Wildpflanzen der Weinberge - bei Wiesengenuss!
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5. Begrünung aus biodynamischer Sicht<br />
Joly schreibt in seinem Kapitel „Ist die Begrünung eine sinnvolle Maßnahme?“: „<strong>der</strong><br />
Weinstock ist wie keine an<strong>der</strong>e Pflanze in <strong>der</strong> Lage, die für jedes einzelne Terroir<br />
spezifischen Elemente zu assimilieren [...]. Die biologisch-dynamische Methode<br />
intensiviert diesen Austauschvorgang. [....]Wie<strong>der</strong>begrünung und biodynamische<br />
Bewirtschaftung sind sich ergänzende Maßnahmen zur Regeneration des Bodens.“<br />
Zum Thema Leguminosen meint Joly, dass die Gefahr übermäßiger Stickstoffanreicherung<br />
nur in <strong>der</strong> konventionellen Landwirtschaft bestehe. „Im Gegensatz dazu ist im<br />
biodynamischen Anbau die Pflanzenwelt daran, gewöhnt, sich aus dem Umfeld zu<br />
versorgen.“<br />
Er schreibt weiter, dass oft die Böden wie<strong>der</strong>begrünt worden sind, nachdem sie jahrelang<br />
durch Herbizide entgrünt wurden. Die Weinstöcke hatten aber ihre Wuchsrichtung schon in<br />
Richtung Oberfläche verän<strong>der</strong>t, um sich mit chemischen Dünger zu ernähren. In solchen<br />
Fällen wird die Wie<strong>der</strong>begrünung zu einer ernsthaften Konkurrenz.<br />
In einer lebendigen Landwirtschaft herrschen völlig an<strong>der</strong>e<br />
Voraussetzungen. Hier haben die Weinstöcke ihre Wurzeln tief in das Erdreich<br />
gesenkt, weil die Vitalität des Bodens sie dazu veranlasste. Regelmäßiges<br />
Pflügen verhin<strong>der</strong>t ohnedies eine Ausbreitung <strong>der</strong> Rebwurzeln in <strong>der</strong> oberen<br />
Bodenregion. Die Pflanzendecke dagegen, die im Zuge <strong>der</strong> Begrünung entsteht,<br />
wurzelt hauptsächlich in einer Erdschicht, die von <strong>der</strong> Pflugschar erreicht wird.<br />
Wird die Begrünung <strong>bei</strong> großer Trockenheit zum Problem? Eher das<br />
Gegenteil scheint <strong>der</strong> Fall zu sein. Es entsteht eine Humusschicht, die <strong>bei</strong><br />
extremen klimatischen Bedingungen regulierend wirkt.<br />
Begrünung und Erosion<br />
In einer lebensnahen Landwirtschaft bildet <strong>der</strong> Boden ein organisches Ganzes<br />
und besitzt durch eine eher kolloidale Beschaffenheit eine höhere Haftkraft, so<br />
dass Erosion an abschüssigen, regelmäßig mit dem Pflug bear<strong>bei</strong>teten und<br />
durchjäteten Hängen zwar auftritt, aber durchaus maßvoll bleibt.<br />
Das Hauptinteresse an einer Wie<strong>der</strong>begrünung gilt also in erster Linie <strong>der</strong><br />
Pflanzenvielfalt, die sie zur Folge hat. Bei einer Verkostung müssten die<br />
sich hieraus ergebenden positiven Auswirkungen auf den Wein<br />
festzustellen sein. JOLY, 1998<br />
Womit wir wie<strong>der</strong> <strong>bei</strong>m Gedanken sind, dass die Aromen <strong>der</strong> Kräuter in den Außenhäuten <strong>der</strong><br />
Beeren gespeichert sind und <strong>der</strong> Weinstock wie keine an<strong>der</strong>e Pflanze dazu in <strong>der</strong> Lage ist, die<br />
Umgebungseinflüsse zu assimilieren.