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Aus dem Arbeitszentrum Ost - Anthroposophische Gesellschaft in ...

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<strong>Aus</strong>gabe 6/2011 Juni<br />

Neue Bürgerregierung?<br />

(an) Nach der Landtagswahl <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg kündigt der erste grüne M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

W<strong>in</strong>fried Kretschmann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Regierungserklärung am 25. Mai e<strong>in</strong>en Politikwechsel<br />

<strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er «Bürgerergierung»<br />

an. Was damit genau geme<strong>in</strong>t ist, wird man <strong>in</strong><br />

der Praxis der kommenden vier Jahre abwarten<br />

müssen. Deutlich wird aber, dass Kretschmann<br />

weniger staatlichen Dirigismus und mehr Bürgerbeteiligung<br />

wünscht. Dass allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong><br />

Stuttgart bereits im Frühjahr 1919 e<strong>in</strong>e viel<br />

weitergehende Politikwende e<strong>in</strong>geleitet werden<br />

sollte, und zwar durch Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />

Vorschläge zur Sozialen Dreigliederung, ist<br />

wohl kaum jeman<strong>dem</strong> von den gegenwärtig<br />

politisch Handelnden bewusst. Ste<strong>in</strong>er hatte<br />

u.a. e<strong>in</strong> dreigliedriges Rätesystem der Bürgerbeteiligung<br />

<strong>in</strong> Form von Kulturräten im Geistesleben,<br />

Arbeiterräten im Rechtsleben und<br />

Betriebsräten im Wirtschaftsleben angeregt.<br />

Se<strong>in</strong> <strong>in</strong> der ersten Waldorfschule verwirklichtes<br />

Modell der E<strong>in</strong>heitsschule wird nun nach<br />

be<strong>in</strong>ahe 100 Jahren ebenfalls von der grünroten<br />

Landesregierung aufgegriffen, auch hier<br />

ohne historisches Bewusstse<strong>in</strong>. Dieses erwacht<br />

jedoch gerade auch <strong>in</strong> Stuttgart zunehmend,<br />

was sich <strong>in</strong>sbesondere am großen Erfolg der<br />

Stuttgarter Ste<strong>in</strong>er-<strong>Aus</strong>stellung ablesen lässt<br />

(siehe nebenstehenden Bericht).<br />

Materialien und Berichte<br />

zur Mitgliedertagung <strong>in</strong> Weimar mit Geschäftsbericht<br />

und Jahresrechnung f<strong>in</strong>den Sie auf den<br />

Seiten 5 bis 12<br />

Die Entwicklung der Hochschule<br />

vordenken<br />

möchte Justus Wittich im dritten Gespräch<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Arbeitskollegiums auf<br />

Seite 3<br />

Freunde <strong>in</strong> Japan<br />

Nun hat es doch geklappt, und das Notfallpädagogik-Team<br />

der «Freunde der Erziehungskunst»<br />

konnte nach Japan. E<strong>in</strong> Bericht von<br />

Bernd Ruf auf<br />

Seite 14<br />

aus der anthroposophischen Arbeit <strong>in</strong> Deutschland<br />

Kosmos Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong> Rückblick auf die <strong>Aus</strong>stellung<br />

und ihre Rahmenveranstaltungen <strong>in</strong> Stuttgart<br />

Es war e<strong>in</strong> außergewöhnliches Frühjahr <strong>in</strong> Stuttgart. Die große <strong>Aus</strong>stellung im Kunstmuseum<br />

vom 4. Februar bis zum 22. Mai leuchtete mit ihren großen Lettern am Glaskubus<br />

des Museums weit über den Schlossplatz h<strong>in</strong>aus. Insgesamt 75.000 Besucher haben die<br />

<strong>Aus</strong>stellung besucht, e<strong>in</strong> außergewöhnlicher Erfolg. Es mischten sich allerd<strong>in</strong>gs auch e<strong>in</strong>ige<br />

bittere Tropfen <strong>in</strong> das ansonsten rundum erfolgreiche Unternehmen.<br />

Es waren bewegte Monate, die Zeit von Februar<br />

bis Mai. Denn nicht nur schlugen die Wellen<br />

um Stuttgart 21 nach wie vor hoch. Erstmals<br />

<strong>in</strong> der Geschichte der Bundesrepublik<br />

wurde e<strong>in</strong>e grün-rote Landesregierung mit<br />

e<strong>in</strong>em grünen M<strong>in</strong>isterpräsidenten bei e<strong>in</strong>er<br />

Landtagswahl gewählt. Viele Demonstrationen<br />

und Versammlungen der aufgebrachten und<br />

bewegten Stuttgarter fanden im Schatten des<br />

Kunstmuseums und unter <strong>dem</strong> Schriftzug mit<br />

<strong>dem</strong> Namen Rudolf Ste<strong>in</strong>er statt. Dabei konnten<br />

durchaus Rem<strong>in</strong>iszenzen an die Dreigliederungszeit<br />

im Frühjahr des Jahres 1919 wach<br />

gerufen werden.<br />

Auch die <strong>in</strong> diesem Zusammenhang vom<br />

Kunstmuseum <strong>in</strong>itiierte Buchpublikation<br />

«Rudolf Ste<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Stuttgart» fand reichen und<br />

durchgehend positiven Anklang. Presse, Radio<br />

und Fernsehen berichteten ausführlich über<br />

das Thema und die gleichnamige <strong>Aus</strong>stellung<br />

zum Buch im Rudolf Ste<strong>in</strong>er-Haus Stuttgart,<br />

die <strong>in</strong> der langen Nacht der Museen e<strong>in</strong>en<br />

nicht abreißen wollenden Strom von Besuchern<br />

anzog.<br />

Öffentliche Aufmerksamkeit wie<br />

noch nie – e<strong>in</strong> herzlicher Dank<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit der Landesgesellschaft hatte<br />

das Kunstmuseum außer<strong>dem</strong> e<strong>in</strong>e ganze<br />

Reihe von Begleitveranstaltungen organisiert,<br />

die ebenfalls überaus stark besucht waren<br />

und über die nachfolgend hier noch e<strong>in</strong>gehender<br />

berichtet werden soll. Überhaupt<br />

zeigte sich die Leitung des Kunstmuseums,<br />

Dr. Ulrike Groos und Dr. Simone Schimpf, als der<br />

ideale Gesprächspartner für öffentlichkeitswirksame<br />

Veranstaltungen und Publikationen<br />

rund um die <strong>Aus</strong>stellung und das Jubiläum<br />

zu Rudolf Ste<strong>in</strong>ers 150. Geburtstag. Dieses<br />

erfuhr dadurch <strong>in</strong> der Stuttgarter Öffentlichkeit<br />

e<strong>in</strong>e durchgehend positive Würdigung und<br />

Andreas Neider<br />

Foto: pjt56<br />

erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit, die es<br />

so zuvor auch <strong>in</strong> Stuttgart bisher noch nie<br />

gegeben hat.<br />

Dafür danken wir von dieser Stelle aus ganz<br />

herzlich!<br />

Das Werk und die Person Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />

wurde auf diese Weise zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt <strong>in</strong><br />

den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses<br />

gerückt, zu <strong>dem</strong> es ja <strong>in</strong>sbesondere durch<br />

die gleichzeitig erschienenen Biographien e<strong>in</strong>e<br />

eher kritische bis herabwürdigende Resonanz<br />

<strong>in</strong> der Öffentlichkeit gab. Besonders das starke<br />

Interesse an der historischen Konfiguration<br />

rund um Rudolf Ste<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Stuttgart machte<br />

aber deutlich, dass es auch anders geht. Sowohl<br />

bei den Mitarbeitern der Museumsleitung, wie<br />

bei den Mitarbeitern vom Stadtarchiv als auch<br />

bei den Mitarbeitern des Stuttgarter Belser-<br />

Verlages gab es e<strong>in</strong>e große Offenheit und e<strong>in</strong><br />

tief gehendes Interesse sowohl an Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />

selbst wie auch an se<strong>in</strong>en Werken.<br />

Die gleichzeitige Präsentation se<strong>in</strong>er zentralen<br />

künstlerischen Impulse und Werke im Kunstmuseum<br />

ließ so erstmals den ganzen Umfang<br />

und die Wucht des anthroposophischen<br />

Fortsetzung Seite 2<br />

1


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

Kosmos Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Impulses <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en Facetten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so<br />

bisher nicht gekannten Dimension sichtbar<br />

werden und wurde auch <strong>dem</strong> entsprechend<br />

gewürdigt.<br />

Trotz allem auch<br />

e<strong>in</strong> bitterer Nachgeschmack<br />

Umso bitterer stimmt es <strong>in</strong> diesem e<strong>in</strong>malig<br />

gut geglückten Zusammenklang von Anthroposophie<br />

und Öffentlichkeit, wenn man im<br />

Nachgang von e<strong>in</strong>igen gravierenden Vorfällen<br />

sowohl im Museum wie bei den Rahmenveranstaltungen<br />

erfahren muss, bei denen sich<br />

anthroposophische Besucher völlig außerhalb<br />

jeglichem Verhaltensrahmen bewegten. So<br />

kam es vor e<strong>in</strong>igen der Veranstaltungen zu<br />

regelrechten <strong>Aus</strong>schreitungen bis zu Handgreiflichkeiten<br />

gegen Museumsmitarbeiter,<br />

weil e<strong>in</strong>zelne Besucher die Veranstaltung<br />

wegen ausverkauften Karten nicht mehr besuchen<br />

konnten. Aber auch <strong>in</strong> der <strong>Aus</strong>stellung<br />

wurde das Aufsichtspersonal teilweise agressive<br />

behandelt oder beschimpft. Das anthroposophische<br />

Publikum h<strong>in</strong>terließ auf diese Weise<br />

e<strong>in</strong>en bitteren Nachgeschmack <strong>in</strong> der Öffentlichkeit,<br />

weil die teilweise aggressive Art, mit<br />

der hier agiert wurde, so ganz und gar nicht<br />

zu <strong>dem</strong> positiven Bild, das man ansonsten von<br />

Rudolf Ste<strong>in</strong>er und der Anthroposophie hat,<br />

zu passen sche<strong>in</strong>t. Der Ton der <strong>Aus</strong>fälligkeiten<br />

war teilweise von e<strong>in</strong>er arroganten bis selbstherrlichen<br />

Art bestimmt mit <strong>dem</strong> Unterton:<br />

«Was wollt ihr denn mit Rudolf Ste<strong>in</strong>er, der<br />

gehört doch uns!» Es ist äußerst betrüblich<br />

und beschämend zugleich, wenn gerade bei<br />

e<strong>in</strong>em solchen Anlass, bei <strong>dem</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />

dermaßen offenen und auch f<strong>in</strong>anziell ungeheuren<br />

Aufwand Rudolf Ste<strong>in</strong>er und se<strong>in</strong> Werk<br />

gewürdigt wurden, der E<strong>in</strong>druck entsteht, dass<br />

e<strong>in</strong>zelne Mitglieder der anthroposophischen<br />

Bewegung diesen Aufwand nicht nur nicht<br />

zu schätzen wissen, sondern zu<strong>dem</strong> e<strong>in</strong> dazu<br />

nicht passendes und ungehöriges Verhalten <strong>in</strong><br />

der Öffentlichkeit an den Tag legen.<br />

Helmut Zander –<br />

e<strong>in</strong> Theologe <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Element<br />

Neben den Veranstaltungen zur Pädagogik,<br />

zur Mediz<strong>in</strong> und Landwirtschaft verlief vor<br />

allem der Gesprächsabend zum Thema Theologie<br />

mit Helmut Zander außerordentlich<br />

spannend. Die Gesprächspartner waren für die<br />

Christengeme<strong>in</strong>schaft Michael Debus und für<br />

die <strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Hartwig<br />

Schiller. Die Moderation des Abends hatte<br />

der außerordentlich geschickt und kompetent<br />

agierende Journalist Paul Stenner. Dieser<br />

Gesprächsabend war mit 700 Besuchern die<br />

am besten besuchte Rahmenveranstaltung der<br />

<strong>Aus</strong>stellung. Es g<strong>in</strong>g dabei um zentrale Fragen<br />

nach der Christlichkeit der Anthroposophie,<br />

respektive der Christengeme<strong>in</strong>schaft, um<br />

unterschiedliche E<strong>in</strong>schätzungen derselben<br />

seitens der beiden Kirchen <strong>in</strong> Deutschland und<br />

2<br />

um die unterschiedlichen Milieubed<strong>in</strong>gungen<br />

der katholischen und evangelischen Kirche<br />

und der anthroposophischen Bewegung.<br />

Dabei zeigte Helmut Zander, dass er im theologischen<br />

Gespräch se<strong>in</strong>e Herkunft und Heimat,<br />

die katholische Kirche, versiert vertreten<br />

kann. Wenn er hier teilweise vehement kirchliche<br />

Positionen gegenüber der Christengeme<strong>in</strong>schaft<br />

und der Anthroposophie verteidigte<br />

oder den Pluralismus der christlichen<br />

Kirchen <strong>in</strong> der alltäglichen Glaubenspraxis<br />

hervorhob, dann bemerkte man, dass sich<br />

hier e<strong>in</strong> echter Sohn der Kirche <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

eigentlichen Element betätigt, der Glaubensverteidigung.<br />

Hier sprach weniger der Biograph<br />

Rudolf Ste<strong>in</strong>ers als dessen theologischer<br />

Kritiker. Mit dieser Art von Kritik, etwa <strong>dem</strong><br />

seit Rudolf Ste<strong>in</strong>ers Zeiten bekannten Vorwurf<br />

der «Selbsterlösung», lässt sich leben, können<br />

doch solche Vorwürfe leicht als Missverständnisse<br />

bzw. unberechtigt entkräften werden.<br />

Auch wenn dies den theologischen Gegnern<br />

Ste<strong>in</strong>ers schwer fällt anzuerkennen, der Re<strong>in</strong>karnationsgedanke<br />

anthroposophischer Prägung<br />

unterscheidet sich pr<strong>in</strong>zipiell von jenem<br />

buddhistischer Herkunft, denn hier geht es<br />

eben gerade nicht um Selbsterlösung, sondern<br />

um Weiterentwicklung <strong>in</strong> christlichem S<strong>in</strong>ne,<br />

im S<strong>in</strong>ne des Ganzen der Menschheit eben.<br />

Diese Entwicklungsfähigkeit des E<strong>in</strong>zelnen<br />

möchte die Kirche <strong>dem</strong> Menschen im S<strong>in</strong>ne<br />

ihres Selbsterhalts vorenthalten. Darüber kann<br />

auch e<strong>in</strong>e noch so pluralistische Glaubenspraxis<br />

nicht h<strong>in</strong>weg täuschen.<br />

Zander gestand denn auch zu, dass es <strong>in</strong><br />

der Kirche zwar e<strong>in</strong>e ausgesprochen pluralistische<br />

Glaubenspraxis, dafür aber e<strong>in</strong>e umso<br />

strengere, dogmatisch-theoretische Glaubensgrundlegung<br />

gäbe. In diesem S<strong>in</strong>ne bewies er<br />

an diesem Abend gegenüber den durchaus<br />

kritischen und deutlichen Nachfragen seitens<br />

des Vertreters der Christengeme<strong>in</strong>schaft<br />

se<strong>in</strong>e Glaubensfestigkeit und Treue der Kirche<br />

gegenüber. So bestätigte sich hier auch der<br />

ganze Rahmen der Veranstaltung, die nicht<br />

auf Initiative der Museumsleitung, sondern<br />

auf Initiative des evangelischen Stadtdekans<br />

zustande gekommen war.<br />

Die abschließende Diskussion mit <strong>dem</strong> Publikum<br />

verlief sachlich und auf hohem Niveau,<br />

und es erwies sich auch hier als glücklich, dass<br />

Hartwig Schiller aus gewissermaßen neutraler<br />

Position immer wieder vermittelnde Worte<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen konnte. Zu manchen Fragen hätte<br />

man sich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eres Publikum und mehr<br />

Zeit gewünscht, <strong>in</strong>sofern lässt sich dieses<br />

Gespräch vielleicht bei anderer Gelegenheit<br />

sogar fortsetzen.<br />

Von der Bühne gehustet - mit Folgen<br />

Was sich bereits während der <strong>Aus</strong>stellung und bei anderen Rahmenveranstaltungen gezeigt<br />

hatte, wiederholte sich leider auch bei der mit großem Aufwand betriebenen Eurythmie–<br />

veranstaltung des Kunstmuseums Stuttgart.<br />

Am 19. April gab es im Theaterhaus Stuttgart<br />

«Lamentate – e<strong>in</strong> Abend zur Eurythmie» zu<br />

sehen. Als Koproduktion des Eurythmeum<br />

Stuttgart mit <strong>dem</strong> Kunstmuseum Stuttgart<br />

war es e<strong>in</strong> wichtiges Ziel dieser Veranstaltung,<br />

auch Menschen außerhalb der üblichen<br />

Zuschauerkreise für e<strong>in</strong>e Eurythmieaufführung<br />

zu <strong>in</strong>teressieren. Das Kunstmuseum hatte zur<br />

<strong>Aus</strong>stellung «Kosmos Rudolf Ste<strong>in</strong>er», die von<br />

Februar bis Mai <strong>in</strong> Stuttgart zu sehen war, e<strong>in</strong><br />

vielgestaltiges Beiprogramm angeboten, die<br />

meisten Veranstaltungen davon geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>. Es<br />

sollten Begegnungsforen geschaffen werden<br />

für Lebensanschauungen, Forschungen und<br />

praktische Arbeitsfelder <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb<br />

der Anthroposophie.<br />

Mit <strong>dem</strong> «Lamentate» von Arvo Pärt, das Teil der<br />

Tournee «Symphonie/ Eurythmie 2008» gewesen<br />

war, schien das ideale Werk gefunden, um<br />

e<strong>in</strong>e solche Begegnung auch für die Eurythmie<br />

und die Tanzkunst möglich zu machen. Deshalb<br />

war zur E<strong>in</strong>führung des Abends Frau Prof.<br />

Dr. Claudia Jeschke, e<strong>in</strong>e renommierte Tanzwissenschaftler<strong>in</strong><br />

von der Universität Salzburg,<br />

geladen, über Entwicklungen im modernen<br />

Tanz zu sprechen. Anschließend sollte e<strong>in</strong>e<br />

Demonstration zum «Lamentate» folgen und<br />

nach der Pause dann die Aufführung des<br />

Werkes. E<strong>in</strong> volles, rundes Programm – so<br />

schien es jedenfalls den Verantwortlichen. Und<br />

e<strong>in</strong> sehr gut gefüllter Saal schien diese Erwartung<br />

auch zu bestätigen, die Veranstaltung<br />

konnte erst fast 10 M<strong>in</strong>uten später beg<strong>in</strong>nen,<br />

weil noch Menschen an der Kasse standen.<br />

Frau Jeschke begann mit ihrem Vortrag, wie<br />

<strong>in</strong> der wissenschaftlichen Szene üblich von<br />

e<strong>in</strong>en vorbereiteten Konzept abgelesen und<br />

mit vielen Bildern über Video-Beamer bestückt.<br />

Sie sprach, wie angekündigt, über «Tanzentwicklungen<br />

im beg<strong>in</strong>nenden 20. Jahrhundert».<br />

Nun mag man sich für dieses Thema <strong>in</strong>teressieren<br />

oder nicht – e<strong>in</strong>ige Zuschauer fanden<br />

das Ganze wohl nicht sehr fesselnd, denn<br />

nach etwa 45 M<strong>in</strong>uten Redezeit begann e<strong>in</strong><br />

auffälliges Husten im Zuschauerraum, und auf<br />

die irritierte Frage der Redner<strong>in</strong> «Husten Sie<br />

mich von der Bühne?» erklangen tatsächlich<br />

e<strong>in</strong> paar «Ja – aufhören!» Rufe. E<strong>in</strong>e andere<br />

