Grundlagen der Öko-Verarbeitung - Oekolandbau.de

3 Wann ist ein Produkt bio?
Die EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau erlauben die Verwendung einiger
Zutaten aus konventioneller Landwirtschaft, wenn diese für die Herstellung eines Erzeugnis-
ses notwendig und in ökologischer Qualität nachweislich weder in der EU erzeugt noch im-
portiert werden können. Dazu gehören exotische Früchte, Gewürze und Öle. Diese erlaubten
konventionellen Zutaten sind im Anhang IX (nichtökologische/nichtbiologische Zutaten land-
wirtschaftlichen Ursprungs) der Durchführungsverordnung (EG) Nr. 889/2008 vom 5. Sep-
tember 2008 zu finden.
Ein ausgewiesenes Öko-Produkt muss einen Öko-Anteil von mindestens 95 Prozent haben.
Beträgt der Öko-Anteil an den Zutaten weniger als 95 Prozent, darf das Produkt nicht als
„Bio“ oder „Öko“ beworben werden. Lediglich im Zutatenverzeichnis darf auf die Bio-Zutaten
hingewiesen werden.
4 Produktionsvorschriften der EG-Rechtsvorschriften für
den ökologischen Landbau
Verbot der Verwendung von GVO (gentechnisch veränderte Organismen)
GVO und aus oder durch GVO hergestellte Erzeugnisse dürfen nicht als Lebensmittel,
Futtermittel, Verarbeitungshilfsstoff, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Bodenverbesse-
rer, Saatgut, vegetatives Vermehrungsmaterial, Mikroorganismus oder Tier in der ökolo-
gischen Produktion verwendet werden. Ausnahme: Sie sind nach den Bestimmungen der
EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau zugelassen und es sind keine „gen-
technikfreien“ Alternativen erhältlich.
Verbot der Verwendung ionisierender Strahlung
Die Verwendung ionisierender Strahlung zur Behandlung ökologischer Lebens- oder Futter-
mittel oder der in ökologischen Lebens- oder Futtermitteln verwendeten Ausgangsstoffe ist
verboten.
Getrennte Aufbereitung „bio“ und „konventionell“
Die Aufbereitung verarbeiteter ökologischer Lebensmittel muss räumlich oder zeitlich ge-
trennt von der Aufbereitung nichtökologischer Lebensmittel erfolgen.
3 © BLE 2010
C. Menn