360° – Neue Perspektiven gewinnen - E.ON - Strom und Gas - Info ...
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Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht 2007<br />
<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong><br />
<strong>360°</strong>
Impressum<br />
Herausgeber: E.<strong>ON</strong> Energie AG, Personalbereich, Brienner Straße 40, 80333 München<br />
Redaktion: Stephanie Schütte (verantwortlich), Julia Leuffen, Manuela Heindl<br />
Konzept, Gestaltung: Kommunikationsberatung Schelenz GmbH, Mainz<br />
Fotos: Lisa Bahnmüller, Hans Lippert<br />
Produktion: KOMMINFORM <strong>–</strong> Print <strong>und</strong> Produktions GmbH, Kriftel<br />
Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers<br />
Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht 2007<br />
<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort<br />
Welt im Wandel<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte: Mit Vollgas in die Zukunft 10<br />
E.<strong>ON</strong> Energy from Waste: Innovation in der Rauchgasreinigung 14<br />
ZSE: Umweltschutz pro Kilowattst<strong>und</strong>e 16<br />
France.on: Vive la France! Vive la famille! 18<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser: Der E.<strong>ON</strong> Business Connector 24<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke: Das Kraftwerk 50plus <strong>–</strong> mehr als nur heißer Dampf 26<br />
E.<strong>ON</strong> Energie: Gutes Klima für die Zukunft 30<br />
E.<strong>ON</strong> Engineering: Energie für morgen 34<br />
Unternehmen im Wandel<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management: Service aus einer Hand 40<br />
E.<strong>ON</strong> Service Plus: Technik <strong>und</strong> Mitarbeitermotivation auf höchstem Niveau 42<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria: Auf dem Weg in neue Gefilde 46<br />
E.<strong>ON</strong> Netz: Unterwegs mit Norbert Kupfer 48<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon: Unternehmensimage im Wandel 54<br />
E.<strong>ON</strong> Anlagenservice: Geballtes Know-how in Technik <strong>und</strong> Anlagenservice 56<br />
E WIE EINFACH: L wie Liefermanagement 60<br />
E.<strong>ON</strong> Benelux: Einladung zum persönlichen Dialog 62<br />
Arbeit im Wandel<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse: Arbeitssicherheit braucht Leidenschaft 68<br />
E.<strong>ON</strong> Czech: Intelligente Zählertechnik von morgen 72<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie: Spartenübergreifende Ausbildung: Modell für die Zukunft 74<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft: Gutes Projektmanagement kann man lernen 78<br />
E.<strong>ON</strong> Hungaria: Arbeiten in einer neuen Welt 82<br />
E.<strong>ON</strong> edis: Die Perspektive zu wechseln gehört zu meinem Job 86<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft: Alles im Fluss! 90<br />
<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong><br />
Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />
<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong>: So lautete nicht nur das Motto unserer Konzerntagung, die wir im Januar<br />
mit mehr als 1.000 Führungskräften des E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns abgehalten haben. So lautet auch das Motto<br />
unseres diesjährigen Personal- <strong>und</strong> Sozialberichts.<br />
Unser Redaktionsteam hat sich hierzu etwas Besonderes einfallen lassen. Stephanie Schütte, Julia Leuffen <strong>und</strong><br />
Manuela Heindl haben sich zusammen mit den beiden Fotografen Lisa Bahnmüller <strong>und</strong> Hans Lippert wieder<br />
einmal auf eine Reise durch unseren Konzern gemacht. Sie haben Mitarbeiter aus unseren Business Units<br />
getroffen, die sich mit Themen <strong>und</strong> Projekten beschäftigen, die für die Zukunft unseres Konzerns von essentieller<br />
Bedeutung sind.<br />
Einige der Menschen, die sie getroffen haben, waren bereits auf unserer Konzerntagung vertreten <strong>–</strong> als so<br />
genannte Zukunftsarchitekten. Innerhalb von 90 (!) Sek<strong>und</strong>en haben sie ihr Thema präsentiert <strong>und</strong> den Führungskräften<br />
so einen kleinen Einblick in ihre Tätigkeits- <strong>und</strong> Aufgabenbereiche gegeben.<br />
Meinen Redakteurinnen <strong>und</strong> mir war es wichtig, die auf der Tagung vorgestellten Themen in diesem Personal<strong>und</strong><br />
Sozialbericht zu vertiefen. Ebenso wichtig war es uns, die Gesellschaften, die auf der Tagung nicht mit<br />
einem Zukunftsarchitekten vertreten waren, zu Wort kommen zu lassen. Wir haben festgestellt: Zukunftsweisende<br />
Projekte gibt es in unserem Konzern sehr, sehr viele. So viele, dass uns die Auswahl wirklich schwer<br />
gefallen ist. Und noch etwas ist uns aufgefallen: Alle Mitarbeiter, die wir in diesem Bericht vorstellen möchten,<br />
sind mit größter Begeisterung <strong>und</strong> Engagement bei der Sache. Sie geben ihr Bestes, um unser Unternehmen,<br />
trotz Regulierungs- <strong>und</strong> Wettbewerbsdruck sowie noch ehrgeizigeren Zielen, in eine gute Zukunft zu führen.<br />
Vielen Dank dafür. Mein Dank gilt aber auch unseren Arbeitnehmervertretern <strong>und</strong> unseren Personalleitern,<br />
die uns <strong>–</strong> wie jedes Jahr <strong>–</strong> bei der Suche nach unseren Protagonisten unterstützt haben.<br />
Vier Schlagworte tauchen bei allen Themen, die wir beleuchten, immer wieder auf: Wettbewerbsfähigkeit,<br />
Internationalität, Innovationskraft <strong>und</strong> Fairness. Und genau diese Schlagworte sind es, die wir mit Leben füllen<br />
müssen. Nur wenn uns dies gelingt, werden wir die herausfordernden Aufgaben, die mit Sicherheit auf jeden<br />
einzelnen von uns zukommen, meistern.<br />
In drei Kapiteln, die sich an den Themen der Konzerntagung orientieren, erfahren Sie, mit welch spannenden<br />
Projekten sich die Mitarbeiter in unserem Konzern beschäftigen. Es lohnt sich!<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Hartmut Geldmacher
Welt im Wandel<br />
Biogas, S. 10<br />
E.<strong>ON</strong> Business Connector, S. 24<br />
Kraftwerk 50plus, S. 26<br />
Gutes Klima, S. 30<br />
Grüner Tarif, S. 16<br />
Rauchgasreinigung, S. 14<br />
France.on, S. 18<br />
Energie aus dem Meer, S. 34
Mit Vollgas in die<br />
Welt im Wandel 10<br />
Zukunft<br />
In einem deutschlandweiten Pilotprojekt will E.<strong>ON</strong> Mitte aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen gewonnenes Bioerdgas erstmals in das Erdgasnetz einspeisen. Wir<br />
haben Dr. Frank Höpner, Leiter des Bereiches Wärme- <strong>und</strong> Energieprojekte bei<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte, <strong>und</strong> seinen Kollegen Norbert Nordmeyer, Leiter Energieprojekte,<br />
einen Tag lang bei ihrer vielversprechenden Pionierarbeit begleitet.<br />
Es ist ein ziemlich kühler <strong>und</strong> regnerischer Morgen im März, an dem<br />
wir mit Dr. Frank Höpner <strong>und</strong> Norbert Nordmeyer eine kleine Reise<br />
in Richtung Zukunft antreten. Gemeinsam wollen wir eines der innovativsten<br />
Projekte der E.<strong>ON</strong> Mitte erk<strong>und</strong>en. Mit Gummistiefeln <strong>und</strong><br />
wetterfester Kleidung gewappnet fahren wir von Kassel mit dem<br />
Auto ins südniedersächsische Hardegsen. Im dortigen Gewerbepark<br />
wird ab Mitte dieses Jahres eine der deutschlandweit ersten Anlagen<br />
zur Erzeugung, Aufbereitung <strong>und</strong> Einspeisung von Bioerdgas ins<br />
Erdgasnetz entstehen. „Das dort produzierte Bioerdgas“, erläutert<br />
Höpner, „soll dann ab Ende 2008 in das Erdgasnetz von E.<strong>ON</strong> Mitte<br />
eingespeist <strong>und</strong> dezentral zur Gewinnung von <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> Wärme genutzt<br />
werden.“<br />
In Hardegsen angekommen wischen wir uns ungläubig die Augen.<br />
Die Brachfläche, auf der in ein paar Monaten die Arbeiten für den<br />
Bau der Anlagen starten sollen, ist mit jeder Menge orangefarbenen<br />
Wimpeln gespickt.<br />
Archäologische F<strong>und</strong>e auf dem Baugr<strong>und</strong>stück<br />
„Wir haben es anfangs selbst nicht glauben wollen“, gesteht Höpner.<br />
„Aber bei unseren Planungen für ein Energieprojekt der Zukunft sind<br />
wir von der Vergangenheit eingeholt worden.“ Sein Kollege Nordmeyer<br />
klärt uns auf: „Die Wimpel markieren archäologische F<strong>und</strong>orte,<br />
auf die die Bagger bei Baubeginn gestoßen sind. In zirka drei Wochen<br />
sind die Grabungen abgeschlossen. Dann können die Bauarbeiten<br />
beginnen.“ Wir staunen nicht schlecht. In weniger als einem Jahr wird<br />
auf diesem r<strong>und</strong> drei Hektar großen Feld eine Anlage in Betrieb<br />
gehen, die mit einer Leistung von 47 Mio. kWh pro Jahr ausgelegt ist<br />
<strong>und</strong> jährlich r<strong>und</strong> 50.000 Tonnen Mais <strong>und</strong> Getreide zu Biogas vergärt.<br />
<strong>Neue</strong> Perspektive für die Landwirtschaft in der Region<br />
Woher kommen diese riesigen Mengen? „Die Rohstoffe werden von<br />
r<strong>und</strong> 40 landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region angebaut“,<br />
sagt Höpner. „Diese Volumina bieten den Betrieben eine durchaus<br />
vielversprechende Perspektive.“ Kurze Zeit später lenkt er den Wagen<br />
in die stattliche Auffahrt von Gut Hardenberg in Nörten-Hardenberg.<br />
Hier begrüßt uns Hartmut Ropeter, Geschäftsführer der ADG-Leinetal,<br />
einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft, die Rohstoffe<br />
für die künftige Biogasanlage in Hardegsen produzieren wird. Auch<br />
der Gutsherr, Carl Graf von Hardenberg, gehört dieser Produktionsgenossenschaft<br />
an. Ropeter zeigt uns den beachtlichen Maschinenpark:<br />
„Gerade im Hinblick auf die Anlieferung der Rohstoffe ist es<br />
wichtig, dass wir einheitliche <strong>und</strong> leistungsstarke Gerätschaften benutzen.<br />
Das fängt schon bei der Breite der Fahrstreifen auf der<br />
Ackerfläche an“, erklärt uns Ropeter. „Das muss später logistisch einwandfrei<br />
funktionieren“, pflichtet Höpner ihm bei. „Hier sind wir auf<br />
starke <strong>und</strong> professionelle Partner angewiesen.“ Das gilt nicht nur<br />
für die Zulieferung der Rohstoffe. Auch für den Bau <strong>und</strong> Betrieb<br />
der Biogasanlage hat sich E.<strong>ON</strong> Mitte mit der C4 Energie AG ein >><br />
11
verlässliches Partnerunternehmen gesucht. „C4 wird die Biogaserzeugungsanlage<br />
bauen <strong>und</strong> betreiben, E.<strong>ON</strong> Mitte wird das produzierte<br />
Rohbiogas abnehmen, zu Bioerdgas aufbereiten <strong>und</strong> später dann<br />
ins Erdgasnetz einspeisen“, erläutert Nordmeyer. „Das ist wie in einer<br />
guten Ehe“, ergänzt Höpner. „Jeder konzentriert sich auf das, was er am<br />
besten kann.“<br />
Vielversprechende Zukunftsprognosen<br />
Über insgesamt 20 Jahre läuft der Kooperationsvertrag, der ein Investitionsvolumen<br />
von r<strong>und</strong> zwölf Millionen Euro umfasst. E.<strong>ON</strong> Mitte<br />
trägt die Hälfte. Die Prognose ist gut: Nach einer Studie des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
der Deutschen <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft lassen sich in<br />
Deutschland bis 2030 über zehn Prozent des Erdgasverbrauchs durch<br />
Biomethan ersetzen. Zudem wird die Produktion des im Vergleich<br />
zu konventionellem Erdgas teureren Bioerdgases vom Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz unterstützt. „Nicht zuletzt wird es auch von unseren<br />
K<strong>und</strong>en honoriert, die es begrüßen, dass wir verstärkt in die Entwicklung<br />
<strong>und</strong> den Vertrieb regenerativer Energien investieren“, ist sich<br />
Welt im Wandel 12<br />
Höpner sicher. Zurück im Hauptsitz von E.<strong>ON</strong> Mitte tagt der Projekt-<br />
Lenkungsausschuss. Es werden Möglichkeiten für den späteren Vertrieb<br />
diskutiert. „Das ist für uns schon ein großes Projekt, nicht nur im<br />
Hinblick auf die Investitionskosten“, sagt Höpner. „Wir leisten jede<br />
Menge Pionierarbeit <strong>–</strong> von der Vertragsgestaltung, über technische<br />
Verfahren <strong>und</strong> Prozesse bis hin zum späteren Roll-out <strong>und</strong> der Vermarktung<br />
<strong>–</strong> alles ist auf gewisse Art Neuland.“ Auch Nordmeyer zeigt<br />
sich enthusiastisch: „Das ist aber auch gerade das Spannende. Wir<br />
sind einfach mit Herzblut dabei <strong>und</strong> vollkommen von unserer Sache<br />
überzeugt!“ Und das nicht nur beim Projekt in Hardegsen: „Neben<br />
Bioerdgas erproben wir in unserem Bereich auch andere innovative<br />
Technologien, so zum Beispiel eine Mikrogasturbine, einen Stirling-<br />
Motor <strong>und</strong> ein Projekt im Bereich der Brennstoffzellentechnik“,<br />
berichtet Höpner. „Bei uns wird der Einsatz neuer Technologien<br />
groß geschrieben, nicht nur innerhalb von E.<strong>ON</strong> Mitte, sondern auch in<br />
Zusammenarbeit mit anderen Konzerngesellschaften. Denn“, da sind<br />
sich Höpner <strong>und</strong> Nordmeyer einig, „vor den Entwicklungen der Zukunft<br />
können, wollen <strong>und</strong> dürfen wir die Augen nicht verschließen.“
Innovation<br />
Welt im Wandel 14<br />
88<br />
in der Rauchgasreinigung<br />
Seit einem Vierteljahrh<strong>und</strong>ert beschäftigt sich Jürgen Hüsch nun schon mit<br />
der Rauchgasreinigung in Kraftwerksanlagen. Doch gelangweilt hat ihn sein<br />
Job bisher noch nie. Ganz im Gegenteil: Die Suche nach technischer Innovation<br />
hält ihn auf Trab.<br />
Begonnen hat er seine Karriere mit Schwefel. Das war<br />
vor 25 Jahren, als er bei der BKB in Helmstedt anfing.<br />
„Damals haben wir für das Kraftwerk Buschhaus die<br />
erste Entschwefelungsanlage geplant <strong>und</strong> gebaut“,<br />
erinnert sich Jürgen Hüsch. Dabei ging es um das<br />
regenerative Wellman-Lord-Verfahren mit Schwefelproduktion.<br />
Heute ist der 54-Jährige als Fachingenieur<br />
für Rauchgasreinigung in der zentralen Abteilung<br />
Technik bei E.<strong>ON</strong> Energy from Waste, ehemals BKB,<br />
tätig. Doch ein bisschen Rest-Schwefel aus früheren<br />
Zeiten bewahrt er noch immer in seinem Büro auf.<br />
„Als Erinnerung“, sagt Hüsch <strong>und</strong> schmunzelt in sich<br />
hinein.<br />
Wenig später, auf dem Gelände des Kraftwerks Buschhaus,<br />
ist alle Nostalgie verflogen. Hüsch ist in seinem<br />
Element. Fast 15 Jahre lang hat er hier den Bereich<br />
Instandhaltung <strong>und</strong> Technik der Rauchgasreinigungsanlagen<br />
geleitet, bevor er 2006 in die Verwaltung der<br />
damaligen BKB nach Helmstedt zurückging, um die<br />
vielen neuen Projekte mit voranzutreiben. Er zeigt auf<br />
einen Flachbau in unmittelbarer Nähe zu den rauchenden<br />
Schornsteinen. Darin war früher sein Büro.<br />
Von dort aus hat er ab 1996 auch den Bau der ersten<br />
Müllverbrennungsanlagen der BKB mitbetreut, wiederum<br />
verantwortlich für die Rauchgasreinigung.<br />
„Wenn Müll verbrennt“, erklärt Hüsch, „enthält das Rauchgas Schadstoffe<br />
wie Dioxine, Stickoxide, Schwefeldioxid <strong>und</strong> Chloride. Bevor<br />
das Rauchgas in die Umwelt entweicht, müssen wir diese Stoffe<br />
herausfiltern.“ Und dafür gibt es strenge Grenzwerte, amtlich festgehalten<br />
in der 17. Verordnung zum B<strong>und</strong>es-Immissions-Schutz-<br />
Gesetz. Nicht nur durch technische Optimierung in bestehenden<br />
Anlagen, sondern auch durch den Einsatz neuester Technologien<br />
in Neubauprojekten wie in Premnitz, Großräschen, Schwedt,<br />
Delfzijl <strong>und</strong> Heringen sorgt Jürgen Hüsch dafür, dass diese Werte<br />
EEW-weit eingehalten <strong>und</strong> zumeist deutlich unterschritten werden.<br />
Damit leistet er einen beträchtlichen Beitrag zum Umweltschutz.<br />
Entwicklung von Zukunftstechnologien<br />
Doch damit nicht genug. Gemeinsam mit anderen Ingenieuren seiner<br />
Gesellschaft will Hüsch noch einen Schritt weiter gehen. Zurzeit<br />
versucht der diplomierte Ingenieur für Verfahrenstechnik, die bestehende<br />
Technologie in Zusammenarbeit mit Forschungszentren <strong>und</strong><br />
Universitäten weiter zu verbessern. „Wir möchten nicht nur das Rauchgas<br />
vor Austritt an die Luft von giftigen Stoffen reinigen, sondern<br />
bereits im Verbrennungsvorgang die Entstehung von Dioxinen, Stickoxiden<br />
<strong>und</strong> Kohlenmonoxid minimieren“, erklärt Hüsch. Seine Augen<br />
leuchten: „So ein Verfahren zu optimieren, ist wirkliche Entwicklungsarbeit!“<br />
Dabei geht es um die Lösung vieler Einzelprobleme, die miteinander<br />
in Wechselwirkung stehen <strong>und</strong> auch um Energieeffizienz.<br />
Wenn dieser Weg erfolgreich zurückgelegt werden kann, wird E.<strong>ON</strong><br />
„Wir wollen das führende Müllverbrennungsunternehmen<br />
Europas werden. Dafür müssen wir schon etwas tun.“<br />
Jürgen Hüsch<br />
Jürgen Hüsch feiert in diesem Jahr<br />
sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Der<br />
54-Jährige ist bei der BKB Fachingenieur<br />
für Rauchgasreinigung <strong>und</strong><br />
lebt in Schöningen. Bevor er 2002<br />
in die Verwaltung nach Helmstedt<br />
zurückging, leitete er über 20 Jahre<br />
den Bereich Instandhaltung <strong>und</strong><br />
Technik der Rauchgasreinigungsanlagen<br />
im Kraftwerk Buschhaus bei<br />
Helmstedt.<br />
Energy from Waste mit dieser Anlagen-Technologie ihre führende<br />
Position in Deutschland weiter ausbauen.<br />
Es ist ein ambitioniertes Projekt, das zu den ehrgeizigen Zielen der<br />
Gesellschaft passt. „Wir wollen das führende Müllverbrennungsunternehmen<br />
Europas werden“, erläutert Hüsch selbstbewusst. „Dafür<br />
müssen wir schon was tun.“ Dazu gehörte auch die Ausgliederung<br />
des BKB-Geschäftsfelds Müllverbrennung zum 31. März 2008 als<br />
eigenständige Business Unit von E.<strong>ON</strong> Energie. „E.<strong>ON</strong> Energy from<br />
Waste“ lautet der neue Name der Gesellschaft. Hüsch sieht das<br />
gelassen. Er freut sich auf die neue Herausforderung: „Mir gefällt<br />
diese neue Perspektive <strong>–</strong> neue Anlagen bauen, neue Technik kennenlernen<br />
<strong>und</strong> einsetzen, das ist wirklich spannend!“<br />
ENERGIE AUS ABFALL <strong>–</strong> EINE BEWÄHRTE TECHNIK FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Derzeit werden in Deutschland r<strong>und</strong> 18 Millionen Tonnen Abfälle<br />
in Müllverbrennungsanlagen sicher <strong>und</strong> umweltschonend entsorgt.<br />
Das Abfallvolumen wird damit um 90 Prozent reduziert. Zugleich<br />
schont die Gewinnung von Energie aus Abfall natürliche Ressourcen<br />
<strong>und</strong> vermeidet zusätzliche Kohlendioxid-Emissionen. Denn<br />
aufgr<strong>und</strong> des hohen biogenen Anteils im Müll ist die Verbrennung<br />
von Abfällen zu 60 Prozent CO 2-neutral. Die scharfen Grenzwerte<br />
für die Rauchgasreinigung leisten einen zusätzlichen Beitrag zu<br />
einer umweltverträglichen Energiegewinnung.<br />
15
Umweltschutz<br />
„<strong>Strom</strong> bleibt <strong>Strom</strong>. Hauptsache, er ist billig!“ Dies war das Motto<br />
vieler Konsumenten, nachdem die Preise im Zuge der Liberalisierung<br />
des slowakischen <strong>Strom</strong>markts in die Höhe geschnellt waren. Nach<br />
einer Phase hoher Preissensibilität ist aber in Zukunft mit einem<br />
verstärkten Umweltbewusstsein der Verbraucher zu rechnen. Vor<br />
allem industrielle Konsumenten setzen mehr <strong>und</strong> mehr auf Klimaschutz<br />
<strong>und</strong> erneuerbare Energien. Mit dem Pilotprojekt „Grüner Tarif“<br />
bereitet sich die ZSE schon heute auf die umweltbewusste K<strong>und</strong>schaft<br />
von morgen vor.<br />
Welt im Wandel 16<br />
pro Kilowattst<strong>und</strong>e<br />
Das Thema globale Erwärmung betrifft uns alle. Die EU möchte, dass bis zum Jahr 2020 der <strong>Strom</strong>verbrauch<br />
zu 20 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Ein ehrgeiziges Ziel, an dem alle Länder<br />
gemeinsam arbeiten müssen. Auch die ZSE hat sich den Klimaschutz auf die Fahne geschrieben <strong>und</strong><br />
das Pilotprojekt „Grüner Tarif“ lanciert.<br />
„Die ZSE will sich als verantwortungsvolles Unternehmen<br />
positionieren, das das Thema Klimaschutz<br />
nicht allein auf die Regierung abwälzt. Mit unserem<br />
Pilot-Projekt ‚Grüner Tarif’ möchten wir ein Zeichen<br />
setzen <strong>und</strong> <strong>Strom</strong>erzeugung durch erneuerbare<br />
Energien fördern.“ Katarína Lehot’anová<br />
„Beim ‚Grünen Tarif’ entscheiden sich K<strong>und</strong>en freiwillig dafür, einen<br />
höheren <strong>Strom</strong>preis zu zahlen, um so die Entwicklung von erneuerbaren<br />
Energien zu fördern <strong>und</strong> langfristig schädliche Umwelteinflüsse<br />
in Folge konventioneller Energiegewinnung zu reduzieren“, so<br />
Katarína Lehot’anová, die als Teil des Projektteams den neuen <strong>Strom</strong>tarif<br />
für Industriek<strong>und</strong>en mitentwickelte. Der „Grüne Tarif“ soll es<br />
den K<strong>und</strong>en der ZSE ermöglichen, ihr Verantwortungsgefühl der Umwelt<br />
gegenüber auszudrücken <strong>und</strong> einen Beitrag zum Klimaschutz zu<br />
leisten.<br />
Katarína Lehot’anová ist 29 Jahre<br />
alt <strong>und</strong> lebt mit ihrem Mann in<br />
Bratislava. Seit vier Jahren ist sie<br />
für die ZSE als Key Account Managerin<br />
im Einsatz. Zuvor absolvierte<br />
sie an der Wirtschaftsuniversität<br />
in Bratislava ein internationales<br />
BWL-Studium.<br />
Die Entstehung<br />
Katarína Lehot’anová erinnert sich: „Die Idee existiert schon seit zirka einem Jahr im Unternehmen. Uns<br />
war klar, dass wir mehr für den Umweltschutz tun müssen. Schließlich wird das Thema hierzulande immer<br />
wichtiger. Ich merke das auch bei mir selbst: Noch vor zwei Jahren hatte ich mich beispielsweise mit<br />
Recycling noch nie auseinandergesetzt, heute ist Mülltrennung für mich selbstverständlich.“ Für den Start<br />
des „Grünen Tarifs“ war das richtige Timing wichtig. Jetzt, so Lehot’anová, sei der Markt bereit.<br />
Vor etwa einem Jahr sprach Lehot’anová mit IKEA, deren slowakische Niederlassung sie für die ZSE als<br />
Key Account Managerin betreut. Schnell kristallisierte sich heraus, dass das schwedische Möbelunternehmen<br />
zusammen mit der ZSE für den Umweltschutz aktiv werden möchte. Ein Pilot-K<strong>und</strong>e zur Umsetzung<br />
der Idee war gef<strong>und</strong>en. Ein Projektteam formierte sich schnell <strong>und</strong> überlegte, wie man finanzielle<br />
Mittel für die Unterstützung klimaschonender Energieerzeugung beschaffen <strong>und</strong> damit als Unternehmen<br />
einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.<br />
Das Ergebnis…<br />
…ist der „Grüne Tarif“. Damit dieser für alle K<strong>und</strong>engruppen erschwinglich bleibt, ist der Aufschlag auf<br />
den regulären <strong>Strom</strong>preis verhältnismäßig gering. Er hat vielmehr symbolischen Charakter: „Umweltschutz<br />
hat seinen Preis. Wir sind bereit, diesen zu bezahlen, für die Umwelt, für uns <strong>und</strong> für nachfolgende<br />
Generationen!“ Die zusätzlichen Mittel fließen in einen Fonds. Der „Grüner Tarif“-Fonds wird von<br />
einem unabhängigen Stiftungsrat verwaltet. „Selbstverständlich wollen wir uns hier nicht bereichern.<br />
Die ZSE bekommt von dem Geld nichts. Im Gegenteil: Auch die ZSE wird regelmäßig in den Fonds einzahlen“,<br />
betont Lehot’anová. Vom Fonds sollen gemeinnützige Einrichtungen profitieren, die sich mit der<br />
Forschung oder Entwicklung klimaschonender Energiegewinnung befassen. Auch in Bildungseinrichtungen<br />
<strong>–</strong> von der Gr<strong>und</strong>schule bis zur Universität <strong>–</strong> soll das neue, „grüne“ Bewusstsein gefördert werden.<br />
Die Entscheidung darüber, welche Projekte oder Institutionen gefördert werden, obliegt dem Stiftungsrat.<br />
Tue Gutes <strong>und</strong> rede darüber!<br />
Der „Grüne Tarif“ ist eine gute Sache, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die ZSE. Auch wenn<br />
finanzielle Investitionen notwendig sind, profitiert das Unternehmensimage vom Engagement. „Uns ist<br />
es wichtig zu zeigen: ‚Die ZSE ist ein verantwortungsvolles Unternehmen. Wir wollen in Zukunft verstärkt<br />
auf erneuerbare Energien setzen. Wir setzen uns für den Klimaschutz ein.’ Deshalb werden wir<br />
unsere K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Öffentlichkeit regelmäßig darüber informieren, welche Summen sich über den<br />
‚Grünen Tarif’ schon erwirtschaften ließen <strong>und</strong> wie diese verwendet werden“, erklärt Lehot’anová. Auch<br />
für die K<strong>und</strong>en des „Grünen Tarifs“ gibt es Vorteile: Das Commitment zum Klimaschutz wird mit einem<br />
öffentlichkeitswirksamen Zertifikat belohnt.<br />
Ein Ausblick<br />
Der Startschuss für den „Grünen Tarif“ fällt voraussichtlich im Januar<br />
2009. Das Projektteam hat bereits die Basisarbeit für die Lancierung<br />
des Projekts geleistet. Jetzt steht nur noch die Genehmigung durch<br />
den Vorstand der ZSE aus, dann stehen die Ampeln für die Umsetzung<br />
auf Grün.<br />
Mit dem „Grünen Tarif“ beschreitet die ZSE neue Wege. Als erster<br />
