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Die Eisenbahn in Ferndorf

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Gedicht (Verfasser nicht bekannt)<br />

Welch´ historisches Ereigniß br<strong>in</strong>gt das rollend´ Zeitenrad<br />

heut´ als e<strong>in</strong>zigst zum Verzeichniß <strong>in</strong> die Chronik unsrer Stadt ?<br />

Fertig ist jetzt, Hilchenbacher, fahrbar heute unsre Bahn!<br />

Kommt, Haarhäuser, Allenbacher, E<strong>in</strong>steigen gemäß Fahrplan!<br />

Keppel, Dahlbruch, Lohe, Kreuzthal, Nachbarn von der <strong>Ferndorf</strong> Strand,<br />

ihr könnt fahren täglich viermal auf der Chaussee Eisenrand.<br />

Nicht mehr mit den gelben Kutschen Schaukeln wir <strong>in</strong> E<strong>in</strong>samkeit,<br />

neumodisch auch wir jetzt rutschen; mit des Dampfes Schnelligkeit.<br />

Lebensnerv des Siegerlandes, Frische Ader im Gefl echt<br />

Deutschen <strong>Eisenbahn</strong>verbandes ist sie Dir, künft´ges Geschlecht.<br />

Schw<strong>in</strong>den wird die morsche Schranke grauer Vorzeit, die nur trennt,<br />

fallen manch´ Alltagsgedanke, wenn man erst den Bahnwerth kennt.<br />

Oft schon kam ideales Leben, Streben, Industrie, Kultur<br />

„per Bahn“ dah<strong>in</strong>, wo´s gegeben vorher kle<strong>in</strong>städt´sche Natur.<br />

Wenn auch nicht <strong>in</strong> Eilzugsschnelle, so doch <strong>in</strong> recht frischem Trab<br />

wird sie mit der <strong>Ferndorf</strong> Welle rollen hier thalauf- und ab.<br />

D´rum gebt Acht ihr Fuhrwerksleute, Eltern, Wärter allzumal!<br />

K<strong>in</strong>dchen wird des Rades Beute, hört´s zu spät das Haltsignal.<br />

Doch nur Anfangs ist uns bange vor Entgleisung und Verlust.<br />

Dampfroß <strong>in</strong> dem dunkeln Drange bleibt des Wegs sich wohlbewußt<br />

Es kommt uns zu Nutz´, und frommen wird noch mehr se<strong>in</strong> weiterer Lauf.<br />

Drum sei tausendmal willkommen, Richtung Hilchenbach: Glück auf!“<br />

234<br />

SZ 26. Februar 1884<br />

Jedoch nicht alle Ortschaften hatten gefl aggt und nur wenige<br />

Anwohner hatten ihre Häuser mit Tannengrün geschmückt.<br />

Nach e<strong>in</strong>er behaglichen Fahrt hieß es plötzlich:<br />

SZ 1. März 1884<br />

„<strong>Ferndorf</strong> !<br />

E<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute !“<br />

...verwundertes<br />

Lächeln ... und dann:<br />

„Kreuztal !<br />

Alles aussteigen !“<br />

Bald darauf lief auch<br />

der Siegener Zug e<strong>in</strong>,<br />

der ebenfalls viele<br />

Gäste brachte [SZ<br />

04.03.1884].<br />

Aber auch <strong>in</strong> <strong>Ferndorf</strong><br />

wurde die Eröffnung<br />

der Strecke<br />

gefeiert, wenn auch<br />

nicht so jubelnd wie<br />

<strong>in</strong> anderen Ortschaften.<br />

Im Gasthof<br />

„Hamer“ fand e<strong>in</strong><br />

Festessen statt.

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