Blickpunkt Autogewerbe. Mit Schwerpunktthema "Garage ... - AGVS

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Studienleiter Dr. Peter de Haan über die Mobilität in der Schweiz und deren Auswirkungen «Das Autogewerbe hat Rückenwind» An der AGVSTagung vom 20. Januar in Bern stellte Dr. Peter de Haan die Resultate der Studie «Von heute nach morgen: Künftige Rollenbilder der Garagisten» erstmals vor. Der Studienleiter äusserte sich auch über neue Kundensegmente, den fehlenden Dank der Öffentlichkeit und teures Benzin. Das Auto wird künftig noch stärker mit dem Öffentlichen Verkehr kombiniert. Verliert es damit an Bedeutung? Nein, es ist und bleibt die tragende Säule unserer Mobilität . Die Schweiz ohne Zug und Tram ist knapp vorstellbar, eine Schweiz ohne Auto ist jedoch absolut undenkbar . Aber die Gesamtmobilität wächst, was zu Engpässen in der Infrastruktur führt . Es wird deshalb auf jeden Fall zu mehr Staus kommen . Volle Stadtzentren führen wiederum dazu, dass viele nicht mehr ausschliesslich mit dem Auto unterwegs sein werden, sondern auf kombinierte Mobilität setzen . Eine wachsende Gesamtmobilität ist ein positives Zeichen für die Schweizer Garagen. Ja, das Autogewerbe ist eine Wachstums branche und hat Rückenwind . Die Schweizer Bevölkerung wächst stetig, etwa 1 Prozent pro Jahr . Grundsätzlich bedeutet dies 1 Pro zent mehr Autos pro Jahr . Gleich zeitig wird unsere Gesellschaft immer wohl habender . Die Anzahl Autos pro 1000 Personen nimmt also weiter zu . Viele Haus halte lösen ihr Mobilitäts bedürf nis, indem sie zwei komplett unterschied liche Fahr zeuge haben, z . B . ein 4x4-Familienauto und einen sparsamen Kleinwagen für den Nahverkehr . Eröffnen sich mit dem steigenden Mobilitätsbedürfnis auch neue Kundensegmente? Ja, aber nicht nur, weil mehr Autos gebraucht werden, sondern auch, weil neue Produkte existieren . Nehmen Sie als Dr. Peter de Haan arbeitete während sechs Jahren als Forschungsgruppenleiter an der ETH Zürich . Er untersuchte unter anderem das Konsumenten verhalten beim Neuwagenkauf . Seit Juni 2009 leitet er die Gruppe Klimaschutz beim Ingenieur- und Beratungsunternehmen Ernst Basler + Partner AG und ist weiterhin als Dozent für Energie und Mobilität an der ETH Zürich tätig . 8 – AGVS/UPSA Dr. Peter de Haan betrachtet das Autogewerbe als Wachstumsbranche . Beispiel die in ihrer Jugend vom Waldsterben geprägte Generation mit ihrer ambivalenten Haltung zum Auto . Bisher haben sich diese Leute im Occasionsmarkt getummelt, weil sie eigentlich gar kein Auto wollten, aber halt doch eines brauchten . Dank den Fortschritten gibt es für sie heute Fahrzeuge, die auch ihrer Einstellung entsprechen . Diese Kunden brauchen beim Autofahren kein schlechtes Gewissen mehr zu haben . So kann man neue Segmente erschliessen . Wenn es um künftige Mobilität geht, ist das Elektro-Auto immer wieder ein Thema. Elektromobilität ist eher eine mittel- bis langfristige Sache . Es dauert wahrscheinlich bis 2030 bis man einen leistungsfähigen Familien-Elektrokombi zu vernünftigen Preisen bekommt . Für den Gara gisten ist es wichtig, dies dem Kunden zu vermitteln . Denn aufgrund der momentanen Diskus sionen denken viele Leute, das Elektro-Auto käme schon morgen . Die Euro-Normen brachten enorme Fortschritte in der Fahrzeug-Technologie. Die Autobranche beklagt sich aber oft über die fehlende Anerkennung dieser Leistungen in der Öffentlichkeit. Es klingt vielleicht hart, aber man darf nicht auf ein «Dankeschön» warten . Die Öffentlichkeit findet das selbstverständlich . Und während das Gewerbe noch länger damit zu tun hat, die Euro-Normen zu verarbeiten, bewegt sich die Öffent lich keit mit dem Thema «Energie» bereits zur nächsten Baustelle . Aber man darf nicht vergessen: Die technologische Entwick lung ermöglicht einen Image gewinn für das Auto . In etwa zehn Jahren wird es soweit sein, dass Autos umweltverträglicher sind als gewisse öffentliche Verkehrs mittel . Dies wird sich mit der Zeit auch in der öffentlichen Wahrnehmung durchsetzen . Thema «Energie»: Eingriffe des Staates scheinen immer wahrscheinlicher. Energie dürfte tatsächlich immer mehr zur Staatssache werden, zum Beispiel durch Steuersysteme, Bonus-Malus oder Road Pricing . Das wirkt sich auf das Autoge- «Die technologische Entwicklung ermöglicht einen Imagegewinn für das Auto.» werbe aus . Denn je mehr der Staat in die Energiediskussionen eingreift, desto mehr Arbeit kommt auf die Garagisten als erste Ansprechpartner der Automobilisten zu, vor allem in Form von Aufklärungsarbeit . Und gleichzeitig muss die Branche teurere Energie bzw. steigende Benzinpreise verkraften? Teure Energie ist für das Autogewerbe nicht grundsätzlich schlecht . Denn der Kunde muss mehr Autotechnik kaufen, um weniger Energie zu verbrauchen . Ein Beispiel: Wenn das Heizöl teurer wird, freut sich die Hausbranche, weil dann bessere und aufwändigere Häuser gebaut werden . Wenn das Benzin teurer wird, sollte sich das Autogewerbe also freuen . Ich weiss, das klingt provokativ . Aber wenn man das Benzin vom Gerät trennt, merkt man, dass teures Benzin für den Geräteverkäufer nicht schlecht ist . Energieeffizienz hat ihren Preis, ist aber auch etwas wert .