<strong>Strom</strong>versorger in der Slowakei befasst sich das Unternehmen mit<br />
dem Thema erneuerbare Energien. Doch wie werden die preissensiblen<br />
slowakischen K<strong>und</strong>en darauf reagieren? Lehot’anová zeigt sich<br />
optimistisch: „Ich bin mir sicher, dass sich unsere K<strong>und</strong>en ihrer<br />
Verantwortung bewusst sind <strong>und</strong> unser Angebot annehmen werden.<br />
Auch wenn es Startschwierigkeiten geben sollte, können wir<br />
mit dem Projekt ein Zeichen setzen.“<br />
17
Vive la France!<br />
Vive la famille!<br />
Der Vielflieger-Status ist Günther Schneider sicher. Denn der 38-Jährige hat zwei Büros: eines in Paris<br />
<strong>und</strong> eines in München. Zwischen diesen beiden Städten pendelt er mindestens einmal pro Woche.<br />
Schließlich ist Schneider Head of Project Office im France.on-Projekt, das den Markteintritt von E.<strong>ON</strong> in<br />
Frankreich vorbereitet. Doch hinter dieser Pendler-Geschichte verbirgt sich mehr. Günther Schneider hat<br />
eine Frau <strong>und</strong> zwei Kinder, die in Paris leben. Eine echte Herausforderung, den anspruchsvollen Job <strong>und</strong><br />
die Familie unter einen Hut zu bekommen. Wir haben Günther Schneider zwei Tage begleitet <strong>und</strong> uns<br />
ein Bild von seinem Alltag gemacht.<br />
Welt im Wandel 18
Dienstag, 22. April 2008: Ankunft in München<br />
Königsplatz: auf Stippvisite<br />
Günther Schneider ist auf dem Weg zu E.<strong>ON</strong> Energie in der Brienner<br />
Straße. Er kommt vom Flughafen, wo er frühmorgens aus Paris eingeflogen<br />
ist. Nachdem er am Montag Termine im Pariser Büro wahrgenommen<br />
hat, stehen heute Meetings mit deutschen Kollegen<br />
aus dem r<strong>und</strong> 30-Mitarbeiter starken Projektteam in der Brienner<br />
Straße an.<br />
Günther Schneider im Büro: kein Bild an der Wand<br />
Günther Schneider bearbeitet seine E-Mails. Das Münchner Büro<br />
des gebürtigen Offenburgers mutet auch nach Monaten immer<br />
noch sehr provisorisch an: keine Bücher, keine Pflanze, kein Bild an<br />
der Wand. „Ich bin bereits seit Oktober 2007 im Projekt <strong>und</strong> habe bis<br />
vor kurzem zum Großteil in München gearbeitet. Nur zu vereinzelten<br />
Meetings bin ich nach Paris geflogen. Nachdem aber klar war, dass<br />
sich der Schwerpunkt meiner Arbeit zeitnah immer mehr nach Paris<br />
verlegen wird, habe ich mich hier nie wirklich eingerichtet.“<br />
Welt im Wandel 20<br />
München, 20.00 Uhr: Paris, ich komme!<br />
Der Arbeitstag geht für Günther Schneider zu Ende. Er macht sich auf<br />
den Weg zum Flughafen, zurück nach Paris <strong>und</strong> zu seiner Familie.<br />
Warum hat er sich dafür entschieden, in Frankreich zu leben? „Meine<br />
Frau ist Französin. Ich habe sie während meines Betriebswirtschaftsstudiums<br />
in Mannheim kennengelernt. Für sie <strong>und</strong> mich war<br />
es von vornherein klar, dass wir beides wollen: Kinder <strong>und</strong> Karriere.<br />
In Frankreich gibt es die notwendige Infrastruktur, um die Kinderbetreuung<br />
flexibel zu organisieren.“ Auch die E.<strong>ON</strong> AG, bei der er drei<br />
Jahre lang als Leiter von konzernweiten Großprojekten tätig war,<br />
habe stets Verständnis für seine private Situation gehabt. Schneider:<br />
„Meine Vorgesetzten haben mich sehr unterstützt. Als sich für mich<br />
die Option ergab, bei France.on einzusteigen, war meine langjährige<br />
Erfahrung im Management von Veränderungsprozessen <strong>und</strong> in der<br />
Leitung von internationalen Projekten von Vorteil. Im Frankreichprojekt<br />
zu arbeiten, bietet mir die Möglichkeit, das zu tun, was ich<br />
schon immer für den Konzern machen wollte: Einen neuen Markt zu<br />
erschließen <strong>und</strong> ein Unternehmen aufzubauen.“<br />
Mittwoch, 23. April 2008<br />
Suresnes, Frankreich: Lily muss zur Vorschule<br />
Es ist 8.15 Uhr im Pariser Vorort Suresnes. Heute bringt Günther<br />
Schneider seine dreijährige Tochter in die Vorschule. Seine Frau, sie<br />
arbeitet im Marketing des Kosmetikherstellers L’Oreal, ist am Vorabend<br />
zu einer Geschäftsreise aufgebrochen. Er muss sich beeilen:<br />
Spätestens um 8.30 Uhr muss Lily in der Vorschule sein. Um den einjährigen<br />
Sohn kümmert sich heute das Kindermädchen.<br />
Paris, Metrostation Quatre Septembre: Bitte aussteigen!<br />
Mit der Metro fährt Schneider wie jeden Tag ins Zentrum von Paris,<br />
in die Rue du Quatre Septembre. Im Büro von France.on, das sehr<br />
zentral in der Nähe der Pariser Börse <strong>und</strong> der französischen Regulierungsbehörde<br />
liegt, arbeiten bereits seit 2001 Vertriebsmannschaften<br />
von E.<strong>ON</strong> Sales & Trading <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Ruhrgas <strong>und</strong> versorgen<br />
Industriek<strong>und</strong>en. Mit dem operativen Start von E.<strong>ON</strong> France Mitte dieses<br />
Jahres werden die beiden Teams in einer Gesellschaft zusammengeführt.<br />
Projektoffice France.on: aus zwei mach eins<br />
Im Pariser Büro arbeiten derzeit acht Mitarbeiter, sechs davon im<br />
<strong>Gas</strong>vertrieb, zwei im Bereich <strong>Strom</strong>großhandel. Die Mitarbeiter<br />
waren bislang in zwei Teams unterteilt <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Ruhrgas beziehungsweise<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading zugeordnet. Beide Geschäftseinheiten<br />
gehen in die neue Business Unit E.<strong>ON</strong> France über. Schneider:<br />
„Vor dem Projektstart von France.on hatten die beiden Teams den<br />
Markt getrennt bearbeitet. Mit dem geplanten Zusammenschluss<br />
hat sich das natürlich gr<strong>und</strong>legend geändert. Die Zusammenarbeit<br />
ist sehr eng, natürlich auch mit den Kollegen im Münchener Projektbüro.“<br />
Meetings, Telefonkonferenzen <strong>und</strong> ein permanenter Austausch<br />
per E-Mail ermöglichen es Günter Schneider, unabhängig<br />
vom momentanen Arbeitsplatz auf dem Laufenden zu bleiben.<br />
21
„Einen Café au Lait <strong>und</strong> ein Baguette zum Mitnehmen, bitte!“<br />
Für ein ausgiebiges Mittagessen bleibt Schneider auch heute nicht<br />
genügend Zeit. Insgesamt ist er bislang noch nicht wirklich in den<br />
Genuss der französischen Hauptstadt gekommen. „Wir erarbeiten<br />
im Moment die Frankreich-Strategie <strong>und</strong> bereiten die Integration<br />
der Endesa France vor. Entsprechend viel bin ich unterwegs. Am<br />
Wochenende verbringen meine Frau <strong>und</strong> ich die Zeit lieber in aller<br />
Ruhe mit unseren Kindern <strong>und</strong> französischen Fre<strong>und</strong>en.“ Die Vorbereitungen<br />
für die Integration des Frankreich-Geschäfts der Endesa<br />
laufen auf Hochtouren. Dabei werden vor allem auch die „weichen“<br />
Faktoren im Mittelpunkt stehen. Schneider: „Den Kulturunterschied<br />
zu bewältigen, sehe ich für uns als große Herausforderung. Bei<br />
Endesa France treffen wir auf ein traditionell eher staatlich geprägtes<br />
Unternehmen. Hierarchiedenken, Führungsstil sowie Streikkultur<br />
sind in der französischen Arbeitswelt ganz anders ausgeprägt<br />
als in Deutschland. Da müssen wir auf jeden Fall entsprechende<br />
Trainings anbieten.“ Dann fügt er lächelnd hinzu: „Ich für meinen Teil<br />
bekomme mein ganz persönliches interkulturelles Training jeden Tag<br />
zu Hause.“<br />
Welt im Wandel 22<br />
France.on baut aus<br />
Am Nachmittag überzeugt sich Günther Schneider über den aktuellen<br />
Stand der Bauarbeiten in der Etage über dem Projektbüro. Hier<br />
sind die Arbeiter bis zum Sommer beschäftigt, die neuen Büroräume<br />
für E.<strong>ON</strong> France fertig zu stellen. Insgesamt vier Stockwerke dienen<br />
der Business Unit dann als repräsentativer Firmensitz. Der Großteil<br />
der Mitarbeiter wird jedoch in einem Vorort angesiedelt. Darüber<br />
hinaus wird es vier Produktionsstandorte geben.<br />
Feierabend: Lily, ich komme!<br />
18 Uhr, Günther Schneider macht vorerst Feierabend. Auf dem Nachhauseweg<br />
kauft er noch am nahegelegenen Markt ein paar Sachen<br />
für das Abendessen mit seinen Kindern. Viel Zeit hat er nicht,<br />
schließlich wartet Lily schon. Wenn sie <strong>und</strong> ihr kleiner Bruder Oscar<br />
dann im Bett sind, wird er sich noch einmal an die Arbeit machen.<br />
Günther Schneider hat nämlich noch ein drittes Büro, sein Home<br />
Office.<br />
FRANCE.<strong>ON</strong>: EIN ÜBERBLICK<br />
Die Ausgangssituation:<br />
Frankreich ist nach Deutschland der zweitgrößte Energiemarkt Europas <strong>und</strong> damit vielversprechendes Zielland für E.<strong>ON</strong> Energie. Eine<br />
Herausforderung birgt die starke Regulierung durch den Staat. Die Regierung hat ihre „nationalen Champions“ EDF (Électricité de France)<br />
<strong>und</strong> GDF (Gaz de France) aufgebaut. Diese sind mit jeweils r<strong>und</strong> 90 Prozent Marktanteil die Big Player in Frankreich. Dennoch gibt es einige<br />
Anzeichen dafür, dass in den kommenden Jahren die Regulierungsmechanismen gelockert werden. Die Regierung hat die <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Gas</strong>preise für Privatk<strong>und</strong>en jahrelang niedrig gehalten. Auf Gr<strong>und</strong> der steigenden Energiepreise auf dem Weltmarkt <strong>und</strong> der Notwendigkeit<br />
zum Bau neuer Kraftwerke kann jedoch das Preisniveau auf Dauer nicht gehalten werden.<br />
Zielsetzung des Projektes „France.on“:<br />
E.<strong>ON</strong> France wird als Business Unit des E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns aufgebaut. Ziel ist es, eine erfolgreiche Wachstumsgeschichte in Frankreich<br />
zu schreiben <strong>und</strong> so dazu beizutragen, dass E.<strong>ON</strong> Energie weiterhin eine führende Rolle im E.<strong>ON</strong>-Konzern <strong>und</strong> auf dem internationalen<br />
Energiemarkt spielt.<br />
Vorgehen für E.<strong>ON</strong> France:<br />
E.<strong>ON</strong> France wird das französische Geschäft von Endesa (Endesa France/SNET) übernehmen, was einem Marktanteil von knapp über 2<br />
Prozent gleichkommt. E.<strong>ON</strong> France wird damit die drittgrößte Erzeugungsgesellschaft des Landes. So wird E.<strong>ON</strong> Energie auf dem französischen<br />
Markt Fuß fassen <strong>und</strong> befindet sich, sobald die staatliche Regulierung abgebaut wird, auf einer „Poleposition“, um das Geschäft<br />
auszubauen. Bis Herbst 2008 bereitet das r<strong>und</strong> 30-köpfige Projektteam die Integration der Endesa-Aktivitäten vor. Die beiden Vertriebseinheiten,<br />
die bislang E.<strong>ON</strong> Ruhrgas <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Sales & Trading zugeordnet waren, werden in die neue Business Unit E.<strong>ON</strong> France überführt.<br />
„Bei France.on zu arbeiten, bietet mir die Möglichkeit,<br />
das zu tun, was ich schon immer für den<br />
Konzern machen wollte: Einen neuen Markt zu<br />
erschließen <strong>und</strong> ein Unternehmen aufzubauen.“<br />
Günther Schneider<br />
23
Der E.<strong>ON</strong> Business Connector<br />
Welt im Wandel 24<br />
Egal ob Standard-Hausanschluss oder Bau eines Umspannwerkes: Netzbauprojekte<br />
sind komplex <strong>und</strong> aufwändig. E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser wickelt nun als erste<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Tochter Bau, Instandhaltung <strong>und</strong> Betrieb der Versorgungsnetze<br />
komplett über ein SAP-System ab <strong>–</strong> von der K<strong>und</strong>enanfrage über die Bauausführung<br />
bis hin zur Fakturierung. Der E.<strong>ON</strong> Business Connector macht’s möglich.<br />
Ein Blick auf das Prozessdiagramm verrät bereits, wie viel das System kann: Über 30 verschiedene Prozessbausteine<br />
inklusive deren Schnittstellen <strong>und</strong> Vernetzungen untereinander sind auf dem riesigen Papier-<br />
Plakat dokumentiert. „Der Standard-Hausanschluss ist der komplexeste Netzbauprozess“, erläutert Andreas<br />
Schlichting. „Aber selbst den können wir inzwischen mit dem E.<strong>ON</strong> Business Connector abbilden.“ Schlichting<br />
ist Leiter für technisches Controlling bei E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ulrich Reker<br />
hat er für die EWA die Entwicklung dieses SAP-Systems auf Konzernebene begleitet.<br />
OneIT-Gedanken umgesetzt<br />
„Der Startschuss für die digitale Standardisierung der Bauprozesse fiel Ende 2003 auf der E.<strong>ON</strong>@future-Plattform“,<br />
erinnert sich Ulrich Reker, der bei E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser Fachbereichsleiter für technische Prozesse ist<br />
<strong>und</strong> das Projekt „Netzbauprozesse“ als Leiter des Teilprojekts Technik intensiv begleitet hat. „Damals haben<br />
wir gemeinsam mit Kollegen der anderen Business Units <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> IS einen ersten SAP-Prototypen entwickelt.<br />
Das war spannende Pionierarbeit, ganz im Sinne des OneIT-Gedankens, <strong>und</strong> hat sehr viel Spaß gemacht!“<br />
Basierend auf den erfolgsversprechenden E.<strong>ON</strong>@future-Ergebnissen initiierte E.<strong>ON</strong> Westfalen-Weser<br />
im Frühjahr 2006 ein Projekt für den Roll-out in der eigenen Gesellschaft.<br />
„Die Produktivsetzung erfolgte nach nur sieben Monaten“, berichtet Andreas Schlichting.<br />
„Damit waren wir die erste Gesellschaft, die alle Netzbau-Prozesse in einem einzigen<br />
System abbilden konnte“, fügt der 40-jährige Elektroingenieur stolz hinzu.<br />
Kontinuierliche Verbesserungen<br />
Für die Mitarbeiter, im kaufmännischen wie auch im technischen Bereich, bedeutete das<br />
neue System zunächst eine Umstellung. „SAP war für uns anfangs schon gewöhnungsbedürftig“,<br />
gesteht Engelbert Brockmeyer, Bauleiter bei E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser. „Aber<br />
nach intensiven Schulungen <strong>und</strong> den ersten Praxisanwendungen haben wir uns schnell<br />
daran gewöhnt.“ Und nicht nur das: Brockmeyer <strong>und</strong> seine Kollegen standen während<br />
<strong>und</strong> nach der Einführung des neuen Systems in ständigem Dialog mit der Projektleitung<br />
<strong>und</strong> haben Vorschläge zur Verbesserung der Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit eingebracht. „Für<br />
diese Rückmeldungen waren wir sehr dankbar“, sagt Andreas Schlichting. „So konnten<br />
wir schon Ende 2007 eine verbesserte Version ausliefern. Unser E.<strong>ON</strong> IS-Kollege Thomas<br />
Reber, der mit seinem Team die entscheidende Programmierarbeit für das Update geleistet<br />
hat, gab dieser zweiten Evolutionsstufe dann auch gleich ihren Namen <strong>–</strong> der<br />
E.<strong>ON</strong> Business Connector war geboren.“<br />
Das System macht seinem Namen alle Ehre: Es erfasst K<strong>und</strong>endaten, kalkuliert Angebote,<br />
löst Bestellungen aus, koordiniert den Kontakt <strong>und</strong> die Kommunikation mit externen<br />
Dienstleistern <strong>und</strong> stößt letztlich auch die Fakturierung an <strong>–</strong> alles digital, alles aus<br />
der Benutzeroberfläche heraus. Hinzu kommt, dass alle Belege, die im Verlauf einer Bearbeitung<br />
anfallen, so z. B. Anschreiben an Behörden, Pläne <strong>und</strong> Einmaßrisse, für jeden<br />
Bearbeiter jederzeit sichtbar sind <strong>und</strong> somit eine lückenlose Dokumentation gewährleistet<br />
wird. Die Vorteile liegen für Andreas Schlichting <strong>und</strong> Ulrich Reker auf der Hand:<br />
„Wir haben die Prozesse harmonisiert, die Datenqualität verbessert <strong>und</strong> die IT-Kosten<br />
erheblich gesenkt.“<br />
Extranet-Kommunikation mit Dienstleistern<br />
Auch Bauleiter Engelbert Brockmeyer, der den E.<strong>ON</strong> Business Connector in den Phasen<br />
Bauausführung bis Rechnungsstellung nutzt, lobt die Vorzüge des neuen Systems:<br />
„Über eine Extranet-Anwendung, zu der über 40 Fremddienstleister Zugriff haben, kann<br />
ich die Baufirmen beauftragen <strong>und</strong> mit ihnen online Dokumente <strong>und</strong> Ausmaße austauschen.<br />
Wenn ich zum Beispiel auf einer Baustelle Aufmaße erfasse, kann ich die Daten<br />
später im Büro über eine digitale Schnittstelle direkt ins System einspeisen. Das Bauunternehmen<br />
gibt die Daten über das Extranet frei, die Rechnung wird erstellt <strong>und</strong> der<br />
Dienstleister erhält automatisch sein Geld <strong>–</strong> alles online, alles ohne Papier.“ Doch wollen<br />
es Schlichting <strong>und</strong> Reker nicht bei den bisherigen Errungenschaften belassen: „Wir<br />
arbeiten weiter kontinuierlich an einer Systemoptimierung <strong>und</strong> teilen unsere Erfahrungen<br />
mit den anderen Regionalversorgungsunternehmen. Nur so können wir noch<br />
besser <strong>und</strong> effizienter werden!“<br />
„Das Projekt war spannende Pionierarbeit, ganz im Sinne<br />
des OneIT-Gedankens, <strong>und</strong> hat sehr viel Spaß gemacht!“<br />
Ulrich Reker, Andreas Schlichting<br />
Obwohl Andreas Schlichting (links) <strong>und</strong> Ulrich Reker<br />
(rechts) nach eigener Aussage „leidenschaftliche Techniker“<br />
sind, werden von beiden heute auch kaufmännische<br />
Fertigkeiten gefordert. Elektroingenieur<br />
Schlichting kam 1998 zu E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser <strong>und</strong><br />
ist heute Leiter für technisches Controlling; der gelernte<br />
Energieanlagenelektroniker <strong>und</strong> Elektromeister<br />
Ulrich Reker ist Fachbereichsleiter für technische<br />
Prozesse <strong>und</strong> schon seit 1979 im Unternehmen tätig.<br />
25
Das<br />
Kraftwerk 50plus<br />
„Klimakiller“, „Luftverschmutzer“, „Steinzeittechnologie“:<br />
Kohlekraftwerke werden in der Öffentlichkeit immer<br />
wieder kritisiert. Mit dem Bau des modernsten <strong>und</strong><br />
effizientesten Steinkohlekraftwerks der Welt setzt<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke jetzt neue Maßstäbe. Wir haben<br />
mit Andreas Willrodt, Gesamtprojektleiter für das<br />
Neubauprojekt Kraftwerk 50plus, gesprochen.<br />
Herr Willrodt, Ihr Thema ist die Weiterentwicklung der <strong>Strom</strong>erzeugung<br />
aus Steinkohle. Ist diese Technologie noch zukunftsfähig?<br />
Andreas Willrodt: Ja, absolut! Kohlekraftwerke sind für einen ausgewogenen<br />
Energiemix unverzichtbar. Eine zukunftsfähige <strong>Strom</strong>erzeugung<br />
muss neben dem Klimaschutz auch die Aspekte Versorgungssicherheit<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit berücksichtigen. Insbesondere<br />
letztere ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland wichtig.<br />
Der <strong>Strom</strong>, den wir aus erneuerbaren Energien <strong>gewinnen</strong> können,<br />
reicht noch nicht aus, um den gesamten Bedarf zu decken. Unsere<br />
Aufgabe ist es daher, innovative Lösungen zu finden, damit Kohlekraftwerke<br />
noch effizienter <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>licher arbeiten.<br />
Welt im Wandel 26<br />
<strong>–</strong> mehr als nur heißer Dampf<br />
In Deutschland gibt es aber immer wieder die Diskussion, auf <strong>Strom</strong><br />
aus Kohle zu verzichten…<br />
Andreas Willrodt: Wir beteiligen uns an diesen wichtigen Diskussionen,<br />
denn wir wünschen uns einen Energiekonsens, der auf<br />
Fakten aufbaut <strong>und</strong> nicht ideologisch geprägt ist. Die weltweiten<br />
Steinkohlevorräte sind enorm <strong>und</strong> reichen mindestens noch 200<br />
Jahre. Die Menschheit wird diese Ressource nicht ungenutzt in der<br />
Erde lassen können. Steinkohle wird global auch weiterhin bei der<br />
<strong>Strom</strong>erzeugung eine große Rolle spielen. Also kommt es darauf<br />
an, diesen Brennstoff so sparsam wie möglich einzusetzen. Hierzu<br />
soll unser Projekt einen wichtigen Beitrag leisten.<br />
Andreas Willrodt studierte Maschinenbau an der Universität in Hannover.<br />
1990 stieg der Diplom-Ingenieur als Trainee bei einem Vorgängerunternehmen<br />
der E.<strong>ON</strong> Energie ein. Nach einem sechsjährigen Zwischenstopp<br />
beim Großkraftwerk Mannheim kehrte Willrodt 2003 zum E.<strong>ON</strong> Energie-<br />
Konzern zurück. Vor der Übernahme der Gesamtleitung des Projekts Kraftwerk<br />
50plus im letzten Jahr war der 44-Jährige im Bereich Instandhaltung<br />
für die E.<strong>ON</strong> Kraftwerke tätig. Der gebürtige Kieler lebt mit seiner Frau <strong>und</strong><br />
zwei Kindern in Varel, nahe Wilhelmshaven.<br />
Sie sind Gesamtprojektleiter für das Kraftwerk 50plus in Wilhelmshaven.<br />
Was verbirgt sich hinter dem Projekt?<br />
Andreas Willrodt: Es handelt sich bei dem Projekt um ein Steinkohlekraftwerk<br />
der übernächsten Generation. Die Anlage wird effizienter<br />
arbeiten als alle bestehenden Kohlekraftwerke weltweit. Wir planen<br />
dieses Demonstrationskraftwerk mit einer Leistung von r<strong>und</strong> 550<br />
Megawatt in Wilhelmshaven im Rahmen der konzernweiten Technologie-Offensive<br />
innovate.on. Der Name 50plus bezieht sich dabei<br />
auf den Nettowirkungsgrad, der bei über 50 Prozent liegen wird.<br />
Was heißt das genau?<br />
Andreas Willrodt: Der Nettowirkungsgrad beschreibt den Anteil<br />
an gewonnenem <strong>Strom</strong> in Relation zum eingesetzten Brennstoff.<br />
Der durchschnittliche Wirkungsgrad von Steinkohlekraftwerken<br />
in Deutschland beträgt 38 Prozent, in Europa nur 36 Prozent. Die<br />
Kraftwerke der nächsten Generation, wie sie beispielsweise in<br />
Datteln oder Maasvlakte entstehen, erreichen einen Nettowirkungsgrad<br />
von über 45 Prozent. Das ist ein hervorragender Wert. Aber<br />
wir wollen die technologischen Möglichkeiten noch weiter ausreizen.<br />
Welche Vorteile bringt die Anlage für die Umwelt?<br />
Andreas Willrodt: Ganz einfach: Mit einem Nettowirkungsgrad von<br />
über 50 Prozent erzeugen wir mit weniger Brennstoff mehr <strong>Strom</strong>.<br />
Und die CO 2-Emissionen werden sich im Vergleich zu europäischen<br />
Steinkohlekraftwerken um mehr als ein Drittel reduzieren.<br />
Wie funktioniert die neue Technologie des Kraftwerks 50plus?<br />
Andreas Willrodt: Prinzipiell arbeitet auch das Kraftwerk 50plus<br />
wie andere Dampfkraftwerke. Vereinfacht heißt das: Wasser wird<br />
in einem Dampfkessel, der aus einem Rohrsystem besteht, erhitzt.<br />
Dabei entsteht aus dem Wasser Dampf. Dieser Dampf treibt eine<br />
Turbine an, die mit einem Generator gekoppelt ist. Der Generator<br />
erzeugt <strong>Strom</strong>. Der Wirkungsgrad hängt von der maximalen Temperatur<br />
ab, mit der der Dampf den Dampferzeuger in Richtung<br />
Turbine verlässt. Wir arbeiten an einem Weg, wie man diese obere<br />
Prozesstemperatur von den bisher üblichen 600 Grad auf 700<br />
Grad erhöhen kann. Damit steigt dann auch der Wirkungsgrad. >><br />
27
Wie wird die höhere Prozesstemperatur erreicht?<br />
Andreas Willrodt: Wir verwenden neue Werkstoffe. Üblicherweise<br />
werden in Kohlekraftwerken Werkstoffe eingesetzt, die im Wesentlichen<br />
aus Eisen bestehen, wie z. B. sogenannte Austenite. Diese<br />
Werkstoffe halten jedoch den hohen Temperaturen, die im Kraftwerk<br />
50plus auftreten, nicht stand. Bei Temperaturen über 600 Grad<br />
wird Austenit so weich wie Butter in der Sonne. Deshalb verwenden<br />
wir im Kraftwerk 50plus einen Werkstoff auf Nickelbasis, der hitzebeständiger<br />
ist.<br />
Wie sind Sie auf diesen neuen Werkstoff aufmerksam geworden?<br />
Andreas Willrodt: Schon seit Ende der 90er Jahre erforschen wir<br />
mit anderen <strong>Strom</strong>erzeugern <strong>und</strong> Herstellern Werkstoffe mit höherer<br />
Hitzebeständigkeit. In diesem Zusammenhang betreiben wir<br />
Welt im Wandel 28<br />
seit 2005 im Kraftwerk Scholven die Testanlage COMTES700. Hohe<br />
Hitzebeständigkeit besteht bei sogenannte Nickelbasis-Werkstoffen,<br />
die z. B. bereits in Flugzeugturbinen eingesetzt werden. Die Verwendung<br />
in Kohlekraftwerken ist allerdings Neuland. E.<strong>ON</strong> möchte<br />
die praktische Umsetzung realisieren.<br />
Ganz ohne Erfahrungswerte? Ist das nicht riskant?<br />
Andreas Willrodt: Jede neue Technologie ist eine große Herausforderung.<br />
Für die noch offenen Fragen werden wir die richtigen<br />
Antworten finden. Derzeit liegen noch keine abschließenden<br />
Erkenntnisse über das Langzeitverhalten von Nickelbasis-Werkstoffen<br />
vor. Auch die Fertigungs- <strong>und</strong> Prüfverfahren sind im Detail<br />
noch abzustimmen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die<br />
700-Grad-Technologie bereits heute anwendungsreif ist.<br />
Klingt vielversprechend. Ist denn schon der Gr<strong>und</strong>stein für das<br />
Kraftwerk 50plus gelegt?<br />
Andreas Willrodt: Nein, ganz so weit sind wir noch nicht. Das Projektteam<br />
arbeitet seit über einem Jahr mit Hochdruck an der<br />
Planung. Der Baubeginn ist für 2010 angesetzt, die Inbetriebnahme<br />
für 2014. Es fehlt uns momentan aber noch die verbindliche Investitionsentscheidung.<br />
Trotzdem haben wir schon einen wichtigen<br />
Meilenstein erreicht: Die Stadt Wilhelmshaven hat dem zugehörigen<br />
Planungsverfahren zugestimmt. Damit besteht Planungssicherheit<br />
für den Standort <strong>und</strong> der Weg für das kommende Genehmigungsverfahren<br />
der Anlage ist frei.
