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Geschäftsbericht 2009 - BWK Berlin, Brandenburg

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

ten. Bei den Flutungen spielt Eigenwasser (also Wasser aus noch aktiven Sümpfungen)<br />

keine Rolle, da nur noch 0,1 … 0,2 m³/s Grundwasser gefördert werden.<br />

Neben der Einleitung von Wasser aus anderen Einzugsgebieten erfolgt die Flutung<br />

der Seen auch durch Grundwasserwiederanstieg, wobei die Steuerung Fremdwasser<br />

/ Grundwasser so vorgenommen werden muss, dass der Wasserspiegel im See stets<br />

höher liegt, als das umgebende Grundwasser. Dieses ist Aufgabe der Flutungszenrale<br />

Lausitz, die für ein Einzugsgebiet von 8.000 km² und ein 385 km langes Fließgewässersystem<br />

zuständig ist. Für die Steuerung der Flutung werden 168 Meldegrößen<br />

aus Referenzstellen ausgewertet. Bei Anstieg des Wasserdargebotes müssen vor einer<br />

Entnahme von Wasser aus anderen Einzugsgebieten folgende Bedingungen erfüllt<br />

sein:<br />

• Trotz Entnahme ist ein ausreichendes Dargebot für Ökologie und Landwirtschaft<br />

vorhanden<br />

• Die Speicher der Unterlieger gefüllt<br />

• Eine Speisung des Oder-Spree-Kanals gewährleistet<br />

Die Flutung erfolgt dann nach einer Rangliste, derzeit noch nach der Wassermenge,<br />

zukünftig verstärkt nach der Wassergüte. Dazu werden dann die Sulfatgehalte des<br />

Wassers in den Restlöchern gemessen und eine Ausleitempfehlung zur Verdünnung<br />

des abfließenden Wassers gegeben. Die Flutungsmenge betrug 2008 155 Mio. m³.<br />

Bisher sind ca. 63,9 % der erforderlichen Flutungsmenge in den Tagebauseen erreicht<br />

(1,5 Mrd. m³), der Grundwassertrichter konnte in der Lausitz bis auf 3,3 Mrd. m³<br />

aufgefüllt werden. In der aus den Restlöchern Ilsesee, Sedlitz, Koschen, Skado und<br />

Bluno bestehenden Seenkette wurden die Überleitungen so gebaut, dass sie nicht<br />

nur den hydraulischen Anforderungen gerecht werden, sondern auch eine touristische<br />

Nutzung möglich ist. Der Bemessung zu Grunde liegen Bootsgrößen von 4,80 x<br />

0,80 m. Zur Überwindung unterschiedlicher Höhen wurden Schleusen gebaut, die<br />

24,00 m lang und 6,00 m breit sind. Nicht alle Überleitungen waren hydraulisch erforderlich,<br />

2 Überleitungen haben nur touristisch Gründe, weswegen deren Finanzierung<br />

zunächst unklar war. Nach Bau der Überleiter entstand eine zusammenhängende<br />

Wasserfläche von 70 km².<br />

Die Entwicklung der Lausitzer Seenkette – von der Vision zur Wirklichkeit<br />

Prof. Rolf Kuhn, Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst –<br />

Pückler – Land GmbH<br />

In der Lausitz wurden im Rahmen der Braunkohlegewinnung und -sanierung Millionen<br />

Kubikmeter Erde bewegt. Teil dieses Wandlungsprozesses sind Industriebauten,<br />

Bergbaugeräte, Werkssiedlungen und großflächige Industrieareale, für neue Bestimmungen<br />

zu finden sind.<br />

1989 bis 1999 war es die IBA Emscher Park, die sich erstmals der Umstrukturierung<br />

einer ganzen Region widmete, dem Emscher-Raum im Ruhrgebiet. Diesen Ansatz<br />

greift die IBA Fürst-Pückler-Land im Süden des Landes <strong>Brandenburg</strong> auf und stellt<br />

von 2000 bis 2010 das Thema „Landschaft“ in den Mittelpunkt ihres Wirkens. Die Internationale<br />

Bauausstellung Fürst - Pückler - Land dient der gestalterischen Begleitung<br />

des technischen Prozesses der Entwicklung der Seenlandschaft und wurde zunächst<br />

durch die regionale Planungsgemeinschaft, getragen von den Landkreisen Elbe-Elster,<br />

Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße sowie von der<br />

Stadt Cottbus, initiiert. Die Internationale Bauausstellung umfasst eine Fläche von<br />

100 x 80 km. Damit ist die IBA die größte Landschaftsbaustelle Europas. Die hier<br />

eingesetzten finanziellen Mittel erreichen die gleiche Größenordnung, wie die für die<br />

bwk-bb.de 17

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