Grundlagen der Öko-Verarbeitung - Oekolandbau.de
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Die Anwendung von Bio-Backhefe erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t eine Anpassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Rezepturen, da Bio-Hefe<br />
in höheren Mengen je Kilogramm Brotteig zugesetzt wer<strong>de</strong>n muss und im Gegensatz zur<br />
konventionell hergestellten Backhefe einen malzigen Eigengeschmack hat.<br />
Aus Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> EG-Rechtsvorschriften für <strong>de</strong>n ökologischen Landbau sind <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusatz von<br />
Backhefe und von Säuerungsmitteln wie Milch- und Zitronensäure bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Sauerteigberei-<br />
tung zulässig. Die ökologischen Anbauverbän<strong>de</strong> haben diesbezüglich strengere Vorgaben.<br />
Einige Verbän<strong>de</strong> erlauben lediglich <strong>de</strong>n Einsatz von Starterkulturen aus Spontansauer. Die<br />
Verwendung von chemischer Säure als Sauerteigersatz ist bei <strong>de</strong>n <strong>Öko</strong>-Verbän<strong>de</strong>n nicht<br />
erlaubt.<br />
Backferment ist eine Bio-Starterkultur für Sauerteige in 1-stufiger Teigführung. Das unter<br />
<strong>de</strong>m Namen „Spezial-Backferment“ firmieren<strong>de</strong> Produkt aus Weizen, Honig und Legumino-<br />
senmehl kann ohne Zugabe von Backhefe o<strong><strong>de</strong>r</strong> Sauerteig zur Brotherstellung verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Mit Backferment können alle Getrei<strong>de</strong> und Pseudogetrei<strong>de</strong> verbacken wer<strong>de</strong>n.<br />
7.2 Produktion von <strong>Öko</strong>-Milch und -Milchprodukten<br />
Die Richtlinien <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Öko</strong>-Anbauverbän<strong>de</strong> sehen eine strikte Trennung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Öko</strong>-Milch von<br />
konventionell erzeugter Milch vor. Auch die Milch <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen <strong>Öko</strong>-Verbän<strong>de</strong> muss ge-<br />
trennt voneinan<strong><strong>de</strong>r</strong> übernommen, transportiert und in getrennten Rohmilchtanks gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n. Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass es zu keinen Vermischungen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Verwechslungen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Milch kommt. Die Molkereien legen <strong>de</strong>shalb großen Wert auf eine klare, durchgehen<strong>de</strong><br />
Kennzeichnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Milchannahme, <strong><strong>de</strong>r</strong> Leitungswege und <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen Tanks.<br />
Die meisten Bio-Verbän<strong>de</strong> lehnen die Ultrahocherhitzung (H-Milch) ab ebenso wie die bei<br />
Kon<strong>de</strong>nsmilch übliche Sterilisierung. Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> EG-<strong>Öko</strong>-Verordnung ist Ultrahocherhitzung<br />
erlaubt, sodass auch Bio-H-Milch im Han<strong>de</strong>l erhältlich ist.<br />
Bio-Molkereien verzichten oft auf das Homogenisieren <strong><strong>de</strong>r</strong> Milch, <strong>de</strong>nn viele Verbraucher<br />
empfin<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Sahnepfropfen auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Flasche als untrügliches Zeichen für Bio-Milch.<br />
Milch mit verlängerter Haltbarkeit und H-Milch müssen hingegen homogenisiert wer<strong>de</strong>n, da<br />
sich das Fett sonst absetzen wür<strong>de</strong>.<br />
Die Zugabe synthetischer Vitamine und <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz von naturi<strong>de</strong>ntischen o<strong><strong>de</strong>r</strong> künstlichen<br />
Aromen sind verboten. Der Zusatz natürlicher Aromen ist laut EG-<strong>Öko</strong>-Verordnung erlaubt.<br />
7 © BLE 2010<br />
C. Menn