Gutes Klima<br />
Welt im Wandel 30<br />
für die Zukunft<br />
E.<strong>ON</strong> Energie engagiert sich<br />
gemeinsam mit anderen<br />
Energieversorgern, der E.<strong>ON</strong><br />
Ruhrgas sowie Partnern aus<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung,<br />
um einerseits geeignete CO2-<br />
Abtrennverfahren zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> andererseits die<br />
sichere <strong>und</strong> langfristige CO2-<br />
Speicherung in tiefen, porösen<br />
Gesteinsschichten vorzubereiten.<br />
Die Abteilung „<strong>Neue</strong><br />
Technologien <strong>und</strong> Technische<br />
Gr<strong>und</strong>satzfragen“ in München<br />
ist in dieses Projekt eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Dort ist der Physiker<br />
Dr. Samuel Kutter für die<br />
Koordination der Speicherentwicklung<br />
seitens E.<strong>ON</strong> Energie<br />
verantwortlich.<br />
Herr Kutter, CO2-Speicherung hat mit Gesteinen <strong>und</strong> Geologie zu<br />
tun. Inwiefern ist das Thema CO2-Speicherung für ein Energieversorgungsunternehmen<br />
wie E.<strong>ON</strong> Energie überhaupt relevant?<br />
Samuel Kutter: Das Bewusstsein für den Klimawandel nimmt zu:<br />
Es gilt mittlerweile als Tatsache, dass sich das Weltklima im vergangenen<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert erwärmt hat <strong>und</strong> dafür größtenteils die CO2-<br />
Emisisonen der Menschen verantwortlich sind. Allein in Deutschland<br />
werden jährlich etwa 360 Millionen Tonnen Kohlendioxid<br />
durch <strong>Strom</strong>erzeugung emittiert. Diese Menge lässt sich nicht einfach<br />
so durch emissionsarme Energieerzeugung ersetzen, wenn<br />
wir gleichzeitig die Kosten niedrig <strong>und</strong> die Versorgungssicherheit<br />
hoch halten wollen. Eine Möglichkeit besteht darin, Kohlekraftwerke<br />
mit „Carbon Capture and Storage“ (CCS) zu bauen. Das heißt, man<br />
entwickelt neue innovative Verfahren, um das Kohlendioxid aus<br />
dem Rauchgas abzutrennen, <strong>und</strong> speichert es in tiefen porösen<br />
Gesteinsschichten. Darüber befinden sich abdichtende Schichten,<br />
die h<strong>und</strong>erte von Metern dick sind. Insofern ermöglicht also erst<br />
die CO2-Speicherung die CO2-arme <strong>Strom</strong>erzeugung aus Kohle.<br />
Worin liegen die größten Herausforderungen der CO2-Abtrennug<br />
<strong>und</strong> -Speicherung?<br />
Samuel Kutter: Momentan ist die Technik zwar gr<strong>und</strong>sätzlich vorhanden,<br />
aber noch nicht bereit für den großindustriellen Einsatz<br />
in unseren Kraftwerken. Kollegen von mir kümmern sich darum,<br />
dass wir dort Fortschritte machen: Wir wollen die Technologie<br />
möglichst schnell von den Herstellern entwickelt haben, damit<br />
wir sie einsetzen können. Doch dazu wird es auch die richtigen<br />
Rahmenbedingungen brauchen. Zum Beispiel muss das Recht, das<br />
die neuen Anlagen <strong>und</strong> die CO2-Speicherung genehmigen wird,<br />
überhaupt erst geschaffen werden. <strong>–</strong> Und, wie sagt man? <strong>–</strong> Der Preis<br />
muss stimmen, das heißt, es muss sich lohnen, diese aufwendige<br />
Technologie einzusetzen.<br />
Gibt es weitere Herausforderungen?<br />
Samuel Kutter: Ja, ganz klar: Vor lauter Technik, Politik <strong>und</strong> Recht<br />
dürfen wir nicht vergessen, dass wir solche Anlagen langfristig nur<br />
dann bauen können, wenn sie auch von der Bevölkerung getragen<br />
werden. Zurzeit <strong>–</strong> das ist kein Geheimnis <strong>–</strong> genießen Kohlekraftwerke<br />
wenig Akzeptanz: Neubauten werden verschoben, einige werden<br />
dann überhaupt nicht gebaut. Damit gefährden wir nicht nur die<br />
Versorgungssicherheit, sondern tragen auch dazu bei, dass in<br />
Zukunft <strong>Strom</strong>preise noch weiter steigen werden. Und das in einer<br />
Zeit, wo die Preise ohnehin schon sehr hoch sind!<br />
Doch zurück zur Akzeptanz: Wie wollen Sie diese schaffen?<br />
Samuel Kutter: Sicherlich braucht es einen langfristigen politischen<br />
Konsens auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Länderebene. Doch ich persönlich halte<br />
auch eine regionale Akzeptanz für sehr wichtig: Ein Kraftwerk<br />
kann gr<strong>und</strong>sätzlich auch anderswo gebaut werden; bei der Entwicklung<br />
eines CO2-Speichers ist man jedoch auf eine bestimmte,<br />
lokale geologische Struktur angewiesen. Davon gibt es nur eine<br />
begrenzte Anzahl in Deutschland. Wir müssen also frühzeitig auf<br />
die betroffenen Regionen, Länder <strong>und</strong> Kreise zugehen <strong>und</strong> unsere<br />
Vorhaben erklären, Vorurteile ausräumen, den Dialog suchen <strong>und</strong><br />
für objektive <strong>Info</strong>rmation sorgen. Dieser Prozess der Kommunikation<br />
sollte auf allen Ebenen ablaufen, auch auf Messen, wie<br />
beispielsweise auf der Hannover Industriemesse, wo wir CCS auf<br />
unserem innovate.on-Stand zusammen mit unseren anderen<br />
Zukunftsthemen präsentiert haben.<br />
Für die Akzeptanz wird doch entscheidend sein, wie sicher die<br />
CO2-Speicher sein werden…<br />
Samuel Kutter: Ja. Die Natur hat uns schon bewiesen, dass Flüssigkeiten<br />
<strong>und</strong> <strong>Gas</strong>e sicher <strong>und</strong> langfristig in Gesteinen gespeichert<br />
werden können: Sonst würden wir heute kein Erdöl <strong>und</strong> kein Erdgas<br />
finden. Nirgends. Man muss sich einen CO2-Speicher wie >><br />
31
einen Schwamm vorstellen: Unter Druck wird das CO2 flüssig <strong>und</strong><br />
kann so in poröse Gesteine gepresst werden, zum Beispiel in Sandstein.<br />
Wir müssen nur sicherstellen, dass wir das genau so gut hinbekommen<br />
wie die Natur. Dazu werden tiefe Speicher ausgesucht,<br />
diese liegen unter mächtigen Deckschichten, die das CO2 darunter<br />
sicher in der Tiefe zurückhalten.<br />
Was unternimmt E.<strong>ON</strong> konkret, um dies zu erreichen?<br />
Samuel Kutter: Wir sind an mehreren Forschungsprojekten beteiligt,<br />
beispielsweise bei CO2SINK. Das Projekt wird vom GeoForschungs-<br />
Zentrum (GFZ) in Potsdam geleitet <strong>und</strong> wissenschaftlich begleitet.<br />
Man speichert dort Mengen von bis zu 60.000 Tonnen CO2 im<br />
Untergr<strong>und</strong>. Dann wird das Verhalten des CO2 beobachtet, zum<br />
Beispiel die unterirdische Ausbreitung im Zeitverlauf. Mit diesen<br />
Erfahrungen kann man dann für größere Speicher Berechnungen<br />
<strong>und</strong> Modellierungen durchführen.<br />
Welches sind Ihre Aufgaben im Zusammenhang mit der CO2-<br />
Speicherung?<br />
Samuel Kutter: Die Einführung von CCS ist ein sehr großes Vorhaben,<br />
an dem viele Leute im Konzern beteiligt sind. Meine Kollegen <strong>und</strong><br />
ich arbeiten alle an der Entwicklung der CCS-Technologie, indem<br />
wir die Technologiestrategie für den E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern definieren<br />
<strong>und</strong> die nötigen Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaufgaben zusammen<br />
mit Industriepartnern, Herstellern <strong>und</strong> anderen Energieunternehmen<br />
anstoßen. Ich persönlich bin seitens E.<strong>ON</strong> Energie<br />
dafür verantwortlich, die Teilaspekte für die CO2-Speicherung zu<br />
koordinieren <strong>und</strong> eine Strategie für unseren Konzern mitzuentwickeln.<br />
Dabei arbeite ich eng mit E.<strong>ON</strong> Ruhrgas zusammen, genauer<br />
gesagt mit deren Tochtergesellschaft E.<strong>ON</strong> <strong>Gas</strong> Storage (EGS).<br />
Wofür ist diese Gesellschaft genau zuständig?<br />
Samuel Kutter: Sie ist verantwortlich für die Planung, Erstellung<br />
<strong>und</strong> den Betrieb von <strong>Gas</strong>speichern. Für die CO2-Speicherung benö-<br />
Welt im Wandel 32<br />
tigt man ähnliche Kompetenzen <strong>–</strong> daher liegt die Verantwortung<br />
für dieses Thema ebenfalls bei der EGS. Außerdem pflegen wir<br />
Kontakte zu E.<strong>ON</strong> Kraftwerke: Denn wenn es die Technologie zur<br />
Speicherung von CO2 ab 2020 geben wird, soll sie bei EKW umgesetzt<br />
werden. Außerdem sind wir in Kontakt mit E.<strong>ON</strong> Engineering,<br />
die die Abtrennanlagen konzipieren <strong>und</strong> die Pipeline-Systeme<br />
konstruieren wird, über die das CO2 zu den Speicherplätzen transportiert<br />
werden soll. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
macht mir großen Spaß!<br />
All die Punkte, die Sie genannt haben, machen deutlich, dass noch<br />
nicht feststeht, ob <strong>und</strong> wann CO2-Speicherung wirklich betrieben<br />
werden kann…<br />
Samuel Kutter: Das ist richtig. Wir gehen jedoch fest davon aus,<br />
dass die CO2-Speicherung kommen wird <strong>und</strong> werden uns optimal<br />
dafür rüsten. Denn wenn es uns gelingt, Kohlendioxid sicher <strong>und</strong><br />
langfristig zu speichern, werden wir die Atmosphäre von r<strong>und</strong> 90<br />
Prozent des CO2 von Kohlekraftwerken entlasten <strong>und</strong> damit die<br />
klimafre<strong>und</strong>liche <strong>Strom</strong>erzeugung weiter voranbringen.
Welt im Wandel 34<br />
Energie für<br />
morgen<br />
Weltweit steigt der Bedarf an Energie. Doch umstritten ist, welche Energie<br />
genutzt <strong>und</strong> wie sie gewonnen werden soll. <strong>Neue</strong>, revolutionäre Technologien<br />
ermöglichen es, große Teile des Energiebedarfs mit der natürlichen Kraft <strong>und</strong><br />
dem Energiepotenzial des Meeres zu decken. Wir waren zu <strong>Gas</strong>t bei Amaan<br />
Lafayette in Coventry (Großbritannien). Er ist verantwortlich für die Entwicklung<br />
von Gezeiten- <strong>und</strong> Wellenkraftwerken.<br />
Die ungeheure Kraft der Ozeane <strong>und</strong> ihrer Strömungen zu nutzen, um daraus umweltfre<strong>und</strong>liche Energie zu <strong>gewinnen</strong> <strong>–</strong> das ist die Idee von<br />
Gezeiten- <strong>und</strong> Wellenkraftwerken. Eine Idee, die den Ingenieur Amaan Lafayette von Anfang an fasziniert hat: „Als E.<strong>ON</strong> 2001 damit begonnen<br />
hat, die Möglichkeiten, die uns die Gezeiten zur <strong>Strom</strong>erzeugung bieten, zu erforschen, war mir klar: Hier tun sich neue Möglichkeiten für<br />
die Energieversorgung auf.“ Denn die Kräfte, die Ebbe <strong>und</strong> Flut erzeugen, sind eine natürliche Energiequelle, die nie versiegt <strong>und</strong> gewaltiges<br />
Potenzial birgt. Marktforschungen haben ergeben, dass allein in Großbritannien 15 bis 20 Prozent des heutigen Energieverbrauchs über die<br />
<strong>Strom</strong>erzeugung aus dem Meer gedeckt werden kann <strong>–</strong> mit dem Vorteil, dass bei der Energieproduktion keinerlei CO2-Emissionen anfallen. >><br />
35
Welt im Wandel 36<br />
Zwei Technologien im Test<br />
Vor der Westküste Großbritanniens plant E.<strong>ON</strong> <strong>–</strong> zunächst zu Demonstrations-<br />
<strong>und</strong> Forschungszwecken <strong>–</strong> eines der weltweit größten<br />
Gezeitenkraftwerke mit einer Leistung von vier bis acht Megawatt<br />
<strong>–</strong> das entspricht einer Energieleistung, die bis zu 5.000 Haushalte<br />
dauerhaft mit <strong>Strom</strong> versorgen kann. Im Jahr 2011 soll die Anlage<br />
ans Netz gehen. Diese Anlage, die durch Gezeiten verursachte Meeresströmung<br />
nutzen soll, sieht aus wie eine Art „Unterwasser-Windkraftanlage“.<br />
Die Turbine ist mit einem im Durchmesser 11,5-Meter<br />
breiten Rotor verb<strong>und</strong>en, der sich in einer Stahlröhre befindet. Die<br />
riesigen, sich schnell bewegenden Wassermengen von Ebbe <strong>und</strong><br />
Flut treiben den Rotor an. Mit einem konventionellen Generator<br />
wird die Bewegung dann in Energie umgewandelt.<br />
Zudem ist E.<strong>ON</strong> an einem Wellenenergie-Projekt beteiligt, das den<br />
so genannten „Pelamis Wave Energy Converter“ nutzt, dessen Name<br />
sich, seinem Aussehen entsprechend, von der Pelamis Seeschlange<br />
ableitet. Im „West Wave“-Projekt sollen die Pelamis vor der Südwestküste<br />
Großbritanniens ausgelegt werden. Dort werden sie dann<br />
auf der Wasseroberfläche quer zum Wellenkamm liegen <strong>und</strong> sich<br />
schlangenförmig mit dem Wellengang im Ozean bewegen.<br />
Hydraulische Motoren setzen die Bewegungsenergie in elektrische<br />
um. Die Pelamis sind etwa 120 bis 150 Meter lang, haben einen Durchmesser<br />
von 3,5 Metern <strong>und</strong> wiegen etwa 750 Tonnen. Nach dem<br />
Ende der Projektphase sollen die Pelamis eine Energiemenge produzieren,<br />
die ab 2010 bis zu 3.000 Haushalte mit <strong>Strom</strong> versorgen kann.<br />
Viele Hürden müssen genommen werden<br />
Die größte Herausforderung beim Bau von Gezeiten- <strong>und</strong> Wellenkraftwerken<br />
ist ihre Widerstandsfähigkeit. Die Anlagen müssen<br />
einerseits der immensen Kraft starker Stürme widerstehen, andererseits<br />
auch bei geringem Wellengang ausreichend Energie bereitstellen.<br />
Genau darin liegen für Amaan Lafayette die Herausforderungen:<br />
„Wir müssen Technologien auswählen, die effizient, kostengünstig<br />
<strong>und</strong> leicht zu handhaben sind <strong>–</strong> das ist ziemlich arbeitsintensiv.“ Zusammen<br />
mit Kirsty McGuinness <strong>und</strong> Craig Harwood bildet er ein<br />
schlagkräftiges Team. McGuinness, die zuvor als Umweltberaterin<br />
tätig war, ist dabei für die Projektierung <strong>und</strong> Entwicklung des<br />
Gezeitenkraftwerks zuständig, während sich Geschäftsentwickler<br />
Harwood um die betriebswirtschaftlichen Aspekte sowie die Umsetzung<br />
des Wellenenergie-Projekts kümmert. Alle drei sind sich einig:<br />
„Energie aus dem Meer wird Teil der Zukunft der Energieversorgung<br />
sein. Wir haben keinen Zweifel daran, dass die E.<strong>ON</strong>-Länder, in denen<br />
die Voraussetzungen dafür vorhanden sind, damit loslegen werden,<br />
sobald feststeht, dass die Technologie stabil ist. Spätestens ab 2015<br />
wird es soweit sein. Das bietet auch uns langfristige <strong>Perspektiven</strong>.“
Unternehmen im Wandel<br />
Europabetriebsrat, S. 48<br />
Liefermanagement, S. 60<br />
Dialogkampagne, S. 62<br />
Servicequalität, S. 40<br />
K<strong>und</strong>enbetreuung, S. 42<br />
Marketing, S. 46<br />
Kommunalmanagement, S. 54<br />
Anlagenservice, S. 56
Service<br />
Einkaufen wie aus dem Katalog: Von Catering, Post <strong>und</strong> Gebäudereinigung über Empfang, Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Kantine bis hin zu technischer Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung <strong>–</strong> mit dem Projekt „Preferred Service<br />
Provider“ möchte E.<strong>ON</strong> Facility Management ihren K<strong>und</strong>en umfassenden Service aus einer Hand bieten.<br />
Mitte 2006 wurde das Projekt ins Leben gerufen, 2008 startet es in die flächendeckende Umsetzung.<br />
Unternehmen im Wandel 40<br />
aus einer Hand<br />
„Mit dem Preferred Service Provider leben wir bei EFM schon heute<br />
einen <strong>360°</strong>-Ansatz“, sagt Christina Widmann, die das Projekt gemeinsam<br />
mit ihrer Kollegin Eva-Maria Obrist leitet. „Wir haben uns das<br />
Ziel gesetzt, Facility Management-Produkte konzernübergreifend<br />
aus einer Hand anzubieten <strong>–</strong> im Bereich der technischen <strong>und</strong> kraftwerksnahen<br />
Dienstleistungen genauso wie bei den kaufmännischen<br />
<strong>und</strong> infrastrukturellen Services.“<br />
Im Projekt wurde ein einheitliches Steuerungs- <strong>und</strong> Vergütungsmodell<br />
entwickelt, welches in einem Basisvertrag mit allen teilnehmenden<br />
K<strong>und</strong>en verabschiedet wurde. Auf Basis dieser Gr<strong>und</strong>lagen wurden<br />
drei Leistungen (darunter Winterdienst <strong>und</strong> Grünflächenpflege) für<br />
die Gesellschaften E.<strong>ON</strong> Bayern, E.<strong>ON</strong> Energie, E.<strong>ON</strong> IS, E.<strong>ON</strong> Kernkraft<br />
<strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Kraftwerke standardisiert. Weitere Produkte wie Aufzugs-<br />
instandhaltung, Sicherheits- <strong>und</strong> Reinigungsservices sollen 2008 überführt<br />
werden. „Die Produktinhalte haben wir gemeinsam mit unseren<br />
K<strong>und</strong>en entwickelt, die uns beraten <strong>und</strong> über ihre Bedürfnisse informiert<br />
haben. Dieser <strong>Perspektiven</strong>wechsel ist spannend <strong>und</strong> hilft<br />
uns, möglichst attraktive <strong>und</strong> innovative Servicepakete zu schnüren“,<br />
erzählt Eva-Maria Obrist.<br />
Passgenaue individuelle Lösungen aus dem Katalog<br />
Die K<strong>und</strong>en dürfen sich freuen, denn der künftige Einkauf aus<br />
dem EFM-Dienstleistungskatalog bietet einen optimalen <strong>und</strong> auf<br />
die Bedürfnisse des K<strong>und</strong>en zugeschnittenen Service: „Die Gesellschaften<br />
können die gewünschten Produkte auswählen <strong>und</strong> in<br />
Qualität <strong>und</strong> Umfang bestimmen, für die Kraftwerksimmobilie<br />
genauso wie für das Bürogebäude“, bringen es die beiden Projektleiterinnen<br />
auf den Punkt. Die Geschäftsidee ist einfach <strong>und</strong> effizient:<br />
Die Produkte werden standardisiert <strong>und</strong> zu konzernweit einheitlichen<br />
Preisen angeboten. Das sichert Transparenz <strong>und</strong> spart<br />
Geld. Leidet da nicht die Qualität? „Auf keinen Fall“, versichert<br />
Christina Widmann. „Die EFM stellt sicher, dass die im Konzern geltenden<br />
Qualitätsstandards <strong>und</strong> Sicherheitsvorschriften eingehalten<br />
werden. Das hat oberste Priorität“.<br />
Christina Widmann <strong>und</strong> Eva-Maria Obrist leiten im Bereich „Start up“ das<br />
Projekt „Preferred Service Provider“. Die 29-jährige Wirtschaftsingenieurin<br />
Christina Widmann lebt mit ihrem Mann <strong>und</strong> ihrem neunjährigen Sohn in<br />
München <strong>und</strong> arbeitet seit fünf Jahren bei E.<strong>ON</strong> Facility Management. Eva-<br />
Maria Obrist hat an der Fachhochschule in Kufstein, Österreich, Facility<br />
Management studiert <strong>und</strong> ist seit dreieinhalb Jahren bei E.<strong>ON</strong> Facility<br />
Management. Die 26-jährige Österreicherin lebt in München <strong>und</strong> genießt<br />
ihre Freizeit in den Tiroler Bergen.<br />
„Den neuen Service haben wir gemeinsam<br />
mit unseren K<strong>und</strong>en entwickelt. Das war<br />
ein spannender <strong>Perspektiven</strong>wechsel.“<br />
Eva-Maria Obrist, Christina Widmann
Technik <strong>und</strong> Mitarbeitermotivation<br />
höchstem Niveau<br />
auf<br />
Das Virtuelle Multimedia Contact Center (VMCC) von E.<strong>ON</strong> Service Plus in<br />
Landshut lässt in Sachen Technik, K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Mitarbeiterorientierung keine<br />
Wünsche offen. Verantwortliche <strong>und</strong> Mitarbeiter sind mit ganzem Herzen bei<br />
der Sache. Wir haben uns in Landshut ein Bild von deren Arbeit gemacht.<br />
„Super gemacht!“ Das Erste, was beim Betreten des Contact Centers<br />
im niederbayerischen Landshut auffällt, ist das Lob an die Mitarbeiter,<br />
das in großen Lettern an einer Pinnwand mit den aktuellen<br />
Anruferstatistiken steht. R<strong>und</strong> 85 Mitarbeiter sitzen an mehreren<br />
Inseln mit jeweils vier Arbeitsplätzen. Sie beantworten in Rekordzeit<br />
die Fragen der anrufenden K<strong>und</strong>en, egal ob es um die Zählerstandermittlung,<br />
eine Tarifauskunft oder Fragen zur letzten Rechnung<br />
geht. „Unsere Mitarbeiter haben einen anstrengenden Job. K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
<strong>und</strong> der Servicegedanke sind bei uns oberstes Ziel. Da<br />
gilt es, auch bei Beschwerden fre<strong>und</strong>lich zu bleiben. Bei zirka 35<br />
Anrufern pro Tag <strong>und</strong> Mitarbeiter keine leichte Aufgabe. Deshalb<br />
wird Mitarbeitermotivation bei uns groß geschrieben“, erklärt Richard<br />
Seemann, Leiter Standardk<strong>und</strong>en bei E.<strong>ON</strong> Service Plus.<br />
Die positive Arbeitsatmosphäre lässt fast vergessen, dass in den<br />
Contact Centern, wie die E.<strong>ON</strong> Service Plus ihre Call Center nennt,<br />
die neueste Technik zum Einsatz kommt. „Die neue Infrastruktur in<br />
unseren Contact Centern bildet die Gr<strong>und</strong>lage, um die gesamte<br />
K<strong>und</strong>eninteraktion erheblich zu flexibilisieren <strong>und</strong> zu verbessern.<br />
Dazu gehören die Einbindung weiterer Kommunikationskanäle wie<br />
E-Mail <strong>und</strong> Fax, die Möglichkeit, r<strong>und</strong> um die Uhr z. B. Zählerstände<br />
melden zu können sowie das hochmoderne Kommunikationsmanagement,<br />
mit dem auch alle unsere noch kommenden Anforderungen<br />
flexibel <strong>und</strong> sehr schnell zu realisieren sind.“<br />
Kein Telefon weit <strong>und</strong> breit<br />
Es sind keine Telefone zu sehen, da alle Mitarbeiter mit Headsets <strong>und</strong><br />
Voice over IP, also über das Internet, telefonieren. E.<strong>ON</strong> Service Plus<br />
hat als einziges Unternehmen in Deutschland eine online Schnittstelle<br />
zu SAP ISU installiert. Der Vorteil: Der K<strong>und</strong>e gibt beim Anruf<br />
Richard Seemann, Leiter Standardk<strong>und</strong>en bei E.<strong>ON</strong> Service Plus, einer Tochtergesellschaft<br />
von E.<strong>ON</strong> Bayern: Der 42-Jährige arbeitet seit 25 Jahren im Unternehmen<br />
<strong>und</strong> lebt mit seiner Frau <strong>und</strong> zwei Kindern in der Nähe von Landshut.<br />
„Ich muss immer auf dem Laufenden bleiben<br />
<strong>und</strong> wissen, welche neuen Telekommunikationslösungen<br />
der Markt zu bieten hat. Beim Aufbau<br />
des Contact Centers habe ich viel gelernt, nicht<br />
nur für weitere Projekte, sondern auch fürs Leben.“<br />
Richard Seemann<br />
seine K<strong>und</strong>ennummer ein. Das System ermittelt automatisch den<br />
K<strong>und</strong>enstammsatz mit allen relevanten Daten, die zeitgleich mit der<br />
Durchstellung des Anrufers am Bildschirm des Mitarbeiters erscheinen.<br />
Eine weitere Identifizierung entfällt. Bei jedem Anruf wird<br />
so eine halbe Minute eingespart. Außerdem wird jeder Anrufer zu<br />
dem Mitarbeiter durchgestellt, der am besten für ihn qualifiziert ist,<br />
egal an welchem Standort sich dieser befindet. Dafür werden die<br />
Qualifikationen jedes Mitarbeiters im System hinterlegt. Die einzelnen<br />
K<strong>und</strong>engruppen <strong>–</strong> z. B. Standard-, Geschäfts- oder Wärmek<strong>und</strong>en <strong>–</strong><br />
rufen im Contact Center über unterschiedliche Servicerufnummern >><br />
Unternehmen im Wandel 42 43
an. Über diese identifiziert sie das System automatisch <strong>und</strong> stellt sie<br />
zu dem Mitarbeiter durch, der für Anfragen dieser K<strong>und</strong>engruppe am<br />
besten qualifiziert ist.<br />
Mitarbeitermotivation für zufriedenere K<strong>und</strong>en<br />
Doch Technik alleine ist nicht alles. „Unsere Mitarbeiter machen den<br />
Unterschied. Die K<strong>und</strong>en wirklich zufrieden zu stellen, ist in erster<br />
Linie ihre Aufgabe. Auf diese bereiten wir sie entsprechend vor“, bekräftigt<br />
Seemann. E.<strong>ON</strong> Service Plus legt besonderen Wert auf die<br />
Qualifizierung <strong>und</strong> Weiterbildung der Mitarbeiter. Beim Recruiting<br />
werden die Bewerber sorgfältig ausgewählt <strong>und</strong> bestens für ihre<br />
Tätigkeit geschult. „<strong>Neue</strong> Mitarbeiter sollen auf keinen Fall über-<br />
fordert werden. Die K<strong>und</strong>enanfragen sind vielfältig. Daher ist eine<br />
umfassende Einarbeitung in SAP, K<strong>und</strong>enservice <strong>und</strong> Themen des<br />
Energiemarkts ein absolutes Muss. Wir bauen die Mitarbeiter gezielt<br />
auf <strong>und</strong> fördern sie auch. Die niedrige Fluktuationsrate gibt uns<br />
Recht“, betont Seemann.<br />
Darüber hinaus sorgen schallschützende Trennwände <strong>und</strong> ergonomische<br />
Arbeitsplätze für ein angenehmes Arbeiten. Auch die Vereinbarkeit<br />
von Privat- <strong>und</strong> Berufsleben kommt nicht zu kurz: „Die Mitarbeiter<br />
erhalten ihre Einsatzpläne immer drei Wochen im Voraus.<br />
So können sie ihre Schichten planen <strong>und</strong> gegebenenfalls auch einmal<br />
mit ihren Kollegen tauschen“, so Seemann.<br />
Immer am Ball<br />
Auf acht Flachbildschirmen hat Seemann in seinem Büro die<br />
Abläufe in den Contact Centern jederzeit im Blick. Er sieht die aktuellen<br />
Anruferzahlen, die Warte- <strong>und</strong> Bearbeitungszeit <strong>und</strong> wie viele<br />
Mitarbeiter im Dienst sind. So kann er eingreifen, wenn an einem<br />
Standort Not am Mann sein sollte. Mit der neuen Technik können<br />
Mitarbeiter einfach aus anderen Contact Centern zugeschaltet werden.<br />
Ein virtueller Standortwechsel? Richard Seemann lächelt: „Ja,<br />
der Mitarbeiter wechselt per Knopfdruck zum Beispiel von Regensburg<br />
nach Würzburg. Für mich ist das nach wie vor so spannend,<br />
dass ich mich manchmal regelrecht zusammenreißen muss, um<br />
nicht die ganze Zeit auf die Bildschirme zu schauen.“<br />
Die Technik hat sich seit ihrer Einführung bewährt. Gr<strong>und</strong> genug für<br />
Richard Seemann einen Gang zurückzuschalten? „Nein, auf keinen<br />
Fall! Technik ist schnelllebig. Um auf dem Laufenden zu bleiben,<br />
nutze ich mein persönliches Netzwerk, das ich mir über die Zeit aufgebaut<br />
habe. Gerade sind wir von der Call Center World zurückgekehrt.<br />
Besuche auf dieser Fachmesse oder auf den Voice Days<br />
in Bonn sind natürlich auch Pflicht. Außerdem informiere ich mich<br />
über Fachzeitschriften, wie Teletalk oder Call Center Profi.“ Der Ein-<br />
satz hat sich für Seemann gelohnt: Anfang März hat er kommissarisch<br />
die Leitung des Bereiches „Standardk<strong>und</strong>en“ übernommen. Das<br />
sind 1,6 Millionen K<strong>und</strong>en. Eine neue Herausforderung für den gelernten<br />
Industriekaufmann.<br />
Was bringt die Zukunft?<br />
Die Vision von Richard Seemann ist, das VMCC bei weiteren E.<strong>ON</strong>-<br />
