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Prospektive Studie zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität von ...

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1. Einleitung und Zielsetzung<br />

nach wie vor ein kontrovers diskutierter Punkt. Dabei steigt das Krebsrisiko im<br />

Sinne eines Dosis-Wirkungsprinzips an, so dass mehr die Häufigkeit der<br />

Alkoholzufuhr als die Getränkeart eine Rolle spielt (Maier et al., 1999). Nach<br />

Castellsague et al. (2004) ist die Art bzw. die Konzentration des konsumierten<br />

Alkohols ein entscheidender Einflussfaktor. Weitere evidenz-basierte<br />

Risikofaktoren sind mangelhafte Mundhygiene und chronische mechanische<br />

Traumata, welche durch schlecht passende Prothesen und scharfkantige<br />

Zahnfüllungen oder Zahnkanten verursacht werden können (Cauvin et al.,<br />

1990; Maier et al., 1991).<br />

Smith et al. (1998) sahen in der Besiedlung der Mundhöhle mit humanem<br />

Papilloma-Viren (HPV) einen weiteren Risikofaktor für das Auftreten <strong>von</strong><br />

Mundhöhlenkarzinomen. So wurde unabhängig vom Tabak- und<br />

Alkoholkonsum bei 15% der Patienten eine HPV-Typ16-Besiedlung<br />

nachgewiesen, jedoch nur bei 5% der Kontrollpersonen. Dies lässt den Schluss<br />

zu, dass neben Tabak und Alkohol auch humane Papilloma-Viren eine<br />

erhebliche Rolle bei der Entstehung des Mundhöhlenkarzinoms spielt.<br />

Bei den endogenen Faktoren sind vor allem das Geschlecht, das Alter und die<br />

genetische Determination <strong>zur</strong> Ausbildung eines Karzinoms ausschlaggebend.<br />

Das Geschlechterverhältnis Männer zu Frauen bezüglich des Auftretens oraler<br />

Karzinome liegt zwischen 4:1 bis 1,5:1 (Erisen et al., 1996; Moller et al., 1990;<br />

Platz et al., 1982). Der Anteil an einem Plattenepithelkarzinom erkrankter<br />

Frauen ist in den vergangenen Jahren zunehmend größer geworden. Eine<br />

mögliche Erklärung hierfür liefern Hunt et al. (2004) und Caspers-Merk (2002),<br />

die die gesellschaftliche Entwicklung der Frauen seit der Nachkriegszeit und<br />

den Anstieg der Raucherinnen in den letzten Jahren als mögliche Faktoren<br />

sehen.<br />

Das Alter korreliert mit der Einwirkzeit exogener Noxen, wobei der Altersgipfel<br />

für das Auftreten <strong>von</strong> Plattenepithelkarzinomen <strong>von</strong> einst 60-65 Jahren sich<br />

zunehmend nach unten, d.h. in ein jüngeres Lebensalter, zu verlagern scheint<br />

(Favia et al., 2008).<br />

In den letzten Jahren wurden verschiedene Genmutationen mit der Entstehung<br />

<strong>von</strong> Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich in Verbindung gebracht<br />

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