Stimme sagte «Ne<strong>in</strong>, weitermachen», und Frau<br />

Jeschke beendete ihren Vortrag dann schnell<br />

<strong>in</strong> die sich nur langsam wieder beruhigende<br />

Zuschauermenge h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Car<strong>in</strong>a Schmid, die die Demonstration leitete,<br />

wurde anschließend enthusiastisch begrüßt<br />

und auch die Aufführung begeistert aufge-<br />

Fortsetzung Seite 4<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

Die Weiterentwicklung der Hochschule vordenken<br />

Das nachfolgende Gespräch zwischen Michael Schmock und Justus Wittich schließt an die beiden vorangegangenen Gespräche zu Hochschulfragen<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Arbeitskollegiums <strong>in</strong> der April- und Maiausgabe an.<br />

Michael Schmock: In den letzten Gesprächen ist<br />

Wesentliches über die heute erforderliche Qualität<br />

der Hochschule für die Anthroposophie<br />

charakterisiert worden. Was hat das für Folgen<br />

für Form und Inhalt der Hochschularbeit?<br />

Justus Wittich: Mich hat immer der außerordentliche<br />

Ernst Rudolf Ste<strong>in</strong>ers bee<strong>in</strong>druckt, mit<br />

<strong>dem</strong> er die Fragen der Hochschule gehandhabt<br />

hat – dabei vollkommen nüchtern und<br />

ohne jedes Pathos. Es handelte sich ja um<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong> jeder Beziehung freies Vertragsverhältnis<br />

zwischen der Leitung der Schule und<br />

den aufgenommenen Mitgliedern und daraus<br />

entstehend e<strong>in</strong>e Art Bruder- oder Schwesternschaft<br />

als geistiger Forschungsverbund und<br />

Repräsentant der Anthroposophie <strong>in</strong> der Welt.<br />

Das war die moralisch und willensmäßig notwendige<br />

Voraussetzung für die Übermittlung<br />

und Handhabung esoterischen Lehrgutes<br />

durch Rudolf Ste<strong>in</strong>er und die <strong>in</strong>dividuellen<br />

Schulungsanstrengungen der Mitglieder dieser<br />

Hochschule.<br />

MS: Ist das heute noch gleichermaßen fortzusetzen?<br />

JW: Ne<strong>in</strong>, nicht <strong>in</strong> der alten Weise, denn die<br />

Inhalte der ehemals esoterischen Hochschule<br />

s<strong>in</strong>d seit 1992 veröffentlicht und liegen spätestens<br />

seit diesem Jahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er preisgünstigen<br />

Buchausgabe vor. Das ist <strong>in</strong>zwischen wie im<br />

übrigen Leben: Alles und jedes Wissen ist<br />

im Internet abrufbar und steht je<strong>dem</strong>, der es<br />

will, zur Verfügung. Diese Inhalte begründen<br />

als solches ke<strong>in</strong>e esoterische Schule mehr<br />

und sie haben sich durch das abgeschlossene<br />

20. Jahrhundert – wie Wolf-Ulrich Klünker<br />

im letzten Heft ausführte – längst <strong>in</strong> unsere<br />

geistige Lebenssituationen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> verwandelt.<br />

Ablesbar ist dies <strong>in</strong> Deutschland für mich<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> <strong>dem</strong> kaum mehr erfahrbaren<br />

Unterschied von Mitgliedern der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> oder Hochschulmitgliedern<br />

bzw. von zahlreichen Arbeitskreisen zur<br />

Hochschule außerhalb derselben. Hochschularbeit<br />

müsste doch heute <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb<br />

der Sektionen e<strong>in</strong> angemessenes Inspirationsmilieu<br />

für weiterführende geistige Inhalte<br />

angesichts der jetzigen Nöte der Menschheit<br />

bilden – von Mund zu Ohr weitergegeben –<br />

fußend auf <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller oder geme<strong>in</strong>samer<br />

Meditations- und Erkenntnisarbeit errungenen<br />

E<strong>in</strong>sichten. Dafür s<strong>in</strong>d zurzeit, soweit ich das<br />

sehen kann, relativ wenige Fähigkeiten <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Hochschule vorhanden.<br />

Die Form der von Rudolf Ste<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gerichteten<br />

Freie Hochschule enthielt aber aus me<strong>in</strong>er<br />

Sicht noch über den Inhalt h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e weitere<br />

Aufgabenstellung für ihre Mitglieder, nämlich<br />

<strong>in</strong>dividuell Repräsentanten der Anthroposophie<br />

zu se<strong>in</strong> und sich mit den anderen<br />

Hochschulmitgliedern sowie der Leitung <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung zu halten – e<strong>in</strong>e klar beschriebene<br />

Aufgabe e<strong>in</strong>er besonderen Art der Geme<strong>in</strong>schaftsbildung.<br />

MS: E<strong>in</strong> neuer Bund?<br />

JW: Ja, gewissermaßen. Anthroposophie ist<br />

doch heute – nach 100 Jahren Wirksamkeit<br />

– <strong>in</strong> der Welt irgendwie angekommen. Man<br />

bedarf eigentlich ke<strong>in</strong>er <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> mehr als Vermittler<strong>in</strong>, um Anthroposophie<br />

zu f<strong>in</strong>den, kennen zu lernen und zu<br />

studieren. Zu<strong>dem</strong> ist die Individualisierung so<br />

fortgeschritten, dass jeder Mensch heute se<strong>in</strong>en<br />

ganz eigenen Zugang zu Fragen der geistigen<br />

Welt, der Spiritualität und damit auch<br />

der Anthroposophie f<strong>in</strong>det und f<strong>in</strong>den muss.<br />

Dann aber entsteht biographisch über kurz<br />

oder lang die <strong>in</strong>teressante Frage, ob ich<br />

mich mit den so gefundenen Erkenntnissen,<br />

Lebensauffassungen und Sichtweisen selber<br />

identifiziere, sie für mich als e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen<br />

Weg willentlich ergreife und – zur Kraft-<br />

und Wirksamkeitsverstärkung nach <strong>in</strong>nen und<br />

außen – mich mit anderen Schicksalsgenossen<br />

<strong>in</strong> freier Weise zusammenschließen möchte,<br />

um auch öffentlich dafür e<strong>in</strong>zustehen und an<br />

den notwendigen Gestaltungen der Welt mitzuwirken.<br />

Insofern kommt für me<strong>in</strong>e Wahrnehmung<br />

heute gerade für junge Menschen<br />

oft e<strong>in</strong> ganz umkehrter Weg zur Anthroposophie<br />

zustande: Erst e<strong>in</strong>mal im Sozialen an<br />

e<strong>in</strong>er Aufgabe aus Ansätzen der Anthroposophie<br />

praktisch mitzuarbeiten – und dann erst,<br />

wenn Fragen auftreten, sich <strong>in</strong> Texte, Zusammenhänge<br />

oder Themen studierend e<strong>in</strong>zuleben.<br />

Oft kommt heute die Frage nach <strong>dem</strong><br />

«E<strong>in</strong>stehen» für e<strong>in</strong>e geistige Anschauung,<br />

lange bevor es um den Beitritt zu e<strong>in</strong>er Fördergeme<strong>in</strong>schaft<br />

wie die <strong>Anthroposophische</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> geht.<br />

Ich persönlich suche <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Weg der<br />

Anthroposophie e<strong>in</strong>en geistigen und lebensmäßig<br />

verb<strong>in</strong>dlichen Bund mit anderen<br />

Menschen, die für diese Art der geistigen<br />

Erkenntnis bei aller Individualität vor der<br />

Welt Verantwortung übernehmen wollen und<br />

geme<strong>in</strong>sam, quasi «Rücken an Rücken» für<br />

e<strong>in</strong>e solche Aufgabe <strong>in</strong> der Welt und an deren<br />

Nöten arbeiten. Innen und Außen s<strong>in</strong>d dabei<br />

im Idealfalle im Leben nicht mehr getrennt.<br />

Diese Bruder- oder Schwesternschaft gibt es<br />

natürlich geistig real schon jetzt erlebbar – aber<br />

eben meist nicht «verabredet». Man spürt dies<br />

<strong>in</strong> der Begegnung mit bestimmten Menschen,<br />

bei e<strong>in</strong>zelnen Situationen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Berufs-<br />

und Alltagsleben. Das hat heute selbstverständlich<br />

– vielleicht auch leider – nichts mehr<br />

mit e<strong>in</strong>er rosa oder blauen Mitgliedskarte zu<br />

tun.<br />

MS: Heißt das im Ergebnis: gar ke<strong>in</strong>e Form<br />

mehr für diese Art der geistigen Arbeit <strong>in</strong> der<br />

Hochschule?<br />

JW: Ne<strong>in</strong>, im Gegenteil – aber sie müsste heute<br />

me<strong>in</strong>er Auffassung nach konkret neu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

zusätzlichen Form gegriffen werden. Wo es<br />

<strong>in</strong>nerlich gewollt und gelebt wird, kann die<br />

jetzige Gepflogenheit der Hochschul- und<br />

Sektionsarbeit natürlich weitergehen wie bisher.<br />

Aber die Hochschule muss durch ihre<br />

Leitung e<strong>in</strong> klares Gesicht und e<strong>in</strong> geistiges<br />

Handlungszentrum bekommen – das kann<br />

nicht durch e<strong>in</strong> Gremium, ob nun von fünf<br />

oder über 15 Menschen geleistet werden (Vorstand<br />

oder Hochschulkollegium), sondern nur<br />

von e<strong>in</strong>er bis höchstens drei Persönlichkeiten,<br />

die von den Mitgliedern der Hochschule <strong>in</strong><br />

dieser Funktion anerkannt werden. Ohne klare<br />

Leitung gibt es ke<strong>in</strong>e freien und verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Vertragsverhältnisse zu den Mitgliedern der<br />

Hochschule, und diese kann nicht wirksam<br />

werden. Die Hochschule ist nicht e<strong>in</strong>e Abteilung<br />

der Allgeme<strong>in</strong>en <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, sondern e<strong>in</strong> geistig und rechtlich<br />

ganz eigenes Wesen.<br />

Mitglieder der bestehenden Hochschule, die<br />

das wollen, und die Leitung derselben, könnten<br />

neue verb<strong>in</strong>dliche Verabredungen aufgrund der<br />

heute e<strong>in</strong>getretenen Situation treffen. Und<br />

diese Vornahmen dann sehr ernst e<strong>in</strong>halten.<br />

Die Leitung ist befugt, auf die E<strong>in</strong>haltung<br />

dieser freien Vere<strong>in</strong>barungen konsequent zu<br />

achten.<br />

Dazu bedarf es nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Mitgliedskarte und e<strong>in</strong>e solche neue Form<br />

wäre auch nicht gegen irgende<strong>in</strong>e bestehende<br />

Hochschularbeit gerichtet. Aber e<strong>in</strong>e solche<br />

willentliche, freie Verb<strong>in</strong>dlichkeit von Menschen,<br />

e<strong>in</strong> wirklich gewolltes Sich-<strong>in</strong>-Kontakt-<br />

Halten und e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>halten des sich selbst als<br />

Geme<strong>in</strong>schaft gegebenen Versprechens, das<br />

könnte für die E<strong>in</strong>zelnen, die Erkenntnisfragen<br />

und die ganze Anthroposophie e<strong>in</strong>e<br />

echte Kraftverstärkung geben. Vielleicht würden<br />

e<strong>in</strong>en solchen Schritt ja nur e<strong>in</strong>ige hundert<br />

Menschen durchführen, aber es wäre e<strong>in</strong><br />

bewusst gehandhabter Kern der gegenwärtigen<br />

Anthroposophie. Hartwig Schiller hat<br />

das treffend im vorletzten Heft formuliert: «Die<br />

Gefährdung des e<strong>in</strong>en ist die Verpflichtung zur<br />

verantwortlichen Mitarbeit des anderen». Im<br />

Grunde genommen erlebt man diese notwendigen<br />

Qualitäten der geistigen Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />

schon <strong>in</strong> jeder Vorstandsarbeit, je<strong>dem</strong> Team<br />

oder funktionierenden Geme<strong>in</strong>schaft.<br />

MS: Wie viele Jahre würde das zur Realisierung<br />

benötigen.<br />

JW: Wir müssen diese Fragen vordenken – und<br />

dann kann es, wenn die Zeit reif ist, auch sehr<br />

rasch geschehen. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Vorstoß <strong>in</strong><br />

diese Richtung ist gerade von Johannes Gre<strong>in</strong>er<br />

im «Goetheanum» Nr. 20 publiziert worden.<br />

Denn dass sich etwas verändern muss,<br />

ist doch allen ernsthaften Beobachtern mehr<br />

als deutlich.<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 3


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>Aus</strong> der Vorbereitung<br />

4<br />

4. Kolloquium Kunst und Kunstförderung<br />

Am 12. März 2011 fand <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> das 4. Kolloquium der Landesgesellschaft zur Kunst und Kunstförderung statt zum Thema «Intuition <strong>in</strong><br />

Bild und Bewegung» mit Henn<strong>in</strong>g Hauke und Prof. Alexander Seeger.<br />

Das Thema der Performativität ist zurzeit <strong>in</strong> der<br />

Kultur <strong>in</strong> ganz verschiedenen Wissenschaften<br />

sehr aktuell. Von der High-End Performance des<br />

Plasma-Bildschirms bis zur Performance des<br />

Politikers ist alles und nichts zur Performance<br />

geworden. Im Kontext e<strong>in</strong>er sich etablierenden<br />

Tanzwissenschaft steht die reale Präsenz des<br />

menschlichen Leibes im Raum <strong>in</strong> gewisser<br />

Weise e<strong>in</strong>er rasanten Virtualisierung und Medialisierung<br />

der Lebenswelten entgegen. Bildungsprozesse<br />

werden zunehmend an vielen<br />

Schulen als Allheilmittel <strong>in</strong> Kooperation mit<br />

musischen Kunstprojekten betrieben, wovon<br />

das prom<strong>in</strong>enteste vielleicht «Rhythm is it» mit<br />

den Berl<strong>in</strong>er Philharmonikern gewesen ist.<br />

Das Performance Thema wird zunächst im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Tagung der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Weimar und <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

<strong>dem</strong> Thema des nächsten Treffens über Beuys,<br />

der den Performance Begriff stark geprägt hat,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er historischen Perspektive betrachtet.<br />

Der Totalitarismus förderte kollektive Ersche<strong>in</strong>ungen<br />

von Massen<strong>in</strong>szenierungen, die <strong>in</strong> Performance<br />

Strukturen seriell visualisiert worden<br />

s<strong>in</strong>d. Diesen Visualisierungen spüren wir quer<br />

durch die globale Bilderwelt etwas nach. Das<br />

Individuum <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Freiheitspotential wurde<br />

durch das ideologische System <strong>in</strong> performativen<br />

Gewaltakten zerstört. Ästhetisierung der<br />

Politik wurde e<strong>in</strong> Mittel der Zerstörung. Die<br />

dunkle Seite der deutschen Geschichte ist<br />

durch die Nationalsozialisten auch <strong>in</strong> Form<br />

e<strong>in</strong>er Instrumentalisierung der Bilder <strong>in</strong> Film<br />

und Fotografie hervorgetreten. Th<strong>in</strong>gspiel und<br />

Olympische Spiele zeigten die rituelle Wirkung<br />

von performativen Aktionen, die den handelnden<br />

Körper nutzten, um Geme<strong>in</strong>schaftsgefühle<br />

zu stimulieren und e<strong>in</strong>e Volksidentität zu stiften.<br />

Neben e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>leitenden Reflexion und Bildbetrachtungen<br />

zu den beschriebenen Themen,<br />

werden kurze Performanceaktionen erübt, die<br />

den handelnden Körper <strong>in</strong> der Selbsterfahrung<br />

erlebbar machen. Wann werde ich durch e<strong>in</strong>e<br />

künstlerische Übung manipuliert und wann<br />

handele ich aus e<strong>in</strong>er Selbstführung? Wann<br />

wird mir e<strong>in</strong>e Form von Außen aufgesetzt?<br />

In welcher Situation gebe ich mir selbst die<br />

Form? Ereignet sich Führung hierarchisch oder<br />

dialogisch? Wir versuchen Erkenntnisfragen<br />

mit den künstlerischen Übungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres<br />

