Aus dem Arbeitszentrum Ost - Anthroposophische Gesellschaft in ...
Aus dem Arbeitszentrum Ost - Anthroposophische Gesellschaft in ...
Aus dem Arbeitszentrum Ost - Anthroposophische Gesellschaft in ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Aus</strong>gabe 6/2011 Juni<br />
Neue Bürgerregierung?<br />
(an) Nach der Landtagswahl <strong>in</strong> Baden-<br />
Württemberg kündigt der erste grüne M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
W<strong>in</strong>fried Kretschmann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Regierungserklärung am 25. Mai e<strong>in</strong>en Politikwechsel<br />
<strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er «Bürgerergierung»<br />
an. Was damit genau geme<strong>in</strong>t ist, wird man <strong>in</strong><br />
der Praxis der kommenden vier Jahre abwarten<br />
müssen. Deutlich wird aber, dass Kretschmann<br />
weniger staatlichen Dirigismus und mehr Bürgerbeteiligung<br />
wünscht. Dass allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong><br />
Stuttgart bereits im Frühjahr 1919 e<strong>in</strong>e viel<br />
weitergehende Politikwende e<strong>in</strong>geleitet werden<br />
sollte, und zwar durch Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />
Vorschläge zur Sozialen Dreigliederung, ist<br />
wohl kaum jeman<strong>dem</strong> von den gegenwärtig<br />
politisch Handelnden bewusst. Ste<strong>in</strong>er hatte<br />
u.a. e<strong>in</strong> dreigliedriges Rätesystem der Bürgerbeteiligung<br />
<strong>in</strong> Form von Kulturräten im Geistesleben,<br />
Arbeiterräten im Rechtsleben und<br />
Betriebsräten im Wirtschaftsleben angeregt.<br />
Se<strong>in</strong> <strong>in</strong> der ersten Waldorfschule verwirklichtes<br />
Modell der E<strong>in</strong>heitsschule wird nun nach<br />
be<strong>in</strong>ahe 100 Jahren ebenfalls von der grünroten<br />
Landesregierung aufgegriffen, auch hier<br />
ohne historisches Bewusstse<strong>in</strong>. Dieses erwacht<br />
jedoch gerade auch <strong>in</strong> Stuttgart zunehmend,<br />
was sich <strong>in</strong>sbesondere am großen Erfolg der<br />
Stuttgarter Ste<strong>in</strong>er-<strong>Aus</strong>stellung ablesen lässt<br />
(siehe nebenstehenden Bericht).<br />
Materialien und Berichte<br />
zur Mitgliedertagung <strong>in</strong> Weimar mit Geschäftsbericht<br />
und Jahresrechnung f<strong>in</strong>den Sie auf den<br />
Seiten 5 bis 12<br />
Die Entwicklung der Hochschule<br />
vordenken<br />
möchte Justus Wittich im dritten Gespräch<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Arbeitskollegiums auf<br />
Seite 3<br />
Freunde <strong>in</strong> Japan<br />
Nun hat es doch geklappt, und das Notfallpädagogik-Team<br />
der «Freunde der Erziehungskunst»<br />
konnte nach Japan. E<strong>in</strong> Bericht von<br />
Bernd Ruf auf<br />
Seite 14<br />
aus der anthroposophischen Arbeit <strong>in</strong> Deutschland<br />
Kosmos Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />
E<strong>in</strong> Rückblick auf die <strong>Aus</strong>stellung<br />
und ihre Rahmenveranstaltungen <strong>in</strong> Stuttgart<br />
Es war e<strong>in</strong> außergewöhnliches Frühjahr <strong>in</strong> Stuttgart. Die große <strong>Aus</strong>stellung im Kunstmuseum<br />
vom 4. Februar bis zum 22. Mai leuchtete mit ihren großen Lettern am Glaskubus<br />
des Museums weit über den Schlossplatz h<strong>in</strong>aus. Insgesamt 75.000 Besucher haben die<br />
<strong>Aus</strong>stellung besucht, e<strong>in</strong> außergewöhnlicher Erfolg. Es mischten sich allerd<strong>in</strong>gs auch e<strong>in</strong>ige<br />
bittere Tropfen <strong>in</strong> das ansonsten rundum erfolgreiche Unternehmen.<br />
Es waren bewegte Monate, die Zeit von Februar<br />
bis Mai. Denn nicht nur schlugen die Wellen<br />
um Stuttgart 21 nach wie vor hoch. Erstmals<br />
<strong>in</strong> der Geschichte der Bundesrepublik<br />
wurde e<strong>in</strong>e grün-rote Landesregierung mit<br />
e<strong>in</strong>em grünen M<strong>in</strong>isterpräsidenten bei e<strong>in</strong>er<br />
Landtagswahl gewählt. Viele Demonstrationen<br />
und Versammlungen der aufgebrachten und<br />
bewegten Stuttgarter fanden im Schatten des<br />
Kunstmuseums und unter <strong>dem</strong> Schriftzug mit<br />
<strong>dem</strong> Namen Rudolf Ste<strong>in</strong>er statt. Dabei konnten<br />
durchaus Rem<strong>in</strong>iszenzen an die Dreigliederungszeit<br />
im Frühjahr des Jahres 1919 wach<br />
gerufen werden.<br />
Auch die <strong>in</strong> diesem Zusammenhang vom<br />
Kunstmuseum <strong>in</strong>itiierte Buchpublikation<br />
«Rudolf Ste<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Stuttgart» fand reichen und<br />
durchgehend positiven Anklang. Presse, Radio<br />
und Fernsehen berichteten ausführlich über<br />
das Thema und die gleichnamige <strong>Aus</strong>stellung<br />
zum Buch im Rudolf Ste<strong>in</strong>er-Haus Stuttgart,<br />
die <strong>in</strong> der langen Nacht der Museen e<strong>in</strong>en<br />
nicht abreißen wollenden Strom von Besuchern<br />
anzog.<br />
Öffentliche Aufmerksamkeit wie<br />
noch nie – e<strong>in</strong> herzlicher Dank<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit der Landesgesellschaft hatte<br />
das Kunstmuseum außer<strong>dem</strong> e<strong>in</strong>e ganze<br />
Reihe von Begleitveranstaltungen organisiert,<br />
die ebenfalls überaus stark besucht waren<br />
und über die nachfolgend hier noch e<strong>in</strong>gehender<br />
berichtet werden soll. Überhaupt<br />
zeigte sich die Leitung des Kunstmuseums,<br />
Dr. Ulrike Groos und Dr. Simone Schimpf, als der<br />
ideale Gesprächspartner für öffentlichkeitswirksame<br />
Veranstaltungen und Publikationen<br />
rund um die <strong>Aus</strong>stellung und das Jubiläum<br />
zu Rudolf Ste<strong>in</strong>ers 150. Geburtstag. Dieses<br />
erfuhr dadurch <strong>in</strong> der Stuttgarter Öffentlichkeit<br />
e<strong>in</strong>e durchgehend positive Würdigung und<br />
Andreas Neider<br />
Foto: pjt56<br />
erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit, die es<br />
so zuvor auch <strong>in</strong> Stuttgart bisher noch nie<br />
gegeben hat.<br />
Dafür danken wir von dieser Stelle aus ganz<br />
herzlich!<br />
Das Werk und die Person Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />
wurde auf diese Weise zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt <strong>in</strong><br />
den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses<br />
gerückt, zu <strong>dem</strong> es ja <strong>in</strong>sbesondere durch<br />
die gleichzeitig erschienenen Biographien e<strong>in</strong>e<br />
eher kritische bis herabwürdigende Resonanz<br />
<strong>in</strong> der Öffentlichkeit gab. Besonders das starke<br />
Interesse an der historischen Konfiguration<br />
rund um Rudolf Ste<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Stuttgart machte<br />
aber deutlich, dass es auch anders geht. Sowohl<br />
bei den Mitarbeitern der Museumsleitung, wie<br />
bei den Mitarbeitern vom Stadtarchiv als auch<br />
bei den Mitarbeitern des Stuttgarter Belser-<br />
Verlages gab es e<strong>in</strong>e große Offenheit und e<strong>in</strong><br />
tief gehendes Interesse sowohl an Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />
selbst wie auch an se<strong>in</strong>en Werken.<br />
Die gleichzeitige Präsentation se<strong>in</strong>er zentralen<br />
künstlerischen Impulse und Werke im Kunstmuseum<br />
ließ so erstmals den ganzen Umfang<br />
und die Wucht des anthroposophischen<br />
Fortsetzung Seite 2<br />
1
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
Kosmos Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Impulses <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en Facetten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so<br />
bisher nicht gekannten Dimension sichtbar<br />
werden und wurde auch <strong>dem</strong> entsprechend<br />
gewürdigt.<br />
Trotz allem auch<br />
e<strong>in</strong> bitterer Nachgeschmack<br />
Umso bitterer stimmt es <strong>in</strong> diesem e<strong>in</strong>malig<br />
gut geglückten Zusammenklang von Anthroposophie<br />
und Öffentlichkeit, wenn man im<br />
Nachgang von e<strong>in</strong>igen gravierenden Vorfällen<br />
sowohl im Museum wie bei den Rahmenveranstaltungen<br />
erfahren muss, bei denen sich<br />
anthroposophische Besucher völlig außerhalb<br />
jeglichem Verhaltensrahmen bewegten. So<br />
kam es vor e<strong>in</strong>igen der Veranstaltungen zu<br />
regelrechten <strong>Aus</strong>schreitungen bis zu Handgreiflichkeiten<br />
gegen Museumsmitarbeiter,<br />
weil e<strong>in</strong>zelne Besucher die Veranstaltung<br />
wegen ausverkauften Karten nicht mehr besuchen<br />
konnten. Aber auch <strong>in</strong> der <strong>Aus</strong>stellung<br />
wurde das Aufsichtspersonal teilweise agressive<br />
behandelt oder beschimpft. Das anthroposophische<br />
Publikum h<strong>in</strong>terließ auf diese Weise<br />
e<strong>in</strong>en bitteren Nachgeschmack <strong>in</strong> der Öffentlichkeit,<br />
weil die teilweise aggressive Art, mit<br />
der hier agiert wurde, so ganz und gar nicht<br />
zu <strong>dem</strong> positiven Bild, das man ansonsten von<br />
Rudolf Ste<strong>in</strong>er und der Anthroposophie hat,<br />
zu passen sche<strong>in</strong>t. Der Ton der <strong>Aus</strong>fälligkeiten<br />
war teilweise von e<strong>in</strong>er arroganten bis selbstherrlichen<br />
Art bestimmt mit <strong>dem</strong> Unterton:<br />
«Was wollt ihr denn mit Rudolf Ste<strong>in</strong>er, der<br />
gehört doch uns!» Es ist äußerst betrüblich<br />
und beschämend zugleich, wenn gerade bei<br />
e<strong>in</strong>em solchen Anlass, bei <strong>dem</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />
dermaßen offenen und auch f<strong>in</strong>anziell ungeheuren<br />
Aufwand Rudolf Ste<strong>in</strong>er und se<strong>in</strong> Werk<br />
gewürdigt wurden, der E<strong>in</strong>druck entsteht, dass<br />
e<strong>in</strong>zelne Mitglieder der anthroposophischen<br />
Bewegung diesen Aufwand nicht nur nicht<br />
zu schätzen wissen, sondern zu<strong>dem</strong> e<strong>in</strong> dazu<br />
nicht passendes und ungehöriges Verhalten <strong>in</strong><br />
der Öffentlichkeit an den Tag legen.<br />
Helmut Zander –<br />
e<strong>in</strong> Theologe <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Element<br />
Neben den Veranstaltungen zur Pädagogik,<br />
zur Mediz<strong>in</strong> und Landwirtschaft verlief vor<br />
allem der Gesprächsabend zum Thema Theologie<br />
mit Helmut Zander außerordentlich<br />
spannend. Die Gesprächspartner waren für die<br />
Christengeme<strong>in</strong>schaft Michael Debus und für<br />
die <strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Hartwig<br />
Schiller. Die Moderation des Abends hatte<br />
der außerordentlich geschickt und kompetent<br />
agierende Journalist Paul Stenner. Dieser<br />
Gesprächsabend war mit 700 Besuchern die<br />
am besten besuchte Rahmenveranstaltung der<br />
<strong>Aus</strong>stellung. Es g<strong>in</strong>g dabei um zentrale Fragen<br />
nach der Christlichkeit der Anthroposophie,<br />
respektive der Christengeme<strong>in</strong>schaft, um<br />
unterschiedliche E<strong>in</strong>schätzungen derselben<br />
seitens der beiden Kirchen <strong>in</strong> Deutschland und<br />
2<br />
um die unterschiedlichen Milieubed<strong>in</strong>gungen<br />
der katholischen und evangelischen Kirche<br />
und der anthroposophischen Bewegung.<br />
Dabei zeigte Helmut Zander, dass er im theologischen<br />
Gespräch se<strong>in</strong>e Herkunft und Heimat,<br />
die katholische Kirche, versiert vertreten<br />
kann. Wenn er hier teilweise vehement kirchliche<br />
Positionen gegenüber der Christengeme<strong>in</strong>schaft<br />
und der Anthroposophie verteidigte<br />
oder den Pluralismus der christlichen<br />
Kirchen <strong>in</strong> der alltäglichen Glaubenspraxis<br />
hervorhob, dann bemerkte man, dass sich<br />
hier e<strong>in</strong> echter Sohn der Kirche <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
eigentlichen Element betätigt, der Glaubensverteidigung.<br />
Hier sprach weniger der Biograph<br />
Rudolf Ste<strong>in</strong>ers als dessen theologischer<br />
Kritiker. Mit dieser Art von Kritik, etwa <strong>dem</strong><br />
seit Rudolf Ste<strong>in</strong>ers Zeiten bekannten Vorwurf<br />
der «Selbsterlösung», lässt sich leben, können<br />
doch solche Vorwürfe leicht als Missverständnisse<br />
bzw. unberechtigt entkräften werden.<br />
Auch wenn dies den theologischen Gegnern<br />
Ste<strong>in</strong>ers schwer fällt anzuerkennen, der Re<strong>in</strong>karnationsgedanke<br />
anthroposophischer Prägung<br />
unterscheidet sich pr<strong>in</strong>zipiell von jenem<br />
buddhistischer Herkunft, denn hier geht es<br />
eben gerade nicht um Selbsterlösung, sondern<br />
um Weiterentwicklung <strong>in</strong> christlichem S<strong>in</strong>ne,<br />
im S<strong>in</strong>ne des Ganzen der Menschheit eben.<br />
Diese Entwicklungsfähigkeit des E<strong>in</strong>zelnen<br />
möchte die Kirche <strong>dem</strong> Menschen im S<strong>in</strong>ne<br />
ihres Selbsterhalts vorenthalten. Darüber kann<br />
auch e<strong>in</strong>e noch so pluralistische Glaubenspraxis<br />
nicht h<strong>in</strong>weg täuschen.<br />
Zander gestand denn auch zu, dass es <strong>in</strong><br />
der Kirche zwar e<strong>in</strong>e ausgesprochen pluralistische<br />
Glaubenspraxis, dafür aber e<strong>in</strong>e umso<br />
strengere, dogmatisch-theoretische Glaubensgrundlegung<br />
gäbe. In diesem S<strong>in</strong>ne bewies er<br />
an diesem Abend gegenüber den durchaus<br />
kritischen und deutlichen Nachfragen seitens<br />
des Vertreters der Christengeme<strong>in</strong>schaft<br />
se<strong>in</strong>e Glaubensfestigkeit und Treue der Kirche<br />
gegenüber. So bestätigte sich hier auch der<br />
ganze Rahmen der Veranstaltung, die nicht<br />
auf Initiative der Museumsleitung, sondern<br />
auf Initiative des evangelischen Stadtdekans<br />
zustande gekommen war.<br />
Die abschließende Diskussion mit <strong>dem</strong> Publikum<br />
verlief sachlich und auf hohem Niveau,<br />
und es erwies sich auch hier als glücklich, dass<br />
Hartwig Schiller aus gewissermaßen neutraler<br />
Position immer wieder vermittelnde Worte<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen konnte. Zu manchen Fragen hätte<br />
man sich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eres Publikum und mehr<br />
Zeit gewünscht, <strong>in</strong>sofern lässt sich dieses<br />
Gespräch vielleicht bei anderer Gelegenheit<br />
sogar fortsetzen.<br />
Von der Bühne gehustet - mit Folgen<br />
Was sich bereits während der <strong>Aus</strong>stellung und bei anderen Rahmenveranstaltungen gezeigt<br />
hatte, wiederholte sich leider auch bei der mit großem Aufwand betriebenen Eurythmie–<br />
veranstaltung des Kunstmuseums Stuttgart.<br />
Am 19. April gab es im Theaterhaus Stuttgart<br />
«Lamentate – e<strong>in</strong> Abend zur Eurythmie» zu<br />
sehen. Als Koproduktion des Eurythmeum<br />
Stuttgart mit <strong>dem</strong> Kunstmuseum Stuttgart<br />
war es e<strong>in</strong> wichtiges Ziel dieser Veranstaltung,<br />
auch Menschen außerhalb der üblichen<br />
Zuschauerkreise für e<strong>in</strong>e Eurythmieaufführung<br />
zu <strong>in</strong>teressieren. Das Kunstmuseum hatte zur<br />
<strong>Aus</strong>stellung «Kosmos Rudolf Ste<strong>in</strong>er», die von<br />
Februar bis Mai <strong>in</strong> Stuttgart zu sehen war, e<strong>in</strong><br />
vielgestaltiges Beiprogramm angeboten, die<br />
meisten Veranstaltungen davon geme<strong>in</strong>sam<br />
mit der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>. Es<br />
sollten Begegnungsforen geschaffen werden<br />
für Lebensanschauungen, Forschungen und<br />
praktische Arbeitsfelder <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb<br />
der Anthroposophie.<br />
Mit <strong>dem</strong> «Lamentate» von Arvo Pärt, das Teil der<br />
Tournee «Symphonie/ Eurythmie 2008» gewesen<br />
war, schien das ideale Werk gefunden, um<br />
e<strong>in</strong>e solche Begegnung auch für die Eurythmie<br />
und die Tanzkunst möglich zu machen. Deshalb<br />
war zur E<strong>in</strong>führung des Abends Frau Prof.<br />
Dr. Claudia Jeschke, e<strong>in</strong>e renommierte Tanzwissenschaftler<strong>in</strong><br />
von der Universität Salzburg,<br />
geladen, über Entwicklungen im modernen<br />
Tanz zu sprechen. Anschließend sollte e<strong>in</strong>e<br />
Demonstration zum «Lamentate» folgen und<br />
nach der Pause dann die Aufführung des<br />
Werkes. E<strong>in</strong> volles, rundes Programm – so<br />
schien es jedenfalls den Verantwortlichen. Und<br />
e<strong>in</strong> sehr gut gefüllter Saal schien diese Erwartung<br />
auch zu bestätigen, die Veranstaltung<br />
konnte erst fast 10 M<strong>in</strong>uten später beg<strong>in</strong>nen,<br />
weil noch Menschen an der Kasse standen.<br />
Frau Jeschke begann mit ihrem Vortrag, wie<br />
<strong>in</strong> der wissenschaftlichen Szene üblich von<br />
e<strong>in</strong>en vorbereiteten Konzept abgelesen und<br />
mit vielen Bildern über Video-Beamer bestückt.<br />
