5 9<br />

E.<strong>ON</strong> Engineering GmbH 7 2 7<br />

E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 9 4 11<br />

E.<strong>ON</strong> Fernwärme GmbH 2 2 2<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse AG 10 10 10<br />

E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 26 30 30<br />

E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 28 40 33<br />

E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 5 6 5<br />

E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 12 12 12<br />

E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 5 2 6<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 13 13 14<br />

E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 5 7 6<br />

Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH 2 1 2<br />

Gemeinschaftskraftwerk 2 1 2<br />

Weser GmbH & Co. OHG<br />

MHKW Göppingen GmbH 0 0 1<br />

Untere Iller AG 0 0 0<br />

E.<strong>ON</strong> Energie Tarifgruppe 160 171 180


Ausfalltage*<br />

Jahreswerte<br />

30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

26<br />

16<br />

Durchschnittliche Anzahl Ausfalltage<br />

Einen hohen Anteil an den krankheitsbedingten<br />

Ausfalltagen haben Verkehrs-,<br />

<strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> Absturzunfälle.<br />

2000 2006 2007<br />

* pro meldepflichtigem Unfall (Unfallschwere). Bei der Berechnung der Ausfalltage werden<br />

auch Samstag, Sonntag <strong>und</strong> Feiertage eingerechnet, auch wenn Verunfallte an diesen Tagen<br />

keinen Dienst hatten. Auslandsgesellschaften ohne Wege- <strong>und</strong> Betriebssportunfälle.<br />

Unfallquote LTIF 1+*<br />

Jahreswerte<br />

12<br />

11<br />

10<br />

11,9<br />

17<br />

30<br />

Unfallquote LTIF 1+<br />

Hier erfassen wir alle Unfälle im direkten<br />

<strong>und</strong> indirekten Verantwortungsbereich<br />

eines Unternehmens. Dies sind nur die<br />

Unfälle bei der Arbeit <strong>und</strong> auf Dienstreisen.<br />

Entsprechend der Zielvereinbarungen im<br />

Konzern sind die Zahlen weiter rückläufig.<br />

27<br />

4,4 2,9<br />

2000 2006 2007<br />

* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />

mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />

Unfallarten*<br />

in 2007<br />

sonstige Unfälle<br />

1,1%<br />

Wegeunfälle<br />

31%<br />

Dienstwegeunfälle<br />

10%<br />

18<br />

Unfallarten<br />

Den größten Anteil am Unfallgeschehen<br />

stellen Betriebsunfälle, also Unfälle am<br />

Arbeitsplatz <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle (dienstliche<br />

Reisen zwischen zwei Dienstorten).<br />

Unfälle auf dem Weg zum Arbeitsplatz <strong>und</strong><br />

zurück werden als Wegeunfälle bezeichnet.<br />

* unter Einbeziehung aller Unfälle mit mind. einem Ausfalltag<br />

Unfallrisiko*<br />

Jahreswerte<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,0<br />

1,3<br />

19<br />

Betriebssportunfälle<br />

3%<br />

Betriebsunfälle<br />

55%<br />

Unfallrisiko<br />

In das Unfallrisiko geht die Unfallschwere<br />

(Ausfallzeiten) sowie die Zeit ein, in der die<br />

Belegschaftsangehörigen Unfallgefahren<br />

ausgesetzt sind (geleistete Arbeitszeit).<br />

Das Risiko ist gleich geblieben.<br />

0,8 0,5<br />

2000 2006 2007<br />

* Ausfallst<strong>und</strong>en pro 1.000 geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en