Gespräch zu br<strong>in</strong>gen. Die aufgeworfenen Fragen<br />

s<strong>in</strong>d als offene Arbeitsrichtung zu verstehen,<br />

<strong>in</strong> die jeder se<strong>in</strong>e Fragen und se<strong>in</strong> Wissen<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen kann. Die Arbeitsanregung erstrebt<br />

methodisch e<strong>in</strong>e Begegnung von Bild und<br />

Bewegung, sowie <strong>Aus</strong>tausch über performative<br />

Bewegung und Gespräch über die geme<strong>in</strong>same<br />

Bildbetrachtung. (GA 26 Leitsätze Über<br />

die Bildnatur des Menschen)<br />

Henn<strong>in</strong>g Hauke<br />

E<strong>in</strong>drücke danach<br />

Für mich war es wieder e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Tag <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> mit Künstlerkollegen bei <strong>dem</strong> 4. Kunstkolloquium<br />

für Kunst und Kunstförderung<br />

dabei zu se<strong>in</strong>. Wir haben uns ja hauptsächlich<br />

damit beschäftigt, wie künstlerisches Schaffen,<br />

<strong>in</strong> den unterschiedlichen Kunstbereichen, z.B.<br />

im 3. Reich, missbraucht worden ist. Henn<strong>in</strong>g<br />

Hauke und Alexander Seeger hatten sich gut<br />

vorbereitet und uns Bilder von <strong>dem</strong> damaligen<br />

NS-Kunstverständnis, von Aufmärschen<br />

und riesigen Versammlungen zur «Volksbee<strong>in</strong>flussung»,<br />

die komplett durchgestaltet waren,<br />

gezeigt. Wir machten Körper- und Wahrnehmungssübungen<br />

und versuchten auch, unsere<br />

E<strong>in</strong>drücke zeichnerisch festzuhalten. Nun<br />

frage ich mich wie und für was benutzten wir<br />

die Kunst heute?<br />

Matthias Thömmes, Bliestorf<br />

Weitere Gedanken zu «Macht und Ohnmacht<br />

. . . oder wer mitmacht»<br />

Kle<strong>in</strong>e Präambel: Als me<strong>in</strong>e Tochter 5 Jahre<br />

alt war, hörte ich sie e<strong>in</strong>en 8 jährigen Jungen<br />

fragen . . . «bist Du e<strong>in</strong> lieber Junge?», worauf<br />

dieser antwortete «kommt darauf an, wie man<br />

mich behandelt».<br />

Das Kunst-Kolloquium am Samstag war für<br />

mich sehr anregend. Wir haben von Henn<strong>in</strong>g<br />

Hauke aufschlussreich zusammengestelltes<br />

Bildmaterial von Gruppen- und Massenveranstaltungen<br />

bestaunt, e<strong>in</strong>e ausgezeichnete<br />

Dokumentation über Massenbewegung <strong>in</strong><br />

Kunst und Geschichte des letzten Jahrhunderts.<br />

Mit Alexander Seegers darauf abgestimmter<br />

Bewegungsdynamik kamen wir anschaulich<br />

<strong>in</strong> die eigene Erfahrung, dafür beiden ganz<br />

herzlichen Dank!<br />

«Macht und Ohnmacht» sche<strong>in</strong>t das zentrale<br />

Thema unserer Zeit zu se<strong>in</strong>. Nicht nur im<br />

gesellschaftlichen Leben, sondern auch im<br />

Individuellen und generell im sozialen Mite<strong>in</strong>ander.<br />

Sehr <strong>in</strong>teressant waren für mich die Beiträge<br />

zum Thema «Flashmob», vor allem im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die positiven Kräfte e<strong>in</strong>er Gruppendynamik,<br />

denen wir uns, nach all den erschreckenden<br />

Bildern des Nationalsozialismus, allmählich<br />

annäherten.<br />

Fragen, die mich als «alle<strong>in</strong>- und freischaffende»<br />

Designer- und Künstler<strong>in</strong> besonders<br />

beschäftigen, s<strong>in</strong>d z.B.: Inwieweit br<strong>in</strong>ge ich<br />

mich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gruppe (Masse) mit e<strong>in</strong>, wie groß<br />

kann - darf e<strong>in</strong>e Gruppe - e<strong>in</strong>e Bewegung se<strong>in</strong>,<br />

dass man die Richtung mitbestimmen - mit<br />

gestalten kann? . . . und wann fängt der Ste<strong>in</strong><br />

an von «selbst» zu rollen und wo rollt er dann<br />

h<strong>in</strong>?<br />

Ich begrüße sehr das Angebot von Alexander<br />

und Henn<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong> kreativ schaffendes Netz-<br />

werk zu bilden, und stelle gerne für Interessierte<br />

Berl<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>en Atelier-Galerieraum für<br />

geme<strong>in</strong>same Treffen zur Verfügung.<br />

Marion Ehrsam, Berl<strong>in</strong><br />

Birgit Ebel<br />

Susanne L<strong>in</strong><br />

Bereich Kunst und Kunstförderung<br />

<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />

birgit-ebel@gmx.de<br />

l<strong>in</strong>@anthroposophische-gesellschaft.org<br />

Fortsetzung von Seite 2<br />

nommen und lange beklatscht.<br />

Die Kurator<strong>in</strong> des Museums war so entsetzt<br />

von der Reaktion des Publikums, dass sie nach<br />

der Aufführung sagte, sie hätte nicht mehr<br />

viel wahrnehmen können. Sie bedankte sich<br />

für die gute organisatorische Zusammenarbeit<br />

– aber den Versuch, «Außenwelt» und Eurythmiepublikum<br />

zusammen zu br<strong>in</strong>gen, hält sie<br />

für missglückt: «Der <strong>Aus</strong>tausch zwischen zwei<br />

Welten ist nicht gelungen. Das Experiment<br />

leider gescheitert. Offenbar ist es schwierig, die<br />

Kreise zu öffnen.» heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anschließenden<br />

Email.<br />

Es kann nun sehr viel gesagt werden – über<br />

den Inhalt des Vortrags, vor allem auch die<br />

Vortragsart. Man könnte beanstanden, wie<br />

langweilig e<strong>in</strong> abgelesener, monotoner Redestil<br />

ist, und sich vielleicht freuen, dass es <strong>in</strong> der<br />

anthroposophischen Szene so viele gute Vortragende<br />

gibt, die <strong>in</strong> freier Rede e<strong>in</strong> Publikum<br />

begeistern können. Man könnte kritisieren,<br />

dass die Redner<strong>in</strong> kaum über die Eurythmie<br />

gesprochen hat, sondern sich auch bei diesem<br />

Anlass auf ihren Fachbereich beschränkt hat.<br />

Und man könnte vielleicht auch das Konzept<br />

des Abends unpassend f<strong>in</strong>den, weil man ja<br />

lieber nur die Eurythmie sehen wollte. Man<br />

könnte schließlich darauf h<strong>in</strong>weisen, dass lauter<br />

Protest aus <strong>dem</strong> Publikum eben zum Kunstalltag<br />

gehört.<br />

Zum guten Benehmen gehört er jedenfalls<br />

nicht. Und alle erklärenden Argumente mögen<br />

ihre Berechtigung haben – den E<strong>in</strong>druck von<br />

Arroganz, Intoleranz und Engstirnigkeit, den<br />

der nicht-anthroposophische Zuschauerteil mit<br />

nach Hause genommen hat, können sie nicht<br />

mehr zunichte machen. Dieser E<strong>in</strong>druck wird<br />

nun die weitere Haltung dieser Menschen zur<br />

Anthroposophie, zur Eurythmie und auch zum<br />

Eurythmeum als Stuttgarter Institution mitprägen.<br />

Ob und was da an dauerhaftem Schaden<br />

entstanden ist, wird die Zukunft zeigen. Haben<br />

das die empörten Huster mitbedacht?<br />

Ulrike Wendt<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

Berichte zur Mitgliederversammlung<br />

<strong>in</strong> Weimar 2011<br />

«Wenig ist oft mehr» – Bericht des Generalsekretärs<br />

«Wenig ist oft mehr» – dieses nur auf den<br />

ersten Blick widersprüchlich kl<strong>in</strong>gende Wort<br />

gilt nicht zuletzt für die Aufgabenbeschreibung,<br />

die Rudolf Ste<strong>in</strong>er bei der Konzipierung<br />

der Neugründung der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> 1923 von den Generalsekretären<br />

gegeben hat. Diese sollen sich um den Zusammenhang<br />

der Mitgliedschaft e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Landesverbandes mit den leitenden Persönlichkeiten<br />

der Gesamtgesellschaft bemühen,<br />

die Verb<strong>in</strong>dung anregen, sie verstärken, lebendig<br />

halten und repräsentieren.<br />

Das weist auf den tragenden Zusammenhang<br />

mit der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft<br />

mit der <strong>Gesellschaft</strong> h<strong>in</strong>, die nach<br />

§ 5 «e<strong>in</strong> Zentrum ihres Wirkens» <strong>in</strong> ihr sieht.<br />

<strong>Aus</strong> diesem Verhältnis e<strong>in</strong>es gegenseitig freien<br />

Entschlusses ergeben sich Pflichten wie sie im<br />

vierten Mitgliederbrief vom 10. Februar 1924<br />

beschrieben werden:<br />

- aktives E<strong>in</strong>treten für Anthroposophie und<br />

<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

- Identifikation mit ihren Inhalten und Zielen,<br />

aufgeklärte Zeitgenossenschaft,<br />

- konstruktive Zusammenarbeit auf allen Ebenen,<br />

- <strong>in</strong>terne und externe Konfliktfähigkeit.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund soll der Generalsekretär<br />

e<strong>in</strong>er Landesgesellschaft: «Die Vertretung<br />

gegenüber der Zentrale <strong>in</strong> Dornach besorgen.<br />

... Es setzt volles Vertrauen zu derjenigen<br />

Persönlichkeit <strong>in</strong> Dornach voraus.» (GA 259,<br />

S.475f.) Genauer wird das anlässlich der Gründung<br />

der holländischen Landesgesellschaft<br />

zusammengefasst:<br />

«Es obliegen <strong>dem</strong> Generalsekretär zweierlei<br />

Verpflichtungen: Erstens die gesamte Repräsentation<br />

der <strong>Anthroposophische</strong>n Landesgesellschaft<br />

gegenüber den eigenen Mitgliedern;<br />

zweitens die Repräsentation der Landesgesellschaft<br />

gegenüber der Leitung der Internationalen<br />

<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong><br />

Dornach. Dazu kommt aber e<strong>in</strong> Drittes, e<strong>in</strong>e<br />

absolut notwendige Sache, wenn die <strong>Gesellschaft</strong><br />

wieder blühen soll. Der Generalsekretär<br />

muss e<strong>in</strong>e Persönlichkeit werden <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Landesgesellschaften, die man kennt,<br />

die man nennt, wenn man die <strong>Gesellschaft</strong><br />

nennt.» (GA 259, S. 675ff.)<br />

Das Arbeitsjahr 2010/2011<br />

Diese kurze, im Verhältnis von Gewicht und<br />

Umfang reziproke Äußerung bot im Arbeitsjahr<br />

2010/11, wie selten zuvor <strong>in</strong> der Geschichte<br />

der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>, reichlich<br />

Gelegenheit zur Umsetzung.<br />

Das Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Jahr 2011 erforderte e<strong>in</strong>e<br />

Vertretung und Sichtbarwerdung der Anthroposophie<br />

und <strong>Gesellschaft</strong> bis <strong>in</strong> größte Öffentlichkeiten<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Dass dies bei zahlreichen<br />

Gelegenheiten und bemerkenswerten Ereignissen<br />

erfolgreich bewältigt werden konnte,<br />

war nur durch e<strong>in</strong>e engmaschige und tragfähige<br />

Zusammenarbeit mit Gruppen, Zweigen<br />

und Arbeitszentren möglich. Angefangen<br />

mit der großen <strong>Aus</strong>stellung über «Rudolf<br />

Ste<strong>in</strong>er und die Kunst der Gegenwart» im<br />

Kunstmuseum Wolfsburg zogen und ziehen sich<br />

bemerkenswerte Aktivitäten aller Ebenen der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> durch das gesamte Kalenderjahr<br />

und werden noch weiter <strong>in</strong> das folgende Jahr<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> reichen.<br />

Überw<strong>in</strong>dung der Krise <strong>in</strong> Dornach<br />

Auf der anderen Seite entstand zum Goetheanum<br />

<strong>in</strong> Teilen der Mitgliedschaft e<strong>in</strong>e Vertrauenskrise,<br />

die e<strong>in</strong>en außerordentlichen E<strong>in</strong>satz<br />

<strong>in</strong> Form von Gesprächen, Beratungen und<br />

Versammlungen erforderlich machten. Dabei<br />

entstand unter den Generalsekretären Europas<br />

und weltweit e<strong>in</strong>e engere und aktivere Art<br />

der Zusammenarbeit, die auch das Arbeitsverhältnis<br />

mit <strong>dem</strong> Vorstand der Allgeme<strong>in</strong>en<br />

<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong>tensiver<br />

und verantwortlicher werden ließ.<br />

Wenn Rudolf Ste<strong>in</strong>er von den Generalsekretären<br />

als e<strong>in</strong>em «erweiterten Vorstand» sprach,<br />

die wie selbstverständlich an den Vorstandssitzungen<br />

am Goetheanum teilnähmen, wenn<br />

sie ihre Anwesenheit möglich machen können,<br />

dann ist im vergangenen Arbeitsjahr etwas<br />

davon real geworden, das maßgeblich zur<br />

glimpflichen Lösung der Krise <strong>in</strong> der <strong>Ost</strong>erzeit<br />

beigetragen hat.<br />

Das war nur durch e<strong>in</strong>en positiven Willen zur<br />

Zusammenarbeit auf allen Seiten möglich. Die<br />

kritischen Sichtweisen und unterschiedlichen<br />

Standpunkte von Arbeitskollegium, Gesamtkonferenz<br />

und Dornacher Vorstand konnten<br />

dadurch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> fruchtbares Gespräch gebracht<br />

werden, dass alle Seiten aufgabenorientiert<br />

und konstruktiv mit den Beiträgen der anderen<br />

umg<strong>in</strong>gen.<br />

Voraussetzung dieser Arbeitsfähigkeit ist von<br />

seiten der Landesgesellschaft die positive<br />

Zusammenarbeit der Vertreter der Arbeitszentren<br />

mit den Mitgliedern des Arbeitskollegiums.<br />

Besonders <strong>in</strong> den Gesamtkonferenzen<br />

entstanden dabei Grundlagen,die sich für die<br />

Zusammenarbeit <strong>in</strong> der Landesgesellschaft<br />

aber auch über ihre Grenzen h<strong>in</strong>aus als tragfähig<br />

erwiesen. Häufig g<strong>in</strong>g es dabei um die<br />

Lage der <strong>Gesellschaft</strong>, Entwicklungsperspektiven<br />

und -projekte, Symptomatologische Zeitbetrachtungen<br />

und e<strong>in</strong>en neuen Arbeitsstil, der<br />

geistige Freundschaft mit Arbeitsaufgaben zu<br />

verb<strong>in</strong>den sucht.<br />

Thema über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum war<br />

die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft mit<br />

ihrem Ersche<strong>in</strong>ungsbild, ihrer Wirksamkeit,<br />

ihren Arbeitsformen und ihrer Entwicklung.<br />

Konkrete Fragestellungen lauteten: Was ist<br />

Hochschule? Wo beg<strong>in</strong>nt sie? Welche Aufgaben<br />

stellen sich ihr?<br />

Diese Fragestellungen ergaben sich weniger<br />

aus Kritiklust oder persönlichen Ambitionen<br />

als vielmehr aus <strong>dem</strong> Bewusstse<strong>in</strong>, dass ohne<br />

e<strong>in</strong>e geistige Quellenpflege e<strong>in</strong>e gesunde<br />

anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong> nicht bestehen<br />

kann.<br />

Hartwig Schiller, Stuttgart<br />

E<strong>in</strong> zweiter Teil dieses Berichtes wird mündlich auf der Mitgliederversammlung<br />

<strong>in</strong> Weimar gegeben.<br />

Bereich Forschung<br />

und Forschungsförderung<br />

Das Arbeitskollegium hat sich <strong>in</strong> vergangenen<br />

Wahlperiode <strong>in</strong>sgesamt stärker im Bereich<br />

Forschungsförderung engagiert und nach<br />

Möglichkeit an den Sitzungen des Beratungskreises<br />

Forschung teilgenommen (halbjährlich).<br />

Der Beratungskreis selbst wurde teilweise<br />

neu besetzt, und durch Gespräche mit e<strong>in</strong>geladenen<br />

jüngeren Forschern (z. B. aus <strong>dem</strong><br />

Umkreis der Dornacher Anderzeit-Tagungen)<br />

konnte sich ansatzweise e<strong>in</strong> neues Verständnis<br />

und geistiges Milieu für die gegenwärtige Situation<br />

der Geisteswissenschaft realisieren.<br />

Die geförderten externen Projekte hatten die<br />

Schwerpunkte Eurythmie, Landwirtschaft,<br />

medizische Menschenkunde, allgeme<strong>in</strong>e Geisteswissenschaft<br />

(vgl. die laufenden Berichte <strong>in</strong><br />

den Mitteilungen). Das Fördervolumen bewegt<br />

sich etwa <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich von jeweils 2.500<br />

bis 12.000 Euro. Der Intention nach handelt<br />

sich um Initialunterstützungen, nicht um<br />

Dauerförderungen; so ist beispielsweise die<br />

heute sehr bekannte Forschung und Produktion<br />

zur Birkenr<strong>in</strong>de-Therapie ursprünglich<br />

aus e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Zuwendung des Bereiches<br />

Forschungsförderung ermöglicht worden. –<br />

Insgesamt können jährlich ca. 50.000 Euro<br />

vergeben werden.<br />

Durch <strong>in</strong>tensive Beteiligung des Arbeitskollegiums<br />

soll sich der Bereich Forschung <strong>in</strong><br />

den nächsten Jahren zu e<strong>in</strong>em Kristallisationspunkt<br />

der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft<br />

<strong>in</strong> Deutschland entwickeln.<br />

Mit Kolloquien und exemplarischen Arbeitsschritten<br />

bzw. Themenstellungen möchten wir<br />

e<strong>in</strong>en Beitrag zur geisteswissenschaftlichen<br />

Grundlegung e<strong>in</strong>er Anthroposophie des 21.<br />

Jahrhunderts leisten.<br />

Wolf-Ulrich Klünker, Rondeshagen<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 5


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

6<br />

Die Lage <strong>in</strong> den Arbeitszentren der Landesgesellschaft<br />

<strong>Anthroposophische</strong> Arbeit<br />

im <strong>Arbeitszentrum</strong> Nord<br />

«Die Herzen müssen oft<br />

das Schicksal deuten.»<br />

Dieses Zitat von Theodora aus <strong>dem</strong> Mysteriendrama<br />

spricht von der Wirklichkeitsschicht<br />

des Schicksals und welches Organ <strong>in</strong> dieser<br />

Schicht liest und schreibt. «Mysteriendrama»<br />

und «Hochschule» stehen beide an <strong>dem</strong> Übergang<br />

zwischen «geistigem Licht und seelischer<br />

Vertiefung». Wie wird geistige Arbeit lebenswirksam<br />

und welche Beziehungen entstehen,<br />

wenn sich geistige Arbeit seelisch vertieft.<br />

Oder auch: Welche Beziehungen braucht es<br />

um geistige Arbeit zu vertiefen?<br />

In zwei Veranstaltungen haben wir versucht<br />

diese Frage auszuloten. Im Herbst war dies e<strong>in</strong>e<br />

Veranstaltung zur Hochschule: «Die Geburt<br />

des geistigen Menschen, oder die geistige<br />

Geburt des Menschen». E<strong>in</strong>e Kooperation mit<br />

der Hochschularbeit <strong>in</strong> Ottersberg und Umgebung,<br />

mit Brigitte Kneißl und Roland Wiese und<br />

mit Bodo von Plato von der Hochschularbeit am<br />

Goetheanum.<br />

Die zweite Veranstaltung, Projekt: Mysteriendrama,<br />

mit <strong>dem</strong> Titel «Die Herzen müssen<br />

oft das Schicksal deuten», fand am 9. April<br />

<strong>in</strong> Hamburg statt. E<strong>in</strong>e Kooperation mit <strong>dem</strong><br />

Bauvere<strong>in</strong> am Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Haus und der<br />

Bühne am Goetheanum mit Gioia Falck, Andreas<br />

He<strong>in</strong>rich und Andrea Pfähler sowie Wolf-Ulrich<br />

Klünker und Brigitte Kneißl und Roland Wiese<br />

vom <strong>Arbeitszentrum</strong> Nord.<br />

Beiden Veranstaltungen voran g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>tensive<br />

<strong>in</strong>haltliche «Vorarbeiten» – sowohl im Norddeutschen<br />

Arbeitskreis, wo wir am Mysteriendrama<br />

gearbeitet haben, wie auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />

Vorbereitungsgruppen. So gibt es e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche<br />

Kont<strong>in</strong>uität und auch e<strong>in</strong>en persönlichen<br />

Zusammenhang, der sich daraus bildet und der<br />

e<strong>in</strong>e menschlich befriedigende Arbeit ermöglicht.<br />

E<strong>in</strong>e nächste Veranstaltung, die e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Aspekt der angesprochenen Wirklichkeit e<strong>in</strong>lösen<br />

möchte ist e<strong>in</strong> Arbeitstag <strong>in</strong> Bremen, <strong>in</strong><br />

Kooperation mit <strong>dem</strong> Novalis-Zweig und e<strong>in</strong>er<br />

dort arbeitenden kle<strong>in</strong>en Gruppe, am 14. Mai,<br />

mit <strong>dem</strong> Titel: «Johannes und das schaffende<br />

Christus-Wort» mit Wolf-Ulrich Klünker.<br />

Für den Herbst ist e<strong>in</strong> Mitgliedertag geplant,<br />

bei <strong>dem</strong> auch die nächste Mitgliederversammlung<br />

2012 <strong>in</strong>haltlich bearbeitet werden kann.<br />

Dabei soll es ja um die Frage der Zusammenarbeit<br />

<strong>in</strong> der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

gehen. Unsere aktuelle Arbeit versucht <strong>in</strong> dieser<br />

Zusammenhangsbildung real wirksam zu<br />

werden.<br />

Roland Wiese, <strong>Arbeitszentrum</strong> Nord<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong> Hannover<br />