Sie sprach, wie angekündigt, über «Tanzentwicklungen<br />
im beg<strong>in</strong>nenden 20. Jahrhundert».<br />
Nun mag man sich für dieses Thema <strong>in</strong>teressieren<br />
oder nicht – e<strong>in</strong>ige Zuschauer fanden<br />
das Ganze wohl nicht sehr fesselnd, denn<br />
nach etwa 45 M<strong>in</strong>uten Redezeit begann e<strong>in</strong><br />
auffälliges Husten im Zuschauerraum, und auf<br />
die irritierte Frage der Redner<strong>in</strong> «Husten Sie<br />
mich von der Bühne?» erklangen tatsächlich<br />
e<strong>in</strong> paar «Ja – aufhören!» Rufe. E<strong>in</strong>e andere<br />
Stimme sagte «Ne<strong>in</strong>, weitermachen», und Frau<br />
Jeschke beendete ihren Vortrag dann schnell<br />
<strong>in</strong> die sich nur langsam wieder beruhigende<br />
Zuschauermenge h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
Car<strong>in</strong>a Schmid, die die Demonstration leitete,<br />
wurde anschließend enthusiastisch begrüßt<br />
und auch die Aufführung begeistert aufge-<br />
Fortsetzung Seite 4<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
Die Weiterentwicklung der Hochschule vordenken<br />
Das nachfolgende Gespräch zwischen Michael Schmock und Justus Wittich schließt an die beiden vorangegangenen Gespräche zu Hochschulfragen<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Arbeitskollegiums <strong>in</strong> der April- und Maiausgabe an.<br />
Michael Schmock: In den letzten Gesprächen ist<br />
Wesentliches über die heute erforderliche Qualität<br />
der Hochschule für die Anthroposophie<br />
charakterisiert worden. Was hat das für Folgen<br />
für Form und Inhalt der Hochschularbeit?<br />
Justus Wittich: Mich hat immer der außerordentliche<br />
Ernst Rudolf Ste<strong>in</strong>ers bee<strong>in</strong>druckt, mit<br />
<strong>dem</strong> er die Fragen der Hochschule gehandhabt<br />
hat – dabei vollkommen nüchtern und<br />
ohne jedes Pathos. Es handelte sich ja um<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong> jeder Beziehung freies Vertragsverhältnis<br />
zwischen der Leitung der Schule und<br />
den aufgenommenen Mitgliedern und daraus<br />
entstehend e<strong>in</strong>e Art Bruder- oder Schwesternschaft<br />
als geistiger Forschungsverbund und<br />
Repräsentant der Anthroposophie <strong>in</strong> der Welt.<br />
Das war die moralisch und willensmäßig notwendige<br />
Voraussetzung für die Übermittlung<br />
und Handhabung esoterischen Lehrgutes<br />
durch Rudolf Ste<strong>in</strong>er und die <strong>in</strong>dividuellen<br />
Schulungsanstrengungen der Mitglieder dieser<br />
Hochschule.<br />
MS: Ist das heute noch gleichermaßen fortzusetzen?<br />
JW: Ne<strong>in</strong>, nicht <strong>in</strong> der alten Weise, denn die<br />
Inhalte der ehemals esoterischen Hochschule<br />
s<strong>in</strong>d seit 1992 veröffentlicht und liegen spätestens<br />
seit diesem Jahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er preisgünstigen<br />
Buchausgabe vor. Das ist <strong>in</strong>zwischen wie im<br />
übrigen Leben: Alles und jedes Wissen ist<br />
im Internet abrufbar und steht je<strong>dem</strong>, der es<br />
will, zur Verfügung. Diese Inhalte begründen<br />
als solches ke<strong>in</strong>e esoterische Schule mehr<br />
und sie haben sich durch das abgeschlossene<br />
20. Jahrhundert – wie Wolf-Ulrich Klünker<br />
im letzten Heft ausführte – längst <strong>in</strong> unsere<br />
geistige Lebenssituationen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> verwandelt.<br />
Ablesbar ist dies <strong>in</strong> Deutschland für mich<br />
zum Beispiel <strong>in</strong> <strong>dem</strong> kaum mehr erfahrbaren<br />
Unterschied von Mitgliedern der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> oder Hochschulmitgliedern<br />
bzw. von zahlreichen Arbeitskreisen zur<br />
Hochschule außerhalb derselben. Hochschularbeit<br />
müsste doch heute <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb<br />
der Sektionen e<strong>in</strong> angemessenes Inspirationsmilieu<br />
für weiterführende geistige Inhalte<br />
angesichts der jetzigen Nöte der Menschheit<br />
bilden – von Mund zu Ohr weitergegeben –<br />
fußend auf <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller oder geme<strong>in</strong>samer<br />
Meditations- und Erkenntnisarbeit errungenen<br />
E<strong>in</strong>sichten. Dafür s<strong>in</strong>d zurzeit, soweit ich das<br />
sehen kann, relativ wenige Fähigkeiten <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Hochschule vorhanden.<br />
Die Form der von Rudolf Ste<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gerichteten<br />
Freie Hochschule enthielt aber aus me<strong>in</strong>er<br />
Sicht noch über den Inhalt h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e weitere<br />
Aufgabenstellung für ihre Mitglieder, nämlich<br />
<strong>in</strong>dividuell Repräsentanten der Anthroposophie<br />
zu se<strong>in</strong> und sich mit den anderen<br />
Hochschulmitgliedern sowie der Leitung <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung zu halten – e<strong>in</strong>e klar beschriebene<br />
Aufgabe e<strong>in</strong>er besonderen Art der Geme<strong>in</strong>schaftsbildung.<br />
MS: E<strong>in</strong> neuer Bund?<br />
JW: Ja, gewissermaßen. Anthroposophie ist<br />
doch heute – nach 100 Jahren Wirksamkeit<br />
– <strong>in</strong> der Welt irgendwie angekommen. Man<br />
bedarf eigentlich ke<strong>in</strong>er <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> mehr als Vermittler<strong>in</strong>, um Anthroposophie<br />
zu f<strong>in</strong>den, kennen zu lernen und zu<br />
studieren. Zu<strong>dem</strong> ist die Individualisierung so<br />
fortgeschritten, dass jeder Mensch heute se<strong>in</strong>en<br />
ganz eigenen Zugang zu Fragen der geistigen<br />
Welt, der Spiritualität und damit auch<br />
der Anthroposophie f<strong>in</strong>det und f<strong>in</strong>den muss.<br />
Dann aber entsteht biographisch über kurz<br />
oder lang die <strong>in</strong>teressante Frage, ob ich<br />
mich mit den so gefundenen Erkenntnissen,<br />
Lebensauffassungen und Sichtweisen selber<br />
identifiziere, sie für mich als e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen<br />
Weg willentlich ergreife und – zur Kraft-<br />
und Wirksamkeitsverstärkung nach <strong>in</strong>nen und<br />
außen – mich mit anderen Schicksalsgenossen<br />
<strong>in</strong> freier Weise zusammenschließen möchte,<br />
um auch öffentlich dafür e<strong>in</strong>zustehen und an<br />
den notwendigen Gestaltungen der Welt mitzuwirken.<br />
Insofern kommt für me<strong>in</strong>e Wahrnehmung<br />
heute gerade für junge Menschen<br />
oft e<strong>in</strong> ganz umkehrter Weg zur Anthroposophie<br />
zustande: Erst e<strong>in</strong>mal im Sozialen an<br />
e<strong>in</strong>er Aufgabe aus Ansätzen der Anthroposophie<br />
praktisch mitzuarbeiten – und dann erst,<br />
wenn Fragen auftreten, sich <strong>in</strong> Texte, Zusammenhänge<br />
oder Themen studierend e<strong>in</strong>zuleben.<br />
Oft kommt heute die Frage nach <strong>dem</strong><br />
«E<strong>in</strong>stehen» für e<strong>in</strong>e geistige Anschauung,<br />
lange bevor es um den Beitritt zu e<strong>in</strong>er Fördergeme<strong>in</strong>schaft<br />
wie die <strong>Anthroposophische</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> geht.<br />
Ich persönlich suche <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Weg der<br />
Anthroposophie e<strong>in</strong>en geistigen und lebensmäßig<br />
verb<strong>in</strong>dlichen Bund mit anderen<br />
Menschen, die für diese Art der geistigen<br />
Erkenntnis bei aller Individualität vor der<br />
Welt Verantwortung übernehmen wollen und<br />
geme<strong>in</strong>sam, quasi «Rücken an Rücken» für<br />
e<strong>in</strong>e solche Aufgabe <strong>in</strong> der Welt und an deren<br />
Nöten arbeiten. Innen und Außen s<strong>in</strong>d dabei<br />
im Idealfalle im Leben nicht mehr getrennt.<br />
Diese Bruder- oder Schwesternschaft gibt es<br />
natürlich geistig real schon jetzt erlebbar – aber<br />
eben meist nicht «verabredet». Man spürt dies<br />
<strong>in</strong> der Begegnung mit bestimmten Menschen,<br />
bei e<strong>in</strong>zelnen Situationen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Berufs-<br />
und Alltagsleben. Das hat heute selbstverständlich<br />
– vielleicht auch leider – nichts mehr<br />
mit e<strong>in</strong>er rosa oder blauen Mitgliedskarte zu<br />
tun.<br />
MS: Heißt das im Ergebnis: gar ke<strong>in</strong>e Form<br />
mehr für diese Art der geistigen Arbeit <strong>in</strong> der<br />
Hochschule?<br />
JW: Ne<strong>in</strong>, im Gegenteil – aber sie müsste heute<br />
me<strong>in</strong>er Auffassung nach konkret neu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
zusätzlichen Form gegriffen werden. Wo es<br />
<strong>in</strong>nerlich gewollt und gelebt wird, kann die<br />
jetzige Gepflogenheit der Hochschul- und<br />
Sektionsarbeit natürlich weitergehen wie bisher.<br />
Aber die Hochschule muss durch ihre<br />
Leitung e<strong>in</strong> klares Gesicht und e<strong>in</strong> geistiges<br />
Handlungszentrum bekommen – das kann<br />
nicht durch e<strong>in</strong> Gremium, ob nun von fünf<br />
oder über 15 Menschen geleistet werden (Vorstand<br />
oder Hochschulkollegium), sondern nur<br />
von e<strong>in</strong>er bis höchstens drei Persönlichkeiten,<br />
die von den Mitgliedern der Hochschule <strong>in</strong><br />
dieser Funktion anerkannt werden. Ohne klare<br />
Leitung gibt es ke<strong>in</strong>e freien und verb<strong>in</strong>dlichen<br />
Vertragsverhältnisse zu den Mitgliedern der<br />
Hochschule, und diese kann nicht wirksam<br />
werden. Die Hochschule ist nicht e<strong>in</strong>e Abteilung<br />
der Allgeme<strong>in</strong>en <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, sondern e<strong>in</strong> geistig und rechtlich<br />
ganz eigenes Wesen.<br />
Mitglieder der bestehenden Hochschule, die<br />
das wollen, und die Leitung derselben, könnten<br />
neue verb<strong>in</strong>dliche Verabredungen aufgrund der<br />
heute e<strong>in</strong>getretenen Situation treffen. Und<br />
diese Vornahmen dann sehr ernst e<strong>in</strong>halten.<br />
Die Leitung ist befugt, auf die E<strong>in</strong>haltung<br />
dieser freien Vere<strong>in</strong>barungen konsequent zu<br />
achten.<br />
Dazu bedarf es nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Mitgliedskarte und e<strong>in</strong>e solche neue Form<br />
wäre auch nicht gegen irgende<strong>in</strong>e bestehende<br />
Hochschularbeit gerichtet. Aber e<strong>in</strong>e solche<br />
willentliche, freie Verb<strong>in</strong>dlichkeit von Menschen,<br />
e<strong>in</strong> wirklich gewolltes Sich-<strong>in</strong>-Kontakt-<br />
Halten und e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>halten des sich selbst als<br />
Geme<strong>in</strong>schaft gegebenen Versprechens, das<br />
könnte für die E<strong>in</strong>zelnen, die Erkenntnisfragen<br />
und die ganze Anthroposophie e<strong>in</strong>e<br />
echte Kraftverstärkung geben. Vielleicht würden<br />
e<strong>in</strong>en solchen Schritt ja nur e<strong>in</strong>ige hundert<br />
Menschen durchführen, aber es wäre e<strong>in</strong><br />
bewusst gehandhabter Kern der gegenwärtigen<br />
Anthroposophie. Hartwig Schiller hat<br />
das treffend im vorletzten Heft formuliert: «Die<br />
Gefährdung des e<strong>in</strong>en ist die Verpflichtung zur<br />
verantwortlichen Mitarbeit des anderen». Im<br />
Grunde genommen erlebt man diese notwendigen<br />
Qualitäten der geistigen Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />
schon <strong>in</strong> jeder Vorstandsarbeit, je<strong>dem</strong> Team<br />
oder funktionierenden Geme<strong>in</strong>schaft.<br />
MS: Wie viele Jahre würde das zur Realisierung<br />
benötigen.<br />
JW: Wir müssen diese Fragen vordenken – und<br />
dann kann es, wenn die Zeit reif ist, auch sehr<br />
rasch geschehen. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Vorstoß <strong>in</strong><br />
diese Richtung ist gerade von Johannes Gre<strong>in</strong>er<br />
im «Goetheanum» Nr. 20 publiziert worden.<br />
Denn dass sich etwas verändern muss,<br />
ist doch allen ernsthaften Beobachtern mehr<br />
als deutlich.<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 3
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>Aus</strong> der Vorbereitung<br />
4<br />
4. Kolloquium Kunst und Kunstförderung<br />
Am 12. März 2011 fand <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> das 4. Kolloquium der Landesgesellschaft zur Kunst und Kunstförderung statt zum Thema «Intuition <strong>in</strong><br />
Bild und Bewegung» mit Henn<strong>in</strong>g Hauke und Prof. Alexander Seeger.<br />
Das Thema der Performativität ist zurzeit <strong>in</strong> der<br />
Kultur <strong>in</strong> ganz verschiedenen Wissenschaften<br />
sehr aktuell. Von der High-End Performance des<br />
Plasma-Bildschirms bis zur Performance des<br />
Politikers ist alles und nichts zur Performance<br />
geworden. Im Kontext e<strong>in</strong>er sich etablierenden<br />
Tanzwissenschaft steht die reale Präsenz des<br />
menschlichen Leibes im Raum <strong>in</strong> gewisser<br />
Weise e<strong>in</strong>er rasanten Virtualisierung und Medialisierung<br />
der Lebenswelten entgegen. Bildungsprozesse<br />
werden zunehmend an vielen<br />
Schulen als Allheilmittel <strong>in</strong> Kooperation mit<br />
musischen Kunstprojekten betrieben, wovon<br />
das prom<strong>in</strong>enteste vielleicht «Rhythm is it» mit<br />
den Berl<strong>in</strong>er Philharmonikern gewesen ist.<br />
Das Performance Thema wird zunächst im H<strong>in</strong>blick<br />
auf die Tagung der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Weimar und <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />
<strong>dem</strong> Thema des nächsten Treffens über Beuys,<br />
der den Performance Begriff stark geprägt hat,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er historischen Perspektive betrachtet.<br />
Der Totalitarismus förderte kollektive Ersche<strong>in</strong>ungen<br />
von Massen<strong>in</strong>szenierungen, die <strong>in</strong> Performance<br />
Strukturen seriell visualisiert worden<br />
s<strong>in</strong>d. Diesen Visualisierungen spüren wir quer<br />
durch die globale Bilderwelt etwas nach. Das<br />
Individuum <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Freiheitspotential wurde<br />
durch das ideologische System <strong>in</strong> performativen<br />
Gewaltakten zerstört. Ästhetisierung der<br />
Politik wurde e<strong>in</strong> Mittel der Zerstörung. Die<br />
dunkle Seite der deutschen Geschichte ist<br />
durch die Nationalsozialisten auch <strong>in</strong> Form<br />
e<strong>in</strong>er Instrumentalisierung der Bilder <strong>in</strong> Film<br />
und Fotografie hervorgetreten. Th<strong>in</strong>gspiel und<br />
Olympische Spiele zeigten die rituelle Wirkung<br />
von performativen Aktionen, die den handelnden<br />
Körper nutzten, um Geme<strong>in</strong>schaftsgefühle<br />
zu stimulieren und e<strong>in</strong>e Volksidentität zu stiften.<br />
Neben e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>leitenden Reflexion und Bildbetrachtungen<br />
zu den beschriebenen Themen,<br />
werden kurze Performanceaktionen erübt, die<br />
den handelnden Körper <strong>in</strong> der Selbsterfahrung<br />
erlebbar machen. Wann werde ich durch e<strong>in</strong>e<br />
künstlerische Übung manipuliert und wann<br />
handele ich aus e<strong>in</strong>er Selbstführung? Wann<br />
wird mir e<strong>in</strong>e Form von Außen aufgesetzt?<br />
In welcher Situation gebe ich mir selbst die<br />
Form? Ereignet sich Führung hierarchisch oder<br />
dialogisch? Wir versuchen Erkenntnisfragen<br />
mit den künstlerischen Übungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres<br />
Gespräch zu br<strong>in</strong>gen. Die aufgeworfenen Fragen<br />
s<strong>in</strong>d als offene Arbeitsrichtung zu verstehen,<br />
<strong>in</strong> die jeder se<strong>in</strong>e Fragen und se<strong>in</strong> Wissen<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen kann. Die Arbeitsanregung erstrebt<br />
methodisch e<strong>in</strong>e Begegnung von Bild und<br />
Bewegung, sowie <strong>Aus</strong>tausch über performative<br />
Bewegung und Gespräch über die geme<strong>in</strong>same<br />
Bildbetrachtung. (GA 26 Leitsätze Über<br />
die Bildnatur des Menschen)<br />
Henn<strong>in</strong>g Hauke<br />
E<strong>in</strong>drücke danach<br />
Für mich war es wieder e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Tag <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> mit Künstlerkollegen bei <strong>dem</strong> 4. Kunstkolloquium<br />
für Kunst und Kunstförderung<br />
dabei zu se<strong>in</strong>. Wir haben uns ja hauptsächlich<br />
damit beschäftigt, wie künstlerisches Schaffen,<br />
<strong>in</strong> den unterschiedlichen Kunstbereichen, z.B.<br />
im 3. Reich, missbraucht worden ist. Henn<strong>in</strong>g<br />
Hauke und Alexander Seeger hatten sich gut<br />
vorbereitet und uns Bilder von <strong>dem</strong> damaligen<br />