20<br />

Entwicklung Ideenmanagement<br />

Ideenmanagement<br />

Obwohl die Beteiligung der Mitarbeiter am<br />

Ideenmanagement im vergangenen Jahr<br />

zurückgegangen ist, hat die Anzahl der prämierten<br />

<strong>und</strong> realisierten Ideen im Vergleich<br />

zu 2006 zugenommen.<br />

Jahreswerte 2000 2006 2007<br />

Eingereichte Ideen 1.101 3.092 2.603<br />

Beteiligte Mitarbeiter/innen 813 1.677 1.576<br />

Beteiligungsquote 5,8% 11,5% 7,8%<br />

Bewertete Ideen 1.165 2.446 2.565<br />

davon prämiert <strong>und</strong> realisiert 556 1.057 1.123<br />

davon mit errechenbarem Nutzen 80 123 117<br />

Jährliche Nettoersparnisse (in €) 1.692.995 2.316.224 2.138.025<br />

Prämien insgesamt in € 350.549 693.930 728.977<br />

21<br />

Investmentplan* (Deutschland)<br />

Investmentplan<br />

Die Teilnehmerzahl am Mitarbeiterprogramm<br />

ist im Vergleich zum letzten Jahr um 10,5 Prozent<br />

auf 19.342 gestiegen. Die Anzahl der<br />

durchschnittlichen Mitarbeiteraktienkäufe<br />

ist von 22 (2006) auf 16,7 Aktien pro Teilnehmer<br />

zurückgegangen.<br />

Gesamt Aktien Aktienfonds Rentenfonds Teilnehmer<br />

€ € € €<br />

1. Quartal 3.469.377 2.273.690 890.036 305.651 20.469<br />

2. Quartal 6.154.136 4.306.122 1.292.017 555.997 20.624<br />

3. Quartal 4.944.540 3.958.140 659.615 326.785 22.446<br />

4. Quartal 4.463.911 3.334.787 707.536 421.588 22.358<br />

Summe 19.031.963 13.872.738 3.549.204 1.610.020 85.897<br />

* Teilnahmeberechtigt sind auch Unternehmen außerhalb des Konsolidierungskreises.<br />

Anzahl teilnahmeberechtigter Mitarbeiter: 33.192. Durchschnitt Teilnehmer: 21.474.<br />

Teilnehmer Mitarbeiteraktien: 19.342


22<br />

E.<strong>ON</strong> Moldova:<br />

Beschäftigungsstruktur 2007<br />

Frauenanteil 2007<br />

Beschäftigungsstruktur<br />

Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />

zu 2006 leicht gestiegen.<br />

Vorstände/Geschäftsführer 7<br />

Quote 0,26%<br />

Mitarbeiter 2.641<br />

Quote 98,32%<br />

Befristete 38<br />

Quote 1,41%<br />

Gesamt 2.686<br />

Frauenanteil<br />

Der Frauenanteil liegt höher als im<br />

Konzerndurchschnitt.<br />

E.<strong>ON</strong> Moldova 24,7%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />

Altersstruktur 2007<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

3 m<br />

1 w<br />

58 m<br />

42 w<br />

Altersstruktur<br />

Das Durchschnittsalter ist im Vergleich zu<br />

2006 deutlich gestiegen.<br />

177 m<br />

71 w<br />

214 m<br />

45 w<br />

366 m<br />

183 w<br />

287 m<br />

114 w<br />

300 m<br />

127 w<br />

318 m<br />

70 w<br />

274 m<br />

12 w<br />

24 m<br />

0 w<br />

Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Moldova<br />

Durchschnittsalter 41,5 43,4<br />

Konzernzugehörigkeit 16,0 18,7<br />

n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />

Unfallquote LTIF 1+*<br />

Jahreswerte<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

keine Angabe**<br />

Unfallquote LTIF 1+<br />

Die Unfallquote ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

angestiegen, liegt aber immer noch deutlich<br />

unter dem Konzerndurchschnitt.<br />

2005 2006 2007<br />

* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />

mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />

** Gesellschaft gehört seit 2005 zum Konzern.<br />

0,9<br />

1,7


23<br />

E.<strong>ON</strong> Bulgaria:<br />

Beschäftigungsstruktur 2007<br />

Vorstände/Geschäftsführer 7<br />

Quote 0,3%<br />

Mitarbeiter 2.330<br />

Quote 98,94%<br />

Befristete 18<br />

Quote 0,76%<br />

Gesamt 2.355<br />

Frauenanteil 2007<br />

Beschäftigungsstruktur<br />

Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />

zu 2006 konstant geblieben.<br />

Frauenanteil<br />

Der Frauenanteil liegt höher als im<br />

Konzerndurchschnitt.<br />

E.<strong>ON</strong> Bulgaria-Konzern 25,9%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />

Altersstruktur 2007<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0 m<br />

0 w<br />

69 m<br />

42 w<br />

Altersstruktur<br />

Das Durchschnittsalter liegt auf<br />

Konzernniveau.<br />

131 m<br />

74 w<br />

359 m<br />

93 w<br />

239 m<br />

67 w<br />

292 m<br />

99 w<br />

273 m<br />

99 w<br />

248 m<br />

97 w<br />

123 m<br />

39 w<br />

11 m<br />

0 w<br />

Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Bulgaria-Konzern<br />

Durchschnittsalter 41,5 41,6<br />

Konzernzugehörigkeit 16,0 11,7<br />

n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />

Unfallquote LTIF 1+*<br />

Jahreswerte<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

keine Angabe**<br />

Unfallquote LTIF 1+<br />

Die Unfallquote hat sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr fast halbiert <strong>und</strong> liegt noch unter<br />

dem Konzerndurchschnitt.<br />

2005 2006 2007<br />

* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />

mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />

** Gesellschaft gehört seit 2005 zum Konzern.<br />

4,4<br />

2,3


24<br />

E.<strong>ON</strong> Hungaria: Beschäftigungsstruktur<br />

Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />

zu 2006 leicht zurückgegangen.<br />

Beschäftigungsstruktur 2007<br />

Vorstände/Geschäftsführer 17<br />

Quote 0,36%<br />

Mitarbeiter 4.671<br />

Quote 99,36%<br />

Befristete 13<br />

Quote 0,28%<br />

Gesamt 4.701<br />

Frauenanteil 2007<br />

Frauenanteil<br />

Über ein Viertel der Arbeitsplätze sind in<br />

den ungarischen Gesellschaften mit weiblichen<br />

Mitarbeitern besetzt.<br />

E.<strong>ON</strong> Hungaria-Konzern 29,4%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />

Altersstruktur 2007<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

8 m<br />

3 w<br />

164 m<br />

150 w<br />

Altersstruktur<br />

Das Durchschnittsalter ist im Jahr 2007<br />

leicht gesunken.<br />

374 m<br />

222 w<br />

541 m<br />

186 w<br />

603 m<br />

180 w<br />

488 m<br />

170 w<br />

480 m<br />

210 w<br />

477 m<br />

239 w<br />

162 m<br />

34 w<br />

10 m<br />

0 w<br />

Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Hungaria-Konzern<br />

Durchschnittsalter 41,5 40,4<br />

Konzernzugehörigkeit 16,0 13,1<br />

n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />

Unfallquote LTIF 1+*<br />

Jahreswerte<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5,1<br />

Unfallquote LTIF 1+<br />

Die Unfallquote ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

nochmals deutlich gesunken <strong>und</strong> liegt unter<br />

dem Konzerndurchschnitt.<br />

2005 2006 2007<br />

* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />

mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />

3,4<br />

2


25<br />

E.<strong>ON</strong> Czech:<br />

Beschäftigungsstruktur 2007<br />

Beschäftigungsstruktur<br />

Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />

zu 2006 relativ konstant geblieben.<br />

Vorstände/Geschäftsführer 7<br />

Quote 0,27%<br />

Mitarbeiter 2.345<br />

Quote 91,71%<br />

Befristete 205<br />

Quote 8,02%<br />

Gesamt 2.557<br />

Frauenanteil 2007<br />

Frauenanteil<br />

Der Frauenanteil liegt leicht über dem<br />

Konzerndurchschnitt.<br />

E.<strong>ON</strong> Czech-Konzern 25,3%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />

Altersstruktur 2007<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

6 m<br />

1 w<br />

31 m<br />

58 w<br />

Altersstruktur<br />

Das Durchschnittsalter bewegt sich weiterhin<br />

auf stabilem Niveau.<br />

137 m<br />

77 w<br />

331 m<br />

71 w<br />

265 m<br />

66 w<br />

305 m<br />

110 w<br />

224 m<br />

107 w<br />

288 m<br />

113 w<br />

280 m<br />

44 w<br />

42 m<br />

1 w<br />

Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Czech-Konzern<br />

Durchschnittsalter 41,5 43,1<br />

Konzernzugehörigkeit 16,0 17,3<br />

n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />

Unfallquote LTIF 1+*<br />

Jahreswerte<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1,8<br />

Unfallquote LTIF 1+<br />

Die Unfallquote ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

nochmals gesunken <strong>und</strong> liegt deutlich unter<br />

dem Konzerndurchschnitt.<br />

2005 2006 2007<br />

* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />

mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />

2,8<br />

1,6


26<br />

E.<strong>ON</strong> Benelux:<br />

Beschäftigungsstruktur 2007<br />

Vorstände/Geschäftsführer 3<br />

Quote 0,47%<br />

Mitarbeiter 626<br />

Quote 97,81%<br />

Befristete 11<br />

Quote 1,72%<br />

Gesamt 640<br />

Frauenanteil 2007<br />

Beschäftigungsstruktur<br />

Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />

zu 2006 konstant geblieben.<br />

Frauenanteil<br />

Der Frauenanteil ist im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 4,9 Prozent gestiegen.<br />

E.<strong>ON</strong> Benelux-Konzern 15,2%<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />

Altersstruktur 2007<br />

90<br />

60<br />

30<br />

2 m<br />

0 w<br />

12 m<br />

11 w<br />

Altersstruktur<br />

Das Durchschnittsalter ist konstant<br />

geblieben.<br />

41 m<br />

22 w<br />

46 m<br />

15 w<br />

56 m<br />

16 w<br />

79 m<br />

12 w<br />

87 m<br />

10 w<br />

117 m<br />

6 w 102 m<br />

5 w<br />

Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />

E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Benelux-Konzern<br />

Durchschnittsalter 41,5 44,3<br />

Konzernzugehörigkeit 16,0 17,5<br />

n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />

Unfallquote LTIF 1+*<br />

Jahreswerte<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1,0<br />

1 m<br />

0 w<br />

Unfallquote LTIF 1+<br />

Im Vergleich zu den deutschen Erzeugungsgesellschaften<br />

ist die Unfallquote LTIF 1+ bei<br />

E.<strong>ON</strong> Benelux vorbildlich.<br />

0 0<br />

2005 2006 2007<br />

* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />

mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.


27<br />

Beschäftigte<br />

Beschäftigte zum 31.12.2007<br />

Arena One GmbH 719<br />

BauMineral GmbH 120<br />

BKB Aktiengesellschaft 699<br />

BKB Großräschen GmbH 48<br />

BKB Hannover GmbH 49<br />

BKB Stapelfeld GmbH 124<br />

Dalmine Energie S.p.A. 60<br />

E WIE EINFACH <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> <strong>Gas</strong> GmbH 52<br />