Unternehmen zu installieren. So könnten national mehrere tausend<br />
Mitarbeiter mit der neuen Technik arbeiten. Ein erster Schritt in<br />
diese Richtung ist bereits geschafft: E.<strong>ON</strong> Service Plus hat sich in<br />
einer Ausschreibung gegenüber externen Anbietern für die K<strong>und</strong>enbetreuung<br />
von E WIE EINFACH durchgesetzt. Richard Seemann zeigt<br />
sich stolz: „Der Auftrag von E WIE EINFACH ist ein großer Erfolg für<br />
uns. Gegenüber Mitbewerbern zeichnet uns natürlich unsere<br />
moderne Technik aus. Aber ich bin mir sicher, dass auch unsere<br />
motivierten <strong>und</strong> hoch qualifizierten Mitarbeiter bei der Auswahl<br />
überzeugt haben. Schließlich freut sich E WIE EINFACH über immer<br />
mehr K<strong>und</strong>en. Da möchte man wissen, dass diese auch gut betreut<br />
werden.“ Dann heißt es sicherlich auch im Contact Center, der<br />
K<strong>und</strong>enbetreuer von E WIE EINFACH: „Super gemacht!“
Auf dem Weg<br />
in neue Gefilde<br />
Mit ihren Marketing-Aktivitäten gehen E.<strong>ON</strong> Moldova Furnizare <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Bulgaria neue Wege. E.<strong>ON</strong><br />
Moldova Furnizare will neue Firmenk<strong>und</strong>en <strong>gewinnen</strong> <strong>–</strong> außerhalb des Stammgebiets. E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />
hat mit einer aufwändigen Kampagne den neuen Namen bekannt gemacht. Milena Goranova, E.<strong>ON</strong><br />
Bulgaria, <strong>und</strong> Joana Negrut, E.<strong>ON</strong> Moldova Furnizare, haben diese Prozesse begleitet.<br />
Frau Goranova, Frau Negrut, mit Ihrer Arbeit im Marketing leisten<br />
Sie einen wesentlichen Beitrag zur Einführung von E.<strong>ON</strong> in Bulgarien<br />
<strong>und</strong> Rumänien. Was machen Sie genau?<br />
Milena Goranova: Der Name E.<strong>ON</strong> war in Bulgarien gänzlich unbekannt<br />
<strong>und</strong> unser Ruf sehr schlecht. Daher haben wir das Marketing<br />
für E.<strong>ON</strong> Bulgaria komplett neu aufgebaut <strong>–</strong> auch im Zuge unseres<br />
Rebrandings. Unser Ziel war es, unsere 1,1 Millionen K<strong>und</strong>en zu erreichen.<br />
Wir wollten ihnen verdeutlichen: In Bezug auf die Energieversorgung<br />
gibt es eine Menge zu tun. Als Teil eines internationalen<br />
Konzerns haben wir jedoch das Know-how <strong>und</strong> den Willen, die<br />
Dinge zu verändern. Der Slogan unserer Kampagne lautete daher:<br />
„Energy for Change“. Unter diesem Motto sind wir im Herbst vergangenen<br />
Jahres großflächig mit Plakaten, Postern, Print-Anzeigen<br />
<strong>und</strong> Radiospots rausgegangen. Mit Erfolg! Denn Studien belegen,<br />
dass heute 90 Prozent unserer K<strong>und</strong>en wissen, wofür E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />
steht.<br />
Ioana Negrut: Bei uns hat sich die Sache etwas anders gestaltet.<br />
Unsere Rebranding-Aktivitäten haben wir bereits abgeschlossen.<br />
Daher ist der Name E.<strong>ON</strong> in Rumänien schon recht bekannt. Da wir<br />
den Wettbewerb durch andere Anbieter spüren <strong>und</strong> diese Situation<br />
ausgleichen wollen, ist es unser Ziel, neue K<strong>und</strong>en außerhalb der<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova Region zu <strong>gewinnen</strong>. Unser Motto lautet: „Go outbo<strong>und</strong><br />
by facing competition with competition.“<br />
Was konkret verbirgt sich dahinter?<br />
Ioana Negrut: Ein wichtiger Teil des Projekts ist es, den persönlichen<br />
Kontakt zu unseren K<strong>und</strong>en herzustellen. Momentan konzentrieren<br />
wir uns dabei auf mittelständische Unternehmen, da dieses Segment<br />
gute Profitmöglichkeiten bietet. Später werden wir auch<br />
Privatk<strong>und</strong>en einbeziehen. In erster Linie kommt es uns darauf an<br />
zu vermitteln, dass beim <strong>Strom</strong> nicht der Preis das entscheidende<br />
Kriterium ist. Wir bieten individuelle Produkte an, die sich an den<br />
Bedürfnissen der K<strong>und</strong>en orientierten. Ein K<strong>und</strong>e benötigt den<br />
<strong>Strom</strong> beispielsweise nur nachts, der andere tagsüber, wieder ein<br />
anderer verbraucht im Sommer mehr, der nächste im Winter. Alle<br />
<strong>Info</strong>rmationen, die wir von den K<strong>und</strong>en erhalten, analysieren wir<br />
in unserem Kompetenzzentrum Vertrieb <strong>und</strong> finden so die beste<br />
Lösung für den jeweiligen K<strong>und</strong>en. Damit können wir eine langfristige<br />
Beziehung aufbauen, die auf Vertrauen basiert. Sehr gut<br />
unterstützt wurden wir von E.<strong>ON</strong> Gaz Romania. Unser Schwesterunternehmen<br />
hat uns einen Teil der Infrastruktur zur Verfügung<br />
gestellt, die wir für unser Projekt benötigen.<br />
Konnten Sie mit Ihrer Arbeit einen Beitrag zur Verbesserung des<br />
Images von E.<strong>ON</strong> leisten?<br />
Milena Goranova: Die erste Aufgabe unseres Teams ist es, mit<br />
unseren K<strong>und</strong>en zu kommunizieren <strong>und</strong> ihnen zu verdeutlichen:<br />
Milena Goranova (links) ist 27 Jahre alt <strong>und</strong><br />
stammt aus Sofia. Nach ihrem internationalen<br />
Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
<strong>und</strong> des Marketings in Nürnberg hat sie<br />
ihre Diplomarbeit im Marketing von E.<strong>ON</strong><br />
Bulgaria geschrieben. Im April 2006 ist sie<br />
dort voll eingestiegen.<br />
Ioana Negrut (rechts) arbeitet seit August<br />
2005 bei E.<strong>ON</strong> Moldova. Angefangen hat die<br />
26-jährige Elektroingenieurin aus Bacau im<br />
Vorstandsbüro. Seit 1. Januar 2008 arbeitet<br />
sie im Kompetenzzentrum Vertrieb bei E.<strong>ON</strong><br />
Moldova Furnizare in Iasi. Hier hat sie auch<br />
studiert.<br />
„Unser Ziel ist es, in der Öffentlichkeit als professioneller,<br />
flexibler, schlagkräftiger <strong>und</strong> erfahrener<br />
Energieversorger wahrgenommen zu werden,<br />
der sich um seine K<strong>und</strong>en kümmert.“ Ioana Negrut<br />
„Wir sind hier um Euer Leben zu verbessern“. Natürlich geht das<br />
nur schrittweise. Doch das Image von E.<strong>ON</strong> verbessert sich mit<br />
jeder Aktion, die wir starten <strong>–</strong> auch wenn sie noch so klein ist.<br />
Haben Ihre Marketing-Aktivitäten auch Auswirkungen auf das<br />
Arbeitgeberimage von E.<strong>ON</strong>?<br />
Milena Goranova: In unserer Kampagne haben wir „echte“ Mitarbeiter<br />
dargestellt, die mit ihren Zitaten auf authentische Art <strong>und</strong><br />
Weise zeigen, wer wir sind. Dies trägt sicherlich dazu bei, dass<br />
viele Menschen in Bulgarien beginnen, E.<strong>ON</strong> als Arbeitgeber in<br />
Betracht zu ziehen. Das gibt uns die Chance, insbesondere junge<br />
<strong>und</strong> dynamische Leute an Board zu holen.<br />
Wie schätzen Sie persönlich Ihre Möglichkeiten im E.<strong>ON</strong> Energie-<br />
Konzern ein?<br />
Milena Goranova: Ich finde, E.<strong>ON</strong> Energie ist ein toller Konzern.<br />
Nach meiner Tätigkeit als Praktikantin <strong>und</strong> meiner Diplomarbeit<br />
konnte ich direkt im Marketing von E.<strong>ON</strong> Bulgaria einsteigen <strong>und</strong><br />
„Mit dem Thema Marketing haben wir bei<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria bei Null angefangen. Es war<br />
sehr spannend, diesen Prozess zu begleiten.“<br />
Milena Goranova<br />
dort gleich sehr eigenverantwortlich arbeiten. Mein Engagement<br />
hat sich ausgezahlt: Seit 1. Mai arbeite ich in der Führungsgesellschaft<br />
von E.<strong>ON</strong> Energie in München. Dort habe ich im neu gegründeten<br />
internationalen Bereich eine Koordinatorenrolle für E.<strong>ON</strong><br />
Bulgaria übernommen. Diese neue Perspektive kam für mich sehr<br />
überraschend <strong>und</strong> sehr schnell. Ich bin jedoch flexibel <strong>und</strong> freue<br />
mich, dass ich die Möglichkeit habe, mich zu entwickeln <strong>und</strong> dennoch<br />
meine bisherigen Kontakte weiterzupflegen <strong>–</strong> <strong>und</strong> das in<br />
meinen beiden „Heimatländern“: Bulgarien <strong>und</strong> Deutschland.<br />
Ioana Negrut: Ich habe erst im Januar in meiner neuen Abteilung<br />
angefangen <strong>–</strong> für mich ergibt sich daraus also eine ganz neue<br />
Perspektive. Ich habe hier nach meiner Tätigkeit im Vorstandsbüro<br />
von E.<strong>ON</strong> Moldova komplett neue Aufgaben übernommen. Mir<br />
macht es großen Spaß, mit den professionellen <strong>und</strong> hoch motivierten<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen in unserem jungen Team zusammenzuarbeiten.<br />
Gemeinsam werden wir die herausfordernde Arbeit in<br />
einem sich wandelnden Energiemarkt gut bewältigen.<br />
Unternehmen im Wandel 46 47
Unterwegs mit<br />
Norbert Kupfer:<br />
Norbert Kupfer, der Geschäftsführer des<br />
Europabetriebsrats (EBR) der E.<strong>ON</strong> AG<br />
hat uns eingeladen, ihn auf einer seiner<br />
zahlreichen Reisen in die E.<strong>ON</strong> Welt zu<br />
begleiten. Mitte März sind wir mit ihm<br />
ins bulgarische Varna gefahren. Dort hat<br />
er zusammen mit der EBR-Vorsitzenden<br />
Gabriele Gratz die Betriebsräte von E.<strong>ON</strong><br />
Bulgaria getroffen, um deren aktuelle<br />
Anliegen zu diskutieren. Auf dieser Reise<br />
haben wir viel über ihn, seine Arbeit<br />
<strong>und</strong> den EBR gelernt.<br />
Bereits seit 27 Jahren arbeitet Norbert Kupfer im E.<strong>ON</strong><br />
Konzern bzw. seinen Vorgängerunternehmen. Angefangen<br />
hat er als Industriekaufmann im Vertrieb eines Regionalversorgungsunternehmens.<br />
Zuletzt arbeitete er im Strategischen<br />
Einkauf bei E.<strong>ON</strong> Netz. Im Betriebsrat von ENE ist<br />
er seit 1998 aktiv. Neben dem EBR ist er stellvertretender<br />
Spartenbetriebsratsvorsitzender sowie freigestellter Betriebsratsvorsitzender<br />
der Unternehmensleitung von E.<strong>ON</strong><br />
Netz in Bayreuth. Außerdem ist er in verschiedenen Ausschüssen<br />
der Gremien des E.<strong>ON</strong>- <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns<br />
vertreten. Mit seiner Frau, die ebenfalls bei E.<strong>ON</strong> Netz <strong>–</strong> im<br />
Rechnungswesen <strong>–</strong> arbeitet, <strong>und</strong> vier Kindern lebt er in<br />
Bamberg.<br />
„Jeder Tag ist ein<br />
gewonnener Tag.“<br />
18. März 2008<br />
12.50 Uhr, Flughafen Wien<br />
Da ist er ja. Freudestrahlend kommt uns Norbert Kupfer kurz vor<br />
dem Einstieg in den Flieger nach Varna entgegen. Heute fliegt er<br />
zum ersten Mal in seiner zweijährigen Tätigkeit als Geschäftsführer<br />
des Europabetriebsrats (EBR) der E.<strong>ON</strong> AG nach Bulgarien.<br />
Resultiert ist dieser Besuch aus einer der letzten Sitzungen. Hier<br />
wurde deutlich, dass es in Bulgarien Missverständnisse zwischen<br />
Arbeitnehmer- <strong>und</strong> Arbeitsgeberseite gibt. In den nächsten Tagen<br />
gilt es diese auszuräumen.<br />
14.00 Uhr, im Flugzeug nach Varna<br />
Im Flugzeug bereitet sich Kupfer auf die kommenden Tage in<br />
Varna vor <strong>und</strong> erzählt uns ein wenig über seine Arbeit für den<br />
EBR. „Eine wichtige Aufgabe des EBRs ist es, die Integration der<br />
ausländischen Gesellschaften in den Konzern voranzutreiben.<br />
Entsprechend viel bin ich unterwegs. Doch jede Sek<strong>und</strong>e, die ich in<br />
diesen Job investiere, lohnt sich. Ich lerne so viele unterschiedliche<br />
Menschen <strong>und</strong> Kulturen kennen. Und natürlich gewinne ich auch<br />
viele neue Einblicke in die Gegebenheiten an den Standorten.“<br />
17.00 Uhr, Business Park Varna<br />
Edgar Keck, der technische Vorstand von E.<strong>ON</strong> Bulgaria Grid, holt<br />
uns vom Flughafen ab. In einem weißen Sprinter geht es zum<br />
ersten Termin: Einem Treffen mit der Vorstandsmannschaft. Neugierig<br />
schaut sich Kupfer auf der Fahrt zur Hauptverwaltung die<br />
Umgebung an. Doch die Fahrt ist extrem kurz <strong>–</strong> sie dauert nur<br />
fünf Minuten. Dann sind wir da. Im Business Park von Varna.<br />
Supermodern! Kupfer ist beeindruckt. Im fünften Stock werden<br />
wir bereits erwartet. Manfred Paasch, der Vorstandsvorsitzende,<br />
<strong>und</strong> seine Kollegen Reinhard Aschendorff <strong>und</strong> Martin Kraus, der<br />
Aschendorffs Nachfolge antritt, wenn der Ende Mai in den Ruhestand<br />
geht, ziehen sich mit Norbert Kupfer in einen der bestens<br />
ausgestatteten Besprechungsräume zurück. Die Sitzung dauert<br />
bis 20.30 Uhr. „Das Gespräch war sehr interessant“, so Kupfer.<br />
„Jeder Vorstand hat über seine aktuellen Aufgaben berichtet <strong>und</strong><br />
ist auf die aktuellen Probleme eingegangen <strong>–</strong> sehr offen <strong>und</strong><br />
ehrlich.“<br />
Unternehmen im Wandel 48 49
21.00 Uhr, Varna<br />
„Abendessen mit den Vorständen“ heißt es auf der Tagesordnung.<br />
Was sehr trocken klingt, entpuppt sich als außerordentlich unterhaltsamer<br />
Abend. Bei traditioneller bulgarischer Küche mit Salat<br />
<strong>und</strong> Fischplatte erfahren wir viel über den Aufbau von E.<strong>ON</strong><br />
Bulgaria. In den letzten Jahren hat sich viel getan: Die Kontakte<br />
zu Politik <strong>und</strong> Wirtschaft haben sich etabliert, das Unternehmen<br />
wurde erfolgreich reorganisiert <strong>und</strong> die Kommunikationsstrategie,<br />
mit der der Name E.<strong>ON</strong> bekannt gemacht wurde, ist aufgegangen.<br />
Auch die Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern<br />
wurde zusehends intensiviert <strong>und</strong> trägt bei den momentanen<br />
Tarifverhandlungen Früchte.<br />
19. März 2008<br />
10.00 Uhr, Regionalcenter Varna<br />
Zirka 350 Mitarbeiter sind im Regionalcenter Varna beschäftigt.<br />
Sie kümmern sich um die Bedürfnisse ihrer 1,1 Millionen K<strong>und</strong>en<br />
<strong>–</strong> von der Monteurstätigkeit bis hin zur K<strong>und</strong>enbetreuung. Zusammen<br />
mit Edgar Keck <strong>und</strong> den bulgarischen Betriebsratsmitgliedern<br />
Stefan Dimitrov <strong>und</strong> Jelena Ivanova hat sich Norbert<br />
Kupfer auf eine Tour gemacht, um E.<strong>ON</strong> Bulgaria besser kennen<br />
zu lernen.<br />
11.00 Uhr, Hochspannungslabor<br />
Das Hochspannungslabor existiert seit 1985. Hier werden die<br />
Werkzeuge, mit denen die Monteure arbeiten, auf ihre Spannungsfestigkeit<br />
hin überprüft. Das Engagement lohnt sich: Die Unfallquote<br />
liegt in Bulgarien so niedrig wie in kaum einer anderen<br />
Business Unit.<br />
14.00 Uhr, Villenviertel in der Nähe von Varna<br />
<strong>Strom</strong>klau ist in Bulgarien ein weit verbreitetes Problem. „Etwa<br />
40 Prozent der Anwohner hier zweigen den <strong>Strom</strong> ab“, erklärt<br />
Edgar Keck. Als Gegenmaßnahme werden die <strong>Strom</strong>zähler jetzt<br />
außerhalb der Gr<strong>und</strong>stücke angebracht. „Das“, so Keck, „macht<br />
den <strong>Strom</strong>klau um einiges schwerer“.<br />
Unternehmen im Wandel 50 51
20. März 2008<br />
10.00 Uhr, Business Park Varna<br />
Heute kommen Gabriele Gratz <strong>und</strong> Norbert Kupfer mit dem sozialen<br />
Rat der Zusammenarbeit (Arbeitnehmervertreter) von E.<strong>ON</strong><br />
Bulgaria <strong>und</strong> den Personalvertretern des Unternehmens zusammen,<br />
um über aktuelle Themen <strong>und</strong> Anliegen zu diskutieren. „Das<br />
Treffen ist sehr gut verlaufen. Es war gut, dass wir Präsenz gezeigt<br />
haben <strong>und</strong> den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen dadurch deutlich<br />
gemacht haben: Wir stärken Euch den Rücken, wir sind für Euch<br />
da <strong>und</strong> wir unterstützen Euch, wenn Ihr Probleme habt“, so<br />
16.00 Uhr, Flughafen Varna<br />
Auf dem Flughafen treffen wir eine große E.<strong>ON</strong>-Delegation <strong>–</strong> viele<br />
Expats treten ihre Heimreise an, um die Osterfeiertage mit ihren<br />
Familien zu verbringen. Kupfer <strong>und</strong> Gratz zeigen sich mit ihrem<br />
Besuch in Varna zufrieden. „Die beiden Tage waren sehr anstrengend.<br />
Dennoch hat es sich wirklich mal wieder gelohnt“, sind sich<br />
die beiden einig.<br />
Kupfer. „Im Europabetriebsrat vertreten wir die Mitarbeiter<br />
aus allen Gesellschaften des E.<strong>ON</strong>-Konzerns. Mir<br />
persönlich ist es wichtig, dass sich die Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen länderübergreifend verstehen <strong>und</strong><br />
akzeptieren. Dazu gehört es auch, dass wir die in<br />
OneE.<strong>ON</strong> festgelegten Werte <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />
leben. Nur dann können wir über Grenzen hinweg<br />
handeln <strong>und</strong> verhandeln.“ Norbert Kupfer<br />
IM PROFIL: DER EUROPABETRIEBSRAT<br />
Neben dem Konzernbetriebsrat <strong>und</strong> dem Gesamtbetriebsrat ist der Europabetriebsrat eines der großen Betriebsratsgremien im E.<strong>ON</strong>-<br />
Konzern. Die wenigsten Mitarbeiter wissen jedoch, was konkret sich dahinter verbirgt <strong>und</strong> was seine wichtigsten Aufgaben sind.<br />
1. Vorsitzende des Europabetriebsrats:<br />
Gabriele Gratz (E.<strong>ON</strong> Ruhrgas)<br />
Weitere Vorstandsmitglieder:<br />
Rüdiger Hinrichsen (E.<strong>ON</strong> AG), Simon Gale (E.<strong>ON</strong> UK),<br />
Inga-Lill Johnson (E.<strong>ON</strong> Nordic), Peter Reffi (E.<strong>ON</strong> Hungaria),<br />
Daniel Toda (E.<strong>ON</strong> Gaz Romania), Silvia Smatralova (ZSE),<br />
Norbert Kupfer (E.<strong>ON</strong> Netz)<br />
Mitglieder:<br />
27 bis 30 Personen aus zwölf Ländern (neun Stammländer/drei<br />
<strong>Gas</strong>tländer). Die Mitglieder werden gemäß Konzernbetriebsvereinbarung<br />
des KBR E.<strong>ON</strong> AG <strong>und</strong> Geschäftsordnung des Europabetriebsrats<br />
anteilsmäßig bestimmt.<br />
Stammländer:<br />
BeNeLux, Bulgarien, Deutschland, England, Rumänien, Ungarn,<br />
Schweden, Slowakei, Tschechien<br />
<strong>Gas</strong>tländer: Lettland, Litauen, Polen<br />
Geplante Integrationen in 2008:<br />
Frankreich, Italien, Russland<br />
Sitzungen des EBR: zwei pro Jahr<br />
Vorstandssitzungen: vier bis fünf pro Jahr<br />
Arbeitskreise: Trading, OneE.<strong>ON</strong><br />
Wichtige Aufgaben:<br />
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit betrieblicher Interessenvertreter<br />
bei E.<strong>ON</strong>, Aufbau von Kommunikationsprozessen,<br />
Ausgestaltungshilfen bei Vereinbarungen in den Ländern, optimale<br />
Integration der Belegschaften <strong>und</strong> deren Vertreter im Konzern,<br />
Erweiterung der interkulturellen Handlungskompetenz,<br />
Lenkungsausschuss zwischen Konzernleitung <strong>und</strong> Belegschaft<br />
Unternehmen im Wandel 52 53
Unternehmensimage imWandel<br />
Kommunalmanagement bei E.<strong>ON</strong> Avacon<br />
Ein seltener Anblick: Franka Simon sitzt in ihrem Büro in Helmstedt. Im Schnitt ist sie nur ein bis zwei<br />
Tage pro Woche an ihrem Platz. Die übrige Zeit ist sie auf Achse. Franka Simon leitet das Kommunalmanagement<br />
von E.<strong>ON</strong> Avacon. Gemeinsam mit ihrer Mannschaft werden r<strong>und</strong> 880 Kommunen in Niedersachsen<br />
<strong>und</strong> Sachsen-Anhalt betreut sowie Netzwerke zur kommunalen Spitzenpolitik aufgebaut. Im März<br />
2008 ist E.<strong>ON</strong> Avacon als Gesellschafter in die Klimaschutzagentur Region Hannover eingestiegen. Mit diesem<br />
Engagement stellt E.<strong>ON</strong> Avacon die Weichen für die Themen der zukünftigen Zusammenarbeit.<br />
Auch heute ist Franka Simon nur kurz an ihrem Schreibtisch. Sie ist auf dem Sprung zum Meeting des<br />
Arbeitskreises Energiewirtschaft, den die Klimaschutzagentur ins Leben gerufen hat. Ein wichtiges<br />
Treffen, denn es sollen Klimaschutz-Maßnahmen für die Region Hannover bestimmt <strong>und</strong> das strategische<br />
Vorgehen bis zum Jahr 2020 geplant werden. Simon ist sich ihrer Verantwortung als Vertreterin der E.<strong>ON</strong><br />
Avacon bewusst: „Mit dem Eintritt in die Klimaschutzagentur möchten wir gemeinsam mit den Kommunen<br />
aktiv an Konzepten für den Klimaschutz arbeiten. Daher tauschen wir uns mit Verbraucherschützern<br />
<strong>und</strong> Kommunalpolitikern zum Thema aus <strong>und</strong> positionieren uns so als regional verlässlicher Partner.“<br />
Franka Simon lebt mit Mann <strong>und</strong><br />
Sohn in der Nähe von Magdeburg.<br />
Nach ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaft<br />
startete sie<br />
1997 als Trainee in der Energiewirtschaft.<br />
Sie arbeitete als Key Account<br />
Manager, leitete im Anschluss das<br />
Produktmanagement für Privatk<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> verantwortete danach<br />
den Geschäftsk<strong>und</strong>envertrieb von<br />
Sachsen-Anhalt bis Ost-Niedersachsen.<br />
Die Arbeit im Vertrieb<br />
r<strong>und</strong>ete sie durch die Leitung<br />
des Vertriebscontrollings ab. Im<br />
November 2007 übernahm die<br />
40-Jährige die Leitung des Kommunalmanagements.<br />
Imageverluste, auslaufende Konzessionen, Klimaschutz, verstärkter<br />
Wettbewerb <strong>–</strong> E.<strong>ON</strong> Avacon steht vor immer größer werdenden<br />
Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, hat sich das Kommunalmanagement<br />
Ende 2007 neu aufgestellt. Die Mannschaft um<br />
Franka Simon besteht aus zwölf Kommunalreferenten <strong>und</strong> einem<br />
zentralen Team. Die Kommunalreferenten bewegen sich ähnlich<br />
einem Key Account-Vertrieb in Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt.<br />
Ihr Ziel: die Konzessionsverträge <strong>und</strong> damit die Berechtigung zum<br />
Eigentum <strong>und</strong> Betrieb des Netzes für weitere 20 Jahre zu sichern.<br />
Die zu erzielenden Renditen <strong>und</strong> die Kompensation von fehlenden<br />
Erträgen durch K<strong>und</strong>enverluste haben den Wettbewerb um Konzessionen<br />
motiviert. So gibt es zunehmende Begehrlichkeiten bei angrenzenden<br />
Stadtwerken als auch auf Seiten der Kommunen zur<br />
Rekommunalisierung <strong>und</strong> damit zur Bildung eigener Unternehmen.<br />
In den Zeiten der Anreizregulierung wird in Zukunft mehr <strong>und</strong> mehr<br />
wirtschaftlicher Druck auf die Netze entstehen. Daher will E.<strong>ON</strong><br />
Avacon den Kommunen zeigen, dass mit ihr als Konzessionspartner<br />
die Risiken übernommen werden <strong>und</strong> weiterhin Versorgungssicherheit<br />
gewährleistet ist. „Mit dem Kommunalmanagement werden<br />
wir beweisen, dass wir ein verlässlicher <strong>und</strong> regionaler Partner sind.<br />
Mit uns können Themen der Zukunft wie Energieeffizienz <strong>und</strong> Klimaschutz<br />
vor Ort umgesetzt werden“, so Franka Simon.<br />
Nicht lange gefackelt<br />
„Ich bin ein Mensch, der in kurzer Zeit Themen vorantreiben will <strong>und</strong><br />
der gemeinsam mit der Mannschaft für die Zukunft geeignete Prozesse<br />
<strong>und</strong> Konzepte hinterlassen möchte.“ Franka Simon ist eine<br />
Macherin. Sie <strong>und</strong> ihre Teams haben es in kürzester Zeit geschafft,<br />
das Thema Klimaschutz bei den Kommunen <strong>und</strong> bei der E.<strong>ON</strong><br />
Avacon zu positionieren. In den nächsten vier Jahren laufen weit<br />
über 70 Prozent der Konzessionen aus. Zwei Jahre zuvor erfolgen die<br />
jeweiligen Bekanntmachungen über das Vertragsende. „Zeit für<br />
eine lange konzeptionelle Phase haben wir nicht. Daher hieß es<br />
schnell <strong>und</strong> bedacht mit einem Kooperationspartner wie der<br />
Klimaschutzagentur kommunale Brennpunktthemen wie Energieeffizienz<br />
<strong>und</strong> Klimaschutz vor Ort gemeinsam anzupacken. Wir wollen<br />
beweisen, dass wir mit unserer Kernkompetenz der Partner für<br />
eine gesicherte Energie-Zukunft sind.“<br />
Arbeit gibt es für das Kommunalmanagement genug: Geplante<br />
Kohlekraftwerke, der Bau einer Höchstspannungsleitung, bestehende<br />
Kernkraftwerke sind derzeit politisch kritische Themen. Und auch<br />
der Imageverlust des Konzerns kratzt am Ansehen von E.<strong>ON</strong><br />
Avacon. Doch Franka Simon zeigt sich optimistisch: „Wir stellen uns<br />
der Frage über den zukünftigen Energiemix, auch wenn wir damit in<br />
hitzige Diskussionen mit unseren Kommunalpolitikern kommen.<br />
Externe Faktoren können schnell das Klima vor Ort belasten. Aber<br />
ich bin mir sicher, dass wir mit regionaler Projektarbeit im Bereich<br />
Klimaschutz sowie gezieltem Sponsoring <strong>und</strong> Networking auf Dauer<br />
das Image von E.<strong>ON</strong> Avacon verbessern <strong>und</strong> wir ein attraktiver<br />
Partner für die Kommunen in Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />
sein werden.“ Und dabei ist keine Zeit zu verlieren. Franka Simon<br />
packt ihre Tasche. Der Arbeitskreis Energiewirtschaft wartet.<br />
Treffen des Arbeitskreises Energiewirtschaft der Klimaschutzagentur<br />
Region Hannover<br />
DAS KOMMUNALMANAGEMENT BEI E.<strong>ON</strong> AVAC<strong>ON</strong><br />
Ziele:<br />
- Erhalt der bestehenden wirtschaftlichen Konzessionsgebiete<br />
- bei unvermeidbarem Konzessionsverlust größtmögliche<br />
Ergebnissicherung durch individuelle Kooperationen<br />
- selektives Wachstum zur Erweiterung <strong>und</strong> Kompensation des<br />
bestehenden Geschäftsvolumens<br />
Strategie:<br />
- möglichst frühzeitiger Abschluss von Konzessionsverträgen<br />
- Aufbau des Kommunalmanagements als abschlussorientierter<br />
Key-Account-Vertrieb<br />
- Erarbeitung attraktiver Kooperationen bei kommunal<br />
strategischen Themen wie Klimaschutz<br />
Maßnahmen:<br />
- Installation eines zentralen Kommunalmanagements mit<br />
zwölf Kommunalreferenten<br />
- Analyse <strong>und</strong> Priorisierung der Kommunen (A-, B- <strong>und</strong> C-<br />
Konzessionen)<br />
- Ansiedlung des Kommunalmanagements im Vorstandsressort<br />
- direkte Zuordnung der A-Kommunen zu einzelnen<br />
Vorstandsmitgliedern<br />
- regelmäßiges Reporting der Kommunalreferenten an den<br />
Vorstand<br />