In der <strong>Aus</strong>dehnung von der Lüneburger Heide<br />

bis nach Gött<strong>in</strong>gen und von Bielefeld bis Wolfsburg<br />

reichend, haben die knapp 20 Zweige und<br />

Gruppen e<strong>in</strong> schönes Haus <strong>in</strong> ihrer Mitte <strong>in</strong><br />

Hannover. An den vierteljährlichen Arbeitstreffen<br />

und auch an den monatlichen Kollegiumszusammenkünften<br />

beteiligen sich regelmäßig<br />

Mitglieder aus rund der Hälfte der<br />

örtlichen Arbeitszusammenhänge: <strong>Aus</strong> Benefeld,<br />

Bielefeld, Bad Pyrmont, Braunschweig,<br />

Celle, Goslar, Hannover, Hildesheim, M<strong>in</strong>den,<br />

Osnabrück und Wolfsburg kommen Menschen<br />

zur regelmäßigen Arbeit zusammen.<br />

Das Haus des <strong>Arbeitszentrum</strong>s <strong>in</strong> der<br />

Brehmstraße Hannover beherbergt im unteren<br />

Teil die Eurythmieschule und das Merztheater,<br />

darüber die Räume der <strong>Gesellschaft</strong> mit<br />

Sem<strong>in</strong>arräumen, Bibliothek und Büro. In der<br />

ersten Etage bef<strong>in</strong>den sich der Anthroposophie<br />

nahestehende E<strong>in</strong>richtungen, die Praxis<br />

für Rhythmische Massage, das Forschungs-<br />

und Beratungs<strong>in</strong>stitut für Altenpflege und die<br />

Eltern- und Erziehungsberatung der Hannoverschen<br />

Waldorfschulen.<br />

Wie <strong>in</strong> der Deutschen Landesgesellschaft soll<br />

auch im <strong>Arbeitszentrum</strong> Hannover <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr e<strong>in</strong>e Neubeauftragung der Verantwortungsträger<br />

erfolgen. Mit Solveig Ste<strong>in</strong>mann-<br />

L<strong>in</strong>dner, den Herren Hilmar Dahlem, Eckehard<br />

Gernert, Michael Müller, Rembert Rauchbach<br />

und Thomas Wiehl ist e<strong>in</strong> Kreis gefunden, der<br />

die äußeren wirtschaftlichen und praktischen<br />

Voraussetzungen und Bed<strong>in</strong>gungen für die<br />

<strong>in</strong>haltliche Arbeit <strong>in</strong> den nächsten drei Jahren<br />

gestalten will und dabei die Beziehungen zwischen<br />

den örtlichen Arbeitszusammenhängen,<br />

im <strong>Arbeitszentrum</strong> der Landesgesellschaft und<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Weltgesellschaft fördern möchte.<br />

Die Beauftragung der zukünftigen Geschäftsführung<br />

soll auf der Mitgliederversammlung<br />

am 25. Juni 2011 <strong>in</strong> Hannover erfolgen.<br />

Thomas Wiehl, Wolfsburg<br />

Neubeg<strong>in</strong>n im <strong>Arbeitszentrum</strong><br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

Nach e<strong>in</strong>er gewissen Erholungspause, die der<br />

große Jahreskongress der Deutschen Landesgesellschaft<br />

<strong>in</strong> Bochum im Juni 2010 erforderlich<br />

gemacht hat, haben die Veranstaltungen<br />

des <strong>Arbeitszentrum</strong>s wieder Fahrt aufgenommen.<br />

Die von Michael Schmock konzipierten<br />

Veranstaltungen richten sich an Mitglieder der<br />

<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> und deren<br />

Umfeld und laufen seit vielen Jahren mit Erfolg<br />

und überwiegend guter Beteiligung ab. Durch<br />

ihre Sach- und Themenorientierung ziehen sie<br />

auch Menschen an, die sonst kaum mehr am<br />

Leben der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

teilnehmen, ebenso wie solche, die die Anthroposophie<br />

meist durch anthroposophische E<strong>in</strong>richtungen<br />

gerade erst kennenlernen. So fand<br />

im März 2011 e<strong>in</strong> gut besuchter Thementag<br />

zu Rudolf Ste<strong>in</strong>ers 150. Geburtstag statt. Im<br />

Februar 2011 hat e<strong>in</strong>e siebenteilige Reihe von<br />

Wochenendsem<strong>in</strong>aren zum Karmagedanken<br />

begonnen, die sich ebenfalls recht erfreulich<br />

angelassen hat.<br />

Der Erfolg dieser Veranstaltungen des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

hängt weitgehend davon ab, dass<br />

Michael Schmock sie <strong>in</strong> Eigenregie organisieren<br />

kann. Mit anderer Bildebewegung hat sich nun<br />

e<strong>in</strong>e Initiative von Franziska Bücklers aus Köln<br />

gebildet, die zu Michaeli 2012 – hundert Jahre<br />

nach der Gründung der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Köln – e<strong>in</strong>e Veranstaltung plant,<br />

die als Kooperation der Zweige im <strong>Arbeitszentrum</strong><br />

gedacht ist. Man darf gespannt se<strong>in</strong>,<br />

wie sich diese beiden Organisationspr<strong>in</strong>zipien<br />

weiter entwickeln werden.<br />

Das <strong>Arbeitszentrum</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

wurde auch im vergangenen Jahr dom<strong>in</strong>iert<br />

von den Gesprächen zwischen Kollegium des<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong>s und Vertretern der Zweige.<br />

Welche Aufgaben hat e<strong>in</strong> <strong>Arbeitszentrum</strong>, welche<br />

setzt es sich selbst, welche werden ihm<br />

von den Zweigen zugesprochen? Wie bildet<br />

sich das Kollegium? Werden neue Mitglieder<br />

vom Kollegium selbst kooptiert? Können neue<br />

Mitglieder von den Zweigen nicht nur vorgeschlagen,<br />

sondern tatsächlich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gebracht<br />

werden <strong>in</strong> das Kollegium? Welcher Stil der<br />

Zusammenarbeit bildet sich zwischen Zweigen<br />

und Kollegium?<br />

Das alles s<strong>in</strong>d Fragen, die uns mehr oder<br />

weniger deutlich seit drei Jahren beschäftigen.<br />

Durch den <strong>Aus</strong>tritt von Sebastian Gronbach aus<br />

<strong>dem</strong> Kollegium im Herbst 2010 ist die Stimmung<br />

ruhiger geworden, auch die Firma für<br />

Anthroposophie, für viele e<strong>in</strong> großer Ste<strong>in</strong> des<br />

Anstoßes, hat sich aufgelöst. Doch ist bisher<br />

h<strong>in</strong>ter je<strong>dem</strong> Kritikpunkt e<strong>in</strong> nächster aufgetaucht.<br />

Im Moment sieht es so aus, als wäre<br />

man am Boden der Problemlage angekommen<br />

– die Jahresversammlung des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

im Oktober 2011 wird zeigen, ob dies tatsächlich<br />

der Fall ist und bis dah<strong>in</strong> Aufgabenbeschreibungen<br />

gefunden und e<strong>in</strong> neuer Modus<br />

der Kollegiumsbildung entwickelt s<strong>in</strong>d, die für<br />

e<strong>in</strong>e gewisse Zeit tragen können.<br />

Veränderungen im <strong>Arbeitszentrum</strong><br />

E<strong>in</strong> weiteres Problemfeld hat sich im vergangenen<br />

Jahr <strong>in</strong>nerhalb des Kollegiums aufgetan.<br />

Es ist entstanden durch me<strong>in</strong>e Übernahme<br />

der Funktion des Vertreters <strong>in</strong> der Deutschen<br />

Landesgesellschaft, die vorher Michael Schmock<br />

<strong>in</strong>nehatte. Dieser sollte se<strong>in</strong>e Doppelfunktion<br />

h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er Tätigkeit im Vorstand<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

und <strong>in</strong> der Vertretung des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

abgeben. Mit der Übernahme der Funktion<br />

des Vertreters durch mich war e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Aufgabenteilung <strong>in</strong> der Gesamtverantwortung<br />

für das <strong>Arbeitszentrum</strong> <strong>in</strong>s Auge gefasst. Bei<br />

der Umsetzung zeigte sich jedoch, dass es<br />

nicht möglich war, e<strong>in</strong>e für Michael Schmock<br />

wie für mich gleichermaßen befriedigende<br />

Aufgabenteilung zu vere<strong>in</strong>baren und zu praktizieren.<br />

Leider war es auch nicht möglich, die<br />

daraus entstehenden Spannungen zu bearbeiten.<br />

Stattdessen verlagerten sie sich auf nicht<br />

näher def<strong>in</strong>ierte, aber irgendwie als von me<strong>in</strong>er<br />

Person ausgehend erlebte Probleme. Das<br />

eskalierte zunehmend und leider ist es dann<br />

auch nicht mehr gelungen, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>sam<br />

vertretene Form und Begründung für die von<br />

allen Beteiligten gewünschte Beendigung der<br />

zwölfjährigen überwiegend außerordentlich<br />

fruchtbaren Zusammenarbeit zu verabreden.<br />

E<strong>in</strong>igen konnten wir uns <strong>in</strong> der Kollegiumssitzung<br />

am 1. April 2011, dass ich auf der<br />

Jahresversammlung im Oktober vom Amt des<br />

Vertreters <strong>in</strong> der Deutschen Landesgesellschaft,<br />

<strong>in</strong> das ich 2008 für fünf Jahre gewählt<br />

wurde, zurücktreten und es an Michael Schmock<br />

zurückgeben werde; das Kollegium wird Michael<br />

Schmock als neu-alten Vertreter vorschlagen.<br />

<strong>Aus</strong> me<strong>in</strong>er Sicht hat es sich <strong>in</strong> den realen<br />

Verhältnissen <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen nicht als<br />

praktikabel erwiesen, dass die Gesamtverantwortung<br />

für das <strong>Arbeitszentrum</strong> und die Vertretung<br />

<strong>in</strong> der Deutschen Landesgesellschaft<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Händen liegen.<br />

Aufgrund der entstandenen Spannungen<br />

werde ich auch nicht mehr im Kollegium des<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong>s mitarbeiten und mich somit<br />

aus allen überregionalen <strong>Gesellschaft</strong>szusammenhängen<br />

zurückziehen. Ich hoffe sehr, dass<br />

dieser Rücktritt der weiteren Entwicklung des<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong>s Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen dient.<br />

Ich gehe ohne Groll und <strong>in</strong> Vorfreude auf andere<br />

Betätigungen.<br />

Anna-Kathar<strong>in</strong>a Dehmelt, Alfter<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Arbeitszentrum</strong> <strong>Ost</strong><br />

Im letzten Jahr hat es bei uns ke<strong>in</strong>e größeren<br />

Veränderungen und Ereignisse gegeben. Nach<br />

wie vor s<strong>in</strong>d wir von der Mitgliederzahl her das<br />

kle<strong>in</strong>ste <strong>Arbeitszentrum</strong>, territorial aber doch<br />

über vier Bundesländer ausgebreitet, wobei<br />

es neben den zentrierten Zweigen <strong>in</strong> den<br />

größeren Städten wie Dresden, Leipzig und<br />

auch Chemnitz, Halle, Jena, Weimar und Erfurt<br />

viele entfernter wohnende E<strong>in</strong>zelmitglieder<br />

und kle<strong>in</strong>e Arbeitsgruppen gibt.<br />

Seit reichlich e<strong>in</strong>em Jahr arbeitet im Büro des<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong>s unsere liebe Christiane Galk<strong>in</strong><br />

und bündelt die Fäden zu allen Mitgliedern.<br />

Anlässlich des Gedenk- und Aufbruchjahres<br />

«150 Jahre Rudolf Ste<strong>in</strong>er» fanden im Februar<br />

zahlreiche Veranstaltungen und Vorträge <strong>in</strong><br />

den Zweigen und zweigübergreifend statt. Im<br />

Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Haus <strong>in</strong> der Angelikastraße <strong>in</strong><br />

Dresden beg<strong>in</strong>g das <strong>Arbeitszentrum</strong> am 26.<br />

Februar Ste<strong>in</strong>ers Geburtstag mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Fest.<br />

Als Auftakt wurde das Gedicht von Christian<br />

Morgenstern: «So wie e<strong>in</strong> Mensch am trüben<br />

Tag der Sonne vergisst», eurythmisch gestaltet.<br />

Dann folgten Abschnitte aus Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />

Biografie. Nach geme<strong>in</strong>samem Mittagessen<br />

wurden Lebensabschnitte e<strong>in</strong>es jüngeren Zeitgenossen<br />

und Mitarbeiters Rudolf Ste<strong>in</strong>ers,<br />

Hans-Hasso von Veltheim, aus <strong>Ost</strong>rau bei Halle<br />

an der Saale, der <strong>in</strong> der NS-Zeit Widerstand<br />

leistete und 1946 vertrieben <strong>in</strong> Westdeutschland<br />

lebte, vorgestellt. Danach berichteten<br />

unsere aus Polen und Russland (Moskau) e<strong>in</strong>geladenen<br />

Gäste von ihren schicksalhaften<br />

Begegnungen mit der Anthroposophie und<br />

<strong>dem</strong> Werk Rudolf Ste<strong>in</strong>ers, sowie den biografischen<br />

Schwierigkeiten, die durch die<br />

kommunistischen Verhältnisse bed<strong>in</strong>gt waren.<br />

Vorträge Rudolf Ste<strong>in</strong>ers, die zum Teil schon<br />

vor der Revolution 1917 <strong>in</strong> Russland bei alten<br />

Anthroposophen vorhanden waren, wurden<br />

immer wieder per Hand abgeschrieben und<br />

vervielfältigt.<br />

In Leipzig trafen sich Menschen anthroposophischer<br />

Initiativen am Nachmittag des 27.<br />

Februar 2011 anlässlich Ste<strong>in</strong>ers 150. Geburtstages.<br />

Auch hier standen persönliche Lebensläufe<br />

<strong>in</strong> ihrem Verwoben-Se<strong>in</strong> mit Anthroposophie<br />

und anthroposophischer Arbeit im<br />

Blickpunkt.<br />

Der Dresdener Zweig veranstaltete anlässlich<br />

des Gedenkjahres und der vor 100 Jahren<br />

stattgefundenen Uraufführung der Mysteriendramen<br />

e<strong>in</strong>e Wochenendtagung vom 4. bis 6.<br />

März 2011, u. a. mit e<strong>in</strong>em Vortrag zu Dantes<br />

«Göttlicher Komödie» und Szenen aus den<br />

Mysteriendramen, sowie e<strong>in</strong>er Eurythmieaufführung<br />

von Franz Schuberts «W<strong>in</strong>terreise» mit<br />

Violoncello und Klavier.<br />

In Chemnitz beschäftigt sich e<strong>in</strong>e Gruppe<br />

Menschen mit den Biografien von Mitarbeitern<br />

Rudolf Ste<strong>in</strong>ers, wie Marie Ste<strong>in</strong>er, Ita Wegman,<br />

Assja Turgenjew u.a.m.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Anliegen unseres <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

ist der Kontakt zu Mitgliedern der polnischen<br />

und russischen Landesgesellschaft.<br />

– Die Hochschularbeit lebt <strong>in</strong> unserem <strong>Arbeitszentrum</strong><br />

<strong>in</strong> Form von regelmäßigen Klassenstunden<br />

<strong>in</strong> mehreren Städten und <strong>in</strong> der<br />

Veranstaltung von Hochschultagungen.<br />

Gunda Kohl, Chemnitz<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong> Frankfurt<br />

Nach<strong>dem</strong> <strong>in</strong> vorigen Jahren vieles <strong>in</strong> Frage<br />

gestellt und e<strong>in</strong>iges Gewohnte aufgewirbelt<br />

wurde, trat <strong>in</strong> 2010 e<strong>in</strong>e Phase der Konsolidierung<br />

und E<strong>in</strong>richtung auf neuem Terra<strong>in</strong> e<strong>in</strong>.<br />

Nichts Spektakuläres, aber hoffentlich nachhaltige<br />

neue Schritte wurden versucht.<br />

Bei den Konferenzen (Treffen des <strong>Arbeitszentrum</strong>s)<br />

wurde e<strong>in</strong>e über zehn Jahre währende,<br />

fruchtbare Beschäftigung mit den «Michael-<br />

Briefen» beendet. Diese Texte wurden abgelöst<br />

von e<strong>in</strong>em kurzen Notizbuche<strong>in</strong>trag Rudolf<br />

Ste<strong>in</strong>ers: «Man soll nicht auf das Erkenntnisdrama<br />

zu Gunsten e<strong>in</strong>er Erkenntnisgrammatik<br />

verzichten wollen; auch die Furcht darf davon<br />

nicht abhalten, dass man <strong>in</strong> den Abgrund des<br />

Individuellen fällt, denn man steigt aus diesem<br />

Abgrund im Vere<strong>in</strong> mit vielen Geistern auf<br />

und erlebt sich mit ihnen <strong>in</strong> Verwandtschaft:<br />

dadurch wird man aus der geistigen Welt<br />

geboren, aber man hat den Tod aufgenommen,<br />

wird selbst Vernichter des Gewordenen, lebt<br />

dieses spiritualisiert dar und ist anwesend <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Vernichtung.»<br />

Die Motive «Abgrund des Individuellen» und<br />

«Verwandtschaft mit vielen Geistern» stehen<br />

<strong>in</strong> ihrer Spannung und gegenseitigen Steigerung<br />

im H<strong>in</strong>tergrund der neuen Konferenz<br />

«Zukunft der Zweigarbeit». Sie fand im September<br />

2010 und Mai 2011 statt als Initiative<br />

von vier Zweigverantwortlichen: Edw<strong>in</strong><br />

Fischer (Niederursel), Joseph Hörtreiter (Kassel),<br />

Alfred Kon (Saarbrücken) und Rosemarie Nohl<br />

(Marburg). In Kle<strong>in</strong>gruppen wurde über die<br />

derzeitige Situation der Zweige so ehrlich wie<br />

möglich gesprochen und beraten. Ergebnisse<br />

wurden auf Tafeln visualisiert. Das gegenseitige<br />

Betrachten der Tafeln führte zu e<strong>in</strong>er ganz<br />

neuen Lebendigkeit. Sicher werden wir uns<br />

auch noch mit <strong>dem</strong> Motiv der «Vernichtung<br />

des Gewordenen» befassen!<br />

Der Notizbuche<strong>in</strong>trag wird auch am Studientag<br />

(der Konferenz) zu «Individualität und<br />

Geme<strong>in</strong>schaft» im Oktober 2011 <strong>in</strong> Mannheim<br />

im Mittelpunkt stehen, zusätzlich wird das 14.<br />

Kapitel aus der «Philosophie der Freiheit» e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Der Studientag im letzten Oktober<br />

zum Leitsatzbrief «Im Anbruch des Michael-<br />

Zeitalters» mit Motiven aus der «Philosophie<br />

der Freiheit» bildete <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>en Übergang,<br />

da die «Michaelgeme<strong>in</strong>schaft» thematisiert<br />

wurde. Thomas Kracht (Heidelberg) ist hier der<br />

Impulsgeber.<br />

Wir haben das Glück, dass Jörg Schöllhorn (Landau)<br />

bei Studientagen als profunder Musiker<br />

Übungen, Improvisationen und Beiträge zur<br />

Bewusstse<strong>in</strong>sgeschichte beisteuern kann. So<br />

wirkt er auch bei der halbjährlichen Studienarbeit<br />

von Mart<strong>in</strong> Basfeld zur «Geheimwissenschaft<br />

im Umriss» mit. Klänge aus der Zeit der<br />

Lemuris und Atlantis (gemäß Angaben Rudolf<br />

Ste<strong>in</strong>ers) wurden im Hören ertastet.<br />

In der Mitgliederversammlung des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

im Januar 2011 wurden die Personen<br />

des Kollegiums (Vorstand) zum ersten Mal <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er schriftlichen und geheimen Wahl e<strong>in</strong>zeln<br />

bestellt. Sigrid Speckhardt (Koblenz) und Joseph<br />

Hörtreiter wurden neu aufgenommen, Uwe<br />

Battenberg, Edw<strong>in</strong> Fischer, Thomas Kracht, Barbara<br />

Messmer, Rosemarie Nohl und Jörg Schöllhorn<br />

mit großer Mehrheit bestätigt. Die neue<br />

Zusammensetzung beflügelt im Moment. Wir<br />

befassen uns schon länger mit «Burn-Out<br />

<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaften» (vgl. Christoph Strawe <strong>in</strong><br />