NS-Kunstverständnis, von Aufmärschen<br />
und riesigen Versammlungen zur «Volksbee<strong>in</strong>flussung»,<br />
die komplett durchgestaltet waren,<br />
gezeigt. Wir machten Körper- und Wahrnehmungssübungen<br />
und versuchten auch, unsere<br />
E<strong>in</strong>drücke zeichnerisch festzuhalten. Nun<br />
frage ich mich wie und für was benutzten wir<br />
die Kunst heute?<br />
Matthias Thömmes, Bliestorf<br />
Weitere Gedanken zu «Macht und Ohnmacht<br />
. . . oder wer mitmacht»<br />
Kle<strong>in</strong>e Präambel: Als me<strong>in</strong>e Tochter 5 Jahre<br />
alt war, hörte ich sie e<strong>in</strong>en 8 jährigen Jungen<br />
fragen . . . «bist Du e<strong>in</strong> lieber Junge?», worauf<br />
dieser antwortete «kommt darauf an, wie man<br />
mich behandelt».<br />
Das Kunst-Kolloquium am Samstag war für<br />
mich sehr anregend. Wir haben von Henn<strong>in</strong>g<br />
Hauke aufschlussreich zusammengestelltes<br />
Bildmaterial von Gruppen- und Massenveranstaltungen<br />
bestaunt, e<strong>in</strong>e ausgezeichnete<br />
Dokumentation über Massenbewegung <strong>in</strong><br />
Kunst und Geschichte des letzten Jahrhunderts.<br />
Mit Alexander Seegers darauf abgestimmter<br />
Bewegungsdynamik kamen wir anschaulich<br />
<strong>in</strong> die eigene Erfahrung, dafür beiden ganz<br />
herzlichen Dank!<br />
«Macht und Ohnmacht» sche<strong>in</strong>t das zentrale<br />
Thema unserer Zeit zu se<strong>in</strong>. Nicht nur im<br />
gesellschaftlichen Leben, sondern auch im<br />
Individuellen und generell im sozialen Mite<strong>in</strong>ander.<br />
Sehr <strong>in</strong>teressant waren für mich die Beiträge<br />
zum Thema «Flashmob», vor allem im H<strong>in</strong>blick<br />
auf die positiven Kräfte e<strong>in</strong>er Gruppendynamik,<br />
denen wir uns, nach all den erschreckenden<br />
Bildern des Nationalsozialismus, allmählich<br />
annäherten.<br />
Fragen, die mich als «alle<strong>in</strong>- und freischaffende»<br />
Designer- und Künstler<strong>in</strong> besonders<br />
beschäftigen, s<strong>in</strong>d z.B.: Inwieweit br<strong>in</strong>ge ich<br />
mich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gruppe (Masse) mit e<strong>in</strong>, wie groß<br />
kann - darf e<strong>in</strong>e Gruppe - e<strong>in</strong>e Bewegung se<strong>in</strong>,<br />
dass man die Richtung mitbestimmen - mit<br />
gestalten kann? . . . und wann fängt der Ste<strong>in</strong><br />
an von «selbst» zu rollen und wo rollt er dann<br />
h<strong>in</strong>?<br />
Ich begrüße sehr das Angebot von Alexander<br />
und Henn<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong> kreativ schaffendes Netz-<br />
werk zu bilden, und stelle gerne für Interessierte<br />
Berl<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>en Atelier-Galerieraum für<br />
geme<strong>in</strong>same Treffen zur Verfügung.<br />
Marion Ehrsam, Berl<strong>in</strong><br />
Birgit Ebel<br />
Susanne L<strong>in</strong><br />
Bereich Kunst und Kunstförderung<br />
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
birgit-ebel@gmx.de<br />
l<strong>in</strong>@anthroposophische-gesellschaft.org<br />
Fortsetzung von Seite 2<br />
nommen und lange beklatscht.<br />
Die Kurator<strong>in</strong> des Museums war so entsetzt<br />
von der Reaktion des Publikums, dass sie nach<br />
der Aufführung sagte, sie hätte nicht mehr<br />
viel wahrnehmen können. Sie bedankte sich<br />
für die gute organisatorische Zusammenarbeit<br />
– aber den Versuch, «Außenwelt» und Eurythmiepublikum<br />
zusammen zu br<strong>in</strong>gen, hält sie<br />
für missglückt: «Der <strong>Aus</strong>tausch zwischen zwei<br />
Welten ist nicht gelungen. Das Experiment<br />
leider gescheitert. Offenbar ist es schwierig, die<br />
Kreise zu öffnen.» heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anschließenden<br />
Email.<br />
Es kann nun sehr viel gesagt werden – über<br />
den Inhalt des Vortrags, vor allem auch die<br />
Vortragsart. Man könnte beanstanden, wie<br />
langweilig e<strong>in</strong> abgelesener, monotoner Redestil<br />
ist, und sich vielleicht freuen, dass es <strong>in</strong> der<br />
anthroposophischen Szene so viele gute Vortragende<br />
gibt, die <strong>in</strong> freier Rede e<strong>in</strong> Publikum<br />
begeistern können. Man könnte kritisieren,<br />
dass die Redner<strong>in</strong> kaum über die Eurythmie<br />
gesprochen hat, sondern sich auch bei diesem<br />
Anlass auf ihren Fachbereich beschränkt hat.<br />
Und man könnte vielleicht auch das Konzept<br />
des Abends unpassend f<strong>in</strong>den, weil man ja<br />
lieber nur die Eurythmie sehen wollte. Man<br />
könnte schließlich darauf h<strong>in</strong>weisen, dass lauter<br />
Protest aus <strong>dem</strong> Publikum eben zum Kunstalltag<br />
gehört.<br />
Zum guten Benehmen gehört er jedenfalls<br />
nicht. Und alle erklärenden Argumente mögen<br />
ihre Berechtigung haben – den E<strong>in</strong>druck von<br />
Arroganz, Intoleranz und Engstirnigkeit, den<br />
der nicht-anthroposophische Zuschauerteil mit<br />
nach Hause genommen hat, können sie nicht<br />
mehr zunichte machen. Dieser E<strong>in</strong>druck wird<br />
nun die weitere Haltung dieser Menschen zur<br />
Anthroposophie, zur Eurythmie und auch zum<br />
Eurythmeum als Stuttgarter Institution mitprägen.<br />
Ob und was da an dauerhaftem Schaden<br />
entstanden ist, wird die Zukunft zeigen. Haben<br />
das die empörten Huster mitbedacht?<br />
Ulrike Wendt<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
Berichte zur Mitgliederversammlung<br />
<strong>in</strong> Weimar 2011<br />
«Wenig ist oft mehr» – Bericht des Generalsekretärs<br />
«Wenig ist oft mehr» – dieses nur auf den<br />
ersten Blick widersprüchlich kl<strong>in</strong>gende Wort<br />
gilt nicht zuletzt für die Aufgabenbeschreibung,<br />
die Rudolf Ste<strong>in</strong>er bei der Konzipierung<br />
der Neugründung der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> 1923 von den Generalsekretären<br />
gegeben hat. Diese sollen sich um den Zusammenhang<br />
der Mitgliedschaft e<strong>in</strong>es bestimmten<br />
Landesverbandes mit den leitenden Persönlichkeiten<br />
der Gesamtgesellschaft bemühen,<br />
die Verb<strong>in</strong>dung anregen, sie verstärken, lebendig<br />
halten und repräsentieren.<br />
Das weist auf den tragenden Zusammenhang<br />
mit der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft<br />
mit der <strong>Gesellschaft</strong> h<strong>in</strong>, die nach<br />
§ 5 «e<strong>in</strong> Zentrum ihres Wirkens» <strong>in</strong> ihr sieht.<br />
<strong>Aus</strong> diesem Verhältnis e<strong>in</strong>es gegenseitig freien<br />
Entschlusses ergeben sich Pflichten wie sie im<br />
vierten Mitgliederbrief vom 10. Februar 1924<br />
beschrieben werden:<br />
- aktives E<strong>in</strong>treten für Anthroposophie und<br />
<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
- Identifikation mit ihren Inhalten und Zielen,<br />
aufgeklärte Zeitgenossenschaft,<br />
- konstruktive Zusammenarbeit auf allen Ebenen,<br />
- <strong>in</strong>terne und externe Konfliktfähigkeit.<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund soll der Generalsekretär<br />
e<strong>in</strong>er Landesgesellschaft: «Die Vertretung<br />
gegenüber der Zentrale <strong>in</strong> Dornach besorgen.<br />
... Es setzt volles Vertrauen zu derjenigen<br />
Persönlichkeit <strong>in</strong> Dornach voraus.» (GA 259,<br />
S.475f.) Genauer wird das anlässlich der Gründung<br />
der holländischen Landesgesellschaft<br />
zusammengefasst:<br />
«Es obliegen <strong>dem</strong> Generalsekretär zweierlei<br />
Verpflichtungen: Erstens die gesamte Repräsentation<br />
der <strong>Anthroposophische</strong>n Landesgesellschaft<br />
gegenüber den eigenen Mitgliedern;<br />
zweitens die Repräsentation der Landesgesellschaft<br />
gegenüber der Leitung der Internationalen<br />
<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong><br />
Dornach. Dazu kommt aber e<strong>in</strong> Drittes, e<strong>in</strong>e<br />
absolut notwendige Sache, wenn die <strong>Gesellschaft</strong><br />
wieder blühen soll. Der Generalsekretär<br />
muss e<strong>in</strong>e Persönlichkeit werden <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Landesgesellschaften, die man kennt,<br />
die man nennt, wenn man die <strong>Gesellschaft</strong><br />
nennt.» (GA 259, S. 675ff.)<br />
Das Arbeitsjahr 2010/2011<br />
Diese kurze, im Verhältnis von Gewicht und<br />
Umfang reziproke Äußerung bot im Arbeitsjahr<br />
2010/11, wie selten zuvor <strong>in</strong> der Geschichte<br />
der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>, reichlich<br />
Gelegenheit zur Umsetzung.<br />
Das Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Jahr 2011 erforderte e<strong>in</strong>e<br />
Vertretung und Sichtbarwerdung der Anthroposophie<br />
und <strong>Gesellschaft</strong> bis <strong>in</strong> größte Öffentlichkeiten<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Dass dies bei zahlreichen<br />
Gelegenheiten und bemerkenswerten Ereignissen<br />
erfolgreich bewältigt werden konnte,<br />
war nur durch e<strong>in</strong>e engmaschige und tragfähige<br />
Zusammenarbeit mit Gruppen, Zweigen<br />
und Arbeitszentren möglich. Angefangen<br />
mit der großen <strong>Aus</strong>stellung über «Rudolf<br />
Ste<strong>in</strong>er und die Kunst der Gegenwart» im<br />
Kunstmuseum Wolfsburg zogen und ziehen sich<br />
bemerkenswerte Aktivitäten aller Ebenen der<br />
<strong>Gesellschaft</strong> durch das gesamte Kalenderjahr<br />
und werden noch weiter <strong>in</strong> das folgende Jahr<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> reichen.<br />
Überw<strong>in</strong>dung der Krise <strong>in</strong> Dornach<br />
Auf der anderen Seite entstand zum Goetheanum<br />
<strong>in</strong> Teilen der Mitgliedschaft e<strong>in</strong>e Vertrauenskrise,<br />
die e<strong>in</strong>en außerordentlichen E<strong>in</strong>satz<br />
<strong>in</strong> Form von Gesprächen, Beratungen und<br />
Versammlungen erforderlich machten. Dabei<br />
entstand unter den Generalsekretären Europas<br />
und weltweit e<strong>in</strong>e engere und aktivere Art<br />
der Zusammenarbeit, die auch das Arbeitsverhältnis<br />
mit <strong>dem</strong> Vorstand der Allgeme<strong>in</strong>en<br />
<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong>tensiver<br />
und verantwortlicher werden ließ.<br />
Wenn Rudolf Ste<strong>in</strong>er von den Generalsekretären<br />
als e<strong>in</strong>em «erweiterten Vorstand» sprach,<br />
die wie selbstverständlich an den Vorstandssitzungen<br />
am Goetheanum teilnähmen, wenn<br />
sie ihre Anwesenheit möglich machen können,<br />
dann ist im vergangenen Arbeitsjahr etwas<br />
davon real geworden, das maßgeblich zur<br />
glimpflichen Lösung der Krise <strong>in</strong> der <strong>Ost</strong>erzeit<br />
beigetragen hat.<br />
Das war nur durch e<strong>in</strong>en positiven Willen zur<br />
Zusammenarbeit auf allen Seiten möglich. Die<br />
kritischen Sichtweisen und unterschiedlichen<br />
Standpunkte von Arbeitskollegium, Gesamtkonferenz<br />
und Dornacher Vorstand konnten<br />
dadurch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> fruchtbares Gespräch gebracht<br />
werden, dass alle Seiten aufgabenorientiert<br />
und konstruktiv mit den Beiträgen der anderen<br />
umg<strong>in</strong>gen.<br />
Voraussetzung dieser Arbeitsfähigkeit ist von<br />
seiten der Landesgesellschaft die positive<br />
Zusammenarbeit der Vertreter der Arbeitszentren<br />
mit den Mitgliedern des Arbeitskollegiums.<br />
Besonders <strong>in</strong> den Gesamtkonferenzen<br />
entstanden dabei Grundlagen,die sich für die<br />
Zusammenarbeit <strong>in</strong> der Landesgesellschaft<br />
aber auch über ihre Grenzen h<strong>in</strong>aus als tragfähig<br />
erwiesen. Häufig g<strong>in</strong>g es dabei um die<br />
Lage der <strong>Gesellschaft</strong>, Entwicklungsperspektiven<br />
und -projekte, Symptomatologische Zeitbetrachtungen<br />
und e<strong>in</strong>en neuen Arbeitsstil, der<br />
geistige Freundschaft mit Arbeitsaufgaben zu<br />
verb<strong>in</strong>den sucht.<br />
Thema über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum war<br />
die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft mit<br />
ihrem Ersche<strong>in</strong>ungsbild, ihrer Wirksamkeit,<br />
ihren Arbeitsformen und ihrer Entwicklung.<br />
Konkrete Fragestellungen lauteten: Was ist<br />
Hochschule? Wo beg<strong>in</strong>nt sie? Welche Aufgaben<br />
stellen sich ihr?<br />
Diese Fragestellungen ergaben sich weniger<br />
aus Kritiklust oder persönlichen Ambitionen<br />
als vielmehr aus <strong>dem</strong> Bewusstse<strong>in</strong>, dass ohne<br />
e<strong>in</strong>e geistige Quellenpflege e<strong>in</strong>e gesunde<br />
anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong> nicht bestehen<br />
kann.<br />
Hartwig Schiller, Stuttgart<br />
E<strong>in</strong> zweiter Teil dieses Berichtes wird mündlich auf der Mitgliederversammlung<br />
<strong>in</strong> Weimar gegeben.<br />
Bereich Forschung<br />
und Forschungsförderung<br />
Das Arbeitskollegium hat sich <strong>in</strong> vergangenen<br />
Wahlperiode <strong>in</strong>sgesamt stärker im Bereich<br />
Forschungsförderung engagiert und nach<br />
Möglichkeit an den Sitzungen des Beratungskreises<br />
Forschung teilgenommen (halbjährlich).<br />
Der Beratungskreis selbst wurde teilweise<br />
neu besetzt, und durch Gespräche mit e<strong>in</strong>geladenen<br />
jüngeren Forschern (z. B. aus <strong>dem</strong><br />
Umkreis der Dornacher Anderzeit-Tagungen)<br />
konnte sich ansatzweise e<strong>in</strong> neues Verständnis<br />
und geistiges Milieu für die gegenwärtige Situation<br />
der Geisteswissenschaft realisieren.<br />
Die geförderten externen Projekte hatten die<br />
Schwerpunkte Eurythmie, Landwirtschaft,<br />
medizische Menschenkunde, allgeme<strong>in</strong>e Geisteswissenschaft<br />
(vgl. die laufenden Berichte <strong>in</strong><br />
den Mitteilungen). Das Fördervolumen bewegt<br />
sich etwa <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich von jeweils 2.500<br />
bis 12.000 Euro. Der Intention nach handelt<br />
sich um Initialunterstützungen, nicht um<br />
Dauerförderungen; so ist beispielsweise die<br />
heute sehr bekannte Forschung und Produktion<br />
zur Birkenr<strong>in</strong>de-Therapie ursprünglich<br />
aus e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Zuwendung des Bereiches<br />
Forschungsförderung ermöglicht worden. –<br />
Insgesamt können jährlich ca. 50.000 Euro<br />
vergeben werden.<br />
Durch <strong>in</strong>tensive Beteiligung des Arbeitskollegiums<br />
soll sich der Bereich Forschung <strong>in</strong><br />
den nächsten Jahren zu e<strong>in</strong>em Kristallisationspunkt<br />
der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft<br />
<strong>in</strong> Deutschland entwickeln.<br />
Mit Kolloquien und exemplarischen Arbeitsschritten<br />
bzw. Themenstellungen möchten wir<br />
e<strong>in</strong>en Beitrag zur geisteswissenschaftlichen<br />
Grundlegung e<strong>in</strong>er Anthroposophie des 21.<br />
Jahrhunderts leisten.<br />
Wolf-Ulrich Klünker, Rondeshagen<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 5
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
6<br />
Die Lage <strong>in</strong> den Arbeitszentren der Landesgesellschaft<br />
<strong>Anthroposophische</strong> Arbeit<br />
im <strong>Arbeitszentrum</strong> Nord<br />
«Die Herzen müssen oft<br />
das Schicksal deuten.»<br />
Dieses Zitat von Theodora aus <strong>dem</strong> Mysteriendrama<br />
spricht von der Wirklichkeitsschicht<br />
des Schicksals und welches Organ <strong>in</strong> dieser<br />
Schicht liest und schreibt. «Mysteriendrama»<br />
und «Hochschule» stehen beide an <strong>dem</strong> Übergang<br />
zwischen «geistigem Licht und seelischer<br />
Vertiefung». Wie wird geistige Arbeit lebenswirksam<br />
und welche Beziehungen entstehen,<br />
wenn sich geistige Arbeit seelisch vertieft.<br />
Oder auch: Welche Beziehungen braucht es<br />
um geistige Arbeit zu vertiefen?<br />
In zwei Veranstaltungen haben wir versucht<br />
diese Frage auszuloten. Im Herbst war dies e<strong>in</strong>e<br />
Veranstaltung zur Hochschule: «Die Geburt<br />
des geistigen Menschen, oder die geistige<br />
Geburt des Menschen». E<strong>in</strong>e Kooperation mit<br />
der Hochschularbeit <strong>in</strong> Ottersberg und Umgebung,<br />
mit Brigitte Kneißl und Roland Wiese und<br />
mit Bodo von Plato von der Hochschularbeit am<br />
Goetheanum.<br />
Die zweite Veranstaltung, Projekt: Mysteriendrama,<br />
mit <strong>dem</strong> Titel «Die Herzen müssen<br />
oft das Schicksal deuten», fand am 9. April<br />
<strong>in</strong> Hamburg statt. E<strong>in</strong>e Kooperation mit <strong>dem</strong><br />
Bauvere<strong>in</strong> am Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Haus und der<br />
Bühne am Goetheanum mit Gioia Falck, Andreas<br />
He<strong>in</strong>rich und Andrea Pfähler sowie Wolf-Ulrich<br />
Klünker und Brigitte Kneißl und Roland Wiese<br />
vom <strong>Arbeitszentrum</strong> Nord.<br />