„Das Kommunalmanagement stellt mich immer<br />
wieder vor neue Herausforderungen. Aufgr<strong>und</strong><br />
des hohen Wettbewerbs müssen wir unsere<br />
Kommunen durch innovative Konzepte vor Ort<br />
überzeugen.“ Franka Simon<br />
Unternehmen im Wandel 54 55
Know-how<br />
Geballtes in Technik <strong>und</strong> Anlagenservice<br />
Stephan Frense hat sein Ziel klar vor Augen: „Mit unserer Expertise <strong>und</strong> Erfahrung wollen wir E.<strong>ON</strong> Anlagenservice<br />
als führenden Dienstleister für Instandhaltung <strong>und</strong> Technik im Konzern <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
etablieren.“ Das Erfolgsrezept liegt für den Technischen Geschäftsführer von EAS auf der Hand: ein starkes<br />
<strong>und</strong> kompetentes Team, konsequente K<strong>und</strong>enorientierung <strong>und</strong> die Bereitschaft zur Veränderung.<br />
„K<strong>und</strong>enorientierung hat für unser Geschäft<br />
absolute Priorität. Darin liegt für uns die Zukunft -<br />
<strong>und</strong> auch die unseres Konzerns.“ Stephan Frense<br />
Stephan Frense (47) ist seit 1988 im Konzern <strong>und</strong> seit 1994 im Instandhaltungsmanagement<br />
tätig. Seit Ende 2000 gehört der Diplom-Ingenieur<br />
der Elektrotechnik der Geschäftsführung von E.<strong>ON</strong> Anlagenservice an.<br />
Mit seiner Ehefrau <strong>und</strong> seinen beiden Töchtern lebt der gebürtige Westfale<br />
in Nottuln bei Münster.<br />
Die Arbeiter im südhessischen Kraftwerk Staudinger bei Großkrotzenburg<br />
staunen nicht schlecht, als ein Sattelschlepper, beladen mit<br />
einem r<strong>und</strong> zwölf Meter langen Rotor, langsam über die Kraftwerksstraße<br />
rollt. „Bei einer Revision sieht man erst einmal, mit was<br />
für riesigen Maschinenteilen man es hier tagtäglich zu tun hat“, sagt<br />
Karl-Heinz Herbst, Bauleiter bei E.<strong>ON</strong> Anlagenservice am Standort<br />
<strong>und</strong> zuständig für die aktuelle Revision des hiesigen Blocks 5. Kurze<br />
Zeit später steht Herbst dort, wo der Rotor eigentlich hingehört <strong>–</strong><br />
vor dem Generator. In der gut 13 Meter langen Röhre reinigen zwei<br />
Mitarbeiter die Spulung. Der Blick hinein ist faszinierend, erinnert die<br />
Aussicht doch ein wenig an das Innere eines Space Shuttles. Von April<br />
bis Mitte Juli dauert die Revision, in dieser Zeit ist der komplette >><br />
Unternehmen im Wandel 56 57
Karl-Heinz Herbst arbeitet seit 1975<br />
im Kraftwerk Staudinger. Bis 2000<br />
war der 54-Jährige dort als Werkstattmeister<br />
tätig, von 2000 bis<br />
2006 arbeitete er für die EAS als<br />
Projektleiter. Inzwischen ist der<br />
passionierte Motorradfahrer als<br />
Bauleiter am Standort Großkrotzenburg<br />
ins Kraftwerk zurückgekehrt.<br />
Mit seiner Familie lebt er in Erlensee<br />
bei Hanau.<br />
„Kessel, Turbine <strong>und</strong> Leittechnik der Anlage <strong>–</strong> in<br />
vier Monaten wird hier die gesamte Technik auf<br />
Herz <strong>und</strong> Nieren geprüft.“ Karl-Heinz Herbst<br />
Block stillgelegt. „Kessel, Turbine <strong>und</strong> Leittechnik der Anlage <strong>–</strong> in diesen<br />
vier Monaten wird hier die gesamte Technik auf Herz <strong>und</strong> Nieren<br />
geprüft“, erklärt Herbst. Er selbst ist zuständig für die Koordination<br />
<strong>und</strong> Abwicklung des Projekts: „Ich sorge dafür, dass zur richtigen<br />
Zeit die richtigen Leute mit dem richtigen Werkzeug zur Stelle sind.“<br />
Immerhin arbeiten im Zuge der Revision r<strong>und</strong> 60 Leute von E.<strong>ON</strong><br />
Anlagenservice <strong>und</strong> beauftragten Fremdfirmen vor Ort, darunter<br />
Maschinenschlosser, Elektrotechniker, Mechaniker <strong>und</strong> Schweißer.<br />
Herbst identifiziert den Bedarf <strong>und</strong> gibt die Anforderungen dann<br />
an die Disponenten in der EAS-Zentrale in Gelsenkirchen weiter.<br />
Bei r<strong>und</strong> vier Revisionen pro Jahr allein in Staudinger ist das ein Fulltime-Job.<br />
Mehr K<strong>und</strong>en, mehr Mitarbeiter: Wachstumskurs auf ganzer Linie<br />
„Mitarbeiter wie Herr Herbst sind für uns extrem wichtig“, sagt<br />
Stephan Frense, Technischer Geschäftsführer von E.<strong>ON</strong> Anlagenservice.<br />
„Denn im Planungs- <strong>und</strong> Instandhaltungsgeschäft kommt es<br />
nicht nur auf technische Expertise <strong>und</strong> Erfahrung, sondern vor allem<br />
auf Verlässlichkeit, Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität, an.“ R<strong>und</strong> 600 Mitarbeiter<br />
gehören zur Stammmannschaft von EAS, hinzu kommen<br />
r<strong>und</strong> 200 Mitarbeiter der auf Automatisierungstechnik spezialisierten<br />
Beteiligungsgesellschaft GreyLogix sowie 800 externe Fachkräfte.<br />
„Gemeinsam stemmen wir pro Jahr 20 bis 25 Kraftwerksrevisionen<br />
<strong>und</strong> neben den laufenden Aufträgen 500 bis 600 Projekte<br />
mit einem Umsatz von r<strong>und</strong> 165 Millionen Euro“, berichtet Frense<br />
nicht ohne Stolz.<br />
Sein Ziel sei Wachstum bei hoher Qualität, so der 47-Jährige, in punkto<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Aufträge, aber auch mit Blick auf die Personalplanung:<br />
„In den nächsten zwei bis drei Jahren wollen wir mit der Belegschaft<br />
der EAS-Gruppe die 1000er-Marke durchbrechen.“ Den<br />
Mangel an qualifiziertem Fachpersonal verspüre die EAS nicht so<br />
sehr, ganz im Gegenteil: „Wir haben regen Zulauf, der Name E.<strong>ON</strong><br />
<strong>und</strong> der Name Anlagenservice ziehen in der Branche. E.<strong>ON</strong> steht für<br />
Finanzkraft <strong>und</strong> Seriösität, Anlagenservice für Flexibilität <strong>und</strong> Quali-<br />
tät. Für unsere Arbeitgeberattraktivität tun wir aber auch einiges:<br />
Wir haben sehr flache Hierarchien, bieten den Mitarbeitern Gestaltungsfreiräume<br />
<strong>und</strong> eine gute Bezahlung.“ Und vor allem ein<br />
interessantes Aufgabenspektrum. „Wir stehen mit unseren Dienstleistungen<br />
in einem harten Wettbewerb, gerade auch mit den Herstellern“,<br />
konstatiert Frense. „Diese Situation hat uns stark gemacht,<br />
im Besonderen für die Situation des Marktes heute.<br />
Über Reparatur-, Wartungs- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen, Störungs- <strong>und</strong><br />
Schadenanalyse bis hin zu Instandhaltung <strong>und</strong> Rückbau <strong>–</strong> E.<strong>ON</strong> Anlagenservice<br />
bietet ein umfassendes Produktportfolio. Die fünf<br />
Geschäftsfelder umfassen Apparate-, Kessel-, Maschinen-, Elektro<strong>und</strong><br />
Leittechnik. R<strong>und</strong> 60 Prozent der Aufträge kommen aus dem<br />
E.<strong>ON</strong>-Konzern, 40 Prozent von externen K<strong>und</strong>en, darunter Big Player<br />
wie RWE Power, Vattenfall Europe <strong>und</strong> EnBW. „Die K<strong>und</strong>en schätzen<br />
an unserer Arbeit nicht nur die Qualität, Professionalität <strong>und</strong> das<br />
technische Know-how, sondern vor allem auch unsere Beratungsleistung“,<br />
sagt Frense. „Sie sagen uns, was sie brauchen, wir hören sehr<br />
genau zu <strong>und</strong> setzen die Bedürfnisse in bestmögliche Lösungen um.<br />
Das ist für uns K<strong>und</strong>enorientierung <strong>und</strong> die hat in unserem Geschäft<br />
absolute Priorität.“<br />
Diese Fokussierung auf den K<strong>und</strong>en wünscht sich Frense für den<br />
gesamten Konzern: „Darin liegt die Zukunft. Wenn wir wettbewerbsfähig<br />
bleiben wollen, werden wir nicht darum herum kommen, uns<br />
permanent an die Marktbedürfnisse anzupassen <strong>und</strong> uns weiterzuentwickeln.<br />
Diese ständige Veränderung ist keine Bedrohung,<br />
sondern eine Chance, die ich wirklich spannend finde!“
L wie Liefermanagement<br />
„Wir machen einen guten Job, wenn uns die K<strong>und</strong>en nicht bemerken“, sagt Georg Schröder über seine<br />
Tätigkeit im Liefermanagement von E WIE EINFACH. Er sorgt dafür, dass der Wechsel des <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Gas</strong>anbieters für die Neuk<strong>und</strong>en so reibungslos wie möglich abläuft. Warum das oft gar nicht so einfach<br />
ist, erklärt der 40-jährige Kölner im Interview.<br />
E WIE EINFACH (EWI) wirbt mit günstigen Energietarifen <strong>und</strong><br />
einfachen Wechselkonditionen. Wie funktioniert der <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Gas</strong>anbieterwechsel in der Praxis?<br />
Georg Schröder: Unser Name ist Programm. Der Wechsel zu uns ist<br />
wirklich einfach. Die K<strong>und</strong>en erreichen uns per Telefon, Fax oder<br />
Post. Wir schicken ihnen dann ein Angebot zu. Am einfachsten ist<br />
es aber über unsere Internetseite. Dort kann der Verbraucher bereits<br />
mit wenigen Klicks bei EWI K<strong>und</strong>e werden. Sobald uns der Auftrag<br />
vorliegt, kümmern wir uns um alles weitere <strong>–</strong> die Kündigung beim<br />
alten Versorger, die Ummeldung beim Netzbetreiber, die Verarbeitung<br />
der Rückmeldungen von Altversorger <strong>und</strong> Netzbetreiber bis<br />
hin zum Begrüßungsschreiben an den Neuk<strong>und</strong>en. So ein Wechsel<br />
dauert in der Regel zwei bis drei Monate, da viele Fristen eingehalten<br />
werden müssen.<br />
Funktionieren wirklich alle Wechsel so einfach?<br />
Georg Schröder: Unsere Quote ist absolut zufriedenstellend. Aber<br />
natürlich gibt es manchmal auch Probleme, die wir dann lösen. Sie<br />
müssen sich das so vorstellen: Das Besondere an EWI ist, dass wir<br />
nicht nur <strong>Strom</strong> b<strong>und</strong>esweit anbieten sondern auch <strong>Gas</strong>. Dabei sind<br />
wir immer noch Pionier! Denn es gibt außer uns niemanden, der<br />
<strong>Gas</strong> deutschlandweit vertreibt. Dadurch unterhalten wir Vertragsbeziehungen<br />
zu mehr als 1.000 <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>netzbetreibern.<br />
Hinzu kommen noch einmal genauso viele Altlieferanten, bei denen<br />
wir unsere Neuk<strong>und</strong>en kündigen. Hier gilt es, verschiedenste Fristen<br />
für An- <strong>und</strong> Abmeldung zu beachten, <strong>Info</strong>rmationen rechtzeitig zu<br />
übermitteln, Marktkommunikationsprozesse einzuhalten <strong>und</strong> so<br />
weiter <strong>und</strong> so fort.<br />
Das klingt nach großen logistischen Herausforderungen.<br />
Georg Schröder: Absolut, der administrative Aufwand ist enorm.<br />
Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Markt zurzeit stark in Bewegung<br />
ist. In sehr wechselintensiven Zeiten kommt es vor, dass<br />
innerhalb weniger Tage mehrere Tausend K<strong>und</strong>en zu uns wechseln.<br />
Als Prozessverantwortlicher kommt man da doch manchmal ins<br />
Schwitzen. Denn im Liefermanagement sorgen wir dafür, dass die<br />
Schnittstellen zwischen Akquise, Umsetzung, K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong><br />
Abrechnung stimmen. Unser Ziel ist es, die K<strong>und</strong>en möglichst schnell<br />
<strong>und</strong> geräuscharm beliefern zu können.<br />
EWI ist sehr schlank aufgestellt. Wie bewältigen Sie dieses<br />
Arbeitsaufkommen?<br />
Georg Schröder: Wir halten mit schlanken Prozessen die Kosten<br />
möglichst niedrig. Nur so können wir als neue, kleine Gesellschaft<br />
schnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren. Das bedeutet<br />
auch, dass wir in der operativen Arbeit auf starke Partner<br />
setzen <strong>–</strong> in der Akquise genauso wie beim Wechsel des <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Gas</strong>lieferanten. Wir arbeiten mit externen <strong>und</strong> internen Partnern.<br />
Der gebürtige Kölner Georg<br />
Schröder arbeitet seit 1995<br />
im Konzern. Der 40-jährige<br />
Elektroningenieur war lange<br />
Zeit für E.<strong>ON</strong> Sales and<br />
Trading tätig, bevor er über<br />
die Vertriebsstrategie der<br />
E.<strong>ON</strong> Energie im Jahr 2007<br />
zu EWI wechselte.<br />
Bei der K<strong>und</strong>enakquise unterstützt uns zum Beispiel WSMV, ein<br />
externes Dienstleistungsunternehmen, beim Lieferantenwechsel<br />
unterstützt uns E.<strong>ON</strong> Service Plus, eine Tochter von E.<strong>ON</strong> Bayern,<br />
mit ihrem Know-how.<br />
Das Geschäftsmodell „Schlanke Prozesse <strong>–</strong> starke Partner“ scheint<br />
aufzugehen. EWI präsentiert inzwischen beeindruckende Zahlen…<br />
Georg Schröder: … auf die wir sehr stolz sind. Wir haben im letzten<br />
Jahr echte Pionierarbeit geleistet: Strukturen <strong>und</strong> Prozesse mussten<br />
erst etabliert <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en überzeugt werden. Doch wir haben<br />
unsere Chance genutzt <strong>und</strong> waren zur richtigen Zeit mit der richtigen<br />
Idee auf dem Markt. Aber ehrlich gesagt: Dass EWI derart erfolgreich<br />
sein würde, damit hat keiner von uns gerechnet. Unser<br />
Ziel waren 100.000 K<strong>und</strong>en im ersten Jahr. Nach nur 15 Monaten sind<br />
es b<strong>und</strong>esweit nun schon über 700.000.<br />
Wie sehen die neuen Ziele aus?<br />
Georg Schröder: Wir wollen die Million-Grenze schaffen. Allerdings<br />
müssen wir bei diesem rasanten Wachstum auch auf Konsolidierung<br />
achten <strong>und</strong> unsere Prozesse weiter optimieren. Bis der gesamte<br />
Markt reibungsfrei funktioniert, wird es allerdings noch ein wenig<br />
dauern. In der Zwischenzeit arbeiten wir daran, noch schneller <strong>und</strong><br />
effizienter zu werden <strong>und</strong> so die Interessen unserer K<strong>und</strong>en immer<br />
klar im Blick zu haben.<br />
„Wir haben im letzten Jahr echte Pionierarbeit geleistet.<br />
Dass EWI derart erfolgreich sein würde,<br />
damit hat keiner von uns gerechnet.“ Georg Schröder<br />
Unternehmen im Wandel 60 61
Einladung zum persönlichen<br />
Dialog<br />
Im niederländischen Industrie- <strong>und</strong> Hafengebiet Maasvlakte bei Rotterdam entsteht ein neues Kohlekraftwerk.<br />
Und wie so oft, wenn ein Kraftwerk gebaut wird, steht die Öffentlichkeit dem kritisch gegenüber. In<br />
einer breit angelegten Kampagne versucht E.<strong>ON</strong> Benelux davon zu überzeugen, dass der Bau der 1.100 Megawatt<br />
starken Anlage notwendig ist, um die Energieversorgung in Zukunft sicherzustellen. Maxim Brouwer,<br />
Leiter der Unternehmenskommunikation von E.<strong>ON</strong> Benelux, erläutert die innovative Vorgehensweise.<br />
Maxim Brouwer startete seine<br />
Berufstätigkeit nach dem Studium<br />
der niederländischen Sprache <strong>und</strong><br />
Literatur sowie eines journalistischen<br />
Aufbaustudiums als freier<br />
Mitarbeiter für verschiedene niederländische<br />
Tageszeitungen <strong>und</strong><br />
Radiosender. Vor zwölf Jahren hat<br />
der 39-Jährige im Kommunikationsbereich<br />
von E.<strong>ON</strong> Benelux bzw.<br />
seinem Vorgängerunternehmen<br />
angefangen. Er ist verheiratet <strong>und</strong><br />
lebt in Utrecht.<br />
„Für einen Energieversorger zu arbeiten, bedeutet<br />
Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen.<br />
Ich bin stolz darauf, mit unserer innovativen<br />
Kampagne daran mitzuwirken.“ Maxim Brouwer<br />
Unternehmen im Wandel 62 63
September 2007<br />
Die erste einseitige Anzeige wird in vier großen niederländischen<br />
Tageszeitungen geschaltet. Auf dem Foto ist ein Baugr<strong>und</strong>stück zu<br />
sehen: eine grüne Wiese, auf der ein Holzgestell mit einem Riesenplakat<br />
steht. Darauf ist zu lesen: „Hier wird E.<strong>ON</strong> ein Kohlekraftwerk<br />
der neuen Generation bauen.“ Und in der linken, unteren Ecke: „Ist<br />
das eine weise Entscheidung?“<br />
Aufgelöst wird diese Frage im kurzen Text unterhalb des Fotos. Kurz<br />
zusammengefasst: „Ja, denn wenn wir weiter wachsen wollen, brauchen<br />
wir Energie. Das neue Kraftwerk wird sauberer sein als seine<br />
Vorgänger. Wir werden uns um eine nachhaltige Energieversorgung<br />
bemühen <strong>und</strong> stehen der Öffentlichkeit als aktiver Gesprächspartner<br />
zur Verfügung.“ Mehr dazu erfahren die Leser auf der Internetseite<br />
von E.<strong>ON</strong> Benlux (www.eon.benelux.com). Hier haben die Nutzer<br />
auch Gelegenheit, mit E.<strong>ON</strong> Benelux in Kontakt zu treten. Innerhalb<br />
eines Monats erhalten die Verantwortlichen 250 E-Mails von Bürgern,<br />
Universitätsvertretern, Wissenschaftlern <strong>und</strong> Umweltschutzbewegungen.<br />
Die Palette der Reaktionen reicht von „das ist die falsche<br />
Entscheidung“ über „wir können das nicht verstehen“, „ich würde das<br />
anders machen“ oder „investiert lieber in Wind- <strong>und</strong> Sonnenenergie“<br />
bis hin zu „das schafft neue Arbeitsplätze“. Experten aus den unterschiedlichsten,<br />
am Kraftwerksbau beteiligten Abteilungen des Unternehmens<br />
beantworten jede einzelne E-Mail. Maxim Brouwer: „Für<br />
uns war es etwas ganz <strong>Neue</strong>s, dass wir uns so aktiv der öffentlichen<br />
Meinung gestellt <strong>und</strong> zu Diskussionen eingeladen haben.“<br />
Dezember 2007<br />
Eine zweite Anzeige wird lanciert. Basis ist die Originalanzeige, um<br />
die herum die wichtigsten Reaktionen der Öffentlichkeit inklusive<br />
Datum positioniert sind. „Wir haben darauf geachtet, hier sowohl<br />
negative als auch positive Aussagen zu platzieren“, erklärt Brouwer.<br />
Unter dem Foto lädt der Energieversorger die Leser erneut zum Dialog<br />
ein <strong>–</strong> dieses Mal zum persönlichen Gespräch. Die ersten 30 Personen,<br />
die sich melden, haben die Möglichkeit, mit den Vorständen<br />
<strong>und</strong> dem Senior Management von E.<strong>ON</strong> Benelux zu diskutieren.<br />
Wiederum ist die Resonanz groß. Zweimal treffen CEO Jost van Dijk<br />
<strong>und</strong> Hans Shoemakers, Senior Manager Corporate Affairs, jeweils<br />
eine 25-köpfige Gruppe. Die Gäste repräsentieren die unterschiedlichsten<br />
Bevölkerungsschichten. Mit von der Partie sind Studenten,<br />
besorgte Bürger, Politiker, Vertreter anderer Unternehmen <strong>und</strong> ehemalige<br />
Journalisten. In entspannter Atmosphäre sprechen sie mit<br />
den Vorständen, stellen ihre Fragen <strong>und</strong> äußern ihre Meinung. Die<br />
beiden Vertreter von E.<strong>ON</strong> Benelux skizzieren die Vision von E.<strong>ON</strong><br />
<strong>und</strong> verdeutlichen die Ziele, die sie mit dem Bau des neuen Kraftwerks<br />
verfolgen.<br />
„Den Vorständen haben diese Gespräche großen Spaß gemacht. Wir<br />
haben alles aufgezeichnet <strong>und</strong> die Videos ins Internet gestellt. So<br />
hatten all diejenigen, die nicht dabei sein konnten, Gelegenheit, die<br />
R<strong>und</strong>en zu verfolgen. Das war wichtig, denn wir haben die richtigen<br />
Argumente <strong>und</strong> sollten diese auch einbringen“, sagt Brouwer.<br />
April 2008<br />
Die Kommunikations- <strong>und</strong> Marketingverantwortlichen von E.<strong>ON</strong><br />
Benelux lassen die nächsten Kommunikationsaktivitäten zunächst<br />
noch offen. „Wir wollen erst wissen, welche Erwartungen die Öffentlichkeit<br />
an uns stellt, bevor wir weitere Aktivitäten starten“, erläutert<br />
Brouwer. Nach der E-Mail-Aktion <strong>und</strong> den Gesprächsr<strong>und</strong>en<br />
steht fest: Die Niederländer wollen sehen, dass E.<strong>ON</strong> Benelux auch<br />
in andere, neue Richtungen denkt. Im Vordergr<strong>und</strong> steht dabei die<br />
Forderung, Kohlendioxid abzutrennen <strong>und</strong> zu speichern.<br />
Darauf zielt die dritte Anzeige ab. Neben dem bereits bekannten<br />
Plakat mit dem Hinweis auf das neue Kohlekraftwerk ist ein kleineres<br />
Plakat zu sehen, auf dem E.<strong>ON</strong> Benelux damit wirbt, dass sich das<br />
Unternehmen an einem niederländischen Pilotprojekt zur Abtrennung<br />
<strong>und</strong> Speicherung von Kohlendioxid beteiligt <strong>–</strong> <strong>und</strong> zwar mit<br />
einer Testanlage auf dem Kraftwerksgelände.<br />
Nächste Schritte<br />
Zurzeit überlegen die Verantwortlichen, wie es mit der Kampagne<br />
weitergehen könnte. So wollen sie beispielsweise die bisherigen<br />
Erfahrungen für den Dialog mit Greenpeace nutzen. Die Umweltschutzorganisation<br />
tut mit groß angelegten Postkartenaktionen<br />
<strong>und</strong> Artikeln alles, um dem Ruf von E.<strong>ON</strong> Benelux zu schaden.<br />
Brouwer: „Wir wissen heute, dass wir mit dem offenen, direkten <strong>und</strong><br />
ehrlichen Dialog am meisten erreichen. Daher versuchen wir,<br />
Greenpeace zu Gesprächen mit uns <strong>und</strong> unseren K<strong>und</strong>en zu bewegen.“<br />
Der Dialog mit der Öffentlichkeit ist somit noch nicht am Ende.<br />
Brouwer ist sicher: „Die Resonanz auf unsere Kampagne <strong>und</strong> unsere<br />
Gesprächsbereitschaft ist so positiv. Das müssen wir fortführen.“<br />
Unternehmen im Wandel 64 65
Arbeit im Wandel<br />
Zählertechnik, S. 72<br />
Field Service Management, S. 82<br />
Projektmanagement, S. 78<br />
Instandhaltung, S. 90<br />
Regulierung, S. 86<br />
Arbeitssicherheit, S. 68<br />
Ausbildung, S. 74
Arbeitssicherheit<br />
braucht Leidenschaft<br />
braucht Leidenschaft<br />
Ein Blick in Kirsten Fusts Büro in Quickborn zeigt sofort: Hier arbeitet eine Frau mit vielen Facetten. Zwei<br />
imposante Schiffsmodelle verraten ihre Begeisterung für das Segeln. Die kreativen Steinskulpturen hat<br />
die Leiterin des Technischen Netzservice der E.<strong>ON</strong> Hanse als passionierte Künstlerin selbst entworfen <strong>und</strong><br />
gestaltet. Im Moment beschäftigt sie allerdings ihre Arbeitssicherheitsdatenbank <strong>und</strong> damit ihre dritte<br />
große Leidenschaft. Warum, erklärt sie im Interview.<br />
Frau Fust, bei der Konzerntagung traten Sie als Zukunftsarchitektin<br />
zum Thema Arbeitssicherheit auf. Wie kam es dazu?<br />
Kirsten Fust: Die Sicherheit meiner Mitarbeiter liegt mir am<br />
Herzen. Jeder Unfall ist einer zu viel. Deshalb ist bei mir Arbeitssicherheit<br />
Chefsache. Bei der Konzerntagung habe ich unsere<br />
Arbeitssicherheitsdatenbank vorgestellt, die ich eingeführt habe.<br />
In dieser werden für jeden Mitarbeiter alle erforderlichen <strong>und</strong><br />
absolvierten Arbeitssicherheitsschulungen, Beauftragungen sowie<br />
Kontrollen <strong>und</strong> Nachweise der notwendigen Vorsorgeuntersuchungen<br />
hinterlegt. Dadurch kann ich mit einem Mausklick über<br />
alle Ebenen hinweg feststellen, wo eventuelle Defizite bestehen.<br />
Weitere, noch im Aufbau befindliche Bausteine der Datenbank<br />
sind die Dokumentation der Arbeitsschutzunterweisungen <strong>und</strong><br />
der Betriebsmittelüberprüfungen.<br />
Aber es gibt auch einen Arbeitssicherheits-Beauftragten…<br />
Kirsten Fust: Natürlich. Ein Unternehmen muss den Rahmen für<br />
sichere Arbeitsplatzbedingungen schaffen. Die Stabstelle Health,<br />
Safety & Environment leitet unser koordinierender Betriebsarzt<br />
Dr. Jürgen Duwe. Er berät uns mit seiner Abteilung in allen Fragen<br />
des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes, der Ges<strong>und</strong>heitsförderung, der Arbeitssicherheit<br />
<strong>und</strong> des Umweltschutzes.<br />
Und er macht seine Aufgabe gut. Schließlich haben Sie sehr hohe<br />
Sicherheitsstandards.<br />
Kirsten Fust: Ja, aber mir persönlich geht es darum, etwas in den<br />
Köpfen meiner 615 Mitarbeiter zu bewegen. Arbeitssicherheit besteht<br />
nicht nur aus Unterweisungen, Kontrollen oder Nachweisen.<br />
Arbeitssicherheit muss gelebt werden, von jedem Einzelnen. Dazu<br />
möchte ich motivieren.<br />
Wo setzen Sie an?<br />
Kirsten Fust: Ich habe die Perspektive gewechselt <strong>und</strong> mich in meine<br />
Mitarbeiter hineinversetzt. Viele denken, Arbeitssicherheit sei ein<br />
trockenes Thema <strong>und</strong> Unterweisungen ein notwendiges Übel. Aber<br />
wenn einmal die täglichen Aufgaben zur Routine werden, schleicht<br />
sich Nachlässigkeit ein, nach dem Motto: „Mir ist noch nie etwas<br />
passiert, dann kann ich heute die Schutzhandschuhe auch mal weglassen.“<br />
Hier möchte ich ein Umdenken bewirken <strong>und</strong> Vorbild sein.<br />
Was heißt das konkret?<br />
Kirsten Fust: Ich lebe Arbeitssicherheit konsequent vor. Seit einem<br />
Urlaub in Norwegen fahre ich zum Beispiel im Auto auch tagsüber<br />
aus Sicherheitsgründen mit Licht. Sie glauben gar nicht, wie schnell<br />
sich eine Diskussion unter den Mitarbeitern zu diesem Thema entwickelt<br />
hat. Mittlerweile fahren zirka 90 Prozent meiner Beschäftigten<br />
mit Tagfahrlicht. >><br />
Arbeit im Wandel 68 69
Welche Erfolge können Sie noch verbuchen?<br />
Kirsten Fust: Nach der Konzerntagung haben sich viele Führungskräfte<br />
für unsere Arbeitssicherheitsdatenbank interessiert. Derzeit<br />
wird sie bei E.<strong>ON</strong> Avacon mit einer Betriebsmitteldatenbank kombiniert<br />
getestet, E.<strong>ON</strong> Kernkraft <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong> Kraftwerke prüfen eine<br />
Anwendung in ihrem Aufgabengebiet <strong>und</strong> auch Kollegen aus der<br />
Slovakai haben mit uns Kontakt aufgenommen. Das freut mich sehr.<br />
Sie sagten es bereits: Arbeitssicherheit kann ein trockenes Thema<br />
sein. Wie motivieren Sie sich selbst?<br />
Kirsten Fust: Meine Vision ist es, keine Arbeitsunfälle mehr zu haben.<br />
Unser LTIF, das heißt die Häufigkeit von Arbeitsunfällen pro einer<br />
Million Arbeitsst<strong>und</strong>en, ist im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent<br />
gesunken. Das spornt mich weiter an, denn ich weiß, dass wir noch<br />
viel mehr Mitarbeitern persönliches Leid ersparen können. Dazu<br />
müssen nur alle an einem Strang ziehen: unsere Stabsabteilung<br />
Health, Safety & Environment, die operativen „Arbeitsschützer“, die<br />
Führungskräfte, die Sicherheitsbeauftragten <strong>und</strong> auch die Mitarbeiter.<br />
Letzte Frage, wo liegt Ihr Schutzhelm?<br />
Kirsten Fust: Da, wo er hingehört: im Auto, neben meinen Arbeitsschuhen.<br />
So habe ich beim nächsten Baustellenbesuch meine<br />
Sicherheitsausrüstung gleich zur Hand.