«Sozialimpulse» Nr. 4/2009) und dabei mit<br />

Fortsetzung auf Seite 8<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 7


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

Fortsetzung von Seite 7<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong> Frankfurt<br />

unserem Idealismus, denn gerade bei idealistisch<br />

ges<strong>in</strong>nten Menschen und deren E<strong>in</strong>richtungen<br />

kommt «Burn-Out» häufig vor. S<strong>in</strong>d<br />

es vielleicht nur er<strong>in</strong>nerte Ideale oder woraus<br />

arbeiten wir?<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit wird <strong>in</strong> unserem<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong> von den Zweigen geleistet.<br />

Hier waren große und kle<strong>in</strong>e Zweige entsprechend<br />

ihrer Kapazität beispielsweise zum 150.<br />

Geburtstag Rudolf Ste<strong>in</strong>ers tätig. Die Zweige<br />

Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden führten<br />

größere Veranstaltungen mit Erfolg durch.<br />

Für das <strong>Arbeitszentrum</strong> ergaben sich 2010<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> Kulturvere<strong>in</strong> der<br />

Amselhofbuchhandlung e<strong>in</strong> paar orig<strong>in</strong>elle<br />

öffentliche Veranstaltungen, so mit Johannes<br />

Stüttgen zur «Direkten Demokratie», mit Hans-<br />

Peter Dürr zu neuen Denkwegen und mit zwei<br />

Studenten aus Witten/Herdecke über Sozialuntermehmer<br />

<strong>in</strong> aller Welt. Waren diese Abende<br />

auch unterschiedlich besucht, so trafen doch<br />

alle auf e<strong>in</strong> Bedürfnis. Man könnte hier noch<br />

viel mehr unternehmen.<br />

Weiterh<strong>in</strong> gutes Presseecho erhält der Jugendförderpreis<br />

«freispiel». Von der Preisverleihung<br />

im Juni 2010 wurden Filme erstellt, jeweils mit<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Leistungen der vier Preisträger/<br />

<strong>in</strong>nen. Innerhalb der Waldorfschulbewegung<br />

gab es dankenswerterweise schöne Gelegenheiten,<br />

den Preis bei bundesweiten Treffen<br />

bekannt zu machen.<br />

Für 2011 wurde der Preis (für Jugendliche<br />

von 16 bis 21 Jahren) nun deutschlandweit<br />

ausgeschrieben (bisher nur <strong>in</strong> der Region des<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong>s); die Resonanz war zwar größer,<br />

aber immer noch überraschend ger<strong>in</strong>g.<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lich s<strong>in</strong>d die anspruchsvollen Kriterien<br />

e<strong>in</strong>e Hemmschwelle.<br />

Zum Jubiläumsjahr wurde auch e<strong>in</strong> Rudolf Ste<strong>in</strong>er-Preis<br />

angesetzt. Dessen prämierte Arbeiten<br />

sollen bei der Jahrestagung und Mitgliederversammlung<br />

<strong>in</strong> Weimar im Rahmenprogramm<br />

vorgestellt werden.<br />

Die Solidarität mit der Allgeme<strong>in</strong>en <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und <strong>dem</strong> Goetheanum<br />

bekundeten die Zweige <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er extra<br />

Beitragszahlung Ende 2010, um den Währungsverlust<br />

des Schweizer Franken zum Euro<br />

auszugleichen. (Für e<strong>in</strong>e zusätzliche Spende<br />

wäre zu <strong>dem</strong> Zeitpunkt ke<strong>in</strong> so e<strong>in</strong>heitlicher<br />

Strom entstanden.)<br />

Dabei praktizierten die Zweige auch untere<strong>in</strong>ander<br />

Solidarität und sprangen füre<strong>in</strong>ander<br />

e<strong>in</strong>. So kamen auf Anfrage aus <strong>dem</strong> <strong>Arbeitszentrum</strong><br />

mehr als die fehlenden 14.600 Euro<br />

zusammen. Der aufwendige Prozess hat sich<br />

gelohnt!<br />

Barbara Messmer, Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

<strong>Arbeitszentrum</strong> Frankfurt, 60433 Frankfurt/Ma<strong>in</strong>, Hügelstraße 67,<br />

Tel. 069-53 09 35 81/82, Fax – 588, Mail: <strong>in</strong>fo@arbeitszentrum-ffm.<br />

de, Homepage: www.arbeitszentrum-ffm.de<br />

8<br />

E<strong>in</strong> Höhepunkt <strong>in</strong> Nürnberg<br />

Im vergangenen Jahr war e<strong>in</strong> Höhepunkt<br />

<strong>in</strong> unserem <strong>Arbeitszentrum</strong> die Michaelitagung<br />

zum Volksseelenzyklus <strong>in</strong> Nürnberg,<br />

die geme<strong>in</strong>sam mit der Landesgesellschaft<br />

veranstaltet wurde. Über diese Tagung hat<br />

Hartwig Schiller <strong>in</strong> den Mitteilungen ausführlich<br />

berichtet. Manfred Krüger und Christ<strong>in</strong>e Krüger<br />

haben <strong>in</strong> zwei Aufsätzen <strong>Aus</strong>züge aus Ihren<br />

Vorträgen <strong>in</strong> der Zeitschrift Anthroposophie,<br />

<strong>Aus</strong>gabe Weihnachten 2010 bzw. <strong>Ost</strong>ern 2011<br />

veröffentlicht.<br />

In diesem Frühjahr standen die Gedenkveranstaltungen<br />

der <strong>Gesellschaft</strong> zu Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />

150. Geburtstag im Mittelpunkt. In Nürnberg<br />

fanden <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche auch unter<br />

Beteiligung der verschiedenen anthroposophisch<br />

orientierten E<strong>in</strong>richtungen an mehreren<br />

Orten öffentliche Veranstaltungen statt.<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> war mit e<strong>in</strong>em Vortrag von<br />

Manfred Krüger über e<strong>in</strong>e meditative Karmabetrachtung<br />

zum Thema «Was heißt christlich<br />

denken? – Die Geburt der Geisteswissenschaft»<br />

unter eurythmischer Beteiligung des<br />

«Fiona»-Ensembles beteiligt.<br />

Die Nürnberger Nachrichten brachten zwei<br />

positive Berichte über die <strong>Anthroposophische</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong>, das Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Haus, und<br />

über die Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Schule heraus. In<br />

mehreren Zweigen des <strong>Arbeitszentrum</strong>s Nürnberg<br />

fanden bzw. f<strong>in</strong>den weitere Jubiläumsveranstaltungen<br />

statt.<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> Sem<strong>in</strong>ar für Geisteswissenschaft ist<br />

von Manfred Krüger das Buch «Innere Ruhe –<br />

Christus im Seesturm» und «Christus-Sophia»<br />

erschienen. In Kürze wird von ihm zu den<br />

Schriften des Johannes e<strong>in</strong> weiteres Werk<br />

herausgebracht. Das <strong>Arbeitszentrum</strong> und die<br />

Landesgesellschaft fördert und unterstützt<br />

das Sem<strong>in</strong>ar für Geisteswissenschaft, das im<br />

Rahmen der Sektion für Schöne Wissenschaften<br />

arbeitet. Es wird von Manfred Krüger geleitet.<br />

Die Hochschularbeit, <strong>in</strong>sbesondere die Arbeit<br />

an den Klassenstunden, wird regelmäßig an<br />

den größeren Zweigen gepflegt.<br />

Die jährlich im Februar stattf<strong>in</strong>dende Hochschul-Wochenendtagung<br />

<strong>in</strong> Nürnberg <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit der Freien Hochschule<br />

am Goetheanum wurde <strong>in</strong> diesem Jahr von<br />

He<strong>in</strong>z Zimmermann geleitet. Sie fand große<br />

Resonanz und hat viele neue Impulse für das<br />

geme<strong>in</strong>same Arbeiten gegeben.<br />

Das <strong>Arbeitszentrum</strong> veranstaltet für die Mitglieder<br />

<strong>in</strong> der Regel drei e<strong>in</strong>tägige Jahrestagungen.<br />

E<strong>in</strong>e Tagung ist den Zweigvertretern<br />

und tätig se<strong>in</strong> wollenden Mitgliedern gewidmet.<br />

Die Tagungen f<strong>in</strong>den bei verschiedenen<br />

Zweigen statt. Im Mittelpunkt steht, neben<br />

<strong>dem</strong> Gedankenaustausch im Zweigleitertreffen<br />

mit Mitgliederzusammenkunft, die Weiterarbeitarbeit<br />

an den Michaelbriefen, sowie die<br />

Bearbeitung aktueller Themen.<br />

.<br />

Bernd Händler, Schwe<strong>in</strong>furt<br />

Vertreter des <strong>Arbeitszentrum</strong>s Nürnberg <strong>in</strong> den Konferenzen der<br />

Landesgesellschaft<br />

Ergänzung zur<br />

Tagesordnung der Mitgliederversammlung<br />

2011<br />

Als Punkt 18 a wird der folgende Antrag auf<br />

Satzungsänderung <strong>in</strong> die Tagesordnung e<strong>in</strong>gefügt<br />

(s. «Mitteilungen» Nr. 5/2011, S. 6)<br />

Hiermit stellen wir den Antrag, den ersten<br />

Absatz des Abschnitts Nr. 8 der Satzung der<br />

<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />

(«Mitgliederversammlung») wie folgt neu<br />

zu fassen (Veränderungen gegenüber <strong>dem</strong><br />

bisherigen Wortlaut hervorgehoben):<br />

«Das oberste Organ ist die Mitgliederversammlung.<br />

Sie dient der Kommunikation und der<br />

gegenseitigen Wahrnehmung der Mitglieder,<br />

der Organe und Initiativen, <strong>dem</strong> <strong>Aus</strong>tausch<br />

von Erkenntnissen und Erfahrungen, sowie der<br />

Beschlussfassung über alle Angelegenheiten<br />

der <strong>Gesellschaft</strong>, die nicht <strong>in</strong> der Zuständigkeit<br />

der Organe liegen.»<br />

Begründung:<br />

1. Der neu h<strong>in</strong>zugefügte erste Satz dient der<br />

Klarstellung. Er ändert nicht die Rechtslage.<br />

Das deutsche Vere<strong>in</strong>srecht sieht die Mitgliederversammlung<br />

als das Organ e<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>s<br />

vor, das durch Abstimmungen und Wahlen<br />

alle wichtigen Angelegenheiten des Vere<strong>in</strong>s<br />

grundsätzlich nach Stimmenmehrheit <strong>in</strong> der<br />

Mitgliederversammlung entscheidet. E<strong>in</strong> Vorstand<br />

ist <strong>dem</strong>gegenüber das für den Vere<strong>in</strong><br />

im Tagesgeschehen handelnde Organ, das die<br />

Grundsatzentscheidungen e<strong>in</strong>er Mitgliederversammlung<br />

umsetzt.<br />

Man kann nicht verlangen, dass die Mitglieder<br />

der Landesgesellschaft erst e<strong>in</strong> Buch über<br />

Vere<strong>in</strong>srecht lesen, um zu verstehen, <strong>in</strong> welchem<br />

rechtlichen Zusammenhang die Formulierungen<br />

der Satzung stehen und was sie von<br />

daher wirklich bedeuten.<br />

Zu<strong>dem</strong> ist die zentrale Stellung der Mitgliederversammlung<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten <strong>in</strong> der<br />

deutschen Landesgesellschaft weith<strong>in</strong> ziemlich<br />

aus <strong>dem</strong> Bewusstse<strong>in</strong> geraten.<br />

Die jetzige Fassung des Abschnitts Nr. 8 Absatz<br />

1 der Satzung spielt die zentrale Stellung<br />

der Mitgliederversammlung für die Entscheidungen<br />

der Landesgesellschaft herunter.<br />

Wie im ersten Satz der Präambel der Satzung<br />

klar beschrieben, handelt es sich bei der deutschen<br />

Landesgesellschaft aber um e<strong>in</strong>en Mitgliederzusammenschluss<br />

im übergreifenden<br />

Bau der weltweit tätigen <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, im S<strong>in</strong>ne ihrer von Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />

auf der Weihnachtstagung 1923 gegebenen<br />

Statuten.<br />

Mit der hier vorgeschlagenen Satzungsänderung<br />

wird dieser Grundgedanke aufgegriffen<br />

und verdeutlicht.<br />

Heidrun Scholze, Unterföhr<strong>in</strong>g<br />

Anton Demb<strong>in</strong>sky, Augsburg<br />

Jochim von Wick, Berl<strong>in</strong><br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

Bericht zur Geschäftsführung und zum Jahresergebnis<br />

Die Stammmannschaft der Landesgeschäftsstelle<br />

der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>in</strong> Deutschland bestand 2010 unverändert aus<br />

Gisa Scheschonka (Sekretariat und Mitgliederverwaltung),<br />

Hartwig Schiller (Generalsekretär),<br />

Florian Stegmaier (Öffentlichkeitsarbeit), <strong>dem</strong><br />

Verfasser (Geschäftsführung) jeweils <strong>in</strong> Vollzeit,<br />

Heidrun Götz (Buchhaltung für die <strong>Gesellschaft</strong><br />

und die drei Stiftungen) <strong>in</strong> Teilzeit.<br />

Seit gut zwei Jahren unterstützen uns jeweils<br />

für e<strong>in</strong> Jahr Mitarbeiter<strong>in</strong>nen, die ihre Erwerbsfähigkeit<br />

über das Stuttgarter Jobcenter verbessern<br />

oder wiederherstellen wollen. Bis<br />

August 2010 war das Olga Heim aus St. Petersburg<br />

(Russland), ihr folgte im Oktober Miriam<br />

Hernandez aus Lima(Peru). Beide setzten ihre<br />

guten, ganz verschiedenen Vorkenntnisse für<br />

die <strong>Gesellschaft</strong> e<strong>in</strong>. Dafür, und auch für die<br />

sich aus der Zusammenarbeit erschließende<br />

menschlich-<strong>in</strong>dividuelle Beziehung s<strong>in</strong>d wir<br />

dankbar.<br />

Florian Stegmaier hat se<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>in</strong> der<br />

Landesgeschäftsstelle zu Ende März 2011 niedergelegt,<br />

um im heimatlichen Kirchheim/Teck<br />

die Leitung des Kulturr<strong>in</strong>gs zu übernehmen,<br />

der dort das kulturelle Stadtleben gestaltet –<br />

wir danken ihm sehr für se<strong>in</strong>e Mitarbeit und<br />

wünschen im privat und <strong>in</strong> der neuen Aufgabe<br />

alles Gute!<br />

E<strong>in</strong> Blick auf die R.-Ste<strong>in</strong>er-Häuser<br />

<strong>Aus</strong> e<strong>in</strong>er der vier geme<strong>in</strong>samen Sitzungen<br />

der Schatzmeister<strong>in</strong>nen und Schatzmeister<br />

der Arbeitszentren und des Landes (Justus<br />

Wittich) und mir resultierte der Wunsch nach<br />

e<strong>in</strong>em realen Überblick über die 33 Rudolf-<br />

Ste<strong>in</strong>er-Häuser. Zunehmend ist e<strong>in</strong> Erreichen<br />

wirtschaftlicher <strong>Aus</strong>geglichenheit aus eigener<br />

Ertragskraft der oft großen Häuser schwierig,<br />

die <strong>in</strong> Zeiten stark ansteigender Mitgliedszahlen<br />

erworben oder gebaut wurden. In manchen<br />

Fällen werden Teile der Mitgliedsbeiträge<br />

für die Bewirtschaftung der Häuser e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

wodurch fest vere<strong>in</strong>barte Unterstützungszahlungen<br />

an Arbeitszentren, die Landesgesellschaft<br />

und ans Goetheanum nicht oder nicht<br />

<strong>in</strong> voller Höhe geleistet werden können. Die<br />

Immobilien «strangulieren» gleichsam das<br />

Geistesleben. In fünf regional abgehaltenen<br />

Treffen mit Verantwortlichen aller Häuser wurden<br />

mancherlei Erkenntnisse ausgetauscht und<br />

gewonnen, an deren schriftlicher Übersicht wir<br />

im Moment arbeiten.<br />

Zukunft der Verwaltungsfragen<br />

In e<strong>in</strong>er weiteren Schatzmeistersitzung entwickelten<br />

sich die Überlegungen h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />

Intensivierung der regionalen Mitgliederarbeit<br />

durch dafür freigestellte Menschen, die<br />

Zusammenhänge schaffen, halten und pfle-<br />

gen können. Dem gegenüber würde e<strong>in</strong>e<br />

Verschlankung und Professionalisierung der<br />

<strong>Gesellschaft</strong>sverwaltung <strong>in</strong> <strong>dem</strong> S<strong>in</strong>ne gesehen,<br />

dass <strong>in</strong>nerhalb der deutschen Landesgesellschaft<br />

zukünftig weniger Verwaltungszentren<br />

existierten.<br />

E<strong>in</strong> erstes Ergebnis <strong>in</strong> dieser Richtung ist der<br />

neu e<strong>in</strong>geführte Kontenrahmen <strong>in</strong> der Buchhaltung,<br />

der ab diesem Jahr <strong>in</strong> der Landesgeschäftsstelle<br />

durch Frau Götz zur Anwendung<br />

gelangt; er soll ab 2012 <strong>in</strong> den Arbeitszentren,<br />

und möglichst ab 2013 auch <strong>in</strong> den Zweigen<br />

e<strong>in</strong>geführt werden. Dadurch vere<strong>in</strong>facht sich<br />

die derzeit noch sehr aufwendige Erstellung<br />

der Gesamtbilanz, die auch für 2010 wieder<br />

vom Schatzmeister des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

Frankfurt, Edw<strong>in</strong> Fischer, nach Vorarbeit se<strong>in</strong>er<br />

Schatzmeisterkollegen vor Ort, <strong>in</strong> mühsamer<br />

Kle<strong>in</strong>arbeit zusammengetragen und erstellt<br />

wurde.<br />

In e<strong>in</strong>em weiteren Schritt soll dann die Buchhaltung<br />

über onl<strong>in</strong>e-Fernzugriff auf <strong>dem</strong> EDV-<br />

Server der Landesgeschäftsstelle direkt geführt<br />

werden können. Im Moment s<strong>in</strong>d wir auf der<br />

Suche nach geeigneten EDV-Programmen im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die angestrebte Verknüpfung der<br />