Beiden Veranstaltungen voran g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>tensive<br />
<strong>in</strong>haltliche «Vorarbeiten» – sowohl im Norddeutschen<br />
Arbeitskreis, wo wir am Mysteriendrama<br />
gearbeitet haben, wie auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />
Vorbereitungsgruppen. So gibt es e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche<br />
Kont<strong>in</strong>uität und auch e<strong>in</strong>en persönlichen<br />
Zusammenhang, der sich daraus bildet und der<br />
e<strong>in</strong>e menschlich befriedigende Arbeit ermöglicht.<br />
E<strong>in</strong>e nächste Veranstaltung, die e<strong>in</strong>en weiteren<br />
Aspekt der angesprochenen Wirklichkeit e<strong>in</strong>lösen<br />
möchte ist e<strong>in</strong> Arbeitstag <strong>in</strong> Bremen, <strong>in</strong><br />
Kooperation mit <strong>dem</strong> Novalis-Zweig und e<strong>in</strong>er<br />
dort arbeitenden kle<strong>in</strong>en Gruppe, am 14. Mai,<br />
mit <strong>dem</strong> Titel: «Johannes und das schaffende<br />
Christus-Wort» mit Wolf-Ulrich Klünker.<br />
Für den Herbst ist e<strong>in</strong> Mitgliedertag geplant,<br />
bei <strong>dem</strong> auch die nächste Mitgliederversammlung<br />
2012 <strong>in</strong>haltlich bearbeitet werden kann.<br />
Dabei soll es ja um die Frage der Zusammenarbeit<br />
<strong>in</strong> der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
gehen. Unsere aktuelle Arbeit versucht <strong>in</strong> dieser<br />
Zusammenhangsbildung real wirksam zu<br />
werden.<br />
Roland Wiese, <strong>Arbeitszentrum</strong> Nord<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong> Hannover<br />
In der <strong>Aus</strong>dehnung von der Lüneburger Heide<br />
bis nach Gött<strong>in</strong>gen und von Bielefeld bis Wolfsburg<br />
reichend, haben die knapp 20 Zweige und<br />
Gruppen e<strong>in</strong> schönes Haus <strong>in</strong> ihrer Mitte <strong>in</strong><br />
Hannover. An den vierteljährlichen Arbeitstreffen<br />
und auch an den monatlichen Kollegiumszusammenkünften<br />
beteiligen sich regelmäßig<br />
Mitglieder aus rund der Hälfte der<br />
örtlichen Arbeitszusammenhänge: <strong>Aus</strong> Benefeld,<br />
Bielefeld, Bad Pyrmont, Braunschweig,<br />
Celle, Goslar, Hannover, Hildesheim, M<strong>in</strong>den,<br />
Osnabrück und Wolfsburg kommen Menschen<br />
zur regelmäßigen Arbeit zusammen.<br />
Das Haus des <strong>Arbeitszentrum</strong>s <strong>in</strong> der<br />
Brehmstraße Hannover beherbergt im unteren<br />
Teil die Eurythmieschule und das Merztheater,<br />
darüber die Räume der <strong>Gesellschaft</strong> mit<br />
Sem<strong>in</strong>arräumen, Bibliothek und Büro. In der<br />
ersten Etage bef<strong>in</strong>den sich der Anthroposophie<br />
nahestehende E<strong>in</strong>richtungen, die Praxis<br />
für Rhythmische Massage, das Forschungs-<br />
und Beratungs<strong>in</strong>stitut für Altenpflege und die<br />
Eltern- und Erziehungsberatung der Hannoverschen<br />
Waldorfschulen.<br />
Wie <strong>in</strong> der Deutschen Landesgesellschaft soll<br />
auch im <strong>Arbeitszentrum</strong> Hannover <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr e<strong>in</strong>e Neubeauftragung der Verantwortungsträger<br />
erfolgen. Mit Solveig Ste<strong>in</strong>mann-<br />
L<strong>in</strong>dner, den Herren Hilmar Dahlem, Eckehard<br />
Gernert, Michael Müller, Rembert Rauchbach<br />
und Thomas Wiehl ist e<strong>in</strong> Kreis gefunden, der<br />
die äußeren wirtschaftlichen und praktischen<br />
Voraussetzungen und Bed<strong>in</strong>gungen für die<br />
<strong>in</strong>haltliche Arbeit <strong>in</strong> den nächsten drei Jahren<br />
gestalten will und dabei die Beziehungen zwischen<br />
den örtlichen Arbeitszusammenhängen,<br />
im <strong>Arbeitszentrum</strong> der Landesgesellschaft und<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Weltgesellschaft fördern möchte.<br />
Die Beauftragung der zukünftigen Geschäftsführung<br />
soll auf der Mitgliederversammlung<br />
am 25. Juni 2011 <strong>in</strong> Hannover erfolgen.<br />
Thomas Wiehl, Wolfsburg<br />
Neubeg<strong>in</strong>n im <strong>Arbeitszentrum</strong><br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
Nach e<strong>in</strong>er gewissen Erholungspause, die der<br />
große Jahreskongress der Deutschen Landesgesellschaft<br />
<strong>in</strong> Bochum im Juni 2010 erforderlich<br />
gemacht hat, haben die Veranstaltungen<br />
des <strong>Arbeitszentrum</strong>s wieder Fahrt aufgenommen.<br />
Die von Michael Schmock konzipierten<br />
Veranstaltungen richten sich an Mitglieder der<br />
<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> und deren<br />
Umfeld und laufen seit vielen Jahren mit Erfolg<br />
und überwiegend guter Beteiligung ab. Durch<br />
ihre Sach- und Themenorientierung ziehen sie<br />
auch Menschen an, die sonst kaum mehr am<br />
Leben der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
teilnehmen, ebenso wie solche, die die Anthroposophie<br />
meist durch anthroposophische E<strong>in</strong>richtungen<br />
gerade erst kennenlernen. So fand<br />
im März 2011 e<strong>in</strong> gut besuchter Thementag<br />
zu Rudolf Ste<strong>in</strong>ers 150. Geburtstag statt. Im<br />
Februar 2011 hat e<strong>in</strong>e siebenteilige Reihe von<br />
Wochenendsem<strong>in</strong>aren zum Karmagedanken<br />
begonnen, die sich ebenfalls recht erfreulich<br />
angelassen hat.<br />
Der Erfolg dieser Veranstaltungen des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
hängt weitgehend davon ab, dass<br />
Michael Schmock sie <strong>in</strong> Eigenregie organisieren<br />
kann. Mit anderer Bildebewegung hat sich nun<br />
e<strong>in</strong>e Initiative von Franziska Bücklers aus Köln<br />
gebildet, die zu Michaeli 2012 – hundert Jahre<br />
nach der Gründung der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Köln – e<strong>in</strong>e Veranstaltung plant,<br />
die als Kooperation der Zweige im <strong>Arbeitszentrum</strong><br />
gedacht ist. Man darf gespannt se<strong>in</strong>,<br />
wie sich diese beiden Organisationspr<strong>in</strong>zipien<br />
weiter entwickeln werden.<br />
Das <strong>Arbeitszentrum</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
wurde auch im vergangenen Jahr dom<strong>in</strong>iert<br />
von den Gesprächen zwischen Kollegium des<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong>s und Vertretern der Zweige.<br />
Welche Aufgaben hat e<strong>in</strong> <strong>Arbeitszentrum</strong>, welche<br />
setzt es sich selbst, welche werden ihm<br />
von den Zweigen zugesprochen? Wie bildet<br />
sich das Kollegium? Werden neue Mitglieder<br />
vom Kollegium selbst kooptiert? Können neue<br />
Mitglieder von den Zweigen nicht nur vorgeschlagen,<br />
sondern tatsächlich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gebracht<br />
werden <strong>in</strong> das Kollegium? Welcher Stil der<br />
Zusammenarbeit bildet sich zwischen Zweigen<br />
und Kollegium?<br />
Das alles s<strong>in</strong>d Fragen, die uns mehr oder<br />
weniger deutlich seit drei Jahren beschäftigen.<br />
Durch den <strong>Aus</strong>tritt von Sebastian Gronbach aus<br />
<strong>dem</strong> Kollegium im Herbst 2010 ist die Stimmung<br />
ruhiger geworden, auch die Firma für<br />
Anthroposophie, für viele e<strong>in</strong> großer Ste<strong>in</strong> des<br />
Anstoßes, hat sich aufgelöst. Doch ist bisher<br />
h<strong>in</strong>ter je<strong>dem</strong> Kritikpunkt e<strong>in</strong> nächster aufgetaucht.<br />
Im Moment sieht es so aus, als wäre<br />
man am Boden der Problemlage angekommen<br />
– die Jahresversammlung des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
im Oktober 2011 wird zeigen, ob dies tatsächlich<br />
der Fall ist und bis dah<strong>in</strong> Aufgabenbeschreibungen<br />
gefunden und e<strong>in</strong> neuer Modus<br />
der Kollegiumsbildung entwickelt s<strong>in</strong>d, die für<br />
e<strong>in</strong>e gewisse Zeit tragen können.<br />
Veränderungen im <strong>Arbeitszentrum</strong><br />
E<strong>in</strong> weiteres Problemfeld hat sich im vergangenen<br />
Jahr <strong>in</strong>nerhalb des Kollegiums aufgetan.<br />
Es ist entstanden durch me<strong>in</strong>e Übernahme<br />
der Funktion des Vertreters <strong>in</strong> der Deutschen<br />
Landesgesellschaft, die vorher Michael Schmock<br />
<strong>in</strong>nehatte. Dieser sollte se<strong>in</strong>e Doppelfunktion<br />
h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er Tätigkeit im Vorstand<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
und <strong>in</strong> der Vertretung des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
abgeben. Mit der Übernahme der Funktion<br />
des Vertreters durch mich war e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Aufgabenteilung <strong>in</strong> der Gesamtverantwortung<br />
für das <strong>Arbeitszentrum</strong> <strong>in</strong>s Auge gefasst. Bei<br />
der Umsetzung zeigte sich jedoch, dass es<br />
nicht möglich war, e<strong>in</strong>e für Michael Schmock<br />
wie für mich gleichermaßen befriedigende<br />
Aufgabenteilung zu vere<strong>in</strong>baren und zu praktizieren.<br />
Leider war es auch nicht möglich, die<br />
daraus entstehenden Spannungen zu bearbeiten.<br />
Stattdessen verlagerten sie sich auf nicht<br />
näher def<strong>in</strong>ierte, aber irgendwie als von me<strong>in</strong>er<br />
Person ausgehend erlebte Probleme. Das<br />
eskalierte zunehmend und leider ist es dann<br />
auch nicht mehr gelungen, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>sam<br />
vertretene Form und Begründung für die von<br />
allen Beteiligten gewünschte Beendigung der<br />
zwölfjährigen überwiegend außerordentlich<br />
fruchtbaren Zusammenarbeit zu verabreden.<br />
E<strong>in</strong>igen konnten wir uns <strong>in</strong> der Kollegiumssitzung<br />
am 1. April 2011, dass ich auf der<br />
Jahresversammlung im Oktober vom Amt des<br />
Vertreters <strong>in</strong> der Deutschen Landesgesellschaft,<br />
<strong>in</strong> das ich 2008 für fünf Jahre gewählt<br />
wurde, zurücktreten und es an Michael Schmock<br />
zurückgeben werde; das Kollegium wird Michael<br />
Schmock als neu-alten Vertreter vorschlagen.<br />
<strong>Aus</strong> me<strong>in</strong>er Sicht hat es sich <strong>in</strong> den realen<br />
Verhältnissen <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen nicht als<br />
praktikabel erwiesen, dass die Gesamtverantwortung<br />
für das <strong>Arbeitszentrum</strong> und die Vertretung<br />
<strong>in</strong> der Deutschen Landesgesellschaft<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Händen liegen.<br />
Aufgrund der entstandenen Spannungen<br />
werde ich auch nicht mehr im Kollegium des<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong>s mitarbeiten und mich somit<br />
aus allen überregionalen <strong>Gesellschaft</strong>szusammenhängen<br />
zurückziehen. Ich hoffe sehr, dass<br />
dieser Rücktritt der weiteren Entwicklung des<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong>s Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen dient.<br />
Ich gehe ohne Groll und <strong>in</strong> Vorfreude auf andere<br />
Betätigungen.<br />
Anna-Kathar<strong>in</strong>a Dehmelt, Alfter<br />
<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Arbeitszentrum</strong> <strong>Ost</strong><br />
Im letzten Jahr hat es bei uns ke<strong>in</strong>e größeren<br />
Veränderungen und Ereignisse gegeben. Nach<br />
wie vor s<strong>in</strong>d wir von der Mitgliederzahl her das<br />
kle<strong>in</strong>ste <strong>Arbeitszentrum</strong>, territorial aber doch<br />
über vier Bundesländer ausgebreitet, wobei<br />
es neben den zentrierten Zweigen <strong>in</strong> den<br />
größeren Städten wie Dresden, Leipzig und<br />
auch Chemnitz, Halle, Jena, Weimar und Erfurt<br />
viele entfernter wohnende E<strong>in</strong>zelmitglieder<br />
und kle<strong>in</strong>e Arbeitsgruppen gibt.<br />
Seit reichlich e<strong>in</strong>em Jahr arbeitet im Büro des<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong>s unsere liebe Christiane Galk<strong>in</strong><br />
und bündelt die Fäden zu allen Mitgliedern.<br />
Anlässlich des Gedenk- und Aufbruchjahres<br />
«150 Jahre Rudolf Ste<strong>in</strong>er» fanden im Februar<br />
zahlreiche Veranstaltungen und Vorträge <strong>in</strong><br />
den Zweigen und zweigübergreifend statt. Im<br />
Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Haus <strong>in</strong> der Angelikastraße <strong>in</strong><br />
Dresden beg<strong>in</strong>g das <strong>Arbeitszentrum</strong> am 26.<br />
Februar Ste<strong>in</strong>ers Geburtstag mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />
Fest.<br />
Als Auftakt wurde das Gedicht von Christian<br />
Morgenstern: «So wie e<strong>in</strong> Mensch am trüben<br />
Tag der Sonne vergisst», eurythmisch gestaltet.<br />
Dann folgten Abschnitte aus Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />
Biografie. Nach geme<strong>in</strong>samem Mittagessen<br />
wurden Lebensabschnitte e<strong>in</strong>es jüngeren Zeitgenossen<br />
und Mitarbeiters Rudolf Ste<strong>in</strong>ers,<br />
Hans-Hasso von Veltheim, aus <strong>Ost</strong>rau bei Halle<br />
an der Saale, der <strong>in</strong> der NS-Zeit Widerstand<br />
leistete und 1946 vertrieben <strong>in</strong> Westdeutschland<br />
lebte, vorgestellt. Danach berichteten<br />
unsere aus Polen und Russland (Moskau) e<strong>in</strong>geladenen<br />
Gäste von ihren schicksalhaften<br />
Begegnungen mit der Anthroposophie und<br />
<strong>dem</strong> Werk Rudolf Ste<strong>in</strong>ers, sowie den biografischen<br />
Schwierigkeiten, die durch die<br />
kommunistischen Verhältnisse bed<strong>in</strong>gt waren.<br />
Vorträge Rudolf Ste<strong>in</strong>ers, die zum Teil schon<br />
vor der Revolution 1917 <strong>in</strong> Russland bei alten<br />
Anthroposophen vorhanden waren, wurden<br />
immer wieder per Hand abgeschrieben und<br />
vervielfältigt.<br />
In Leipzig trafen sich Menschen anthroposophischer<br />
Initiativen am Nachmittag des 27.<br />
Februar 2011 anlässlich Ste<strong>in</strong>ers 150. Geburtstages.<br />
Auch hier standen persönliche Lebensläufe<br />
<strong>in</strong> ihrem Verwoben-Se<strong>in</strong> mit Anthroposophie<br />
und anthroposophischer Arbeit im<br />
Blickpunkt.<br />
Der Dresdener Zweig veranstaltete anlässlich<br />
des Gedenkjahres und der vor 100 Jahren<br />
stattgefundenen Uraufführung der Mysteriendramen<br />
e<strong>in</strong>e Wochenendtagung vom 4. bis 6.<br />
März 2011, u. a. mit e<strong>in</strong>em Vortrag zu Dantes<br />
«Göttlicher Komödie» und Szenen aus den<br />
Mysteriendramen, sowie e<strong>in</strong>er Eurythmieaufführung<br />
von Franz Schuberts «W<strong>in</strong>terreise» mit<br />
Violoncello und Klavier.<br />
In Chemnitz beschäftigt sich e<strong>in</strong>e Gruppe<br />
Menschen mit den Biografien von Mitarbeitern<br />
Rudolf Ste<strong>in</strong>ers, wie Marie Ste<strong>in</strong>er, Ita Wegman,<br />
Assja Turgenjew u.a.m.<br />
E<strong>in</strong> besonderes Anliegen unseres <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
ist der Kontakt zu Mitgliedern der polnischen<br />
und russischen Landesgesellschaft.<br />
– Die Hochschularbeit lebt <strong>in</strong> unserem <strong>Arbeitszentrum</strong><br />
<strong>in</strong> Form von regelmäßigen Klassenstunden<br />
<strong>in</strong> mehreren Städten und <strong>in</strong> der<br />
Veranstaltung von Hochschultagungen.<br />
Gunda Kohl, Chemnitz<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong> Frankfurt<br />
Nach<strong>dem</strong> <strong>in</strong> vorigen Jahren vieles <strong>in</strong> Frage<br />
gestellt und e<strong>in</strong>iges Gewohnte aufgewirbelt<br />
wurde, trat <strong>in</strong> 2010 e<strong>in</strong>e Phase der Konsolidierung<br />
und E<strong>in</strong>richtung auf neuem Terra<strong>in</strong> e<strong>in</strong>.<br />
Nichts Spektakuläres, aber hoffentlich nachhaltige<br />
neue Schritte wurden versucht.<br />
Bei den Konferenzen (Treffen des <strong>Arbeitszentrum</strong>s)<br />
wurde e<strong>in</strong>e über zehn Jahre währende,<br />
fruchtbare Beschäftigung mit den «Michael-<br />
Briefen» beendet. Diese Texte wurden abgelöst<br />
von e<strong>in</strong>em kurzen Notizbuche<strong>in</strong>trag Rudolf<br />
Ste<strong>in</strong>ers: «Man soll nicht auf das Erkenntnisdrama<br />
zu Gunsten e<strong>in</strong>er Erkenntnisgrammatik<br />
verzichten wollen; auch die Furcht darf davon<br />
nicht abhalten, dass man <strong>in</strong> den Abgrund des<br />
Individuellen fällt, denn man steigt aus diesem<br />
Abgrund im Vere<strong>in</strong> mit vielen Geistern auf<br />
und erlebt sich mit ihnen <strong>in</strong> Verwandtschaft:<br />
dadurch wird man aus der geistigen Welt<br />
geboren, aber man hat den Tod aufgenommen,<br />
wird selbst Vernichter des Gewordenen, lebt<br />
dieses spiritualisiert dar und ist anwesend <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Vernichtung.»<br />
Die Motive «Abgrund des Individuellen» und<br />
«Verwandtschaft mit vielen Geistern» stehen<br />
<strong>in</strong> ihrer Spannung und gegenseitigen Steigerung<br />