Intelligente Zählertechnik<br />
von morgen<br />
Eine neue Generation der Zählertechnik stellt innovative Produkte für K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eine völlig neue Geschäftsphilosophie<br />
für Energieunternehmen in diesem Bereich in Aussicht. Smart Metering, da ist sich<br />
Petr Kristek sicher, wird den <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>vertrieb sowie das Verbrauchsmanagement in den nächsten<br />
Jahren revolutionieren. Bei E.<strong>ON</strong> Czech leitet der 32-jährige Kristek das Smart Metering-Projekt <strong>und</strong> hat<br />
gemeinsam mit seinen Kollegen ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, das die neue Technologie testet.<br />
Petr Kristek arbeitet in der Abteilung<br />
Asset Strategy von E.<strong>ON</strong> Czech. Zu<br />
seinen Hauptaufgaben zählen zurzeit<br />
die Leitung des Metering-Projekts in<br />
ZEUS.<strong>ON</strong> <strong>und</strong> des Smart Metering-<br />
Pilotprojekts in Tschechien sowie die<br />
Mitarbeit in ZEUS-CIS, einem Projekt<br />
zur Harmonisierung vertrieblicher<br />
Prozesse in Osteuropa. Beide Projekte<br />
halten den 32-jährigen Ingenieur für<br />
Elektrotechnik auf Trab: Seine Frau<br />
<strong>und</strong> die beiden Kinder zu Hause in<br />
Trebic sieht er unter der Woche nur<br />
an wenigen Abenden.<br />
Herr Kristek, was macht einen konventionellen <strong>Strom</strong>- oder <strong>Gas</strong>zähler<br />
zu einem „intelligenten“ Zähler?<br />
Petr Kristek: Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen.<br />
Bislang war es doch so: Als K<strong>und</strong>e verbrauchen Sie das ganze Jahr<br />
über Energie. Irgendwann bekommen Sie Besuch von einem Vertreter<br />
Ihres Energieversorgungsunternehmens oder einer Service-<br />
Gesellschaft, der Ihren Verbrauch anhand des Zählerstandes abliest.<br />
Wenig später erhalten Sie dann die Rechnung. Möchten Sie<br />
in einen anderen <strong>Strom</strong>tarif oder zu einem anderen Produkt wechseln,<br />
kommt wieder jemand, um die entsprechende Einstellung an<br />
Ihrem Zähler vorzunehmen. So kennen Sie das, oder?<br />
Stimmt genau.<br />
Petr Kristek: Nun stellen Sie sich vor, Sie können Ihren <strong>Strom</strong>verbrauch<br />
selbst <strong>und</strong> zu jeder Zeit online überprüfen. Sie gehen einfach<br />
auf die E.<strong>ON</strong>-Webseite <strong>und</strong> können dort Ihren aktuellen <strong>Strom</strong>verbrauch<br />
einsehen. Und falls Sie Ihren Tarif wechseln <strong>und</strong> damit<br />
<strong>Strom</strong> sparen möchten, rufen Sie einfach in einem Service Center<br />
an <strong>und</strong> geben Ihre Änderungswünsche telefonisch durch. Diese<br />
werden im System angepasst <strong>und</strong> mit einem Mausklick umgesetzt.<br />
Niemand muss mehr vorbei kommen, Ablesungen <strong>und</strong> Anpassungen<br />
bei Ihnen zu Hause gehören der Vergangenheit an.<br />
Wie werden die Daten übermittelt?<br />
Petr Kristek: Die Übermittlung läuft über konventionelle Kabel- <strong>und</strong><br />
moderne GPRS-Technik. Von Ihrem Zähler zu Hause werden die<br />
Daten über ein Kabel zur nächsten Trafo-Station geleitet <strong>und</strong> dort<br />
von einem so genannten „Data Concentrator“ gesammelt. Via GPRS<br />
werden sie dann weiter an den jeweiligen Energieversorger, also<br />
z. B. E.<strong>ON</strong>, geroutet, der diese dann zentral administrieren kann.<br />
Sie haben bereits einige Funktionalitäten des Smart Metering genannt.<br />
Gibt es darüber hinaus noch andere?<br />
Petr Kristek: Fernablese, flexible Tarifwahl <strong>und</strong> on-demand-Kommunikation<br />
zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Unternehmen sind für uns bereits<br />
wichtige Innovationen. Aber mit Smart Metering könnten wir auch<br />
das gerade in Osteuropa verbreitete Problem des <strong>Strom</strong>diebstahls<br />
in den Griff bekommen. Zahlt ein K<strong>und</strong>e beispielsweise auch nach<br />
mehrmaliger Mahnung nicht, dann könnten wir den <strong>Strom</strong> per ferngesteuertem<br />
Mausklick ab- <strong>und</strong> nach Eingang der Zahlung wieder<br />
automatisch anstellen. Zudem denken wir über die Gestaltung<br />
neuer Produkte, zum Beispiel eines Pre-Paid-Systems, nach.<br />
„Ich bin fest überzeugt, dass aktive Strategien<br />
für den Wettbewerb, der uns zukünftig erwartet,<br />
essentiell sind.“ Petr Kristek<br />
In Tschechien testen Sie die neue Technologie zurzeit in einem<br />
Pilotprojekt. Welche Ergebnisse konnten Sie bislang erzielen?<br />
Petr Kristek: Mitte 2006 haben wir begonnen, in vier Dörfern Smart<br />
Metering-Geräte zu installieren. In wenigen Wochen werden wir<br />
fast 4.000 Zähler eingebaut bzw. ausgetauscht haben. Unser Ziel<br />
ist es zunächst einmal, die Verlässlichkeit <strong>und</strong> die verschiedenen<br />
Funktionalitäten der neuen Technik zu testen <strong>und</strong> die geeigneten<br />
Zählerendgeräte zu finden. Das ist gar nicht so einfach, da die<br />
Hersteller noch nicht soweit sind. Doch es ist immens wichtig,<br />
dass wir gerade in der jetzigen Testphase sehr genau <strong>und</strong> akkurat<br />
arbeiten, da uns im späteren Roll-out jeder Fehler, egal ob im<br />
Material oder in der IT-Technik, sehr teuer zu stehen kommt. Wir<br />
wollen schnellstmöglich in der Lage sein, unseren K<strong>und</strong>en die<br />
neue Technologie anzubieten. Für ganz Osteuropa sprechen wir da<br />
immerhin von mehr als sieben Millionen K<strong>und</strong>en. Wie Sie sich vorstellen<br />
können, kommen da gewaltige Investitionskosten auf uns<br />
zu. Und natürlich auch eine Menge Arbeit <strong>–</strong> an dieser Stelle möchte<br />
ich deshalb vor allem auch meinen Projektkollegen für ihren<br />
unermüdlichen Arbeitseinsatz danken.<br />
Werden sich diese Mühen <strong>und</strong> Kosten lohnen?<br />
Petr Kristek: Absolut. Auch wenn der Roll-out immense Investitionen<br />
erfordert <strong>und</strong> die Profitabilität noch nicht exakt nachgewiesen<br />
werden kann, liegen die Vorteile in Form von neuen Geschäftsoptionen<br />
<strong>und</strong> einer stärkeren K<strong>und</strong>enloyalität klar auf der Hand. Das<br />
sehen auch meine E.<strong>ON</strong>-Kollegen in den anderen osteuropäischen<br />
Ländern so, mit denen ich in engem Kontakt stehe <strong>–</strong> genauso wie<br />
mit meinen deutschen Kollegen.<br />
Wagen Sie einen Blick in die Kristallkugel <strong>und</strong> beschreiben Sie uns<br />
Ihre Vision vom Smart Metering der Zukunft…<br />
Petr Kristek: Ich bin fest überzeugt, dass wir mit dieser Technik ein<br />
neues Kapitel in der Geschäftsphilosophie für den <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>vertrieb<br />
öffnen. Modernste Technologien bieten uns die Möglichkeit,<br />
innovative Produkte zu entwickeln <strong>und</strong> somit noch mehr auf<br />
die individuellen Bedürfnisse unserer K<strong>und</strong>en einzugehen. Gleichzeitig<br />
wird für die K<strong>und</strong>en ihr individueller Verbrauch transparenter<br />
gestaltet, <strong>und</strong> sie können so gezielt Energie sparen. Ich denke,<br />
diese aktiven Strategien sind für den Wettbewerb, der uns zukünftig<br />
erwartet, essenziell.<br />
Arbeit im Wandel 72 73
Spartenübergreifende Ausbildung:<br />
Zukunft<br />
Modell für die<br />
„Als Ausbildungsleiter lebt man für die Ausbildung. Man<br />
will den jungen Leuten das Beste mitgeben <strong>und</strong> ihnen<br />
beibringen, auch mal über den Tellerrand zu schauen.“<br />
Rainer Weißenborn<br />
Arbeit im Wandel 74 75
Im Ausbildungszentrum der E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie werden junge Azubis schon früh<br />
mit modernster Technik vertraut <strong>und</strong> für das Leben „draußen“ in den Betrieben fit<br />
gemacht. Und nicht nur das: Sie erlernen Zusatzqualifikationen, die weit über ihren<br />
normalen Ausbildungsplan hinausgehen. Bericht aus einer Zukunftsschmiede.<br />
Der Roboter zischt <strong>und</strong> faucht. Am Ende seines sich in alle Richtungen drehenden<br />
Arms ist ein Saugnapf befestigt, mit dem er kleine Dosen auf ein automatisches<br />
Fließband setzt. Wenig später werden die Dosen mit einem Deckelchen versehen<br />
<strong>und</strong> vom Band genommen, ebenfalls alles vollautomatisch. Die Fertigungsanlage<br />
nimmt fast den kompletten Raum ein <strong>und</strong> ist dennoch nur ein Miniatur-Modell:<br />
„Aber vom Prinzip läuft hier alles genauso wie in einer großen industriellen Fertigung“,<br />
erklärt Dirk Preißler, Ausbilder für Automatisierungstechnik im Erfurter Ausbildungszentrum<br />
der E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie. „Konfiguration, Programmierung <strong>und</strong><br />
Bau der Anlage <strong>–</strong> das haben unsere Elektroniker-Azubis alles selbst gemacht“, erzählt<br />
er stolz.<br />
Sehen <strong>und</strong> anfassen<br />
Doch Qualität hat ihren Preis, r<strong>und</strong> 140.000 Euro hat die Anschaffung der Automatisierungsanlage<br />
gekostet. Für Rainer Weißenborn, Ausbildungsleiter bei E.<strong>ON</strong> Thüringer<br />
Energie, ist das eine Investition in die Zukunft: „Die praxisorientierte Ausbildung,<br />
die wir hier anbieten, ist für die jungen Leute immens wichtig“, so Weißenborn.<br />
„Man muss eine Anlage schon mal gesehen <strong>und</strong> angefasst haben, um sie wirklich<br />
zu verstehen. Je eher, desto besser <strong>–</strong> in der Praxis zahlt sich das später aus.“ Nach<br />
diesem Prinzip hat der 54-Jährige das Erfurter Aus- <strong>und</strong> Fortbildungszentrum, mit 20<br />
Ausbildern <strong>und</strong> 350 Auszubildenden das größte im gesamten E.<strong>ON</strong>-Konzern, konsequent<br />
ausgerichtet. Neben regulären Werkstatt- <strong>und</strong> Ausbildungsräumen findet<br />
man hier ein wahres Technik-Eldorado, darunter eine funktionstüchtige Netzleitstelle,<br />
manuelle <strong>und</strong> ferngesteuerte Schaltanlagen sowie eine <strong>Gas</strong>druckregelungsanlage.<br />
„Viele Bildungseinrichtungen vermitteln primär theoretisches Wissen“, sagt<br />
Weißenborn. „Wir aber haben die Anlagen im Original hier stehen.“ Das sei wichtig,<br />
denn die Energieversorgungstechnik werde immer komplexer. „Wir müssen schauen,<br />
dass wir da am Ball bleiben.“<br />
Spartenübergreifende Ausbildung<br />
Dafür wird in Erfurt viel getan, das ist Weißenborn persönlich wichtig. „Als Ausbildungsleiter<br />
lebt man für die Ausbildung. Man will den jungen Leuten das Beste mitgeben<br />
<strong>und</strong> ihnen beibringen, auch mal über den Tellerrand zu schauen.“ Er selbst<br />
hat das in seinem Leben oft getan: Er hat im Ausland (Jemen <strong>und</strong> Äthiopien) gearbeitet,<br />
reist viel <strong>und</strong> sitzt ehrenamtlich in den verschiedensten Gremien <strong>–</strong> vom<br />
Prüfungsausschuss der Erfurter Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer über den Betriebs<strong>und</strong><br />
Aufsichtsrat der E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie bis hin zu einem Expertengremium am<br />
B<strong>und</strong>esinstitut für berufliche Bildung. In dieser Funktion hat er vor gut sieben<br />
Jahren den Ausbildungsberuf des „Elektronikers für Betriebstechnik im Einsatzgebiet<br />
Energieversorgungsanlagen/Netze“ mitentwickelt.<br />
Doch damit nicht genug. Speziell für das Ausbildungszentrum in Erfurt hat Weißenborn<br />
das Curriculum sogar um eine Zusatzqualifikation erweitert: Die Elektroniker<br />
für Betriebstechnik durchlaufen in Erfurt noch eine neunwöchige Zusatzausbildung<br />
im Bereich <strong>Gas</strong>technik. „Bislang werden <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> <strong>Gas</strong> in der Praxis zwar immer<br />
noch weitgehend separat betrachtet“, räumt Weißenborn ein, „doch die beiden Bereiche<br />
verschmelzen in der Praxis immer mehr miteinander, gerade in einem <strong>Strom</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Gas</strong>konzern wie E.<strong>ON</strong>“.<br />
Unternehmerischer Erfolgsgarant<br />
Seine Azubis geben ihm Recht. So auch David Feige, der neben seinem<br />
Studium der Gebäude- <strong>und</strong> Energietechnik im Ausbildungszentrum<br />
eine Doppelausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik <strong>und</strong><br />
Netzmonteur im Bereich <strong>Gas</strong>technik macht. „Ich bin froh über diese<br />
Zusatzqualifikation“, sagt der 22-Jährige. „Ich bekomme so mehr Einblicke,<br />
bin flexibler einsetzbar <strong>und</strong> fühle mich bestens für den Berufsalltag<br />
vorbereitet.“ Rainer Weißenborn ist sich des Erfolgs dieses<br />
breiten Ausbildungsansatzes sicher: „Ob E.<strong>ON</strong> sich als mehrspartiges<br />
<strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>unternehmen erfolgreich entwickeln kann, wird<br />
auch entscheidend davon abhängen, ob seine Mitarbeiter mehrspartig<br />
denken können. Mit unserer Ausbildung leisten wir hierfür<br />
schon heute einen Beitrag: Wir bilden hier die Fachkräfte der Zukunft<br />
aus!“<br />
Rainer Weißenborn leitet seit 1990 das Ausbildungszentrum von<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie in Erfurt. Seine Karriere im Unternehmen<br />
begann er 1970 mit einer Ausbildung zum Elektromonteur,<br />
später studierte er Elektrotechnik. Der 54-Jährige lebt mit seiner<br />
Familie in Gotha.<br />
Arbeit im Wandel 76 77
„<br />
Gutes<br />
Projektmanagement<br />
kann man lernen.<br />
„Erfolg hat Methode“ oder „Projekte mit Punktlandung“ <strong>–</strong> mit diesen Slogans wirbt die E.<strong>ON</strong> Academy für<br />
Weiterbildung in den Bereichen Projektarbeit <strong>und</strong> Projektmanagement. Hervorgegangen ist die so genannte<br />
„E.<strong>ON</strong> Project Academy“ aus einem Pilotprogramm der E.<strong>ON</strong> Kernkraft unter der Leitung von Gerhard Herz,<br />
Bereichsleiter für Organisation <strong>und</strong> Projektmanagement. Im Interview verrät Gerhard Herz, warum professionelles<br />
Projektmanagement für die Zukunft des Konzerns so wichtig ist.<br />
“<br />
Gerhard Herz, Bereichsleiter für Organisation<br />
<strong>und</strong> Projektmanagement<br />
Herr Herz, was bedeutet erfolgreiches Projektmanagement für Sie?<br />
Gerhard Herz: Jedes Projekt steht für eine mehr oder weniger umfangreiche Veränderung, in welcher<br />
Form auch immer. Insofern ist gutes Projektmanagement nichts anderes als effizientes Veränderungsmanagement<br />
<strong>und</strong> damit Garant für eine erfolgreiche Zukunft unseres Konzerns. Projektmanagement<br />
ist Change Management!<br />
Leben wir in so turbulenten Zeiten?<br />
Gerhard Herz: Das trifft absolut zu. Dass die Notwendigkeit für Veränderungen riesengroß ist, erleben<br />
wir in unserem Konzern doch jeden Tag. Denken Sie nur an Projekte wie europe.on oder regi.on. Bei<br />
uns Erzeugergesellschaften sind es vor allem die Neubau- <strong>und</strong> Rückbauprojekte, die uns vor große,<br />
aber auch spannende neue Herausforderungen stellen. Hier entstehen <strong>Perspektiven</strong> für die Zukunft.<br />
Gehört Projektarbeit inzwischen zum Kerngeschäft?<br />
Gerhard Herz: Fest steht, dass Projekte inzwischen ein wichtiger Bestandteil unseres Kerngeschäfts<br />
sind <strong>und</strong> in den nächsten Jahren immer stärker an Bedeutung <strong>gewinnen</strong> werden. Wir investieren Millionen<br />
in den Werterhalt unserer Betriebe, in IT <strong>und</strong> andere Projekte, sowie Milliarden in den Kraftwerksneubau<br />
<strong>und</strong> die Netze. Hinter diesen Investitionen stehen nationale <strong>und</strong> internationale Großprojekte,<br />
die erfolgreich gemanagt <strong>und</strong> abgewickelt werden müssen.<br />
Bei E.<strong>ON</strong> Kernkraft haben Sie schon frühzeitig begonnen, Qualitätsstandards für eine erfolgreiche<br />
Projektabwicklung zu entwickeln. Wie kam es dazu?<br />
Gerhard Herz: Der Bereich „Organisation <strong>und</strong> Projektmanagement“, den ich verantworte, wurde 2003<br />
gegründet. Damals war der Rückbau des Kernkraftwerks Würgassen bereits in vollem Gange. Ein gewaltiges<br />
Projekt, bei dem klar war, dass es sich über 10 bis 15 Jahre hinziehen würde. Alle Beteiligten<br />
haben mit dem Management eines solchen Großprojekts Neuland betreten. Sowohl technische als<br />
auch organisatorische Herausforderungen für alle Beteiligten sowie die Anforderungen an die Steuerung<br />
solcher Großprojekte mussten bewältigt werden. Damals wurde uns erstmals bewusst, dass ein<br />
standardisierter Prozess für die Abwicklung solcher Projekte fehlte.<br />
Wie sind Sie weiter vorgegangen?<br />
Gerhard Herz: Neben diesen Großprojekten haben wir uns einen Überblick über alle weiteren damals<br />
laufenden Projekte verschafft <strong>und</strong> festgestellt, dass unternehmensweit über 230 Einzelprojekte mit einem<br />
Gesamtbudget von 1,44 Milliarden Euro im Gange waren. Ein gewaltiges Volumen! Nach dieser Bestandsaufnahme<br />
haben wir uns mit Vertretern aus den laufenden Projekten <strong>und</strong> externen Beratern >><br />
Arbeit im Wandel 78 79
zusammengesetzt <strong>und</strong> uns gefragt, wie wir die Vielzahl an Projektmanagement-Prozessen<br />
im Sinne eines Best Practice-Ansatzes zusammenführen<br />
könnten. Das Ergebnis war ein Werkzeugkoffer, in<br />
dem wir einheitliche Methoden, Organisationsmuster <strong>und</strong> Instrumente<br />
für ein standardisiertes Projektmanagement zusammengestellt<br />
haben. Die Einbeziehung <strong>und</strong> Unterstützung durch erfahrene<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Entscheidungsträger sowie ein hervorragend funktionierendes<br />
Team waren hier ein erfolgsentscheidender Faktor.<br />
Und diesen Werkzeugkoffer haben Sie dann Ihren Mitarbeitern in<br />
die Hand gedrückt nach dem Motto „Mach mal…“?<br />
Gerhard Herz: Genau das haben wir nicht getan. Uns war von Anfang<br />
an klar, dass der Erfolg unseres Ansatzes von unseren Mitarbeitern<br />
abhängt <strong>und</strong> dass wir den Kollegen, egal ob im technischen<br />
oder kaufmännischen Bereich, die Möglichkeit geben müssen, Projektarbeit<br />
zu erlernen <strong>–</strong> <strong>und</strong> zwar in der Gesamtschau von Fach-,<br />
Methoden- <strong>und</strong> Sozialkompetenz.<br />
„Gutes Projektmanagement ist nichts<br />
anderes als effizientes Veränderungsmanagement<br />
<strong>und</strong> damit Garant für eine<br />
erfolgreiche Zukunft unseres Konzerns.“<br />
Gerhard Herz<br />
Seine Karriere bei E.<strong>ON</strong> Kernkraft<br />
begann Gerhard Herz 1989 im operativen<br />
Bereich des Kraftwerksmanagements.<br />
Davor war der studierte<br />
Maschinenbauer zehn Jahre für<br />
Siemens im Kraftwerksbau tätig.<br />
Seit 2003 leitet er im Geschäftsführungsressort<br />
„Geschäftsführungs-<br />
Vorsitz“ den Bereich „Organisation<br />
<strong>und</strong> Projektmanagement“. Mit seiner<br />
Frau <strong>und</strong> seinen neunjährigen<br />
Zwillingssöhnen lebt er in der Nähe<br />
von Hannover. Neben den beruflichen<br />
Aktivitäten findet er hier den<br />
persönlichen Ausgleich für die<br />
spannenden aber auch zeitintensiven<br />
Aufgaben.<br />
Wie haben Sie das konkret umgesetzt?<br />
Gerhard Herz: Gemeinsam mit einem externen Lernpartner haben wir ein Qualifizierungsprogramm<br />
entwickelt <strong>–</strong> mit speziellen Lernmodulen für den Projektmitarbeiter genauso wie für den Top-Projektleiter<br />
sowie Führungskräfte <strong>und</strong> Auftraggeber. Dann sind wir in jeden EKK-Standort gefahren <strong>und</strong> haben<br />
den Führungskräften vor Ort das Programm vorgestellt. Die kennen ihre Mitarbeiter am besten <strong>und</strong><br />
können schnell feststellen, wo Qualifizierungsbedarf besteht, wo die Potentiale für gute Projektleiter vorhanden<br />
sind <strong>und</strong> wo sie weiterentwickelt werden können.<br />
Wann ist die E.<strong>ON</strong> Academy auf das Programm aufmerksam geworden?<br />
Gerhard Herz: Zunächst einmal wurden Mitte 2006 andere Business Units auf unsere Aktivitäten aufmerksam<br />
<strong>und</strong> haben aufgr<strong>und</strong> ihres absehbar hohen Bedarfs die Academy in Düsseldorf beauftragt,<br />
eine entsprechende Initiative zu starten. Im Oktober des Jahres bekamen wir den offiziellen Auftrag,<br />
unsere Arbeit zum konzernweiten Qualifizierungsprogramm auszubauen. Schon Mitte 2007, also nur<br />
kurze Zeit später, ist die E.<strong>ON</strong> Project Academy dann in den Regelbetrieb gegangen.<br />
Als Vorsitzender des Beirats der E.<strong>ON</strong> Project Academy sind Sie auch für die inhaltliche<br />
Weiterentwicklung des Programms verantwortlich. Wohin geht der Trend?<br />
Gerhard Herz: Unser jetziges Augenmerk liegt auf der inhaltlichen Weiterentwicklung der Angebote,<br />
um auch den tatsächlichen Bedarf abzudecken. Zudem sind Internationalität <strong>und</strong> Internationalisierung<br />
für uns wichtige Faktoren, damit die Project Academy schon bald E.<strong>ON</strong>-weit Akzeptanz findet <strong>und</strong><br />
nicht an den deutschsprachigen Grenzen endet. Klar ist, dass Projektarbeit in Zukunft immer mehr unseren<br />
Alltag bestimmen wird. Matrixorganisationen werden selbstverständlicher <strong>und</strong> rücken neben die<br />
klassische Linienorganisation. Eine gemeinsame „Projektsprache“ zu sprechen, in neuen Strukturen zu<br />
arbeiten, sich über Gesellschaften hinweg zu vernetzen <strong>–</strong> auf diese Herausforderungen müssen wir<br />
uns heute schon vorbereiten!