Mitgliederdaten mit der Buchhaltung. Dabei<br />

gilt unser Augenmerk, neben den bestehenden<br />

Verwaltungsvorschriften <strong>dem</strong> Anforderungsprofil<br />

e<strong>in</strong>er Verwaltung unserer Daten, auch<br />

und besonders, was die Sicherheit anbelangt,<br />

um vor Zugriffe Unberechtigter geschützt zu<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Neubeg<strong>in</strong>n im <strong>Arbeitszentrum</strong> <strong>Ost</strong><br />

Dietl<strong>in</strong>de Gille, Mitglied im Vorstand des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

<strong>Ost</strong>, ergriff im Herbst 2009 ehrenamtlich<br />

und übergangsweise die Verwaltung<br />

des <strong>Arbeitszentrum</strong>s und des Rudolf- Ste<strong>in</strong>er-<br />

Hauses Dresden, nach<strong>dem</strong> sich Kerst<strong>in</strong> Wächters<br />

<strong>Aus</strong>scheiden kurzfristig zu Ende 2009 abzeichnete,<br />

die die Verwaltung dort langjährig führte<br />

und aufgebaut hatte. Zunächst alle<strong>in</strong>e, ab März<br />

2010 zusammen mit Christiane Galk<strong>in</strong> <strong>in</strong> unverändert<br />

bestehender Teilzeitanstellung, wurde<br />

die Verwaltung im <strong>Arbeitszentrum</strong> <strong>Ost</strong> und<br />

des Hauses <strong>in</strong> der Angelikastraße geme<strong>in</strong>sam<br />

kraftvoll und verantwortlich ergriffen. Nach<br />

dieser <strong>in</strong>tensiven E<strong>in</strong>arbeitungsphase «angekommen»,<br />

setzte Frau Galk<strong>in</strong> im E<strong>in</strong>vernehmen<br />

mit <strong>dem</strong> Vorstand des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

schon nach kurzer Zeit eigene Impulse. Wir<br />

freuen uns dankbar über diese Entwicklung!<br />

Zu den Mitgliedszahlen<br />

Anfang 2010 prägten knapp über 16.000 Mitglieder<br />

die deutsche Landesgesellschaft. Die<br />

nähere Betrachtung zeigt, dass sich E<strong>in</strong>- und<br />

<strong>Aus</strong>tritte hierbei fast die Waage halten. 220<br />

Mitglieder-Freunde verstarben, es gab zusätz-<br />

lich viele Übertritte von Mitgliedern <strong>in</strong> unsere,<br />

vor allem aber auch <strong>in</strong> andere Landesgesellschaften.<br />

Als <strong>Aus</strong>trittsgründe wurden genannt «ke<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>haltlicher Bezug mehr», «ke<strong>in</strong> Bezug zur<br />

<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> mehr»,<br />

«Verärgerung», «Des<strong>in</strong>teresse». In nicht wenigen<br />

Fällen ist auch Unverständnis der das<br />

Mitglied betreuenden Menschen, auch von<br />

Familienmitgliedern, mitverantwortlich für den<br />

abreißenden Zusammenhang. Es ist vielleicht<br />

gut sich diesbezüglich rechtzeitig Gedanken<br />

für evtl. e<strong>in</strong>tretende unbewusstere Lebensabschnitte<br />

zu machen und diese e<strong>in</strong>deutig zu<br />

äußern, vielleicht sogar schriftlich.<br />

So konnte zu vielen der 1.263 direkt der Landesgesellschaft<br />

angeschlossenen Mitglieder<br />

trotz ernsthafter Recherchen <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

ke<strong>in</strong> oder ke<strong>in</strong> h<strong>in</strong>reichender Kontakt<br />

mehr hergestellt werden. In solchen Fällen<br />

werden Mitglieder nach e<strong>in</strong> bis zwei Jahren<br />

«aktiver Wartefrist» wegen Unerreichbarkeit<br />

durch die Arbeitszentren zunächst an die Landesgeschäftsstelle<br />

weitergegeben. Gel<strong>in</strong>gt es<br />

uns, besonders Frau Scheschonka, <strong>in</strong> der Landesgeschäftsstelle<br />

nicht, diesen Kontakt wieder<br />

aufleben zu lassen, werden die Mitglieder,<br />

wiederum nach e<strong>in</strong> bis zwei Jahren der Recherche,<br />

an die Allgeme<strong>in</strong>e <strong>Anthroposophische</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Dornach weitergegeben und<br />

nicht mehr <strong>in</strong> Deutschland geführt. Bis zu<br />

diesem Zeitpunkt entrichtet die deutsche Landesgesellschaft<br />

die mit <strong>dem</strong> Goetheanum<br />

vere<strong>in</strong>barten Mitgliedsbeiträge pro Mitglied<br />

une<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Problematischer Kurs des Franken<br />

Schon im Jahresverlauf wurde deutlich, dass<br />

der knapp bemessene Haushalt der Allgeme<strong>in</strong>en<br />

<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> am Goetheanum<br />

durch den im Vergleich zu Fremdwährungen<br />

immer «stärkeren» Schweizer Franken<br />

zusätzlich e<strong>in</strong>e wachsende Belastung erfährt.<br />

So hat der Euro deutlich an Wert verloren<br />

(das Kursverhältnis SFr:Euro betrug über viele<br />

Jahre 1,5:1 – bis Mai 2011 hat es sich um ca.<br />

e<strong>in</strong> Sechstel auf 1,25:1 verschlechtert). Da der<br />

doch ganz überwiegende Teil der Mitgliedsbeiträge<br />

<strong>in</strong> Fremdwährungen e<strong>in</strong>geht, bezifferte<br />

der Schatzmeister am Goetheanum den Währungsverlust<br />

mit 800.000 Schweizer Franken<br />

<strong>in</strong> 2010.<br />

Die deutsche Landesgesellschaft hat, gemäß<br />

der unverändert bestehenden Vere<strong>in</strong>barung<br />

des Vorstands am Goetheanum mit <strong>dem</strong> Internationalen<br />

Schatzmeister-Gremium, den Planwert<br />

von 125 SFr pro deutschem Mitglied und<br />

Jahr mit tatsächlich überwiesenen SFr 127,82<br />

übertroffen. Zum <strong>Aus</strong>gleich der nicht <strong>in</strong> die<br />

ser Höhe e<strong>in</strong>gegangenen Mitgliedsbeiträge<br />

Fortsetzung auf Seite 12<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 9


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

10<br />

Jahresrechnung<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011


Jahresrechnung<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 11


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

12<br />

Zum Budget 2011 und 2012<br />

Erstmals zu dieser Mitgliederversammlung<br />

2011 <strong>in</strong> Weimar wird für die Landesgesellschaft,<br />

soweit sie <strong>in</strong> unmittelbarer Verantwortung<br />

des Arbeitskollegiums liegt, e<strong>in</strong> Budget<br />

für das laufende Jahr 2011 und das kommende<br />

Geschäftsjahr 2012 zur Information der Mitglieder<br />

vorgelegt. Es wird damit auch der neu<br />

gefassten Satzung der Landesgesellschaft entsprochen.<br />

Dabei ist ersichtlich, wie im Augenblick<br />

von leicht s<strong>in</strong>kenden Beiträgen der Mitglieder<br />

ausgegangen werden muss – und auf<br />

der anderen Seite steigenden Verpflichtungen<br />

gegenüber <strong>dem</strong> Goetheanum aufgrund des<br />

starken Schweizer Franken.<br />

Dennoch ist <strong>in</strong>sgesamt die f<strong>in</strong>anzielle Lage<br />

seit 2004 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em recht stabilen Zustand und<br />

erwärmt sich langsam durch den <strong>in</strong>tensiven<br />

Kontakt der Schatzmeister und F<strong>in</strong>anzverantwortliche<br />

der Arbeitszentren.<br />

Beitrags- und Initiativhaushalt<br />

Wie <strong>in</strong> den letzten Jahren immer schon mündlich<br />

berichtet, habe ich mich zusammen mit<br />

unserem Geschäftsführer Alexander Thiersch<br />

entschlossen, das Budget <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en sog. Beitragshaushalt<br />

und e<strong>in</strong>en Initiativhaushalt zu<br />

unterteilen. Damit soll nachvollziehbar werden,<br />

welche <strong>Aus</strong>gaben der Landesgesellschaft<br />

langfristig durch die Beiträge der Mitglieder<br />

und sonstige regelmäßige Erlöse f<strong>in</strong>anziert<br />

werden können (wenn auch vielleicht mit<br />

abnehmender Tendenz), so dass wir nicht über<br />

unsere Verhältnisse leben.<br />

Auf der anderen Seite ermöglichen Spenden,<br />

Legate und Nachlasse besondere Initiativen,<br />

die aber – aufgrund der Endlichkeit der Mittel<br />

– immer nur zeitlich begrenzt e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

können. E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong> wie die<br />

<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />

ist zu<strong>dem</strong> gehalten, ihre Mittel zeitnah<br />

e<strong>in</strong>zusetzen und nicht etwa zu «horten».<br />

Für die Mittel dles Initiativhaushaltes gibt es<br />

e<strong>in</strong>e Vorhabenplanung des Arbeitskollegiums,<br />

die z. B. sich bereits auf die Jahre 2011 bis<br />

2014, der Amtsperiode des jetzt neu gewählten<br />

Arbeitskollegiums, bezieht. In e<strong>in</strong>er Klausur im<br />

September 2011 wird das Arbeitskollegium <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er neuen Zusammensetzung dann allerd<strong>in</strong>gs<br />

diese Beschlüsse noch e<strong>in</strong>mal überprüfen<br />

und ggfs. abändern oder ergänzen.<br />

Wichtiges Resultat dieser Betrachtungsweise<br />

soll se<strong>in</strong>, dass sich das Arbeitskollegium immer<br />

bewusst ist, was die planbaren Möglichkeiten<br />

als Mitgliedergesellschaft s<strong>in</strong>d – und was an<br />

besonderen Initiativen dank der Unterstützung<br />

von Spenden, Legaten und Nachlässen ermöglicht<br />

wird. So hoffe ich als Schatzmeister, e<strong>in</strong>en<br />

allzeit realistisches E<strong>in</strong>satz der F<strong>in</strong>anzmittel zu<br />

gewährleisten.<br />

Justus Wittich, Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

Fortsetzung des Berichts<br />

zur Geschäftsführung und<br />

zum Jahresergebnis<br />

Fortsetzung von Seite 9<br />

konnte auch im abgelaufenen Jahr wieder dankend<br />

auf erhaltene Spenden sowie Erbschaften<br />

und Vermächtnisse ehemaliger Mitglieder und<br />

Freunde zurückgegriffen werden.<br />

Wer verantwortet den Beitrag?<br />

Es gilt unverändert, dass niemand als Mitglied<br />

unserer <strong>Gesellschaft</strong> ausgegrenzt oder<br />

abgelehnt wird, weil er nicht zur Leistung<br />

vere<strong>in</strong>barter Beiträge im Stande ist. Aber ebenso<br />

unverändert hat Gültigkeit, dass zwar das<br />

Mitglied für se<strong>in</strong>en Beitrag selbst verantwortlich<br />

ist, im Gruppenzusammenhang aber ausgleichende<br />

Regelungen gesucht und gefunden<br />

werden müssen, wenn der vere<strong>in</strong>barte Beitrag<br />

nicht oder nicht voll aufgebracht werden kann.<br />

Vielleicht kann dieses grundlegende Solidaritätspr<strong>in</strong>zip<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Arbeitszusammenhängen<br />

nochmals neu überdacht werden<br />

und dadurch gezielt zu den sozial nötigen<br />

Verabredungen führen.<br />

E<strong>in</strong>e solche Kraft entwickelnde und Kraft<br />

spendende Solidar-Aktion war beispielgebend<br />

diese: Angeregt durch e<strong>in</strong>e Initiative<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011


<strong>Anthroposophische</strong> Bewegung<br />

Barbara Messmers (<strong>Arbeitszentrum</strong>svertreter<strong>in</strong>)<br />

und Edw<strong>in</strong> Fischers (Schatzmeister, beide<br />

<strong>Arbeitszentrum</strong> Frankfurt), wurden von e<strong>in</strong>igen<br />

Arbeitszentren, Zweigen und auch E<strong>in</strong>zelmitgliedern<br />

fast 50.000 Euro im letzten Jahr<br />

zusätzlich beigetragen, um den nach Dornach<br />

geleisteten Währungsverlust <strong>in</strong>nerdeutsch mit<br />

auszugleichen.<br />

Vermögensrechnung / Bilanz 2010:<br />

Aktiva / B<strong>in</strong>dung des Vermögens:<br />

Durch die Tilgung e<strong>in</strong>es offenen Darlehens<br />

von knapp 60 TEuro durch den Bauvere<strong>in</strong><br />

Stuttgarter Anthroposophen e. V. sowie vorzeitige<br />

Tilgung der kompletten Restschuld für<br />

den Erwerb des Hauses Bornstrasse, Berl<strong>in</strong>,<br />

durch die Edith-Maryon-Stiftung, Schweiz, mit<br />

540 TEuro war zum Jahresende e<strong>in</strong>e erheblich<br />

höhere Liquidität als vorgesehen vorhanden.<br />

Zur mittelfristigen Geldanlagen (e<strong>in</strong> bis drei<br />

Jahre) wurde aktiv nach Möglichkeiten der<br />

direkten Darlehensvergabe zur Initiativförderung<br />

gesucht, z. B. im Bereich der Waldorfschulen<br />

oder Bildungse<strong>in</strong>richtungen.<br />

Die <strong>in</strong>ternen, sonstigen Forderungen be<strong>in</strong>halten<br />

für 2010 zugesagte, noch nicht geflossene<br />

Mitgliedsbeiträge und Währungsausgleichzahlungen<br />

von Arbeitszentren und Zweigen im<br />

Berichtsjahr.<br />

Passiva / Herkunft des Vermögens:<br />

Die Eigenmittel erhöhten sich saldiert um 116<br />

TEuro. Der Zuführung über 170 TEuro aus Erbschaften<br />

und Spenden <strong>in</strong> die Freien Rücklagen<br />

und 75 TEuro <strong>in</strong> die Rücklage für Arbeitsvorhaben,<br />

standen Rücklagenentnahmen <strong>in</strong> Höhe<br />

von 127 TEuro zur Umsetzung von Arbeitsvorhaben<br />

entgegen. Über den Sozialfonds wurden<br />

zusätzlich 2 TEuro vergeben.<br />

Das Jahresergebnis der Landesgeschäftsstelle<br />

wird mit 542,99 Euro ausgewiesen (Vorjahr.<br />

381,79 Euro).<br />

Gew<strong>in</strong>n- /Verlustrechnung 2010:<br />

Der Beitrag an das Goetheanum nahm gegenüber<br />

2009 um TEuro 64 zu. Die Landesgesellschaft<br />

konnte Dank vorhandenen Vermögens<br />

auch <strong>in</strong> 2010 die Lücke zwischen den mit<br />

monatlich Euro 9,11 im Durchschnitt um 89<br />

Cts. zu niedrig e<strong>in</strong>gegangenen Beiträgen pro<br />

Mitglied schließen, hierfür war der Betrag<br />

von Euro 171.809,16 aufzubr<strong>in</strong>gen. Um den<br />

Währungsverlust gegenüber <strong>dem</strong> Franken<br />

auszugleichen, wurden zusätzliche TEuro 100<br />

geleistet. Die Landesgesellschaft zahlte somit<br />

271.809,16 Euro für die Aufbr<strong>in</strong>gung der korrekten<br />

Mitgliedsbeitragszahlung (Anzahl der<br />

Mitglieder <strong>in</strong> Deutschland x 125 SFr)zu.<br />

Die Mitarbeiteraufwendungen stiegen um<br />

<strong>in</strong>sgesamt 40 TEuro. Das liegt mit 26 TEuro<br />

e<strong>in</strong>erseits am Anstieg der planmäßig gezahlten<br />

Honorare für die Bereiche Mitgliederversammlung<br />

Bochum (Referenten), Betreuung des<br />

Initiativebereiches Kunst & Eurythmie sowie<br />

erhöhte Honoraraufwendungen im Bereich<br />

des Studiensem<strong>in</strong>ars.<br />

Durch die gegenüber <strong>dem</strong> Vorjahr <strong>in</strong> 2010<br />

nochmals gesteigerten Umsetzungsaktivitäten<br />

geplanter Initiativen und den <strong>in</strong>tensivierten<br />

Arbeitskontakt mit Arbeitszentren und<br />

Zweigen auf nationaler und <strong>in</strong>ternationaler<br />

Ebene (TEuro 3) stiegen die Aufwendungen im<br />

Bereich Reisekosten (Reise und Verpflegung)<br />

um <strong>in</strong>sgesamt 21 TEuro an. Dar<strong>in</strong>nen ebenfalls<br />

enthalten s<strong>in</strong>d die Aufwendungen für Pflege<br />

und Veräußerung erhaltener Erbschaften<br />

(TEuro 3). Die Referentenkosten der Bochumer<br />

Jahrestagung war mit TEuro 8 teurer als die<br />

Münchener Tagung <strong>in</strong> 2009 davor.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Gutachten hat das Arbeitskollegium<br />

juristisch und steuerlich prüfen lassen, ob die<br />

Verantwortung Justus Wittichs <strong>in</strong> Personalunion<br />

als neuer Herausgeber der Zeitschrift<br />

«Die Drei» und Mitarbeiter der mercurial-<br />

PublikationsGmbH sowie als ehrenamtlicher<br />

Schatzmeister der Landesgesellschaft rechtliche<br />

Problematiken birgt. Das ist im Ergebnis<br />

e<strong>in</strong>deutig verne<strong>in</strong>t worden.<br />

Die Beitragszahlungen<br />

Die <strong>in</strong> der Landesgeschäftsstelle angekommenen<br />

Mitgliedsbeiträge aller 16.087 Mitglieder<br />

betrugen 2010 durchschnittlich Euro<br />

9,11 monatlich und lagen damit 89 Cts. unter<br />

der Vere<strong>in</strong>barung von Euro 10,00. Dabei betrug<br />

der Durchschnittswert aus den Arbeitszentren:<br />

Euro 9,63, der aus den direkt der Landesgesellschaft<br />

angeschlossenen Zweigen 11,42 Euro,<br />

und der der direkt angeschlossenen Mitgliedern<br />

Euro 2,87. Der Vorjahreswert konnte um<br />

26 TEuro nicht gehalten werden.<br />

Das Plus im Bereich Erlöse von 24 TEuro<br />

resultiert im Wesentlichen aus Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />

während der Mitgliederversammlung<br />

<strong>in</strong> Bochum (+ 18 TEuro E<strong>in</strong>trittskarten und<br />

