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“University Meets Public Health”<br />
Wissenschaft und Forschung vor Ort: OMEGA begleitet Diplomarbeiten<br />
OMEGA hat 2004 die Diplomarbeiten<br />
von zwei Studentinnen im<br />
Rahmen des Forschungsteils des<br />
EU-Projektes „Public Forum Human<br />
Rights – Children’s Rights & Rehabilitation<br />
Program for Children“ begleitet.<br />
Im folgenden eine Präsentation<br />
der zwei Forschungsarbeiten.<br />
1. „Psychosoziale Gesundheit<br />
von Flüchtlingen und AsylwerberInnen<br />
– Eine qualitative Studie<br />
über gesundheitsfördernde und<br />
-belastende Lebensbedingungen<br />
von Flüchtlingen und AsylwerberInnen,<br />
die im Raum Graz untergebracht<br />
sind“<br />
Die Autorin Elisabeth Gränz, Studentin<br />
der Karl-Franzens-Universität Graz<br />
(Institut für Erziehungswissenschaft,<br />
Abteilung für Sozialpädagogik), die<br />
ein zweimonatiges Praktikum bei<br />
OMEGA absolvierte, schreibt über<br />
ihre Arbeit:<br />
Autorin: Elisabeth Gränz, Studentin,<br />
Karl-Franzens-Universität Graz, Institut<br />
für Erziehungswissenschaft, Abteilung<br />
für Sozialpädagogik.<br />
Im Rahmen des Sozialpädagogikstudiums<br />
schreibe ich in Zusammenarbeit<br />
mit dem Grazer Verein OMEGA<br />
Gesundheitsstelle an meiner Diplomarbeit<br />
zum genannten Thema.<br />
Ziel der Untersuchung ist es Zusammenhänge<br />
zwischen der Unterbringung<br />
und Versorgung und<br />
der psychosozialen Gesundheit zu<br />
sammeln. Ich führe eine stichprobenartige<br />
Erhebung von gesundheitlichen<br />
Risiken und förderlichen<br />
Lebensbedingungen in Graz, wie<br />
sie von Flüchtlingen und AsylwerberInnen<br />
wahrgenommen werden,<br />
durch. Gleichzeitig wird eine Art<br />
Bedarfs- und Qualitätsanalyse der<br />
Betreuung durch OMEGA durchge-<br />
* 16 OMEGA ´04<br />
führt. Ziel ist es, Einstellungen, Gesundheitsverhalten<br />
und Bedarf der<br />
befragten Gruppe qualitativ zu erfassen<br />
und zu verstehen, die Ergebnisse<br />
zu verwerten und (repräsentativ)<br />
für die weitere Arbeit von OMEGA<br />
zur Verfügung zu stellen. Ich habe 8<br />
Flüchtlinge und AsylwerberInnen interviewt,<br />
die seit mindestens einem<br />
Jahr in 3 Grazer Flüchtlingsheimen<br />
untergebracht sind und vom Verein<br />
OMEGA betreut werden/wurden.<br />
Methodik: Empirische Studie mittels<br />
qualitativer Interviews in Form<br />
eines offenen Gespräches und mittels<br />
einer erstellten strukturierten<br />
Themenliste (Leitfaden). Die Ergebnisse<br />
aus den Interviews werden<br />
schließlich mit der im ersten Teil der<br />
Diplomarbeit beschriebenen Literatur<br />
verglichen.<br />
2. „Posttraumatische Belastungsstörung<br />
und Copingstrategien bei<br />
Flüchtlingen“<br />
Die Autorin Daniela Divjak, Studentin<br />
an der Karl-Franzens-Universität<br />
Graz (Institut für Psychologie, Abteilung<br />
Klinische Psychologie) beschreibt<br />
ihre Arbeit:<br />
Im Laufe meines Studiums habe ich<br />
bei OMEGA ein Praktikum über zwei<br />
Monate absolviert. Während dieser<br />
Zeit konnte ich einen Einblick in die<br />
vielseitige Arbeit mit Flüchtlingen gewinnen<br />
und auch selbstständig tätig<br />
werden. Ich habe mich entschieden,<br />
meine Diplomarbeit dieser Thematik<br />
zu widmen und bekomme diesbezüglich<br />
großartige Unterstützung<br />
von den OMEGA-Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
Für diese Abschlussarbeit möchte<br />
ich Menschen, die als Flüchtlinge<br />
nach Österreich gekommen sind,<br />
über Ihre traumatischen Erlebnisse<br />
befragen und herausfinden, welche<br />
Bewältigungsstrategien angewendet<br />
werden, und ob sich diese sowohl<br />
auf die psychische, als auch<br />
auf die physische Gesundheit und<br />
das Wohlbefinden unterschiedlich<br />
auswirken.<br />
Im Zuge dessen möchte ich drei<br />
Personengruppen aus unterschiedlichen<br />
Herkunftsländern miteinander<br />
vergleichen.<br />
Pro Herkunftsland möchte ich 25<br />
Personen befragen. Die genannten<br />
Fragebogen werden in der jeweiligen<br />
Muttersprache, bzw. für die<br />
tschetschenischen BefragungsteilnehmerInnen<br />
in Russisch vorgelegt.<br />
Ich hoffe, wertvolle Informationen<br />
über den Verlauf einer „Posttraumatischen<br />
Belastungsstörung“, sowie<br />
über wirkungsvolle, oder aber auch<br />
weniger erfolgreiche Bewältigungsstrategien<br />
zu erhalten. Ich glaube,<br />
dass das Ergebnis meiner Untersuchung<br />
helfen kann, geeignete Therapien<br />
und Behandlungsmöglichkeiten<br />
für traumatisierte Mitmenschen<br />
zu erarbeiten bzw. anzubieten.<br />
Beiden Autorinnen, dem OMEGA-<br />
Personal sowie anderen Interessierten<br />
steht die OMEGA-Fachbibliothek<br />
mit ca. 500, teilweise<br />
schwer zugänglichen, Publikationen<br />
zu Themen wie Asylpolitik,<br />
Flüchtlingsbetreuung, Traumaforschung,<br />
Migration und Public<br />
Health zur Verfügung. Benützung<br />
der Präsenzbibliothek nur nach telefonischer<br />
Voranmeldung:<br />
0316-773554-2.