im H<strong>in</strong>tergrund der neuen Konferenz<br />
«Zukunft der Zweigarbeit». Sie fand im September<br />
2010 und Mai 2011 statt als Initiative<br />
von vier Zweigverantwortlichen: Edw<strong>in</strong><br />
Fischer (Niederursel), Joseph Hörtreiter (Kassel),<br />
Alfred Kon (Saarbrücken) und Rosemarie Nohl<br />
(Marburg). In Kle<strong>in</strong>gruppen wurde über die<br />
derzeitige Situation der Zweige so ehrlich wie<br />
möglich gesprochen und beraten. Ergebnisse<br />
wurden auf Tafeln visualisiert. Das gegenseitige<br />
Betrachten der Tafeln führte zu e<strong>in</strong>er ganz<br />
neuen Lebendigkeit. Sicher werden wir uns<br />
auch noch mit <strong>dem</strong> Motiv der «Vernichtung<br />
des Gewordenen» befassen!<br />
Der Notizbuche<strong>in</strong>trag wird auch am Studientag<br />
(der Konferenz) zu «Individualität und<br />
Geme<strong>in</strong>schaft» im Oktober 2011 <strong>in</strong> Mannheim<br />
im Mittelpunkt stehen, zusätzlich wird das 14.<br />
Kapitel aus der «Philosophie der Freiheit» e<strong>in</strong>bezogen.<br />
Der Studientag im letzten Oktober<br />
zum Leitsatzbrief «Im Anbruch des Michael-<br />
Zeitalters» mit Motiven aus der «Philosophie<br />
der Freiheit» bildete <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>en Übergang,<br />
da die «Michaelgeme<strong>in</strong>schaft» thematisiert<br />
wurde. Thomas Kracht (Heidelberg) ist hier der<br />
Impulsgeber.<br />
Wir haben das Glück, dass Jörg Schöllhorn (Landau)<br />
bei Studientagen als profunder Musiker<br />
Übungen, Improvisationen und Beiträge zur<br />
Bewusstse<strong>in</strong>sgeschichte beisteuern kann. So<br />
wirkt er auch bei der halbjährlichen Studienarbeit<br />
von Mart<strong>in</strong> Basfeld zur «Geheimwissenschaft<br />
im Umriss» mit. Klänge aus der Zeit der<br />
Lemuris und Atlantis (gemäß Angaben Rudolf<br />
Ste<strong>in</strong>ers) wurden im Hören ertastet.<br />
In der Mitgliederversammlung des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
im Januar 2011 wurden die Personen<br />
des Kollegiums (Vorstand) zum ersten Mal <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er schriftlichen und geheimen Wahl e<strong>in</strong>zeln<br />
bestellt. Sigrid Speckhardt (Koblenz) und Joseph<br />
Hörtreiter wurden neu aufgenommen, Uwe<br />
Battenberg, Edw<strong>in</strong> Fischer, Thomas Kracht, Barbara<br />
Messmer, Rosemarie Nohl und Jörg Schöllhorn<br />
mit großer Mehrheit bestätigt. Die neue<br />
Zusammensetzung beflügelt im Moment. Wir<br />
befassen uns schon länger mit «Burn-Out<br />
<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaften» (vgl. Christoph Strawe <strong>in</strong><br />
«Sozialimpulse» Nr. 4/2009) und dabei mit<br />
Fortsetzung auf Seite 8<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 7
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong> Frankfurt<br />
unserem Idealismus, denn gerade bei idealistisch<br />
ges<strong>in</strong>nten Menschen und deren E<strong>in</strong>richtungen<br />
kommt «Burn-Out» häufig vor. S<strong>in</strong>d<br />
es vielleicht nur er<strong>in</strong>nerte Ideale oder woraus<br />
arbeiten wir?<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit wird <strong>in</strong> unserem<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong> von den Zweigen geleistet.<br />
Hier waren große und kle<strong>in</strong>e Zweige entsprechend<br />
ihrer Kapazität beispielsweise zum 150.<br />
Geburtstag Rudolf Ste<strong>in</strong>ers tätig. Die Zweige<br />
Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden führten<br />
größere Veranstaltungen mit Erfolg durch.<br />
Für das <strong>Arbeitszentrum</strong> ergaben sich 2010<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> Kulturvere<strong>in</strong> der<br />
Amselhofbuchhandlung e<strong>in</strong> paar orig<strong>in</strong>elle<br />
öffentliche Veranstaltungen, so mit Johannes<br />
Stüttgen zur «Direkten Demokratie», mit Hans-<br />
Peter Dürr zu neuen Denkwegen und mit zwei<br />
Studenten aus Witten/Herdecke über Sozialuntermehmer<br />
<strong>in</strong> aller Welt. Waren diese Abende<br />
auch unterschiedlich besucht, so trafen doch<br />
alle auf e<strong>in</strong> Bedürfnis. Man könnte hier noch<br />
viel mehr unternehmen.<br />
Weiterh<strong>in</strong> gutes Presseecho erhält der Jugendförderpreis<br />
«freispiel». Von der Preisverleihung<br />
im Juni 2010 wurden Filme erstellt, jeweils mit<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Leistungen der vier Preisträger/<br />
<strong>in</strong>nen. Innerhalb der Waldorfschulbewegung<br />
gab es dankenswerterweise schöne Gelegenheiten,<br />
den Preis bei bundesweiten Treffen<br />
bekannt zu machen.<br />
Für 2011 wurde der Preis (für Jugendliche<br />
von 16 bis 21 Jahren) nun deutschlandweit<br />
ausgeschrieben (bisher nur <strong>in</strong> der Region des<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong>s); die Resonanz war zwar größer,<br />
aber immer noch überraschend ger<strong>in</strong>g.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich s<strong>in</strong>d die anspruchsvollen Kriterien<br />
e<strong>in</strong>e Hemmschwelle.<br />
Zum Jubiläumsjahr wurde auch e<strong>in</strong> Rudolf Ste<strong>in</strong>er-Preis<br />
angesetzt. Dessen prämierte Arbeiten<br />
sollen bei der Jahrestagung und Mitgliederversammlung<br />
<strong>in</strong> Weimar im Rahmenprogramm<br />
vorgestellt werden.<br />
Die Solidarität mit der Allgeme<strong>in</strong>en <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> und <strong>dem</strong> Goetheanum<br />
bekundeten die Zweige <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er extra<br />
Beitragszahlung Ende 2010, um den Währungsverlust<br />
des Schweizer Franken zum Euro<br />
auszugleichen. (Für e<strong>in</strong>e zusätzliche Spende<br />
wäre zu <strong>dem</strong> Zeitpunkt ke<strong>in</strong> so e<strong>in</strong>heitlicher<br />
Strom entstanden.)<br />
Dabei praktizierten die Zweige auch untere<strong>in</strong>ander<br />
Solidarität und sprangen füre<strong>in</strong>ander<br />
e<strong>in</strong>. So kamen auf Anfrage aus <strong>dem</strong> <strong>Arbeitszentrum</strong><br />
mehr als die fehlenden 14.600 Euro<br />
zusammen. Der aufwendige Prozess hat sich<br />
gelohnt!<br />
Barbara Messmer, Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />
<strong>Arbeitszentrum</strong> Frankfurt, 60433 Frankfurt/Ma<strong>in</strong>, Hügelstraße 67,<br />
Tel. 069-53 09 35 81/82, Fax – 588, Mail: <strong>in</strong>fo@arbeitszentrum-ffm.<br />
de, Homepage: www.arbeitszentrum-ffm.de<br />
8<br />
E<strong>in</strong> Höhepunkt <strong>in</strong> Nürnberg<br />
Im vergangenen Jahr war e<strong>in</strong> Höhepunkt<br />
<strong>in</strong> unserem <strong>Arbeitszentrum</strong> die Michaelitagung<br />
zum Volksseelenzyklus <strong>in</strong> Nürnberg,<br />
die geme<strong>in</strong>sam mit der Landesgesellschaft<br />
veranstaltet wurde. Über diese Tagung hat<br />
Hartwig Schiller <strong>in</strong> den Mitteilungen ausführlich<br />
berichtet. Manfred Krüger und Christ<strong>in</strong>e Krüger<br />
haben <strong>in</strong> zwei Aufsätzen <strong>Aus</strong>züge aus Ihren<br />
Vorträgen <strong>in</strong> der Zeitschrift Anthroposophie,<br />
<strong>Aus</strong>gabe Weihnachten 2010 bzw. <strong>Ost</strong>ern 2011<br />
veröffentlicht.<br />
In diesem Frühjahr standen die Gedenkveranstaltungen<br />
der <strong>Gesellschaft</strong> zu Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />
150. Geburtstag im Mittelpunkt. In Nürnberg<br />
fanden <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche auch unter<br />
Beteiligung der verschiedenen anthroposophisch<br />
orientierten E<strong>in</strong>richtungen an mehreren<br />
Orten öffentliche Veranstaltungen statt.<br />
Die <strong>Gesellschaft</strong> war mit e<strong>in</strong>em Vortrag von<br />
Manfred Krüger über e<strong>in</strong>e meditative Karmabetrachtung<br />
zum Thema «Was heißt christlich<br />
denken? – Die Geburt der Geisteswissenschaft»<br />
unter eurythmischer Beteiligung des<br />
«Fiona»-Ensembles beteiligt.<br />
Die Nürnberger Nachrichten brachten zwei<br />
positive Berichte über die <strong>Anthroposophische</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong>, das Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Haus, und<br />
über die Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Schule heraus. In<br />
mehreren Zweigen des <strong>Arbeitszentrum</strong>s Nürnberg<br />
fanden bzw. f<strong>in</strong>den weitere Jubiläumsveranstaltungen<br />
statt.<br />
<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> Sem<strong>in</strong>ar für Geisteswissenschaft ist<br />
von Manfred Krüger das Buch «Innere Ruhe –<br />
Christus im Seesturm» und «Christus-Sophia»<br />
erschienen. In Kürze wird von ihm zu den<br />
Schriften des Johannes e<strong>in</strong> weiteres Werk<br />
herausgebracht. Das <strong>Arbeitszentrum</strong> und die<br />
Landesgesellschaft fördert und unterstützt<br />
das Sem<strong>in</strong>ar für Geisteswissenschaft, das im<br />
Rahmen der Sektion für Schöne Wissenschaften<br />
arbeitet. Es wird von Manfred Krüger geleitet.<br />
Die Hochschularbeit, <strong>in</strong>sbesondere die Arbeit<br />
an den Klassenstunden, wird regelmäßig an<br />
den größeren Zweigen gepflegt.<br />
Die jährlich im Februar stattf<strong>in</strong>dende Hochschul-Wochenendtagung<br />
<strong>in</strong> Nürnberg <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit der Freien Hochschule<br />
am Goetheanum wurde <strong>in</strong> diesem Jahr von<br />
He<strong>in</strong>z Zimmermann geleitet. Sie fand große<br />
Resonanz und hat viele neue Impulse für das<br />
geme<strong>in</strong>same Arbeiten gegeben.<br />
Das <strong>Arbeitszentrum</strong> veranstaltet für die Mitglieder<br />
<strong>in</strong> der Regel drei e<strong>in</strong>tägige Jahrestagungen.<br />
E<strong>in</strong>e Tagung ist den Zweigvertretern<br />
und tätig se<strong>in</strong> wollenden Mitgliedern gewidmet.<br />
Die Tagungen f<strong>in</strong>den bei verschiedenen<br />
Zweigen statt. Im Mittelpunkt steht, neben<br />
<strong>dem</strong> Gedankenaustausch im Zweigleitertreffen<br />
mit Mitgliederzusammenkunft, die Weiterarbeitarbeit<br />
an den Michaelbriefen, sowie die<br />
Bearbeitung aktueller Themen.<br />
.<br />
Bernd Händler, Schwe<strong>in</strong>furt<br />
Vertreter des <strong>Arbeitszentrum</strong>s Nürnberg <strong>in</strong> den Konferenzen der<br />
Landesgesellschaft<br />
Ergänzung zur<br />
Tagesordnung der Mitgliederversammlung<br />
2011<br />
Als Punkt 18 a wird der folgende Antrag auf<br />
Satzungsänderung <strong>in</strong> die Tagesordnung e<strong>in</strong>gefügt<br />
(s. «Mitteilungen» Nr. 5/2011, S. 6)<br />
Hiermit stellen wir den Antrag, den ersten<br />
Absatz des Abschnitts Nr. 8 der Satzung der<br />
<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
(«Mitgliederversammlung») wie folgt neu<br />
zu fassen (Veränderungen gegenüber <strong>dem</strong><br />
bisherigen Wortlaut hervorgehoben):<br />
«Das oberste Organ ist die Mitgliederversammlung.<br />
Sie dient der Kommunikation und der<br />
gegenseitigen Wahrnehmung der Mitglieder,<br />
der Organe und Initiativen, <strong>dem</strong> <strong>Aus</strong>tausch<br />
von Erkenntnissen und Erfahrungen, sowie der<br />
Beschlussfassung über alle Angelegenheiten<br />
der <strong>Gesellschaft</strong>, die nicht <strong>in</strong> der Zuständigkeit<br />
der Organe liegen.»<br />
Begründung:<br />
1. Der neu h<strong>in</strong>zugefügte erste Satz dient der<br />
Klarstellung. Er ändert nicht die Rechtslage.<br />
Das deutsche Vere<strong>in</strong>srecht sieht die Mitgliederversammlung<br />
als das Organ e<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>s<br />
vor, das durch Abstimmungen und Wahlen<br />
alle wichtigen Angelegenheiten des Vere<strong>in</strong>s<br />
grundsätzlich nach Stimmenmehrheit <strong>in</strong> der<br />
Mitgliederversammlung entscheidet. E<strong>in</strong> Vorstand<br />
ist <strong>dem</strong>gegenüber das für den Vere<strong>in</strong><br />
im Tagesgeschehen handelnde Organ, das die<br />
Grundsatzentscheidungen e<strong>in</strong>er Mitgliederversammlung<br />
umsetzt.<br />
Man kann nicht verlangen, dass die Mitglieder<br />
der Landesgesellschaft erst e<strong>in</strong> Buch über<br />
Vere<strong>in</strong>srecht lesen, um zu verstehen, <strong>in</strong> welchem<br />
rechtlichen Zusammenhang die Formulierungen<br />
der Satzung stehen und was sie von<br />
daher wirklich bedeuten.<br />
Zu<strong>dem</strong> ist die zentrale Stellung der Mitgliederversammlung<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten <strong>in</strong> der<br />
deutschen Landesgesellschaft weith<strong>in</strong> ziemlich<br />
aus <strong>dem</strong> Bewusstse<strong>in</strong> geraten.<br />
Die jetzige Fassung des Abschnitts Nr. 8 Absatz<br />
1 der Satzung spielt die zentrale Stellung<br />
der Mitgliederversammlung für die Entscheidungen<br />
der Landesgesellschaft herunter.<br />
Wie im ersten Satz der Präambel der Satzung<br />
klar beschrieben, handelt es sich bei der deutschen<br />
Landesgesellschaft aber um e<strong>in</strong>en Mitgliederzusammenschluss<br />
im übergreifenden<br />
Bau der weltweit tätigen <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, im S<strong>in</strong>ne ihrer von Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />
auf der Weihnachtstagung 1923 gegebenen<br />
Statuten.<br />
Mit der hier vorgeschlagenen Satzungsänderung<br />
wird dieser Grundgedanke aufgegriffen<br />
und verdeutlicht.<br />
Heidrun Scholze, Unterföhr<strong>in</strong>g<br />
Anton Demb<strong>in</strong>sky, Augsburg<br />
Jochim von Wick, Berl<strong>in</strong><br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
Bericht zur Geschäftsführung und zum Jahresergebnis<br />
Die Stammmannschaft der Landesgeschäftsstelle<br />
der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>in</strong> Deutschland bestand 2010 unverändert aus<br />
Gisa Scheschonka (Sekretariat und Mitgliederverwaltung),<br />
Hartwig Schiller (Generalsekretär),<br />
Florian Stegmaier (Öffentlichkeitsarbeit), <strong>dem</strong><br />
Verfasser (Geschäftsführung) jeweils <strong>in</strong> Vollzeit,<br />
Heidrun Götz (Buchhaltung für die <strong>Gesellschaft</strong><br />
und die drei Stiftungen) <strong>in</strong> Teilzeit.<br />
Seit gut zwei Jahren unterstützen uns jeweils<br />
für e<strong>in</strong> Jahr Mitarbeiter<strong>in</strong>nen, die ihre Erwerbsfähigkeit<br />
über das Stuttgarter Jobcenter verbessern<br />
oder wiederherstellen wollen. Bis<br />
August 2010 war das Olga Heim aus St. Petersburg<br />
(Russland), ihr folgte im Oktober Miriam<br />
Hernandez aus Lima(Peru). Beide setzten ihre<br />
guten, ganz verschiedenen Vorkenntnisse für<br />
die <strong>Gesellschaft</strong> e<strong>in</strong>. Dafür, und auch für die<br />
sich aus der Zusammenarbeit erschließende<br />
menschlich-<strong>in</strong>dividuelle Beziehung s<strong>in</strong>d wir<br />
dankbar.<br />
Florian Stegmaier hat se<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>in</strong> der<br />
Landesgeschäftsstelle zu Ende März 2011 niedergelegt,<br />
um im heimatlichen Kirchheim/Teck<br />
die Leitung des Kulturr<strong>in</strong>gs zu übernehmen,<br />
der dort das kulturelle Stadtleben gestaltet –<br />
wir danken ihm sehr für se<strong>in</strong>e Mitarbeit und<br />
wünschen im privat und <strong>in</strong> der neuen Aufgabe<br />
alles Gute!<br />
E<strong>in</strong> Blick auf die R.-Ste<strong>in</strong>er-Häuser<br />
<strong>Aus</strong> e<strong>in</strong>er der vier geme<strong>in</strong>samen Sitzungen<br />
der Schatzmeister<strong>in</strong>nen und Schatzmeister<br />
der Arbeitszentren und des Landes (Justus<br />
Wittich) und mir resultierte der Wunsch nach<br />
e<strong>in</strong>em realen Überblick über die 33 Rudolf-<br />
Ste<strong>in</strong>er-Häuser. Zunehmend ist e<strong>in</strong> Erreichen<br />
wirtschaftlicher <strong>Aus</strong>geglichenheit aus eigener<br />
Ertragskraft der oft großen Häuser schwierig,<br />
die <strong>in</strong> Zeiten stark ansteigender Mitgliedszahlen<br />
erworben oder gebaut wurden. In manchen<br />
Fällen werden Teile der Mitgliedsbeiträge<br />
für die Bewirtschaftung der Häuser e<strong>in</strong>gesetzt,<br />
wodurch fest vere<strong>in</strong>barte Unterstützungszahlungen<br />
an Arbeitszentren, die Landesgesellschaft<br />
und ans Goetheanum nicht oder nicht<br />
<strong>in</strong> voller Höhe geleistet werden können. Die<br />
Immobilien «strangulieren» gleichsam das<br />
Geistesleben. In fünf regional abgehaltenen<br />
Treffen mit Verantwortlichen aller Häuser wurden<br />
mancherlei Erkenntnisse ausgetauscht und<br />
gewonnen, an deren schriftlicher Übersicht wir<br />
im Moment arbeiten.<br />
Zukunft der Verwaltungsfragen<br />
In e<strong>in</strong>er weiteren Schatzmeistersitzung entwickelten<br />
sich die Überlegungen h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />
Intensivierung der regionalen Mitgliederarbeit<br />
durch dafür freigestellte Menschen, die<br />
Zusammenhänge schaffen, halten und pfle-<br />
