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„Welcome“ – Orientierungskurs für<br />
jugendliche Asylwerber<br />
In der Zeit von 1. Jänner 2004 bis<br />
31. Dezember 2004 wurden 69 Jugendliche<br />
im Caritasheim „Franziskushaus“<br />
aufgenommen, die am<br />
Orientierungskurs im Rahmen des<br />
Projekts „Welcome“ teilnahmen.<br />
51 Jugendliche kamen aus afrikanischen,<br />
9 aus osteuropäischen und<br />
weitere 9 aus asiatischen Ländern.<br />
Wie schon in den Jahren zuvor unterrichteten<br />
2004 im Orientierungskurs<br />
zwei Lehrerinnen, unterstützt<br />
durch Praktikantinnen.<br />
Neben dem Unterricht an insgesamt<br />
125 Tagen hielt das Team regelmäßig<br />
Sitzungen ab und führte einen<br />
Klausurtag durch. Außerdem gab es<br />
monatlich Koordinationstreffen des<br />
OMEGA-LehrerInnenteams und eine<br />
Supervision.<br />
Der Orientierungskurs fand an drei<br />
Tagen pro Woche jeweils 4 Stunden<br />
statt. Er gliederte sich in die Fachbereiche<br />
Deutsch, Landes- und Staatsbürgerkunde<br />
und soziales Lernen.<br />
Es wurde versucht, ganzheitlich<br />
von thematischen Schwerpunkten<br />
auszugehen, um den Jugendlichen<br />
sprachliche und soziale Kompetenz<br />
in Alltagssituationen zu vermitteln.<br />
Themen waren unter anderem: Das<br />
Kalenderjahr, Körperpflege, Wintersport<br />
in Österreich, Verhalten in Kaffee-<br />
und Gasthäusern, Bundespräsidentenwahl,<br />
das österreichische<br />
Parlament.<br />
* 20 OMEGA ´04<br />
Der OMEGA-Jurist Dr. Georg Ratschiller<br />
hielt ein Referat über die<br />
Rechtslage im Allgemeinen und<br />
zum Asylrecht im Besonderen, was<br />
auf großes Interesse stieß.<br />
Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit<br />
wurde angestrebt, einmal in der<br />
Woche eine Aktivität außerhalb des<br />
Hauses zu machen: Unter anderem<br />
standen Bob fahren, Besuch bei<br />
LOGO mit Stadtrundgang, eine Führung<br />
zum Thema Kanalanlagen von<br />
Graz, ein Besuch beim Kinder- und<br />
Jugendanwalt, eine Besichtigung<br />
von Schloss Eggenberg mit Picknick<br />
im Park, der Ostermarkt, das Zeughaus<br />
und Wanderungen in der Umgebung<br />
von Graz am Programm.<br />
Besonders bleibende Eindrücke hinterließ<br />
der Besuch in einer Wachstube<br />
der Bundespolizei Graz, von dem<br />
sowohl die Teilnehmer als auch die<br />
Beamten neue Erkenntnisse und Erfahrungen<br />
gewinnen konnten.<br />
(siehe Seite 15)<br />
Da für die Flüchtlingsbetreuung<br />
seit 1. Mai 2004 das jeweilige Bundesland<br />
zuständig ist, soll hier eine<br />
Gesamtschau von Erfolgen und Problemen<br />
seit Beginn des Projektes<br />
gegeben werden.<br />
Erfolge<br />
1. Installation des Orientierungskurses:<br />
Viele Jugendliche kamen<br />
mit anderen Einstellungen und Erwartungen<br />
nach Europa. Vor allem,<br />
dass sie sofort einer Beschäftigung<br />
nachgehen könnten. Nachdem dies<br />
nicht der Fall war, verhielten sie sich<br />
eher passiv. Im Laufe der Zeit gelang<br />
es, sie von der Notwendigkeit<br />
des Erlernens der Sprache und der<br />
Teilnahme am kulturellen Leben zu<br />
überzeugen. Diese Erkenntnis wurde<br />
an die neu Angekommenen „weitergereicht“.<br />
2. Es war erstaunlich, wie rasch<br />
sich einige Jugendliche bei gutem<br />
Willen integrierten und die Sprache<br />
erlernten. Mit einigen konnte man<br />
nach drei Monaten problemlos eine<br />
Konversation auf Deutsch führen.<br />
Sie konnten erfolgreich an öffentliche<br />
oder weiterführende Schulen<br />
(Hauptschulabschluss) vermittelt<br />
werden.<br />
3. Sehr erfolgreich waren die<br />
Besuche und Ausflüge im Bereich<br />
der Stadt und seine Umgebung.<br />
Die Jugendlichen waren sehr an der<br />
Natur und unseren Naturprodukten<br />
interessiert, gingen aber auch gerne