Grundlagen der Öko-Verarbeitung - Oekolandbau.de
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Thymian verzögert ähnlich wie Rosmarin das Ranzigwer<strong>de</strong>n von Fett. Deshalb sollte gera<strong>de</strong><br />
bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Öko</strong>-Kochwurstherstellung ohne Nitritpökelsalz Thymian statt Majoran verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, weil hier die antioxidative Wirkung <strong>de</strong>s Nitrits fehlt.<br />
Da bei <strong><strong>de</strong>r</strong> ökologischen Wurstherstellung Glutamate nicht erlaubt sind, kann statt<strong>de</strong>ssen<br />
Liebstöckel verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Liebstöckel hat einen würzigen Geschmack, <strong><strong>de</strong>r</strong> an Maggi<br />
erinnert.<br />
Rauch aus naturbelassenen Hölzern und Zweigen, auch unter Mitverwendung von Gewür-<br />
zen ist nach EG-Rechtsvorschriften für <strong>de</strong>n ökologischen Landbau und bei allen Verbän<strong>de</strong>n<br />
zugelassen. Flüssigrauch ist nicht erlaubt.<br />
7.4 Produktion von <strong>Öko</strong>-Bier<br />
Der Einsatz von Vorratsschutzmitteln, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die Begasung mit Blausäure, Phos-<br />
phin und synthetischem Pyrethrum, ist für Getrei<strong>de</strong> aus ökologischem Anbau, das zum<br />
Brauen von <strong>Öko</strong>-Bieren verwen<strong>de</strong>t wird, nicht zulässig.<br />
Die Behandlung leerer Lagerräume mit chemisch-synthetischen Präparaten ist nicht<br />
erlaubt, wenn anschließend Getrei<strong>de</strong> aus ökologischem Anbau zur Weiterverarbeitung nach<br />
ökologischen Richtlinien eingelagert wer<strong>de</strong>n soll.<br />
<strong>Öko</strong>-Brauereien sind mehr als an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Brauereien auf eine gute Wasserqualität angewiesen,<br />
<strong>de</strong>nn das Aufbereiten <strong>de</strong>s Wassers mit Hilfe von Aktivkohle (zur Beseitigung unerwünschter<br />
Geschmacks- und Geruchsstoffe) o<strong><strong>de</strong>r</strong> das Entkeimen mit UV-Strahlen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ozon ist nach<br />
<strong>de</strong>n <strong>Öko</strong>-Richtlinien unzulässig. Falls nötig, erfolgt eine Enthärtung <strong>de</strong>s Wassers in <strong>Öko</strong>-<br />
Brauereien meist nur mit Hilfe von Kalkmilch.<br />
Der Einsatz von Hopfenextrakten ist im ökologischen Brauprozess generell verboten. Hop-<br />
fen darf nicht geschwefelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Als Wasch- und Einweichwasser bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Herstellung von <strong>Öko</strong>-Malz wird frisches Wasser<br />
genutzt. Weichzusätze wie Natronlauge (zur Reinigung und Auslaugung von Gerbstoffen)<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Gibberelinsäure (zur Beschleunigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Keimung) sind nicht erlaubt. Ein Schwefeln<br />
<strong>de</strong>s Malzes beim Darren zur Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lagerfähigkeit <strong>de</strong>s Malzes und zur Farbauf-<br />
hellung ist bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Öko</strong>-Malzherstellung nicht erlaubt.<br />
10 © BLE 2010<br />
C. Menn