Verpflegung). Um 6 TEuro stiegen die Teilnehmerbeiträge<br />

aus <strong>dem</strong> Besuch des bereits<br />

etablierten Studiensem<strong>in</strong>ars der deutschen<br />

Landesgesellschaft.<br />

Weitere Erlöse<br />

Die Verbesserung der Außerordentlichen Erträge<br />

rühren aus e<strong>in</strong>er jährlich durchzuführenden<br />

versicherungsmathematischen gestützten<br />

Anpassung der Pensionsrückstellungen.<br />

Die um 33 TEuro gestiegenen, <strong>in</strong>tern erhaltenen<br />

Erstattungen setzen sich aus e<strong>in</strong>em<br />

großzügigen Zuschuss des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

München für die Mitgliederversammlung 2009<br />

<strong>in</strong> München (15 TEuro) und die <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

teilweise durch die Landesgeschäftsstelle<br />

aufgebrachten Mitarbeiteraufwendungen<br />

im Verwaltungsbereich des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />

<strong>Ost</strong> (16 TEuro) zusammen, die <strong>in</strong> 2010 erstmals<br />

von den Freunden komplett übernommen<br />

wurde.<br />

Alexander Thiersch, Stuttgart<br />

Weitere Nachträge<br />

zur Mitgliederversammlung <strong>in</strong> Weimar<br />

vom 16. bis 19. Juni 2011<br />

Klassenstunde der Freien Hochschule<br />

(jw) Entsprechend den Gepflogenheiten <strong>in</strong><br />

den letzten beiden Jahren wird während der<br />

Mitgliederversammlung <strong>in</strong> Weimar am Sonntag,<br />

<strong>dem</strong> 19. Juni 2011, 8.00 Uhr, e<strong>in</strong>e von Paul<br />

Mackay frei gehaltene Klassenstunde für Mitglieder<br />

der Freien Hochschule stattf<strong>in</strong>den. Die<br />

blaue Karte ist mitzubr<strong>in</strong>gen.<br />

Anliegen für e<strong>in</strong>e weitere Arbeitsgruppe<br />

(jw) E<strong>in</strong>e Gruppe von Mitgliedern (Heidrun<br />

Scholze, Jochim von Wick, Anton Demb<strong>in</strong>sky,<br />

Barbara Janka) hat das Anliegen, während der<br />

Mitgliederversammlung e<strong>in</strong>e weitere Arbeitsgruppe<br />

zu bilden mit <strong>dem</strong> Thema: «Wie können<br />

wir das Karma der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> heilen?» Ziel ist e<strong>in</strong>e Weiterarbeit<br />

an der Erforschung der <strong>Gesellschaft</strong>sgeschichte.<br />

Es ist damit die Hoffnung verbunden, im<br />

Anschluß an Weimar zur Gründung e<strong>in</strong>es<br />

Landesarbeitskreises zum gleichen Thema e<strong>in</strong>zuladen<br />

mit <strong>dem</strong> Ziel e<strong>in</strong>er Neugestaltung der<br />

<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> im S<strong>in</strong>ne<br />

der Weihnachtstagungsstatuten – und dafür<br />

Mitgestalter zu f<strong>in</strong>den.<br />

Kontakt: Heidrun Scholze, Flurstr. 3, 85774 Unterföhr<strong>in</strong>g, Tel./ Fax:<br />

089 / 950 53 20, E-Mail: heidrun.scholze@googlemail.com<br />

Suche nach<br />

Öffentlichkeitsarbeiter/<strong>in</strong><br />

(jw) Die <strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong><br />

Deutschland sucht für ihre Landesgeschäftsstelle<br />

<strong>in</strong> Stuttgart zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

e<strong>in</strong>e(n) Mitarbeiter<strong>in</strong> oder Mitarbeiter<br />

für die im Moment verwaiste Stelle der Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Zu deren Aufgabengebieten gehört die Öffentlichkeitsarbeit<br />

nach <strong>in</strong>nen und außen, e<strong>in</strong>schließlich<br />

der geeigneten Platzierung von<br />

Veranstaltungen und Veröffentlichungen. Weiterh<strong>in</strong><br />

die Beratung des Arbeitskollegiums<br />

und des Geschäftsführers <strong>in</strong> allen Fragen der<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ggfs. auch<br />

die Funktion, als Sprecher/<strong>in</strong> der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> aufzutreten.<br />

Idealerweise verfügt die gesuchte Persönlichkeit<br />

über gute Kontakte zu Medien und hat<br />

journalistische Berufs- oder Agenturerfahrungen.<br />

E<strong>in</strong>e gute Kenntnis der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und Bewegung ist<br />

Voraussetzung.<br />

<strong>Aus</strong>sagekräftige Bewerbung können gesandt<br />

werden an: Hartwig Schiller, Landesgeschäftsstelle<br />

der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong><br />

Deutschland.<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 13


<strong>Anthroposophische</strong> Bewegung<br />

Vom 27. April bis 10. Mai führte e<strong>in</strong> zehnköpfiges<br />

Notfallteam der «Freunde der Erziehungskunst<br />

Rudolf Ste<strong>in</strong>ers e.V.» <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit anthroposophischen Ärzten, Therapeuten,<br />

Lehrern und Erziehern aus ganz Japan e<strong>in</strong>e<br />

notfallpädagogische Krisen<strong>in</strong>tervention <strong>in</strong><br />

den betroffenen Zonen um Sendai durch, um<br />

psychotraumatisierten K<strong>in</strong>dern, Lehrern und<br />

Eltern bei der Verarbeitung ihrer erschütternden<br />

Erlebnisse zu helfen und damit zu versuchen,<br />

die Entwicklung von Trauma-Folgestörungen<br />

und psychopathologischen Entwicklungen zu<br />

verh<strong>in</strong>dern. Dem notfallpädagogischen Krisen<strong>in</strong>terventionsteam<br />

gehörten an: Susan<br />

Gay (Kunsttherapeut<strong>in</strong>), Monika Görzel-Straube<br />

(Pädagog<strong>in</strong>), Dr. Bärbel Irion (Psychiater<strong>in</strong> und<br />

Psychotherapeut<strong>in</strong>), Grit Malsch (Pädagog<strong>in</strong>),<br />

Jörg Merzenich (Heilpädagogischer Lehrer),<br />

Akiko Matsunga (Eurythmist<strong>in</strong>), Sibylle Naito<br />

(Pädagog<strong>in</strong>), Markus Seitz (Logistik), Mechthild<br />

Pellmann (Kunsttherapeut<strong>in</strong>) und Bernd Ruf<br />

(Sonderpädagoge und E<strong>in</strong>satzleiter).<br />

Als <strong>in</strong> Japan die Erde erbebte, war auch an der<br />

Ookawa-Grundschule <strong>in</strong> Ish<strong>in</strong>omaki gerade<br />

Unterrichtsende. Etwa 40 K<strong>in</strong>der wurden an<br />

diesem Tag von ihren Eltern von der Schule<br />

abgeholt. Drei Lehrer waren vom Unterricht<br />

befreit. Die verbleibenden 70 Schüler versammelten<br />

sich mit ihren 11 Lehrern entsprechend<br />

des Tsunami-Krisenplans auf <strong>dem</strong><br />

Sammelplatz der Schule. Der Schutzort wurde<br />

für sie zur Todesfalle. Alle anwesenden K<strong>in</strong>der<br />

und Lehrer wurden von den Tsunamiwellen<br />

weggerissen und ertranken <strong>in</strong> den Fluten. Nur<br />

e<strong>in</strong> Lehrer und drei K<strong>in</strong>der, die sich den Weisungen<br />

widersetzt hatten und auf e<strong>in</strong>en Berg<br />

geflüchtet waren, überlebten die Katastrophe.<br />

Die Ookawa-Grundschule von Ish<strong>in</strong>omaki<br />

wurde landesweit zum S<strong>in</strong>nbild für Japans<br />

schwarzen Tag.<br />

Die Überlebenden können sich ihrer Rettung<br />

nicht erfreuen. Sie s<strong>in</strong>d teilnahmslos, apathisch<br />

und fühlen sich <strong>in</strong>nerlich leer. Viele empf<strong>in</strong>den<br />

Schuldgefühle. Die überlebenden Lehrer s<strong>in</strong>d<br />

depressiv, viele Eltern machen sich Vorwürfe,<br />

weil sie ihre K<strong>in</strong>der an diesem Tag nicht von<br />

der Schule abgeholt haben. Andere empf<strong>in</strong>den<br />

Scham, e<strong>in</strong>fach weil sie überlebten.<br />

Tsujoshi (7) besucht die Ookawa-Grundschule.<br />

Durch den Tsunami verlor er se<strong>in</strong>e drei<br />

Cous<strong>in</strong>en, se<strong>in</strong>e Klassenkameraden und alle<br />

se<strong>in</strong>e Nachbarn. Er selbst wurde gerettet, weil<br />

ihn se<strong>in</strong>e Mutter von der Schule abholte. Seit<br />

der Katastrophe fährt Tsujoshi ständig Fahrrad.<br />

«Das Rad gehört me<strong>in</strong>em Freund. Er braucht<br />

es jetzt nicht mehr. Er ist tot», s<strong>in</strong>d Satos<br />

erste Worte bei unserer Begegnung. An den<br />

notfallpädagogischen Aktivitäten möchte er<br />

zunächst nicht teilnehmen. Schon bald fährt<br />

er aber die e<strong>in</strong>- und auswickelnde Spirale mit<br />

<strong>dem</strong> Fahrrad, widmet sich <strong>in</strong>tensiv Übungen<br />

14<br />

Erschütternde Bilder – erschütterte Seelen<br />

Der 11. März 2011 wurde zu Japans schwarzem Tag. Um 14.45 Uhr Ortszeit wurde der Norden von <strong>dem</strong> schwersten Erdbeben <strong>in</strong> der<br />

Geschichte des Landes erschüttert. Etwa 40 M<strong>in</strong>uten später überflutete e<strong>in</strong>e riesige Wasserwalze die Nordostküste Japans und h<strong>in</strong>terließ<br />

apokalyptische Zerstörungen.<br />

zum Formenzeichnen und beteiligt sich mit<br />

zunehmender Freude an Ballspielen.<br />

Da die meisten K<strong>in</strong>der nicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d,<br />

über ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle<br />

zu sprechen, ist es wichtig, ihnen alternative,<br />

nonverbale <strong>Aus</strong>druckmöglichkeiten zu bieten.<br />

Im Zeichnen br<strong>in</strong>gen sie ihre Erlebnisse aufs<br />

Papier, im S<strong>in</strong>gen können sich ihre Gefühle<br />

ebenso lösen wie im Aquarellieren. Auch im<br />

Theaterspielen, Tanzen oder Modellieren können<br />

belastende Erlebnisse nonverbal zum <strong>Aus</strong>druck<br />

gebracht werden.<br />

Nach traumatischen Erlebnissen<br />

ist das Leben aus den<br />

Fugen geraten. Meist leiden<br />

die betroffenen K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendlichen an ausgeprägten<br />

Rhythmusstörungen.<br />

Gezielte Rhythmuspflege<br />

kann zu e<strong>in</strong>er Reorganisation<br />

gestörter Bio-Rhythmen<br />

beitragen. Der Schultag<br />

der K<strong>in</strong>der der Onagawa<br />

Grundschule wurde deshalb<br />

zusammen mit <strong>dem</strong> örtlichen<br />

Lehrerkollegium rhythmisiert<br />

und ritualisiert. Dem<br />

Anfangskreis folgten Workshops<br />

<strong>in</strong> Eurythmie, Malen,<br />

Formenzeichnen, Erlebnispädagogik<br />

und Rollenspiel. Der geme<strong>in</strong>same<br />

Abschlusskreis erfolgte schließlich <strong>in</strong> spiegelbildlichem<br />

Aufbau zum Anfangskreis.<br />

Auch K<strong>in</strong>der mit Beh<strong>in</strong>derung s<strong>in</strong>d Opfer<br />

von Japans schwarzem Tag geworden. In Rifu<br />

unterbreitet der heilpädagogische Tageshort<br />

«Satzan-zi» («glückliches Haus») Förderangebote<br />

für K<strong>in</strong>der und Jugendliche mit Beh<strong>in</strong>derung<br />

aus <strong>dem</strong> japanischen Krisengebiet.<br />

K<strong>in</strong>der mit sogenannter geistiger Beh<strong>in</strong>derung<br />

s<strong>in</strong>d nach Großschadensereignissen sehr häufig<br />

von Traumatisierung betroffen. Aufgrund<br />

ihrer kognitiven E<strong>in</strong>schränkungen wirken<br />

plötzliche Veränderungen der äußeren Lebensverhältnisse<br />

<strong>in</strong> besonderer Weise bedrohlich<br />

und beängstigend.<br />

Wer K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen nach Katastrophen<br />

helfen möchte, muss auch ihren<br />

meist ebenfalls traumatisierten Eltern beistehen.<br />

Nur <strong>in</strong>nerlich ruhige Eltern können ihre<br />

tief erschütterten K<strong>in</strong>der stabilisieren. In Osato<br />

und Tagajo sowie <strong>in</strong> Tokio wurden im Rahmen<br />

des notfallpädagogischen E<strong>in</strong>satzes Elternberatungskurse<br />

durchgeführt. Immer wieder<br />

erzählten Eltern, dass ihre K<strong>in</strong>der zunächst<br />

ke<strong>in</strong>erlei Anzeichen e<strong>in</strong>er Traumatisierung<br />

erkennen ließen. Sie schienen von der Katastrophe<br />

wie unberührt zu se<strong>in</strong>. Erste H<strong>in</strong>weise<br />

ergaben sich dann erst nach Wochen. Oft<br />

wurde auch berichtet, dass sich viele K<strong>in</strong>der<br />

tröstend um ihre leidenden Eltern bemühten<br />

Das E<strong>in</strong>satzteam <strong>in</strong> Japan<br />

und sie emotional aufzurichten versuchten.<br />

Auch <strong>in</strong> der Forschung ist bekannt, dass K<strong>in</strong>der<br />

oft ihre eigenen seelischen Verletzungen<br />

aus irrationalen Scham- und Schuldgefühlen<br />

verbergen. Sie verbergen ihr Leid aber auch,<br />

um ihre Eltern nicht noch weiter zu belasten<br />

und sie vor weiteren Sorgen zu schützen.<br />

Was für die japanischen Eltern nach <strong>dem</strong> Tsunami<br />

gilt, hat auch Gültigkeit für die Lehrer<br />

und Erzieher: auch sie müssen erst wieder<br />

stabil werden, um die K<strong>in</strong>der und Jugendlichen<br />

stabilisieren zu können. Um die Nachhaltigkeit<br />

der Notfallpädagogik sicherzustellen, werden<br />

<strong>in</strong> die konkrete Arbeit mit den K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen nach Möglichkeit immer ihre<br />

Lehrer, Erzieher und Betreuer e<strong>in</strong>bezogen. In<br />

Tokio kamen annähernd 100 Waldorflehrer,<br />

Waldorferzieher anthroposophische Ärzte und<br />

Therapeuten zu e<strong>in</strong>em Tagessem<strong>in</strong>ar zur Notfallpädagogik<br />

zusammen. Außer<strong>dem</strong> konnten<br />

<strong>in</strong> Tokio über 70 anthroposophische Lehrer,<br />

Erzieher, Ärzte und Therapeuten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Intensivkurs auf die Bildung von Notfallteams<br />

für zukünftige E<strong>in</strong>sätze im nordjapanischen<br />

Katastrophengebiet vorbereitet werden.<br />

Die Konzeption der Waldorfpädagogik als<br />

Notfallpädagogik hat sich nach Interventionen<br />

im Libanon und Gaza-Streifen, <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und<br />

Kirgisistan sowie auf Haiti auch im japanischen<br />

Kulturraum weiter konkretisiert. Die<br />

ihr zugrunde liegenden pädagogischen Ansätze<br />

menschlicher Entwicklung s<strong>in</strong>d universal.<br />

Ihre Stärke liegt <strong>in</strong> ihrer Anpassungsfähigkeit<br />

an verschiedene kulturelle Bed<strong>in</strong>gungen und<br />

Bedürfnisse. Sie wächst durch die Begegnung<br />

und Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedensten<br />

Regionen dieser Welt.<br />

Bernd Ruf<br />

Spendenkonto:<br />

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Ste<strong>in</strong>ers e.V.<br />

GLS Geme<strong>in</strong>schaftsbank Bochum<br />

BLZ 430 609 67, Konto-Nr. 800 800 700<br />

Kennwort: «Notfallpädagogik»<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

Term<strong>in</strong>e im Juni 2011<br />

Veranstaltungen von Zweigen der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> ganz Deutschland<br />

(an) Jeden Monat gibt e<strong>in</strong>e Veranstaltungsübersicht<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Aktivitäten<br />

der Zweige und Rudolf Ste<strong>in</strong>er-Häuser <strong>in</strong><br />

Deutschland. Dabei kann es sich aber jeweils<br />

nur um e<strong>in</strong>e begrenzte <strong>Aus</strong>wahl handeln.<br />

Die Redaktion versucht diese <strong>Aus</strong>wahl dabei<br />

so ausgewogen wie möglich, sowohl was<br />

die geographischen Regionen wie das Themenspektrum<br />

betrifft, zu gestalten. Die<br />

anschließende Vorschau kündigt wichtige<br />

Term<strong>in</strong>e für die eigene Planung an.<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Samstag, 25. Juni: «Anthroposophie erleben»<br />

- Tag der Anthroposophie auf <strong>dem</strong> Platz am<br />

Kulturforum<br />

www.agberl<strong>in</strong>.de<br />

Kassel<br />

Freitag, 3. Juni 2011, 20.00 Uhr: Vortrag, Samstag,<br />

4. Juni 2011, 9.00 – 18.00 Uhr: Sem<strong>in</strong>ar<br />

Wo ist Europa im Zeitalter der Globalisierung?<br />

E<strong>in</strong>e Entwicklungspsychologie der Völker<br />

Europas. Thema: Russland – Deutschland.<br />

Sem<strong>in</strong>arreihe mit Prof. Dr. Karen Swassjan, <strong>in</strong><br />

der die Völkerpsychologien Mitteleuropas <strong>in</strong><br />

ihrem Zusammenspiel und ihren Gegensätzlichkeiten<br />

bearbeitet werden.<br />

www.az-kassel.de<br />

München<br />

Freitag–Sonntag, 3. bis 5. Juni: Wochenendtagung<br />

mit Dr. Markus <strong>Ost</strong>errieder, Danuta Perennés,<br />

Florian Roder, Hartwig Schiller, Gisela Weller-<br />

Widmann. «Rudolf Ste<strong>in</strong>er und die Freundschaft<br />

- Anregungen für e<strong>in</strong>e Begegnungskultur».<br />

www.anthroposophie-muenchen.de<br />

Ulm<br />

Freitag, 10. Juni, 19 Uhr bis Montag, 13. Juni, 13<br />

Uhr: Pf<strong>in</strong>gsttagung.<br />

«Des Geistes Morgenruf. Hochzeit der russischen<br />

und der deutschen Volksseelen». Zweisprachige<br />

Zusammenkunft russisch-deutsch.<br />

Beiträge von Ilona Korol, Cordula Kocarjan, Natascha<br />

Neisecke, John Meeks, Katja Schliakhter, Botvid<br />

Aquilon, Katja Gubernatorova, Angelika Wei<strong>dem</strong>ann,<br />

Johannes Haslacher, Christopher Schürmann<br />

und Jean-Sébastien Catalan.<br />

Gespräche und Kunst (Eurythmie, Poesie,<br />

Musik). Anmeldungen und Information:<br />

Sophia Johannes Zweig Ulm. Tel. 0731/<br />

15979140. Tagungsort: Kulturstätte MI KA EL<br />

- Donaustr. 4 89073 Ulm.<br />

www.bundulm.eu mail@bundulm.eu<br />

Weimar<br />

Donnerstag, 16. Juni - Sonntag, 19. Juni: «Rudolf<br />

Ste<strong>in</strong>er: Empf<strong>in</strong>dung Mensch - Wirkung<br />

Anthroposophie». Öffentliche Tagung der<br />

<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />

im Congresszentrum, Neue Weimarhalle.<br />

Vorankündigungen für Juli<br />

Hannover<br />

Samstag den 4. bis Dienstag, den 7. Juli: Studiensem<strong>in</strong>ar<br />

mit Prof. Dr. Karen Swassjan (Basel)<br />

«Die Grundlagen der Anthroposophie». <strong>Aus</strong><br />

<strong>dem</strong> Inhalt: die Entdeckung der Natur - das<br />

Denken des Menschen und die Wirklichkeit<br />

der Welt - Goethe: das Urphänomen - die<br />

Bewusstse<strong>in</strong>sseele - die Entdeckung des Ich -<br />

die Geburt des Materialismus - die Erkenntnis<br />

des Übers<strong>in</strong>nlichen.<br />

www.anthroposophie-hannover.de<br />

Nähere Informationen bitte auf den angegebenen Websites e<strong>in</strong>sehen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Übersicht bieten im Internet: www.anthroposophische-gesellschaft.org<br />

und www.rudolf-ste<strong>in</strong>er-2011.com<br />

Initiative ELIANT endlich am Ziel<br />

(an) E<strong>in</strong>e Million Menschen <strong>in</strong> Europa unterstützen<br />

die ELIANT-Allianz für Wahlfreiheit im<br />

Bezug auf Ernährung, Mediz<strong>in</strong> und Pädagogik.<br />

E<strong>in</strong>e Delegation der ELIANT-Allianz reichte<br />

am 13. Mai das Memorandum<br />

und die Unterschriften bei der<br />

Europäischen Kommission<br />

<strong>in</strong> Brüssel e<strong>in</strong>. Demeter, Waldorfschulen<br />

und <strong>Anthroposophische</strong><br />

Mediz<strong>in</strong> gehören zu<br />

den Unterstützern der Initiative<br />

und erwarten nun die Beratung<br />

ihrer Forderungen durch<br />

die Europäische Kommission.<br />

Zu den wichtigsten Aspekten<br />

der 15 konkreten Forderungen<br />

für angemessene<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Landwirtschaft, Ernährung,<br />