gen können. Dem gegenüber würde e<strong>in</strong>e<br />
Verschlankung und Professionalisierung der<br />
<strong>Gesellschaft</strong>sverwaltung <strong>in</strong> <strong>dem</strong> S<strong>in</strong>ne gesehen,<br />
dass <strong>in</strong>nerhalb der deutschen Landesgesellschaft<br />
zukünftig weniger Verwaltungszentren<br />
existierten.<br />
E<strong>in</strong> erstes Ergebnis <strong>in</strong> dieser Richtung ist der<br />
neu e<strong>in</strong>geführte Kontenrahmen <strong>in</strong> der Buchhaltung,<br />
der ab diesem Jahr <strong>in</strong> der Landesgeschäftsstelle<br />
durch Frau Götz zur Anwendung<br />
gelangt; er soll ab 2012 <strong>in</strong> den Arbeitszentren,<br />
und möglichst ab 2013 auch <strong>in</strong> den Zweigen<br />
e<strong>in</strong>geführt werden. Dadurch vere<strong>in</strong>facht sich<br />
die derzeit noch sehr aufwendige Erstellung<br />
der Gesamtbilanz, die auch für 2010 wieder<br />
vom Schatzmeister des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
Frankfurt, Edw<strong>in</strong> Fischer, nach Vorarbeit se<strong>in</strong>er<br />
Schatzmeisterkollegen vor Ort, <strong>in</strong> mühsamer<br />
Kle<strong>in</strong>arbeit zusammengetragen und erstellt<br />
wurde.<br />
In e<strong>in</strong>em weiteren Schritt soll dann die Buchhaltung<br />
über onl<strong>in</strong>e-Fernzugriff auf <strong>dem</strong> EDV-<br />
Server der Landesgeschäftsstelle direkt geführt<br />
werden können. Im Moment s<strong>in</strong>d wir auf der<br />
Suche nach geeigneten EDV-Programmen im<br />
H<strong>in</strong>blick auf die angestrebte Verknüpfung der<br />
Mitgliederdaten mit der Buchhaltung. Dabei<br />
gilt unser Augenmerk, neben den bestehenden<br />
Verwaltungsvorschriften <strong>dem</strong> Anforderungsprofil<br />
e<strong>in</strong>er Verwaltung unserer Daten, auch<br />
und besonders, was die Sicherheit anbelangt,<br />
um vor Zugriffe Unberechtigter geschützt zu<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Neubeg<strong>in</strong>n im <strong>Arbeitszentrum</strong> <strong>Ost</strong><br />
Dietl<strong>in</strong>de Gille, Mitglied im Vorstand des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
<strong>Ost</strong>, ergriff im Herbst 2009 ehrenamtlich<br />
und übergangsweise die Verwaltung<br />
des <strong>Arbeitszentrum</strong>s und des Rudolf- Ste<strong>in</strong>er-<br />
Hauses Dresden, nach<strong>dem</strong> sich Kerst<strong>in</strong> Wächters<br />
<strong>Aus</strong>scheiden kurzfristig zu Ende 2009 abzeichnete,<br />
die die Verwaltung dort langjährig führte<br />
und aufgebaut hatte. Zunächst alle<strong>in</strong>e, ab März<br />
2010 zusammen mit Christiane Galk<strong>in</strong> <strong>in</strong> unverändert<br />
bestehender Teilzeitanstellung, wurde<br />
die Verwaltung im <strong>Arbeitszentrum</strong> <strong>Ost</strong> und<br />
des Hauses <strong>in</strong> der Angelikastraße geme<strong>in</strong>sam<br />
kraftvoll und verantwortlich ergriffen. Nach<br />
dieser <strong>in</strong>tensiven E<strong>in</strong>arbeitungsphase «angekommen»,<br />
setzte Frau Galk<strong>in</strong> im E<strong>in</strong>vernehmen<br />
mit <strong>dem</strong> Vorstand des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
schon nach kurzer Zeit eigene Impulse. Wir<br />
freuen uns dankbar über diese Entwicklung!<br />
Zu den Mitgliedszahlen<br />
Anfang 2010 prägten knapp über 16.000 Mitglieder<br />
die deutsche Landesgesellschaft. Die<br />
nähere Betrachtung zeigt, dass sich E<strong>in</strong>- und<br />
<strong>Aus</strong>tritte hierbei fast die Waage halten. 220<br />
Mitglieder-Freunde verstarben, es gab zusätz-<br />
lich viele Übertritte von Mitgliedern <strong>in</strong> unsere,<br />
vor allem aber auch <strong>in</strong> andere Landesgesellschaften.<br />
Als <strong>Aus</strong>trittsgründe wurden genannt «ke<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>haltlicher Bezug mehr», «ke<strong>in</strong> Bezug zur<br />
<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> mehr»,<br />
«Verärgerung», «Des<strong>in</strong>teresse». In nicht wenigen<br />
Fällen ist auch Unverständnis der das<br />
Mitglied betreuenden Menschen, auch von<br />
Familienmitgliedern, mitverantwortlich für den<br />
abreißenden Zusammenhang. Es ist vielleicht<br />
gut sich diesbezüglich rechtzeitig Gedanken<br />
für evtl. e<strong>in</strong>tretende unbewusstere Lebensabschnitte<br />
zu machen und diese e<strong>in</strong>deutig zu<br />
äußern, vielleicht sogar schriftlich.<br />
So konnte zu vielen der 1.263 direkt der Landesgesellschaft<br />
angeschlossenen Mitglieder<br />
trotz ernsthafter Recherchen <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
ke<strong>in</strong> oder ke<strong>in</strong> h<strong>in</strong>reichender Kontakt<br />
mehr hergestellt werden. In solchen Fällen<br />
werden Mitglieder nach e<strong>in</strong> bis zwei Jahren<br />
«aktiver Wartefrist» wegen Unerreichbarkeit<br />
durch die Arbeitszentren zunächst an die Landesgeschäftsstelle<br />
weitergegeben. Gel<strong>in</strong>gt es<br />
uns, besonders Frau Scheschonka, <strong>in</strong> der Landesgeschäftsstelle<br />
nicht, diesen Kontakt wieder<br />
aufleben zu lassen, werden die Mitglieder,<br />
wiederum nach e<strong>in</strong> bis zwei Jahren der Recherche,<br />
an die Allgeme<strong>in</strong>e <strong>Anthroposophische</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Dornach weitergegeben und<br />
nicht mehr <strong>in</strong> Deutschland geführt. Bis zu<br />
diesem Zeitpunkt entrichtet die deutsche Landesgesellschaft<br />
die mit <strong>dem</strong> Goetheanum<br />
vere<strong>in</strong>barten Mitgliedsbeiträge pro Mitglied<br />
une<strong>in</strong>geschränkt.<br />
Problematischer Kurs des Franken<br />
Schon im Jahresverlauf wurde deutlich, dass<br />
der knapp bemessene Haushalt der Allgeme<strong>in</strong>en<br />
<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> am Goetheanum<br />
durch den im Vergleich zu Fremdwährungen<br />
immer «stärkeren» Schweizer Franken<br />
zusätzlich e<strong>in</strong>e wachsende Belastung erfährt.<br />
So hat der Euro deutlich an Wert verloren<br />
(das Kursverhältnis SFr:Euro betrug über viele<br />
Jahre 1,5:1 – bis Mai 2011 hat es sich um ca.<br />
e<strong>in</strong> Sechstel auf 1,25:1 verschlechtert). Da der<br />
doch ganz überwiegende Teil der Mitgliedsbeiträge<br />
<strong>in</strong> Fremdwährungen e<strong>in</strong>geht, bezifferte<br />
der Schatzmeister am Goetheanum den Währungsverlust<br />
mit 800.000 Schweizer Franken<br />
<strong>in</strong> 2010.<br />
Die deutsche Landesgesellschaft hat, gemäß<br />
der unverändert bestehenden Vere<strong>in</strong>barung<br />
des Vorstands am Goetheanum mit <strong>dem</strong> Internationalen<br />
Schatzmeister-Gremium, den Planwert<br />
von 125 SFr pro deutschem Mitglied und<br />
Jahr mit tatsächlich überwiesenen SFr 127,82<br />
übertroffen. Zum <strong>Aus</strong>gleich der nicht <strong>in</strong> die<br />
ser Höhe e<strong>in</strong>gegangenen Mitgliedsbeiträge<br />
Fortsetzung auf Seite 12<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 9
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
10<br />
Jahresrechnung<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011
Jahresrechnung<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 11
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
12<br />
Zum Budget 2011 und 2012<br />
Erstmals zu dieser Mitgliederversammlung<br />
2011 <strong>in</strong> Weimar wird für die Landesgesellschaft,<br />
soweit sie <strong>in</strong> unmittelbarer Verantwortung<br />
des Arbeitskollegiums liegt, e<strong>in</strong> Budget<br />
für das laufende Jahr 2011 und das kommende<br />
Geschäftsjahr 2012 zur Information der Mitglieder<br />
vorgelegt. Es wird damit auch der neu<br />
gefassten Satzung der Landesgesellschaft entsprochen.<br />
Dabei ist ersichtlich, wie im Augenblick<br />
von leicht s<strong>in</strong>kenden Beiträgen der Mitglieder<br />
ausgegangen werden muss – und auf<br />
der anderen Seite steigenden Verpflichtungen<br />
gegenüber <strong>dem</strong> Goetheanum aufgrund des<br />
starken Schweizer Franken.<br />
Dennoch ist <strong>in</strong>sgesamt die f<strong>in</strong>anzielle Lage<br />
seit 2004 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em recht stabilen Zustand und<br />
erwärmt sich langsam durch den <strong>in</strong>tensiven<br />
Kontakt der Schatzmeister und F<strong>in</strong>anzverantwortliche<br />
der Arbeitszentren.<br />
Beitrags- und Initiativhaushalt<br />
Wie <strong>in</strong> den letzten Jahren immer schon mündlich<br />
berichtet, habe ich mich zusammen mit<br />
unserem Geschäftsführer Alexander Thiersch<br />
entschlossen, das Budget <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en sog. Beitragshaushalt<br />
und e<strong>in</strong>en Initiativhaushalt zu<br />
unterteilen. Damit soll nachvollziehbar werden,<br />
welche <strong>Aus</strong>gaben der Landesgesellschaft<br />
langfristig durch die Beiträge der Mitglieder<br />
und sonstige regelmäßige Erlöse f<strong>in</strong>anziert<br />
werden können (wenn auch vielleicht mit<br />
abnehmender Tendenz), so dass wir nicht über<br />
unsere Verhältnisse leben.<br />
Auf der anderen Seite ermöglichen Spenden,<br />
Legate und Nachlasse besondere Initiativen,<br />
die aber – aufgrund der Endlichkeit der Mittel<br />
– immer nur zeitlich begrenzt e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />
können. E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong> wie die<br />
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
ist zu<strong>dem</strong> gehalten, ihre Mittel zeitnah<br />
e<strong>in</strong>zusetzen und nicht etwa zu «horten».<br />
Für die Mittel dles Initiativhaushaltes gibt es<br />
e<strong>in</strong>e Vorhabenplanung des Arbeitskollegiums,<br />
die z. B. sich bereits auf die Jahre 2011 bis<br />
2014, der Amtsperiode des jetzt neu gewählten<br />
Arbeitskollegiums, bezieht. In e<strong>in</strong>er Klausur im<br />
September 2011 wird das Arbeitskollegium <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er neuen Zusammensetzung dann allerd<strong>in</strong>gs<br />
diese Beschlüsse noch e<strong>in</strong>mal überprüfen<br />
und ggfs. abändern oder ergänzen.<br />
Wichtiges Resultat dieser Betrachtungsweise<br />
soll se<strong>in</strong>, dass sich das Arbeitskollegium immer<br />
bewusst ist, was die planbaren Möglichkeiten<br />
als Mitgliedergesellschaft s<strong>in</strong>d – und was an<br />
besonderen Initiativen dank der Unterstützung<br />
von Spenden, Legaten und Nachlässen ermöglicht<br />
wird. So hoffe ich als Schatzmeister, e<strong>in</strong>en<br />
allzeit realistisches E<strong>in</strong>satz der F<strong>in</strong>anzmittel zu<br />
gewährleisten.<br />
Justus Wittich, Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />
Fortsetzung des Berichts<br />
zur Geschäftsführung und<br />
zum Jahresergebnis<br />
Fortsetzung von Seite 9<br />
konnte auch im abgelaufenen Jahr wieder dankend<br />
auf erhaltene Spenden sowie Erbschaften<br />
und Vermächtnisse ehemaliger Mitglieder und<br />
Freunde zurückgegriffen werden.<br />
Wer verantwortet den Beitrag?<br />
Es gilt unverändert, dass niemand als Mitglied<br />
unserer <strong>Gesellschaft</strong> ausgegrenzt oder<br />
abgelehnt wird, weil er nicht zur Leistung<br />
vere<strong>in</strong>barter Beiträge im Stande ist. Aber ebenso<br />
unverändert hat Gültigkeit, dass zwar das<br />
Mitglied für se<strong>in</strong>en Beitrag selbst verantwortlich<br />
ist, im Gruppenzusammenhang aber ausgleichende<br />
Regelungen gesucht und gefunden<br />
werden müssen, wenn der vere<strong>in</strong>barte Beitrag<br />
nicht oder nicht voll aufgebracht werden kann.<br />
Vielleicht kann dieses grundlegende Solidaritätspr<strong>in</strong>zip<br />
<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Arbeitszusammenhängen<br />
nochmals neu überdacht werden<br />
und dadurch gezielt zu den sozial nötigen<br />
Verabredungen führen.<br />
E<strong>in</strong>e solche Kraft entwickelnde und Kraft<br />
spendende Solidar-Aktion war beispielgebend<br />
diese: Angeregt durch e<strong>in</strong>e Initiative<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011
<strong>Anthroposophische</strong> Bewegung<br />
Barbara Messmers (<strong>Arbeitszentrum</strong>svertreter<strong>in</strong>)<br />
und Edw<strong>in</strong> Fischers (Schatzmeister, beide<br />
<strong>Arbeitszentrum</strong> Frankfurt), wurden von e<strong>in</strong>igen<br />
Arbeitszentren, Zweigen und auch E<strong>in</strong>zelmitgliedern<br />
fast 50.000 Euro im letzten Jahr<br />
zusätzlich beigetragen, um den nach Dornach<br />
geleisteten Währungsverlust <strong>in</strong>nerdeutsch mit<br />
auszugleichen.<br />
Vermögensrechnung / Bilanz 2010:<br />
Aktiva / B<strong>in</strong>dung des Vermögens:<br />
Durch die Tilgung e<strong>in</strong>es offenen Darlehens<br />
von knapp 60 TEuro durch den Bauvere<strong>in</strong><br />
Stuttgarter Anthroposophen e. V. sowie vorzeitige<br />
Tilgung der kompletten Restschuld für<br />
den Erwerb des Hauses Bornstrasse, Berl<strong>in</strong>,<br />
durch die Edith-Maryon-Stiftung, Schweiz, mit<br />
540 TEuro war zum Jahresende e<strong>in</strong>e erheblich<br />
höhere Liquidität als vorgesehen vorhanden.<br />
Zur mittelfristigen Geldanlagen (e<strong>in</strong> bis drei<br />
Jahre) wurde aktiv nach Möglichkeiten der<br />
direkten Darlehensvergabe zur Initiativförderung<br />
gesucht, z. B. im Bereich der Waldorfschulen<br />
oder Bildungse<strong>in</strong>richtungen.<br />
Die <strong>in</strong>ternen, sonstigen Forderungen be<strong>in</strong>halten<br />
für 2010 zugesagte, noch nicht geflossene<br />
Mitgliedsbeiträge und Währungsausgleichzahlungen<br />
von Arbeitszentren und Zweigen im<br />
Berichtsjahr.<br />
Passiva / Herkunft des Vermögens:<br />
Die Eigenmittel erhöhten sich saldiert um 116<br />
TEuro. Der Zuführung über 170 TEuro aus Erbschaften<br />
und Spenden <strong>in</strong> die Freien Rücklagen<br />
und 75 TEuro <strong>in</strong> die Rücklage für Arbeitsvorhaben,<br />
standen Rücklagenentnahmen <strong>in</strong> Höhe<br />
von 127 TEuro zur Umsetzung von Arbeitsvorhaben<br />
entgegen. Über den Sozialfonds wurden<br />
zusätzlich 2 TEuro vergeben.<br />
Das Jahresergebnis der Landesgeschäftsstelle<br />
wird mit 542,99 Euro ausgewiesen (Vorjahr.<br />
381,79 Euro).<br />
Gew<strong>in</strong>n- /Verlustrechnung 2010:<br />
Der Beitrag an das Goetheanum nahm gegenüber<br />
2009 um TEuro 64 zu. Die Landesgesellschaft<br />
konnte Dank vorhandenen Vermögens<br />
auch <strong>in</strong> 2010 die Lücke zwischen den mit<br />
monatlich Euro 9,11 im Durchschnitt um 89<br />
Cts. zu niedrig e<strong>in</strong>gegangenen Beiträgen pro<br />
Mitglied schließen, hierfür war der Betrag<br />
von Euro 171.809,16 aufzubr<strong>in</strong>gen. Um den<br />
Währungsverlust gegenüber <strong>dem</strong> Franken<br />
auszugleichen, wurden zusätzliche TEuro 100<br />
geleistet. Die Landesgesellschaft zahlte somit<br />
271.809,16 Euro für die Aufbr<strong>in</strong>gung der korrekten<br />
Mitgliedsbeitragszahlung (Anzahl der<br />
Mitglieder <strong>in</strong> Deutschland x 125 SFr)zu.<br />
Die Mitarbeiteraufwendungen stiegen um<br />
<strong>in</strong>sgesamt 40 TEuro. Das liegt mit 26 TEuro<br />
e<strong>in</strong>erseits am Anstieg der planmäßig gezahlten<br />
Honorare für die Bereiche Mitgliederversammlung<br />
Bochum (Referenten), Betreuung des<br />
Initiativebereiches Kunst & Eurythmie sowie<br />
erhöhte Honoraraufwendungen im Bereich<br />
des Studiensem<strong>in</strong>ars.<br />
Durch die gegenüber <strong>dem</strong> Vorjahr <strong>in</strong> 2010<br />
nochmals gesteigerten Umsetzungsaktivitäten<br />
geplanter Initiativen und den <strong>in</strong>tensivierten<br />
Arbeitskontakt mit Arbeitszentren und<br />
Zweigen auf nationaler und <strong>in</strong>ternationaler<br />
Ebene (TEuro 3) stiegen die Aufwendungen im<br />
Bereich Reisekosten (Reise und Verpflegung)<br />
um <strong>in</strong>sgesamt 21 TEuro an. Dar<strong>in</strong>nen ebenfalls<br />
enthalten s<strong>in</strong>d die Aufwendungen für Pflege<br />
und Veräußerung erhaltener Erbschaften<br />
(TEuro 3). Die Referentenkosten der Bochumer<br />
Jahrestagung war mit TEuro 8 teurer als die<br />
Münchener Tagung <strong>in</strong> 2009 davor.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Gutachten hat das Arbeitskollegium<br />
juristisch und steuerlich prüfen lassen, ob die<br />
Verantwortung Justus Wittichs <strong>in</strong> Personalunion<br />
als neuer Herausgeber der Zeitschrift<br />
«Die Drei» und Mitarbeiter der mercurial-<br />
PublikationsGmbH sowie als ehrenamtlicher<br />
Schatzmeister der Landesgesellschaft rechtliche<br />
Problematiken birgt. Das ist im Ergebnis<br />
e<strong>in</strong>deutig verne<strong>in</strong>t worden.<br />
Die Beitragszahlungen<br />
Die <strong>in</strong> der Landesgeschäftsstelle angekommenen<br />
Mitgliedsbeiträge aller 16.087 Mitglieder<br />
betrugen 2010 durchschnittlich Euro<br />
9,11 monatlich und lagen damit 89 Cts. unter<br />
der Vere<strong>in</strong>barung von Euro 10,00. Dabei betrug<br />