Arbeiten in einer<br />
neuen Welt<br />
Von 2002 bis 2004 gab es für Imre Veisz nur ein Ziel: ein neues IT-System <strong>–</strong> das so genannte Field Service<br />
Management System (FSMS) <strong>–</strong> für etwa 1.500 Netzmonteure von E.<strong>ON</strong> Hungaria einzuführen. Die größte<br />
Herausforderung war dabei, die mobilen Einheiten, deren Hauptaufgabe früher darin bestand, die Netze<br />
in halb Ungarn zu reparieren, auch im Umgang mit dem Computer <strong>und</strong> damit einer vollkommen neuen<br />
Arbeitsweise mit komplett anderen Prozessen fit zu machen.<br />
Imre Veisz (Jahrgang 1971) arbeitet bereits seit 1995 bei der E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />
Gruppe. Heute fungiert der studierte Elektrotechnikingenieur als Leiter<br />
Netzentwicklung in der Budapester Zentrale. Sein bislang größtes Projekt<br />
war die Entwicklung des Field Service Management Systems, das im Jahr<br />
2004 auf alle Gesellschaften von E.<strong>ON</strong> Hungaria ausgerollt wurde. Veisz ist<br />
ledig <strong>und</strong> lebt in Budapest.<br />
„Was wir hier bewältigt haben, waren echte Veränderungsprozesse“, sagt Veisz. Früher haben die Monteure<br />
ihre Aufträge direkt in ihrem jeweiligen Regionalzentrum abgeholt. Dann haben sie sich mit<br />
Hammer <strong>und</strong> Schraubenschlüssel bewaffnet auf den Weg gemacht, um einen Schaden am Netz zu beheben.<br />
„Damals konnten wir nicht nachvollziehen, wo der einzelne Monteur gerade ist <strong>und</strong> was er gerade<br />
tut“, erklärt der Elektrotechnik-Ingenieur. Heute läuft der Prozess vollkommen anders ab.<br />
So funktioniert das Field Service Management System<br />
Im Call Center oder im K<strong>und</strong>enzentrum <strong>–</strong> insgesamt gibt es in den Regionen von E.<strong>ON</strong> Hungaria davon<br />
96 Stück <strong>–</strong> geht der Auftrag eines K<strong>und</strong>en ein, eine Arbeit am Netz oder an einem Transformator vorzunehmen.<br />
Der jeweilige K<strong>und</strong>enberater gibt die Anfrage in das SAP-basierte IT-System ein. Routineaufgaben<br />
gelangen über das System direkt an die Monteure. Dabei ist dieses dazu in der Lage, die Techniker<br />
zu identifizieren, die über die Fähigkeiten verfügen, den Auftrag zu erfüllen. Über ein GPS-Gerät,<br />
das in jedem Auto der mobilen Einheiten installiert ist, werden die Monteure lokalisiert. Ist dies geschehen,<br />
entscheidet das System vollautomatisch, welches Team <strong>–</strong> die Monteure sind jeweils in Zweierteams<br />
unterwegs <strong>–</strong> den jeweiligen Auftrag erhält. Das Computersystem ist permanent auf dem neuesten<br />
Stand: Es wird alle 15 Minuten aktualisiert. Anfragen komplexerer Natur leitet der K<strong>und</strong>enberater<br />
an einen der 300 Objektmanager, die in den fünf Gesellschaften von E.<strong>ON</strong> Hungaria sitzen, weiter. >><br />
Arbeit im Wandel 82 83
Diese Ingenieure sind für die Instandhaltung der Netze verantwortlich.<br />
Konkret: Sie verwalten das Budget <strong>und</strong> entscheiden, welche<br />
Reparaturen in welcher Form <strong>und</strong> mit welcher Priorität vorgenommen<br />
werden. Die Objektmanager wiederum treten in Kontakt mit<br />
den so genannten Koordinatoren, die in den Regionalzentren sitzen.<br />
Von ihnen gibt es pro Standort etwa vier bis sechs Stück. Sie sind<br />
die Vorgesetzten der Techniker <strong>und</strong> achten darauf, dass alles nach<br />
Plan läuft. Ihr Einsatz ist insbesondere dann gefragt, wenn Unvorhergesehenes<br />
passiert <strong>–</strong> beispielsweise auf Gr<strong>und</strong> von Unwettern<br />
oder anderen widrigen Umständen. Die Koordinatoren leiten die<br />
Anfrage an eines ihrer Technikteams weiter, telefonisch oder über<br />
System. Und an ihr regionales Logistikzentrum, welches das Material<br />
für die Schadensbehebung bereitstellt. Jedes Technikteam<br />
registriert im IT-System, welche Materialien verbraucht wurden So<br />
können die Logistiker immer für Nachschub sorgen.<br />
Viel Aufklärungsarbeit geleistet<br />
Es war kein leichtes Unterfangen, die Techniker von der Notwendigkeit<br />
neuer Arbeitsabläufe zu überzeugen. Doch das Kernprojektteam,<br />
in dem r<strong>und</strong> zehn Personen zusammengearbeitet haben, <strong>und</strong><br />
die zahlreichen Mitarbeiter von E.<strong>ON</strong> IS haben ganze Arbeit geleistet.<br />
In jeweils einwöchigen Trainings wurden die Koordinatoren aus<br />
„Zu Anfang dachte ich, ich sei für ein IT-Projekt<br />
verantwortlich. Im Laufe der Zeit stellte sich jedoch<br />
heraus, dass die wahre Herausforderung<br />
darin lag, dass sich durch die Einführung des<br />
Field Service Management Systems die gesamten<br />
Arbeitsabläufe sowie die Arbeitskultur<br />
unserer Techniker veränderten.“ Imre Veisz<br />
den Regionen als Key-User geschult. Diese wiederum haben sich anschließend<br />
um die Techniker gekümmert <strong>und</strong> ihnen die Prozesse<br />
<strong>und</strong> die IT-Systeme erläutert. Um insbesondere den älteren Monteuren<br />
den Einstieg in die Arbeit mit dem Computer zu erleichtern,<br />
wurden Teams aus jüngeren <strong>und</strong> älteren Mitarbeitern gebildet.<br />
Veisz: „Davon profitieren beide Seiten, denn sie können viel voneinander<br />
lernen.“ Bezahlt gemacht hat sich auch die enge Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> der Austausch mit den Arbeitnehmervertretern: „Wir<br />
haben einen sehr offenen Dialog mit den Gewerkschaftsvertretern<br />
geführt, viel Aufklärungsarbeit geleistet <strong>und</strong> sie über alle Schritte<br />
auf dem Laufenden gehalten“, erklärt er. Und der Erfolg gibt den<br />
Verantwortlichen Recht: Bei der ZSE wurde das neue System bereits<br />
eingeführt <strong>und</strong> auch die britische Schwestergesellschaft E.<strong>ON</strong> UK<br />
wird folgen.<br />
„Dennoch hatten viele unserer Techniker Angst davor, dass sie permanent<br />
überwacht werden <strong>–</strong> sie fürchteten den Big-Brother-Effekt.<br />
Aber sie haben verstanden, dass wir mit dem neuen System effizienter<br />
arbeiten <strong>und</strong> sie letzten Endes viel eigenverantwortlicher <strong>und</strong><br />
selbstständiger agieren können“, resümiert Veisz seine Erfahrungen.<br />
Und wenn ein Monteur mokiert, dass er nach Einführung der neuen<br />
Prozesse mehr arbeite als früher, antwortet der 37-Jährige: „Das kann<br />
nicht sein <strong>–</strong> Du arbeitest doch nach wie vor acht St<strong>und</strong>en am Tag!“
„<br />
Perspektive<br />
Die zu wechseln<br />
gehört zu meinem Job.<br />
Die <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>preisregulierung ist ein Riesenthema für den gesamten E.<strong>ON</strong>-Konzern. Momentan<br />
ist vor allem die Anreizregulierung in der <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>versorgung aktuell. Doch auch die Qualitätsregulierung<br />
wird früher oder später kommen. Friedemann Vetter von E.<strong>ON</strong> edis ist Experte auf diesem<br />
Gebiet. Sowohl innerhalb als auch außerhalb des Konzerns tut er alles dafür, die richtigen Weichen für<br />
die Zukunft zu stellen. Wie, erzählt er im Interview.<br />
“<br />
Herr Vetter, was genau tun Sie?<br />
Friedemann Vetter: Ich beschäftige mich intensiv mit der Ausgestaltung<br />
der Regulierung <strong>und</strong> ihren Auswirkungen auf das Unternehmen.<br />
Hinzu kommt, dass ich das, was in den Gesetzen zur Regulierung<br />
steht, über meine Arbeit im B<strong>und</strong>esverband der Energie<strong>und</strong><br />
Wasserwirtschaft (BDEW) begleitet habe. Meine Hauptaufgabe<br />
ist es, mich über die aktuellen Themen auf dem Laufenden<br />
zu halten <strong>und</strong> im Konzern Aufklärungsarbeit zu leisten. Wichtig ist<br />
der regelmäßige <strong>und</strong> intensive Austausch mit den unterschiedlichsten<br />
Parteien: Einerseits stehe ich in ständigem Kontakt mit<br />
meinen Branchenkollegen <strong>und</strong> mit der Regulierungsbehörde. Das<br />
ist die externe Seite. Auch intern bin ich in verschiedenen Arbeitskreisen<br />
zum Thema Regulierung präsent, ich informiere beispielsweise<br />
sowohl Vorstände als auch Vertriebskollegen aus unseren<br />
Regionalversorgungsunternehmen. Last but not least halte ich auch<br />
unsere Kooperationspartner aus den Stadtwerken <strong>–</strong> allein die E.<strong>ON</strong><br />
edis hat etwa 30 Stück <strong>–</strong> über die Regulierung auf dem Laufenden.<br />
Im Gr<strong>und</strong>e genommen agiere ich als interner Berater.<br />
Was ist das Spannende an Ihrer Tätigkeit?<br />
Friedemann Vetter: Meine Position ist sehr ungewöhnlich <strong>–</strong> vieles<br />
von dem, was ich tue, ist nicht in den normalen Unternehmensabläufen<br />
verankert. Spannend ist vor allem, dass ich in meinem Job<br />
immer wieder Neuland betrete. Und das wird noch lange Zeit so<br />
bleiben, denn: Der Regulierer ist niemals am Ende. Ich arbeite konzernübergreifend,<br />
bin sehr viel unterwegs, hauptsächlich in Düsseldorf,<br />
München oder Berlin <strong>–</strong> etwa 80 Prozent meiner Arbeitszeit.<br />
Entsprechend kann ich meine Arbeit selbst organisieren <strong>und</strong> mein<br />
Arbeitstempo selbst bestimmen. Die Kehrseite der Medaille ist,<br />
dass ich als Einzelkämpfer kaum noch Leute innerhalb des Konzerns<br />
habe, mit denen ich mich fachlich austauschen kann. Ich muss<br />
außerdem mich <strong>und</strong> meine Expertise innerhalb des Konzerns immer<br />
wieder in Erinnerung bringen. Da ist viel Eigenmarketing gefragt.<br />
Ich finde es daher gut, dass es innerhalb des E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns<br />
ein Expertennetzwerk <strong>und</strong> damit die Möglichkeit gibt, sein Wissen<br />
öffentlich zu machen.<br />
Welche Zukunftsaufgaben liegen vor Ihnen?<br />
Friedemann Vetter: Gr<strong>und</strong>sätzlich kann man sagen: Ich beschäftige<br />
mich heute mit Themen, die in fünf Jahren wirken. Ein großes<br />
Thema ist für mich zurzeit die Vorbereitung der Qualitätsregulierung.<br />
Die Qualitätsregulierung kommt theoretisch in fünf Jahren.<br />
Sie könnte allerdings vorgezogen werden, wenn die B<strong>und</strong>esnetzagentur<br />
der Meinung ist, die Zeit dafür sei reif. Unter Qualitätsregulierung<br />
ist Folgendes zu verstehen: Wenn man gezwungen<br />
wird, die Kosten zu reduzieren, leidet oftmals die Qualität. Das darf<br />
nicht passieren. Daher vergleichen wir unsere Effizienz mit anderen<br />
Unternehmen aus unserer Branche <strong>und</strong> achten darauf, dass beides<br />
passt: Die Kosten <strong>und</strong> die Qualität. Wir <strong>–</strong> also die Vertreter unserer<br />
Wettbewerber <strong>und</strong> ich <strong>–</strong> sind uns einig: Es ist besser, jetzt zu handeln,<br />
als erst dann zu reagieren, wenn der Regulierer aktiv wird.<br />
Gleichermaßen unterstützen wir die Regulierungsbehörde bei ihrer<br />
Arbeit. Denn auch für sie stellen sich viele Fragen, wie zum Beispiel:<br />
Was können wir tun, um Euch gerecht zu behandeln?<br />
Wie halten Sie sich auf dem Laufenden?<br />
Friedemann Vetter: In meinem Job ist es wichtig, immer eine<br />
<strong>360°</strong>-Brille aufzuhaben. Daher verbringe ich gerade drei Monate<br />
bei E.<strong>ON</strong> UK in der Nähe von Nottingham. Denn in England haben<br />
Anreiz- <strong>und</strong> Qualitätsregulierung schon eine längere Tradition. >><br />
Arbeit im Wandel 86 87
Ich bin mir sicher, der gegenseitige Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> die<br />
Wissensvernetzung werden für beide Seiten sehr wertvoll werden.<br />
Bereits in der ersten Woche habe ich hier so viel gelernt,<br />
dass es sich schon gelohnt hat <strong>–</strong> vor allem die statistische Mathematik,<br />
die die Engländer nutzen, ist sehr interessant.<br />
Was tun Sie außerdem?<br />
Friedemann Vetter: Ich setze mich permanent mit den gesetzlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Regulierung auseinander. Ich lese viel <strong>–</strong> insbesondere<br />
Literatur von Beratern, Gutachtern <strong>und</strong> Hochschulen.<br />
Und natürlich stehe ich im ständigen persönlichen Dialog mit<br />
unseren Wettbewerbern <strong>und</strong> den Vertretern der Regulierungsbehörde.<br />
Ich gehe dabei immer nach der Devise vor: Wo kann<br />
ich etwas raussaugen? Wo könnte es gefährlich für uns werden?<br />
So versuche ich, das Beste für unseren Konzern zu erreichen.<br />
Was verstehen Sie unter Perspektivwechsel?<br />
Friedemann Vetter: Ich muss beinahe täglich die Perspektive<br />
wechseln <strong>und</strong> mich in verschiedene Auftraggeber hineinversetzen.<br />
Es ist ein Unterschied, ob ich beispielsweise vor einem Vorstand<br />
referiere, vor den Kollegen aus dem Vertrieb oder unseren<br />
Kooperationspartnern aus den Stadtwerken. Wieder unter anderen<br />
<strong>Perspektiven</strong> laufen die Gespräche mit meinen Branchenkollegen<br />
oder der Regulierungsbehörde ab. Ich muss mich also<br />
täglich auf andere Gesprächspartner mit anderen Sichtweisen<br />
<strong>und</strong> anderem Wissen einstellen.
Alles im Fluss!<br />
Instandhaltung bei der E.<strong>ON</strong> Wasserkraft<br />
Josef Grantner kennt Wasserkraftwerke in allen Varianten: Er hat schon einige geplant, gebaut <strong>und</strong> betrieben.<br />
Diese Erfahrungen setzt der 47-jährige Bayer seit Oktober 2007 in seiner neuen Aufgabe als Leiter<br />
des Technischen Controllings bei E.<strong>ON</strong> Wasserkraft ein <strong>und</strong> kümmert sich dabei um eine gr<strong>und</strong>legende<br />
Neugestaltung <strong>und</strong> Optimierung der Kraftwerksinstandhaltung.<br />
Nach seiner Ausbildung zum Elektriker holte der 47-Jährige auf dem zweiten<br />
Bildungsweg sowohl die mittlere Reife als auch das Abitur nach. Anschließend<br />
absolvierte er ein Studium der Elektrotechnik. Bei E.<strong>ON</strong> Wasserkraft<br />
<strong>und</strong> ihren Vorgängerunternehmen ist Josef Grantner seit 17 Jahren tätig.<br />
Seit 1. Oktober ist er Leiter des Technischen Controllings. Grantner lebt mit<br />
Ehefrau <strong>und</strong> Sohn in Landshut. In seiner Freizeit treibt er gerne Sport oder<br />
entspannt sich in der Natur. „Nur wenn ich an einem Fluss sitze, lässt mich<br />
meine Arbeit nicht los <strong>und</strong> ich überlege, ob <strong>und</strong> wie man hier ein Wasserkraftwerk<br />
bauen könnte. Aber das ist wohl ein Berufsrisiko.“<br />
Die Ausgangssituation <strong>–</strong> verschiedene Strategien aufgr<strong>und</strong> von Erfahrungswerten<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft betreibt über 130 Kraftwerke in Deutschland. In den ehemaligen Werkgruppen sind viele<br />
unterschiedliche Instandhaltungsstrategien entstanden, die meist auf individuellen Erfahrungswerten<br />
beruhten. Die einzelnen Gruppen arbeiten daher unabhängig voneinander <strong>und</strong> mit unterschiedlichen<br />
Verfahrensweisen, wodurch sich abweichende Regelmäßigkeiten <strong>und</strong> Standards bei der Instandhaltung<br />
herausgebildet haben.<br />
Die Aufgabe <strong>–</strong> ein systematischer Ansatz<br />
Zum 1. Oktober 2007 hat sich die E.<strong>ON</strong> Wasserkraft neu organisiert. Die ehemaligen historisch gewachsenen<br />
Strukturen wurden aufgelöst. Mit der Neustrukturierung des Unternehmens bot sich die Gelegenheit,<br />
die unterschiedlichen Instandhaltungs- <strong>und</strong> Wartungsmethoden zu harmonisieren. Hier kam Josef<br />
Grantner ins Spiel. Die Herausforderung dabei: übergeordnet anlagenspezifische Instandhaltungsstrategien<br />
für das gesamte Unternehmen <strong>und</strong> damit eine allgemeingültige Lösung für alle Kraftwerke zu<br />
entwickeln. Da viele Betriebe Unterschiede aufwiesen, war das nicht einfach. Ein systematischer Ansatz<br />
war gefragt.<br />
Die Umsetzung <strong>–</strong> alle Mann an Bord!<br />
Mit einer sechsköpfigen Projektgruppe bestehend aus Vertretern des Technischen Controllings, Führungskräften<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern der Betriebe, machte Grantner sich 2007 auf den Weg in die Kraftwerke.<br />
So sollte sich das Team vor Ort ein Bild von der Instandhaltung machen, gemeinsam mit den Verantwortlichen<br />
dort Verbesserungspotenziale aufdecken <strong>und</strong> eine einheitliche Lösung finden. Auf diese<br />
Weise wollten die Verantwortlichen alle Mitarbeiter vom Vorhaben überzeugen <strong>und</strong> mit an Bord holen.<br />
In zahlreichen Gesprächen fand man heraus, wie die Instandhaltung bisher organisiert <strong>und</strong> instrumentalisiert<br />
war. Dabei gestaltete sich die Datenerfassung teilweise etwas schwierig. In jedem Kraftwerk<br />
wurden andere Methoden angewandt: Von der Ordner-Ablage über unterschiedliche Softwareanwendungen<br />
bis hin zu einer losen „Zettelwirtschaft“ war alles vertreten. Trotzdem gelang es dem Team, >><br />
Arbeit im Wandel 90 91
innerhalb von nur zwei Monaten eine einheitliche Methode für eine<br />
anlagenspezifische Instandhaltungsstrategie zu entwickeln. Diese<br />
wird zunächst in unterschiedlichsten Muster-Kraftwerkstypen erfolgreich<br />
getestet <strong>und</strong> dann sukzessive auf alle Wasserkraftwerke<br />
ausgerollt. Darüber hinaus wurden digitale Wartungshandbücher<br />
erstellt, in denen alle notwendigen Instandhaltungsarbeiten in den<br />
Kraftwerken aufgeführt sind <strong>und</strong> auch als Nachweis, zum Beispiel<br />
bei Behörden, dienen können. Natürlich gibt es auf dem Markt<br />
bereits Handbücher für die Instandhaltung von Kraftwerken, doch<br />
diese sind standardisiert <strong>und</strong> gehen nicht auf die Besonderheiten der<br />
Wasserkraft ein. „Wir geben uns nicht mit 08/15-Lösungen zufrieden.<br />
Unsere Instandhaltungshandbücher sind speziell auf Wasserkraftwerke<br />
zugeschnitten. Nur so können wir die Lebenszyklen unserer<br />
Kraftwerke optimieren“, so Grantner.<br />
Anfänglich herrschte noch eine gewisse Skepsis. Einerseits lauteten<br />
Einwände, dass es für die 133 doch sehr unterschiedlichen Wasserkraftwerke<br />
keine einheitliche Strategie geben könne. Andererseits<br />
beschwerte sich mancher Kraftwerksmitarbeiter über die neue Dokumentation<br />
in den Handbüchern. Das Motto dabei: Ich habe alle<br />
anstehenden Arbeiten im Kopf <strong>und</strong> es funktioniert schon seit Jahren<br />
einwandfrei. Grantner: „Unsere Aufgabe <strong>und</strong> auch eine große Heraus-<br />
forderung war es, alle Mitarbeiter für unser Vorhaben zu motivieren<br />
<strong>und</strong> davon zu überzeugen, dass wir neue Wege gehen müssen.“<br />
Das Ergebnis <strong>–</strong> Instandhaltung standardisiert <strong>und</strong> doch individuell<br />
Die gesammelten Wartungsarbeiten wurden in Handbüchern in Form<br />
einer Datenbank digital angelegt. Darin sind mittlerweile über<br />
20.000 Instandhaltungstätigkeiten, deren Fälligkeiten <strong>und</strong> Ausführungsschritte<br />
detailliert hinterlegt. Die Anlagenmanager vor Ort, die<br />
für die Instandhaltung der Kraftwerke verantwortlich sind, können<br />
sich damit schnell <strong>und</strong> einfach die zu erledigenden Aufgaben aus<br />
der Datenbank ziehen <strong>und</strong> ihre Kollegen vom technischen Support<br />
entsprechend beauftragen. Diese finden wiederum alle wichtigen<br />
Schritte für die Ausführung darin aufgelistet oder einen entsprechenden<br />
Querverweis. Die ersten Kraftwerke arbeiten bereits mit<br />
den Wartungshandbüchern. Die vollständige Erfassung der Arbeiten<br />
in allen Kraftwerken dauert noch voraussichtlich bis Ende 2008.<br />
Ein Ausblick<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft möchte Synergien noch besser nutzen. Dazu holt<br />
sich Grantner auch von außen Know-how ein. Besonders eng arbeitet<br />
er derzeit mit dem Center of Competence (CoC) Hydro in Malmö<br />
zusammen. Die Kollegen in Schweden haben die „EWK-Methode“<br />
zur Entwicklung neuer Instandhaltungsstrategien bereits in zwei<br />
schwedischen Kraftwerken mit Erfolg getestet <strong>und</strong> großes Interesse<br />
daran bek<strong>und</strong>et, sich noch stärker mit der E.<strong>ON</strong> Wasserkraft auszutauschen.<br />
„Ich gebe zu, wir können von den Schweden noch etwas<br />
lernen <strong>und</strong> umgekehrt. Warum sollen unsere Kollegen oder wir<br />
etwas neu erfinden, was andere schon sehr gut entwickelt haben?<br />
Bei der E.<strong>ON</strong> Wasserkraft haben wir innerhalb kürzester Zeit den<br />
Gr<strong>und</strong>stein für eine systematische Entwicklung anlagenspezifischer<br />
Instandhaltungsstrategien gelegt. Trotzdem liegt noch ein gutes<br />
Stück Weg vor uns. Aber das werden wir auch bewältigen <strong>–</strong> <strong>und</strong> durch<br />
den Erfahrungsaustausch sogar noch schneller“, zeigt sich Grantner<br />
zuversichtlich.
