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Wer beherrscht die Unternehmen? Shareholder Value ... - MPIfG

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52 Kapitel 2<br />

Der Streit <strong>die</strong>ser Schulen wird durch <strong>die</strong> Tatsache angeheizt, dass <strong>die</strong><br />

verschiedenen Rentabilitätskennziffern nicht nur akademische Konstrukte<br />

sind, sondern Güter, mit denen <strong>Unternehmen</strong>sberatungsfirmen konkurrieren.<br />

Die CFRoI-Methode wird von der Boston Consulting Group vermarktet, <strong>die</strong><br />

RoIC-Methode von McKinsey, und EVA TM ist sogar ein geschütztes, von<br />

Stern Steward & Co. eingetragenes Warenzeichen. Es besteht Anlass zu der<br />

Annahme, dass <strong>die</strong> praktischen Unterschiede zwischen den jeweiligen Konzepten<br />

wegen des ökonomischen Wettbewerbs zwischen ihnen überbetont<br />

werden.<br />

Die <strong>Unternehmen</strong>sberatungsgesellschaft Price Waterhouse hat eine Stu<strong>die</strong><br />

vorgelegt, in der <strong>die</strong> Übereinstimmung verschiedener Renditekennziffern –<br />

neben CFRoI und EVA TM auch »klassische« Kennziffern wie RoI (Return<br />

on Investment) und RoE (Return on Equity) – ex post anhand von Daten zu<br />

einundsiebzig deutschen <strong>Unternehmen</strong> getestet wurde. Die Autoren der Stu<strong>die</strong><br />

kommen zu folgendem Ergebnis:<br />

Das Verhältnis der Renditekennzahlen untereinander zeichnet sich trotz der unterschiedlichen<br />

Definitionen durch eine hohe Übereinstimmung zwischen den<br />

verschiedenen Kennzahlen aus. Insbesondere zeigt sich bei einer detaillierteren<br />

Kennzahlenanalyse der gesamten <strong>Unternehmen</strong>sstichprobe, dass auch <strong>die</strong> kom-<br />

plexeren Maße CFRoI und EVA TM<br />

eine hohe Korrelation zu herkömmlichen<br />

Größen wie ROI, ROE und RoCE aufweisen. Ob <strong>die</strong>se modernen Kennzahlen im<br />

Vergleich zu den herkömmlichen einen zusätzlichen Informationsgehalt liefern,<br />

scheint aufgrund <strong>die</strong>ser Betrachtung zumindest fragwürdig.<br />

(Price Waterhouse/ZEW 1998: 33)<br />

Daraus lässt sich <strong>die</strong> These ableiten, dass der Einführung einer zu steigernden<br />

Spitzenkennzahl möglicherweise eine größere Bedeutung zukommt als<br />

der Natur <strong>die</strong>ser Kennzahl.<br />

Die Implementation von <strong>Shareholder</strong>-<strong>Value</strong>-Steuerungsgrößen wurde in<br />

den späten neunziger Jahren von einer großen Anzahl unternehmensverglei-<br />

auch in der Abgrenzung zwischen »klassischen« und aktionärsorientierten Kennziffern.<br />

Beispiele: Der CFRoI-Ansatz wird in der Stu<strong>die</strong> der KPMG (2000) negativ, bei Graf/<br />

Lenke/Schießer (1997) positiv im Sinne weitgehender Aktionärsorientierung bewertet. In<br />

Price Waterhouse/ZEW (1998) wird EVA TM aufgrund der mangelnden Zukunftsorientierung<br />

als nicht aktionärsorientiert klassifiziert, während bei Bühner/Sulzbach (2000: 3)<br />

<strong>die</strong> von Rappaport (1999) kritisierten Eigen- und Gesamtkapitalrenditen als wertorientierte<br />

Kennziffern betrachtet werden. Einige der hier ausgewerteten <strong>Shareholder</strong>-<strong>Value</strong>-<br />

Stu<strong>die</strong>n wurden im Auftrag von Firmen erstellt, <strong>die</strong> selbst im Beratungsgeschäft tätig<br />

sind (Arthur Andersen, Coopers&Lybrand, KPMG, Price Waterhouse) und deshalb ein<br />

ökonomisches Interesse an der Aufwertung der von ihnen verwendeten Konzepte haben.

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