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Wildpflanzen der Weinberge - bei Wiesengenuss!

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Der Wolff und <strong>der</strong> Biowein<br />

Im Biologischen Weinbau ist die sogenannte „Wolff-Mischung“ beson<strong>der</strong>s beliebt. Es<br />

handelt sich um eine Saatmischung aus ein- und mehrjährigen Pflanzen, die am besten im<br />

April ausgesät wird (ca. 40 kg/ha). Im Ökoweinbau wird sie in je<strong>der</strong> zweiten Gasse ausgesät<br />

und etwa drei bis fünf Jahre belassen, bis sich zu viele Gräser eingeschlichen haben. Die<br />

Wintersaatwicke macht 20% aus, sie enthält viele mehrjährige Leguminosen mit Pfahlwurzel<br />

z.B. Luzerne und Bokharaklee (auch Persischer Klee), Steinklee. Das hohe Kräuter- und<br />

Blütenangebot sorgt für gute Lebensbedingungen für Insekten und viele Nützlinge.<br />

Aufgrund ihres hohen Leguminosen-Anteils eignet sie sich jedoch nicht für alle Böden. Bei<br />

Trockenheit sollte sie gewalzt werden. Wenn es zu trocken wird, Phacelia, Ölrettich und<br />

Buchweizen zu dominant werden muss sogar gemulcht werden.<br />

Bausteine <strong>der</strong> Begrünung<br />

- Stickstoffsammler als Dünger und Bödenlüfter<br />

Hierunter fallen alle Leguminosen (das sind Hülsenfrüchtler, wie Wicken, Erbsen, Bohnen aber<br />

auch Kleearten). Dank ihrer Knöllchenbakterien in <strong>der</strong> Wurzel sind sie dazu in <strong>der</strong> Lage<br />

Stickstoff aus <strong>der</strong> Luft zu sammeln und dem Bodenleben zur Verfügung zu stellen. Sie wurzeln<br />

tief, bilden ein breites Wurzelgeflecht aus und för<strong>der</strong>n die Bodendurchlüftung. Beispiele sind die<br />

Wickenarten, Rotklee, Weißklee, Inkarnatklee, Perserklee (Bokharaklee) und die Luzerne. Die<br />

mehrjährigen Kleearten brauchen aber zu viel Wasser und sind deshalb nur für feuchte<br />

Ertragslagen geeignet.<br />

- Stickstoffsammler, die auch im Winter wachsen<br />

Für trockene Lagen eignen sich diese <strong>bei</strong>den Leguminosen besser:<br />

Winterwicke (Zottelwicke o<strong>der</strong> Wintersaatwicke) und Wintererbse. Die Einsaat erfolgt im August/<br />

September. Am besten gemischt mit Stützpflanzen wie Roggen o<strong>der</strong> Winterweizen. Ende<br />

Mai/Anfang Juni können sie gewalzt werden und setzen den gesammelten Stickstoff frei.<br />

- Bodendecker und Bienenweide<br />

Phacelia und Buchweizen wachsen schnell, bedecken den Boden und schützen ihn so vor<br />

Erosion, wurzeln aber nicht beson<strong>der</strong>s tief. Sie lassen sich gut walzen. Die Phacelia wird auch<br />

Bienenweide genannt, denn sie werden durch ihre blau-violetten Blüten in Scharen angelockt.<br />

Sie verträgt Trockenheit relativ gut. Normalerweise stirbt sie über den Winter ab, bietet dann<br />

aber eine gute Bodendeckung. Der Buchweizen gehört zur Familie <strong>der</strong> Knöterichgewächse und<br />

gedeiht auch auf sehr leichten und sauren Böden, ist aber empfindlich für Herbstfrost.<br />

- Bodenlockerer mit Pfahlwurzeln<br />

Ölrettich und Gelbsenf gehören zur Familie <strong>der</strong> Kreuzblütler, o<strong>der</strong> Kohlgewächse. Eng verwandt<br />

mit ihnen sind alle Rettich, Senf, Kresse- und Kohlarten. Sie enthalten einen scharfen Inhaltsstoff<br />

und wurzeln mit ihren Pfahlwurzeln in tiefe Bodenschichten. Ölrettich ist aber nicht dazu in <strong>der</strong><br />

Lage, Verdichtungen zu durchbrechen.<br />

- Stickstoffzehrer <strong>bei</strong> Nitratüberschuss<br />

Ölrettich, Gelbsenf und an<strong>der</strong>e Kreuzblütler nehmen größere Mengen an Nitratstickstoff auf und<br />

können ihn auch im Herbst vor Auswaschung schützen.<br />

- Befahrbare Decke in feuchten Lagen<br />

Hier bieten sich vor allem Gräser an. In feuchten Lagen verbessern sie die Befahrbarkeit. Sie<br />

benötigen aber viel Stickstoff und Wasser, wurzeln sehr flach und eignen sich daher nicht dazu,<br />

die Bodenstruktur durch Tiefenlockerung zu verbessern.<br />

Genaue Mengenangaben und Anwendungshinweise finden Sie im Anhang: Dr. Riedel und<br />

Schies, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, Der Badische Winzer, Juli 2005, S. 25).

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