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Wildpflanzen der Weinberge - bei Wiesengenuss!

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Biodynamik ihre <strong>Weinberge</strong> bewirtschaften. In Deutschland sind es die Weingüter Wittmann<br />

in Rheinhessen sowie Bürklin-Wolf und Christmann in <strong>der</strong> Pfalz. Steffen Christmann ist erst<br />

kürzlich zum Präsident des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) gewählt worden.<br />

Ein Verband, <strong>der</strong> wie die renommierten französischen Domänen, stets darauf bedacht ist,<br />

Weine von größtmöglicher Qualität zu produzieren und da<strong>bei</strong> den beson<strong>der</strong>en Charakter <strong>der</strong><br />

Weine, <strong>der</strong> Domäne und vor allem des Terroirs herauszuar<strong>bei</strong>ten. Eine ganz<br />

selbstverständliche Folge aus einer Bewirtschaftungsweise, die nur ein Ziel hat, nämlich<br />

große Weine zu erzeugen, <strong>der</strong>en Lagentypizität wie<strong>der</strong> schmeckbar ist. Weine mit einer Tiefe<br />

und Aromenfülle, wie sie nur auf einem lebendigen Boden wachsen können. Einem gesunden<br />

Boden voller Lebewesen, mit einer Vielfalt von Kräutern und Blüten, die den Weinstöcken zu<br />

gesundem Wachstum verhelfen.<br />

Manche Winzer wie Patrick Meyer aus Nothalten im Elsass beobachten<br />

sogar, dass sich ihre Weine von Jahr zu Jahr verän<strong>der</strong>n, quasi<br />

„zurückentwickeln“. Als ob sie ein genetisches Gedächtnis hätten und<br />

sich zurück erinnern an ihr Aroma <strong>der</strong> Vergangenheit, als die <strong>Weinberge</strong><br />

noch traditionell bewirtschaftet wurden. Eine Erinnerung an die Zeit, als<br />

die <strong>Weinberge</strong> noch gehackt, statt durchgepflügt wurden. Als Handlese<br />

ganz selbstverständlich war und chemische Pflanzenschutzmittel noch<br />

völlig unbekannt.<br />

Patrick Meyer, Nothalten, Foto: Ute Mangold, 2005<br />

Natürlich waren diese vergangenen Zeiten auch mühselig und oftmals armselig. Man wünscht<br />

sie sich nicht mehr zurück, zumal es in schlechten Jahren auch viele Missernten und saure<br />

Weine gab. In den Kellern kippten die Weine schnell um und wurden zu Essig. Als<br />

Gegenmittel wurden den Weinen damals Kräuter zugesetzt. Kräuter mit ätherischen Ölen und<br />

Tanninen. Kräuterweine gibt es heute noch als Heilmittel, im Piemont eine alte Tradition.<br />

Doch auch zu früheren Zeiten schafften es renommierte Weingüter großartige Weine<br />

hervorzubringen. So mancher deutscher Riesling wurde Anfang des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts zu<br />

astronomischen Preisen gehandelt.<br />

Ist <strong>der</strong> Biodynamische Weinbau ein Schritt zurück in die Vergangenheit – o<strong>der</strong> einfach nur<br />

ein gewaltiger Schritt nach vorn in eine Zukunft, wo das Lebewesen Boden und <strong>der</strong> Rebstock<br />

wie<strong>der</strong> Beachtung findet? Nicht als Produzent einförmiger, auf den jeweiligen Modetrend hin<br />

entwickelter Weine, die mit <strong>der</strong> „Spin Column“ heute sogar in ihre Bestandteile getrennt und<br />

wie<strong>der</strong> neu zusammen gesetzt werden können, son<strong>der</strong>n als individuelles Produkt, das den<br />

Charakter <strong>der</strong> Landschaft und<br />

ihre Kultur wie<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Der Begriff „Terroir“ kommt<br />

hier ins Spiel. Der Boden, die<br />

Standortfaktoren wie Klima,<br />

Hangausrichtung und<br />

Sonneneinstrahlung, aber auch<br />

die Persönlichkeit des Winzers<br />

und <strong>der</strong> Winzerin, ja sogar die<br />

Kultur und Geschichte <strong>der</strong><br />

Landschaft haben Einfluss auf<br />

die Charakteristik eines Weines.<br />

Eine typische Domaine an <strong>der</strong> Loire, Foto Günter Rüh

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