Kennzahlen der E.<strong>ON</strong> Energie<br />
Stand 31.12.2007 2000 2006 2007<br />
Umsatz* Mio €<br />
Personalaufwand Mio €<br />
Beschäftigte gesamt**<br />
Beschäftigte Ausland**<br />
Beschäftigte Deutschland**<br />
davon Auszubildende Deutschland<br />
*mit <strong>Strom</strong>steuer/Handel nettiert **zum 31.12.<br />
10.678<br />
2.321<br />
34.400<br />
4.010<br />
30.390<br />
2.349<br />
28.380<br />
2.913<br />
46.012<br />
13.383<br />
32.629<br />
2.329<br />
33.429<br />
2.673<br />
46.579<br />
13.503<br />
33.076<br />
2.369
E.<strong>ON</strong> Energie AG<br />
Personalbereich<br />
Brienner Straße 40<br />
80333 München<br />
personal@eon-energie.com<br />
www.eon-energie.com
Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht 2007<br />
Die Fakten
Inhalt<br />
01 Gesamtbelegschaft<br />
02 Neukonsolidierung/Entkonsolidierung<br />
03 Personalaufwand (Konzern)<br />
04 Beschäftigungsstruktur<br />
05 Eintritte/Austritte<br />
06 Altersstruktur<br />
07 Krankenquote<br />
08 Frauenanteil<br />
09 Schwerbehinderte<br />
10 Teilzeitquote<br />
11 Qualifikationsstruktur<br />
12 Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
13 Mitarbeiteraustauschprogramm/Job Rotation<br />
14 Ausbildung<br />
15 Übernahme nach Ausbildung<br />
16 Ausfalltage<br />
17 Unfallquote LTIF 1+<br />
18 Unfallarten<br />
19 Unfallrisiko<br />
20 Ideenmanagement<br />
21 Investmentplan<br />
22 E.<strong>ON</strong> Moldova<br />
23 E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />
24 E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />
25 E.<strong>ON</strong> Czech<br />
26 E.<strong>ON</strong> Benelux<br />
27 Beschäftigte<br />
Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />
das zu unserem Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht gehörende Faktenheft<br />
lebt, wie der Name bereits ausdrückt, von Zahlen, Daten <strong>und</strong> Fakten.<br />
Unser Leitmotiv „<strong>360°</strong> <strong>–</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Perspektiven</strong> <strong>gewinnen</strong>“ lässt sich<br />
hier <strong>–</strong> zumindest in Bezug auf die inhaltliche Ausrichtung sowie<br />
die gestalterischen Elemente <strong>–</strong> nicht ohne weiteres umsetzen.<br />
Gleichwohl haben wir versucht, Ihnen, liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
auch in unserem Faktenheft neue <strong>Perspektiven</strong> zu eröffnen <strong>und</strong><br />
Ihnen den Überblick noch leichter zu machen: Daher haben wir<br />
einige Themen neu aufgenommen <strong>und</strong> das Heft neu strukturiert.<br />
Ich möchte Sie dazu ermuntern, im Faktenheft zu blättern <strong>und</strong><br />
Entdeckungen zu machen <strong>–</strong> auch wenn es Ihnen auf den ersten<br />
Blick naturgemäß eher trocken vorkommen mag. Doch die Zahlen,<br />
Daten <strong>und</strong> Fakten erscheinen in einem anderen Licht, wenn Sie<br />
sich verdeutlichen, dass sie das Ergebnis dessen sind, was die<br />
Menschen in unserem Konzern bewegt <strong>und</strong> bewegen.<br />
Fre<strong>und</strong>liche Grüße<br />
Hartmut Geldmacher
Gesamtbelegschaft<br />
50.000<br />
45.000<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
01<br />
2000 2006 2007<br />
34.400<br />
4.010<br />
30.390<br />
Entwicklung der Gesamtbelegschaft<br />
Im Vergleich zum Vorjahr (Stand 31.12.2006:<br />
46.012 Personen) ist die Beschäftigtenzahl<br />
per Saldo um 567 gestiegen. Zurückzuführen<br />
sind diese Veränderungen im Wesentlichen<br />
auf den Aufbau der Mannschaft für den<br />
Neubau von Kraftwerken <strong>und</strong> die weitere<br />
Internationalisierung des E.<strong>ON</strong>-Konzerns.<br />
46.012<br />
13.383<br />
Gesamt Ausland Deutschland<br />
46.579<br />
13.503<br />
32.629 33.076<br />
Neukonsolidierung/Entkonsolidierung<br />
* ab 2006 in IFRS<br />
02<br />
03<br />
Personalaufwand<br />
Neukonsolidierung/Entkonsolidierung<br />
Im Jahr 2007 sind im E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern<br />
Unternehmen mit 2.681 Beschäftigten neu<br />
konsolidiert worden.<br />
Inland Stand zum Zeitpunkt der Konsolidierung<br />
E WIE EINFACH <strong>Strom</strong> & <strong>Gas</strong> GmbH 16<br />
Netz Veltheim GmbH 4<br />
<strong>Gas</strong>versorgung im Landkreis Gifhorn GmbH 1<br />
BKB Großräschen GmbH 48<br />
Summe Inland 69<br />
Ausland Stand zum Zeitpunkt der Konsolidierung<br />
Jihoceská plynárenská Distribuce, s.r.o. 4<br />
E.<strong>ON</strong> Ügyfélszolgálati Kft. 636<br />
E.<strong>ON</strong> Hálózati Szolgáltató Kft. 1.556<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova Furnizare S.A. 392<br />
E.<strong>ON</strong> Energiaszolgáltató Kft. 24<br />
Summe Ausland 2.612<br />
Summe Konsolidierung 2.681<br />
Entkonsolidierungen Stand zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung<br />
BCC Business Communication Company GmbH 109<br />
Summe 109<br />
Personalaufwand<br />
Der Personalaufwand des E.<strong>ON</strong> Energie-<br />
Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um<br />
7,5 Prozent gesunken. Zurückzuführen ist<br />
dies auf Sondereffekte in 2006 sowie auf<br />
ein niedrigeres Zinsergebnis.<br />
Mio. 2000 2006* 2007*<br />
Löhne <strong>und</strong> Gehälter 1.708 2.109 2.083<br />
Sozialabgaben 278 360 327<br />
Altersversorgung <strong>und</strong> Unterstützung 336 421 263<br />
Gesamt 2.321 2.890 2.673
04<br />
Beschäftigungsstruktur<br />
Die prozentualen Anteile der Mitarbeitergruppen<br />
sind im Jahresvergleich stabil<br />
geblieben.<br />
Beschäftigungsstruktur (Deutschland)<br />
31.12. 2000 2006 2007<br />
Vorstände/Geschäftsführer 89 101 109<br />
Quote 0,3% 0,3% 0,3%<br />
Mitarbeiter 26.921 28.120 28.348<br />
Quote 88,6% 86,2% 85,7%<br />
Befristete 947 1.787 1.915<br />
Quote 3,1% 5,5% 5,8%<br />
Auszubildende 2.349 2.329 2.369<br />
Quote 7,7% 7,1% 7,2%<br />
Praktikanten 84 292 335<br />
Quote 0,3% 0,9% 1,0%<br />
Gesamt 30.390 32.629 33.076<br />
Eintritte 2007<br />
Gesamtbelegschaft<br />
Praktikanten<br />
1.148<br />
Auszubildende<br />
695<br />
Befristete<br />
1.940<br />
Austritte 2007<br />
Gesamtbelegschaft<br />
Ablauf<br />
Befristung<br />
1.504<br />
Ende Praktikum<br />
1.096<br />
Sonstige<br />
Ende Ausbildung<br />
6.336<br />
634<br />
05<br />
Eintritte/Austritte<br />
Die Entwicklung der Gesamtbelegschaft<br />
wird <strong>–</strong> analog zum Vorjahr <strong>–</strong> weiterhin von<br />
Restrukturierungsprojekten bestimmt. 2007<br />
betrug die Fluktuationsquote 5,5 Prozent<br />
(exkl. Konzernwechsler) <strong>und</strong> ist damit gegenüber<br />
dem Vorjahr um 3,3 Prozentpunkte<br />
gesunken. Sie berechnet sich aus der Summe<br />
der Austritte im Verhältnis zur durchschnittlichen<br />
Mitarbeiterzahl. Relevante Austritte<br />
sind dabei: Kündigungen, Aufhebungsverträge,<br />
Rente wegen Erwerbsminderung,<br />
Altersrente, Vorruhestand <strong>und</strong> Altersteilzeit.<br />
Gesamt<br />
6.604<br />
Gesamt<br />
12.210<br />
Mitarbeiter<br />
2.821<br />
Kündigungen<br />
1.193<br />
Rente/Erwerbsminderung/Tod<br />
243<br />
Vorruhestand/<br />
Altersteilzeit<br />
410<br />
Aufhebungsverträge<br />
794
06 Altersstruktur<br />
08<br />
Frauenanteil<br />
Gegenüber dem Vorjahr ist die Belegschaft<br />
Der Anteil der Frauen an der Gesamtbeleg-<br />
im Durchschnitt um 0,5 Jahre älter.<br />
schaft nimmt seit Jahren stetig zu. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr ist er nahezu konstant<br />
Altersstruktur (Deutschland) 2007<br />
geblieben.<br />
Mitarbeiter<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
31 m<br />
15 w<br />
Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />
Krankenquote<br />
537 m 1.030 m<br />
235 w 708 w<br />
07<br />
1.801 m<br />
687 w<br />
3.342 m<br />
1.073 w<br />
4.774 m 4.896 m 4.726 m<br />
1.253 w 1.011 w 1.062 w<br />
977 m<br />
141 w<br />
2000* 2006 2007<br />
Durchschnittsalter 41,4 43,7 44,2<br />
Konzernzugehörigkeit** 16,8 16,2 16,5<br />
* Stammbelegschaft (inkl. Befristete) n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />
** Gesamtbelegschaft<br />
Krankenquote<br />
Die konzernweite Krankenquote bewegte<br />
sich im vergangenen Jahr in etwa konstant.<br />
2000 2006 2007<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 3,4% 3,5% 3,5%<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern AG 3,4% 3,1%<br />
E.<strong>ON</strong> edis AG 3,9% 3,3% 3,2%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie AG 2,5% 2,1% 1,8%<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 5,2% 4,6%<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse AG 3,9% 4,0%<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 3,5% 2,7% 2,8%<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 4,7% 3,0% 2,8%<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 3,3% 3,2%<br />
E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 2,9% 2,7% 2,5%<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 2,3% 2,0%<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 4,1% 3,5% 3,5%<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 4,3% 3,7% 3,9%<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 3,7% 3,5%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 4,1% 3,2% 3,3%<br />
123 m<br />
35 w<br />
Frauenanteil<br />
2000* 2006 2007<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 25,2% 26,8% 27,6%<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern AG 24,8% 24,0%<br />
E.<strong>ON</strong> edis AG 35,0% 32,2% 32,4%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie AG 44,7% 52,6% 52,4%<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 41,3% 41,1%<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse AG 22,7% 22,5%<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 10,6% 14,6% 14,9%<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 8,1% 11,8% 12,7%<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 18,3% 17,8%<br />
E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 10,4% 13,5% 14,2%<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 40,7% 39,9%<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 35,7% 34,6% 33,4%<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 10,4% 13,1% 13,8%<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 21,9% 22,7%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 18,8% 24,4% 24,2%<br />
* Stammbelegschaft (Vorstände/Geschäftsführer, Mitarbeiter <strong>und</strong> Befristete)
09 Schwerbehinderte<br />
10<br />
Teilzeitquote<br />
Im Jahr 2007 hat der Konzern mit einer<br />
Schwerbehindertenquote von 5,4 Prozent<br />
Die Teilzeitquote ist 2007 leicht angestiegen.<br />
die gesetzlichen Vorgaben überer-<br />
Teilzeit*<br />
füllt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der<br />
31.12. 2000 2006 2007<br />
Anteil der Schwerbehinderten an der<br />
Gesamtbelegschaft leicht gestiegen.<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern<br />
Quote<br />
209<br />
7,4%<br />
265<br />
8,7%<br />
251<br />
8,4%<br />
Schwerbehinderte (Deutschland)<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern AG<br />
Quote<br />
282<br />
8,1%<br />
404<br />
10,9%<br />
2000 2006 2007<br />
E.<strong>ON</strong> edis AG 23 40 47<br />
Quote 0,9% 1,8% 2,1%<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 113 133 149<br />
E.<strong>ON</strong> Energie AG 130 87 105<br />
Quote 4,3% 4,8% 5,3%<br />
Quote 11,5% 10,6% 12,0%<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern AG 202 227<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 176 209<br />
Quote 6,3% 6,9%<br />
Quote 19,5% 23,1%<br />
E.<strong>ON</strong> edis AG 65 63 74<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse AG 192 259<br />
Quote 2,7% 2,8% 3,2%<br />
Quote 7,0% 9,8%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie AG 56 27 27<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 200 270 291<br />
Quote 5,1% 3,6% 3,5%<br />
Quote 7,6% 10,6% 11,1%<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 108 109<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 360 92 102<br />
Quote 12,8% 13,0%<br />
Quote 6,4% 3,4% 3,6%<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse AG 119 138<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 114 120<br />
Quote 4,6% 5,5%<br />
Quote 8,6% 9,4%<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 90 125 140<br />
E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 153 75 109<br />
Quote 3,4% 4,9% 5,4%<br />
Quote 4,2% 4,4% 7,4%<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 336 163 162<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 16 22<br />
Quote 6,5% 6,6% 6,6%<br />
Quote 3,6% 4,9%<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 55 59<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 53 84 128<br />
Quote 4,5% 4,7%<br />
Quote 3,6% 5,2% 8,2%<br />
E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 183 86 82<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 92 160 195<br />
Quote 4,9% 5,6% 6,0%<br />
Quote 6,9% 13,1% 16,0%<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 11 10<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 243 228<br />
Quote 2,3% 2,1%<br />
Quote 16,7% 17,5%<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 51 53 61<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 1.821 3.004 3.590<br />
Quote 3,7% 3,7% 4,0%<br />
Quote 6,0% 6,5% 7,7%<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 27 92 106<br />
Quote 3,3% 7,7% 9,7%<br />
* ohne Altersteilzeit passiv<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 65 68<br />
Quote 5,2% 5,4%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern (Deutschland) 1.277 1.520 1.650<br />
Quote 4,5% 5,1% 5,4%
11 Qualifikationsstruktur<br />
13 Mitarbeiteraustauschprogramm/<br />
Die Anzahl der qualifizierten Mitarbeiter<br />
Job Rotation<br />
(mit Ausbildungs- oder Studienabschluss)<br />
Wissensaustausch <strong>und</strong> Know-how-Transfer<br />
bleibt relativ stabil.<br />
werden im E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern immer<br />
wichtiger. Die sich daraus ergebenden<br />
Qualifikationsstruktur (Deutschland)<br />
Chancen werden von den Mitarbeitern<br />
Mitarbeiter 2000 2006 2007<br />
immer mehr genutzt. In 2007 haben 227<br />
20.000<br />
20.505<br />
21.355<br />
21.247<br />
Beschäftigte an den angebotenen Programmen<br />
teilgenommen.<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
1.494<br />
5.011<br />
1.264<br />
5.601<br />
1.345<br />
5.865<br />
n ohne Ausbildung n mit Ausbildung n mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss<br />
12<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung (Deutschland)<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
2007 ist die Anzahl der Teilnehmer <strong>und</strong><br />
Veranstaltungen des Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramms<br />
im E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern<br />
gesunken. Dies ist hauptsächlich auf die<br />
Bereinigung der Daten um die Mehrfachzählungen<br />
in den letzten Jahren zurückzuführen.<br />
2000 2006 2007<br />
Anzahl der Veranstaltungen 9.573 14.956 9.077<br />
Anzahl der Teilnehmer 35.806 53.135 46.087<br />
Anzahl der Veranstaltungstage 69.967 106.940 104.997<br />
Mitarbeiter im Durchschnitt 34.988 30.526 30.613<br />
Mitarbeiteraustausch / Job Rotation<br />
inkl. Expats<br />
Corporate Center<br />
0,0 %<br />
andere<br />
Market Units<br />
10,7 %<br />
Market Unit<br />
Central Europe<br />
89,3 %<br />
(davon international<br />
4,0 %)<br />
Market Unit<br />
Central Europe 76,3 %<br />
(davon international<br />
100 %)<br />
MA JR<br />
Expats<br />
andere<br />
Market Units<br />
22,4 %<br />
Corporate<br />
Center<br />
25,5 %<br />
andere<br />
Market Units<br />
14,9 %<br />
Market Unit<br />
Central Europe<br />
59,6 %<br />
(davon international<br />
19,1 %)<br />
Corporate<br />
Center<br />
1,3 %
14<br />
Ausbildung (Deutschland)<br />
2000 2006 2007<br />
Anzahl Auszubildende 2.349 2.329 2.369<br />
davon kaufmännische Ausbildung 471 645 669<br />
davon gewerbliche/technische Ausbildung 1.878 1.684 1.700<br />
Quote 7,7% 7,1% 7,2%<br />
Einstellungen 609 678 695<br />
Übernahmen 528 541 554<br />
Teilnehmer C4U 57 67<br />
Ausbildung gesamt (2007)<br />
kaufmännische<br />
Ausbildung,<br />
weiblich<br />
435<br />
kaufmännische<br />
Ausbildung,<br />
männlich<br />
234<br />
Ausbildung<br />
Die Anzahl der Auszubildenden ist gegenüber<br />
dem Vorjahr aufgr<strong>und</strong> der weiter<br />
forcierten Ausbildungsinitiativen um 1,7<br />
Prozent gestiegen. Zum 31.12.2007 lag die<br />
Ausbildungsquote bei 7,2 Prozent.<br />
Gesamt<br />
2.369<br />
gewerbliche/<br />
technische<br />
Ausbildung,<br />
männlich<br />
1.570<br />
gewerbliche/<br />
technische<br />
Ausbildung,<br />
weiblich<br />
130<br />
15<br />
Übernahme nach Ausbildung*<br />
* im Rahmen der Tarifvereinbarung<br />
Übernahme nach Ausbildung<br />
Die tariflich festgelegte Verpflichtung,<br />
ehemalige Auszubildende in ein unbefristetes<br />
Arbeitsverhältnis zu übernehmen, hat<br />
der E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern wie im Vorjahr<br />
übererfüllt. Dieses Engagement wird im<br />
Folgejahr noch verstärkt: Für 2008 sind 180<br />
Übernahmen vereinbart.<br />
Soll 2007 Ist 2007 Soll 2008<br />
E.<strong>ON</strong> Anlagenservice GmbH 6 6 7<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 9 18 10<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern AG 12 12 13<br />
E.<strong>ON</strong> Energie AG 7 5 9<br />
E.<strong>ON</strong> Engineering GmbH 7 2 7<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 9 4 11<br />
E.<strong>ON</strong> Fernwärme GmbH 2 2 2<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse AG 10 10 10<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 26 30 30<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 28 40 33<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 5 6 5<br />
E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 12 12 12<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 5 2 6<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 13 13 14<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 5 7 6<br />
Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH 2 1 2<br />
Gemeinschaftskraftwerk 2 1 2<br />
Weser GmbH & Co. OHG<br />
MHKW Göppingen GmbH 0 0 1<br />
Untere Iller AG 0 0 0<br />
E.<strong>ON</strong> Energie Tarifgruppe 160 171 180
Ausfalltage*<br />
Jahreswerte<br />
30<br />
29<br />
28<br />
27<br />
26<br />
25<br />
24<br />
26<br />
16<br />
Durchschnittliche Anzahl Ausfalltage<br />
Einen hohen Anteil an den krankheitsbedingten<br />
Ausfalltagen haben Verkehrs-,<br />
<strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> Absturzunfälle.<br />
2000 2006 2007<br />
* pro meldepflichtigem Unfall (Unfallschwere). Bei der Berechnung der Ausfalltage werden<br />
auch Samstag, Sonntag <strong>und</strong> Feiertage eingerechnet, auch wenn Verunfallte an diesen Tagen<br />
keinen Dienst hatten. Auslandsgesellschaften ohne Wege- <strong>und</strong> Betriebssportunfälle.<br />
Unfallquote LTIF 1+*<br />
Jahreswerte<br />
12<br />
11<br />
10<br />
11,9<br />
17<br />
30<br />
Unfallquote LTIF 1+<br />
Hier erfassen wir alle Unfälle im direkten<br />
<strong>und</strong> indirekten Verantwortungsbereich<br />
eines Unternehmens. Dies sind nur die<br />
Unfälle bei der Arbeit <strong>und</strong> auf Dienstreisen.<br />
Entsprechend der Zielvereinbarungen im<br />
Konzern sind die Zahlen weiter rückläufig.<br />
27<br />
4,4 2,9<br />
2000 2006 2007<br />
* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />
mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />
Unfallarten*<br />
in 2007<br />
sonstige Unfälle<br />
1,1%<br />
Wegeunfälle<br />
31%<br />
Dienstwegeunfälle<br />
10%<br />
18<br />
Unfallarten<br />
Den größten Anteil am Unfallgeschehen<br />
stellen Betriebsunfälle, also Unfälle am<br />
Arbeitsplatz <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle (dienstliche<br />
Reisen zwischen zwei Dienstorten).<br />
Unfälle auf dem Weg zum Arbeitsplatz <strong>und</strong><br />
zurück werden als Wegeunfälle bezeichnet.<br />
* unter Einbeziehung aller Unfälle mit mind. einem Ausfalltag<br />
Unfallrisiko*<br />
Jahreswerte<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
1,3<br />
19<br />
Betriebssportunfälle<br />
3%<br />
Betriebsunfälle<br />
55%<br />
Unfallrisiko<br />
In das Unfallrisiko geht die Unfallschwere<br />
(Ausfallzeiten) sowie die Zeit ein, in der die<br />
Belegschaftsangehörigen Unfallgefahren<br />
ausgesetzt sind (geleistete Arbeitszeit).<br />
Das Risiko ist gleich geblieben.<br />
0,8 0,5<br />
2000 2006 2007<br />
* Ausfallst<strong>und</strong>en pro 1.000 geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en
20<br />
Entwicklung Ideenmanagement<br />
Ideenmanagement<br />
Obwohl die Beteiligung der Mitarbeiter am<br />
Ideenmanagement im vergangenen Jahr<br />
zurückgegangen ist, hat die Anzahl der prämierten<br />
<strong>und</strong> realisierten Ideen im Vergleich<br />
zu 2006 zugenommen.<br />
Jahreswerte 2000 2006 2007<br />
Eingereichte Ideen 1.101 3.092 2.603<br />
Beteiligte Mitarbeiter/innen 813 1.677 1.576<br />
Beteiligungsquote 5,8% 11,5% 7,8%<br />
Bewertete Ideen 1.165 2.446 2.565<br />
davon prämiert <strong>und</strong> realisiert 556 1.057 1.123<br />
davon mit errechenbarem Nutzen 80 123 117<br />
Jährliche Nettoersparnisse (in €) 1.692.995 2.316.224 2.138.025<br />
Prämien insgesamt in € 350.549 693.930 728.977<br />
21<br />
Investmentplan* (Deutschland)<br />
Investmentplan<br />
Die Teilnehmerzahl am Mitarbeiterprogramm<br />
ist im Vergleich zum letzten Jahr um 10,5 Prozent<br />
auf 19.342 gestiegen. Die Anzahl der<br />
durchschnittlichen Mitarbeiteraktienkäufe<br />
ist von 22 (2006) auf 16,7 Aktien pro Teilnehmer<br />
zurückgegangen.<br />
Gesamt Aktien Aktienfonds Rentenfonds Teilnehmer<br />
€ € € €<br />
1. Quartal 3.469.377 2.273.690 890.036 305.651 20.469<br />
2. Quartal 6.154.136 4.306.122 1.292.017 555.997 20.624<br />
3. Quartal 4.944.540 3.958.140 659.615 326.785 22.446<br />
4. Quartal 4.463.911 3.334.787 707.536 421.588 22.358<br />
Summe 19.031.963 13.872.738 3.549.204 1.610.020 85.897<br />
* Teilnahmeberechtigt sind auch Unternehmen außerhalb des Konsolidierungskreises.<br />
Anzahl teilnahmeberechtigter Mitarbeiter: 33.192. Durchschnitt Teilnehmer: 21.474.<br />
Teilnehmer Mitarbeiteraktien: 19.342
22<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova:<br />
Beschäftigungsstruktur 2007<br />
Frauenanteil 2007<br />
Beschäftigungsstruktur<br />
Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />
zu 2006 leicht gestiegen.<br />
Vorstände/Geschäftsführer 7<br />
Quote 0,26%<br />
Mitarbeiter 2.641<br />
Quote 98,32%<br />
Befristete 38<br />
Quote 1,41%<br />
Gesamt 2.686<br />
Frauenanteil<br />
Der Frauenanteil liegt höher als im<br />
Konzerndurchschnitt.<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova 24,7%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />
Altersstruktur 2007<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
3 m<br />
1 w<br />
58 m<br />
42 w<br />
Altersstruktur<br />
Das Durchschnittsalter ist im Vergleich zu<br />
2006 deutlich gestiegen.<br />
177 m<br />
71 w<br />
214 m<br />
45 w<br />
366 m<br />
183 w<br />
287 m<br />
114 w<br />
300 m<br />
127 w<br />
318 m<br />
70 w<br />
274 m<br />
12 w<br />
24 m<br />
0 w<br />
Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Moldova<br />
Durchschnittsalter 41,5 43,4<br />
Konzernzugehörigkeit 16,0 18,7<br />
n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />
Unfallquote LTIF 1+*<br />
Jahreswerte<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
keine Angabe**<br />
Unfallquote LTIF 1+<br />
Die Unfallquote ist im Vergleich zum Vorjahr<br />
angestiegen, liegt aber immer noch deutlich<br />
unter dem Konzerndurchschnitt.<br />
2005 2006 2007<br />
* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />
mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />
** Gesellschaft gehört seit 2005 zum Konzern.<br />
0,9<br />
1,7
23<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria:<br />
Beschäftigungsstruktur 2007<br />
Vorstände/Geschäftsführer 7<br />
Quote 0,3%<br />
Mitarbeiter 2.330<br />
Quote 98,94%<br />
Befristete 18<br />
Quote 0,76%<br />
Gesamt 2.355<br />
Frauenanteil 2007<br />
Beschäftigungsstruktur<br />
Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />
zu 2006 konstant geblieben.<br />
Frauenanteil<br />
Der Frauenanteil liegt höher als im<br />
Konzerndurchschnitt.<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria-Konzern 25,9%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />
Altersstruktur 2007<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0 m<br />
0 w<br />
69 m<br />
42 w<br />
Altersstruktur<br />
Das Durchschnittsalter liegt auf<br />
Konzernniveau.<br />
131 m<br />
74 w<br />
359 m<br />
93 w<br />
239 m<br />
67 w<br />
292 m<br />
99 w<br />
273 m<br />
99 w<br />
248 m<br />
97 w<br />
123 m<br />
39 w<br />
11 m<br />
0 w<br />
Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Bulgaria-Konzern<br />
Durchschnittsalter 41,5 41,6<br />
Konzernzugehörigkeit 16,0 11,7<br />
n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />
Unfallquote LTIF 1+*<br />
Jahreswerte<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
keine Angabe**<br />
Unfallquote LTIF 1+<br />
Die Unfallquote hat sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr fast halbiert <strong>und</strong> liegt noch unter<br />
dem Konzerndurchschnitt.<br />
2005 2006 2007<br />
* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />
mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />
** Gesellschaft gehört seit 2005 zum Konzern.<br />
4,4<br />
2,3
24<br />
E.<strong>ON</strong> Hungaria: Beschäftigungsstruktur<br />
Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />
zu 2006 leicht zurückgegangen.<br />
Beschäftigungsstruktur 2007<br />
Vorstände/Geschäftsführer 17<br />
Quote 0,36%<br />
Mitarbeiter 4.671<br />
Quote 99,36%<br />
Befristete 13<br />
Quote 0,28%<br />
Gesamt 4.701<br />
Frauenanteil 2007<br />
Frauenanteil<br />
Über ein Viertel der Arbeitsplätze sind in<br />
den ungarischen Gesellschaften mit weiblichen<br />
Mitarbeitern besetzt.<br />
E.<strong>ON</strong> Hungaria-Konzern 29,4%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />
Altersstruktur 2007<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
8 m<br />
3 w<br />
164 m<br />
150 w<br />
Altersstruktur<br />
Das Durchschnittsalter ist im Jahr 2007<br />
leicht gesunken.<br />
374 m<br />
222 w<br />
541 m<br />
186 w<br />
603 m<br />
180 w<br />
488 m<br />
170 w<br />
480 m<br />
210 w<br />
477 m<br />
239 w<br />
162 m<br />
34 w<br />
10 m<br />
0 w<br />
Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Hungaria-Konzern<br />
Durchschnittsalter 41,5 40,4<br />
Konzernzugehörigkeit 16,0 13,1<br />
n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />
Unfallquote LTIF 1+*<br />
Jahreswerte<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
5,1<br />
Unfallquote LTIF 1+<br />
Die Unfallquote ist im Vergleich zum Vorjahr<br />
nochmals deutlich gesunken <strong>und</strong> liegt unter<br />
dem Konzerndurchschnitt.<br />
2005 2006 2007<br />
* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />
mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />
3,4<br />
2
25<br />
E.<strong>ON</strong> Czech:<br />
Beschäftigungsstruktur 2007<br />
Beschäftigungsstruktur<br />
Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />
zu 2006 relativ konstant geblieben.<br />
Vorstände/Geschäftsführer 7<br />
Quote 0,27%<br />
Mitarbeiter 2.345<br />
Quote 91,71%<br />
Befristete 205<br />
Quote 8,02%<br />
Gesamt 2.557<br />
Frauenanteil 2007<br />
Frauenanteil<br />
Der Frauenanteil liegt leicht über dem<br />
Konzerndurchschnitt.<br />
E.<strong>ON</strong> Czech-Konzern 25,3%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />
Altersstruktur 2007<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
6 m<br />
1 w<br />
31 m<br />
58 w<br />
Altersstruktur<br />
Das Durchschnittsalter bewegt sich weiterhin<br />
auf stabilem Niveau.<br />
137 m<br />
77 w<br />
331 m<br />
71 w<br />
265 m<br />
66 w<br />
305 m<br />
110 w<br />
224 m<br />
107 w<br />
288 m<br />
113 w<br />
280 m<br />
44 w<br />
42 m<br />
1 w<br />
Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Czech-Konzern<br />
Durchschnittsalter 41,5 43,1<br />
Konzernzugehörigkeit 16,0 17,3<br />
n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />
Unfallquote LTIF 1+*<br />
Jahreswerte<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1,8<br />
Unfallquote LTIF 1+<br />
Die Unfallquote ist im Vergleich zum Vorjahr<br />
nochmals gesunken <strong>und</strong> liegt deutlich unter<br />
dem Konzerndurchschnitt.<br />
2005 2006 2007<br />
* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />
mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />
2,8<br />
1,6
26<br />
E.<strong>ON</strong> Benelux:<br />
Beschäftigungsstruktur 2007<br />
Vorstände/Geschäftsführer 3<br />
Quote 0,47%<br />
Mitarbeiter 626<br />
Quote 97,81%<br />
Befristete 11<br />
Quote 1,72%<br />
Gesamt 640<br />
Frauenanteil 2007<br />
Beschäftigungsstruktur<br />
Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich<br />
zu 2006 konstant geblieben.<br />
Frauenanteil<br />
Der Frauenanteil ist im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 4,9 Prozent gestiegen.<br />
E.<strong>ON</strong> Benelux-Konzern 15,2%<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern 24,2%<br />
Altersstruktur 2007<br />
90<br />
60<br />
30<br />
2 m<br />
0 w<br />
12 m<br />
11 w<br />
Altersstruktur<br />
Das Durchschnittsalter ist konstant<br />
geblieben.<br />
41 m<br />
22 w<br />
46 m<br />
15 w<br />
56 m<br />
16 w<br />
79 m<br />
12 w<br />
87 m<br />
10 w<br />
117 m<br />
6 w 102 m<br />
5 w<br />
Alter bis 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 ab 61<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern E.<strong>ON</strong> Benelux-Konzern<br />
Durchschnittsalter 41,5 44,3<br />
Konzernzugehörigkeit 16,0 17,5<br />
n = männlich (m) n = weiblich (w)<br />
Unfallquote LTIF 1+*<br />
Jahreswerte<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1,0<br />
1 m<br />
0 w<br />
Unfallquote LTIF 1+<br />
Im Vergleich zu den deutschen Erzeugungsgesellschaften<br />
ist die Unfallquote LTIF 1+ bei<br />
E.<strong>ON</strong> Benelux vorbildlich.<br />
0 0<br />
2005 2006 2007<br />
* Lost time injury frequency. Unfallquote der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstwegeunfälle mit<br />
mindestens einem Ausfalltag pro eine Million geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en.
27<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigte zum 31.12.2007<br />
Arena One GmbH 719<br />
BauMineral GmbH 120<br />
BKB Aktiengesellschaft 699<br />
BKB Großräschen GmbH 48<br />
BKB Hannover GmbH 49<br />
BKB Stapelfeld GmbH 124<br />
Dalmine Energie S.p.A. 60<br />
E WIE EINFACH <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> <strong>Gas</strong> GmbH 52<br />
e.disnatur Erneuerbare Energien GmbH 12<br />
E.<strong>ON</strong> Anlagenservice GmbH 621<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon-Konzern 2.997<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern AG 3.693<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern Netz GmbH 55<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern Wärme GmbH 25<br />
E.<strong>ON</strong> Benelux-Konzern 640<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria EAD 591<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria Grid AD 1.693<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria Sales AD 71<br />
E.<strong>ON</strong> Ceská republica, a.s.r. 2.100<br />
E.<strong>ON</strong> Czech Holding AG 16<br />
E.<strong>ON</strong> Dél-dunántúli Áramszolgáltató Rt. 467<br />
E.<strong>ON</strong> Dél-dunántúli Gázszolgáltató ZRt. 144<br />
E.<strong>ON</strong> Distribuce, a.s. 35<br />
E.<strong>ON</strong> edis AG 2.205<br />
E.<strong>ON</strong> edis Netz GmbH 53<br />
E.<strong>ON</strong> Energiakereskedö Kft. 119<br />
E.<strong>ON</strong> Energiaszolgáltató Korlátolt Felelösségü Társaság 27<br />
E.<strong>ON</strong> Energie AG 878<br />
E.<strong>ON</strong> Energie Romania S. A. 32<br />
E.<strong>ON</strong> Energie, a.s. 199<br />
E.<strong>ON</strong> Energy Generation 18<br />
E.<strong>ON</strong> Energy Projects GmbH 118<br />
E.<strong>ON</strong> Engineering GmbH 633<br />
E.<strong>ON</strong> Észak-dunántúli Áramszolgáltató Rt. 517<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH 906<br />
E.<strong>ON</strong> Fernwärme GmbH 126<br />
E.<strong>ON</strong> Gazdasági Szolgáltató Kft. 404<br />
E.<strong>ON</strong> Hálózati Szolgáltató Kft. 1.551<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse AG 2.645<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse Netz GmbH 48<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse Wärme GmbH 95<br />
E.<strong>ON</strong> Hungária Energetikai Rt. 169<br />
E.<strong>ON</strong> IS GmbH 1.829<br />
E.<strong>ON</strong> IS Sverige AB 36<br />
E.<strong>ON</strong> IS UK Limited 369<br />
E.<strong>ON</strong> Italia Produzione S.p.A. 43<br />
E.<strong>ON</strong> Italia S.p.A. 19<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH 2.620<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH 2.842<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte-Konzern 1.308<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova Distributie S.A. 2.310<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova Furnizare S.A. 344<br />
E.<strong>ON</strong> Netz GmbH 1.474<br />
E.<strong>ON</strong> Polska Sp. z o.o. 4<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH 449<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG 1.565<br />
E.<strong>ON</strong> Tiszántúli Áramszolgáltató Rt. 435<br />
E.<strong>ON</strong> Ügyfélszolgálati Kft. 729<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH 1.221<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser Netz GmbH 44<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG 1.302<br />
Enaco Energieanlagen- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik GmbH 556<br />
Energie- <strong>und</strong> Medienversorgung Schwarza GmbH 50<br />
Enertec Hameln GmbH 90<br />
Enseco GmbH 186<br />
Gemeinschaftskraftwerk Veltheim GmbH 160<br />
Interargem Entsorgungs GmbH 7<br />
Jihoceská plynárenská Distribuce, s.r.o. 7<br />
Jihoceská plynárenská, a.s. 1<br />
Közép-dunántúli Gázszolgáltató Rt. 119<br />
Müllheizkraftwerk Göppingen GmbH 64<br />
Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH 88<br />
MVA Bielefeld-Herford GmbH 126<br />
Netz Veltheim GmbH 4<br />
Nyíregyházi Kombinált Ciklusú Eromu Kft. 2<br />
Rhein-Main-Donau Aktiengesellschaft 35<br />
Stadtwerke Minden GmbH 56<br />
TEN Thüringer Energienetze GmbH 30<br />
Teplárna Otrokovice, a.s. 215<br />
Versorgungskasse Energie VVaG 54<br />
WBG GmbH 12<br />
Summe 46.579
E.<strong>ON</strong> Energie AG<br />
Personalbereich<br />
Brienner Straße 40<br />
80333 München<br />
personal@eon-energie.com