Deckblatt Standortbeschreibung Inneres Salzkammergut.doc - TMG
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2. DER STANDORT INNERES SALZKAMMERGUT<br />
2.1 Geschichte<br />
Das Innere <strong>Salzkammergut</strong> zog schon früh Menschen an, die das lebensnotwendige<br />
Salz suchten. Schon im 2. Jahrtausend vor Christus finden wir Spuren von<br />
Salzgewinnung am Hallstätter Salzberg. Das wichtige Exportgut Salz sorgte für<br />
Wohlstand, Grabbeigaben belegen umfangreiche und ausgedehnte<br />
Handelsbeziehungen. Die Blütezeit des altertümlichen Bergbaues war zweifellos die<br />
Zeit von 800 bis 400 vor Christus (ältere Eisenzeit), die wegen der zahlreichen Funde<br />
in Hallstatt, als „Hallstattzeit“ in die Geschichte einging.<br />
Später wurde das Bergwerk durch einen<br />
Grubeneinbruch beeinträchtigt. Kurz vor der<br />
Zeitenwende traten die Römer die Herrschaft an, die<br />
sich im Tal ansiedelten, die örtliche Bevölkerung<br />
betrieb nach wir vor ihr Handwerk. Eventuell war die<br />
Region kaiserliche Domäne. Mit dem Abzug der<br />
Römer im 5. Jahrhundert nach Christus ging ein fast<br />
vollständiger Kulturbruch einher. Es ist nicht gesichert,<br />
ob im Früh- und Hochmittelalter Salz abgebaut wurde.<br />
Es gibt vereinzelte Hinweise, eine Salzproduktion an<br />
der West-Seite des Sandlings ist möglich.<br />
Gesicherten Boden betreten wir erst wieder an der Wende zum 14. Jahrhundert, als<br />
die Habsburger das Gebiet als landesfürstlichen Privatbesitz (Kammergut)<br />
übernahmen. Hallstatt schwang sich wieder zur bedeutenden Produktionsstätte auf.<br />
Im 16. Jahrhundert führte die Verbindung Österreich mit Böhmen zu einer Boom-<br />
Phase, gleichzeitig sickerte der evangelische Glaube ein. Bald waren die Wald-<br />
Kapazitäten Hallstatts erschöpft, die Wälder glichen Karst-Landschaften, weshalb<br />
Ischl und später Ebensee für Steigerungen sorgten.<br />
Mit der Gegenreformation brach eine unselige Zeit für das Innere <strong>Salzkammergut</strong> an,<br />
die in der Vertreibung von knapp 700 Protestanten nach Siebenbürgen gipfelte. 1781<br />
brachte die langersehnte Toleranz.<br />
Um 1800 begann die touristische Erschließung der Region, die ersten Reisenden<br />
schrieben Führer durch die „Österreichische Schweiz“. Der Tourismus begann aber<br />
erst richtig mit der Einführung der Eisenbahn, die das Gebiet leicht erreichbar<br />
machte. Seither ist das Innere <strong>Salzkammergut</strong> eine beliebte Tourismusdestination,<br />
was mit der Ernennung zum UNESCO Welterbe 1997 auch international gewürdigt<br />
wurde.<br />
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