Drei AGVSMitglieder präsentieren erfolgreiche Beispiele aus der Praxis Ein guter Riecher für neue Geschäftschancen Die zentrale Rolle der Garagisten liegt in der Kundenberatung sowie dem Service und Unterhalt der Fahrzeuge. Das wird sich auch in Zukunft nicht grundlegend ändern. Es braucht aber ein ständig aktualisiertes Verständnis des Gewerbes, um aus gesellschaftlichen Trends neue Chancen für die Geschäftsförderung abzuleiten und diese zu nut zen. An der AGVSTagung präsentierten drei Garagisten kreative Ideen, die sie erfolgreich in die Praxis umsetzen. Die Ansätze hätten unterschiedlicher kaum sein können: Von Ökomarketing über Direktannahme bis zu Hundewasch anlagen wurden interessante Business-Projekte vorgestellt . Ziel sei nicht, ein Allerheils mittel oder die einzig wahre Idee vorzustellen, betonten alle drei Garagisten . Vielmehr wollten sie aufzeigen, dass gegenwärtige Trends heute und morgen verschiedene Möglichkeiten bieten, die jeder auf seine Art beim Schopf packen kann . Allen Massnahmen liegt ein gemeinsamer Kerngedanke zugrunde: in spezifischen Segmenten neue Kunden zu gewinnen . Damit verbunden ist das Bestreben, dass zufriedene Kunden aus eigenem Antrieb weitere Neukunden vermitteln . Aktivitäten sind jedoch langfristig nur dann erfolgversprechend, wenn sie kontinuierlich durchge- führt werden . Wie eine Ölpumpe im Motor ständig Öl an die Schmierstellen zuführt, werden mit diversen Massnahmen stetig neue Kunden angesprochen und an die relevanten Stellen im Betrieb herangeführt . Entscheidend ist dabei: Ideen können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn der Garagist und der ganze Betrieb mit Überzeugung und Engagement dahinter stehen . Wie die folgenden drei Erfolgsbeispiele zeigen, müssen Herzblut und Freude am Beruf spürbar sein, um die Kunden zu überzeugen . ÖkoMarketing: Grün ist Trumpf «Die Grosspeter AG hat vor fünf Jahren ihr Markenportfolio erweitert und vertritt heute acht Automobilmarken vom Nischen- über das Volumen- bis zum Premiumprodukt . Für die Vertretung von Honda hatten wir uns entschieden, weil diese Marke in unserer Region untervertreten und mit einem Marktanteil von unter 1 Prozent beinahe unbekannt war . Neben den Produkten überzeugte uns besonders die Vorreiterrolle von Honda im Umweltschutzbereich . Darin erkannten wir eine Zukunftschance für unser Marktgebiet, in dem eine rot-grüne Mehrheit besteht . Die Herausforderung lag darin, sich mit einer «Öko-Strategie» ein langfristiges Image aufzubauen, gleichzeitig aber auch sofort Neuwagen zu verkaufen . Wir entschieden uns für einen vielfältigen Mix aus ungewöhnlicher Automobilwerbung gespickt mit auffälligen, eventartigen Auftritten . Immer begleitet von einem Über das Auto hinaus denken: Gegenwärtige Trends bieten Garagisten zahlreiche Möglichkeiten, neue Kunden zu gewinnen und bestehende an sich zu binden . grünen Faden, wie der Showroom im Terminal Basel zeigt: Das naturnahe Dekorationskonzept mit Vogelgezwitscher, vielen Pflanzen, Rasen und grünen Wänden vermittelt ein Wohlgefühl . Ein wichtiger Baustein in der öffentlichen Wahrnehmung war die Lancierung der Öko-Taxis in Basel . Diverse Taxihalter stiegen auf den neuen Honda Insight um . Zurzeit fahren zehn Modelle in unserer Region herum und machen so Dauer werbung für dieses Fahrzeug . Die Lancierung ergänzten wir mit einer Reihe weiterer Stefan Baltisberger ist Geschäftsführer der Grosspeter AG in Basel . Die Grossgarage mit verschiedenen Standorten in der Umgebung von Basel und im grenznahen Deutschland beschäftigt 250 Mitarbeitende . Aktionen . Zum Beispiel verteilten wir erstmals unsere Imagebroschüre . Darin in formieren wir über unseren ökologischen Ansatz, die Marke und das Terminal . Zudem berichten wir über zusätzliche Ange bote, wie das Ökopack, das umwelt schonende Fahrzeugtuning oder umweltschonende Reifen . Diese Broschüre streuten wir über mehrere Monate breit; zum Beispiel in den Öko-Taxis . Dank eines Wettbewerbs kamen wir damit an zahlreiche neue Adressen . Öko-Marketing ist kein Patentrezept und bringt keine kurzfristigen Ergebnisse . Eingebettet in ein ganzheitliches Konzept kann es aber ein hilfreiches Instrument sein, das langfristig einen Wettbewerbsvorteil bringt . Dieses Massnahmenpaket kostet allerdings Geld und braucht zur Umsetzung, bei einem kleinen Verkaufs- AGVS/UPSA – 9
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Seite 15 und 16: Geschäftsbereich Aus und Weiterb
Seite 17 und 18: Verbandsorganisation und Personelle
Seite 19 und 20: Impressum Diese Broschüre ist im M

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