Gesundheitswesen, Bildung, Heilpädagogik<br />

und Forschung zählen: Ke<strong>in</strong>e Vorschrift zur<br />

künstlichen Vitam<strong>in</strong>-Anreicherung <strong>in</strong> biodynamischer<br />

und anderer Babynahrung und Verzicht<br />

auf Agro-Gentechnik; offener Zugang zu<br />

<strong>Anthroposophische</strong>r Mediz<strong>in</strong> für die Bürger<br />

aller EU-Mitgliedsstaaten und die Neubewertung<br />

k<strong>in</strong>dlicher Fähigkeiten für die Entwicklung<br />

des Menschen als Basis für Vielfalt im<br />

Erziehungsbereich.<br />

«Die ELIANT-Allianz ist e<strong>in</strong> Vorreiter für das<br />

ab 2012 mögliche <strong>dem</strong>okratische Verfahren<br />

der Bürgerbeteiligung auf EU-Ebene », betont<br />

Übergabe an Commisioneer Dalli<br />

Stuttgart<br />

Samstag, den 9. Juli 2011 von 10-17 Uhr: Tagessem<strong>in</strong>ar<br />

«Der hörende Mensch und die Musik»<br />

im Rudolf Ste<strong>in</strong>er-Haus Stuttgart mit Arm<strong>in</strong><br />

Husemann, Marco B<strong>in</strong>delli und Julien Clarke. Wie<br />

wird aus Tönen Musik? Wer mit den Tönen<br />

atmet, erlebt Melodie, Harmonie, Rhythmus:<br />

Die neuere Forschung bestätigt Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />

Ergebnisse darüber, was <strong>dem</strong> Musikerlebnis<br />

physiologisch zu Grunde liegt. Dem großen<br />

Thema des musikalischen Atems gilt dieses<br />

Sem<strong>in</strong>ar. Themenübersicht: Arm<strong>in</strong> Husemann:<br />

Atmen im Goldenen Schnitt - zur Embryologie<br />

der Lunge; Julien Clarke: Der goldene<br />

Schnitt als Proportion <strong>in</strong> Mozarts Klaviersonaten;<br />

Marco B<strong>in</strong>delli: Musikalisches Atmen –<br />

geme<strong>in</strong>sam Hören und S<strong>in</strong>gen - von der <strong>in</strong>neren<br />

Ruhe zur Meditation; Arm<strong>in</strong> Husemann:<br />

L.v.Beethoven, Phantasie op. 77 – Gesprächskonzert.<br />

Anmeldung und Information für das<br />

Tagessem<strong>in</strong>ar bei: Agentur «Von Mensch zu<br />

Mensch», Tel. 0711 248 50 97 oder email aneider@gmx.de<br />

www.rudolf-ste<strong>in</strong>er-haus-stuttgart.de<br />

Nachrichten aus der Bewegung<br />

Stephan Illi, Vorstand des Demeter e. V., der sich<br />

an ELIANT beteiligt. Se<strong>in</strong> ausdrücklicher Dank<br />

gilt den zahlreichen Unterstützern, die durch<br />

ihre Unterschrift e<strong>in</strong> Signal für mehr Demokratie<br />

und Wahlfreiheit gesetzt haben. Barbara<br />

Wais vom Dachverband <strong>Anthroposophische</strong><br />

Mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland (damid) verweist auf<br />

den Nutzen für die Patienten. «Nur wer se<strong>in</strong>e<br />

Therapieform <strong>in</strong>dividuell wählen kann, kann<br />

e<strong>in</strong>e aktive Patientenkompetenz entwickeln.<br />

Voraussetzung dafür ist aber, dass Therapievielfalt<br />

und Methodenpluralismus gestärkt<br />

werden.» Christian Boettger aus der Geschäftsführung<br />

des Bundes der Freien Waldorfschulen<br />

begrüßt, dass nun auch alternative Ansätze zur<br />

Bildungsvielfalt, vor allem die direkte Eigenverantwortlichkeit<br />

von Schulen und Bürgern<br />

für ihre Bildungsaufgabe auf EU-Ebene thematisiert<br />

werden können.<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 15


Bildungspolitik an erster Stelle<br />

Der neue baden-württembergische M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

W<strong>in</strong>fried Kretschmann (Grüne) und<br />

se<strong>in</strong> Stellvertreter Nils Schmid (SPD) haben<br />

e<strong>in</strong>en Monat nach der Wahl den Koalitionsvertrag<br />

vorgestellt. In diesem 83-seitigen<br />

Dokument steht die Bildungspolitik an erster<br />

Stelle. Diese soll <strong>in</strong> den kommenden fünf<br />

Jahren verbessert werden, damit es für Baden-<br />

Württemberg nicht mehr, wie <strong>in</strong> der Präambel<br />

beschrieben steht, heißen müsste: «In ke<strong>in</strong>em<br />

anderen Land entscheidet die Herkunft so<br />

stark über die Bildungschancen».<br />

Dr. Albrecht Hüttig, Vorstand der Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der Freien Waldorfschulen <strong>in</strong><br />

Baden-Württemberg, zeigt sich gleich dreifach<br />

erfreut. «Drei für die Waldorfpädagogik und<br />

für das freie Schulwesen wichtige Bereiche<br />

werden im Koalitionsvertrag explizit genannt»<br />

so der Pädagoge. Zum e<strong>in</strong>en ist dies die verb<strong>in</strong>dliche<br />

E<strong>in</strong>führung des Orientierungsplanes<br />

bei den K<strong>in</strong>dertagesstätten, an dessen Formulierung<br />

Waldorferzieher mitgewirkt haben.<br />

Weiter ist es das Thema Inklusion. Hier heißt<br />

es im Koalitionsvertrag wörtlich, es «sollen<br />

möglichst viele allgeme<strong>in</strong> bildende Schulen<br />

bei entsprechen<strong>dem</strong> Bedarf <strong>in</strong>klusiv arbeiten<br />

können.» Hier hat die <strong>in</strong>klusiv arbeitende<br />

Integrative Waldorfschule Emmend<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e<br />

Vorreiterrolle und kann diese nun weiter entwickeln.<br />

Zum dritten ist im Koalitionsvertrag e<strong>in</strong><br />

Abschnitt <strong>dem</strong> Freien Schulwesen gewidmet.<br />

Er trägt die Überschrift «Freie Schulen<br />

fair ausstatten.» Hier heißt es im Vertragstext:<br />

«Unser Ziel ist dabei e<strong>in</strong> Kostendeckungsgrad<br />

von m<strong>in</strong>destens 80 Prozent der Kosten e<strong>in</strong>es<br />

Schülers an e<strong>in</strong>er staatlichen Schule gemäß<br />

<strong>dem</strong> Bruttokostenmodell.» Die stufenweise<br />

Anhebung der f<strong>in</strong>anziellen Mittel ist damit<br />

beschlossenes Ziel. Die 56 Waldorfschulen im<br />

Land erwarten daher, dass das Privatschulgesetz<br />

baldmöglichst novelliert wird.<br />

«Wir gehen davon aus, dass die f<strong>in</strong>anzielle<br />

<strong>Aus</strong>stattung von Waldorfschulen endlich durch<br />

den Gesetzgeber verbessert werden wird», so<br />

Hüttig. Dieses Ziel hatte sich auch die Vorgängerregierung<br />

gesteckt, musste aber am Ende<br />

der Legislaturperiode feststellen, dass es nur<br />

bei der Absicht geblieben ist. Wegen der permanenten<br />

Unterf<strong>in</strong>anzierung gerieten die Waldorfschulen<br />

zunehmend <strong>in</strong> den Graubereich<br />

der «Sonderung», die das Grundgesetz verbietet.<br />

«E<strong>in</strong>e Sonderung nach wirtschaftlichen<br />

Verhältnissen der Eltern wollen wir nicht, dies<br />

widerspricht unserem Grundverständnis und<br />

unseren Wertvorstellungen», so Hüttig. Hüttig<br />

vertritt neben se<strong>in</strong>em Amt als Vorstand im<br />

Landesverband auch die Rudolf Ste<strong>in</strong>er Schule<br />

Nürt<strong>in</strong>gen, die gegen das Land Klage wegen<br />

zu ger<strong>in</strong>ger Zuschüsse erhoben hat. Dieser<br />

Klage wurde <strong>in</strong> vielen Punkten vor <strong>dem</strong> VGH<br />

Mannheim stattgegeben.<br />

Die Waldorfschulen begrüßen darüber h<strong>in</strong>aus<br />

die E<strong>in</strong>führung der Geme<strong>in</strong>schaftsschule bis<br />

zur 10. Klasse an den Orten, wo dies gewünscht<br />

16<br />

wird. Mit Formen geme<strong>in</strong>samen Unterrichts<br />

haben die Waldorfschulen seit ihrer Gründung<br />

im Jahre 1919 e<strong>in</strong>e bald 100- jährige Erfahrung.<br />

Deshalb bieten die Vertreter der Waldorfschule<br />

<strong>dem</strong> künftigen von der SPD geführten Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />

den konstruktiven Dialog für<br />

die Umsetzungsmöglichkeiten dieses Schultyps<br />

an. In Baden-Württemberg s<strong>in</strong>d 56 Waldorfschulen<br />

Mitglied <strong>in</strong> der Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft.<br />

Rund 23.800 Schüler besuchen im<br />

Schuljahr 2010 / 2011 e<strong>in</strong>e Waldorfschule <strong>in</strong><br />

Baden- Württemberg.<br />

Christian Schad, Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Baden-<br />

Württemberg<br />

E<strong>in</strong> langer Rechtsstreit geht zu Ende<br />

Am 11. Mai 2011 hat das Bundessozialgericht<br />

(BSG) <strong>in</strong> letzter Instanz e<strong>in</strong>e Entscheidung zur<br />

Erstattungsfähigkeit der Misteltherapie durch<br />

die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)<br />

gefällt (Az.: B 6 KA 25/10 R). In <strong>dem</strong> Rechtstreit<br />

g<strong>in</strong>g es um die Frage, ob die anthroposophische<br />

Misteltherapie nur <strong>in</strong>nerhalb der palliativen<br />

Situation oder auch <strong>in</strong> der adjuvanten<br />

Behandlung von der GKV erstattet werden<br />

kann. Während über den ersten Punkt nach<br />

wie vor E<strong>in</strong>igkeit besteht (die palliativ e<strong>in</strong>gesetzte<br />

Misteltherapie ist ohne Wenn und Aber<br />

erstattungsfähig), wollte der G-BA die Arzneimittelrichtl<strong>in</strong>ie<br />

bereits im Jahr 2004 dah<strong>in</strong>gehend<br />

ändern, dass die adjuvante anthroposophische<br />

Misteltherapie künftig von der GKV<br />

nicht mehr zu erstatten sei. Das damalige<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung (BMGS) hatte diesen Beschluss<br />

jedoch beanstandet. Der G-BA hatte se<strong>in</strong>erseits<br />

gegen diese Beanstandung geklagt und<br />

2005 und 2006 <strong>in</strong> erster und zweiter Instanz<br />

verloren. Nun ist also die Entscheidung gefallen,<br />

dass der G-BA die entsprechende Richtl<strong>in</strong>ie<br />

gemäß se<strong>in</strong>er Auffassung ändern darf.<br />

Ob und wann es dazu kommen wird, ist<br />

gegenwärtig noch offen. Die jetzige rechtliche<br />

Situation zur Erstattung der anthroposophischen<br />

Mistelpräparate <strong>in</strong> der adjuvanten<br />

Therapie gilt also weiterh<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e rückwirkende<br />

Änderung dieser Regelung ist nicht möglich.<br />

Erst wenn der G-BA die Arzneimittelrichtl<strong>in</strong>ie<br />

ändert und diese Änderung im Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht wird, kann die Erstattungsfähigkeit<br />

e<strong>in</strong>geschränkt werden. Die Misteltherapie<br />

gehört heute zu den am meisten verordneten<br />

onkologischen Arzneimitteln und ist von allen<br />

komplementärmediz<strong>in</strong>ischen Krebstherapien<br />

am besten erforscht.<br />

H<strong>in</strong>tergrund zum Rechtsstreit: Als 2004 alle<br />

nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel<br />

grundsätzlich von der Erstattung durch die<br />

Gesetzliche Krankenversicherung ausgeschlossen<br />

wurden, war es die Aufgabe des G-BA,<br />

<strong>Aus</strong>nahmen von diesem gesetzlichen Verordnungsausschluss<br />

zu beschließen. Daraufh<strong>in</strong><br />

wurde vom G-BA e<strong>in</strong>e Übersicht über Arzneimittel<br />

erstellt, die bei der Behandlung schwerwiegender<br />

Erkrankungen als Therapiestandard<br />

<strong>Anthroposophische</strong> Bewegung<br />

gelten. Seit<strong>dem</strong> können Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte<br />

Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen<br />

(zu denen auch die <strong>Anthroposophische</strong><br />

Mediz<strong>in</strong> zählt) zu Lasten der GKV verordnen,<br />

wenn diese als Therapiestandard <strong>in</strong> der jeweiligen<br />

Therapierichtung gelten. Trotz dieser e<strong>in</strong>deutigen<br />

Rechtslage gab es <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren jedoch immer wieder rechtliche <strong>Aus</strong>e<strong>in</strong>andersetzungen<br />

über die Konkretisierung<br />

dieser OTC-Übersicht - obwohl zahlreiche<br />

rechtskräftige Sozialgerichtsurteile entschieden<br />

haben, dass die anthroposophischen Mistelpräparate<br />

bei malignen Tumoren sowohl adjuvant<br />

als auch palliativ erstattungsfähig s<strong>in</strong>d.<br />

Natascha Hövener, DAMID Berl<strong>in</strong><br />

Neues aus den Verlagen<br />

(an) Über aktuelle Frühjahrsneuersche<strong>in</strong>ungen<br />

haben wir <strong>in</strong> der Mai-<strong>Aus</strong>gabe bereits e<strong>in</strong>iges<br />

berichtet. Hier folgen nun weitere wichtige<br />

Neuersche<strong>in</strong>ungen dieses Frühjahrs:<br />

Im Verlag Urachhaus ist von Jaap van der Weg<br />

das Buch «Welten und Wesen. Die Seele als<br />

Schauplatz geistiger Wirkungen» erschienen.<br />

Van der Weg untersucht jene Gebiete unserer<br />

Seele, <strong>in</strong> denen uns unser Denken, Fühlen<br />

und Wollen entgleiten und fremd bestimmt<br />

werden. Ferner hat der Verlag e<strong>in</strong>e Neuausgabe<br />

der «Perikopen» für den christlichen Jahreslauf<br />

mit Bildern von N<strong>in</strong>etta Sombart herausgebracht.<br />

Das Besondere dieser Edition s<strong>in</strong>d nicht<br />

nur die hervorragenden farbigen Kunstwerke,<br />

sondern auch die Übersetzung der Texte aus<br />

<strong>dem</strong> Neuen Testament vom langjährigen Leiter<br />

des Priestersem<strong>in</strong>ars <strong>in</strong> Stuttgart Gottfried<br />

Husemann.<br />

Im Mayer Verlag erschien «Die Herausforderungen<br />

der Globalisierung», e<strong>in</strong> Sammelband<br />

mit Beiträgen von Thomas Jorberg, Paul Mackay,<br />

Ulrich Rösch, Gerald Häfner, Christoph Strawe und<br />

Dietrich Spitta.<br />

Im Verlag am Goetheanum wendet sich e<strong>in</strong><br />

neues Buch von Rolf Kerler der Geschichte der<br />

GLS-Bank und ihren Impulsen unter <strong>dem</strong> Titel<br />

«E<strong>in</strong>e Bank für den Menschen» zu.<br />

Im Verlag Freies Geistesleben ersche<strong>in</strong>t von Karl<br />

König e<strong>in</strong>e wunderschön ausgestattete Neuausgabe<br />

e<strong>in</strong>es Klassikers der spirituellen Psychologie<br />

«Über die menschliche Seele».<br />

Impressum<br />

Die «Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit <strong>in</strong><br />

Deutschland» s<strong>in</strong>d Bestandteil der Zeitschrift «Anthroposophie<br />

weltweit». Herausgeber ist die <strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>in</strong> Deutschland e. V., Zur Uhlandshöhe 10, 70188 Stuttgart.<br />

Redaktion: Andreas Neider (verantwortlich), Justus Wittich (jw),<br />

Sylva<strong>in</strong> Coiplet. Zur Uhlandshöhe 10, 70188 Stuttgart., Tel.:<br />

0711/248 50 97, Fax: 248 50 99, e-Mail Redaktion: neider@<br />

mercurial.de. Adressänderungen und Adm<strong>in</strong>istration: leserservice@mercurial.de.<br />

Gestaltung: Sab<strong>in</strong>e Gasser, Hamburg. Der<br />

Bezug ist sowohl durch e<strong>in</strong> Abonnement der Wochenschrift<br />

«Das Goetheanum» als auch durch gesonderte Bestellungen<br />

beim Verlag möglich (Kostenbeitrag für das Jahr 2011: 40,- Euro).<br />

Verlag: mercurial-Publikationsgesellschaft mbH, Alt-Niederursel<br />

45, 60439 Frankfurt/M., Tel: 069/58 23 54, Konto Nr. 101 670 901<br />

bei der GLS Geme<strong>in</strong>schaftsbank eG, BLZ 430 609 67.<br />

Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011

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