der Durchschnittswert aus den Arbeitszentren:<br />
Euro 9,63, der aus den direkt der Landesgesellschaft<br />
angeschlossenen Zweigen 11,42 Euro,<br />
und der der direkt angeschlossenen Mitgliedern<br />
Euro 2,87. Der Vorjahreswert konnte um<br />
26 TEuro nicht gehalten werden.<br />
Das Plus im Bereich Erlöse von 24 TEuro<br />
resultiert im Wesentlichen aus Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />
während der Mitgliederversammlung<br />
<strong>in</strong> Bochum (+ 18 TEuro E<strong>in</strong>trittskarten und<br />
Verpflegung). Um 6 TEuro stiegen die Teilnehmerbeiträge<br />
aus <strong>dem</strong> Besuch des bereits<br />
etablierten Studiensem<strong>in</strong>ars der deutschen<br />
Landesgesellschaft.<br />
Weitere Erlöse<br />
Die Verbesserung der Außerordentlichen Erträge<br />
rühren aus e<strong>in</strong>er jährlich durchzuführenden<br />
versicherungsmathematischen gestützten<br />
Anpassung der Pensionsrückstellungen.<br />
Die um 33 TEuro gestiegenen, <strong>in</strong>tern erhaltenen<br />
Erstattungen setzen sich aus e<strong>in</strong>em<br />
großzügigen Zuschuss des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
München für die Mitgliederversammlung 2009<br />
<strong>in</strong> München (15 TEuro) und die <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
teilweise durch die Landesgeschäftsstelle<br />
aufgebrachten Mitarbeiteraufwendungen<br />
im Verwaltungsbereich des <strong>Arbeitszentrum</strong>s<br />
<strong>Ost</strong> (16 TEuro) zusammen, die <strong>in</strong> 2010 erstmals<br />
von den Freunden komplett übernommen<br />
wurde.<br />
Alexander Thiersch, Stuttgart<br />
Weitere Nachträge<br />
zur Mitgliederversammlung <strong>in</strong> Weimar<br />
vom 16. bis 19. Juni 2011<br />
Klassenstunde der Freien Hochschule<br />
(jw) Entsprechend den Gepflogenheiten <strong>in</strong><br />
den letzten beiden Jahren wird während der<br />
Mitgliederversammlung <strong>in</strong> Weimar am Sonntag,<br />
<strong>dem</strong> 19. Juni 2011, 8.00 Uhr, e<strong>in</strong>e von Paul<br />
Mackay frei gehaltene Klassenstunde für Mitglieder<br />
der Freien Hochschule stattf<strong>in</strong>den. Die<br />
blaue Karte ist mitzubr<strong>in</strong>gen.<br />
Anliegen für e<strong>in</strong>e weitere Arbeitsgruppe<br />
(jw) E<strong>in</strong>e Gruppe von Mitgliedern (Heidrun<br />
Scholze, Jochim von Wick, Anton Demb<strong>in</strong>sky,<br />
Barbara Janka) hat das Anliegen, während der<br />
Mitgliederversammlung e<strong>in</strong>e weitere Arbeitsgruppe<br />
zu bilden mit <strong>dem</strong> Thema: «Wie können<br />
wir das Karma der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> heilen?» Ziel ist e<strong>in</strong>e Weiterarbeit<br />
an der Erforschung der <strong>Gesellschaft</strong>sgeschichte.<br />
Es ist damit die Hoffnung verbunden, im<br />
Anschluß an Weimar zur Gründung e<strong>in</strong>es<br />
Landesarbeitskreises zum gleichen Thema e<strong>in</strong>zuladen<br />
mit <strong>dem</strong> Ziel e<strong>in</strong>er Neugestaltung der<br />
<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> im S<strong>in</strong>ne<br />
der Weihnachtstagungsstatuten – und dafür<br />
Mitgestalter zu f<strong>in</strong>den.<br />
Kontakt: Heidrun Scholze, Flurstr. 3, 85774 Unterföhr<strong>in</strong>g, Tel./ Fax:<br />
089 / 950 53 20, E-Mail: heidrun.scholze@googlemail.com<br />
Suche nach<br />
Öffentlichkeitsarbeiter/<strong>in</strong><br />
(jw) Die <strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong><br />
Deutschland sucht für ihre Landesgeschäftsstelle<br />
<strong>in</strong> Stuttgart zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
e<strong>in</strong>e(n) Mitarbeiter<strong>in</strong> oder Mitarbeiter<br />
für die im Moment verwaiste Stelle der Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Zu deren Aufgabengebieten gehört die Öffentlichkeitsarbeit<br />
nach <strong>in</strong>nen und außen, e<strong>in</strong>schließlich<br />
der geeigneten Platzierung von<br />
Veranstaltungen und Veröffentlichungen. Weiterh<strong>in</strong><br />
die Beratung des Arbeitskollegiums<br />
und des Geschäftsführers <strong>in</strong> allen Fragen der<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ggfs. auch<br />
die Funktion, als Sprecher/<strong>in</strong> der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> aufzutreten.<br />
Idealerweise verfügt die gesuchte Persönlichkeit<br />
über gute Kontakte zu Medien und hat<br />
journalistische Berufs- oder Agenturerfahrungen.<br />
E<strong>in</strong>e gute Kenntnis der <strong>Anthroposophische</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> und Bewegung ist<br />
Voraussetzung.<br />
<strong>Aus</strong>sagekräftige Bewerbung können gesandt<br />
werden an: Hartwig Schiller, Landesgeschäftsstelle<br />
der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong><br />
Deutschland.<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 13
<strong>Anthroposophische</strong> Bewegung<br />
Vom 27. April bis 10. Mai führte e<strong>in</strong> zehnköpfiges<br />
Notfallteam der «Freunde der Erziehungskunst<br />
Rudolf Ste<strong>in</strong>ers e.V.» <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit anthroposophischen Ärzten, Therapeuten,<br />
Lehrern und Erziehern aus ganz Japan e<strong>in</strong>e<br />
notfallpädagogische Krisen<strong>in</strong>tervention <strong>in</strong><br />
den betroffenen Zonen um Sendai durch, um<br />
psychotraumatisierten K<strong>in</strong>dern, Lehrern und<br />
Eltern bei der Verarbeitung ihrer erschütternden<br />
Erlebnisse zu helfen und damit zu versuchen,<br />
die Entwicklung von Trauma-Folgestörungen<br />
und psychopathologischen Entwicklungen zu<br />
verh<strong>in</strong>dern. Dem notfallpädagogischen Krisen<strong>in</strong>terventionsteam<br />
gehörten an: Susan<br />
Gay (Kunsttherapeut<strong>in</strong>), Monika Görzel-Straube<br />
(Pädagog<strong>in</strong>), Dr. Bärbel Irion (Psychiater<strong>in</strong> und<br />
Psychotherapeut<strong>in</strong>), Grit Malsch (Pädagog<strong>in</strong>),<br />
Jörg Merzenich (Heilpädagogischer Lehrer),<br />
Akiko Matsunga (Eurythmist<strong>in</strong>), Sibylle Naito<br />
(Pädagog<strong>in</strong>), Markus Seitz (Logistik), Mechthild<br />
Pellmann (Kunsttherapeut<strong>in</strong>) und Bernd Ruf<br />
(Sonderpädagoge und E<strong>in</strong>satzleiter).<br />
Als <strong>in</strong> Japan die Erde erbebte, war auch an der<br />
Ookawa-Grundschule <strong>in</strong> Ish<strong>in</strong>omaki gerade<br />
Unterrichtsende. Etwa 40 K<strong>in</strong>der wurden an<br />
diesem Tag von ihren Eltern von der Schule<br />
abgeholt. Drei Lehrer waren vom Unterricht<br />
befreit. Die verbleibenden 70 Schüler versammelten<br />
sich mit ihren 11 Lehrern entsprechend<br />
des Tsunami-Krisenplans auf <strong>dem</strong><br />
Sammelplatz der Schule. Der Schutzort wurde<br />
für sie zur Todesfalle. Alle anwesenden K<strong>in</strong>der<br />
und Lehrer wurden von den Tsunamiwellen<br />
weggerissen und ertranken <strong>in</strong> den Fluten. Nur<br />
e<strong>in</strong> Lehrer und drei K<strong>in</strong>der, die sich den Weisungen<br />
widersetzt hatten und auf e<strong>in</strong>en Berg<br />
geflüchtet waren, überlebten die Katastrophe.<br />
Die Ookawa-Grundschule von Ish<strong>in</strong>omaki<br />
wurde landesweit zum S<strong>in</strong>nbild für Japans<br />
schwarzen Tag.<br />
Die Überlebenden können sich ihrer Rettung<br />
nicht erfreuen. Sie s<strong>in</strong>d teilnahmslos, apathisch<br />
und fühlen sich <strong>in</strong>nerlich leer. Viele empf<strong>in</strong>den<br />
Schuldgefühle. Die überlebenden Lehrer s<strong>in</strong>d<br />
depressiv, viele Eltern machen sich Vorwürfe,<br />
weil sie ihre K<strong>in</strong>der an diesem Tag nicht von<br />
der Schule abgeholt haben. Andere empf<strong>in</strong>den<br />
Scham, e<strong>in</strong>fach weil sie überlebten.<br />
Tsujoshi (7) besucht die Ookawa-Grundschule.<br />
Durch den Tsunami verlor er se<strong>in</strong>e drei<br />
Cous<strong>in</strong>en, se<strong>in</strong>e Klassenkameraden und alle<br />
se<strong>in</strong>e Nachbarn. Er selbst wurde gerettet, weil<br />
ihn se<strong>in</strong>e Mutter von der Schule abholte. Seit<br />
der Katastrophe fährt Tsujoshi ständig Fahrrad.<br />
«Das Rad gehört me<strong>in</strong>em Freund. Er braucht<br />
es jetzt nicht mehr. Er ist tot», s<strong>in</strong>d Satos<br />
erste Worte bei unserer Begegnung. An den<br />
notfallpädagogischen Aktivitäten möchte er<br />
zunächst nicht teilnehmen. Schon bald fährt<br />
er aber die e<strong>in</strong>- und auswickelnde Spirale mit<br />
<strong>dem</strong> Fahrrad, widmet sich <strong>in</strong>tensiv Übungen<br />
14<br />
Erschütternde Bilder – erschütterte Seelen<br />
Der 11. März 2011 wurde zu Japans schwarzem Tag. Um 14.45 Uhr Ortszeit wurde der Norden von <strong>dem</strong> schwersten Erdbeben <strong>in</strong> der<br />
Geschichte des Landes erschüttert. Etwa 40 M<strong>in</strong>uten später überflutete e<strong>in</strong>e riesige Wasserwalze die Nordostküste Japans und h<strong>in</strong>terließ<br />
apokalyptische Zerstörungen.<br />
zum Formenzeichnen und beteiligt sich mit<br />
zunehmender Freude an Ballspielen.<br />
Da die meisten K<strong>in</strong>der nicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d,<br />
über ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle<br />
zu sprechen, ist es wichtig, ihnen alternative,<br />
nonverbale <strong>Aus</strong>druckmöglichkeiten zu bieten.<br />
Im Zeichnen br<strong>in</strong>gen sie ihre Erlebnisse aufs<br />
Papier, im S<strong>in</strong>gen können sich ihre Gefühle<br />
ebenso lösen wie im Aquarellieren. Auch im<br />
Theaterspielen, Tanzen oder Modellieren können<br />
belastende Erlebnisse nonverbal zum <strong>Aus</strong>druck<br />
gebracht werden.<br />
Nach traumatischen Erlebnissen<br />
ist das Leben aus den<br />
Fugen geraten. Meist leiden<br />
die betroffenen K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendlichen an ausgeprägten<br />
Rhythmusstörungen.<br />
Gezielte Rhythmuspflege<br />
kann zu e<strong>in</strong>er Reorganisation<br />
gestörter Bio-Rhythmen<br />
beitragen. Der Schultag<br />
der K<strong>in</strong>der der Onagawa<br />
Grundschule wurde deshalb<br />
zusammen mit <strong>dem</strong> örtlichen<br />
Lehrerkollegium rhythmisiert<br />
und ritualisiert. Dem<br />
Anfangskreis folgten Workshops<br />
<strong>in</strong> Eurythmie, Malen,<br />
Formenzeichnen, Erlebnispädagogik<br />
und Rollenspiel. Der geme<strong>in</strong>same<br />
Abschlusskreis erfolgte schließlich <strong>in</strong> spiegelbildlichem<br />
Aufbau zum Anfangskreis.<br />
Auch K<strong>in</strong>der mit Beh<strong>in</strong>derung s<strong>in</strong>d Opfer<br />
von Japans schwarzem Tag geworden. In Rifu<br />
unterbreitet der heilpädagogische Tageshort<br />
«Satzan-zi» («glückliches Haus») Förderangebote<br />
für K<strong>in</strong>der und Jugendliche mit Beh<strong>in</strong>derung<br />
aus <strong>dem</strong> japanischen Krisengebiet.<br />
K<strong>in</strong>der mit sogenannter geistiger Beh<strong>in</strong>derung<br />
s<strong>in</strong>d nach Großschadensereignissen sehr häufig<br />
von Traumatisierung betroffen. Aufgrund<br />
ihrer kognitiven E<strong>in</strong>schränkungen wirken<br />
plötzliche Veränderungen der äußeren Lebensverhältnisse<br />
<strong>in</strong> besonderer Weise bedrohlich<br />
und beängstigend.<br />
Wer K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen nach Katastrophen<br />
helfen möchte, muss auch ihren<br />
meist ebenfalls traumatisierten Eltern beistehen.<br />
Nur <strong>in</strong>nerlich ruhige Eltern können ihre<br />
tief erschütterten K<strong>in</strong>der stabilisieren. In Osato<br />
und Tagajo sowie <strong>in</strong> Tokio wurden im Rahmen<br />
des notfallpädagogischen E<strong>in</strong>satzes Elternberatungskurse<br />
durchgeführt. Immer wieder<br />
erzählten Eltern, dass ihre K<strong>in</strong>der zunächst<br />
ke<strong>in</strong>erlei Anzeichen e<strong>in</strong>er Traumatisierung<br />
erkennen ließen. Sie schienen von der Katastrophe<br />
wie unberührt zu se<strong>in</strong>. Erste H<strong>in</strong>weise<br />
ergaben sich dann erst nach Wochen. Oft<br />
wurde auch berichtet, dass sich viele K<strong>in</strong>der<br />
tröstend um ihre leidenden Eltern bemühten<br />
Das E<strong>in</strong>satzteam <strong>in</strong> Japan<br />
und sie emotional aufzurichten versuchten.<br />
Auch <strong>in</strong> der Forschung ist bekannt, dass K<strong>in</strong>der<br />
oft ihre eigenen seelischen Verletzungen<br />
aus irrationalen Scham- und Schuldgefühlen<br />
verbergen. Sie verbergen ihr Leid aber auch,<br />
um ihre Eltern nicht noch weiter zu belasten<br />
und sie vor weiteren Sorgen zu schützen.<br />
Was für die japanischen Eltern nach <strong>dem</strong> Tsunami<br />
gilt, hat auch Gültigkeit für die Lehrer<br />
und Erzieher: auch sie müssen erst wieder<br />
stabil werden, um die K<strong>in</strong>der und Jugendlichen<br />
stabilisieren zu können. Um die Nachhaltigkeit<br />
der Notfallpädagogik sicherzustellen, werden<br />
<strong>in</strong> die konkrete Arbeit mit den K<strong>in</strong>dern und<br />
Jugendlichen nach Möglichkeit immer ihre<br />
Lehrer, Erzieher und Betreuer e<strong>in</strong>bezogen. In<br />
Tokio kamen annähernd 100 Waldorflehrer,<br />
Waldorferzieher anthroposophische Ärzte und<br />
Therapeuten zu e<strong>in</strong>em Tagessem<strong>in</strong>ar zur Notfallpädagogik<br />
zusammen. Außer<strong>dem</strong> konnten<br />
<strong>in</strong> Tokio über 70 anthroposophische Lehrer,<br />
Erzieher, Ärzte und Therapeuten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Intensivkurs auf die Bildung von Notfallteams<br />
für zukünftige E<strong>in</strong>sätze im nordjapanischen<br />
Katastrophengebiet vorbereitet werden.<br />
Die Konzeption der Waldorfpädagogik als<br />
Notfallpädagogik hat sich nach Interventionen<br />
im Libanon und Gaza-Streifen, <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und<br />
Kirgisistan sowie auf Haiti auch im japanischen<br />
Kulturraum weiter konkretisiert. Die<br />
ihr zugrunde liegenden pädagogischen Ansätze<br />
menschlicher Entwicklung s<strong>in</strong>d universal.<br />
Ihre Stärke liegt <strong>in</strong> ihrer Anpassungsfähigkeit<br />
an verschiedene kulturelle Bed<strong>in</strong>gungen und<br />
Bedürfnisse. Sie wächst durch die Begegnung<br />
und Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedensten<br />
Regionen dieser Welt.<br />
Bernd Ruf<br />
Spendenkonto:<br />
Freunde der Erziehungskunst Rudolf Ste<strong>in</strong>ers e.V.<br />
GLS Geme<strong>in</strong>schaftsbank Bochum<br />
BLZ 430 609 67, Konto-Nr. 800 800 700<br />
Kennwort: «Notfallpädagogik»<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011
<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
Term<strong>in</strong>e im Juni 2011<br />
Veranstaltungen von Zweigen der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> ganz Deutschland<br />
(an) Jeden Monat gibt e<strong>in</strong>e Veranstaltungsübersicht<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Aktivitäten<br />
der Zweige und Rudolf Ste<strong>in</strong>er-Häuser <strong>in</strong><br />
Deutschland. Dabei kann es sich aber jeweils<br />
nur um e<strong>in</strong>e begrenzte <strong>Aus</strong>wahl handeln.<br />
Die Redaktion versucht diese <strong>Aus</strong>wahl dabei<br />
so ausgewogen wie möglich, sowohl was<br />
die geographischen Regionen wie das Themenspektrum<br />
betrifft, zu gestalten. Die<br />
anschließende Vorschau kündigt wichtige<br />
Term<strong>in</strong>e für die eigene Planung an.<br />
Berl<strong>in</strong><br />
Samstag, 25. Juni: «Anthroposophie erleben»<br />
- Tag der Anthroposophie auf <strong>dem</strong> Platz am<br />
Kulturforum<br />
www.agberl<strong>in</strong>.de<br />
Kassel<br />
Freitag, 3. Juni 2011, 20.00 Uhr: Vortrag, Samstag,<br />
4. Juni 2011, 9.00 – 18.00 Uhr: Sem<strong>in</strong>ar<br />
Wo ist Europa im Zeitalter der Globalisierung?<br />
E<strong>in</strong>e Entwicklungspsychologie der Völker<br />
Europas. Thema: Russland – Deutschland.<br />
Sem<strong>in</strong>arreihe mit Prof. Dr. Karen Swassjan, <strong>in</strong><br />
der die Völkerpsychologien Mitteleuropas <strong>in</strong><br />
ihrem Zusammenspiel und ihren Gegensätzlichkeiten<br />
bearbeitet werden.<br />
www.az-kassel.de<br />
München<br />
Freitag–Sonntag, 3. bis 5. Juni: Wochenendtagung<br />
mit Dr. Markus <strong>Ost</strong>errieder, Danuta Perennés,<br />
Florian Roder, Hartwig Schiller, Gisela Weller-<br />
Widmann. «Rudolf Ste<strong>in</strong>er und die Freundschaft<br />
- Anregungen für e<strong>in</strong>e Begegnungskultur».<br />
www.anthroposophie-muenchen.de<br />
Ulm<br />
Freitag, 10. Juni, 19 Uhr bis Montag, 13. Juni, 13<br />
Uhr: Pf<strong>in</strong>gsttagung.<br />
«Des Geistes Morgenruf. Hochzeit der russischen<br />
und der deutschen Volksseelen». Zweisprachige<br />
Zusammenkunft russisch-deutsch.<br />
Beiträge von Ilona Korol, Cordula Kocarjan, Natascha<br />
Neisecke, John Meeks, Katja Schliakhter, Botvid<br />
Aquilon, Katja Gubernatorova, Angelika Wei<strong>dem</strong>ann,<br />