e.disnatur Erneuerbare Energien GmbH 12<br />

E.<strong>ON</strong> Anlagenservice GmbH 621<br />

E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 2.997<br />

E.<strong>ON</strong> Bayern AG 3.693<br />

E.<strong>ON</strong> Bayern Netz GmbH 55<br />

E.<strong>ON</strong> Bayern Wärme GmbH 25<br />

E.<strong>ON</strong> Benelux-Konzern 640<br />

E.<strong>ON</strong> Bulgaria EAD 591<br />

E.<strong>ON</strong> Bulgaria Grid AD 1.693<br />

E.<strong>ON</strong> Bulgaria Sales AD 71<br />

E.<strong>ON</strong> Ceská republica, a.s.r. 2.100<br />

E.<strong>ON</strong> Czech Holding AG 16<br />

E.<strong>ON</strong> Dél-dunántúli Áramszolgáltató Rt. 467<br />

E.<strong>ON</strong> Dél-dunántúli Gázszolgáltató ZRt. 144<br />

E.<strong>ON</strong> Distribuce, a.s. 35<br />

E.<strong>ON</strong> edis AG 2.205<br />

E.<strong>ON</strong> edis Netz GmbH 53<br />

E.<strong>ON</strong> Energiakereskedö Kft. 119<br />

E.<strong>ON</strong> Energiaszolgáltató Korlátolt Felelösségü Társaság 27<br />

E.<strong>ON</strong> Energie AG 878<br />

E.<strong>ON</strong> Energie Romania S. A. 32<br />

E.<strong>ON</strong> Energie, a.s. 199<br />

E.<strong>ON</strong> Energy Generation 18<br />

E.<strong>ON</strong> Energy Projects GmbH 118<br />

E.<strong>ON</strong> Engineering GmbH 633<br />

E.<strong>ON</strong> Észak-dunántúli Áramszolgáltató Rt. 517<br />

E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 906<br />

E.<strong>ON</strong> Fernwärme GmbH 126<br />

E.<strong>ON</strong> Gazdasági Szolgáltató Kft. 404<br />

E.<strong>ON</strong> Hálózati Szolgáltató Kft. 1.551<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse AG 2.645<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse Netz GmbH 48<br />

E.<strong>ON</strong> Hanse Wärme GmbH 95<br />

E.<strong>ON</strong> Hungária Energetikai Rt. 169<br />

E.<strong>ON</strong> IS GmbH 1.829<br />

E.<strong>ON</strong> IS Sverige AB 36<br />

E.<strong>ON</strong> IS UK Limited 369<br />

E.<strong>ON</strong> Italia Produzione S.p.A. 43<br />

E.<strong>ON</strong> Italia S.p.A. 19<br />

E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 2.620<br />

E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 2.842<br />

E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 1.308<br />

E.<strong>ON</strong> Moldova Distributie S.A. 2.310<br />

E.<strong>ON</strong> Moldova Furnizare S.A. 344<br />

E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 1.474<br />

E.<strong>ON</strong> Polska Sp. z o.o. 4<br />

E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 449<br />

E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 1.565<br />

E.<strong>ON</strong> Tiszántúli Áramszolgáltató Rt. 435<br />

E.<strong>ON</strong> Ügyfélszolgálati Kft. 729<br />

E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 1.221<br />

E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser Netz GmbH 44<br />

E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 1.302<br />

Enaco Energieanlagen- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik GmbH 556<br />

Energie- <strong>und</strong> Medienversorgung Schwarza GmbH 50<br />

Enertec Hameln GmbH 90<br />

Enseco GmbH 186<br />

Gemeinschaftskraftwerk Veltheim GmbH 160<br />

Interargem Entsorgungs GmbH 7<br />

Jihoceská plynárenská Distribuce, s.r.o. 7<br />

Jihoceská plynárenská, a.s. 1<br />

Közép-dunántúli Gázszolgáltató Rt. 119<br />

Müllheizkraftwerk Göppingen GmbH 64<br />

Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH 88<br />

MVA Bielefeld-Herford GmbH 126<br />

Netz Veltheim GmbH 4<br />

Nyíregyházi Kombinált Ciklusú Eromu Kft. 2<br />

Rhein-Main-Donau Aktiengesellschaft 35<br />

Stadtwerke Minden GmbH 56<br />

TEN Thüringer Energienetze GmbH 30<br />

Teplárna Otrokovice, a.s. 215<br />

Versorgungskasse Energie VVaG 54<br />

WBG GmbH 12<br />

Summe 46.579


E.<strong>ON</strong> Energie AG<br />

Personalbereich<br />

Brienner Straße 40<br />

80333 München<br />

personal@eon-energie.com

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