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Aufbruch in eine neue Ära - gibt es eine digitale ... - Roland Berger

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10 | Competence Center InfoCom<br />

Vorbilder: Wer wird <strong>in</strong> zukunft die zielgruppen erreichen?<br />

Guter Content funktioniert weiterh<strong>in</strong> – auch gedruckt, wie das Beispiel Landlust<br />

zeigt. Das 2005 g<strong>es</strong>tartete Garten-Magaz<strong>in</strong> schafft <strong>es</strong> im ersten Quartal<br />

2012 mit e<strong>in</strong>er Rekordauflage von 1,01 Millionen Exemplaren sogar erstmals<br />

unter die Top 10 am Kiosk. Fokus, Stern und sogar den Spiegel hat Landlust<br />

damit längst abgehängt. Inter<strong>es</strong>santerweise f<strong>in</strong>det man auf der Website weder<br />

Social Plug<strong>in</strong>s noch Apps, dafür aber Rezeptverzeichnisse zum Download.<br />

Bei den Tag<strong>es</strong>zeitungen gilt News Corps WSJ als Vorbild: weil die Pr<strong>in</strong>t-Ausgabe<br />

<strong>es</strong> <strong>in</strong> den USA zum Auflagen-Primus gebracht hat, weil – wie erwähnt – die<br />

Paywall im Web zu funktionieren sche<strong>in</strong>t und weil sich die Onl<strong>in</strong>e-Ausgabe<br />

konsequent <strong>neue</strong>n Medien öffnet. In der ausnahmslos im Internet ersche<strong>in</strong>enden<br />

deutschen Ausgabe beispielsweise ersetzt e<strong>in</strong> Blog die Seite Drei. Sehr<br />

erfolgreich ist auch manch<strong>es</strong> zielgruppengerechte Onl<strong>in</strong>e-Portal – siehe die<br />

(2005 gegründete und <strong>in</strong>zwischen sogar Pulitzer-Preis g<strong>es</strong>chmückte) Huff<strong>in</strong>gton<br />

Post <strong>in</strong> den USA. Bei Twitter hat sie mit 1,9 Millionen Followern bereits<br />

siebenmal so viele Anhänger wie beispielsweise die 211 Jahre alte New York<br />

Post. Dank d<strong>es</strong> Erfolgs konnte Gründer<strong>in</strong> Arianna Huff<strong>in</strong>gton ihr redaktionell<strong>es</strong><br />

Personal <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahren verdoppeln. Und das Wachstum geht<br />

weiter: Nach ersten Europa-Ablegern <strong>in</strong> England, Frankreich und Spanien s<strong>in</strong>d<br />

nun Ausgaben für Italien und Deutschland im G<strong>es</strong>präch. Erstaunlich ist dagegen<br />

das mehrfache Scheitern re<strong>in</strong>er iPad-Magaz<strong>in</strong>e: Von Richard Bransons Project<br />

Magaz<strong>in</strong>e erschienen seit 2010 nur zwölf Ausgaben. Der Zürcher R<strong>in</strong>gier-Verlag<br />

stellte se<strong>in</strong> monothematisch<strong>es</strong> Magaz<strong>in</strong> The Collection nach nur zwei Ausgaben<br />

wieder e<strong>in</strong>. Und die iPad-Zeitung The Daily, 2011 von News Corp. entwickelt,<br />

hat bisher laut Medienberichten 30 Millionen Dollar Verlust gemacht und<br />

erreicht statt der erhofften Million nur 100.000 L<strong>es</strong>er pro Woche – <strong>in</strong> den<br />

USA e<strong>in</strong>e marg<strong>in</strong>ale Zahl.<br />

zwischenfazit<br />

Das "Rieplsche G<strong>es</strong>etz" b<strong>es</strong>agt, dass ke<strong>in</strong> <strong>neue</strong>s Massenmedium e<strong>in</strong> b<strong>es</strong>tehend<strong>es</strong><br />

komplett verdrängt. Die Zeitung überlebte das Radio, das Radio das Fernsehen.<br />

Schafft das Internet <strong>es</strong> als erst<strong>es</strong>, Riepl zu widerlegen? Die Vermutung liegt nahe,<br />

denn die technische Entwicklung (mobil<strong>es</strong> Internet, Allgegenwart der Information)<br />

und unsere daraus r<strong>es</strong>ultierenden <strong>neue</strong>n Kommunikationsmuster lassen<br />

Pr<strong>in</strong>t zunehmend antiquiert und überflüssig ersche<strong>in</strong>en.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Bedarf an E<strong>in</strong>ordnung, an Kommentierung und<br />

an Selektion – sprich an gut gemachtem Publish<strong>in</strong>g. Je mehr Information verfügbar<br />

ist, d<strong>es</strong>to stärker wird di<strong>es</strong>er Bedarf zunehmen. Denn schlussendlich ist das<br />

Medium zweitrangig – entscheidend ist die e<strong>in</strong>e Kernfrage: Wie erreicht man<br />

se<strong>in</strong>e Zielgruppe zum richtigen Zeitpunkt und <strong>in</strong> passender Form mit dem für<br />

sie relevanten Content und verdient damit auch noch Geld?

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