Johannes Haslacher, Christopher Schürmann<br />
und Jean-Sébastien Catalan.<br />
Gespräche und Kunst (Eurythmie, Poesie,<br />
Musik). Anmeldungen und Information:<br />
Sophia Johannes Zweig Ulm. Tel. 0731/<br />
15979140. Tagungsort: Kulturstätte MI KA EL<br />
- Donaustr. 4 89073 Ulm.<br />
www.bundulm.eu mail@bundulm.eu<br />
Weimar<br />
Donnerstag, 16. Juni - Sonntag, 19. Juni: «Rudolf<br />
Ste<strong>in</strong>er: Empf<strong>in</strong>dung Mensch - Wirkung<br />
Anthroposophie». Öffentliche Tagung der<br />
<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
im Congresszentrum, Neue Weimarhalle.<br />
Vorankündigungen für Juli<br />
Hannover<br />
Samstag den 4. bis Dienstag, den 7. Juli: Studiensem<strong>in</strong>ar<br />
mit Prof. Dr. Karen Swassjan (Basel)<br />
«Die Grundlagen der Anthroposophie». <strong>Aus</strong><br />
<strong>dem</strong> Inhalt: die Entdeckung der Natur - das<br />
Denken des Menschen und die Wirklichkeit<br />
der Welt - Goethe: das Urphänomen - die<br />
Bewusstse<strong>in</strong>sseele - die Entdeckung des Ich -<br />
die Geburt des Materialismus - die Erkenntnis<br />
des Übers<strong>in</strong>nlichen.<br />
www.anthroposophie-hannover.de<br />
Nähere Informationen bitte auf den angegebenen Websites e<strong>in</strong>sehen.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Übersicht bieten im Internet: www.anthroposophische-gesellschaft.org<br />
und www.rudolf-ste<strong>in</strong>er-2011.com<br />
Initiative ELIANT endlich am Ziel<br />
(an) E<strong>in</strong>e Million Menschen <strong>in</strong> Europa unterstützen<br />
die ELIANT-Allianz für Wahlfreiheit im<br />
Bezug auf Ernährung, Mediz<strong>in</strong> und Pädagogik.<br />
E<strong>in</strong>e Delegation der ELIANT-Allianz reichte<br />
am 13. Mai das Memorandum<br />
und die Unterschriften bei der<br />
Europäischen Kommission<br />
<strong>in</strong> Brüssel e<strong>in</strong>. Demeter, Waldorfschulen<br />
und <strong>Anthroposophische</strong><br />
Mediz<strong>in</strong> gehören zu<br />
den Unterstützern der Initiative<br />
und erwarten nun die Beratung<br />
ihrer Forderungen durch<br />
die Europäische Kommission.<br />
Zu den wichtigsten Aspekten<br />
der 15 konkreten Forderungen<br />
für angemessene<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Landwirtschaft, Ernährung,<br />
Gesundheitswesen, Bildung, Heilpädagogik<br />
und Forschung zählen: Ke<strong>in</strong>e Vorschrift zur<br />
künstlichen Vitam<strong>in</strong>-Anreicherung <strong>in</strong> biodynamischer<br />
und anderer Babynahrung und Verzicht<br />
auf Agro-Gentechnik; offener Zugang zu<br />
<strong>Anthroposophische</strong>r Mediz<strong>in</strong> für die Bürger<br />
aller EU-Mitgliedsstaaten und die Neubewertung<br />
k<strong>in</strong>dlicher Fähigkeiten für die Entwicklung<br />
des Menschen als Basis für Vielfalt im<br />
Erziehungsbereich.<br />
«Die ELIANT-Allianz ist e<strong>in</strong> Vorreiter für das<br />
ab 2012 mögliche <strong>dem</strong>okratische Verfahren<br />
der Bürgerbeteiligung auf EU-Ebene », betont<br />
Übergabe an Commisioneer Dalli<br />
Stuttgart<br />
Samstag, den 9. Juli 2011 von 10-17 Uhr: Tagessem<strong>in</strong>ar<br />
«Der hörende Mensch und die Musik»<br />
im Rudolf Ste<strong>in</strong>er-Haus Stuttgart mit Arm<strong>in</strong><br />
Husemann, Marco B<strong>in</strong>delli und Julien Clarke. Wie<br />
wird aus Tönen Musik? Wer mit den Tönen<br />
atmet, erlebt Melodie, Harmonie, Rhythmus:<br />
Die neuere Forschung bestätigt Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />
Ergebnisse darüber, was <strong>dem</strong> Musikerlebnis<br />
physiologisch zu Grunde liegt. Dem großen<br />
Thema des musikalischen Atems gilt dieses<br />
Sem<strong>in</strong>ar. Themenübersicht: Arm<strong>in</strong> Husemann:<br />
Atmen im Goldenen Schnitt - zur Embryologie<br />
der Lunge; Julien Clarke: Der goldene<br />
Schnitt als Proportion <strong>in</strong> Mozarts Klaviersonaten;<br />
Marco B<strong>in</strong>delli: Musikalisches Atmen –<br />
geme<strong>in</strong>sam Hören und S<strong>in</strong>gen - von der <strong>in</strong>neren<br />
Ruhe zur Meditation; Arm<strong>in</strong> Husemann:<br />
L.v.Beethoven, Phantasie op. 77 – Gesprächskonzert.<br />
Anmeldung und Information für das<br />
Tagessem<strong>in</strong>ar bei: Agentur «Von Mensch zu<br />
Mensch», Tel. 0711 248 50 97 oder email aneider@gmx.de<br />
www.rudolf-ste<strong>in</strong>er-haus-stuttgart.de<br />
Nachrichten aus der Bewegung<br />
Stephan Illi, Vorstand des Demeter e. V., der sich<br />
an ELIANT beteiligt. Se<strong>in</strong> ausdrücklicher Dank<br />
gilt den zahlreichen Unterstützern, die durch<br />
ihre Unterschrift e<strong>in</strong> Signal für mehr Demokratie<br />
und Wahlfreiheit gesetzt haben. Barbara<br />
Wais vom Dachverband <strong>Anthroposophische</strong><br />
Mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland (damid) verweist auf<br />
den Nutzen für die Patienten. «Nur wer se<strong>in</strong>e<br />
Therapieform <strong>in</strong>dividuell wählen kann, kann<br />
e<strong>in</strong>e aktive Patientenkompetenz entwickeln.<br />
Voraussetzung dafür ist aber, dass Therapievielfalt<br />
und Methodenpluralismus gestärkt<br />
werden.» Christian Boettger aus der Geschäftsführung<br />
des Bundes der Freien Waldorfschulen<br />
begrüßt, dass nun auch alternative Ansätze zur<br />
Bildungsvielfalt, vor allem die direkte Eigenverantwortlichkeit<br />
von Schulen und Bürgern<br />
für ihre Bildungsaufgabe auf EU-Ebene thematisiert<br />
werden können.<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011 15
Bildungspolitik an erster Stelle<br />
Der neue baden-württembergische M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
W<strong>in</strong>fried Kretschmann (Grüne) und<br />
se<strong>in</strong> Stellvertreter Nils Schmid (SPD) haben<br />
e<strong>in</strong>en Monat nach der Wahl den Koalitionsvertrag<br />
vorgestellt. In diesem 83-seitigen<br />
Dokument steht die Bildungspolitik an erster<br />
Stelle. Diese soll <strong>in</strong> den kommenden fünf<br />
Jahren verbessert werden, damit es für Baden-<br />
Württemberg nicht mehr, wie <strong>in</strong> der Präambel<br />
beschrieben steht, heißen müsste: «In ke<strong>in</strong>em<br />
anderen Land entscheidet die Herkunft so<br />
stark über die Bildungschancen».<br />
Dr. Albrecht Hüttig, Vorstand der Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der Freien Waldorfschulen <strong>in</strong><br />
Baden-Württemberg, zeigt sich gleich dreifach<br />
erfreut. «Drei für die Waldorfpädagogik und<br />
für das freie Schulwesen wichtige Bereiche<br />
werden im Koalitionsvertrag explizit genannt»<br />
so der Pädagoge. Zum e<strong>in</strong>en ist dies die verb<strong>in</strong>dliche<br />
E<strong>in</strong>führung des Orientierungsplanes<br />
bei den K<strong>in</strong>dertagesstätten, an dessen Formulierung<br />
Waldorferzieher mitgewirkt haben.<br />
Weiter ist es das Thema Inklusion. Hier heißt<br />
es im Koalitionsvertrag wörtlich, es «sollen<br />
möglichst viele allgeme<strong>in</strong> bildende Schulen<br />
bei entsprechen<strong>dem</strong> Bedarf <strong>in</strong>klusiv arbeiten<br />
können.» Hier hat die <strong>in</strong>klusiv arbeitende<br />
Integrative Waldorfschule Emmend<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e<br />
Vorreiterrolle und kann diese nun weiter entwickeln.<br />
Zum dritten ist im Koalitionsvertrag e<strong>in</strong><br />
Abschnitt <strong>dem</strong> Freien Schulwesen gewidmet.<br />
Er trägt die Überschrift «Freie Schulen<br />
fair ausstatten.» Hier heißt es im Vertragstext:<br />
«Unser Ziel ist dabei e<strong>in</strong> Kostendeckungsgrad<br />
von m<strong>in</strong>destens 80 Prozent der Kosten e<strong>in</strong>es<br />
Schülers an e<strong>in</strong>er staatlichen Schule gemäß<br />
<strong>dem</strong> Bruttokostenmodell.» Die stufenweise<br />
Anhebung der f<strong>in</strong>anziellen Mittel ist damit<br />
beschlossenes Ziel. Die 56 Waldorfschulen im<br />
Land erwarten daher, dass das Privatschulgesetz<br />
baldmöglichst novelliert wird.<br />
«Wir gehen davon aus, dass die f<strong>in</strong>anzielle<br />
<strong>Aus</strong>stattung von Waldorfschulen endlich durch<br />
den Gesetzgeber verbessert werden wird», so<br />
Hüttig. Dieses Ziel hatte sich auch die Vorgängerregierung<br />
gesteckt, musste aber am Ende<br />
der Legislaturperiode feststellen, dass es nur<br />
bei der Absicht geblieben ist. Wegen der permanenten<br />
Unterf<strong>in</strong>anzierung gerieten die Waldorfschulen<br />
zunehmend <strong>in</strong> den Graubereich<br />
der «Sonderung», die das Grundgesetz verbietet.<br />
«E<strong>in</strong>e Sonderung nach wirtschaftlichen<br />
Verhältnissen der Eltern wollen wir nicht, dies<br />
widerspricht unserem Grundverständnis und<br />
unseren Wertvorstellungen», so Hüttig. Hüttig<br />
vertritt neben se<strong>in</strong>em Amt als Vorstand im<br />
Landesverband auch die Rudolf Ste<strong>in</strong>er Schule<br />
Nürt<strong>in</strong>gen, die gegen das Land Klage wegen<br />
zu ger<strong>in</strong>ger Zuschüsse erhoben hat. Dieser<br />
Klage wurde <strong>in</strong> vielen Punkten vor <strong>dem</strong> VGH<br />
Mannheim stattgegeben.<br />
Die Waldorfschulen begrüßen darüber h<strong>in</strong>aus<br />
die E<strong>in</strong>führung der Geme<strong>in</strong>schaftsschule bis<br />
zur 10. Klasse an den Orten, wo dies gewünscht<br />
16<br />
wird. Mit Formen geme<strong>in</strong>samen Unterrichts<br />
haben die Waldorfschulen seit ihrer Gründung<br />
im Jahre 1919 e<strong>in</strong>e bald 100- jährige Erfahrung.<br />
Deshalb bieten die Vertreter der Waldorfschule<br />
<strong>dem</strong> künftigen von der SPD geführten Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />
den konstruktiven Dialog für<br />
die Umsetzungsmöglichkeiten dieses Schultyps<br />
an. In Baden-Württemberg s<strong>in</strong>d 56 Waldorfschulen<br />
Mitglied <strong>in</strong> der Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft.<br />
Rund 23.800 Schüler besuchen im<br />
Schuljahr 2010 / 2011 e<strong>in</strong>e Waldorfschule <strong>in</strong><br />
Baden- Württemberg.<br />
Christian Schad, Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Baden-<br />
Württemberg<br />
E<strong>in</strong> langer Rechtsstreit geht zu Ende<br />
Am 11. Mai 2011 hat das Bundessozialgericht<br />
(BSG) <strong>in</strong> letzter Instanz e<strong>in</strong>e Entscheidung zur<br />
Erstattungsfähigkeit der Misteltherapie durch<br />
die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)<br />
gefällt (Az.: B 6 KA 25/10 R). In <strong>dem</strong> Rechtstreit<br />
g<strong>in</strong>g es um die Frage, ob die anthroposophische<br />
Misteltherapie nur <strong>in</strong>nerhalb der palliativen<br />
Situation oder auch <strong>in</strong> der adjuvanten<br />
Behandlung von der GKV erstattet werden<br />
kann. Während über den ersten Punkt nach<br />
wie vor E<strong>in</strong>igkeit besteht (die palliativ e<strong>in</strong>gesetzte<br />
Misteltherapie ist ohne Wenn und Aber<br />
erstattungsfähig), wollte der G-BA die Arzneimittelrichtl<strong>in</strong>ie<br />
bereits im Jahr 2004 dah<strong>in</strong>gehend<br />
ändern, dass die adjuvante anthroposophische<br />
Misteltherapie künftig von der GKV<br />
nicht mehr zu erstatten sei. Das damalige<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung (BMGS) hatte diesen Beschluss<br />
jedoch beanstandet. Der G-BA hatte se<strong>in</strong>erseits<br />
gegen diese Beanstandung geklagt und<br />
2005 und 2006 <strong>in</strong> erster und zweiter Instanz<br />
verloren. Nun ist also die Entscheidung gefallen,<br />
dass der G-BA die entsprechende Richtl<strong>in</strong>ie<br />
gemäß se<strong>in</strong>er Auffassung ändern darf.<br />
Ob und wann es dazu kommen wird, ist<br />
gegenwärtig noch offen. Die jetzige rechtliche<br />
Situation zur Erstattung der anthroposophischen<br />
Mistelpräparate <strong>in</strong> der adjuvanten<br />
Therapie gilt also weiterh<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e rückwirkende<br />
Änderung dieser Regelung ist nicht möglich.<br />
Erst wenn der G-BA die Arzneimittelrichtl<strong>in</strong>ie<br />
ändert und diese Änderung im Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht wird, kann die Erstattungsfähigkeit<br />
e<strong>in</strong>geschränkt werden. Die Misteltherapie<br />
gehört heute zu den am meisten verordneten<br />
onkologischen Arzneimitteln und ist von allen<br />
komplementärmediz<strong>in</strong>ischen Krebstherapien<br />
am besten erforscht.<br />
H<strong>in</strong>tergrund zum Rechtsstreit: Als 2004 alle<br />
nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel<br />
grundsätzlich von der Erstattung durch die<br />
Gesetzliche Krankenversicherung ausgeschlossen<br />
wurden, war es die Aufgabe des G-BA,<br />
<strong>Aus</strong>nahmen von diesem gesetzlichen Verordnungsausschluss<br />
zu beschließen. Daraufh<strong>in</strong><br />
wurde vom G-BA e<strong>in</strong>e Übersicht über Arzneimittel<br />
erstellt, die bei der Behandlung schwerwiegender<br />
Erkrankungen als Therapiestandard<br />
<strong>Anthroposophische</strong> Bewegung<br />
gelten. Seit<strong>dem</strong> können Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte<br />
Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen<br />
(zu denen auch die <strong>Anthroposophische</strong><br />
Mediz<strong>in</strong> zählt) zu Lasten der GKV verordnen,<br />
wenn diese als Therapiestandard <strong>in</strong> der jeweiligen<br />
Therapierichtung gelten. Trotz dieser e<strong>in</strong>deutigen<br />
Rechtslage gab es <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren jedoch immer wieder rechtliche <strong>Aus</strong>e<strong>in</strong>andersetzungen<br />
über die Konkretisierung<br />
dieser OTC-Übersicht - obwohl zahlreiche<br />
rechtskräftige Sozialgerichtsurteile entschieden<br />
haben, dass die anthroposophischen Mistelpräparate<br />
bei malignen Tumoren sowohl adjuvant<br />
als auch palliativ erstattungsfähig s<strong>in</strong>d.<br />
Natascha Hövener, DAMID Berl<strong>in</strong><br />
Neues aus den Verlagen<br />
(an) Über aktuelle Frühjahrsneuersche<strong>in</strong>ungen<br />
haben wir <strong>in</strong> der Mai-<strong>Aus</strong>gabe bereits e<strong>in</strong>iges<br />
berichtet. Hier folgen nun weitere wichtige<br />
Neuersche<strong>in</strong>ungen dieses Frühjahrs:<br />
Im Verlag Urachhaus ist von Jaap van der Weg<br />
das Buch «Welten und Wesen. Die Seele als<br />
Schauplatz geistiger Wirkungen» erschienen.<br />
Van der Weg untersucht jene Gebiete unserer<br />
Seele, <strong>in</strong> denen uns unser Denken, Fühlen<br />
und Wollen entgleiten und fremd bestimmt<br />
werden. Ferner hat der Verlag e<strong>in</strong>e Neuausgabe<br />
der «Perikopen» für den christlichen Jahreslauf<br />
mit Bildern von N<strong>in</strong>etta Sombart herausgebracht.<br />
Das Besondere dieser Edition s<strong>in</strong>d nicht<br />
nur die hervorragenden farbigen Kunstwerke,<br />
sondern auch die Übersetzung der Texte aus<br />
<strong>dem</strong> Neuen Testament vom langjährigen Leiter<br />
des Priestersem<strong>in</strong>ars <strong>in</strong> Stuttgart Gottfried<br />
Husemann.<br />
Im Mayer Verlag erschien «Die Herausforderungen<br />
der Globalisierung», e<strong>in</strong> Sammelband<br />
mit Beiträgen von Thomas Jorberg, Paul Mackay,<br />
Ulrich Rösch, Gerald Häfner, Christoph Strawe und<br />
Dietrich Spitta.<br />
Im Verlag am Goetheanum wendet sich e<strong>in</strong><br />
neues Buch von Rolf Kerler der Geschichte der<br />
GLS-Bank und ihren Impulsen unter <strong>dem</strong> Titel<br />
«E<strong>in</strong>e Bank für den Menschen» zu.<br />
Im Verlag Freies Geistesleben ersche<strong>in</strong>t von Karl<br />
König e<strong>in</strong>e wunderschön ausgestattete Neuausgabe<br />
e<strong>in</strong>es Klassikers der spirituellen Psychologie<br />
«Über die menschliche Seele».<br />
Impressum<br />
Die «Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit <strong>in</strong><br />
Deutschland» s<strong>in</strong>d Bestandteil der Zeitschrift «Anthroposophie<br />
weltweit». Herausgeber ist die <strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>in</strong> Deutschland e. V., Zur Uhlandshöhe 10, 70188 Stuttgart.<br />
Redaktion: Andreas Neider (verantwortlich), Justus Wittich (jw),<br />
Sylva<strong>in</strong> Coiplet. Zur Uhlandshöhe 10, 70188 Stuttgart., Tel.:<br />
0711/248 50 97, Fax: 248 50 99, e-Mail Redaktion: neider@<br />
mercurial.de. Adressänderungen und Adm<strong>in</strong>istration: leserservice@mercurial.de.<br />
Gestaltung: Sab<strong>in</strong>e Gasser, Hamburg. Der<br />
Bezug ist sowohl durch e<strong>in</strong> Abonnement der Wochenschrift<br />
«Das Goetheanum» als auch durch gesonderte Bestellungen<br />
beim Verlag möglich (Kostenbeitrag für das Jahr 2011: 40,- Euro).<br />
Verlag: mercurial-Publikationsgesellschaft mbH, Alt-Niederursel<br />
45, 60439 Frankfurt/M., Tel: 069/58 23 54, Konto Nr. 101 670 901<br />
bei der GLS Geme<strong>in</strong>schaftsbank eG, BLZ 430 609 67.<br />
Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, Juni 2011